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Bundespersonalverordnung
(BPV)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 37 des Bundespersonalgesetzes vom 24. März 20001 (BPG),

verordnet:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand und Geltungsbereich  

(Art. 2 BPG)

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Ar­beits­ver­hält­nis­se:

a.
des Per­so­nals der Ver­wal­tungs­ein­hei­ten der zen­tra­len Bun­des­ver­wal­tung und der or­ga­ni­sa­to­risch ver­selbst­stän­dig­ten Ver­wal­tungs­ein­hei­ten oh­ne Rechts­per­sön­lich­keit der de­zen­tra­len Bun­des­ver­wal­tung nach An­hang 1 der Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ver­ord­nung vom 25. No­vem­ber 19982 (RVOV);
b.
des Per­so­nals der or­ga­ni­sa­to­risch ver­selbst­stän­dig­ten Ver­wal­tungs­ein­hei­ten der de­zen­tra­len Bun­des­ver­wal­tung nach An­hang 1 RVOV, de­ren Per­so­nal nach dem BPG an­ge­stellt ist und die kein ei­ge­nes Per­so­nal­sta­tut nach Ar­ti­kel 37 Ab­satz 3 BPG ha­ben;
c.
der Staats­an­wäl­te und Staats­an­wäl­tin­nen des Bun­des und des Per­so­nals der Bun­des­an­walt­schaft nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 2 des Straf­be­hör­den­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 19. März 20103 (StBOG);
d.
des Per­so­nals des Se­kre­ta­ri­ats der Auf­sichts­be­hör­de der Bun­des­an­walt­schaft;
e.4
des Per­so­nals der Par­la­ments­diens­te, so­weit die Bun­des­ver­samm­lung nicht er­gän­zen­de oder ab­wei­chen­de Be­stim­mun­gen er­lässt.5

2 Die­ser Ver­ord­nung nicht un­ter­stellt sind:

a.
das dem Ob­li­ga­tio­nen­recht6 (OR) un­ter­stell­te Per­so­nal (Art. 6 Abs. 5 und 6 BPG);
b.
das im Aus­land pri­vat­recht­lich an­ge­stell­te und nicht ver­setz­ba­re Per­so­nal des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­men­tes für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten (EDA);
c.7
das Per­so­nal des ETH-Be­reichs;
d.
die Lehr­lin­ge, die dem Bun­des­ge­setz vom 19. April 19788 über die Be­rufs­bil­dung un­ter­ste­hen;
e.
das Per­so­nal, das dem Heim­ar­beits­ge­setz vom 20. März 19819 un­ter­steht;
f.10
das Per­so­nal nach der Ver­ord­nung vom 2. De­zem­ber 200511 über das Per­so­nal für die Frie­dens­för­de­rung, die Stär­kung der Men­schen­rech­te und die hu­ma­ni­täre Hil­fe (PVFMH).

3 In die­ser Ver­ord­nung be­zeich­net der Aus­druck «De­par­te­men­te» die De­par­te­men­te und die Bun­des­kanz­lei.

4 Die Bun­des­an­walt­schaft, die Auf­sichts­be­hör­de über die Bun­des­an­walt­schaft und die Bun­des­ver­samm­lung für das Per­so­nal der Par­la­ments­diens­te sind als Ar­beit­ge­ber nicht an Vor­ga­ben und Wei­sun­gen des Bun­des­rats ge­bun­den. Sie neh­men für ihr Per­so­nal sinn­ge­mä­ss die Kom­pe­ten­zen wahr, die die­se Ver­ord­nung den De­par­te­men­ten ge­währt, und tref­fen die Ar­beit­ge­be­rent­schei­de für ihr Per­so­nal.12

5 Die Per­so­nal­po­li­tik des Bun­des­rats und des Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­de­par­te­ments (EFD) ist für die Bun­des­an­walt­schaft und die Auf­sichts­be­hör­de über die Bun­des­an­walt­schaft mass­ge­bend, so­fern die be­son­de­re Stel­lung oder Funk­ti­on die­ser Be­hör­den nicht et­was an­de­res ver­langt.13

2 SR 172.010.1

3 SR 173.71

4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Aug. 2015 (AS 2015 2243).

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 5793).

6 SR 220

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Nov. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 5793).

8 [AS 1979 1687; 1985 660Ziff. I 21; 1987 600Art. 17 Ziff. 3; 1991 857An­hang Ziff. 4; 1992 288An­hang Ziff. 17, 2521Art. 55 Ziff. 1; 1996 2588Art. 25 Abs. 2 und An­hang Ziff. 1; 1998 1822Art. 2; 1999 2374Ziff. I 2; 2003 187An­hang Ziff. II 2. AS 2003 4557An­hang Ziff. I 1]. Heu­te: das Be­rufs­bil­dungs­ge­setz vom 13. Dez. 2002 (SR 412.10).

9 SR 822.31

10 Fas­sung ge­mä­ss Art. 42 Ziff. 1 der V vom 2. Dez. 2005 über das Per­so­nal für die Frie­dens­för­de­rung, die Stär­kung der Men­schen­rech­te und die hu­ma­ni­täre Hil­fe, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5607).

11 SR 172.220.111.9

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Nov. 2013 (AS 2013 4397). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Aug. 2015 (AS 2015 2243).

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4397).

Art. 2 Zuständige Stelle  

(Art. 3 BPG)

1 Der Bun­des­rat ist zu­stän­dig für die Be­grün­dung, Än­de­rung und Be­en­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses:

a.
der Staats­se­kre­tä­re und Staats­se­kre­tä­rin­nen;
b.14
der Amts­di­rek­to­ren und Amts­di­rek­to­rin­nen und von Per­so­nen, die in den De­par­te­men­ten ver­gleich­ba­re Ver­ant­wor­tung tra­gen;
c.
der hö­he­ren Stabs­of­fi­zie­re;
d.15
der Ge­ne­ral­se­kre­tä­re und Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin­nen der De­par­te­men­te;
e.
der Vi­ze­kanz­ler und Vi­ze­kanz­le­rin­nen der Bun­des­kanz­lei;
f.
der Missi­ons­chefs und Missi­ons­che­fin­nen;
g.16
der oder des De­le­gier­ten für di­gi­ta­le Trans­for­ma­ti­on und IKT-Len­kung;
h.17

1bis Der De­par­te­ments­vor­ste­her oder die De­par­te­ments­vor­ste­he­rin ist zu­stän­dig für die Be­grün­dung, Än­de­rung und Be­en­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses der Stell­ver­tre­ter und Stell­ver­tre­te­rin­nen der Staats­se­kre­tä­re und Staats­se­kre­tä­rin­nen, der Amts­di­rek­to­ren und Amts­di­rek­to­rin­nen so­wie der Ge­ne­ral­se­kre­tä­re und Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin­nen der De­par­te­men­te.18

2 Der Bun­des­rat ent­schei­det über die Ver­set­zung der Missi­ons­chefs und Missi­ons­che­fin­nen.

3 Al­le wei­te­ren Ar­beit­ge­be­rent­schei­de für das Per­so­nal nach den Ab­sät­zen 1 und 1bis tref­fen die De­par­te­men­te, so­weit die­se Ver­ord­nung oder an­de­re Er­las­se nichts an­de­res be­stim­men.19

4 Die De­par­te­men­te re­geln die Zu­stän­dig­keit für sämt­li­che Ar­beit­ge­be­rent­schei­de für ihr üb­ri­ges Per­so­nal, so­weit das BPG, an­de­re über­ge­ord­ne­te Er­las­se, die­se Ver­ord­nung oder an­de­re Er­las­se des Bun­des­ra­tes nichts an­de­res be­stim­men.

5 Die Zu­stän­dig­keit für Ar­beit­ge­be­rent­schei­de im Sin­ne von Ab­satz 4 wird bei den Bun­de­säm­tern oder den ih­nen gleich­zu­stel­len­den Or­ga­ni­sa­ti­ons­ein­hei­ten ver­mu­tet, so­fern die De­par­te­men­te nichts an­de­res be­stim­men.20

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Nov. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4567).

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Nov. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4567).

16 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5893).

17 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 1 der V vom 7. Sept. 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 4595).

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Nov. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4567).

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Nov. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4567).

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 2a Titel «Direktor» oder «Direktorin» 21  

Der Ti­tel «Di­rek­tor» oder «Di­rek­to­rin» darf nur Amts­di­rek­to­ren oder Amts­di­rek­to­rin­nen ver­lie­hen wer­den.

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 3 Diplomatische und konsularische Titel  

1 Der Bun­des­rat ver­leiht die di­plo­ma­ti­schen und kon­su­la­ri­schen Ti­tel.

2 Das EDA ver­leiht im in­ter­na­tio­na­len Ver­kehr üb­li­che Ti­tel an von ihm an­ge­stell­te Per­so­nen, so­fern sie nicht dem Rang ei­nes Missi­ons­chefs ent­spre­chen.22

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

2. Kapitel: Personalpolitik

1. Abschnitt: Grundsätze

Art. 4 Personalentwicklung, Aus- und Weiterbildung 23  

(Art. 4 Abs. 2 Bst. b BPG)

1 Der Ar­beit­ge­ber för­dert die Ent­wick­lung al­ler An­ge­stell­ten durch Mass­nah­men am Ar­beits­platz und durch Aus- und Wei­ter­bil­dung.24

1bis Das EFD ent­wi­ckelt zu­sam­men mit den an­de­ren De­par­te­men­ten die Stra­te­gie für die Per­so­nal­ent­wick­lung, un­ter­stützt die De­par­te­men­te bei der Um­set­zung und för­dert ei­ne bun­des­wei­te Un­ter­neh­mens­kul­tur.25

2 Die De­par­te­men­te tref­fen ge­ziel­te Mass­nah­men, um:

a.
die Kom­pe­ten­zen al­ler An­ge­stell­ten zu er­wei­tern und zu ver­tie­fen;
b.
die Ar­beits­markt­fä­hig­keit so­wie die be­ruf­li­che Mo­bi­li­tät der An­ge­stell­ten zu er­hö­hen;
c.
die An­ge­stell­ten zu be­fä­hi­gen, not­wen­di­ge Ver­än­de­run­gen mit­zu­ge­stal­ten und mit­zu­tra­gen.

3 Die An­ge­stell­ten bil­den sich ih­ren Fä­hig­kei­ten und den An­for­de­run­gen am Ar­beits­platz ent­spre­chend wei­ter und stel­len sich auf Ver­än­de­run­gen ein.

4 Der Ar­beit­ge­ber trägt die Kos­ten für die be­darf­s­ori­en­tier­te Aus- und Wei­ter­bil­dung der An­ge­stell­ten und stellt ih­nen die da­für er­for­der­li­che Zeit zur Ver­fü­gung. Er kann die Kos­ten für die be­dürf­ni­s­ori­en­tier­te Aus- und Wei­ter­bil­dung ganz oder teil­wei­se über­neh­men und den An­ge­stell­ten da­für Zeit zur Ver­fü­gung stel­len.26

4bis Er kann Kos­ten für ei­ne be­darf­s­ori­en­tier­te Aus- und Wei­ter­bil­dung, die vor Be­ginn des Ar­beits­ver­hält­nis­ses be­gon­nen oder ab­sol­viert wur­de, ganz oder teil­wei­se über­neh­men, so­fern die Pro­be­zeit er­folg­reich be­stan­den wur­de.27

5 Er kann von den An­ge­stell­ten Aus- und Wei­ter­bil­dungs­kos­ten zu­rück­for­dern, wenn die­se:

a.
die Aus- oder Wei­ter­bil­dung ab­bre­chen; oder
b.
das Ar­beits­ver­hält­nis wäh­rend der Aus- oder der Wei­ter­bil­dung oder in­ner­halb der fol­gen­den Fris­ten seit Ab­schluss der Aus- oder der Wei­ter­bil­dung auf­lö­sen und nicht un­ter­bruchs­los ein neu­es Ar­beits­ver­hält­nis bei ei­ner Ver­wal­tungs­ein­heit nach Ar­ti­kel 1 ein­ge­hen:
1.
Kos­ten­an­teil un­ter 50 000 Fran­ken: in­ner­halb von zwei Jah­ren,
2.
Kos­ten­an­teil ab 50 000 Fran­ken: in­ner­halb von vier Jah­ren.28

5bis Für die Rück­for­de­rung von Kos­ten ge­mä­ss Ab­satz 4bis lau­fen die Fris­ten ab dem Tag nach er­folg­rei­chem Be­ste­hen der Pro­be­zeit.29

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23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

30 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Okt. 2018, mit Wir­kung seit 1. Jan 2019 (AS 2018 4009).

Art. 5 Kaderentwicklung 31  

(Art. 4 Abs. 2 Bst. c BPG)

1 Der Ar­beit­ge­ber sorgt für die Ka­der­ent­wick­lung.32

2 Die De­par­te­men­te tref­fen ge­ziel­te Mass­nah­men, um:

a.
die Füh­rung auf al­len Stu­fen zu ver­bes­sern;
b.
das vor­han­de­ne Po­ten­zi­al des Per­so­nals aus­zu­schöp­fen;
c.
die in­ter­ne Mo­bi­li­tät zu för­dern;
d.
die Chan­cen der An­ge­stell­ten auf dem Ar­beits­markt zu er­hal­ten;
e.
die Bun­des­ver­wal­tung als at­trak­ti­ven Ar­beit­ge­ber zu po­si­tio­nie­ren;
f.
die Ver­tre­tung von Frau­en in Ka­der­po­si­tio­nen zu er­hö­hen.

3 Das EFD ent­wi­ckelt zu­sam­men mit den De­par­te­men­ten die Stra­te­gie für die Ka­der­ent­wick­lung. Es stellt die Um­set­zung der Stra­te­gie si­cher und un­ter­stützt da­bei die De­par­te­men­te.33

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 6 Gleichstellung von Frau und Mann  

(Art. 4 Abs. 2 Bst. d BPG)

1 Der Ar­beit­ge­ber sorgt da­für, dass die An­ge­stell­ten nicht auf­grund ih­res Ge­schlechts oder ih­rer Le­bens­form be­nach­tei­ligt wer­den.

2 Die De­par­te­men­te tref­fen im Rah­men der bun­des­rät­li­chen Vor­ga­ben ge­ziel­te Mass­nah­men, um die Chan­cen­gleich­heit und die Gleich­stel­lung von Frau und Mann zu ver­wirk­li­chen. Sie er­las­sen För­de­rungs­pro­gram­me und kön­nen Fach­per­so­nen ein­set­zen oder Ziel­quo­ten fest­le­gen.

3 Sie schüt­zen die Wür­de von Frau und Mann am Ar­beits­platz und tref­fen ge­eig­ne­te Mass­nah­men, um das Dis­kri­mi­nie­rungs­ver­bot durch­zu­set­zen und ins­be­son­de­re je­der Form se­xu­el­ler Be­läs­ti­gung vor­zu­beu­gen.

Art. 7 Mehrsprachigkeit 34  

Die De­par­te­men­te tref­fen die Mass­nah­men zur För­de­rung der Mehr­spra­chig­keit nach den Ar­ti­keln 6–8d der Spra­chen­ver­ord­nung vom 4. Ju­ni 201035.

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 der V vom 27. Aug. 2014, in Kraft seit 1. Okt. 2014 (AS 2014 2987).

35 SR 441.11

Art. 8 Beschäftigung und Eingliederung von Behinderten  

(Art. 4 Abs. 2 Bst. f BPG)

1 Die De­par­te­men­te schaf­fen im Rah­men der bun­des­rät­li­chen Vor­ga­ben ge­eig­ne­te Be­din­gun­gen, um ge­zielt be­hin­der­te Per­so­nen zu be­schäf­ti­gen, und sor­gen für de­ren nach­hal­ti­ge be­ruf­li­che Ein­glie­de­rung. Sie kön­nen da­für Fach­per­so­nen ein­set­zen und För­de­rungs­pro­gram­me er­las­sen.

2 Das EFD stellt die er­for­der­li­chen Mit­tel zen­tral im Vor­an­schlag ein.

Art. 9 Schutz der Persönlichkeit  

(Art. 4 Abs. 2 Bst. g BPG)

Die De­par­te­men­te ver­hin­dern durch ge­eig­ne­te Mass­nah­men un­zu­läs­si­ge Ein­grif­fe in die Per­sön­lich­keit der ein­zel­nen An­ge­stell­ten, un­ab­hän­gig da­von, von wel­chen Per­so­nen die­se aus­ge­hen, ins­be­son­de­re:

a.
die sys­te­ma­ti­sche Er­fas­sung von in­di­vi­du­el­len Leis­tungs­da­ten oh­ne Kennt­nis der Be­trof­fe­nen;
b.
das Aus­üben oder Dul­den von An­grif­fen oder Hand­lun­gen ge­gen die per­sön­li­che oder be­ruf­li­che Wür­de.
Art. 10 Ökologisches Verhalten 36  

(Art. 4 Abs. 2 Bst. h und 32 Bst. d BPG)

Das EFD ent­wi­ckelt zu­sam­men mit den an­de­ren De­par­te­men­ten ge­eig­ne­te Mass­nah­men zur För­de­rung ei­nes öko­lo­gi­schen Ver­hal­tens des Bun­des­per­so­nals bei der Ar­beit.

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 10a Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung 37  

(Art. 32 Bst. d BPG)

1 Das EFD er­lässt im Ein­ver­neh­men mit den De­par­te­men­ten Wei­sun­gen be­tref­fend die Ar­beits­si­cher­heit, den Schutz der Ge­sund­heit der An­ge­stell­ten und die Ge­sund­heits­för­de­rung in den De­par­te­men­ten.

2 Die De­par­te­men­te sind ver­ant­wort­lich für die Ar­beits­si­cher­heit und den Schutz der Ge­sund­heit ih­rer An­ge­stell­ten so­wie für die Ge­sund­heits­för­de­rung in ih­ren Ver­wal­tungs­ein­hei­ten.

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 10b Gesundheitsschutz und Arbeitszeiten bei Einsätzen im Rahmen von festen Dienstplänen 38  

(Art. 32 Bst. d BPG)

1 Bei Ein­sät­zen im Rah­men von fes­ten Dienst­plä­nen ist den An­ge­stell­ten ei­ne täg­li­che Ru­he­zeit von min­des­tens elf auf­ein­an­der­fol­gen­den Stun­den zu ge­wäh­ren. Die täg­li­che Ru­he­zeit kann ein­mal pro Wo­che bis auf acht Stun­den her­ab­ge­setzt wer­den, so­fern die Dau­er von elf Stun­den im Durch­schnitt von zwei Wo­chen ein­ge­hal­ten wird.

2 Die Ar­beit ist durch Pau­sen von fol­gen­der Min­dest­dau­er zu un­ter­bre­chen:

a.
ei­ne Vier­tel­stun­de bei ei­ner täg­li­chen Ar­beits­zeit von vier Stun­den;
b.
ei­ne hal­be Stun­de bei ei­ner täg­li­chen Ar­beits­zeit von mehr als sie­ben Stun­den;
c.
ei­ne Stun­de bei ei­ner täg­li­chen Ar­beits­zeit von mehr als neun Stun­den;
d.
zwei Stun­den bei ei­ner täg­li­chen Ar­beits­zeit von zwölf Stun­den. Die Pau­se kann hälf­tig ge­teilt und gestaf­felt an­ge­ord­net wer­den.

3 Bei drei- und mehr­schich­ti­gen Ar­beits­zeit­sys­te­men ha­ben Schicht­wech­sel in der Vor­wärts­ro­ta­ti­on zu er­fol­gen: von der Früh- zur Spät- und von die­ser zur Nacht­schicht.

4 Die Pau­sen gel­ten als Ar­beits­zeit, wenn die An­ge­stell­ten ih­ren Ar­beits­platz nicht ver­las­sen dür­fen.

5 Bei Nacht­ar­beit darf die täg­li­che Ar­beits­zeit neun Stun­den nicht über­schrei­ten. Sie muss mit Ein­schluss der Pau­sen in­ner­halb ei­nes Zeit­raums von zehn Stun­den lie­gen.

6 An­ge­stell­te, die wäh­rend min­des­tens 25 Näch­ten pro Ka­len­der­jahr Nacht­ar­beit ver­rich­ten, ha­ben auf Ver­lan­gen An­spruch auf ei­ne ärzt­li­che Un­ter­su­chung und Be­ra­tung. Der An­spruch kann in re­gel­mäs­si­gen Ab­stän­den von zwei Jah­ren und nach Vollen­dung des 45. Le­bens­jahrs je­des Jahr gel­tend ge­macht wer­den.

7 An­ge­stell­te, die Dau­er­nacht­ar­beit oder 12-Stun­den-Schich­ten leis­ten oder die al­lei­ne ar­bei­ten, müs­sen sich ob­li­ga­to­risch ärzt­lich un­ter­su­chen las­sen. Die Un­ter­su­chung fin­det al­le zwei Jah­re, nach Vollen­dung des 45. Le­bens­jahrs jähr­lich statt.

8 Die De­par­te­men­te sind zu­stän­dig für die Be­wil­li­gung von Ein­sät­zen im Rah­men von fes­ten Dienst­plä­nen und die Ge­neh­mi­gung die­ser Dienst­plä­ne. Sie sind er­mäch­tigt, in den Be­wil­li­gun­gen aus­nahms­wei­se be­grün­de­te Ab­wei­chun­gen von den Ab­sät­zen 1‒5 vor­zu­se­hen, so­weit der Be­fol­gung die­ser Vor­schrif­ten aus­ser­or­dent­li­che Schwie­rig­kei­ten ent­ge­gen­ste­hen und das Ein­ver­ständ­nis der Mehr­heit der be­tei­lig­ten An­ge­stell­ten vor­liegt.39

38 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Aug. 2015 (AS 2015 2243).

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4507).

Art. 10c Gesundheitsschutz bei mobilem Arbeiten 40  

(Art. 32 Bst. d BPG)

1 Bei mo­bi­lem Ar­bei­ten stellt der Ar­beit­ge­ber si­cher, dass der Ar­beits­platz und die Ar­beits­be­din­gun­gen der An­ge­stell­ten den Vor­schrif­ten des Bun­des­ge­set­zes vom 20. März 198141 über die Un­fall­ver­si­che­rung, des Ar­beits­ge­set­zes vom 13. März 196442 und sei­nen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen über den Ge­sund­heits­schutz ent­spre­chen. Er über­prüft die Ein­hal­tung der Vor­schrif­ten re­gel­mäs­sig.

2 Die An­ge­stell­ten sind ver­pflich­tet, bei der Über­prü­fung des Ar­beits­plat­zes bei mo­bi­lem Ar­bei­ten mit­zu­wir­ken und die Vor­ga­ben des Ar­beit­ge­bers be­tref­fend den Ge­sund­heits­schutz zu be­fol­gen.

3 Un­ter mo­bi­lem Ar­bei­ten ver­steht man die Er­brin­gung der Ar­beits­leis­tung an ei­nem an­de­ren Ort als in den Räum­lich­kei­ten, die vom Ar­beit­ge­ber am Ar­beit­s­ort nach Ar­ti­kel 25 Ab­satz 2 Buch­sta­be c zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den.

40 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 285).

41 SR 832.20

42 SR 822.11

Art. 11 Medizinische Expertise 43  

(Art. 4 Abs. 2 Bst. g BPG)

1 Das EFD be­zeich­net die Ärz­te und Ärz­tin­nen, die von den Ver­wal­tungs­ein­hei­ten mit der Durch­füh­rung von me­di­zi­ni­schen Ex­per­ti­sen be­auf­tragt wer­den kön­nen.

2 Die Ärz­te und Ärz­tin­nen be­ra­ten die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten bei Be­darf ins­be­son­de­re bei krank­heits- und un­fall­be­ding­ten Ar­beits­ver­hin­de­run­gen, bei Wie­der­ein­glie­de­run­gen so­wie bei der be­ruf­li­chen In­te­gra­ti­on.

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 616).

Art. 11a Eingliederungsmassnahmen des Arbeitgebers 44  

(Art. 4 Abs. 2 Bst. g, 21 Abs. 1 Bst. d und 27d Abs. 1 BPG)

1 Bei krank­heits- oder un­fall­be­ding­ter Ar­beits­ver­hin­de­rung ei­ner an­ge­stell­ten Per­son schöpft die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 al­le sinn­vol­len und zu­mut­ba­ren Mög­lich­kei­ten aus, um die be­trof­fe­ne Per­son wie­der in den Ar­beitspro­zess ein­zu­glie­dern (Ein­glie­de­rungs­mass­nah­men des Ar­beit­ge­bers). Sie kann die Per­so­nal- und So­zi­al­be­ra­tung in ih­re Ab­klä­run­gen ein­be­zie­hen.

2 Die an­ge­stell­te Per­son ist ver­pflich­tet, an den Ein­glie­de­rungs­mass­nah­men mit­zu­wir­ken.45

44 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Ju­ni 2007 (AS 2007 2871). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6737).

Art. 12 Verantwortung in Familie und Gesellschaft  

(Art. 4 Abs. 2 Bst. i BPG)

Die De­par­te­men­te sor­gen un­ter Be­rück­sich­ti­gung der dienst­li­chen Be­dürf­nis­se da­für, dass die An­ge­stell­ten ih­re Ver­ant­wor­tung in Fa­mi­lie und Ge­sell­schaft wahr­neh­men kön­nen.

Art. 13 Schaffung von Lehrstellen und Ausbildungsplätzen  

(Art. 4 Abs. 2 Bst. j BPG)

1 Das EFD legt die Po­li­tik der Be­rufs­bil­dung für die Bun­des­ver­wal­tung fest und stellt die er­for­der­li­chen Mit­tel zen­tral im Vor­an­schlag ein.

2 Die De­par­te­men­te schaf­fen ge­zielt Lehr­stel­len und Prak­ti­kums­plät­ze für Ab­sol­ven­tin­nen und Ab­sol­ven­ten der Hoch­schu­len. Sie un­ter­stüt­zen Mass­nah­men im Be­reich der Be­rufs­bil­dung.

Art. 14 Information  

(Art. 4 Abs. 2 Bst. k BPG)

1 Vor­ge­setz­te und Mit­ar­bei­ten­de in­for­mie­ren ein­an­der in al­len für die Ar­beit wich­ti­gen An­ge­le­gen­hei­ten um­fas­send und recht­zei­tig.

2 Die De­par­te­men­te in­for­mie­ren ihr Per­so­nal um­fas­send und recht­zei­tig.

3 Das EFD sorgt für ei­ne re­gel­mäs­si­ge In­for­ma­ti­on des Bun­des­per­so­nals.46

4 Form und In­halt der In­for­ma­ti­on rich­ten sich nach den Be­dürf­nis­sen der Adres­sa­tin­nen und Adres­sa­ten.

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

2. Abschnitt: Mitarbeitergespräch und Personalbeurteilung

Art. 15 Grundsätze  

(Art. 4 Abs. 3 BPG)

1 Die Vor­ge­setz­ten füh­ren jähr­lich ein Mit­ar­bei­ter­ge­spräch und ei­ne Per­so­nal­be­ur­tei­lung mit ih­ren Mit­ar­bei­ten­den durch.

2 Das Mit­ar­bei­ter­ge­spräch dient der Per­so­nal­ent­wick­lung, der Über­prü­fung der Ar­beits­si­tua­ti­on und der Ziel­ver­ein­ba­rung.47

3 Die Per­so­nal­be­ur­tei­lung bil­det die Grund­la­ge für die Loh­n­ent­wick­lung auf­grund der ver­ein­bar­ten Zie­le be­züg­lich Leis­tung, Ver­hal­ten und Fä­hig­kei­ten.

3bis Die Loh­n­ent­wick­lung wird nur dann ge­währt, wenn die an­ge­stell­te Per­son wäh­rend der Be­ur­tei­lungs­pe­ri­ode trotz län­ge­rer Ab­we­sen­hei­ten ge­nü­gend lan­ge an­we­send war, da­mit ih­re Leis­tung, ihr Ver­hal­ten und ih­re Fä­hig­kei­ten be­ur­teilt wer­den kön­nen.48

4 Das Mit­ar­bei­ter­ge­spräch und die Per­so­nal­be­ur­tei­lung ori­en­tie­ren sich am per­so­nal­po­li­ti­schen Leit­bild der Bun­des­ver­wal­tung.

5 Die Mit­ar­bei­ten­den ge­ben ih­ren Vor­ge­setz­ten jähr­lich Rück­mel­dung zu de­ren Füh­rungs­ver­hal­ten.49

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 616).

48 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

49 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 616).

Art. 16 Beurteilungskriterien  

(Art. 4 Abs. 3 BPG)

1 Zur Per­so­nal­be­ur­tei­lung und Lohn­fest­set­zung dür­fen kei­ne sach­frem­den Kri­te­ri­en wie Ge­schlecht, Le­bensal­ter, Spra­che, Po­si­ti­on, Na­tio­na­li­tät oder Re­li­gi­on her­an­ge­zo­gen wer­den. Bei der Vor­be­rei­tung und Durch­füh­rung der Be­ur­tei­lungs­ge­sprä­che so­wie der ent­spre­chen­den Aus­bil­dung ist all­fäl­li­gen Ein­flüs­sen die­ser Kri­te­ri­en auf die Wahr­neh­mung und Ur­teils­bil­dung be­son­de­re Be­ach­tung zu schen­ken.

2 Die Mit­ar­bei­ten­den er­hal­ten Auf­schluss über die Grund­la­gen, die für das Mit­ar­bei­ter­ge­spräch, die Per­so­nal­be­ur­tei­lung und die Ent­löh­nung mass­ge­bend sind.

Art. 17 Beurteilungsstufen 50  

(Art. 4 Abs. 3 BPG)

Die Leis­tun­gen und das Ver­hal­ten der An­ge­stell­ten wer­den wie folgt be­ur­teilt:

a.
Be­ur­tei­lungs­stu­fe 4: sehr gut;
b.
Be­ur­tei­lungs­stu­fe 3: gut;
c.51
Be­ur­tei­lungs­stu­fe 2: ge­nü­gend;
d.52
Be­ur­tei­lungs­stu­fe 1: un­ge­nü­gend.

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3403).

51 Die Be­rich­ti­gung vom 22. Dez. 2015 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2015 5919).

52 Die Be­rich­ti­gung vom 22. Dez. 2015 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2015 5919).

3. Abschnitt: Koordination und Berichterstattung

Art. 18 Eidgenössisches Finanzdepartement  

(Art. 5 BPG)

1 Das EFD steu­ert und ko­or­di­niert die Per­so­nal­po­li­tik; es be­rück­sich­tigt da­bei die In­ter­es­sen der De­par­te­men­te.

2 Es de­le­giert sei­ne Kom­pe­ten­zen an die Fach­stel­le, so­weit es sich nicht um den Er­lass Recht set­zen­der Nor­men han­delt.

3 Fach­stel­le für per­so­nal­po­li­ti­sche Fra­gen ist das Eid­ge­nös­si­sche Per­so­nal­amt (EPA). Es nimmt fol­gen­de Auf­ga­ben wahr:

a.53
Es er­ar­bei­tet die Per­so­nal- und Vor­sor­ge­po­li­tik und be­fasst sich mit Füh­rungs­fra­gen.
b.
Es be­rei­tet per­so­nal­po­li­ti­sche Vor­la­gen des Bun­des­ra­tes vor.
bbis.54
Es setzt die Ent­schei­de des Bun­des­rats um, so­weit de­ren Voll­zug nicht ex­pli­zit den De­par­te­men­ten zu­ge­wie­sen wird.
c.55
Es führt das Aus­bil­dungs­zen­trum der Bun­des­ver­wal­tung als Dienst­leis­ter für die bun­des­wei­te Aus- und Wei­ter­bil­dung und sorgt für ent­spre­chen­de An­ge­bo­te, ins­be­son­de­re in den Be­rei­chen Per­so­nal­we­sen, Be­rufs­bil­dung und Ver­mitt­lung von Füh­rungs-, Selbst- und So­zi­al­kom­pe­ten­zen.
d.56
Es be­stimmt die Aus­ge­stal­tung der zen­tra­len Per­so­na­l­in­for­ma­ti­ons­sys­te­me der Bun­des­ver­wal­tung und führt die­se. Es kann de­par­te­ment­ss­pe­zi­fi­sche Per­so­na­l­in­for­ma­ti­ons­sys­te­me be­wil­li­gen.
e.
Es stellt In­stru­men­te zur Steue­rung der per­so­nel­len und fi­nan­zi­el­len Res­sour­cen be­reit.
f.
Es ko­or­di­niert die Um­set­zung von Mass­nah­men zur Chan­cen­gleich­heit und zur Gleich­stel­lung von Frau und Mann.
g.57
h.58
Es ko­or­di­niert die Um­set­zung von Mass­nah­men zur Be­schäf­ti­gung und In­te­gra­ti­on von Men­schen mit Be­hin­de­run­gen.
i.
Es stellt das stra­te­gi­sche Con­trol­ling si­cher.
j.
Es stellt die Grund­la­gen für die Be­richt­er­stat­tung an den Bun­des­rat und an die Bun­des­ver­samm­lung be­reit (Art. 21).
k.59
Es berät und un­ter­stützt die De­par­te­men­te bei der Um­set­zung der Per­so­nal- und Vor­sor­ge­po­li­tik.
l.
Es führt einen Dienst für die Per­so­nal- und So­zi­al­be­ra­tung.
m.60
Es sorgt für die bun­des­wei­te in­ter­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on und zen­tra­le In­for­ma­ti­on des Bun­des­per­so­nals.
n.
Es stellt den Kon­takt zu den So­zi­al­part­nern si­cher.
o.
Es ist zu­stän­dig für die zen­tra­le öf­fent­li­che Aus­schrei­bung of­fe­ner Stel­len und er­ar­bei­tet de­par­te­ments­über­grei­fen­de Stra­te­gi­en für die Ge­win­nung ge­eig­ne­ten Per­so­nals.
p.61
Es stellt Sys­te­me und In­stru­men­te zur Um­set­zung von Mass­nah­men in den Be­rei­chen Ar­beits­si­cher­heit, Ge­sund­heits­schutz und Ge­sund­heits­för­de­rung be­reit.

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

54 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

57 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 3 der V vom 27. Aug. 2014, mit Wir­kung seit 1. Okt. 2014 (AS 2014 2987).

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

61 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 18a Pilotversuche 62  

1 Das EFD kann auf An­trag des EPA den De­par­te­men­ten er­mög­li­chen, Pi­lot­ver­su­che durch­zu­füh­ren, um Ent­schei­dungs­grund­la­gen für die Wei­ter­ent­wick­lung der Ar­beits­be­din­gun­gen in der Bun­des­ver­wal­tung zu schaf­fen.

2 Es re­gelt in ei­ner Ver­ord­nung den Zweck des je­wei­li­gen Pi­lot­ver­suchs, den Kreis, die Rech­te und die Pflich­ten der Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer so­wie die Ab­wei­chun­gen von die­ser Ver­ord­nung. Die Pi­lot­ver­su­che kön­nen nur von den Ar­ti­keln 15, 17, 22, 26, 27, 29, 35–50, 64–67, 89–93a so­wie 94a–94cab­wei­chen; sie dür­fen die ge­setz­li­chen An­sprü­che der An­ge­stell­ten nicht ver­let­zen.

3 Das EFD kann in der Ver­ord­nung zum je­wei­li­gen Pi­lot­pro­jekt die Teil­nah­me ei­nes be­stimm­ten Krei­ses von An­ge­stell­ten an ei­nem Pi­lot­pro­jekt als ob­li­ga­to­risch er­klä­ren. Da­bei müs­sen die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sein:

a.
Ein Ver­such auf Ba­sis ei­ner frei­wil­li­gen Teil­nah­me ist nicht ge­eig­net;
b.
Es wird von den ver­trag­li­chen An­sprü­chen der An­ge­stell­ten nicht ab­ge­wi­chen.

4 Die Dau­er der Pi­lot­ver­su­che be­trägt höchs­tens ein Jahr. Das EFD kann die Dau­er aus­nahms­wei­se auf höchs­tens zwei Jah­ren er­hö­hen, wenn dies für ei­ne aus­sa­ge­kräf­ti­ge Eva­lua­ti­on der Er­geb­nis­se des Pi­lot­ver­suchs er­for­der­lich ist.

62 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Ju­ni 2022, in Kraft seit 1. Aug. 2022 (AS 2022 404).

Art. 19 Departemente  

(Art. 5 BPG)

Die De­par­te­men­te sind für die Um­set­zung der Per­so­nal­po­li­tik und für die An­wen­dung der vor­ge­ge­be­nen In­stru­men­te und Sys­te­me in ih­ren Be­rei­chen ver­ant­wort­lich. Sie ha­ben ins­be­son­de­re fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.63
Sie kon­kre­ti­sie­ren, ko­or­di­nie­ren und steu­ern die Per­so­nal- und Or­ga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung ein­sch­liess­lich der Ka­der­ent­wick­lung.
b.
Sie ko­or­di­nie­ren und steu­ern den Ein­satz der per­so­nel­len und fi­nan­zi­el­len Mit­tel.
c.
Sie or­ga­ni­sie­ren das Per­so­nal­ma­na­ge­ment und re­geln die Zu­stän­dig­kei­ten.
d.
Sie füh­ren das Per­so­nal­con­trol­ling in ih­rem Be­reich in Ab­stim­mung mit dem stra­te­gi­schen Con­trol­ling des EPA.

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 20 Human-Resources-Konferenz 64  

1 Die Hu­man-Re­sources-Kon­fe­renz setzt sich aus Ver­tre­tun­gen al­ler De­par­te­men­te zu­sam­men und wird vom EPA ge­lei­tet.

2 Sie hat ei­ne zen­tra­le Rol­le bei der Er­ar­bei­tung, Ko­or­di­na­ti­on und Um­set­zung der bun­des­rät­li­chen Per­so­nal- und Vor­sor­ge­po­li­tik und er­füllt ins­be­son­de­re fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Sie be­han­delt Grund­satz­fra­gen der Um­set­zung der bun­des­rät­li­chen Per­so­nal- und Vor­sor­ge­po­li­tik.
b.
Sie be­ur­teilt die Ent­wick­lung von Sys­te­men und In­stru­men­ten und prüft de­ren Ein­satz.

64 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 20a Vertrauensstelle für das Bundespersonal und Vertrauensstelle für das Personal des VBS 65  

(Art. 5 BPG)

1 Die Ver­trau­ens­stel­le für das Bun­des­per­so­nal und die Ver­trau­ens­stel­le für das Per­so­nal des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für Ver­tei­di­gung, Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport (Ver­trau­ens­stel­le VBS) sind zu­stän­dig für die per­sön­li­che Be­ra­tung und Un­ter­stüt­zung bei Kon­flik­ten am Ar­beits­platz, die auf dem üb­li­chen Dienst­weg nicht ge­löst wer­den kön­nen.

2 Die Mit­glie­der der Ver­trau­ens­stel­len wer­den für ei­ne ein­ma­li­ge Dau­er von vier Jah­ren er­nannt. Ist nach Ab­lauf der vier Jah­re kei­ne ge­eig­ne­te Nach­fol­ge ge­fun­den wor­den, so kann das Man­dat um höchs­tens zwei Jah­re ver­län­gert wer­den.

3 Als Mit­glied ist wähl­bar, wer ei­ne hö­he­re Ka­der­funk­ti­on in der Bun­des­ver­wal­tung aus­ge­übt hat und nicht mehr in ei­nem Ar­beits­ver­hält­nis nach Ar­ti­kel 1 steht. Die Tä­tig­keit wird im Auf­trags­ver­hält­nis aus­ge­übt. Die Mit­glie­der der Ver­trau­ens­stel­len sind wei­sungs­un­ge­bun­den.

4 Die Mit­glie­der der Ver­trau­ens­stel­le für das Bun­des­per­so­nal wer­den auf Vor­schlag des EPA in Ab­spra­che mit der Hu­man-Re­sources-Kon­fe­renz durch den Vor­ste­her oder die Vor­ste­he­rin des EFD er­nannt.

5 Der Lei­ter oder die Lei­te­rin der Ver­trau­ens­stel­le VBS wird auf Vor­schlag des Ge­ne­ral­se­kre­ta­ria­tes des VBS durch den Vor­ste­her oder die Vor­ste­he­rin des VBS er­nannt.

6 Die Mit­glie­der der Ver­trau­ens­stel­len ver­tre­ten sich ge­gen­sei­tig.

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Sept. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3209).

Art. 21 Berichterstattung  

(Art. 5 BPG)

1 Das EFD über­prüft pe­ri­odisch, ob die Zie­le des BPG und sei­ner Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen in der Bun­des­ver­wal­tung er­reicht wur­den, und stellt die Be­richt­er­stat­tung si­cher.

2 Die Be­richt­er­stat­tung äus­sert sich ins­be­son­de­re über:

a.
die Zu­sam­men­set­zung des Per­so­nal­kör­pers;
b.
die Per­so­nal­kos­ten;
c.
die Ar­beits­zu­frie­den­heit;
d.
die Qua­li­fi­zie­rung des Per­so­nals.

3 Das EFD in­for­miert den Bun­des­rat jähr­lich über die Ver­tei­lung der Löh­ne nach den vier Be­ur­tei­lungs­stu­fen so­wie über die Aus­rich­tung von Leis­tungs­prä­mi­en und wei­te­rer wich­ti­ger Zu­la­gen und zeigt die fi­nan­zi­el­len Aus­wir­kun­gen auf.66

4 Um ei­ne zeit­ge­rech­te und aus­sa­ge­kräf­ti­ge Be­richt­er­stat­tung si­cher­zu­stel­len, set­zen die De­par­te­men­te das Per­so­na­l­in­for­ma­ti­ons­sys­tem der Bun­des­ver­wal­tung ein.

5 Das EFD kann Be­fra­gun­gen beim Per­so­nal und den Ver­wal­tungs­ein­hei­ten durch­füh­ren.

66 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 der V vom 5. Nov. 2008 über Op­ti­mie­run­gen im Lohn­sys­tem des Bun­des­per­so­nals, in Kraft seit 1. Fe­br. 2009 (AS 2008 5643).

3. Kapitel: Entstehung, Änderung und Auflösung des Arbeitsverhältnisses

Art. 22 Stellenausschreibung  

(Art. 7 BPG)

1 Of­fe­ne Stel­len wer­den zu­min­dest im elek­tro­ni­schen Stel­len­an­zei­ger des Bun­des im In­ter­net aus­ge­schrie­ben.67

2 Von der Pflicht zur öf­fent­li­chen Aus­schrei­bung sind aus­ge­nom­men:

a.
bis zu ei­nem Jahr be­fris­te­te Stel­len;
b.68
Stel­len, die in ei­ner Ver­wal­tungs­ein­heit in­tern be­setzt wer­den mit Aus­nah­me der Stel­len nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, b und e;
bbis.69
Stel­len nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­be d;
c.
Stel­len für die in­ter­ne Jo­bro­ta­ti­on;
d.70
Stel­len, die im Rah­men der be­ruf­li­chen Wie­der­ein­glie­de­rung von er­krank­ten und ver­un­fall­ten Mit­ar­bei­ten­den und der In­te­gra­ti­on von Men­schen mit Be­hin­de­run­gen be­setzt wer­den;
e.71
Stel­len, die von An­ge­stell­ten be­setzt wer­den, die von Um­struk­tu­rie­run­gen oder Re­or­ga­ni­sa­tio­nen be­trof­fen sind.

3 Of­fe­ne Stel­len, die nicht von der Pflicht zur öf­fent­li­chen Aus­schrei­bung aus­ge­nom­men sind, wer­den spä­tes­tens ei­ne Wo­che vor der Pu­bli­ka­ti­on im elek­tro­ni­schen Stel­len­an­zei­ger des Bun­des den Re­gio­na­len Ar­beits­ver­mitt­lungs­zen­tren ge­mel­det.72

4 Of­fe­ne Stel­len in Be­rufs­ar­ten mit ei­ner über dem Durch­schnitt lie­gen­den Ar­beits­lo­sig­keit im Sin­ne von Ar­ti­kel 53a der Ar­beits­ver­mitt­lungs­ver­ord­nung vom 16. Ja­nu­ar 199173 sind der öf­fent­li­chen Ar­beits­ver­mitt­lung zu mel­den.74

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6417).

68 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Nov. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4567).

69 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. Nov. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4567).

70 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

71 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Aug. 2015 (AS 2015 2243).

72 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Aug. 2015 (AS 2015 2243).

73 SR 823.111

74 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 8. Dez. 2017, in Kraft seit 1. Ju­li 2018 (AS 2018 747).

Art. 23 Einschränkungen im Stellenzugang  

(Art. 8 Abs. 3 BPG)

1 So­weit es für die Er­fül­lung ih­rer ho­heit­li­chen Auf­ga­ben not­wen­dig ist, kann der Stel­len­zu­gang auf Per­so­nen mit schwei­ze­ri­schem Bür­ger­recht be­schränkt wer­den:

a.
durch das Eid­ge­nös­si­sche Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ment (EJPD) für das in der in­ter­na­tio­na­len Ver­bre­chens­be­kämp­fung so­wie für das bei der Po­li­zei und in der Straf­ver­fol­gung ein­ge­setz­te Per­so­nal;
b.75
durch das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Ver­tei­di­gung, Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport (VBS) für das in der Lan­des­ver­tei­di­gung und im Nach­rich­ten­dienst des Bun­des ein­ge­setz­te Per­so­nal;
c.
durch das EDA für das für die Ver­tre­tung der Schweiz im Aus­land ein­ge­setz­te Per­so­nal;
d.
durch das EFD für die An­ge­hö­ri­gen des Grenzwacht­korps;
e.
durch die De­par­te­men­te für ihr Per­so­nal, das die Schweiz an in­ter­na­tio­na­len Ver­hand­lun­gen ver­tritt;
f.76

277

3 Die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 weist auf all­fäl­li­ge Zu­gangs­be­schrän­kun­gen in der Stel­len­aus­schrei­bung (Art. 22) hin.

75 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

76 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 1 der V vom 7. Sept. 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 4595).

77 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 24 Anstellungsvoraussetzungen  

(Art. 8 Abs. 3 BPG)

1 Die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 kann, wenn es die Funk­ti­on er­for­dert, die An­stel­lung von be­stimm­ten Kri­te­ri­en wie Al­ter, Vor­bil­dung oder Hand­lungs­fä­hig­keit ab­hän­gig ma­chen.

278

3 Bei si­cher­heits­re­le­van­ten Tä­tig­kei­ten kön­nen die An­stel­lung nach Ver­trags­ab­schluss und die Wei­ter­be­schäf­ti­gung vom Be­ste­hen ei­ner me­di­zi­ni­schen Eig­nungs­prü­fung ab­hän­gig ge­macht wer­den. Das EFD er­stellt in Zu­sam­men­ar­beit mit den De­par­te­men­ten ei­ne Lis­te der be­trof­fe­nen Tä­tig­kei­ten und legt die Pe­ri­odi­zi­tät der Wie­der­ho­lung der Eig­nungs­prü­fung fest.79

78 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4507).

79 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des EFD vom 12. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Aug. 2015 (AS 2015 2243).

Art. 25 Arbeitsvertrag  

(Art. 8 BPG)

1 Das Ar­beits­ver­hält­nis gilt als zu­stan­de ge­kom­men, wenn der Ar­beits­ver­trag durch die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 und die an­zu­stel­len­de Per­son un­ter­schrie­ben ist.

2 Der Ver­trag nennt die Ver­trags­par­tei­en und re­gelt min­des­tens:

a.
den Be­ginn und die Dau­er des Ar­beits­ver­hält­nis­ses;
b.
die Funk­ti­on be­zie­hungs­wei­se den Ar­beits­be­reich;
c.
den Ar­beit­s­ort und die Be­din­gun­gen be­tref­fend die Ver­setz­bar­keit;
d.
die Dau­er der Pro­be­zeit;
e.
den Be­schäf­ti­gungs­grad;
f.80
die Lohn­klas­se und den Lohn;
g.
die Vor­sor­ge­ein­rich­tung und den Vor­sor­ge­plan.

3 Der Ar­beit­ge­ber kann oh­ne Kün­di­gung des Ar­beits­ver­tra­ges un­ter Ein­hal­tung der Fris­ten nach Ar­ti­kel 30a Ab­sät­ze 1–3 fol­gen­de Än­de­run­gen vor­neh­men:81

a.
Än­de­run­gen der Funk­ti­on be­zie­hungs­wei­se des Ar­beits­be­reichs und des Ar­beit­sorts, wenn die­se dienst­lich er­for­der­lich und zu­mut­bar sind;
b.82
Än­de­run­gen der or­ga­ni­sa­to­ri­schen Ein­glie­de­rung im Zu­sam­men­hang mit ei­ner Um­struk­tu­rie­rung oder ei­ner Re­or­ga­ni­sa­ti­on.

3bis Der Ar­beit­ge­ber kann oh­ne Än­de­rung des Ar­beits­ver­tra­ges fol­gen­de Mass­nah­men für längs­tens zwölf Mo­na­te an­ord­nen:83

a.
Än­de­run­gen der Funk­ti­on be­zie­hungs­wei­se des Ar­beits­be­reichs und des Ar­beit­sorts, wenn die­se dienst­lich er­for­der­lich und zu­mut­bar sind;
b.
Än­de­run­gen der or­ga­ni­sa­to­ri­schen Ein­glie­de­rung im Zu­sam­men­hang mit ei­ner Um­struk­tu­rie­rung oder ei­ner Re­or­ga­ni­sa­ti­on.84

4 Dem ei­ner Ver­set­zungs­pflicht un­ter­ste­hen­den Per­so­nal kann je­der­zeit durch dienst­li­che An­wei­sung ein an­de­rer Ar­beits­be­reich und ein an­de­rer Ar­beit­s­ort zu­ge­wie­sen wer­den.

80 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

81 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

83 Die Be­rich­ti­gung vom 4. Aug. 2015 be­trifft nur die ita­lie­ni­sche Fas­sung (AS 2015 2579).

84 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 25a Arbeitsvertrag für Hochschulpraktikanten und -praktikantinnen: allgemeine Bestimmungen 85  

(Art. 4 Abs. 2 Bst. j BPG)

1 Ab­sol­ven­ten und Ab­sol­ven­tin­nen von Hoch­schu­len kön­nen mit ei­nem be­fris­te­ten Ver­trag für ein Prak­ti­kum von höchs­tens fol­gen­der Dau­er an­ge­stellt wer­den:

a.
Stu­die­ren­de oh­ne Ab­schluss: sechs Mo­na­te;
b.
Ab­sol­ven­ten und Ab­sol­ven­tin­nen mit ei­nem Ba­che­lor- oder Mas­ter­ab­schluss: zwölf Mo­na­te.

2 Ab­sol­ven­ten und Ab­sol­ven­tin­nen mit ei­nem Ba­che­lor- oder Mas­ter­ab­schluss müs­sen ihr Prak­ti­kum spä­tes­tens zwölf Mo­na­te nach Ab­schluss be­gin­nen.

3 Der Lohn für Hoch­schul­prak­ti­kan­ten und -prak­ti­kan­tin­nen wird durch das EFD fest­ge­legt. Er ist von ei­ner Loh­n­ent­wick­lung (Art. 39) aus­ge­nom­men. Mo­nat­lich wird ein Zwölf­tel des Jah­res­lohns aus­be­zahlt.

4 Die Hoch­schul­prak­ti­kan­ten und -prak­ti­kan­tin­nen er­hal­ten we­der einen Orts­zu­schlag (Art. 43) noch einen Teue­rungs­aus­gleich (Art. 44).

85 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4507).

Art. 25b Arbeitsvertrag für Hochschulpraktikanten und -praktikantinnen: besondere Bestimmungen 86  

(Art. 4 Abs. 2 Bst. j BPG)

1 Wer ein Hoch­schul­prak­ti­kum für wis­sen­schaft­li­che Bi­blio­the­ka­re und Bi­blio­the­ka­rin­nen ab­sol­viert, wird für die Dau­er von höchs­tens 24 Mo­na­ten an­ge­stellt. Er oder sie muss das Prak­ti­kum spä­tes­tens zwölf Mo­na­te nach dem Mas­ter­ab­schluss be­gin­nen.

2 Wer ein Hoch­schul­prak­ti­kum für an­ge­hen­de Recht­an­wäl­te und Rechts­an­wäl­tin­nen oder an­ge­hen­de No­ta­re und No­ta­rin­nen ab­sol­viert, wird für die Dau­er von höchs­tens 24 Mo­na­ten an­ge­stellt. Er oder sie muss das Prak­ti­kum spä­tes­tens 24 Mo­na­te nach dem Mas­ter­ab­schluss be­gin­nen.

3 Wer ein Hoch­schul­prak­ti­kum beim Schwei­ze­ri­schen In­sti­tut für Rechts­ver­glei­chung ab­sol­viert, muss das Prak­ti­kum spä­tes­tens fünf Jah­re nach dem Mas­ter­ab­schluss oder ein Jahr nach Ab­schluss ei­nes ju­ris­ti­schen Nach­di­plom­stu­di­ums be­gin­nen. Er oder sie darf bei Prak­ti­kums­be­ginn nicht mehr als zwölf Mo­na­te Be­rufs­er­fah­rung im Be­reich der Rechts­ver­glei­chung auf­wei­sen.

4 Wer ein Hoch­schul­prak­ti­kum für Wie­der­ein­stei­ger und Wie­der­ein­stei­ge­rin­nen nach län­ge­rem Be­rufs­un­ter­bruch ab­sol­viert, wird für die Dau­er von höchs­tens sechs Mo­na­ten und mit ei­nem Be­schäf­ti­gungs­grad von min­des­tens 60 Pro­zent an­ge­stellt.

5 Für den Lohn und die Zu­la­gen zum Lohn gilt Ar­ti­kel 25a Ab­sät­ze 3 und 4.

86 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4507).

Art. 26 Vertragliche Anstellungsbedingungen 87  

(Art. 10 Abs. 3 Bst. f BPG)

1 Der Ar­beits­ver­trag mit den Staats­se­kre­tä­ren und Staats­se­kre­tä­rin­nen, mit den Amts­di­rek­to­ren und Amts­di­rek­to­rin­nen und mit den Vi­ze­kanz­lern und den Vi­ze­kanz­le­rin­nen hält den Weg­fall der ge­deih­li­chen Zu­sam­men­ar­beit mit dem De­par­te­ments­vor­ste­her oder der De­par­te­ments­vor­ste­he­rin be­zie­hungs­wei­se mit dem Bun­des­kanz­ler oder der Bun­des­kanz­le­rin als Grund für ei­ne or­dent­li­che Kün­di­gung nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 3 Buch­sta­be f BPG fest.

2 Wird dem Bun­des­rat ei­ne Kün­di­gung nach Ab­satz 1 be­an­tragt, so sind im An­trag die Um­stän­de dar­zu­le­gen, die die ge­deih­li­che Zu­sam­men­ar­beit als aus­ge­schlos­sen er­schei­nen las­sen. Der be­trof­fe­nen Per­son ist Ge­le­gen­heit zur schrift­li­chen Stel­lung­nah­me an den Bun­des­rat zu bie­ten.

3 Der Ar­beits­ver­trag mit den Ge­ne­ral­se­kre­tä­ren und Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin­nen und mit den In­for­ma­ti­ons­chefs und In­for­ma­ti­ons­che­fin­nen der De­par­te­men­te hält den Weg­fall des Wil­lens des De­par­te­ments­vor­ste­hers oder der De­par­te­ments­vor­ste­he­rin zur Zu­sam­men­ar­beit als Grund für ei­ne or­dent­li­che Kün­di­gung nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 3 Buch­sta­be f BPG fest.

4 Der Ar­beits­ver­trag mit den per­sön­li­chen Mit­ar­bei­tern und Mit­ar­bei­te­rin­nen der De­par­te­ments­vor­ste­her und der De­par­te­ments­vor­ste­he­rin­nen hält fol­gen­de Grün­de für ei­ne or­dent­li­che Kün­di­gung nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 3 Buch­sta­be f BPG fest:

a.
den Weg­fall des Wil­lens des De­par­te­ments­vor­ste­hers oder der De­par­te­ments­vor­ste­he­rin zur Zu­sam­men­ar­beit;
b.
das Aus­schei­den des De­par­te­ments­vor­ste­hers oder der De­par­te­ments­vor­ste­he­rin aus dem Amt.

5 Der Bun­des­rat kann hö­he­re Stabs­of­fi­zie­re je­der­zeit aus ih­rer Funk­ti­on oder ih­rem Kom­man­do ent­las­sen und in ei­ne an­de­re Funk­ti­on oder ein an­de­res Kom­man­do ver­set­zen. Für den Fall, dass die Ver­set­zung in ei­ne an­de­re Funk­ti­on oder ein an­de­res Kom­man­do nicht mög­lich ist, hält der Ar­beits­ver­trag mit den hö­he­ren Stabs­of­fi­zie­ren die­sen Um­stand als Grund für ei­ne or­dent­li­che Kün­di­gung nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 3 Buch­sta­be f BPG fest.

6 An­stel­lungs­be­din­gun­gen im Sinn der Ab­sät­ze 1, 3, 4 und 5 dür­fen mit wei­te­ren An­ge­stell­ten nur mit Zu­stim­mung des Bun­des­ra­tes ver­ein­bart wer­den.

7 Der Ar­beit­ge­ber kann das der Ver­set­zungs­pflicht un­ter­ste­hen­de Per­so­nal des EDA von den An­stel­lungs­be­din­gun­gen nach den Ab­sät­zen 1, 3 und 4 aus­neh­men.

87 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 27 Probezeit 88  

(Art. 8 Abs. 2 BPG)

1 Die Pro­be­zeit dau­ert drei Mo­na­te.

2 Für die fol­gen­den Per­so­nal­ka­te­go­ri­en kann die Pro­be­zeit ver­trag­lich auf höchs­tens sechs Mo­na­te fest­ge­setzt wer­den:

a.
das mi­li­tä­ri­sche Per­so­nal;
b.89
Aspi­ran­ten und Aspi­ran­tin­nen des Grenzwacht­korps und des Zolls so­wie Mit­ar­bei­ter und Mit­ar­bei­te­rin­nen der Edel­me­tall­kon­trol­le;
c.
Steue­rin­spek­to­ren und Steue­rin­spek­to­rin­nen der Eid­ge­nös­si­schen Steu­er­ver­wal­tung;
d.
vom Bun­des­rat ge­wähl­te Per­so­nen nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1;
e.
Mit­ar­bei­ter und Mit­ar­bei­te­rin­nen des Nach­rich­ten­diensts des Bun­des, die re­gel­mäs­sig Zu­gang zu sen­si­ti­ven In­for­ma­tio­nen ha­ben;
f.90
Re­vi­si­ons­ex­per­ten und Re­vi­si­ons­ex­per­tin­nen so­wie Eva­lua­ti­ons­ex­per­ten und Eva­lua­ti­ons­ex­per­tin­nen der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­kon­trol­le;
g.91
An­ge­stell­te des EDA, die der Ver­set­zungs­pflicht un­ter­ste­hen oder die im Aus­land ein­ge­setzt wer­den, mit Aus­nah­me der An­ge­stell­ten, die für die Dau­er ei­ner Aus­bil­dung be­fris­tet an­ge­stellt wer­den.

3 Die Ver­trags­par­tei­en kön­nen im ge­gen­sei­ti­gen Ein­ver­neh­men auf die Pro­be­zeit ver­zich­ten oder ei­ne kür­ze­re Pro­be­zeit ver­ein­ba­ren.

88 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

89 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6737).

90 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4507).

91 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 843).

Art. 28 Befristete Arbeitsverhältnisse 92  

(Art. 9 BPG)

Be­fris­te­te Ar­beits­ver­hält­nis­se dür­fen nicht zur Um­ge­hung des Kün­di­gungs­schut­zes nach Ar­ti­kel 10 BPG oder der Pflicht zur Stel­len­aus­schrei­bung ab­ge­schlos­sen wer­den.

92 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 29 Interne Übertritte  

(Art. 10 BPG)93

1 An­ge­stell­te, die aus ei­ge­ner Ver­an­las­sung in ei­ne an­de­re Ver­wal­tungs­ein­heit nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 über­tre­ten, müs­sen den bis­he­ri­gen Ar­beits­ver­trag kün­di­gen. Die Be­tei­lig­ten ver­ein­ba­ren den Ter­min des Über­tritts. Bei Un­ei­nig­keit gel­ten die Kün­di­gungs­fris­ten nach Ar­ti­kel 30a.94

2 Folgt auf den bis­he­ri­gen Ar­beits­ver­trag un­ter­bruchs­los ein neu­er Ar­beits­ver­trag, so fin­den die Schutz­be­stim­mun­gen nach Ar­ti­kel 336c OR95 auch wäh­rend der Dau­er der ver­ein­bar­ten Pro­be­zeit An­wen­dung.

3 Für die Dau­er ei­nes in­ter­nen, be­fris­te­ten Über­trit­tes in ei­ne an­de­re Ver­wal­tungs­ein­heit nach Ar­ti­kel 1 muss der Ar­beits­ver­trag nicht ge­kün­digt wer­den. Die Be­tei­lig­ten ver­ein­ba­ren ge­mein­sam die Be­din­gun­gen.

4 Für die Be­rech­nung der Kün­di­gungs­fris­ten zäh­len al­le in den Ver­wal­tungs­ein­hei­ten nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 oh­ne Un­ter­bruch ge­leis­te­ten Ar­beits­ver­hält­nis­se.96

93 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

94 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

95 SR 220

96 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 30 Änderung des Arbeitsvertrages  

(Art. 8 Abs. 1 und 13 BPG)

1 Je­de Ver­trags­än­de­rung be­darf der schrift­li­chen Form.

2 Kommt über ei­ne Ver­trags­än­de­rung kei­ne Ei­ni­gung zu­stan­de, so muss der Ver­trag, mit Aus­nah­me der Fäl­le nach Ar­ti­kel 25 Ab­sät­ze 3, 3bis und 4, nach den Be­stim­mun­gen von Ar­ti­kel 10 BPG ge­kün­digt wer­den.97

97 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 30a Kündigungsfristen 98  

(Art. 12 Abs. 2 BPG)

1 Wäh­rend der Pro­be­zeit kann das Ar­beits­ver­hält­nis mit ei­ner Kün­di­gungs­frist von sie­ben Ta­gen or­dent­lich ge­kün­digt wer­den.

2 Nach Ab­lauf der Pro­be­zeit kann das un­be­fris­te­te Ar­beits­ver­hält­nis auf En­de je­des Mo­nats or­dent­lich ge­kün­digt wer­den. Da­bei gel­ten fol­gen­de Kün­di­gungs­fris­ten:

a.
zwei Mo­na­te im ers­ten Dienst­jahr;
b.
drei Mo­na­te im zwei­ten bis und mit dem neun­ten Dienst­jahr;
c.
vier Mo­na­te ab dem zehn­ten Dienst­jahr.

3 Kün­digt der Ar­beit­ge­ber nach Ab­lauf der Pro­be­zeit ei­ner an­ge­stell­ten Per­son, die in ei­nem Be­ruf ar­bei­tet, nach dem kei­ne oder nur ei­ne schwa­che Nach­fra­ge be­steht und der nur bei ei­ner Ver­wal­tungs­ein­heit nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 aus­ge­übt wer­den kann (Mo­no­pol­be­ru­fe), so ver­län­gern sich die Kün­di­gungs­fris­ten nach Ab­satz 2:

a.
im ers­ten bis und mit dem neun­ten Dienst­jahr um einen Mo­nat;
b.
ab dem zehn­ten Dienst­jahr um zwei Mo­na­te.

4 Der Ar­beit­ge­ber kann den An­ge­stell­ten im Ein­zel­fall ei­ne kür­ze­re Kün­di­gungs­frist zu­ge­ste­hen, wenn kei­ne we­sent­li­chen In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen.

98 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 31 Auflösung des Arbeitsverhältnisses aus eigenem Verschulden  

(Art. 19 Abs. 1 und 2 BPG)

1 Die Auf­lö­sung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses gilt als ver­schul­det, wenn:

a.99
es durch den Ar­beit­ge­ber aus ei­nem Grund nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 3 Buch­sta­ben a–d oder Ab­satz 4 BPG oder aus ei­nem an­de­ren sach­li­chen Grund, an dem die an­ge­stell­te Per­son das Ver­schul­den trägt, auf­ge­löst wird;
b.
die an­ge­stell­te Per­son zu­mut­ba­re an­de­re Ar­beit bei ei­nem Ar­beit­ge­ber nach Ar­ti­kel 3 BPG ab­lehnt;
c.100
der Ver­set­zungs­pflicht un­ter­ste­hen­de An­ge­stell­te des EDA auf das schwei­ze­ri­sche Bür­ger­recht frei­wil­lig ver­zich­ten;
d.
ei­ner Ver­set­zungs­pflicht un­ter­ste­hen­de An­ge­stell­te sich wei­gern, ei­ner Ver­set­zung Fol­ge zu leis­ten.

2101

99 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

100 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6737).

101 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4507).

Art. 31a Auflösung des Arbeitsverhältnisses bei Arbeitsverhinderung wegen Krankheit oder Unfall 102  

(Art. 10 Abs. 3 und 12 Abs. 2 BPG)

1 Bei Ar­beits­ver­hin­de­rung we­gen Krank­heit oder Un­fall kann der Ar­beit­ge­ber das Ar­beits­ver­hält­nis nach Ab­lauf der Pro­be­zeit frü­he­s­tens auf das En­de ei­ner min­des­tens zwei Jah­re dau­ern­den Ar­beits­ver­hin­de­rung or­dent­lich auf­lö­sen.103

2 Be­stand schon vor Be­ginn der Ar­beits­ver­hin­de­rung we­gen Krank­heit oder Un­fall ein Kün­di­gungs­grund nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 3 BPG, so kann der Ar­beit­ge­ber nach Ab­lauf der Sperr­fris­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 336c Ab­satz 1 Buch­sta­be b OR104 das Ar­beits­ver­hält­nis vor En­de der Frist nach Ab­satz 1 auf­lö­sen, so­fern der Kün­di­gungs­grund der an­ge­stell­ten Per­son vor der Ar­beits­ver­hin­de­rung be­kannt­ge­ge­ben wur­de. Da­von aus­ge­nom­men ist ei­ne auf Ar­ti­kel 10 Ab­satz 3 Buch­sta­be c BPG ge­stütz­te Kün­di­gung, so­fern die man­geln­de Eig­nung oder Taug­lich­keit ge­sund­heit­lich be­dingt ist.105

3 Bei Ar­beits­ver­hin­de­rung in­fol­ge ei­ner neu­en Krank­heit oder ei­nes neu­en Un­falls oder in­fol­ge er­neu­ten Auf­tre­tens ei­ner Krank­heit oder von Un­fall­fol­gen be­ginnt die Frist nach Ab­satz 1 neu zu lau­fen, so­fern die an­ge­stell­te Per­son zu­vor wäh­rend min­des­tens zwölf Mo­na­ten un­un­ter­bro­chen ent­spre­chend ih­rem Be­schäf­ti­gungs­grad ar­beits­fä­hig war. Kur­ze Ab­we­sen­hei­ten wer­den nicht be­rück­sich­tigt. Bei ei­nem Über­tritt in ei­ne an­de­re Ver­wal­tungs­ein­heit nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 im Rah­men ei­ner Ein­glie­de­rungs­mass­nah­me nach Ar­ti­kel 11a be­ginnt die Frist nicht neu zu lau­fen.106107

4 Ver­wei­gert die an­ge­stell­te Per­son ih­re Mit­wir­kung an den Ein­glie­de­rungs­mass­nah­men nach Ar­ti­kel 11a oder be­folgt sie die ärzt­li­chen An­ord­nun­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 56 Ab­satz 4 nicht, so kann der Ar­beit­ge­ber das Ar­beits­ver­hält­nis vor En­de der Frist nach Ab­satz 1 kün­di­gen, so­fern ein Kün­di­gungs­grund nach Ar­ti­kel 10 Ab­sät­ze 3 und 4 BPG be­steht.

5 Der Ar­beit­ge­ber kann das Ar­beits­ver­hält­nis von an­ge­stell­ten Per­so­nen, bei de­nen durch die In­va­li­den­ver­si­che­rung ei­ne dau­ern­de Teil­ar­beits­un­fä­hig­keit fest­ge­stellt wur­de, vor Ab­lauf der Frist nach Ab­satz 1 we­gen man­geln­der Taug­lich­keit kün­di­gen, so­fern ih­nen ei­ne zu­mut­ba­re Ar­beit an­ge­bo­ten wird. Die Kün­di­gung kann frü­he­s­tens auf den Zeit­punkt des Be­ginns der Aus­zah­lung der In­va­li­den­ren­te er­fol­gen.

102 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

103 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4507).

104 SR 220

105 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Aug. 2015 (AS 2015 2243).

106 Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4507).

107 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4397).

Art. 32108  

108 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 33 und 34109  

109 Auf­ge­ho­ben durch Art. 7 der V vom 20. Fe­br. 2013 über die Pen­sio­nie­rung von An­ge­hö­ri­gen der be­son­de­ren Per­so­nal­ka­te­go­ri­en, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 771). Sie­he je­doch die UeB in Art. 8 die­ser V.

Art. 34a110  

110 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 der V vom 21. Mai 2008 über Än­de­run­gen des Bun­des­rechts in­fol­ge des Pri­mat­wech­sels bei PU­BLI­CA (AS 2008 2181). Auf­ge­ho­ben durch Art. 7 der V vom 20. Fe­br. 2013 über die Pen­sio­nie­rung von An­ge­hö­ri­gen der be­son­de­ren Per­so­nal­ka­te­go­ri­en, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 771). Sie­he je­doch die UeB in Art. 8 die­ser V.

Art. 35 Beschäftigung über das AHV-Referenzalter hinaus 111  

(Art. 10 Abs. 2 BPG)112

1 Die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 kann nach Be­en­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses in­fol­ge Er­rei­chens des Re­fe­ren­zal­ters nach Ar­ti­kel 21 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 1946113 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung (AHVG) im Ein­ver­neh­men mit der be­trof­fe­nen Per­son ein neu­es Ar­beits­ver­hält­nis be­grün­den. Ar­ti­kel 52a die­ser Ver­ord­nung ist nicht an­wend­bar.114

2115

3 Die Ar­beits­ver­hält­nis­se nach Ab­satz 1 en­den oh­ne Kün­di­gung spä­tes­tens am En­de des Mo­nats, in dem die An­ge­stell­ten das 70. Al­ters­jahr vollen­den.

111 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

112 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 30. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 506).

113 SR 831.10

114 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 30. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 506).

115 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 1 der V vom 30. Aug. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 506).

4. Kapitel: Leistungen des Arbeitgebers

1. Abschnitt: Lohn

Art. 36 Lohnklassen 116  

(Art. 15 BPG)

Der Lohn wird im Rah­men fol­gen­der Lohn­klas­sen fest­ge­setzt:

Lohn­klas­se

Höchst­be­trag in Fran­ken

38

370 568

37

308 552

36

289 645

35

270 922

34

252 402

33

234 053

32

215 920

31

206 892

30

197 876

29

184 415

28

175 683

27

168 040

26

160 427

25

152 804

24

145 206

23

136 849

22

130 478

21

125 463

20

120 463

19

115 458

18

110 463

17

105 442

16

101 225

15

97 295

14

93 420

13

90 165

12

87 001

11

83 888

10

80 852

9

77 780

8

74 695

7

71 685

6

68 643

5

65 591

4

63 744

3

62 746

2

61 750

1

60 764

116 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 37 Anfangslohn  

(Art. 15 BPG)

1 Bei der An­stel­lung setzt die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 einen Lohn im Rah­men der Klas­sen nach Ar­ti­kel 36 fest. Sie be­rück­sich­tigt da­bei an­ge­mes­sen die Aus­bil­dung und die Be­rufs- und Le­bens­er­fah­rung der an­zu­stel­len­den Per­son so­wie die La­ge auf dem Ar­beits­markt.

2 Das EFD gibt jähr­lich Richt­wer­te für die Lohn­fest­set­zung her­aus.

Art. 38 Lohn bei Teilzeitbeschäftigung  

(Art. 15 BPG)

1 Bei teil­zeit­be­schäf­tig­ten An­ge­stell­ten ent­spre­chen der Lohn, der Orts­zu­schlag und die Zu­la­gen dem Be­schäf­ti­gungs­grad. Ar­ti­kel 51a bleibt vor­be­hal­ten.117

2 Bei un­re­gel­mäs­si­gem Ein­satz kön­nen mit den An­ge­stell­ten Ta­ges‑, Durch­schnitts- oder Stun­den­löh­ne ver­ein­bart wer­den.

117 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ver­ord­nung vom 31. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 145).

Art. 38a Lohn bei verminderter Leistungsfähigkeit 118  

(Art. 15 BPG)

1 Ist die Leis­tungs­fä­hig­keit ei­ner Per­son in­fol­ge ge­sund­heit­li­cher Pro­ble­me ver­min­dert, so kön­nen die Ver­trags­par­tei­en ver­ein­ba­ren, dass:119

a.120
ein hö­he­rer Be­schäf­ti­gungs­grad gilt, als zur Er­fül­lung der Auf­ga­ben not­wen­dig ist; Lohn und Orts­zu­schlag blei­ben un­ver­än­dert;
b.
bei gleich­blei­ben­dem Be­schäf­ti­gungs­grad ein tiefe­rer Lohn und Orts­zu­schlag aus­ge­rich­tet wird, der dem Grad der Leis­tungs­fä­hig­keit ent­spricht.

2 Die Ar­beit­ge­ber über­prü­fen die Ver­ein­ba­rung re­gel­mäs­sig. So­bald die an­ge­stell­te Per­son die für die Er­fül­lung der Auf­ga­ben er­for­der­li­che Leis­tungs­fä­hig­keit er­reicht hat, ist die Ver­ein­ba­rung auf­zu­he­ben.121

118 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

119 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan 2019 (AS 2018 4009).

120 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan 2019 (AS 2018 4009).

121 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan 2019 (AS 2018 4009).

Art. 39 Lohnentwicklung 122  

(Art. 15 BPG)

1 Be­rech­nungs­grund­la­ge für die Loh­n­ent­wick­lung auf­grund der Per­so­nal­be­ur­tei­lung und der Er­fah­rung ist der Höchst­be­trag der Lohn­klas­se nach Ar­beits­ver­trag ein­sch­liess­lich ei­ner all­fäl­li­gen Hö­her­ein­rei­hung nach Ar­ti­kel 52 Ab­satz 6.

2 Bei Leis­tun­gen der Be­ur­tei­lungs­stu­fe 4 wird der Lohn jähr­lich um 3‒4 Pro­zent er­höht, bis der Höchst­be­trag der Lohn­klas­se er­reicht ist.123

3 Bei Leis­tun­gen der Be­ur­tei­lungs­stu­fe 3 wird der Lohn jähr­lich um 1,5‒2,5 Pro­zent er­höht, bis der Höchst­be­trag der Lohn­klas­se er­reicht ist.124

4 Bei Leis­tun­gen der Be­ur­tei­lungs­stu­fe 2 kann der Lohn jähr­lich um höchs­tens 1 Pro­zent er­höht wer­den, bis der Höchst­be­trag der Lohn­klas­se er­reicht ist.125

5 Bei Leis­tun­gen der Be­ur­tei­lungs­stu­fe 1 kann der Lohn jähr­lich um höchs­tens 4 Pro­zent des Höchst­be­trags der Lohn­klas­se ge­senkt wer­den.126

6 Die Bun­de­säm­ter und die ih­nen gleich­zu­stel­len­den Ver­wal­tungs­ein­hei­ten set­zen auf An­trag der di­rek­ten Vor­ge­setz­ten der An­ge­stell­ten den Lohn fest. Die De­par­te­men­te, die Bun­de­säm­ter und die ih­nen gleich­zu­stel­len­den Ver­wal­tungs­ein­hei­ten kön­nen Vor­ga­ben ma­chen.

122 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 der V vom 5. Nov. 2008 über Op­ti­mie­run­gen im Lohn­sys­tem des Bun­des­per­so­nals, in Kraft seit 1. Fe­br. 2009 (AS 2008 5643).

123 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6737).

124 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6737).

125 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6737).

126 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6737).

Art. 40 Ausserordentliche Lohnanpassungen 127  

(Art. 15 BPG)

Liegt der Lohn ge­mes­sen an an­de­ren Löh­nen zu tief, so kann ihn die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 an­pas­sen. Die An­pas­sung kann in ei­nem oder meh­re­ren Schrit­ten vor­ge­nom­men wer­den und darf 10 Pro­zent des Höchst­be­trags der Lohn­klas­se nach Ar­beits­ver­trag nicht über­stei­gen. Der an­ge­pass­te Lohn darf den Höchst­be­trag der Lohn­klas­se nicht über­stei­gen.

127 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 der V vom 5. Nov. 2008 über Op­ti­mie­run­gen im Lohn­sys­tem des Bun­des­per­so­nals, in Kraft seit 1. Fe­br. 2009 (AS 2008 5643).

Art. 41 Auszahlung  

(Art. 15 BPG)

Der Lohn wird in 13 Tei­len aus­be­zahlt.

Art. 42 Besondere Massnahmen und Verantwortlichkeiten 128  

(Art. 15 BPG)

1 Bei Leis­tun­gen der Be­ur­tei­lungs­stu­fe 1 sind Ent­wick­lungs­mass­nah­men zu tref­fen oder ei­ne we­ni­ger an­for­de­rungs­rei­che Stel­le zu­zu­wei­sen. Da­bei ist so­zia­len Här­te­fäl­len an­ge­mes­sen Rech­nung zu tra­gen. Füh­ren die Mass­nah­men nicht zu bes­se­ren Leis­tun­gen, so wird das Ar­beits­ver­hält­nis ge­kün­digt.

2 Ist die zu­ge­wie­se­ne Stel­le tiefer be­wer­tet, so wer­den die Lohn­klas­se und der Lohn im Ar­beits­ver­trag an­ge­passt. Ar­ti­kel 52a ist nicht an­wend­bar.

3 Die für die Fest­set­zung der Löh­ne und der Leis­tungs­prä­mi­en zu­stän­di­gen Ver­wal­tungs­ein­hei­ten sind für die Ein­hal­tung ih­res Per­so­nal­bud­gets ver­ant­wort­lich.

128 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 der V vom 5. Nov. 2008 über Op­ti­mie­run­gen im Lohn­sys­tem des Bun­des­per­so­nals, in Kraft seit 1. Fe­br. 2009 (AS 2008 5643).

2. Abschnitt: Zulagen zum Lohn

Art. 43 Ortszuschlag  

(Art. 15 BPG)

1 Zum Lohn wird ein Orts­zu­schlag aus­ge­rich­tet, der ab­ge­stuft ist nach den Le­bens­kos­ten, den Steu­ern so­wie der Grös­se und La­ge des Ar­beit­sor­tes.

2 Der Orts­zu­schlag darf 6000 Fran­ken nicht über­stei­gen.

Art. 44 Teuerungsausgleich  

(Art. 16 BPG)

1 Über den Um­fang des Teue­rungs­aus­gleichs be­schliesst der Bun­des­rat nach Ver­hand­lun­gen mit den Per­so­nal­ver­bän­den.

2 Der Teue­rungs­aus­gleich wird aus­ge­rich­tet auf:

a.
den Lohn;
b.
den Orts­zu­schlag;
c.
die Ver­gü­tun­gen für Sonn­tags- und Nacht­ar­beit;
d.
die Ver­gü­tun­gen für Pi­kett­dienst;
e.
die Funk­ti­ons­zu­la­gen;
ebis.129
die Zu­la­gen für Ein­sät­ze im Rah­men von fes­ten Dienst­plä­nen;
f.
die Son­der­zu­la­gen;
g.
die Ar­beits­markt­zu­la­ge;
h.130
die er­gän­zen­den Leis­tun­gen;
i.131

3 Die Höchst­be­trä­ge des Loh­nes (Art. 36) und des Orts­zu­schla­ges (Art. 43) er­hö­hen sich je­weils um den Teue­rungs­aus­gleich.

4132

129 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 616).

130 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5395).

131 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 der Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ver­ord­nung vom 31. Okt. 2007 (AS 2008 145). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

132 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 1 der V vom 5. Nov. 2008 über Op­ti­mie­run­gen im Lohn­sys­tem des Bun­des­per­so­nals, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2009 (AS 2008 5643).

Art. 44a Reallohnerhöhung 133  

(Art. 15 BPG)

1 Der Bun­des­rat be­stimmt nach Ver­hand­lun­gen mit den Per­so­nal­ver­bän­den den Um­fang der Re­al­lohn­er­hö­hung und den Zeit­punkt, in dem sie wirk­sam wird. Er kann An­ge­stell­te be­stimm­ter Lohn­klas­sen von ei­ner Re­al­lohn­er­hö­hung aus­sch­lies­sen, wenn es die Si­tua­ti­on auf dem Ar­beits­markt recht­fer­tigt, oder ei­ne ab­ge­stuf­te Re­al­lohn­er­hö­hung nach Lohn­klas­sen vor­neh­men.

2 An­spruch auf ei­ne Re­al­lohn­er­hö­hung ha­ben An­ge­stell­te, die im Zeit­punkt, in dem die Er­hö­hung wirk­sam wird, in ei­nem un­ge­kün­dig­ten Ar­beits­ver­hält­nis ste­hen oder in­fol­ge frei­wil­li­gen Al­ters­rück­tritts vor Er­rei­chen des Re­fe­ren­zal­ters nach Ar­ti­kel 21 AHVG134 oder Über­tritt zu ei­ner an­de­ren Ver­wal­tungs­ein­heit nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 ge­kün­digt ha­ben.135

3 Kei­ne Re­al­lohn­er­hö­hung er­hal­ten An­ge­stell­te:

a.
de­nen bei tiefe­rer Funk­ti­ons­be­wer­tung der bis­he­ri­ge Lohn no­mi­nal ga­ran­tiert ist; oder
b.
de­ren Lohn den Höchst­be­trag der Lohn­klas­se 38 er­reicht hat.136

4 Die Re­al­lohn­er­hö­hung wird auf dem Lohn nach Ar­ti­kel 36 und den Funk­ti­ons­zu­la­gen nach Ar­ti­kel 46 aus­ge­rich­tet. Die Höchst­be­trä­ge der Lohn­klas­sen 1–37 er­hö­hen sich je­weils im Um­fang der Re­al­lohn­er­hö­hun­gen.137

5 Ein zum glei­chen Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens ei­ner Re­al­lohn­er­hö­hung aus­ge­rich­te­ter Teue­rungs­aus­gleich nach Ar­ti­kel 44 wird vor der Re­al­lohn­er­hö­hung voll­zo­gen.

133 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

134 SR 831.10

135 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 30. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 506).

136 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5395).

137 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5395).

Art. 45 Vergütungen  

(Art. 15 BPG)

1 Ver­gü­tun­gen kön­nen aus­ge­rich­tet wer­den für:

a.
Sonn­tags- und Nacht­ar­beit;
b.
Pi­kett­dienst;
c.138
Ein­sät­ze im Rah­men von fes­ten Dienst­plä­nen.

2 Das EFD re­gelt die An­rech­nungs­wei­se und die Hö­he der Ver­gü­tung.

138 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Nov. 2009 (AS 2009 6417). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Aug. 2015 (AS 2015 2243).

Art. 46 Funktionszulagen  

(Art. 15 BPG)

1 An An­ge­stell­te, die Auf­ga­ben mit be­son­de­ren An­for­de­run­gen und Be­an­spru­chun­gen er­fül­len, oh­ne dass ei­ne dau­er­haf­te Hö­her­ein­rei­hung ge­recht­fer­tigt ist, kön­nen Funk­ti­ons­zu­la­gen aus­ge­rich­tet wer­den.

2 Die Funk­ti­ons­zu­la­gen ent­spre­chen höchs­tens dem Un­ter­schied zwi­schen dem Höchst­be­trag der Lohn­klas­se nach Ar­beits­ver­trag und dem Höchst­be­trag der Lohn­klas­se der hö­her ein­ge­reih­ten Funk­ti­on.139

139 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 der V vom 5. Nov. 2008 über Op­ti­mie­run­gen im Lohn­sys­tem des Bun­des­per­so­nals, in Kraft seit 1. Fe­br. 2009 (AS 2008 5643).

Art. 47140  

140 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 1 der V vom 5. Nov. 2008 über Op­ti­mie­run­gen im Lohn­sys­tem des Bun­des­per­so­nals, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2009 (AS 2008 5643).

Art. 48 Sonderzulagen  

(Art. 15 BPG)

1 Zum Aus­gleich von Ri­si­ken bei der Funk­ti­ons­aus­übung und zur Ab­gel­tung be­son­de­rer Ver­hält­nis­se kön­nen Son­der­zu­la­gen aus­ge­rich­tet wer­den.

2 Die De­par­te­men­te re­geln im Ein­ver­neh­men mit dem EFD den Kreis der Be­rech­tig­ten, die zu be­rück­sich­ti­gen­den Ri­si­ken und Ver­hält­nis­se, die An­rech­nungs­wei­se und die Hö­he der Zu­la­gen.

Art. 49 Leistungsprämien 141  

(Art. 15 BPG)

1 Über­durch­schnitt­li­che Leis­tun­gen und be­son­de­re Ein­sät­ze kön­nen mit Leis­tungs­prä­mi­en ab­ge­gol­ten wer­den.

2 An­ge­stell­ten mit Leis­tun­gen der Be­ur­tei­lungs­stu­fen 1 und 2 dür­fen kei­ne Leis­tungs­prä­mi­en aus­ge­rich­tet wer­den.

141 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3403).

Art. 49a Spontanprämien 142  

(Art. 15 BPG)

1 Für die so­for­ti­ge Ab­gel­tung be­son­de­rer Ein­sät­ze und Leis­tun­gen kön­nen Spon­tan­prä­mi­en in Form von Na­tu­ra­li­en bis zum Ge­gen­wert von 500 Fran­ken aus­ge­rich­tet wer­den.

2 An­ge­stell­ten mit Leis­tun­gen der Be­ur­tei­lungs­stu­fe 1 dür­fen kei­ne Spon­tan­prä­mi­en aus­ge­rich­tet wer­den.

142 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3403).

Art. 49b Höhe der Prämien und Festlegung 143  

(Art. 15 BPG)

1 Die Leis­tungs- und die Spon­tan­prä­mi­en dür­fen zu­sam­men pro Ka­len­der­jahr den fol­gen­den Be­trag nicht über­schrei­ten:

a.
10 Pro­zent des Höchst­be­trags der Lohn­klas­se nach Ar­beits­ver­trag für An­ge­stell­te, de­ren Lohn das Ma­xi­mum der Lohn­klas­se er­reicht hat;
b.
5 Pro­zent des Höchst­be­trags der Lohn­klas­se nach Ar­beits­ver­trag für An­ge­stell­te, de­ren Lohn das Ma­xi­mum der Lohn­klas­se noch nicht er­reicht hat.144

2 Die Bun­de­säm­ter und die ih­nen gleich­zu­stel­len­den Ver­wal­tungs­ein­hei­ten set­zen auf An­trag der di­rek­ten Vor­ge­setz­ten der An­ge­stell­ten die Hö­he der Leis­tungs- und der Spon­tan­prä­mi­en fest.

143 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Okt. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3403).

144 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6737).

Art. 50 Arbeitsmarktzulage  

(Art. 15 BPG)

1 Zur Ge­win­nung und Er­hal­tung aus­ge­wie­se­nen Per­so­nals kann die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 ei­ne Ar­beits­markt­zu­la­ge von bis zu 20 Pro­zent des Höchst­be­tra­ges der Lohn­klas­se nach Ar­beits­ver­trag ge­wäh­ren. Die Ar­beits­markt­zu­la­ge wird wäh­rend längs­tens fünf Jah­ren ge­währt.145

2 Für die Ge­wäh­rung der Zu­la­ge ist die Zu­stim­mung des EFD er­for­der­lich. Der Bun­des­rat ent­schei­det über die Ge­wäh­rung der Zu­la­ge an An­ge­stell­te nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1.

145 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6737).

Art. 51 Anspruch auf Familienzulage 146  

Die Fa­mi­li­en­zu­la­ge wird bis zum vollen­de­ten 18. Al­ters­jahr des Kin­des aus­ge­rich­tet. Für in Aus­bil­dung ste­hen­de Kin­der und für er­werbs­un­fä­hi­ge Kin­der (Art. 7 des BG vom 6. Okt. 2000147 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts) wird sie längs­tens bis zum vollen­de­ten 25. Al­ters­jahr aus­ge­rich­tet.

146 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ver­ord­nung vom 31. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 145).

147 SR 830.1

Art. 51a Ergänzende Leistungen zur Familienzulage 148  

1 Die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 rich­tet der an­ge­stell­ten Per­son er­gän­zen­de Leis­tun­gen zur Fa­mi­li­en­zu­la­ge aus, so­fern die­se tiefer ist als:

a.
4063 Fran­ken für das ers­te zu­la­gen­be­rech­tig­te Kind;
b.
2623 Fran­ken für je­des wei­te­re zu­la­gen­be­rech­tig­te Kind;
c.149
3000 Fran­ken für je­des wei­te­re zu­la­gen­be­rech­tig­te Kind, wel­ches das 15. Al­ters­jahr vollen­det hat und in Aus­bil­dung steht.

2 Die Hö­he der er­gän­zen­den Leis­tun­gen ent­spricht der Dif­fe­renz zwi­schen dem mass­ge­ben­den Be­trag nach Ab­satz 1 und der Fa­mi­li­en­zu­la­ge. Da­bei wer­den zur Fa­mi­li­en­zu­la­ge hin­zu­ge­rech­net:

a.
von an­de­ren Per­so­nen gel­tend ge­mach­te Fa­mi­li­en­zu­la­gen nach dem Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ge­setz vom 24. März 2006150;
b.151
von der an­ge­stell­ten Per­son bei an­de­ren Ar­beit­ge­bern gel­tend ge­mach­te Fa­mi­li­en-, Kin­der- oder Be­treu­ungs­zu­la­gen.

2bis Ist die an­ge­stell­te Per­son für meh­re­re Kin­der in ver­schie­de­nen Haus­hal­ten oder Fa­mi­li­en an­spruchs­be­rech­tigt, so wer­den die er­gän­zen­den Leis­tun­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a für je­des ers­te zu­la­gen­be­rech­tig­te Kind je Haus­halt oder Fa­mi­lie aus­ge­rich­tet.152

3 An­ge­stell­te Per­so­nen mit ei­nem Be­schäf­ti­gungs­grad von we­ni­ger als 50 Pro­zent er­hal­ten die er­gän­zen­den Leis­tun­gen nur bei Vor­lie­gen ei­nes Här­te­falls. Ha­ben meh­re­re an­ge­stell­te Per­so­nen für das glei­che Kind An­spruch auf Fa­mi­li­en­zu­la­gen, so wer­den ih­nen die er­gän­zen­den Leis­tun­gen aus­be­zahlt, wenn der Be­schäf­ti­gungs­grad ins­ge­samt min­des­tens 50 Pro­zent be­trägt.

4 Bei Ver­set­zun­gen und Ein­sät­zen im Aus­land kön­nen den An­ge­stell­ten er­gän­zen­de Leis­tun­gen zur Fa­mi­li­en­zu­la­ge aus­ge­rich­tet wer­den, selbst wenn ein An­spruch auf ei­ne Fa­mi­li­en­zu­la­ge im Aus­land im Sin­ne von Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 Buch­sta­be a der Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ver­ord­nung vom 31. Ok­to­ber 2007153 be­steht.154

5 Er­gän­zen­de Leis­tun­gen nach Ab­satz 4 wer­den auch für Stief- und Pfle­ge­kin­der mit Wohn­sitz im Aus­land aus­ge­rich­tet, so­fern die Vor­aus­set­zun­gen nach den Ar­ti­keln 4 und 5 der Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ver­ord­nung vom 31. Ok­to­ber 2007155 er­füllt sind.156

148 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 der Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ver­ord­nung vom 31. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 145).

149 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5395).

150 SR 836.2

151 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

152 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Aug. 2015 (AS 2015 2243).

153 SR 836.21

154 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 6. März 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2009 1137).

155 SR 836.21

156 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 51b157  

157 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 der Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ver­ord­nung vom 31. Okt. (AS 2008 145). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

3. Abschnitt: Funktionsbewertung

Art. 52 Funktionsbewertung  

(Art. 15 BPG)

1 Je­de Funk­ti­on wird be­wer­tet und ei­ner Lohn­klas­se zu­ge­wie­sen.

2 Vor ih­rem Ent­scheid über die Zu­wei­sung der ein­zel­nen Funk­tio­nen zu ei­ner Lohn­klas­se holt die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 das Gut­ach­ten der Be­wer­tungs­stel­le nach Ar­ti­kel 53 ein.

2bis Ein aus Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern der De­par­te­men­te zu­sam­men­ge­setz­tes Ko­or­di­na­ti­ons­gre­mi­um un­ter der Lei­tung des EFD gibt zu­han­den der De­par­te­men­te Emp­feh­lun­gen zu Funk­ti­ons­be­wer­tun­gen ab.158

3 Mass­ge­bend für die Be­wer­tung sind die er­for­der­li­che Vor­bil­dung, der Um­fang des Auf­ga­ben­krei­ses so­wie das Mass der be­trieb­li­chen An­for­de­run­gen, Ver­ant­wort­lich­kei­ten und Ge­fähr­dun­gen.

4 Das EFD sorgt da­für, dass in der Bun­des­ver­wal­tung ver­gleich­ba­re Funk­tio­nen glei­chen Lohn­klas­sen zu­ge­wie­sen wer­den. Es be­stimmt in Zu­sam­men­ar­beit mit den an­de­ren De­par­te­men­ten die Re­fe­renz­funk­tio­nen und weist die­sen Lohn­klas­sen zu. Die höchs­te Lohn­klas­se ei­ner Re­fe­renz­funk­ti­on darf nur mit Zu­stim­mung des EFD über­schrit­ten wer­den.159

5 Die De­par­te­men­te re­geln im Ein­ver­neh­men mit dem EFD die Ein­rei­hung der Funk­tio­nen, die al­lein in ih­rem Zu­stän­dig­keits­be­reich lie­gen.

6 Die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 kann bis 2 Pro­zent der Stel­len der Lohn­klas­sen 1–30 in Be­zug auf die or­dent­li­che Be­wer­tung ei­ne Klas­se hö­her ein­rei­hen; Vor­aus­set­zung da­für ist ei­ne durch die an­ge­stell­te Per­son be­grün­de­te Funk­ti­ons­er­wei­te­rung.160

7161

7bis Fällt die Vor­aus­set­zung für die Hö­her­be­wer­tung nach Ab­satz 6 weg, so passt die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 die Lohn­klas­se und den Lohn im Ar­beits­ver­trag an. Ar­ti­kel 52a ist nicht an­wend­bar.162

8 Für Per­so­nal, das sich in Aus­bil­dung be­fin­det oder auf­grund be­son­de­rer Ver­hält­nis­se an­ge­stellt wird, kann das EFD einen Ma­xi­mal­lohn fest­le­gen, der nied­ri­ger ist als der Höchst­be­trag der Lohn­klas­se 1.163

158 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan 2019 (AS 2018 4009).

159 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan 2019 (AS 2018 4009).

160 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5395).

161 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 22. Dez. 2004, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2005 (AS 2005 3).

162 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 der V vom 5. Nov. 2008 über Op­ti­mie­run­gen im Lohn­sys­tem des Bun­des­per­so­nals (AS 2008 5643). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 843).

163 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 der V vom 5. Nov. 2008 über Op­ti­mie­run­gen im Lohn­sys­tem des Bun­des­per­so­nals, in Kraft seit 1. Fe­br. 2009 (AS 2008 5643).

Art. 52a Tieferbewertung einer Funktion 164  

1 Muss aus Grün­den, die nicht bei der an­ge­stell­ten Per­son lie­gen, ei­ne Funk­ti­on tiefer be­wer­tet oder ei­ne tiefer be­wer­te­te Funk­ti­on zu­ge­wie­sen wer­den, so wird die Lohn­klas­se im Ar­beits­ver­trag an­ge­passt. Über­steigt der Lohn den Höchst­be­trag der neu­en Lohn­klas­se, so bleibt er wäh­rend zwei Jah­ren un­ver­än­dert. Er wird wäh­rend die­ser Frist vom Teue­rungs­aus­gleich und von ei­ner Lohn­er­hö­hung nach Ar­ti­kel 39 aus­ge­nom­men, bis er den Be­trag nicht mehr über­steigt, der auf­grund der Funk­ti­ons­be­wer­tung ge­recht­fer­tigt ist. Nach spä­tes­tens zwei Jah­ren wird der Lohn an die neue Lohn­klas­se an­ge­passt.

2 Ab­wei­chend von Ab­satz 1 be­trägt die Frist für die An­pas­sung des Loh­nes an die neue Lohn­klas­se für An­ge­stell­te:

a.
die das 55. Al­ters­jahr vollen­det ha­ben: ma­xi­mal 5 Jah­re;
b.
nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 5: ma­xi­mal 4 Jah­re.

3 Der Bun­des­rat kann den Lohn ei­ner an­ge­stell­ten Per­son, die vor der Neu­be­wer­tung ih­rer Funk­ti­on oder der Zu­wei­sung ei­ner neu­en Funk­ti­on das 55. Al­ters­jahr vollen­det hat und in der Lohn­klas­se 32 oder hö­her ein­ge­reiht war, nach zwei Jah­ren an­pas­sen, so­fern der Höchst­be­trag der neu­en Lohn­klas­se mehr als 10 Pro­zent un­ter demje­ni­gen der bis­he­ri­gen Lohn­klas­se liegt.

164 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Dez. 2004 (AS 2005 3). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 285).

Art. 52b Stellvertretung 165  

1 Die voll­um­fäng­li­che und dau­ern­de Stell­ver­tre­tung des oder der Vor­ge­setz­ten wird in der Re­gel mit ei­ner zu­sätz­li­chen Lohn­klas­se ab­ge­gol­ten. Da­von kann ins­be­son­de­re dann ab­ge­wi­chen wer­den, wenn die An­ge­stell­ten:

a.
bei ei­ner Ab­gel­tung mit ei­ner zu­sätz­li­chen Lohn­klas­se gleich ein­ge­reiht wä­ren wie ih­re Vor­ge­setz­ten;
b.
bei Ab­we­sen­heit ih­rer Vor­ge­setz­ten kei­ne Per­so­nal­füh­rungs­auf­ga­ben in­ne­ha­ben.

2 Bei Weg­fall der Stell­ver­tre­tung rich­tet sich die Lohn­ga­ran­tie nach Ar­ti­kel 52a.

165 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 53 Bewertungsstellen 166  

(Art. 15 BPG)

1 Be­wer­tungs­stel­len für die Funk­tio­nen in der Bun­des­ver­wal­tung sind:

a.
die Vor­ste­he­rin oder der Vor­ste­her des EFD für die Funk­tio­nen der Klas­sen 32 bis 38;
b.
die De­par­te­men­te für die Funk­tio­nen der Klas­sen 1 bis 31.

2 Die De­par­te­men­te kön­nen die Be­wer­tungs­kom­pe­ten­zen für die Funk­tio­nen der Klas­sen 1–31 ganz oder teil­wei­se an das EPA de­le­gie­ren.167

166 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Jan. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS2007 271869).

167 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

Art. 5455168  

168 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Jan. 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS2007 271869).

4. Abschnitt: Sozialleistungen

Art. 56 Lohnanspruch bei Krankheit und Unfall 169  

(Art. 29 BPG)

1 Bei Ar­beits­ver­hin­de­rung we­gen Krank­heit oder Un­fall be­zahlt der Ar­beit­ge­ber den vol­len Lohn nach den Ar­ti­keln 15 und 16 BPG wäh­rend zwölf Mo­na­ten.

2 Nach Ab­lauf die­ser Frist be­zahlt der Ar­beit­ge­ber wäh­rend zwölf Mo­na­ten 90 Pro­zent des Loh­nes.

3170

4 Vor­aus­set­zung für die Leis­tun­gen nach den Ab­sät­zen 1 und 2 ist, dass ein Arzt­zeug­nis vor­liegt und die ärzt­li­chen An­ord­nun­gen be­folgt wer­den. Die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 kann ei­ne Un­ter­su­chung durch einen Ver­trau­ens­arzt oder ei­ne Ver­trau­en­särz­tin oder durch den ärzt­li­chen Dienst ver­an­las­sen.171

5172

6 Bei Ar­beits­ver­su­chen im Rah­men ei­ner Ein­glie­de­rungs­mass­nah­me nach Ar­ti­kel 11a in ei­ner an­de­ren als der ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Funk­ti­on rich­tet sich der Lohn­an­spruch nach den Ab­sät­zen 1 und 2.173

169 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4507).

170 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

171 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

172 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017 (AS 2017 6737). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5395).

173 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5395).

Art. 56a Unterbruch und Neubeginn der Lohnfortzahlungsfrist bei Krankheit und Unfall 174  

(Art. 29 BPG)

1 Ar­bei­tet ei­ne an­ge­stell­te Per­son nach Be­ginn der Ar­beits­ver­hin­de­rung we­gen Krank­heit oder Un­fall zwi­schen­zeit­lich wie­der ent­spre­chend ih­rem Be­schäf­ti­gungs­grad, so ver­län­gern sich die Fris­ten nach Ar­ti­kel 56 Ab­sät­ze 1 und 2 um die An­zahl Ta­ge, an de­nen die gan­ze täg­li­che Sol­l­ar­beits­zeit ge­leis­tet und die An­for­de­run­gen ge­mä­ss Stel­len­be­schrieb er­füllt wer­den.

2 Bei ei­ner Ar­beits­ver­hin­de­rung in­fol­ge ei­ner neu­en Krank­heit oder ei­nes neu­en Un­falls oder ei­nes er­neu­ten Auf­tre­tens ei­ner Krank­heit oder von Un­fall­fol­gen be­gin­nen die Fris­ten nach Ar­ti­kel 56 Ab­sät­ze 1 und 2 neu zu lau­fen, wenn die an­ge­stell­te Per­son zu­vor wäh­rend min­des­tens zwölf Mo­na­ten un­un­ter­bro­chen ent­spre­chend ih­rem Be­schäf­ti­gungs­grad ar­beits­fä­hig war. Ab­we­sen­hei­ten von ins­ge­samt we­ni­ger als 30 Ta­gen we­gen Krank­heit oder Un­fall wer­den nicht be­rück­sich­tigt.

3 War die an­ge­stell­te Per­son vor ei­ner Ar­beits­ver­hin­de­rung nach Ab­satz 2 wäh­rend we­ni­ger als zwölf Mo­na­ten un­un­ter­bro­chen ent­spre­chend ih­rem Be­schäf­ti­gungs­grad ar­beits­fä­hig, so wer­den ihr nach Ab­lauf der Fris­ten nach Ar­ti­kel 56 Ab­sät­ze 1 und 2 ab dem drit­ten bis und mit dem fünf­ten Dienst­jahr wäh­rend 90 Ta­gen so­wie ab dem sechs­ten Dienst­jahr wäh­rend 180 Ta­gen 90 Pro­zent des Loh­nes be­zahlt. Die­se Lohn­fort­zah­lung kann in Här­te­fäl­len bis höchs­tens zwölf Mo­na­te ver­län­gert wer­den.175

4 Bei ei­nem Über­tritt in ei­ne an­de­re Ver­wal­tungs­ein­heit nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 im Rah­men ei­ner Ein­glie­de­rungs­mass­nah­me nach Ar­ti­kel 11a be­gin­nen die Fris­ten nach Ar­ti­kel 56 Ab­sät­ze 1 und 2 nicht neu zu lau­fen.

5 Wird ei­ner an­ge­stell­ten Per­son nach Ar­ti­kel 31a Ab­satz 5 ge­kün­digt, so be­steht die Lohn­fort­zah­lungs­pflicht nach Ar­ti­kel 56 Ab­sät­ze 1 und 2 so lan­ge wei­ter, wie sie nach dem ge­kün­dig­ten Ar­beits­ver­hält­nis ge­dau­ert hät­te. Der Lohn nach dem neu­en Ar­beits­ver­hält­nis und die fi­nan­zi­el­len Leis­tun­gen der In­va­li­den­ver­si­che­rung so­wie von PU­BLI­CA wer­den da­bei an­ge­rech­net.

6 Bei be­fris­te­ten Ar­beits­ver­hält­nis­sen en­det die Lohn­fort­zah­lung nach Ar­ti­kel 56 Ab­sät­ze 1 und 2 spä­tes­tens mit dem En­de des Ar­beits­ver­hält­nis­ses.

174 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016 (AS 2016 4507). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

175 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 616).

Art. 56b Berechnung des Lohnanspruchs von Angestellten im Stundenlohn bei Krankheit und Unfall 176  

(Art. 29 BPG)

1 Bei An­ge­stell­ten im Stun­den­lohn mit un­re­gel­mäs­si­gen Ar­beits­zei­ten gilt als Ba­sis für die Be­rech­nung des Lohn­an­spruchs bei Ar­beits­ver­hin­de­rung we­gen Krank­heit oder Un­fall der durch­schnitt­li­che Lohn der letz­ten zwölf Mo­na­te vor Be­ginn der Ar­beits­ver­hin­de­rung. War die an­ge­stell­te Per­son vor der Ar­beits­ver­hin­de­rung we­ni­ger als zwölf Mo­na­te be­schäf­tigt, so gilt als Ba­sis der durch­schnitt­li­che Lohn wäh­rend der bis­he­ri­gen Be­schäf­ti­gungs­dau­er.

2 Bei An­ge­stell­ten im Stun­den­lohn mit ver­trag­lich ge­re­gel­ten re­gel­mäs­si­gen Ar­beits­zei­ten be­rech­net sich der Lohn­an­spruch bei Ar­beits­ver­hin­de­rung we­gen Krank­heit oder Un­fall nach dem Stun­den­lohn für die­se Ar­beits­zei­ten.

176 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4507).

Art. 56c Leistungen bei Krankheit und Unfall während Dienstreisen im Ausland 177  

(Art. 29 BPG)

Bei Krank­heit oder Un­fall wäh­rend Dienst­rei­sen im Aus­land über­nimmt der Ar­beit­ge­ber die von den pri­va­ten Ver­si­che­run­gen der An­ge­stell­ten nicht ge­deck­ten Kos­ten der­je­ni­gen Leis­tun­gen, die in der Schweiz im Rah­men des Bun­des­ge­set­zes vom 18. März 1994178 über die Kran­ken­ver­si­che­rung und des Bun­des­ge­set­zes vom 20. März 1981179 über die Un­fall­ver­si­che­rung rück­ver­gü­tet wer­den.

177 Ur­sprüng­lich: Art. 56a. Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6417).

178 SR 832.10

179 SR 832.20

Art. 57 Kürzung des Lohnanspruchs  

(Art. 29 BPG)

1 Die So­zi­al­zu­la­gen wer­den auch wäh­rend der Lohn­fort­zah­lung nach Ar­ti­kel 56 Ab­satz 2 un­ge­kürzt aus­ge­rich­tet; da­nach ent­fällt der An­spruch.180

2 Die Kür­zung nach Ar­ti­kel 56 un­ter­bleibt, wenn die Ar­beit in­fol­ge ei­nes Be­rufs­un­fal­les oder ei­ner gleich­zu­set­zen­den Be­rufs­krank­heit aus­ge­setzt wer­den muss.

3 Der Lohn­an­spruch ist zu kür­zen oder zu ent­zie­hen, wenn die an­ge­stell­te Per­son ei­ne Krank­heit oder einen Un­fall ab­sicht­lich oder grob­fahr­läs­sig her­bei­ge­führt oder sich be­wusst ei­ner aus­ser­ge­wöhn­li­chen Ge­fahr oder ei­nem Wag­nis aus­ge­setzt hat.

4 Die zu­stän­di­ge Stel­le kann den Lohn­an­spruch nach Ar­ti­kel 56 Ab­sät­ze 1 und 2 kür­zen oder in schwe­ren Fäl­len ent­zie­hen, wenn die an­ge­stell­te Per­son oh­ne trif­ti­gen Grund ih­re Mit­wir­kung an den Ein­glie­de­rungs­mass­nah­men nach Ar­ti­kel 11a ver­wei­gert.181

180 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

181 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013 (AS 2013 1515). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

Art. 58 Anrechnung von Leistungen der Sozialversicherungen auf den Lohn  

(Art. 29 Abs. 3 BPG)

1 Auf den Lohn­an­spruch bei Krank­heit und Un­fall wer­den Leis­tun­gen der Mi­li­tär­ver­si­che­rung, der Schwei­ze­ri­schen Un­fall­ver­si­che­rungs­an­stalt (SU­VA) oder ei­ner an­dern ob­li­ga­to­ri­schen Un­fall­ver­si­che­rung dem Be­schäf­ti­gungs­grad ent­spre­chend an­ge­rech­net. Die Ren­ten und Tag­gel­der der In­va­li­den­ver­si­che­rung wer­den dem Be­schäf­ti­gungs­grad ent­spre­chend so weit an­ge­rech­net, als die­se zu­sam­men mit dem Lohn, ein­sch­liess­lich der an­ge­rech­ne­ten Leis­tun­gen der Mi­li­tär­ver­si­che­rung, der SU­VA oder ei­ner an­dern ob­li­ga­to­ri­schen Un­fall­ver­si­che­rung den un­ge­kürz­ten An­spruch über­stei­gen.182

2 Der An­spruch wird nach den Grund­sät­zen des je­wei­li­gen Ver­si­che­rungs­trä­gers ge­kürzt, wenn sich die Per­son auf Kos­ten der Mi­li­tär­ver­si­che­rung, der SU­VA oder ei­ner an­dern ob­li­ga­to­ri­schen Un­fall­ver­si­che­rung oder der In­va­li­den­ver­si­che­rung in ei­ner Heil­an­stalt auf­hält.

182 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Aug. 2015 (AS 2015 2243).

Art. 59 Militär‑, Zivilschutz- und ziviler Ersatzdienst  

(Art. 29 Abs. 1 BPG)

1 Bei Ar­beits­aus­set­zung we­gen ob­li­ga­to­ri­schen schwei­ze­ri­schen Mi­li­tär- und Zi­vil­schutz­diens­tes und wäh­rend der Dau­er des zi­vi­len Er­satz­diens­tes wird der un­ge­kürz­te Lohn aus­ge­rich­tet. Die ge­setz­li­chen Er­werbs­aus­fall­ent­schä­di­gun­gen fal­len an den Ar­beit­ge­ber.

2 Wird wäh­rend der Dienst­leis­tung ei­ne Sold­zu­la­ge be­zo­gen, so wird der Lohn um den ent­spre­chen­den Be­trag ge­kürzt.

3 Für die Dau­er der Grund­aus­bil­dung kann der Lohn, so­weit er die Hö­he der Er­werbs­aus­fall­ent­schä­di­gung über­steigt, zu­rück­ge­for­dert wer­den, wenn die An­stel­lung we­ni­ger als 4 Jah­re ge­dau­ert hat.

4 Bei frei­wil­li­ger Dienst­leis­tung kann der Lohn wäh­rend höchs­tens 10 Ar­beits­ta­gen pro Jahr aus­ge­rich­tet wer­den.

5 Die So­zi­al­zu­la­gen wer­den un­ge­kürzt aus­ge­rich­tet.

Art. 60 Mutterschaftsurlaub 183  

(Art. 29 Abs. 1 BPG)184

1 Bei der Ge­burt ei­nes oder meh­re­rer Kin­der be­steht für die An­ge­stell­te ein An­spruch auf einen be­zahl­ten Mut­ter­schafts­ur­laub von vier Mo­na­ten. Muss ein Neu­ge­bo­re­nes un­mit­tel­bar nach der Ge­burt un­un­ter­bro­chen wäh­rend min­des­tens zwei Wo­chen im Spi­tal ver­wei­len, so ver­län­gert sich die­ser Ur­laub um die Dau­er der Hos­pi­ta­li­sie­rung, höchs­tens aber auf ins­ge­samt 154 Ta­ge.185

1bis Stirbt der recht­li­che Va­ter oder der recht­li­che an­de­re El­tern­teil wäh­rend der sechs Mo­na­te nach der Ge­burt des Kin­des, so hat die An­ge­stell­te An­spruch auf zu­sätz­lich zwan­zig Ar­beits­ta­ge Mut­ter­schafts­ur­laub zum vol­len Lohn mit So­zi­al­zu­la­gen. Die­se zwan­zig Ar­beits­ta­ge kön­nen in­ner­halb ei­ner Rah­men­frist von sechs Mo­na­ten ab dem Tag nach dem Tod wo­chen- oder ta­ge­wei­se be­zo­gen wer­den.186

2 Die An­ge­stell­te kann den Mut­ter­schafts­ur­laub ma­xi­mal zwei Wo­chen vor der er­rech­ne­ten Ge­burt an­tre­ten.187

3 Wäh­rend den ers­ten vier Mo­na­ten des Mut­ter­schafts­ur­laubs wer­den der An­ge­stell­ten der vol­le Lohn und die So­zi­al­zu­la­gen aus­ge­rich­tet. Ver­län­gert sich der Ur­laub in­fol­ge Hos­pi­ta­li­sie­rung des Neu­ge­bo­re­nen, so wird ihr wäh­rend der Ver­län­ge­rung le­dig­lich die Mut­ter­schafts­ent­schä­di­gung nach dem Er­w­erb­ser­satz­ge­setz vom 25. Sep­tem­ber 1952188 aus­be­zahlt.189

4 Kan­to­na­le Re­ge­lun­gen blei­ben vor­be­hal­ten.

183 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 der V vom 10. Ju­ni 2005 über die Ein­füh­rung der Mut­ter­schafts­ent­schä­di­gung im Bun­des­per­so­nal­recht, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2005 2479).

184 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 843).

185 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 843).

186 Ein­ge­fügt durch Ziff. II der V vom 22. Nov. 2023 (Tag­gel­der für den hin­ter­las­se­nen El­tern­teil), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 756).

187 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 843).

188 SR 834.1

189 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 843).

Art. 60a Änderung des Beschäftigungsgrads nach der Geburt oder Adoption 190191  

1 Die El­tern und die ein­ge­tra­ge­nen Part­ner und Part­ne­rin­nen ha­ben ab der Ge­burt oder der Ad­op­ti­on ei­nes oder meh­re­rer Kin­der An­spruch auf ei­ne Re­duk­ti­on des Be­schäf­ti­gungs­grads in ih­rer Funk­ti­on um höchs­tens 20 Pro­zent. Der Be­schäf­ti­gungs­grad darf da­bei nicht un­ter 60 Pro­zent fal­len.192

2 Der An­spruch auf Re­duk­ti­on des Be­schäf­ti­gungs­grads ist in­ner­halb von 12 Mo­na­ten nach der Ge­burt oder der Ad­op­ti­on gel­tend zu ma­chen.

3 Die Ar­beit mit re­du­zier­tem Be­schäf­ti­gungs­grad be­ginnt spä­tes­tens am ers­ten Tag nach Ab­lauf der zwölf­mo­na­ti­gen Frist nach Ab­satz 2.

4 Die El­tern und die ein­ge­tra­ge­nen Part­ner und Part­ne­rin­nen ha­ben An­spruch auf ei­ne ein­ma­li­ge Er­hö­hung des Be­schäf­ti­gungs­grads in ih­rer Funk­ti­on im Um­fang der ins­ge­samt vor­ge­nom­me­nen Re­duk­tio­nen nach Ab­satz 1, je­doch um höchs­tens 20 Pro­zent. Die­ser An­spruch ist in­ner­halb von drei Jah­ren, nach­dem die letz­te Re­duk­ti­on des Pen­sums nach Ab­satz 1 wirk­sam wur­de, und spä­tes­tens drei Mo­na­te vor dem Zeit­punkt, in dem die Ver­trags­än­de­rung be­tref­fend die Er­hö­hung des Be­schäf­ti­gungs­grads in Kraft tre­ten soll, gel­tend zu ma­chen.193

5 Die Ar­beit mit wie­der­er­höh­tem Be­schäf­ti­gungs­grad be­ginnt spä­tes­tens am ers­ten Tag nach Ab­lauf der drei­jäh­ri­gen Frist nach Ab­satz 4.194

190 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

191 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

192 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

193 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019 (AS 2019 3803). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 616).

194 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5395).

Art. 60b Vaterschaftsurlaub und Urlaub der eingetragenen Partnerin oder des eingetragenen Partners 195  

(Art. 17a BPG)

1 Bei der Ge­burt ei­nes oder meh­re­rer ei­ge­nen Kin­der be­steht für den recht­li­chen Va­ter ein An­spruch auf einen be­zahl­ten Ur­laub von zwan­zig Ar­beits­ta­gen. Der Ur­laub ist in den ers­ten sechs Mo­na­ten nach der Ge­burt zu be­zie­hen. Er kann ta­ge­wei­se oder ku­mu­liert be­zo­gen wer­den.

2 In ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaf­ten be­steht bei der Ge­burt ei­nes oder meh­re­rer Kin­der der Part­ne­rin oder des Part­ners für die an­de­re Part­ne­rin oder den an­de­ren Part­ner der An­spruch auf einen be­zahl­ten Ur­laub von zwan­zig Ta­gen glei­cher­mas­sen.

3 Stirbt die Mut­ter am Tag der Nie­der­kunft oder wäh­rend der 97 Ta­ge da­nach, so hat der recht­li­che Va­ter oder der recht­li­che an­de­re El­tern­teil An­spruch auf 4 Mo­na­te zu­sätz­li­chen Ur­laub. Die­ser Ur­laub muss einen Tag nach dem Tod der Mut­ter an­ge­tre­ten und am Stück be­zo­gen wer­den. Es wird der vol­le Lohn mit So­zi­al­zu­la­gen aus­ge­rich­tet.196

4 Stirbt die Mut­ter am Tag der Nie­der­kunft oder wäh­rend der 97 Ta­ge da­nach und muss ein Neu­ge­bo­re­nes un­mit­tel­bar nach der Ge­burt un­un­ter­bro­chen wäh­rend min­des­tens zwei Wo­chen im Spi­tal ver­wei­len, so gilt Ar­ti­kel 60 Ab­sät­ze 1 und 3 sinn­ge­mä­ss.197

5 Die Rah­men­frist von sechs Mo­na­ten nach Ab­satz 1 wird wäh­rend des Be­zugs ei­nes Ur­laubs nach Ab­satz 3 oder 4 un­ter­bro­chen.198

195 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 285).

196 Ein­ge­fügt durch Ziff. II der V vom 22. Nov. 2023 (Tag­gel­der für den hin­ter­las­se­nen El­tern­teil), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 756).

197 Ein­ge­fügt durch Ziff. II der V vom 22. Nov. 2023 (Tag­gel­der für den hin­ter­las­se­nen El­tern­teil), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 756).

198 Ein­ge­fügt durch Ziff. II der V vom 22. Nov. 2023 (Tag­gel­der für den hin­ter­las­se­nen El­tern­teil), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 756).

Art. 60c Urlaub für die Betreuung von gesundheitlich schwer beeinträchtigten Kindern 199  

(Art. 17a BPG)

1 Bei Ar­beits­aus­set­zung we­gen Be­treu­ung von in­fol­ge Krank­heit oder Un­fall ge­sund­heit­lich schwer be­ein­träch­tig­ten Kin­dern wer­den den An­ge­stell­ten wäh­rend höchs­tens 14 Wo­chen der vol­le Lohn und die So­zi­al­zu­la­gen aus­ge­rich­tet.

2 Ein Kind ist ge­sund­heit­lich schwer be­ein­träch­tigt, wenn:

a.
ei­ne ein­schnei­den­de Ver­än­de­rung sei­nes kör­per­li­chen oder psy­chi­schen Zu­stan­des ein­ge­tre­ten ist;
b.
der Ver­lauf oder der Aus­gang die­ser Ver­än­de­rung schwer vor­her­seh­bar ist oder mit ei­ner blei­ben­den oder zu­neh­men­den Be­ein­träch­ti­gung oder dem Tod zu rech­nen ist;
c.
ein er­höh­ter Be­darf an Be­treu­ung durch die El­tern be­steht; und
d.
min­des­tens ein El­tern­teil die Er­werbs­tä­tig­keit für die Be­treu­ung des Kin­des un­ter­bre­chen muss.

3 Der Be­treu­ungs­ur­laub ist in­ner­halb ei­ner Rah­men­frist von 18 Mo­na­ten zu be­zie­hen. Die Rah­men­frist be­ginnt mit dem ers­ten Tag der Ar­beits­aus­set­zung ge­mä­ss Ab­satz 1.

4 Pro Krank­heits­fall oder Un­fall ent­steht nur ein An­spruch. Ein Rück­fall, der nach ei­ner län­ge­ren be­schwer­de­frei­en Zeit ein­tritt, gilt als neu­es Er­eig­nis.

199 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 285).

Art. 61 Lohnfortzahlung bei Adoption  

(Art. 17a Abs. 4 BPG)200

1 Bei Ar­beits­aus­set­zung we­gen Auf­nah­me von Klein­kin­dern zur Pfle­ge und Er­zie­hung zwecks spä­te­rer Ad­op­ti­on wird der Lohn wäh­rend 2 Mo­na­ten aus­ge­rich­tet.

2 Ar­bei­ten bei­de Ad­op­tiv­el­tern bei der Bun­des­ver­wal­tung, so be­steht der An­spruch nur für einen El­tern­teil. Sie kön­nen die zwei­mo­na­ti­ge Ar­beits­aus­set­zung nach ei­ge­nem Er­mes­sen auf­tei­len.

3 Kan­to­na­le Re­ge­lun­gen blei­ben vor­be­hal­ten.201

200 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

201 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 der V vom 10. Ju­ni 2005 über die Ein­füh­rung der Mut­ter­schafts­ent­schä­di­gung im Bun­des­per­so­nal­recht, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2005 2479).

Art. 62 Lohnfortzahlung im Todesfall  

(Art. 29 Abs. 2 BPG)

1 Beim Tod ei­ner an­ge­stell­ten Per­son er­hal­ten die Hin­ter­blie­be­nen einen Nach­ge­nuss des Loh­nes in der Hö­he ei­nes Sechs­tels des Jah­res­loh­nes.

2202

202 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

Art. 63 Leistungen bei Berufsunfall  

(Art. 29 Abs. 1 und 2 BPG)

1 Bei Kör­per­ver­let­zung, In­va­li­di­tät oder Tod als Fol­ge ei­nes Be­rufs­un­falls oder bei Schä­di­gun­gen in­fol­ge ei­ner ei­nem Be­rufs­un­fall gleich­zu­stel­len­den Be­rufs­krank­heit rich­tet der Ar­beit­ge­ber der be­trof­fe­nen Per­son be­zie­hungs­wei­se de­ren Hin­ter­blie­be­nen Leis­tun­gen aus, so­fern die Ge­samt­heit der Leis­tun­gen aus den So­zi­al­ver­si­che­run­gen den mass­ge­ben­den Ver­dienst nicht er­reicht. Zur De­ckung von aus­ser­or­dent­li­chen Auf­wen­dun­gen, die im Zu­sam­men­hang mit dem Er­eig­nis ste­hen, kön­nen ein­ma­li­ge Bei­trä­ge aus­ge­rich­tet wer­den.

2 Das EFD hat fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Es be­stimmt den mass­ge­ben­den Ver­dienst für die vom Er­eig­nis be­trof­fe­ne an­ge­stell­te Per­son be­zie­hungs­wei­se de­ren Hin­ter­blie­be­ne.
b.
Es re­gelt die Aus­rich­tung ein­ma­li­ger Bei­trä­ge.
c.
Es be­zeich­net die für die Aus­rich­tung der Leis­tun­gen des Ar­beit­ge­bers zu­stän­di­ge Stel­le.

5. Abschnitt: Arbeitszeit, Ferien, Urlaub

Art. 64 Arbeitszeit 203  

(Art. 17a BPG)

1 Die durch­schnitt­li­che Wo­chen­ar­beits­zeit be­trägt 41,5 Stun­den. Für teil­zeit­be­schäf­tig­te An­ge­stell­te re­du­ziert sie sich ent­spre­chend dem Be­schäf­ti­gungs­grad. Vor­be­hal­ten blei­ben ab­wei­chen­de Re­ge­lun­gen für das Ka­der.

2 Wo be­son­de­re Ver­hält­nis­se ei­ne län­ge­re Ar­beits­zeit er­for­dern, kann die wö­chent­li­che Ar­beits­zeit vor­über­ge­hend auf höchs­tens 45 Stun­den ver­län­gert wer­den. Der ent­spre­chen­de Aus­gleich hat in­ner­halb ei­nes Jah­res zu er­fol­gen.

3 Für re­gel­mäs­si­ge und an­ge­ord­ne­te Ar­beit zwi­schen 20 und 24 Uhr er­hal­ten die An­ge­stell­ten einen Zeit­zu­schlag von 10 Pro­zent.

4 Der Zeit­zu­schlag für Nacht­ar­beit zwi­schen 24 und 4 Uhr be­trägt 30 Pro­zent. Die­ser wird eben­falls für Nacht­ar­beit zwi­schen 4 und 5 Uhr ge­währt, so­fern der Ar­beits­be­ginn auf die Zeit vor 4 Uhr fällt. Mit Be­ginn des Ka­len­der­jah­res, in dem die an­ge­stell­te Per­son das 55. Al­ters­jahr vollen­det, wird der Zeit­zu­schlag von 30 auf 40 Pro­zent er­höht.

5 An­ge­stell­ten der in­dus­tri­el­len Be­trie­be kann der Ar­beit­ge­ber an­stel­le der Zu­schlä­ge nach den Ab­sät­zen 3 und 4 die­je­ni­gen nach Ar­ti­kel 17b des Ar­beits­ge­set­zes vom 13. März 1964204 aus­rich­ten.

203 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan 2019 (AS 2018 4009).

204 SR 822.11

Art. 64a Flexible Arbeitsformen 205  

(Art. 17a BPG)

1 So­weit es be­trieb­lich mög­lich ist, för­dern die Vor­ge­setz­ten die fle­xiblen Ar­beits­for­men in Be­zug auf die Ar­beits­zeit und den Ar­beit­s­ort.

2 Die Vor­ge­setz­ten ver­ein­ba­ren mit den An­ge­stell­ten die Or­te, an de­nen die Ar­beits­leis­tung er­bracht wird. Sie ge­wäh­ren den An­ge­stell­ten un­ter Be­rück­sich­ti­gung der be­trieb­li­chen In­ter­es­sen ei­ne mög­lichst gros­se Wahl­frei­heit.

3 Liegt der Ar­beit­s­ort ei­ner an­ge­stell­ten Per­son in der Schweiz, so ist mo­bi­les Ar­bei­ten im Aus­land grund­sätz­lich nicht zu­läs­sig. Die Lei­ter und Lei­te­rin­nen der Ver­wal­tungs­ein­hei­ten kön­nen in be­grün­de­ten Aus­nah­me­fäl­len mo­bi­les Ar­bei­ten im Aus­land be­wil­li­gen; sie be­rück­sich­ti­gen da­bei die mög­li­chen recht­li­chen oder si­cher­heits­tech­ni­schen Hin­der­nis­se.206

4 Als mög­li­che Aus­nah­me gilt na­ment­lich das Ar­bei­ten am Wohn­ort, wenn Grenz­gän­ger und Grenz­gän­ge­rin­nen einen Teil der Ar­beits­leis­tung dort er­brin­gen kön­nen.207

205 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 285).

206 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 616).

207 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 616).

Art. 64abis Arbeitszeitmodelle 208  

(Art. 17a BPG)

1 So­weit es be­trieb­lich mög­lich ist, wer­den den An­ge­stell­ten fle­xi­ble Ar­beits­zeit­mo­del­le so­wie die Mög­lich­keit zur Teil­zeit­ar­beit und zum Jobs­ha­ring an­ge­bo­ten.

2 Die An­ge­stell­ten leis­ten ih­re Ar­beits­zeit mit den Ar­beits­zeit­mo­del­len der Jah­res­ar­beits­zeit oder der Ver­trau­ens­ar­beits­zeit.

3 Die De­par­te­men­te kön­nen aus be­trieb­li­chen Grün­den zu­sätz­lich das Ar­beits­zeit­mo­dell der glei­ten­den Ar­beits­zeit an­bie­ten.

4 Die An­ge­stell­ten ver­ein­ba­ren das Ar­beits­zeit­mo­dell mit ih­ren Vor­ge­setz­ten. Ar­ti­kel 64b Ab­sät­ze 2 und 4 ist vor­be­hal­ten.

5 Die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 kann das Ar­beits­zeit­mo­dell vor Ab­lauf der ver­ein­bar­ten Dau­er aus sach­li­chen Grün­den und un­ter Ein­hal­tung der Fris­ten nach Ar­ti­kel 30a Ab­satz 2 ein­sei­tig an­pas­sen. Krank­heit und Un­fall stel­len kei­ne sach­li­chen Grün­de dar.

208 Ur­sprüng­lich: Art. 64a. Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan 2019 (AS 2018 4009).

Art. 64b Vertrauensarbeitszeit 209  

(Art. 17a BPG)210

1 An­ge­stell­te mit Ver­trau­ens­ar­beits­zeit sind von der Er­fas­sung der Ar­beits­zeit be­freit. Sie kön­nen kei­ne Mehr­ar­beit, Über­zeit und Gleit­zeit kom­pen­sie­ren.

2 Für An­ge­stell­te der Lohn­klas­sen 30–38 ist Ver­trau­ens­ar­beits­zeit ob­li­ga­to­risch.

3 An­ge­stell­te der Lohn­klas­sen 18–29 kön­nen Ver­trau­ens­ar­beits­zeit mit ih­ren Vor­ge­setz­ten ver­ein­ba­ren.211

4 An­ge­stell­te der Lohn­klas­sen 1–17 so­wie An­ge­stell­te, die vom Ar­beit­ge­ber zu­sätz­li­che Bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 2 Buch­sta­be a oder b der Ver­ord­nung vom 20. Fe­bru­ar 2013212 über die Pen­sio­nie­rung von An­ge­hö­ri­gen der be­son­de­ren Per­so­nal­ka­te­go­ri­en er­hal­ten, sind von der Ver­trau­ens­ar­beits­zeit aus­ge­schlos­sen.213

5 An­stel­le der Kom­pen­sa­ti­on für Mehr­ar­beit, Über­zeit und Gleit­zeit er­hal­ten An­ge­stell­te mit Ver­trau­ens­ar­beits­zeit ei­ne jähr­li­che Ent­schä­di­gung in Form ei­ner Bar­ver­gü­tung von 6 Pro­zent des Jah­res­loh­nes. Die An­ge­stell­ten kön­nen sich im Ein­ver­neh­men mit den Vor­ge­setz­ten an­stel­le der Bar­ver­gü­tung aus­nahms­wei­se zehn Aus­gleichs­ta­ge oder 100 Stun­den auf ein Sab­ba­ti­cal­kon­to gut­schrei­ben las­sen.214

6 Die Aus­gleichs­ta­ge sind in dem Ka­len­der­jahr zu be­zie­hen, in wel­chem der An­spruch ent­steht. Ist dies we­gen Krank­heit, Un­fall oder Mut­ter­schafts­ur­laub nicht mög­lich, so sind sie im Fol­ge­jahr zu be­zie­hen. Wer­den die Aus­gleichs­ta­ge aus an­de­ren Grün­den nicht be­zo­gen, ver­fal­len sie ent­schä­di­gungs­los.

209 Ur­sprüng­lich Art. 64a. Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6411).

210 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6737).

211 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 285).

212 SR 172.220.111.35

213 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 285).

214 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 1515).

Art. 65 Mehrarbeit und Überzeit  

(Art. 17a BPG)215

1 Bei aus­ser­or­dent­li­cher Ge­schäfts­last oder we­gen drin­gen­der Ar­beit kann die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 Mehr­ar­beit und Über­zeit an­ord­nen.

2 Ar­beits­zeit über der ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Gren­ze ei­nes Voll­zeit­pen­sums kann als Über­zeit an­er­kannt wer­den, wenn die Zeitre­ser­ven der glei­ten­den und fle­xiblen Ar­beits­zeit aus­ge­schöpft sind.

3 Ar­beits­zeit kann als Mehr­ar­beit an­er­kannt wer­den, wenn teil­zeit­be­schäf­tig­te An­ge­stell­te mehr als die ver­ein­bar­te Ar­beits­zeit, je­doch we­ni­ger als ein Voll­zeit­pen­sum ar­bei­ten und die Zeitre­ser­ven der glei­ten­den und fle­xiblen Ar­beits­zeit aus­ge­schöpft sind.

3bis Hat ei­ne an­ge­stell­te Per­son oh­ne An­ord­nung und Wis­sen der zu­stän­di­gen Stel­le nach Ar­ti­kel 2 Ar­beits­zeit ge­leis­tet, so kann die­se nur dann als Mehr­ar­beit und Über­zeit an­er­kannt wer­den, wenn sie von der an­ge­stell­ten Per­son in­nert sechs Mo­na­ten gel­tend ge­macht wird.216

4 Mehr­ar­beit und Über­zeit sind durch Frei­zeit von glei­cher Dau­er aus­zu­glei­chen. Die Vor­ge­setz­ten schaf­fen in ih­ren Be­rei­chen die ent­spre­chen­den Vor­aus­set­zun­gen. Sie ver­ein­ba­ren mit den An­ge­stell­ten den Zeit­punkt des Aus­gleichs der Mehr­ar­beit und der Über­zeit. Kommt kei­ne Ei­ni­gung zu­stan­de, be­stim­men die Vor­ge­setz­ten un­ter Be­rück­sich­ti­gung der In­ter­es­sen der An­ge­stell­ten und un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 5 den Zeit­punkt des Aus­gleichs.217

5 Ist der Aus­gleich durch Frei­zeit nicht mög­lich, so kann in be­grün­de­ten Fäl­len ei­ne Bar­ver­gü­tung für jähr­lich höchs­tens 150 Stun­den Mehr­ar­beit und Über­zeit aus­ge­rich­tet wer­den. Die­se be­trägt:

a.
für Mehr­ar­beit und Über­zeit bis zur wö­chent­li­chen Höchst­ar­beits­zeit von 45 Stun­den: 100 Pro­zent des auf die Stun­de um­ge­rech­ne­ten Loh­nes;
b.
für Über­zeit, die die wö­chent­li­che Höchst­ar­beits­zeit von 45 Stun­den über­steigt: 125 Pro­zent des auf die Stun­de um­ge­rech­ne­ten Loh­nes.

6 An­ge­stell­ten, die über der 23. Lohn­klas­se ein­ge­reiht sind, kann nur aus­nahms­wei­se ei­ne Bar­ver­gü­tung aus­ge­rich­tet wer­den. Für die Aus­rich­tung ei­ner Bar­ver­gü­tung an An­ge­stell­te nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 ist die Zu­stim­mung des EFD er­for­der­lich.

7 Es dür­fen ins­ge­samt höchs­tens 100 Stun­den Mehr­ar­beit und Über­zeit auf das fol­gen­de Ka­len­der­jahr oder auf ein Sab­ba­ti­cal­kon­to über­tra­gen wer­den.218

215 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6737).

216 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5395).

217 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

218 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 1515).

Art. 66 Feiertage 219  

(Art. 17a BPG)220

1 An Fei­er­ta­gen, die auf einen Ar­beits­tag fal­len, wird be­zahl­ter Ur­laub ge­währt.

2 Als gan­ze Fei­er­ta­ge gel­ten Neu­jahr, der Berchtolds­tag, der Kar­frei­tag, der Os­ter­mon­tag, Auf­fahrt, der Pfingst­mon­tag, der Bun­des­fei­er­tag, Weih­nach­ten und der Ste­phans­tag. Als hal­be Fei­er­ta­ge gel­ten der 24. und der 31. De­zem­ber.

3 Für an­de­re am Ar­beit­s­ort of­fi­zi­el­le Fei­er­ta­ge, die auf einen Ar­beits­tag fal­len und an de­nen die An­ge­stell­ten nicht ar­bei­ten, muss die Sol­l­ar­beits­zeit im Ver­lauf des Jah­res vor- oder nach­ge­holt oder durch Fe­ri­en­ta­ge kom­pen­siert wer­den.

4 Gilt ein Fei­er­tag nach Ab­satz 2 am Ar­beit­s­ort nicht als of­fi­zi­el­ler Fei­er­tag, so kön­nen die An­ge­stell­ten an die­sem Tag ar­bei­ten. Der da­bei nicht be­nö­tig­te be­zahl­te Ur­laub kann in dem Ka­len­der­jahr nach­be­zo­gen wer­den, in dem der An­spruch ent­steht.

219 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 1515).

220 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6737).

Art. 67 Ferien  

(Art. 17a BPG)221

1 Die An­ge­stell­ten ha­ben pro Ka­len­der­jahr An­spruch auf Fe­ri­en von:

a.
6 Wo­chen bis und mit dem Ka­len­der­jahr, in dem sie das 20. Al­ters­jahr vollen­den;
b.
5 Wo­chen vom Be­ginn des Ka­len­der­jah­res an, in dem sie das 21. Al­ters­jahr vollen­den;
c.
6 Wo­chen vom Be­ginn des Ka­len­der­jah­res an, in dem sie das 50. Al­ters­jahr vollen­den;
d.
7 Wo­chen vom Be­ginn des Ka­len­der­jah­res an, in dem sie das 60. Al­ters­jahr vollen­den.222

2 Fe­ri­en sind der­art an­zu­set­zen, dass der Ab­lauf der Ar­bei­ten nicht be­ein­träch­tigt und die Er­ho­lung ge­währ­leis­tet wird.

3 Fe­ri­en sind in dem Ka­len­der­jahr zu be­zie­hen, in wel­chem der An­spruch ent­steht. Ist dies aus zwin­gen­den be­trieb­li­chen Grün­den oder we­gen Krank­heit oder Un­fall nicht mög­lich, so sind sie im Fol­ge­jahr zu be­zie­hen.

4223

221 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6737).

222 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 1515).

223 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013 (AS 2013 1515). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2015 (AS 2015 2243).

Art. 67a Ferienkürzung 224  

(Art. 17a BPG)

1 Fe­ri­en wer­den im Ver­hält­nis zur Dau­er der Ab­we­sen­heit ge­kürzt, wenn die an­ge­stell­te Per­son die Ar­beit wäh­rend ei­nes Ka­len­der­jah­res län­ger aus­setzt als:

a.
ins­ge­samt 66 Ar­beits­ta­ge we­gen Krank­heit, Un­falls oder ob­li­ga­to­ri­schen Diens­tes;
b.
22 Ar­beits­ta­ge we­gen un­be­zahl­ten Ur­laubs.

2 Bei der Be­rech­nung der Kür­zung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a wer­den die ers­ten 66 Ab­we­sen­heits­ta­ge nicht be­rück­sich­tigt. Als Ab­we­sen­heits­ta­ge gel­ten da­bei Ar­beits­ta­ge, an de­nen die an­ge­stell­te Per­son nicht ent­spre­chend ih­rem Be­schäf­ti­gungs­grad ge­ar­bei­tet hat.

3 Für die Be­rech­nung der Kür­zung der Fe­ri­en nach Ab­satz 1 wer­den die Voll- und Teil­ab­we­sen­hei­ten zu­sam­men­ge­zählt und durch die An­zahl Ar­beits­ta­ge des ent­spre­chen­den Jah­res di­vi­diert. Bei An­ge­stell­ten im Stun­den­lohn wird der an­stel­le des Fe­ri­en­an­spruchs aus­ge­rich­te­te Zu­schlag ge­kürzt.225

224 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Aug. 2015 (AS 2015 2243).

225 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4507).

Art. 68 Urlaub  

(Art. 17a BPG)226

1 Müs­sen oder wol­len An­ge­stell­te die Ar­beit aus­set­zen, so ha­ben sie bei der zu­stän­di­gen Stel­le nach Ar­ti­kel 2 ein be­grün­de­tes Ge­such um be­zahl­ten, teil­wei­se be­zahl­ten oder un­be­zahl­ten Ur­laub ein­zu­rei­chen.

2 Die zu­stän­di­ge Stel­le be­rück­sich­tigt bei ih­rem Ent­scheid in an­ge­mes­se­ner Wei­se den Grund so­wie die Ar­beits­si­tua­ti­on. Sie kann in be­grün­de­ten Fäl­len auch die Leis­tun­gen und das Ver­hal­ten be­rück­sich­ti­gen.

3 Ur­lau­be dür­fen von der zu­stän­di­gen Stel­le nicht für mehr als 3 Jah­re ge­währt wer­den. Aus­nah­men nach Ar­ti­kel 88 Ab­satz 1 Buch­sta­be a blei­ben vor­be­hal­ten.227

226 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6737).

227 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Ju­ni 2007 (AS 2007 2871). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V des EFD vom 12. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2015 (AS 2015 2243).

6. Abschnitt: Weitere Leistungen des Arbeitgebers

Art. 69 Arbeitsgeräte, Material  

(Art. 18 Abs. 1 BPG)

1 Die An­ge­stell­ten wer­den mit den Ar­beits­ge­rä­ten und dem Ma­te­ri­al aus­ge­rüs­tet, die sie zur Aus­füh­rung der Ar­beit be­nö­ti­gen.

2 Ver­wen­den An­ge­stell­te im Ein­ver­neh­men mit dem Ar­beit­ge­ber ei­ge­ne Ar­beits­ge­rä­te und Ma­te­ria­li­en, so kann ih­nen da­für ei­ne Ver­gü­tung aus­ge­rich­tet wer­den.

3Der Ar­beit­ge­ber stellt An­ge­stell­ten, die an den ver­ein­bar­ten Or­ten nach Ar­ti­kel 64a Ab­satz 2 ar­bei­ten, die not­wen­di­ge tech­ni­sche In­fra­struk­tur und das für die Auf­ga­ben­er­fül­lung be­nö­tig­te Ma­te­ri­al zur Ver­fü­gung.228

4 Die De­par­te­men­te re­geln die Ein­zel­hei­ten für ih­re Be­rei­che. Ins­be­son­de­re be­stim­men sie über die Not­wen­dig­keit der zu ver­wen­den­den Ar­beits­ge­rä­te und Ma­te­ria­li­en.

228 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 285).

Art. 70 Dienstkleidung  

(Art. 18 Abs. 1 und 21 Abs. 1 Bst. c BPG)

1 Dienst­klei­der, die die An­ge­stell­ten zu tra­gen ver­pflich­tet sind, wer­den un­ent­gelt­lich ab­ge­ge­ben, ins­be­son­de­re wenn:

a.
die An­ge­stell­ten im Ver­kehr mit der Öf­fent­lich­keit kennt­lich zu ma­chen sind;
b.
sie der Wit­te­rung be­son­ders aus­ge­setzt sind;
c.
die Klei­der durch den Dienst stark ver­un­rei­nigt, ab­ge­nützt oder be­schä­digt wer­den;
d.
sie be­son­de­ren Si­cher­heits­vor­schrif­ten zu ent­spre­chen ha­ben.

2 In den Fäl­len nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben b oder c kann an Stel­le der Ab­ga­be von Dienst­klei­dern ei­ne Ent­schä­di­gung aus­ge­rich­tet wer­den, wenn es die Ver­hält­nis­se er­for­dern.

3 Die De­par­te­men­te re­geln die Ein­zel­hei­ten für ih­re Be­rei­che.

Art. 71 Persönliche Dienstfahrzeuge  

(Art. 18 Abs. 1 BPG)

1 Wo die Er­fül­lung der Auf­ga­ben es er­for­dert, kön­nen per­sön­li­che Dienst­fahr­zeu­ge zu­ge­teilt wer­den.

2 Über die Zu­tei­lung per­sön­li­cher Dienst­fahr­zeu­ge ent­schei­den:

a.
der Bun­des­rat für die Per­so­nal­ka­te­go­ri­en nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1;
b.
die De­par­te­men­te im Ein­ver­neh­men mit dem EFD für die üb­ri­gen Per­so­nal­ka­te­go­ri­en.
Art. 72 Spesen  

(Art. 18 Abs. 2 BPG)

1 Den An­ge­stell­ten wer­den die Aus­la­gen er­setzt, die ih­nen durch be­ruf­li­che Ein­sät­ze ent­ste­hen.229

2 Das EFD re­gelt die Ver­gü­tun­gen für:

a.
Mahl­zei­ten, Un­ter­kunft und Rei­se;
b.
Dienst­rei­sen ins Aus­land;
c.
die Teil­nah­me an in­ter­na­tio­na­len Kon­fe­ren­zen;
d.
den Um­zug aus dienst­li­chen Grün­den;
e.
Re­prä­sen­ta­ti­ons­aus­la­gen;
f.230
Aus­la­gen für mo­bi­les Ar­bei­ten.

229 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Aug. 2015 (AS 2015 2243).

230 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 285).

Art. 73 Treueprämie  

(Art. 32 Bst. b BPG)

1 Nach 10 An­stel­lungs­jah­ren und je­weils nach 5 wei­te­ren An­stel­lungs­jah­ren wird bis zur Vollen­dung des 45. An­stel­lungs­jah­res ei­ne Treue­prä­mie aus­ge­rich­tet.231

2 Die Treue­prä­mie be­steht aus:

a.232
b.
der Hälf­te des Mo­nats­lohns nach zehn und nach 15 An­stel­lungs­jah­ren;
c.
ei­nem Mo­nats­lohn nach je­weils fünf wei­te­ren An­stel­lungs­jah­ren.233

3 Die Treue­prä­mie wird grund­sätz­lich als Bar­be­trag aus­ge­rich­tet. Die An­ge­stell­ten kön­nen sie im Ein­ver­neh­men mit den Vor­ge­setz­ten aus­nahms­wei­se ganz oder zur Hälf­te als be­zahl­ten Ur­laub be­zie­hen.234

4 Die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 kann die Treue­prä­mie An­ge­stell­ten, de­ren Leis­tun­gen oder Ver­hal­ten nur teil­wei­se ge­nü­gen, ganz oder teil­wei­se ver­wei­gern.

5 Für die Be­rech­nung der An­zahl An­stel­lungs­jah­re zäh­len un­ab­hän­gig vom Be­schäf­ti­gungs­grad die un­un­ter­bro­che­nen Ar­beits­ver­hält­nis­se bei Ar­beit­ge­bern nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­ben f und g BPG so­wie in Ver­wal­tungs­ein­hei­ten nach Ar­ti­kel 1. Die Lehr­zeit nach der Ge­setz­ge­bung über die Be­rufs­bil­dung und die da­mit ver­bun­de­nen Prak­ti­ka wer­den nicht be­rück­sich­tigt.235

231 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3155).

232 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3155).

233 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6411).

234 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4507).

235 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Aug. 2015 (AS 2015 2243).

Art. 74 Erfindungen, Verbesserungsvorschläge  

(Art. 32 Bst. c BPG)

1 Die De­par­te­men­te schaf­fen die Vor­aus­set­zun­gen für ein in­no­va­ti­ves Ver­hal­ten der An­ge­stell­ten und für die Ent­wick­lung und Um­set­zung von Er­fin­dun­gen und Ver­bes­se­rungs­vor­schlä­gen.

2 Die Ver­wirk­li­chung von In­no­va­tio­nen kann mit ei­ner Bar­prä­mie oder mit an­de­ren Leis­tun­gen im ent­spre­chen­den Ge­gen­wert be­lohnt wer­den.

Art. 75 Unterstützung von Einrichtungen zu Gunsten des Personals  

(Art. 32 Bst. e BPG)236

1 Zur Er­leich­te­rung der Ar­beits­be­din­gun­gen oder der per­sön­li­chen Ar­beits­or­ga­ni­sa­ti­on kann der Ar­beit­ge­ber Ein­rich­tun­gen zu Guns­ten des Per­so­nals un­ter­stüt­zen, so ins­be­son­de­re:

a.237
b.
den Be­trieb von Per­so­nal­re­stau­rants, Er­fri­schungs­räu­men und wei­te­ren der Er­ho­lung des Per­so­nals die­nen­den Ein­rich­tun­gen;
c.
die Be­schaf­fung von Wohn­raum.

2 Zu­dem kön­nen vor­teil­haf­te Kon­di­tio­nen auf Spar­ka­pi­ta­li­en bei der Spar­kas­se Bun­des­per­so­nal ge­währt wer­den.238

3 Die De­par­te­men­te kön­nen An­läs­se zur Pfle­ge der Be­zie­hun­gen zwi­schen den ak­ti­ven und den pen­sio­nier­ten An­ge­stell­ten un­ter­stüt­zen.

236 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

237 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Okt. 2018, mit Wir­kung seit 1. Jan 2019 (AS 2018 4009).

238 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 75a Familienergänzende Kinderbetreuung 239  

(Art. 4 Abs. 2 Bst. i und 31 Abs. 2 BPG)

1 Der Ar­beit­ge­ber be­tei­ligt sich an den Kos­ten der An­ge­stell­ten für die fa­mi­li­ener­gän­zen­de Kin­der­be­treu­ung.

2 Das EFD re­gelt die Hö­he der Be­tei­li­gung.

239 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 5793).

Art. 75b Anspruch auf Vergütung von Kosten der familienergänzenden Kinderbetreuung 240  

(Art. 4 Abs. 2 Bst. i und 31 Abs. 2 BPG)

Der an­ge­stell­ten Per­son wer­den Kos­ten der fa­mi­li­ener­gän­zen­den Kin­der­be­treu­ung ver­gü­tet, wenn:

a.
sie er­zie­hungs­be­rech­tigt ist und al­lein­ste­hend oder in ei­ner Le­bens­ge­mein­schaft lebt, in wel­cher der an­de­re El­tern­teil oder der Part­ner oder die Part­ne­rin er­werbs­tä­tig ist oder in Aus­bil­dung steht;
b.
zwi­schen der an­ge­stell­ten Per­son und dem be­treu­ten Kind ein Kin­des­ver­hält­nis nach Ar­ti­kel 252 des Zi­vil­ge­setz­bu­ches241 be­steht und das Kind in ih­rer Ob­hut steht oder das be­treu­te Kind ein Pfle­ge- oder Stief­kind der an­ge­stell­ten Per­son ist;
c.
das Kind kos­ten­pflich­tig be­treut wird:
1.
in ei­ner Be­treu­ungs­stät­te oder ei­nem Ta­ges­el­tern­ver­ein, die ein teil- oder voll­zeit­li­ches Be­treu­ungs­an­ge­bot für Kin­der im Vor­schulal­ter an­bie­ten, oder
2.
durch Pri­vat­per­so­nen, mit de­nen ein der So­zi­al­ver­si­che­rungs­pflicht un­ter­stell­tes Ver­trags­ver­hält­nis be­steht; und
d.242
das ge­mein­sa­me jähr­li­che Brut­to­ein­kom­men der in ei­ner Le­bens­ge­mein­schaft le­ben­den Per­so­nen nach Buch­sta­be a oder das jähr­li­che Brut­to­ein­kom­men der al­lein­ste­hen­den er­zie­hungs­be­rech­tig­ten Per­son, je­weils ein­sch­liess­lich des 13. Mo­nats­lohns, nicht hö­her als 240 000 Fran­ken ist.

240 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2010 (AS 2010 5793). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4397).

241 SR 210

242 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4507).

Art. 75c Dauer des Anspruchs 243  

(Art. 4 Abs. 2 Bst. i und 31 Abs. 2 BPG)

1 Der An­spruch auf Ver­gü­tung be­steht längs­tens bis zum Schu­lein­tritt des be­treu­ten Kin­des.

2 Der An­spruch auf Ver­gü­tung bleibt be­ste­hen wäh­rend:

a.
ei­nes Mut­ter­schafts­ur­laubs nach Ar­ti­kel 60;
b.
90 Ta­gen bei Ar­beits­ver­hin­de­rung in­fol­ge Krank­heit oder Un­fall der an­ge­stell­ten Per­son oder des Part­ners oder der Part­ne­rin;
c.
90 Ta­gen nach Ein­tre­ten der Ar­beits­lo­sig­keit des Part­ners oder der Part­ne­rin.

3 Kein An­spruch auf Ver­gü­tung be­steht bei un­be­zahl­tem Ur­laub der an­ge­stell­ten Per­son oder des Part­ners oder der Part­ne­rin.

243 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4397).

Art. 75d Verfahren und Sanktionen 244  

(Art. 4 Abs. 2 Bst. i und 31 Abs. 2 BPG)

1 Die an­ge­stell­te Per­son reicht ein schrift­li­ches Ge­such um Aus­rich­tung ei­ner Ver­gü­tung von Kos­ten der fa­mi­li­ener­gän­zen­den Kin­der­be­treu­ung ein und be­stä­tigt durch ih­re Un­ter­schrift die Rich­tig­keit der An­ga­ben. Das Ge­such muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
Be­schäf­ti­gungs­grad der Per­so­nen nach Ar­ti­kel 75b Buch­sta­be a;
b.
Art der Kin­der­be­treu­ung nach Ar­ti­kel 75b Buch­sta­be c;
c.
Brut­to­ein­kom­men nach Ar­ti­kel 75b Buch­sta­be d;
d.
Fremd­be­treu­ungs­quo­te;
e.245
ef­fek­ti­ve Kos­ten der fa­mi­li­ener­gän­zen­den Kin­der­be­treu­ung.

2 Die zu­stän­di­ge Stel­le führt jähr­lich bei min­des­tens 10 Pro­zent der be­wil­lig­ten Ge­su­che Stich­pro­ben durch. Sie über­prüft da­bei die Rich­tig­keit der An­ga­ben des Ge­suchs und kann zu­sätz­li­che An­ga­ben ver­lan­gen.

3 Die an­ge­stell­te Per­son muss zu Un­recht er­hal­te­ne Ver­gü­tun­gen zu­rück­zah­len. Hat sie Ver­gü­tun­gen durch vor­sätz­lich ge­mach­te un­rich­ti­ge An­ga­ben wie­der­holt er­schli­chen, so kann ihr der An­spruch auf Ver­gü­tung von Kos­ten der fa­mi­li­ener­gän­zen­den Kin­der­be­treu­ung be­fris­tet oder un­be­fris­tet ent­zo­gen wer­den.

244 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Aug. 2021 (AS 2020 5395).

245 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 843).

Art. 76 Vergünstigungen für das Personal 246  

(Art. 32 Bst. a und g BPG)247

Das EFD legt die Ver­güns­ti­gun­gen fest.

246 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

247 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4507).

Art. 77 Verfahrens- und Parteikosten  

(Art. 18 Abs. 2 BPG)

1 Die De­par­te­men­te er­stat­ten den An­ge­stell­ten, die in­fol­ge Aus­übung ih­rer dienst­li­chen Tä­tig­keit in ein Zi­vil- oder Straf­ver­fah­ren ver­wi­ckelt wer­den, die Ver­fah­rens- und Par­tei­kos­ten zu­rück, wenn:

a.
das Ver­fah­ren mit der dienst­li­chen Tä­tig­keit zu­sam­men­hängt;
b.
die Hand­lung we­der grob­fahr­läs­sig noch vor­sätz­lich be­gan­gen wur­de; und
c.
der Bund ein In­ter­es­se an der Füh­rung des Pro­zes­ses hat.

2 So­lan­ge der Ge­richts­ent­scheid aus­steht, wer­den nur Kos­ten­gut­spra­chen ge­leis­tet. Aus wich­ti­gen Grün­den kön­nen aus­nahms­wei­se Kos­ten­ver­gü­tun­gen aus­ge­rich­tet wer­den, be­vor der Ent­scheid vor­liegt.

Art. 78 Ausrichtung von Entschädigungen  

(Art. 19 Abs. 3, 4 und 6 Bst. b BPG)248

1 Ei­ne Ent­schä­di­gung nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 3 BPG er­hal­ten:249

a.250
An­ge­stell­te in Mo­no­pol­be­ru­fen so­wie An­ge­stell­te mit sehr spe­zia­li­sier­ter Funk­ti­on;
b.
An­ge­stell­te, de­ren Ar­beits­ver­hält­nis bei ei­ner oder meh­re­ren Ver­wal­tungs­ein­hei­ten nach Ar­ti­kel 1 un­un­ter­bro­chen 20 Jah­re ge­dau­ert hat;
c.
An­ge­stell­te, die über 50-jäh­rig sind;
d.251
An­ge­stell­te, die über 40-jäh­rig sind oder wäh­rend min­des­tens zehn Jah­ren bei Ver­wal­tungs­ein­hei­ten nach Ar­ti­kel 1 an­ge­stellt wa­ren und de­ren Ar­beits­ver­hält­nis in­fol­ge Um­struk­tu­rie­run­gen und Re­or­ga­ni­sa­tio­nen auf­ge­löst wird.

2 Ent­schä­di­gun­gen nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 4 BPG kön­nen bei Auf­lö­sung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses aus­ge­rich­tet wer­den:252

a.
den Staats­se­kre­tä­ren und Staats­se­kre­tä­rin­nen;
b.
den Amts­di­rek­to­ren und Amts­di­rek­to­rin­nen;
c.
den hö­he­ren Stabs­of­fi­zie­ren;
d.
den Ge­ne­ral­se­kre­tä­ren und Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin­nen der De­par­te­men­te;
e.
den In­for­ma­ti­ons­chefs und In­for­ma­ti­ons­che­fin­nen der De­par­te­men­te;
f.
den Vi­ze­kanz­lern und Vi­ze­kanz­le­rin­nen der Bun­des­kanz­lei;
g.
den per­sön­li­chen Mit­ar­bei­tern und Mit­ar­bei­te­rin­nen der De­par­te­ments­chefs und De­par­te­ments­che­fin­nen;
h.
in Ein­zel­fäl­len wei­te­ren hö­he­ren Ka­deran­ge­hö­ri­gen;
i.
den An­ge­stell­ten, mit de­nen ei­ne An­stel­lungs­be­din­gung nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 6 ver­ein­bart wur­de;
j.253
k.
dem Per­so­nal der DE­ZA.

2bis Die Ent­schä­di­gun­gen nach den Ab­sät­zen 1 und 2 kön­nen auch bei Be­en­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses im ge­gen­sei­ti­gen Ein­ver­neh­men aus­ge­rich­tet wer­den.254

3 Kei­ne Ent­schä­di­gung wird an Per­so­nen aus­ge­rich­tet:

a.
die bei ei­nem Ar­beit­ge­ber nach Ar­ti­kel 3 BPG wei­ter­be­schäf­tigt wer­den;
b.255
de­ren Ar­beits­ver­hält­nis nach Ab­lauf der Fris­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 31a we­gen man­geln­der Eig­nung oder Taug­lich­keit auf­ge­löst wird;
c.
de­ren Ar­beits­ver­hält­nis nach Ar­ti­kel 31 auf­ge­löst wird;
d.256
de­ren Ar­beits­ver­hält­nis aus be­trieb­li­chen oder per­so­nal­po­li­ti­schen Grün­den ein­ver­nehm­lich auf­ge­löst wur­de und de­nen der Ar­beit­ge­ber Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 106 er­bringt;
e.257
die Leis­tun­gen bei vor­zei­ti­ger Pen­sio­nie­rung nach Ar­ti­kel 105b be­zie­hen.

4 Ge­hen Per­so­nen wäh­rend der Zeit, für die sie ei­ne Ent­schä­di­gung nach den Ab­sät­zen 1–2bis er­hal­ten, ein neu­es Ar­beits- oder Auf­trags­ver­hält­nis bei ei­nem Ar­beit­ge­ber nach Ar­ti­kel 3 BPG ein, so müs­sen sie den­je­ni­gen An­teil der Ent­schä­di­gung zu­rück­zah­len, der der Dau­er der Über­lap­pung von Ent­schä­di­gungs­dau­er und neu­em Ar­beits- oder Auf­trags­ver­hält­nis ent­spricht. Die be­trof­fe­nen Per­so­nen mel­den ih­rem frü­he­ren Ar­beit­ge­ber un­ver­züg­lich den Ab­schluss des neu­en Ar­beits­ver­trags oder ei­nes Auf­trags.258

4bis Die rück­zahl­ba­re Ent­schä­di­gung nach Ab­satz 4 ver­min­dert sich um die Dif­fe­renz zwi­schen der aus­be­zahl­ten Ent­schä­di­gung und dem Ein­kom­men aus dem neu­en Ar­beits­ver­trag oder aus ei­nem Auf­trag, so­fern das neue Ein­kom­men tiefer als die Ab­gangs­ent­schä­di­gung ist.259

4ter Das EFD er­hebt ein­mal pro Jahr die Da­ten der Fäl­le, in de­nen ei­ne Ent­schä­di­gung nach den Ab­sät­zen 1–2bis aus­ge­rich­tet wur­de und in den ver­gan­ge­nen 12 Mo­na­ten ein neu­es Ar­beits­ver­hält­nis bei ei­nem Ar­beit­ge­ber nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 be­grün­det wur­de. Es in­for­miert die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten über die aus­ge­rich­te­ten Ent­schä­di­gun­gen.260

5 Wird die Ent­schä­di­gung in Ra­ten aus­ge­rich­tet, so muss sie spä­tes­tens 12 Mo­na­te nach Be­en­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses voll­stän­dig aus­ge­rich­tet sein.261

248 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6737).

249 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

250 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

251 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Dez. 2016 (AS 2016 3637).

252 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

253 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 12. Okt. 2016, mit Wir­kung seit 1. Dez. 2016 (AS 2016 3637).

254 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6417).

255 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4507).

256 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4507).

257 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6737).

258 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 616).

259 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 616).

260 Ur­sprüng­lich: Abs. 4bis. Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

261 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Dez. 2004 (AS 2005 3). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Aug. 2015 (AS 2015 2243).

Art. 79 Höhe der Entschädigung 262  

(Art. 19 Abs. 5 und 6 Bst. a BPG)263

1 Die Ent­schä­di­gung nach Ar­ti­kel 78 Ab­sät­ze 1, 2 und 2bis ent­spricht min­des­tens ei­nem Mo­nats­lohn und höchs­tens ei­nem Jah­res­lohn.264

1bis Die Ent­schä­di­gung nach Ar­ti­kel 78 Ab­sät­ze 1–2bis rich­tet sich nach An­hang 3.265

2 Bei Kün­di­gun­gen aus ei­nem Grund nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 1 oder bei Kün­di­gung des Ar­beits­ver­tra­ges ei­nes Ge­ne­ral­se­kre­tärs oder ei­ner Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 3 ent­spricht die Ent­schä­di­gung ei­nem Jah­res­lohn.266

3 Ent­schä­di­gun­gen, die an Per­so­nen nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 aus­ge­rich­tet wer­den, sind durch den Bun­des­rat zu ge­neh­mi­gen.267

4 Bei der Fest­set­zung der Ent­schä­di­gun­gen wer­den ins­be­son­de­re das Al­ter der An­ge­stell­ten, de­ren be­ruf­li­che und per­sön­li­che Si­tua­ti­on, die ge­sam­te Dau­er ih­rer An­stel­lung bei Ver­wal­tungs­ein­hei­ten nach Ar­ti­kel 1 und die Kün­di­gungs­frist be­rück­sich­tigt.

5 Die Be­rech­nung der Ent­schä­di­gung rich­tet sich nach den Be­stand­tei­len des ver­sicher­ba­ren Loh­nes nach An­hang 2, die am Tag der Fäl­lig­keit der Ent­schä­di­gung von der an­ge­stell­ten Per­son be­zo­gen wür­den. Aus­ge­nom­men da­von ist die Leis­tungs­prä­mie.268

6 Die Ent­schä­di­gung für An­ge­stell­te, die ei­ne vor­zei­ti­ge Pen­sio­nie­rung ge­mä­ss Ar­ti­kel 105a ab­ge­lehnt ha­ben, darf die Hö­he der ge­sam­ten Kos­ten der an­ge­bo­te­nen Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 105b nicht über­stei­gen.269

7270

262 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2005 3).

263 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6737).

264 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6417).

265 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Okt. 2016 (AS 2016 3637). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

266 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6417).

267 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

268 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

269 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6737).

270 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 80 Ersatz von nicht gedeckten Schäden aufgrund von Ausschlussklauseln 271  

1 An­ge­stell­ten, die auf­grund ih­rer be­ruf­li­chen Tä­tig­keit oh­ne ei­ge­nes Ver­schul­den einen Scha­den er­lit­ten ha­ben und de­nen der Er­satz die­ses Scha­dens auf­grund von Aus­schluss­klau­seln von pri­vat ab­ge­schlos­se­nen Zu­satz­ver­si­che­run­gen ver­wei­gert wird, wer­den die er­lit­te­nen Leis­tungs­ein­bus­sen ver­gü­tet.

2 Der Ar­beit­ge­ber hört vor sei­nem Ent­scheid die Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­ver­wal­tung an, so­fern die Scha­den­er­satz­for­de­rung den Be­trag von 5000 Fran­ken über­steigt.

271 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Aug. 2015 (AS 2015 2243).

7. Abschnitt: Leistungen des Arbeitgebers bei Versetzungen und Einsätzen im Ausland sowie bei internationalen Organisationen

Art. 81 Vergütung für Inkonvenienz und Mobilität  

(Art. 18 Abs. 2 BPG)

1 Bei Ver­set­zun­gen und Ein­sät­zen im Aus­land wird den An­ge­stell­ten ei­ne fi­nan­zi­el­le Ab­gel­tung für die sich aus dem Ro­ta­ti­ons­prin­zip, der Ver­set­zungs­pflicht und den schwie­ri­gen Le­bens­be­din­gun­gen im Aus­land er­ge­ben­den Nach­tei­le, Ein­schrän­kun­gen und Ri­si­ken aus­ge­rich­tet (In­kon­ve­ni­enz­ver­gü­tung). Die Hö­he der Ver­gü­tung rich­tet sich ins­be­son­de­re nach der An­zahl Ver­set­zun­gen, der per­sön­li­chen Si­tua­ti­on, dem Be­schäf­ti­gungs­grad, dem Al­ter und der Auf­ent­halts­dau­er am Ar­beit­s­ort.

2 Ab der drit­ten Ver­set­zung wird ei­ne Mo­bi­li­täts­ver­gü­tung aus­ge­rich­tet. An­ge­stell­te, die der Ver­set­zungs­pflicht un­ter­ste­hen, er­hal­ten die­se Ver­gü­tung auch bei ei­nem Ar­beit­s­ort in der Schweiz.

Art. 82 Vergütung von Auslagen  

(Art. 18 Abs. 2 BPG)

1 Die mit dem Auf­ent­halt im Aus­land und mit der aus­ge­üb­ten Funk­ti­on ent­stan­de­nen Aus­la­gen wer­den den An­ge­stell­ten ver­gü­tet.

2 Bei der Fest­set­zung der Ver­gü­tung von Aus­la­gen wer­den die Mehr- und Min­der­kos­ten, die durch den Auf­ent­halt im Aus­land ent­ste­hen, in an­ge­mes­se­ner Wei­se be­rück­sich­tigt.

3 Die Mehr­kos­ten wer­den na­ment­lich ver­gü­tet in Form von:

a.
Spe­sen­ent­schä­di­gung;
b.
po­si­ti­vem Kauf­kraft­aus­gleich;
c.
Pau­scha­len für Öf­fent­lich­keits­ar­beit.

4 Als Min­der­kos­ten wer­den be­rück­sich­tigt:

a.
Steu­er­frei­heit;
b.
ne­ga­ti­ver Kauf­kraft­aus­gleich.
Art. 83 Kaufkraftausgleich  

(Art. 18 Abs. 2 BPG)

1 Mit dem Kauf­kraft­aus­gleich wer­den Un­ter­schie­de zwi­schen dem Preis­ni­veau von Kon­sum­gü­tern und Dienst­leis­tun­gen am Ar­beit­s­ort und dem ent­spre­chen­den Preis­ni­veau in Bern aus­ge­gli­chen. Bei der Be­rech­nung des Kauf­kraft­aus­gleichs wird den be­son­de­ren Ver­hält­nis­sen, die sich auf die Le­bens­hal­tungs­kos­ten am Ar­beit­s­ort aus­wir­ken, wie auch dem of­fi­zi­el­len Wech­sel­kurs Rech­nung ge­tra­gen.

2 Dem po­si­ti­ven oder ne­ga­ti­ven Kauf­kraft­aus­gleich un­ter­lie­gen ganz oder teil­wei­se der Lohn, die er­gän­zen­den Leis­tun­gen zur Fa­mi­li­en­zu­la­ge nach Ar­ti­kel 51a, die Pau­scha­len für Öf­fent­lich­keits­ar­beit und die Ver­gü­tun­gen von Aus­la­gen am Ar­beit­s­ort.272

3273

272 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

273 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 der Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ver­ord­nung vom 31. Okt. 2007, (AS 2008 145). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 6. März 2009, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2009 1137).

Art. 84 Berücksichtigung der Steuerfreiheit  

(Art. 18 Abs. 2 BPG)

1 Die den An­ge­stell­ten auf­grund in­ter­na­tio­na­ler Ver­ein­ba­run­gen ge­währ­te Steu­er­frei­heit wird bei der Fest­set­zung der Be­zü­ge be­rück­sich­tigt.

2 Die Min­der­kos­ten wer­den von den in den Ar­ti­keln 81 und 82 ge­nann­ten Ver­gü­tun­gen in Ab­zug ge­bracht.

Art. 85 Gewährung von Darlehen  

(Art. 18 Abs. 2 BPG)

Bei ei­ner Ver­set­zung ins Aus­land kann den An­ge­stell­ten zur An­schaf­fung be­deu­ten­der Ein­rich­tungs- und Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de oder für wei­te­re Aus­la­gen ein Dar­le­hen ge­währt wer­den.

Art. 86 Leistungen bei Krankheit  

(Art. 29 BPG)

1 Der Ar­beit­ge­ber über­nimmt die Mehr­kos­ten der Ver­si­che­run­gen, die be­dingt sind durch den Aus­land­auf­ent­halt des ent­sand­ten Per­so­nals, der Ehe­gat­ten, der ein­ge­tra­ge­nen Part­ne­rin­nen und Part­ner so­wie der Kin­der, für die An­spruch auf Fa­mi­li­en­zu­la­gen be­steht.274

2 Die Ver­si­che­rungs­pflicht, die Leis­tun­gen der Ver­si­che­rung und der Bun­des­bei­trag kön­nen durch das EDA im Rah­men ei­nes Kol­lek­tiv­ver­si­che­rungs­ver­tra­ges bei ei­ner an­er­kann­ten Kran­ken­kas­se im Ein­ver­neh­men mit dem EFD ge­ord­net wer­den.

274 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der Fa­mi­li­en­zu­la­gen­ver­ord­nung vom 31. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 145).

Art. 87 Ersatz von Schäden  

(Art. 18 Abs. 2 BPG)

1 Dem ins Aus­land ent­sand­ten Per­so­nal, das oh­ne Ver­schul­den, na­ment­lich in­fol­ge von Kriegs­hand­lun­gen, Re­vo­lu­ti­on oder Auf­ruhr oder aus an­de­ren durch sei­nen Aus­land­auf­ent­halt be­ding­ten Grün­den ei­ne Ver­mö­gen­sein­bus­se er­lit­ten hat, kann ei­ne Ent­schä­di­gung ge­währt wer­den.

2 Das EDA be­stimmt den Be­trag der Ent­schä­di­gung im Ein­zel­fall im Ein­ver­neh­men mit dem EFD.

Art. 88 Leistungen bei Einsatz in internationalen Organisationen  

(Art. 17a BPG)275

1 Zur För­de­rung des Ein­sat­zes von An­ge­stell­ten in in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen kann ins­be­son­de­re:

a.276
In­ter­es­sier­ten be­zahl­ter, teil­wei­se be­zahl­ter oder un­be­zahl­ter Ur­laub von bis zu zehn Jah­ren Dau­er ge­währt wer­den;
b.
der An­teil der mit dem Ein­satz der An­ge­stell­ten bei in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen zu­sam­men­hän­gen­den Kos­ten über­nom­men wer­den, der nicht durch die in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen ab­ge­gol­ten wird.

2 Als in­ter­na­tio­na­le Or­ga­ni­sa­tio­nen im Sin­ne die­ser Be­stim­mung gel­ten:

a.
in­sti­tu­tio­nel­le Be­güns­tig­te nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, b, c, h, i, j, k, l und m des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007277, die ih­ren Sitz in der Schweiz oder im Aus­land ha­ben;
b.
das Gen­fer Zen­trum für Si­cher­heits­po­li­tik;
c.
das Gen­fer Zen­trum für die de­mo­kra­ti­sche Kon­trol­le der Streit­kräf­te;
d.
das Gen­fer In­ter­na­tio­na­le Zen­trum für hu­ma­ni­täre Mi­nen­räu­mung.278

3 An­ge­stell­te nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 mit Aus­nah­me von Missi­ons­chefs und Missi­ons­che­fin­nen wer­den nach Be­en­di­gung ih­res Ein­sat­zes in in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen in der Funk­ti­on, die sie vor ih­rer Be­ur­lau­bung in­ne­hat­ten, oder in ei­ner an­de­ren ih­nen zu­mut­ba­ren Funk­ti­on ein­ge­setzt. Ist dies nicht mög­lich, so wird ih­nen ge­stützt auf Ar­ti­kel 10 Ab­satz 3 Buch­sta­be e BPG ge­kün­digt und ei­ne Ab­gangs­ent­schä­di­gung von bis zu ei­nem Jah­res­lohn aus­ge­rich­tet.279

275 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

276 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

277 SR 192.12

278 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 der Gast­staat­ver­ord­nung vom 7. Dez. 2007 (AS 2007 6657). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

279 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4397).

4a. Kapitel: Berufliche Vorsorge280

280 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 15. Juni 2007, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2007 2871, 2008 577).

1. Abschnitt: Massgebender Lohn

Art. 88a Versicherbarer Lohn  

(Art. 32g Abs. 5 BPG)

1 Bei PU­BLI­CA ver­si­chert wer­den im Rah­men der re­gle­men­ta­ri­schen Be­stim­mun­gen der Lohn so­wie die Lohn­be­stand­tei­le nach An­hang 2. Nicht ver­si­chert wer­den die Leis­tun­gen des Ar­beit­ge­bers nach den Ar­ti­keln 81–83.281

2 Wird ei­ner an­ge­stell­ten Per­son nach Ar­ti­kel 52a kei­ne Teue­rungs­zu­la­ge aus­ge­rich­tet oder wird ihr Lohn nach Ar­ti­kel 56 Ab­satz 2 her­ab­ge­setzt, so bleibt der bis­he­ri­ge ver­sicher­ba­re Lohn bis zu dem Zeit­punkt un­ver­än­dert, in dem die Teue­rungs­zu­la­ge wie­der aus­ge­rich­tet wird oder der Lohn­an­spruch bei Krank­heit oder Un­fall er­lischt.282

3283

4284

281 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 der V über Än­de­run­gen des Bun­des­rechts in­fol­ge des Pri­mat­wech­sels bei PU­BLI­CA vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2181).

282 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

283 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2171).

284 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 12. Okt. 2016, mit Wir­kung seit 1. Dez. 2016 (AS 2016 3637).

Art. 88b Meldung  

(Art. 32g Abs. 5 BPG)

Der ver­sicher­ba­re Lohn wird PU­BLI­CA von der zu­stän­di­gen Stel­le nach Ar­ti­kel 2 als mass­ge­ben­der Lohn ge­mel­det.

2. Abschnitt: Leistungen des Arbeitgebers

Art. 88c Beteiligung am Einkauf  

(Art. 32 Bst. a BPG)

Die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 kann sich zu­las­ten ih­rer Per­so­nal­kre­di­te am re­gle­men­ta­ri­schen Ein­kauf be­tei­li­gen, so­fern bei Neu­an­stel­lun­gen der Vor­sor­ge­schutz ge­mes­sen an der Funk­ti­on und Qua­li­fi­ka­ti­on der an­zu­stel­len­den Per­son als un­an­ge­mes­sen ge­ring er­scheint.

Art. 88d Urlaub  

(Art. 17a und 31 Abs. 5 BPG)285

1 Wäh­rend ei­nes un­be­zahl­ten oder teil­wei­se be­zahl­ten Ur­laubs bleibt der Ver­si­che­rungs­schutz wäh­rend min­des­tens zwei Mo­na­ten un­ver­än­dert.

2 Ge­währt die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 einen un­be­zahl­ten oder teil­wei­se be­zahl­ten Ur­laub von mehr als zwei Mo­na­ten, so ver­ein­bart sie mit der an­ge­stell­ten Per­son vor Ur­laubs­an­tritt, ob und wie die Ver­si­che­rung und die Bei­trags­pflicht ab dem drit­ten Ur­laubs­mo­nat wei­ter be­ste­hen sol­len.

3 Über­nimmt die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 ab dem drit­ten Ur­laubs­mo­nat die Ar­beit­ge­ber­bei­trä­ge oder die Ri­si­ko­prä­mie nicht mehr, so mel­det sie den Ur­laub PU­BLI­CA. Die an­ge­stell­te Per­son kann den bis­he­ri­gen Ver­si­che­rungs­schutz auf­recht­er­hal­ten, in­dem sie nebst den ei­ge­nen Sp­ar­bei­trä­gen auch die Sp­ar­bei­trä­ge des Ar­beit­ge­bers und die Ri­si­ko­prä­mie be­zahlt, oder die Ver­si­che­rung auf die Ri­si­ken Tod und In­va­li­di­tät be­schrän­ken.

4 Die wäh­rend des Ur­laubs von der an­ge­stell­ten Per­son ge­schul­de­ten Bei­trä­ge wer­den ihr nach der Wie­der­auf­nah­me der Ar­beit vom Lohn ab­ge­zo­gen.

285 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 616).

Art.88dbis Weiterführung der Vorsorge nach Lohnreduktion 286  

1 Wird der ver­sicher­ba­re Lohn ei­ner an­ge­stell­ten Per­son nach dem 58. Al­ters­jahr um höchs­tens die Hälf­te re­du­ziert, so kann auf ihr Ver­lan­gen die Vor­sor­ge für den bis­he­ri­gen Ver­si­che­rungs­schutz auf­recht­er­hal­ten wer­den (Art. 33a BVG287), in­dem sie ne­ben den ei­ge­nen Sp­ar­bei­trä­gen auch die Sp­ar­bei­trä­ge des Ar­beit­ge­bers und die Ri­si­ko­prä­mie auf dem der Lohn­re­duk­ti­on ent­spre­chen­den An­teil des bis­he­ri­gen ver­si­cher­ten Ver­diens­tes be­zahlt.

2 Bei ge­ne­rel­len Lohnan­pas­sun­gen, na­ment­lich bei Re­al­lohn­er­hö­hun­gen und ge­ne­rel­len Ein­rei­hungs­kor­rek­tu­ren, ver­än­dern sich die be­zahl­ten Bei­trä­ge auf dem der Lohn­re­duk­ti­on ent­spre­chen­den An­teil nicht.

3 Wird der Lohn im In­ter­es­se der zu­stän­di­gen Stel­le nach Ar­ti­kel 2 re­du­ziert, so kann sie sich zu­las­ten der Per­so­nal­kre­di­te bis höchs­tens zur Hälf­te an den Sp­ar­bei­trä­gen und an der Ri­si­ko­prä­mie für die Wei­ter­füh­rung der Vor­sor­ge be­tei­li­gen. Die Kos­ten­be­tei­li­gung kann be­fris­tet wer­den.

286 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 5793).

287 SR 831.40

Art.88dter Weiterführung der Vorsorge nach Vollendung des
65. Altersjahres
288  

Ver­ein­ba­ren der Ar­beit­ge­ber und die an­ge­stell­te Per­son ei­ne Fort­set­zung des An­stel­lungs­ver­hält­nis­ses über das 65. Al­ters­jahr hin­aus, so kann auf Ver­lan­gen der an­ge­stell­ten Per­son ih­re Al­ters­vor­sor­ge bis zum En­de der Er­werbs­tä­tig­keit, höchs­tens je­doch bis zur Vollen­dung des 70. Al­ters­jah­res wei­ter­ge­führt wer­den (Art. 33 BVG289). In die­sem Fall fi­nan­ziert die zu­stän­di­ge Stel­le die Sp­ar­bei­trä­ge des Ar­beit­ge­bers.

288 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 5793).

289 SR 831.40

Art. 88e290  

290 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

Art. 88f Beteiligung des Arbeitgebers an der Finanzierung der Überbrückungsrente 291  

(Art. 32k BPG)

1 Per­so­nen, die sich vor dem Er­rei­chen des Re­fe­ren­zal­ters nach Ar­ti­kel 21 AHVG292 pen­sio­nie­ren las­sen, kön­nen ei­ne Über­brückungs­ren­te be­zie­hen.293

1bis Der Ar­beit­ge­ber be­tei­ligt sich an der Fi­nan­zie­rung der Über­brückungs­ren­te, wenn die an­ge­stell­te Per­son:

a.
frei­wil­lig ganz oder teil­wei­se pen­sio­niert wird;
b.
das 62. Al­ters­jahr vollen­det hat;
c.
un­mit­tel­bar vor der Pen­sio­nie­rung min­des­tens fünf Jah­re bei Ar­beit­ge­bern nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­ben f oder g BPG oder in Ver­wal­tungs­ein­hei­ten nach Ar­ti­kel 1 ge­ar­bei­tet hat;
d.
in ei­ner Funk­ti­on tä­tig war, die wäh­rend min­des­tens fünf Jah­ren mit ei­ner an­dau­ernd ho­hen phy­si­schen oder psy­chi­schen Be­las­tung ver­bun­den ist; und
e.
die Aus­rich­tung ei­ner gan­zen oder hal­b­en Über­brückungs­ren­te ver­langt.294

1ter Tä­tig­kei­ten mit ei­ner an­dau­ernd ho­hen phy­si­schen oder psy­chi­schen Be­las­tung nach Ab­satz 1bis Buch­sta­be d lie­gen in den fol­gen­den Fäl­len vor:

a.
Tä­tig­kei­ten mit phy­si­ka­li­schen, che­mi­schen oder bio­lo­gi­sche Ein­flüs­sen, die zu ei­ner Ge­sund­heits­ge­fähr­dung füh­ren kön­nen;
b.
Tä­tig­kei­ten in ei­ner schwie­ri­gen Ar­beit­sum­ge­bung, na­ment­lich bei ex­tre­men Tem­pe­ra­tu­ren, rau­en kli­ma­ti­schen Be­din­gun­gen oder schlech­ten Licht­ver­hält­nis­sen;
c.
Tä­tig­kei­ten mit er­höh­ten Be­las­tun­gen für den Be­we­gungs­ap­pa­rat;
d.
Tä­tig­kei­ten mit ei­ner er­höh­ten Un­fall­ge­fahr;
e.
stark re­pe­ti­ti­ve, ein­sei­ti­ge oder emo­tio­nal be­las­ten­de Tä­tig­kei­ten, die zu ei­ner ho­hen psy­chi­schen Be­las­tung füh­ren kön­nen;
f.
Tä­tig­kei­ten mit be­las­ten­den Ar­beits­zei­ten, wie Ein­sät­ze im Rah­men von fes­ten Dienst­plä­nen (Art. 10b) oder Nacht­ar­beit.295

1qua­ter Das EFD legt im Ein­ver­neh­men mit den De­par­te­men­ten die Funk­tio­nen fest, bei de­ren Aus­übung ein An­spruch auf Be­tei­li­gung des Ar­beit­ge­bers an der Fi­nan­zie­rung der Über­brückungs­ren­te be­steht.296

2 Die gan­ze Über­brückungs­ren­te ent­spricht höchs­tens der ma­xi­ma­len ein­fa­chen AHV-Al­ters­ren­te.

3 Bei der Be­rech­nung der ver­si­che­rungs­tech­ni­schen Kos­ten ei­ner Über­brückungs­ren­te wer­den die An­zahl An­stel­lungs­jah­re, der durch­schnitt­li­che Be­schäf­ti­gungs­grad wäh­rend der An­stel­lungs­jah­re und der pro­zen­tua­le An­teil der zu be­zie­hen­den re­gle­men­ta­ri­schen Al­ters­ren­te be­rück­sich­tigt.

4 Für die Be­rech­nung der An­stel­lungs­jah­re und des durch­schnitt­li­chen Be­schäf­ti­gungs­gra­des zäh­len die Ar­beits­ver­hält­nis­se bei Ar­beit­ge­bern nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­ben f und g BPG so­wie in Ver­wal­tungs­ein­hei­ten nach Ar­ti­kel 1, so­fern sie nicht wäh­rend mehr als drei Jah­ren un­ter­bro­chen wer­den. An­ge­bro­che­ne An­stel­lungs­jah­re wer­den nach Vollen­dung des sechs­ten Mo­nats als gan­ze An­stel­lungs­jah­re an­ge­rech­net. Die Lehr­zeit nach der Ge­setz­ge­bung über die Be­rufs­bil­dung und die da­mit ver­bun­de­nen Prak­ti­ka wer­den nicht be­rück­sich­tigt.297

5 Die pro­zen­tua­le Be­tei­li­gung des Ar­beit­ge­bers an der Fi­nan­zie­rung der Über­brückungs­ren­te rich­tet sich nach An­hang 1. Sie wird bei ei­ner vor­zei­ti­gen Pen­sio­nie­rung nach dem vollen­de­ten 62. Al­ters­jahr für je­des Jahr, das bis zum vollen­de­ten 25. An­stel­lungs­jahr fehlt, um einen Fünf­und­zwan­zigs­tel ge­kürzt.

6 Die Ver­wal­tungs­ein­heit, bei der die an­ge­stell­te Per­son un­mit­tel­bar vor der vor­zei­ti­gen Pen­sio­nie­rung ge­ar­bei­tet hat, prüft die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen und be­rech­net den durch­schnitt­li­chen Be­schäf­ti­gungs­grad die­ser Per­son.

291 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Ju­ni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2171).

292 SR 831.10

293 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 30. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 506).

294 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Ju­li 2018 (AS 2017 6209).

295 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Ju­li 2018 (AS 2017 6209).

296 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Ju­li 2018 (AS 2017 6209).

297 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Aug. 2015 (AS 2015 2243).

3. Abschnitt: …

Art. 88g–88j298  

298 Auf­ge­ho­ben durch Art. 7 der V vom 20. Fe­br. 2013 über die Pen­sio­nie­rung von An­ge­hö­ri­gen der be­son­de­ren Per­so­nal­ka­te­go­ri­en, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 771). Sie­he je­doch die UeB in Art. 8 die­ser V.

4. Abschnitt: …

Art. 88k299  

299 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 3 der V über Än­de­run­gen des Bun­des­rechts in­fol­ge des Pri­mat­wech­sels bei PU­BLI­CA vom 21. Mai 2008 (AS 2008 2181). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4507).

Art. 88l300  

300 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Nov. 2010 (AS 2010 5793). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 20. Nov. 2013, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4397).

5. Kapitel: Pflichten des Personals

Art. 89 Wohnort  

(Art. 21 Abs. 1 Bst. a und 24 Abs. 2 Bst. a BPG)

Die De­par­te­men­te kön­nen im Ein­ver­neh­men mit dem EFD für ein­zel­ne Per­so­nal­ka­te­go­ri­en die Pflicht vor­se­hen, an ei­nem be­stimm­ten Ort zu woh­nen, so­fern dies aus dienst­li­chen Grün­den er­for­der­lich ist.

Art. 90 Dienstwohnung  

(Art. 21 Abs. 1 Bst. b BPG)

1 Das EFD stellt die Grund­sät­ze auf über die Nut­zung von Dienst­woh­nun­gen und den da­für zu ent­rich­ten­den Be­trag.

2 Die De­par­te­men­te re­geln die Ein­zel­hei­ten für ih­ren Be­reich.

Art. 91 Nebenbeschäftigung 301  

(Art. 23 BPG)

1 Die An­ge­stell­ten mel­den ih­ren Vor­ge­setz­ten sämt­li­che öf­fent­li­chen Äm­ter und ge­gen Ent­gelt aus­ge­üb­ten Tä­tig­kei­ten, die sie aus­ser­halb ih­res Ar­beits­ver­hält­nis­ses aus­üben.

1bis Un­ent­gelt­lich aus­ge­üb­te Tä­tig­kei­ten sind mel­de­pflich­tig, so­fern In­ter­es­sen­kon­flik­te nicht aus­ge­schlos­sen wer­den kön­nen.302

2 Die Aus­übung der Äm­ter und Tä­tig­kei­ten nach den Ab­sät­zen 1 und 1bis be­darf der Be­wil­li­gung, wenn:303

a.
sie die An­ge­stell­ten in ei­nem Um­fang be­an­spru­chen, der die Leis­tungs­fä­hig­keit im Ar­beits­ver­hält­nis mit dem Bund ver­min­dern kann;
b.
auf­grund der Art der Tä­tig­keit die Ge­fahr ei­nes Kon­flik­tes mit den dienst­li­chen In­ter­es­sen be­steht.

3 Wenn nicht im Ein­zel­fall In­ter­es­sen­kon­flik­te aus­ge­schlos­sen wer­den kön­nen, wird die Be­wil­li­gung ver­wei­gert. In­ter­es­sen­kon­flik­te kön­nen ins­be­son­de­re bei fol­gen­den Tä­tig­kei­ten be­ste­hen:

a.
Be­ra­tung oder Ver­tre­tung von Drit­ten in An­ge­le­gen­hei­ten, die zu den Auf­ga­ben der Ver­wal­tungs­ein­heit ge­hö­ren, bei der die an­ge­stell­te Per­son tä­tig ist;
b.
Tä­tig­kei­ten im Zu­sam­men­hang mit Auf­trä­gen, die für den Bund aus­ge­führt wer­den oder die der Bund in ab­seh­ba­rer Zeit zu ver­ge­ben hat.

4 Die an ei­ner schwei­ze­ri­schen Ver­tre­tung im Aus­land ein­ge­setz­ten An­ge­stell­ten be­dür­fen für ge­gen Ent­gelt aus­ge­üb­te Tä­tig­kei­ten in je­dem Fall ei­ner Be­wil­li­gung des EDA. Für An­ge­stell­te der Kar­rie­re­diens­te des EDA gilt die Be­wil­li­gungs­pflicht auch wäh­rend Ein­sät­zen im In­land. Die An­ge­stell­ten er­stat­ten dem EDA pe­ri­odisch Be­richt über die­se Tä­tig­kei­ten. Das EDA re­gelt die Mo­da­li­tä­ten.

5 Das EDA kann für Be­gleit­per­so­nen der an ei­ner schwei­ze­ri­schen Ver­tre­tung im Aus­land ein­ge­setz­ten An­ge­stell­ten ei­ne Mel­de- und Be­wil­li­gungs­pflicht für ge­gen Ent­gelt aus­ge­üb­te Tä­tig­kei­ten vor­se­hen.

301 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6417).

302 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Aug. 2012, in Kraft seit 15. Sept. 2012 (AS 20124483).

303 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Aug. 2012, in Kraft seit 15. Sept. 2012 (AS 20124483).

Art. 92 Ablieferungspflicht  

(Art. 21 Abs. 2 BPG)

1 Üben An­ge­stell­te ei­ne Tä­tig­keit zu­guns­ten Drit­ter auf­grund ih­res Ar­beits­ver­hält­nis­ses mit dem Bund aus, so müs­sen sie ein da­mit er­ziel­tes Ein­kom­men dem Bund ab­lie­fern, so­weit es zu­sam­men mit ih­rem Lohn in ei­nem Ka­len­der­jahr 110 Pro­zent des Höchst­be­tra­ges der Lohn­klas­se nach Ar­beits­ver­trag über­steigt. Sie ha­ben der zu­stän­di­gen Stel­le nach Ar­ti­kel 2 al­le not­wen­di­gen An­ga­ben zu ma­chen.304

2 Hat der Bund an der Aus­übung ei­ner Tä­tig­keit zu Guns­ten Drit­ter ein we­sent­li­ches In­ter­es­se, so kön­nen die An­ge­stell­ten von der Ab­lie­fe­rungs­pflicht ganz oder teil­wei­se be­freit wer­den.

3 Das EFD re­gelt die Fest­set­zung des an­re­chen­ba­ren Ein­kom­mens und die Art und Wei­se der Ab­lie­fe­rung.

304 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 der V vom 5. Nov. 2008 über Op­ti­mie­run­gen im Lohn­sys­tem des Bun­des­per­so­nals, in Kraft seit 1. Fe­br. 2009 (AS 2008 5643).

Art. 93 Annahme von Geschenken und sonstigen Vorteilen 305  

(Art. 21 Abs. 3 BPG)

1 Die An­nah­me von ge­ring­fü­gi­gen und so­zi­al üb­li­chen Vor­tei­len gilt nicht als Ge­schen­k­an­nah­me im Sin­ne des Ge­set­zes. Als ge­ring­fü­gi­ge Vor­tei­le gel­ten Na­tu­ral­ge­schen­ke, de­ren Markt­wert 200 Fran­ken nicht über­steigt.

2 An­ge­stell­ten, die an ei­nem Be­schaf­fungs- oder Ent­scheid­pro­zess be­tei­ligt sind, ist auch die An­nah­me von ge­ring­fü­gi­gen und so­zi­al üb­li­chen Vor­tei­len un­ter­sagt, wenn:

a.
der Vor­teil of­fe­riert wird von:
1.
ei­ner ef­fek­ti­ven oder po­ten­zi­el­len An­bie­te­rin oder ei­nem ef­fek­ti­ven oder po­ten­zi­el­len An­bie­ter,
2.
ei­ner Per­son, die an ei­nem Ent­scheid­pro­zess be­tei­ligt oder da­von be­trof­fen ist; oder
b.
ein Zu­sam­men­hang zwi­schen der Vor­teils­ge­wäh­rung und dem Be­schaf­fungs- oder Ent­scheid­pro­zess nicht aus­ge­schlos­sen wer­den kann.

3 Kön­nen An­ge­stell­te Ge­schen­ke aus Höf­lich­keits­grün­den nicht ab­leh­nen, so lie­fern sie die­se der zu­stän­di­gen Stel­le nach Ar­ti­kel 2 ab. Die An­nah­me aus Höf­lich­keit muss im Ge­sam­t­in­ter­es­se des Bun­des lie­gen. Die An­nah­me und all­fäl­li­ge Ver­wer­tung sol­cher Ge­schen­ke er­folgt durch die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 zu­guns­ten der Eid­ge­nos­sen­schaft.

4 In Zwei­fels­fäl­len klä­ren die An­ge­stell­ten mit den Vor­ge­setz­ten die Zu­läs­sig­keit der An­nah­me von Vor­tei­len ab.

305 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Aug. 2012, in Kraft seit 15. Sept. 2012 (AS 20124483).

Art. 93a Einladungen 306  

(Art. 21 Abs. 3 BPG)

1 An­ge­stell­te leh­nen Ein­la­dun­gen ab, wenn de­ren An­nah­me ih­re Un­ab­hän­gig­keit oder ih­re Hand­lungs­fä­hig­keit be­ein­träch­ti­gen könn­te. Ein­la­dun­gen ins Aus­land sind ab­zu­leh­nen, aus­ser es liegt ei­ne schrift­li­che Be­wil­li­gung der Vor­ge­setz­ten vor.

2 An­ge­stell­ten, die an ei­nem Be­schaf­fungs- oder Ent­scheid­pro­zess be­tei­ligt sind, ist die An­nah­me von Ein­la­dun­gen auch un­ter­sagt, wenn:

a.
die Ein­la­dung of­fe­riert wird von:
1.
ei­ner ef­fek­ti­ven oder po­ten­zi­el­len An­bie­te­rin oder ei­nem ef­fek­ti­ven oder po­ten­zi­el­len An­bie­ter,
2.
ei­ner Per­son, die an ei­nem Ent­scheid­pro­zess be­tei­ligt oder da­von be­trof­fen ist; oder
b.
ein Zu­sam­men­hang zwi­schen der Ein­la­dung und dem Be­schaf­fungs- oder Ent­scheid­pro­zess nicht aus­ge­schlos­sen wer­den kann.

3 In Zwei­fels­fäl­len klä­ren die An­ge­stell­ten mit den Vor­ge­setz­ten ab, ob sie die Ein­la­dung an­neh­men dür­fen.

306 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Aug. 2012, in Kraft seit 15. Sept. 2012 (AS 20124483).

Art. 94 Berufs-, Geschäfts- und Amtsgeheimnis  

(Art. 22 BPG)

1 Die An­ge­stell­ten sind zur Ver­schwie­gen­heit über be­ruf­li­che und ge­schäft­li­che An­ge­le­gen­hei­ten ver­pflich­tet, die nach ih­rer Na­tur oder auf Grund von Rechts­vor­schrif­ten oder Wei­sun­gen ge­heim zu hal­ten sind.

2 Die Pflicht zur Wah­rung des Amts- und Be­rufs­ge­heim­nis­ses bleibt auch nach Be­en­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses be­ste­hen.

3 Die An­ge­stell­ten dür­fen sich als Par­tei, Zeu­gin­nen oder Zeu­gen, Aus­kunfts­per­so­nen oder ge­richt­li­che Sach­ver­stän­di­ge über Wahr­neh­mun­gen, die sie auf­grund ih­rer Auf­ga­ben oder in Aus­übung ih­rer Funk­ti­on ge­macht ha­ben und die sich auf ih­re dienst­li­chen Auf­ga­ben be­zie­hen, nur äus­sern, wenn die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 sie schrift­lich da­zu er­mäch­tigt hat. Kei­ne Er­mäch­ti­gung ist er­for­der­lich, wenn die Aus­sa­gen Tat­sa­chen be­tref­fen, die ei­ne An­zei­ge- oder Mel­de­pflicht der An­ge­stell­ten nach Ar­ti­kel 302 der Straf­pro­zess­ord­nung307 oder nach Ar­ti­kel 22a Ab­sät­ze 1 und 2 BPG be­grün­den.308

4 Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 156 des Par­la­ments­ge­set­zes vom 13. De­zem­ber 2002309.310

307 SR 312.0

308 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4507).

309 SR 171.10

310 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Aug. 2015 (AS 2015 2243).

Art. 94a Ausstand 311  

(Art. 20 BPG)

1 An­ge­stell­te tre­ten in den Aus­stand, wenn sie aus ei­nem per­sön­li­chen In­ter­es­se in ei­ner Sa­che oder aus an­de­ren Grün­den be­fan­gen sein könn­ten. Der An­schein der Be­fan­gen­heit ge­nügt als Aus­stands­grund.

2 Als Be­fan­gen­heits­grün­de gel­ten na­ment­lich:

a.
die be­son­de­re Be­zie­hungs­nä­he oder die per­sön­li­che Freund- oder Feind­schaft zu na­tür­li­chen und ju­ris­ti­schen Per­so­nen, die an ei­nem Ge­schäft oder Ent­scheid­pro­zess be­tei­ligt oder da­von be­trof­fen sind;
b.
das Vor­lie­gen ei­nes Stel­len­an­ge­bo­tes von ei­ner na­tür­li­chen oder ju­ris­ti­schen Per­son, die an ei­nem Ge­schäft oder ei­nem Ent­scheid­pro­zess be­tei­ligt oder da­von be­trof­fen ist.

3 Die An­ge­stell­ten le­gen nicht ver­meid­ba­re Be­fan­gen­heits­grün­de den Vor­ge­setz­ten recht­zei­tig of­fen. In Zwei­fels­fäl­len ent­schei­den die­se über den Aus­stand.

4 Für An­ge­stell­te, die ei­ne Ver­fü­gung zu tref­fen oder die­se vor­zu­be­rei­ten ha­ben, gilt Ar­ti­kel 10 des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 1968312.

311 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Nov. 2009 (AS 2009 6417). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Aug. 2012, in Kraft seit 15. Sept. 2012 (AS 20124483).

312 SR 172.021

Art. 94b Karenzfrist 313  

1 Die nach Ar­ti­kel 2 zu­stän­di­ge Stel­le kann mit An­ge­stell­ten nach Ar­ti­kel 2 Ab­sät­ze 1 Buch­sta­be a, b, d und 1bis so­wie mit wei­te­ren An­ge­stell­ten mit mass­ge­bli­chem Ein­fluss auf Ein­zel­ent­schei­de von er­heb­li­cher Trag­wei­te oder mit Zu­gang zu weit­rei­chen­den In­for­ma­tio­nen für die Zeit nach der Be­en­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses ei­ne Ka­renz­frist ver­ein­ba­ren, wenn zu er­war­ten ist, dass de­ren künf­ti­ge be­zahl­te oder un­be­zahl­te Tä­tig­keit für be­stimm­te Ar­beit- oder Auf­trag­ge­ber zu ei­nem In­ter­es­sen­kon­flikt führt.

2 Ein In­ter­es­sen­kon­flikt liegt ins­be­son­de­re vor, wenn:

a.
durch die neue Tä­tig­keit die Glaub­wür­dig­keit und die Re­pu­ta­ti­on der be­trof­fe­nen Ver­wal­tungs­ein­heit oder des Bun­des be­ein­träch­tigt wer­den kön­nen;
b.
der Ein­fluss ei­ner Per­son nach Ab­satz 1 auf Ein­zel­ent­schei­de oder ihr Zu­gang zu In­for­ma­tio­nen sie bei ei­nem Wech­sel zu ei­nem da­von be­trof­fe­nen Ar­beit- oder Auf­trag­ge­ber nicht mehr als un­ab­hän­gig er­schei­nen lässt.

3 Die Dau­er der Ka­renz­frist be­trägt ein­sch­liess­lich all­fäl­li­ger Frei­stel­lungs­fris­ten min­des­tens sechs und ma­xi­mal zwölf Mo­na­te.

4 Für die Ka­renz­frist kann ei­ne Ent­schä­di­gung fest­ge­legt wer­den. Sie ent­spricht nach Mass­ga­be der im Ein­zel­fall zu er­war­ten­den wirt­schaft­li­chen Be­ein­träch­ti­gung ma­xi­mal dem Um­fang des bis­he­ri­gen Loh­nes nach An­hang 2, wo­bei sämt­li­che für die­se Zeit er­hal­te­nen Ein­künf­te, Ent­schä­di­gun­gen und Vor­sor­ge­leis­tun­gen an­zu­rech­nen sind.

5 Wer ei­ne Ka­renz­fris­tent­schä­di­gung er­hält, ist ver­pflich­tet, die wäh­rend der Ka­renz­frist er­hal­te­nen Ein­künf­te, Ent­schä­di­gun­gen und Vor­sor­ge­leis­tun­gen der nach Ar­ti­kel 2 zu­stän­di­gen Stel­le zu mel­den.

6 Zu Un­recht be­zo­ge­ne Ka­renz­fris­tent­schä­di­gun­gen müs­sen zu­rück­er­stat­tet wer­den.

313 Ur­sprüng­lich Art. 94a Abs. 2. Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Aug. 2012 (AS 20124483). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 der Ka­renz­frist­ver­ord­nung vom 25. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5019).

Art. 94c Eigengeschäfte 314  

(Art. 20 BPG)

1 Die An­ge­stell­ten dür­fen nicht öf­fent­lich be­kann­te In­for­ma­tio­nen, von de­nen sie im Rah­men ih­rer be­ruf­li­chen Tä­tig­keit Kennt­nis er­hal­ten, nicht ver­wen­den, um für sich oder an­de­re einen Vor­teil zu er­lan­gen.

2 Ver­fü­gen An­ge­stell­te ins­be­son­de­re über nicht öf­fent­lich be­kann­te In­for­ma­tio­nen, de­ren Be­kannt­wer­den den Wert von Ef­fek­ten und De­vi­sen in vor­aus­seh­ba­rer Wei­se be­ein­flus­sen kann, so dür­fen sie kei­ne Ei­gen­ge­schäf­te mit sol­chen Ef­fek­ten oder De­vi­sen tä­ti­gen. Der Kauf von De­vi­sen zur De­ckung des täg­li­chen Be­darfs ist je­der­zeit ge­stat­tet.

3 Als Ei­gen­ge­schäft gilt je­des Rechts­ge­schäft:

a.
das An­ge­stell­te im ei­ge­nen Na­men und auf ei­ge­ne Rech­nung oder auf Rech­nung ei­ner Dritt­per­son tä­ti­gen;
b.
das An­ge­stell­te für na­he­ste­hen­de Per­so­nen ver­an­las­sen; oder
c.
für das An­ge­stell­te ei­ne Dritt­per­son ein­schal­ten, ins­be­son­de­re um ih­re Iden­ti­tät zu ver­schlei­ern.

4 Vor­be­hal­ten blei­ben die Ge­setz­ge­bung zu den Fi­nanz­marktin­fra­struk­tu­ren und das Straf­recht.315

314 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Aug. 2012, in Kraft seit 15. Sept. 2012 (AS 20124483).

315 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. 1 der Fi­nanz­marktin­fra­struk­tur­ver­ord­nung vom 25. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5413).

Art. 94d Konkretisierung der Verhaltenspflichten 316  

(Art. 20 BPG)

1 Die De­par­te­men­te und Ver­wal­tungs­ein­hei­ten kön­nen Wei­sun­gen zu den Ar­ti­keln 91–94c er­las­sen, um In­ter­es­sen­kon­flik­te, den An­schein von In­ter­es­sen­kon­flik­ten und den Miss­brauch von nicht öf­fent­lich be­kann­ten In­for­ma­tio­nen zu ver­mei­den.

2 Sie kön­nen na­ment­lich die An­nah­me von ge­ring­fü­gi­gen und so­zi­al üb­li­chen Vor­tei­len und von Ein­la­dun­gen so­wie die Ei­gen­schäf­te stren­ger re­geln oder un­ter­sa­gen.

316 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Aug. 2012, in Kraft seit 15. Sept. 2012 (AS 20124483).

Art. 94e Auszug aus dem Strafregister und dem Betreibungsregister 317  

(Art. 20a BPG)

1 Der Ar­beit­ge­ber kann von Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­bern so­wie von An­ge­stell­ten al­le fünf Jah­re oder aus wich­ti­gen Grün­den je­der­zeit einen Aus­zug aus dem Straf­re­gis­ter oder Be­trei­bungs­re­gis­ter ver­lan­gen.

2 Die Kos­ten für die Aus­zü­ge trägt der Ar­beit­ge­ber.

317 Ein­ge­fügt durch An­hang 8 Ziff. II 2 der V vom 8. Nov. 2023 über die Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 736).

Art. 94f Prüfung der Vertrauenswürdigkeit 318  

(Art. 20b BPG)

1 Ei­ne Prü­fung der Ver­trau­ens­wür­dig­keit von Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­bern so­wie An­ge­stell­ten kann un­ter den Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 11 der Ver­ord­nung vom 8. No­vem­ber 2023319 über die Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fun­gen (VPSP) durch­ge­führt wer­den.

2 Die Funk­tio­nen­lis­te, die Prüf­stu­fen und das Ver­fah­ren der Prü­fung sind in der VPSP ge­re­gelt.

318 Ein­ge­fügt durch An­hang 8 Ziff. II 2 der V vom 8. Nov. 2023 über die Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fun­gen, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 736).

319 SR 128.31

Art. 95 Besondere Pflichten des im Ausland eingesetzten Personals  

(Art. 24 Abs. 2 Bst. b BPG)

1 Der Ar­beit­ge­ber kann von An­ge­stell­ten, die im Aus­land ein­ge­setzt wer­den, ver­lan­gen zu mel­den, wenn sie:

a.
Ver­ei­nen zu­ge­hö­ren;
b.
sich aus dem Auf­ent­halts­staat ent­fer­nen;
c.
Tex­te ver­öf­fent­li­chen oder öf­fent­li­che Er­klä­run­gen ab­ge­ben.

2 Am Ar­beit­s­ort im Aus­land dür­fen die An­ge­stell­ten kein öf­fent­li­ches Amt be­klei­den.

3 Das EDA kann für Be­gleit­per­so­nen der an ei­ner schwei­ze­ri­schen Ver­tre­tung im Aus­land ein­ge­setz­ten An­ge­stell­ten ei­ne Mel­de- und Be­wil­li­gungs­pflicht für öf­fent­li­che Äm­ter im Aus­land vor­se­hen.320

320 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6417).

Art. 96 Aufhebung des Streikrechts  

(Art. 24 Abs. 1 BPG)

Die Aus­übung des Streik­rechts ist den­je­ni­gen An­ge­hö­ri­gen der fol­gen­den Per­so­nal­ka­te­go­ri­en un­ter­sagt, die we­sent­li­che Auf­ga­ben zum Schutz der Staats­si­cher­heit, für die Wah­rung von wich­ti­gen In­ter­es­sen in aus­wär­ti­gen An­ge­le­gen­hei­ten oder für die Si­cher­stel­lung der Lan­des­ver­sor­gung mit le­bens­not­wen­di­gen Gü­tern und Dienst­leis­tun­gen er­fül­len:

a.
den An­ge­hö­ri­gen der zi­vi­len und mi­li­tä­ri­schen Füh­rungs­stä­be der De­par­te­men­te;
b.
den Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den des Bun­des;
c.
den der Ver­set­zungs­pflicht un­ter­ste­hen­den, im Aus­land tä­ti­gen An­ge­stell­ten des EDA;
d.321
dem Grenzwacht­korps und dem Zoll­per­so­nal;
e.322
den An­ge­hö­ri­gen des Über­wa­chungs­ge­schwa­ders, des mi­li­tä­ri­schen Flug­si­che­rungs­per­so­nals und der Be­rufs­for­ma­ti­on der Mi­li­tä­ri­schen Si­cher­heit.

321 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6737).

322 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 der V vom 5. Dez. 2003 über die Auf­he­bung und Än­de­rung von Ver­ord­nun­gen im Zu­sam­men­hang mit der Neu­re­ge­lung des mi­li­tä­ri­schen Per­so­nals, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 5011).

6. Kapitel: Verletzung der arbeitsrechtlichen Pflichten

Art. 97323  

323 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II der V vom 10. Dez. 2004, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5251).

Art. 98 Disziplinaruntersuchung  

(Art. 25 BPG)

1 Die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 er­öff­net die Dis­zi­pli­nar­un­ter­su­chung und be­zeich­net die Per­son, die mit der Un­ter­su­chung be­auf­tragt wird. Mit der Dis­zi­pli­nar­un­ter­su­chung kön­nen auch Per­so­nen aus­ser­halb der Bun­des­ver­wal­tung be­traut wer­den.

2 Das ers­tin­stanz­li­che Dis­zi­pli­nar­ver­fah­ren wird durch das Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­setz vom 20. De­zem­ber 1968324 ge­re­gelt.

3 Mit Be­en­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses en­digt die Dis­zi­pli­nar­un­ter­su­chung au­to­ma­tisch.

4 Führt der glei­che Sach­ver­halt zu ei­ner Dis­zi­pli­nar­un­ter­su­chung und zu ei­nem Straf­ver­fah­ren, so wird der Ent­scheid über Dis­zi­plin­ar­mass­nah­men bis zur Be­en­di­gung des Straf­ver­fah­rens auf­ge­scho­ben. Aus wich­ti­gen Grün­den kann aus­nahms­wei­se vor Be­en­di­gung des Straf­ver­fah­rens über Dis­zi­plin­ar­mass­nah­men ent­schie­den wer­den.

Art. 99 Disziplinarmassnahmen  

(Art. 25 BPG)

1 Dis­zi­plin­ar­mass­nah­men kön­nen nur nach ei­ner Un­ter­su­chung aus­ge­spro­chen wer­den.

2 Ge­gen An­ge­stell­te, die ih­re ar­beits­recht­li­chen Pflich­ten fahr­läs­sig ver­let­zen, kön­nen fol­gen­de Dis­zi­plin­ar­mass­nah­men er­grif­fen wer­den:

a.
Ver­war­nung;
b.325
c.
Än­de­rung des Auf­ga­ben­krei­ses.

3 Ge­gen An­ge­stell­te, die ih­re ar­beits­recht­li­chen Pflich­ten vor­sätz­lich oder grob­fahr­läs­sig ver­let­zen, kön­nen ne­ben den Mass­nah­men nach Ab­satz 2 fol­gen­de Dis­zi­plin­ar­mass­nah­men er­grif­fen wer­den:

a.
Lohn­kür­zung von höchs­tens 10 Pro­zent wäh­rend längs­tens ei­nes Jah­res;
b.
Bus­se bis zu 3000 Fran­ken;
c.
Än­de­rung der Ar­beits­zeit;
d.
Än­de­rung des Ar­beit­sor­tes.

325 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 100 Verjährung  

(Art. 25 BPG)

1 Die dis­zi­pli­na­ri­sche Ver­ant­wort­lich­keit der An­ge­stell­ten ver­jährt 1 Jahr nach Ent­de­ckung der Ver­let­zung der ar­beits­recht­li­chen Pflich­ten, auf al­le Fäl­le 3 Jah­re nach der letz­ten Ver­let­zung die­ser Pflich­ten.

2 Die Ver­jäh­rung ruht, so­lan­ge we­gen des glei­chen Sach­ver­halts ein Straf­ver­fah­ren durch­ge­führt wird oder so­lan­ge über Rechts­mit­tel noch nicht ent­schie­den ist, die in der Dis­zi­pli­nar­un­ter­su­chung er­grif­fen wur­den.

Art. 101 Haftung der Angestellten  

(Art. 25 BPG)

Die Haf­tung der An­ge­stell­ten für Scha­den, den sie dem Bund oder ei­nem Drit­ten zu­fü­gen, so­wie das Ver­fah­ren zur Gel­tend­ma­chung die­ses Scha­dens rich­ten sich nach dem Ver­ant­wort­lich­keits­ge­setz vom 14. März 1958326.

Art. 102 Strafrechtliche Verantwortlichkeit  

(Art. 25 BPG)

1 Wenn bei ei­ner Ver­let­zung der ar­beits­recht­li­chen Pflich­ten zu­gleich der Tat­be­stand ei­ner straf­ba­ren Hand­lung nach eid­ge­nös­si­schem oder kan­to­na­lem Straf­recht in Be­tracht kommt, über­wei­sen die De­par­te­men­te die Ak­ten mit den Ein­ver­nah­me­pro­to­kol­len der Bun­des­an­walt­schaft.

2 Die Ein­lei­tung von Straf­ver­fah­ren ge­gen An­ge­stell­te rich­tet sich nach Ar­ti­kel 7 der Ver­ord­nung vom 30. De­zem­ber 1958327 zum Ver­ant­wort­lich­keits­ge­setz.

Art. 103 Freistellung vom Dienst  

(Art. 25 BPG)328

1 Ist ei­ne kor­rek­te Auf­ga­ben­er­fül­lung ge­fähr­det, so kann die zu­stän­di­ge Stel­le nach Ar­ti­kel 2 die an­ge­stell­te Per­son so­fort vor­sorg­lich vom Dienst frei­stel­len oder sie in ei­ner an­dern Funk­ti­on ver­wen­den, wenn:

a.
schwe­re straf­recht­lich oder dis­zi­pli­na­risch re­le­van­te Vor­komm­nis­se fest­ge­stellt oder ver­mu­tet wer­den;
b.
wie­der­hol­te Un­re­gel­mäs­sig­kei­ten er­wie­sen sind; oder
c.
ein lau­fen­des Ver­fah­ren be­hin­dert wird.

2 Sie kann zu­dem den Lohn und wei­te­re Leis­tun­gen kür­zen oder strei­chen.

328 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

Art. 103a Freistellung nach Kündigung 329  

(Art. 25 BPG)

1 Wird das Ar­beits­ver­hält­nis durch die zu­stän­di­ge Stel­le ge­kün­digt, so kann die­se die an­ge­stell­te Per­son wäh­rend der Kün­di­gungs­frist nach Ar­ti­kel 30a von der Ar­beit frei­stel­len, so­fern das not­wen­di­ge Ver­trau­en nicht mehr vor­han­den ist.330

1bis Wird das Ar­beits­ver­hält­nis we­gen Weg­falls der ver­trag­li­chen An­stel­lungs­be­din­gun­gen nach Ar­ti­kel 26 Ab­sät­ze 1 und 3 ge­kün­digt oder im ge­gen­sei­ti­gen Ein­ver­neh­men auf­ge­löst, so wird ver­mu­tet, dass das not­wen­di­ge Ver­trau­en nicht mehr vor­han­den ist.331

1ter Kün­digt die an­ge­stell­te Per­son das Ar­beits­ver­hält­nis, so kann die zu­stän­di­ge Stel­le sie von der Ar­beit frei­stel­len, wenn das not­wen­di­ge Ver­trau­en nicht mehr vor­han­den ist und der An­schein ei­nes In­ter­es­sen­kon­flikts be­steht.332

2 Die an­ge­stell­te Per­son muss ein bei an­de­ren Ar­beit- oder Auf­trag­ge­bern er­ziel­tes Er­satzein­kom­men mel­den. Die­ses Ein­kom­men wird vom Lohn ab­ge­zo­gen.

329 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Mai 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1515).

330 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Aug. 2015 (AS 2015 2243).

331 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Nov. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 3803).

332 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5395).

7. Kapitel: Massnahmen und Leistungen des Arbeitgebers in besonderen Fällen333

333 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 20. Juni 2014, in Kraft seit 1. Aug. 2014 (AS 2014 2171).

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