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Reglement
für das Bundesgericht
(BGerR)

vom 20. November 2006 (Stand am 1. Juli 2021)

Das Bundesgericht,

gestützt auf die Artikel 13 und 15 Absatz 1 Buchstabe a des Bundesgerichts­gesetzes vom 17. Juni 20051 (BGG),

erlässt folgendes Reglement:

1. Titel: Allgemeine organisatorische Bestimmungen

1. Kapitel: Leitungsorgane

1. Abschnitt: Präsidium

Art. 1 Präsident oder Präsidentin  

(Art. 10 Abs. 2 und 14 Abs. 3 BGG)

Der Prä­si­dent oder die Prä­si­den­tin des Bun­des­ge­richts:

a.
nimmt die Auf­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 10 Ab­satz 2 und Ar­ti­kel 14 Ab­satz 3 BGG wahr;
b.
be­ruft das Ge­samt­ge­richt und die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on ein;
c.
ent­schei­det über die An­wen­dung des Zir­ku­la­ti­ons­ver­fah­rens für Be­schlüs­se des Ge­samt­ge­richts; Ar­ti­kel 7 Ab­satz 2 die­ses Re­gle­ments bleibt vor­be­hal­ten.
Art. 2 Vizepräsident oder Vizepräsidentin  

(Art. 14 Abs. 4 BGG)

Der Vi­ze­prä­si­dent oder die Vi­ze­prä­si­den­tin ver­tritt und un­ter­stützt den Prä­si­den­ten oder die Prä­si­den­tin.

2. Abschnitt: Gesamtgericht

Art. 3 Aufgaben  

(Art. 15 Abs. 1 BGG)

1 Das Ge­samt­ge­richt nimmt die Auf­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 15 Ab­satz 1 BGG wahr.

2 ...2

3 Es wählt das drit­te Mit­glied der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on.

4 Es be­stellt auf An­trag der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on die Ab­tei­lun­gen und wählt de­ren Prä­si­den­ten und Prä­si­den­tin­nen. Die­se kön­nen nicht gleich­zei­tig Mit­glie­der der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on sein.

5 Es wählt auf An­trag der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on die Mit­glie­der der Re­kurs­kom­mis­si­on. Die­se kön­nen nicht zu­gleich Mit­glie­der der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on oder der Prä­si­den­ten­kon­fe­renz sein.

2 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V des BGer vom 17. März 2014, in Kraft seit 17. März 2014 (AS 2014 955).

Art. 4 Termine  

(Art. 14 Abs. 2, 15 Abs. 1 Bst. e und 17 Abs. 3 BGG)

1 Über die Vor­schlä­ge nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 2 und die Wahlen nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 3–5 die­ses Re­gle­ments fasst das Ge­samt­ge­richt bis am 15. Ok­to­ber des Wahl­jah­res Be­schluss.

2 Die Mit­glie­der der Lei­tungs­or­ga­ne und der Re­kurs­kom­mis­si­on tei­len der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on bis zum 31. Au­gust des Wahl­jah­res mit, ob sie sich für ei­ne Wie­der­wahl zur Ver­fü­gung stel­len. Die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on teilt das Er­geb­nis un­ver­züg­lich al­len Rich­tern und Rich­te­rin­nen mit.

3 Sie for­dert die or­dent­li­chen Rich­ter und Rich­te­rin­nen gleich­zei­tig auf, ihr bis zum 20. Sep­tem­ber wei­te­re Be­wer­bun­gen und Wahl­vor­schlä­ge schrift­lich ein­zu­rei­chen.

Art. 5 Wahlverfahren  

(Art. 21 BGG)

1 Das Ge­samt­ge­richt ent­schei­det über den Vor­schlag an die Bun­des­ver­samm­lung für die Wahl des Prä­si­den­ten oder der Prä­si­den­tin und des Vi­ze­prä­si­den­ten oder der Vi­ze­prä­si­den­tin des Bun­des­ge­richts ein­zeln und durch ge­hei­me Stimm­ab­ga­be; in glei­cher Wei­se wählt es als­dann das drit­te Mit­glied der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on.

2 Ge­wählt ist, wer mehr als die Hälf­te der gül­ti­gen Stim­men auf sich ver­ei­nigt.

3 Für die Be­stim­mung des ab­so­lu­ten Mehrs wer­den die lee­ren und die un­gül­ti­gen Wahl­zet­tel nicht ge­zählt. Im Üb­ri­gen gilt Ar­ti­kel 131 des Par­la­ments­ge­set­zes vom 13. De­zem­ber 20023 sinn­ge­mä­ss.

4 Bei mehr als zwei Kan­di­da­ten schei­det nach je­dem Wahl­gang der Kan­di­dat oder die Kan­di­da­tin mit der ge­rings­ten Stim­men­zahl aus.

Art. 6 Einberufung  

(Art. 15 BGG)

1 Die Ein­be­ru­fung des Ge­samt­ge­richts kön­nen ver­lan­gen:

a.
die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on;
b.
ei­ne Ab­tei­lung;
c.
min­des­tens fünf Mit­glie­der des Ge­samt­ge­richts.

2 Das Ge­samt­ge­richt wird vom Prä­si­den­ten oder von der Prä­si­den­tin des Bun­des­ge­richts ein­be­ru­fen.

3 Die Mit­glie­der des Ge­samt­ge­richts wer­den zu den Sit­zun­gen schrift­lich ein­ge­la­den.

4 Die Ein­la­dung ist in der Re­gel min­des­tens fünf Ar­beits­ta­ge vor dem Sit­zungs­tag zu­zu­stel­len. Sie ent­hält die Trak­tan­den. All­fäl­li­ge Un­ter­la­gen sind der Ein­la­dung bei­zu­fü­gen oder zur Ein­sicht auf­zu­le­gen.

Art. 7 Beschlussfassung  

(Art. 15 Abs. 2 und Art. 21 BGG)

1 Das Ge­samt­ge­richt fasst sei­ne Be­schlüs­se in der Re­gel auf dem Zir­ku­la­ti­ons­weg.

2 Die Be­schluss­fas­sung auf dem Zir­ku­la­ti­ons­weg ist aus­ge­schlos­sen, wenn ei­ne Ab­tei­lung oder min­des­tens fünf Mit­glie­der des Ge­samt­ge­richts die Dis­kus­si­on ei­nes Ge­schäfts ver­lan­gen.

Art. 8 Geheime Wahlen und Abstimmungen  

(Art. 21 BGG)

Wahlen und Ab­stim­mun­gen wer­den an den Sit­zun­gen des Ge­samt­ge­richts ge­heim durch­ge­führt, wenn die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on oder min­des­tens fünf Mit­glie­der des Ge­samt­ge­richts dies ver­lan­gen.

3. Abschnitt: Präsidentenkonferenz

Art. 9 Aufgaben  

(Art. 16 BGG)

1 Die Prä­si­den­ten­kon­fe­renz nimmt die Auf­ga­ben ge­mä­ss Ar­ti­kel 16 BGG wahr.

2 Sie ko­or­di­niert die Recht­spre­chung un­ter den Ab­tei­lun­gen, so­weit die Ko­or­di­na­ti­on nicht ge­mä­ss Ar­ti­kel 23 BGG Sa­che der ver­ei­nig­ten Ab­tei­lun­gen ist (Art. 37 die­ses Re­gle­ments).

3 Die or­dent­li­chen Rich­ter und Rich­te­rin­nen mel­den als ko­or­di­na­ti­ons­be­dürf­tig er­kann­te Rechts­fra­gen der Prä­si­den­ten­kon­fe­renz.

Art. 10 Zusammenarbeit mit anderen Organen  

(Art. 16 Abs. 2 und 17 Abs. 4 BGG)

1 Die Prä­si­den­ten­kon­fe­renz un­ter­brei­tet der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on und dem Ge­ne­ral­se­kre­ta­ri­at die ge­mein­sa­men Be­dürf­nis­se der Ab­tei­lun­gen.

2 Der Prä­si­dent oder die Prä­si­den­tin des Bun­des­ge­richts wirkt an den Sit­zun­gen und Be­schlüs­sen der Prä­si­den­ten­kon­fe­renz mit be­ra­ten­der Stim­me mit.4

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 24. Nov. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6415).

4. Abschnitt: Verwaltungskommission

Art. 11 Zusammensetzung  

(Art. 17 Abs. 1 BGG)

1 Die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on setzt sich zu­sam­men aus:

a.
dem Prä­si­den­ten oder der Prä­si­den­tin des Bun­des­ge­richts;
b.
dem Vi­ze­prä­si­den­ten oder der Vi­ze­prä­si­den­tin des Bun­des­ge­richts;
c.
ei­nem wei­te­ren or­dent­li­chen Rich­ter oder ei­ner wei­te­ren or­dent­li­chen Rich­te­rin.

2 Die Mit­glie­der der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on wer­den von der Mit­ar­beit in ih­ren Ab­tei­lun­gen aus­rei­chend ent­las­tet.

Art. 12 Aufgaben  

(Art. 15 Abs. 1 Bst. d und f, 17 Abs. 4 BGG)

1 Die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on nimmt die Auf­ga­ben ge­mä­ss den Ar­ti­keln 15 Ab­satz 1 Buch­sta­ben d und f so­wie 17 Ab­satz 4 BGG wahr. Sie ist zu­stän­dig für vor­über­ge­hen­de Ent­las­tungs­mass­nah­men, ins­be­son­de­re für:5

a.
die An­ord­nung des über den Ein­zel­fall hin­aus­ge­hen­den Ein­sat­zes ei­nes Rich­ters oder ei­ner Rich­te­rin in ei­ner an­de­ren Ab­tei­lung (Art. 18 Abs. 3 BGG);
b.
die Zu­tei­lung von ne­ben­amt­li­chen Rich­tern und Rich­te­rin­nen so­wie von Ge­richts­schrei­bern und Ge­richts­schrei­be­rin­nen auf ei­ne an­de­re Ab­tei­lung auch aus­ser­halb der or­dent­li­chen zwei­jäh­ri­gen Or­ga­ni­sa­ti­onspe­ri­ode;
c.6
die Um­tei­lung von Sach­ge­bie­ten oder von Grup­pen von Ge­schäf­ten zur Aus­glei­chung der Ge­schäfts­last zwi­schen den Ab­tei­lun­gen.

2 Be­vor die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on Ent­schei­de ge­mä­ss Ab­satz 1 trifft, hört sie die Prä­si­den­ten­kon­fe­renz an. Vor ei­nem Ent­scheid ge­mä­ss Ab­satz 1 Buch­sta­be a und b hört sie zu­sätz­lich die be­trof­fe­ne Per­son an.

3 Die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on be­rei­tet den Ge­schäfts­be­richt zu­han­den des Ge­samt­ge­richts vor.

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 24. Nov. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6415).

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 24. Nov. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6415).

5. Abschnitt: Stab der Leitungsorgane

Art. 13 Generalsekretär oder Generalsekretärin  

(Art. 17 Abs. 2 und Art. 26 BGG)

1 Der Ge­ne­ral­se­kre­tär oder die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin führt die Se­kre­ta­ria­te des Ge­samt­ge­richts, der Prä­si­den­ten­kon­fe­renz so­wie der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on.

2 Er oder sie nimmt an den Sit­zun­gen die­ser drei Lei­tungs­or­ga­ne mit be­ra­ten­der Stim­me teil.

3 Er oder sie be­rei­tet die Be­schlüs­se der Lei­tungs­or­ga­ne vor und voll­zieht die­se, so­weit hier­für nicht die Ab­tei­lun­gen zu­stän­dig sind.

4 Der Ge­ne­ral­se­kre­tär oder die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin und der Stell­ver­tre­ter oder die Stell­ver­tre­te­rin wer­den durch die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on auf ge­treue Amts­er­fül­lung ver­ei­digt. Statt des Eids kann ein Ge­lüb­de ab­ge­legt wer­den.

6. Abschnitt: Unterschrift und Protokolle

Art. 14 Unterschrift  

(Art. 13 BGG)

1 In Ge­schäf­ten, die in die Zu­stän­dig­keit des Ge­samt­ge­richts oder der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on fal­len, zeich­nen der Prä­si­dent oder die Prä­si­den­tin des Bun­des­ge­richts und der Ge­ne­ral­se­kre­tär oder die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin ge­mein­sam.

2 In Ge­schäf­ten, die in die Zu­stän­dig­keit der Prä­si­den­ten­kon­fe­renz fal­len, zeich­nen der oder die Vor­sit­zen­de der Prä­si­den­ten­kon­fe­renz und der Ge­ne­ral­se­kre­tär oder die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin ge­mein­sam.

3 In Ge­schäf­ten, die in die al­lei­ni­ge Zu­stän­dig­keit des Prä­si­den­ten oder der Prä­si­den­tin des Bun­des­ge­richts fal­len, zeich­net die­ser oder die­se al­lein.

Art. 15 Protokolle  

(Art. 13 BGG)

Die Pro­to­kol­le der Sit­zun­gen des Ge­samt­ge­richts, der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on und der Prä­si­den­ten­kon­fe­renz ste­hen den or­dent­li­chen Rich­tern und Rich­te­rin­nen je­der­zeit zur Ein­sicht of­fen.

2. Kapitel: Nebenamtliche Richter und Richterinnen

Art. 16 Zuteilung und Einsatz  

(Art. 22 BGG)

1 Die Zu­tei­lung der ne­ben­amt­li­chen Rich­ter und Rich­te­rin­nen auf die Ab­tei­lun­gen rich­tet sich nach ih­ren be­son­de­ren Kennt­nis­sen, ih­rer Amtss­pra­che so­wie nach der Ar­beits­be­las­tung und den Be­dürf­nis­sen der Ab­tei­lun­gen.

2 Bei der Zu­tei­lung sind die Ver­tre­tung der Ge­schlech­ter und die Ver­füg­bar­keit der ne­ben­amt­li­chen Rich­ter und Rich­te­rin­nen an­ge­mes­sen zu be­rück­sich­ti­gen.

3 Der Ein­satz der ne­ben­amt­li­chen Rich­ter und Rich­te­rin­nen in den ein­zel­nen Ab­tei­lun­gen wird durch die Prä­si­den­ten und Prä­si­den­tin­nen der Ab­tei­lun­gen be­stimmt.

Art. 17 Entschädigung  

(Art. 13 BGG)

1 Für die Ent­schä­di­gung der ne­ben­amt­li­chen Rich­ter und Rich­te­rin­nen gilt die Ver­ord­nung der Bun­des­ver­samm­lung be­tref­fend die Tag­gel­der der ne­ben­amt­li­chen Bun­des­rich­ter und Bun­des­rich­te­rin­nen so­wie die Ver­gü­tun­gen für Dienst­rei­sen der Bun­des­rich­ter und Bun­des­rich­te­rin­nen7.

2 Die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on re­gelt die Ein­zel­hei­ten in ei­ner Wei­sung.

7 Bot­schaft des BR vom 8. Dez. 2006 zur V der BVers be­tref­fend die Tag­gel­der der ne­ben­amt­li­chen Bun­des­rich­ter und Bun­des­rich­te­rin­nen so­wie die Ver­gü­tung für amt­li­che Rei­sen der or­dent­li­chen und ne­ben­amt­li­chen Bun­des­rich­ter und Bun­des­rich­te­rin­nen (BBl 2007187)

3. Kapitel: Nebenbeschäftigungen der ordentlichen Richter und Richterinnen

Art. 18 Grundsätze  

(Art. 6 und 7 BGG)

1 Or­dent­li­che Rich­ter und Rich­te­rin­nen kön­nen Ne­ben­be­schäf­ti­gun­gen aus­üben, so­weit die­se die Un­ab­hän­gig­keit und das An­se­hen des Ge­richts so­wie des be­tref­fen­den Rich­ters oder der be­tref­fen­den Rich­te­rin nicht be­ein­träch­ti­gen.

2 Ne­ben­be­schäf­ti­gun­gen dür­fen die Er­fül­lung der Amts­pflich­ten in kei­ner Wei­se be­hin­dern.

Art. 19 Bewilligungspflicht  

(Art. 7 Abs. 2 BGG)

1 Fol­gen­de Ne­ben­be­schäf­ti­gun­gen kön­nen be­wil­ligt wer­den:

a.
Mit­wir­kung in Schieds­ge­rich­ten, Recht­spre­chungs­or­ga­nen und Ex­per­ten­kom­mis­sio­nen so­wie Man­da­te für Me­dia­tio­nen und Gut­ach­ten, so­weit ein öf­fent­li­ches In­ter­es­se be­steht;
b.
punk­tu­el­le Lehr­auf­trä­ge, Her­aus­ga­be von Kom­men­ta­ren, Pu­bli­ka­ti­ons­rei­hen und Fach­zeit­schrif­ten;
c.
Mit­wir­kung in Or­ga­nen von Ver­ei­ni­gun­gen, Stif­tun­gen oder an­de­ren nicht wirt­schaft­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen.

2 Kei­ne Be­wil­li­gung be­nö­tigt, wer Bü­cher oder Auf­sät­ze ver­fas­sen, Vor­trä­ge hal­ten oder an Kon­gres­sen und Fach­ta­gun­gen teil­neh­men will.

Art. 20 Bewilligungsverfahren  

(Art. 17 Abs. 4 Bst. h BGG)

1 Wer ei­ner be­wil­li­gungs­pflich­ti­gen Ne­ben­be­schäf­ti­gung nach­ge­hen will, reicht beim Ab­tei­lungs­prä­si­den­ten oder bei der Ab­tei­lungs­prä­si­den­tin ein Be­wil­li­gungs­ge­such ein.

2 Das Ge­such muss al­le not­wen­di­gen An­ga­ben über Art und Ge­gen­stand der Ne­ben­be­schäf­ti­gung so­wie über den Zeit­auf­wand, der vor­aus­sicht­lich da­mit ver­bun­den sein wird, ent­hal­ten.

3 Der Ab­tei­lungs­prä­si­dent oder die Ab­tei­lungs­prä­si­den­tin lei­tet das Ge­such zur Stel­lung­nah­me an die Prä­si­den­ten­kon­fe­renz und zum Ent­scheid an die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on wei­ter.

Art. 21 Kontrolle  

(Art. 13 BGG)

1 Der Ge­ne­ral­se­kre­tär oder die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin führt ei­ne Lis­te der er­teil­ten Be­wil­li­gun­gen.

2 Die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on kann von den Rich­tern und Rich­te­rin­nen Aus­kunft über die zeit­li­che Be­an­spru­chung und die er­hal­te­nen Ent­schä­di­gun­gen ver­lan­gen.

3 Die Be­en­di­gung ei­ner Ne­ben­be­schäf­ti­gung ist der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on und dem Ab­tei­lungs­prä­si­den­ten oder der Ab­tei­lungs­prä­si­den­tin mit­zu­tei­len.

Art. 22 Entgelt für Dienstleistungen  

(Art. 13 BGG)

1 Wer­den Dienst­leis­tun­gen des Ge­richts in An­spruch ge­nom­men, so ist ein an­ge­mes­se­nes Ent­gelt zu ent­rich­ten.

2 Der Ge­ne­ral­se­kre­tär oder die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin legt das Ent­gelt im Ein­zel­fall fest.

Art. 23 Ablieferungspflicht  

(Art. 13 BGG)

Über­steigt die Ge­samt­heit der Ent­schä­di­gun­gen, Er­satz von Aus­la­gen ein­ge­schlos­sen, aus be­wil­lig­ten und be­wil­li­gungs­frei­en Ne­ben­be­schäf­ti­gun­gen 10 000 Fran­ken pro Jahr, ist der über­schies­sen­de Be­trag der Kas­se des Bun­des­ge­richts zu über­wei­sen.

4. Kapitel: Konfliktregelung

Art. 24 Interne Schlichtung  

(Art. 15 Abs. 1 Bst. a BGG)

1 Strei­tig­kei­ten zwi­schen Mit­glie­dern des Ge­richts wer­den nach Mög­lich­keit ge­richts­in­tern bei­ge­legt.8

2 Bei Strei­tig­kei­ten su­chen die Be­tei­lig­ten zu­nächst das Ge­spräch un­ter sich und so­dann in­ner­halb der be­trof­fe­nen Ab­tei­lun­gen.

3 Füh­ren die­se Ge­sprä­che nicht zum Ziel, so wird die An­ge­le­gen­heit dem Prä­si­den­ten oder der Prä­si­den­tin des Bun­des­ge­richts un­ter­brei­tet. Er oder sie zieht bei Be­darf die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on bei. Die­se trifft die ge­eig­ne­ten Vor­keh­ren.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 24. Nov. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6415).

Art. 25 Oberaufsicht  

(Art. 3 Abs. 1 BGG)

Schei­tern sämt­li­che in­ter­nen Ver­su­che zur Bei­le­gung der Strei­tig­keit und han­delt es sich um ei­ne we­sent­li­che An­ge­le­gen­heit, die im Rah­men der Ober­auf­sicht von Be­deu­tung sein kann, so in­for­miert die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on die Bun­des­ver­samm­lung.

2. Titel: Organisation der Rechtsprechung

1. Kapitel: Abteilungen

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 26 Zahl und Zusammensetzung  

(Art. 18 BGG)

1 Das Bun­des­ge­richt be­steht aus fol­gen­den sie­ben Ab­tei­lun­gen:

a.
zwei öf­fent­lich-recht­li­chen Ab­tei­lun­gen;
b.
zwei zi­vil­recht­li­chen Ab­tei­lun­gen;
c.
ei­ner straf­recht­li­chen Ab­tei­lung;
d.
zwei so­zi­al­recht­li­chen Ab­tei­lun­gen.

2 Die bei­den öf­fent­lich-recht­li­chen Ab­tei­lun­gen, die bei­den zi­vil­recht­li­chen Ab­tei­lun­gen und die straf­recht­li­che Ab­tei­lung be­fin­den sich in Lau­san­ne. Die bei­den so­zi­al­recht­li­chen Ab­tei­lun­gen ha­ben ih­ren Stand­ort in Lu­zern.

3 Die Ab­tei­lun­gen set­zen sich aus vier bis sechs or­dent­li­chen Rich­tern oder Rich­te­rin­nen zu­sam­men.9

4 Den Ab­tei­lun­gen mit sechs Mit­glie­dern wer­den zwei fran­zö­sisch­spra­chi­ge Rich­ter oder Rich­te­rin­nen zu­ge­teilt, den Ab­tei­lun­gen mit fünf Mit­glie­dern ein oder zwei fran­zö­sisch­spra­chi­ge Rich­ter oder Rich­te­rin­nen.10

5 Ei­ner Ab­tei­lung wird nicht mehr als ein ita­lie­nisch­spra­chi­ger Rich­ter oder ei­ne ita­lie­nisch­spra­chi­ge Rich­te­rin zu­ge­teilt.11

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 12. Okt. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4967).

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 24. Nov. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6415).

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des BGer vom 24. Nov. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6415).

Art. 27 Organisation 12  

(Art. 18 und 19 BGG)

1 Die Ab­tei­lun­gen or­ga­ni­sie­ren sich selbst, so­weit die Or­ga­ni­sa­ti­on nicht durch das BGG und durch die­ses Re­gle­ment vor­ge­ge­ben ist.

2 Der Prä­si­dent oder die Prä­si­den­tin der Ab­tei­lung kann im Ein­ver­ständ­nis mit der Ab­tei­lung und dem be­trof­fe­nen Rich­ter oder der be­trof­fe­nen Rich­te­rin die­sem oder die­ser die Be­hand­lung von be­stimm­ten Ma­te­ri­en in der Ei­gen­schaft als Vor­sit­zen­der oder Vor­sit­zen­de des Spruch­kör­pers (prä­si­die­ren­des Mit­glied) über­tra­gen.

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 6. Mai 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 327).

Art. 28 Umteilungen und Vakanzen  

(Art. 18 BGG)

1 Ge­su­che um Um­tei­lung in ei­ne an­de­re Ab­tei­lung sind an die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on zu rich­ten. Die­se lädt die be­trof­fe­nen Ab­tei­lun­gen zur Stel­lung­nah­me ein.

2 Vor Ab­lauf ei­ner Zwei­jah­res­pe­ri­ode ist ei­ne Um­tei­lung in ei­ne an­de­re Ab­tei­lung nur bei ei­ner Va­kanz oder aus wich­ti­gen Grün­den mög­lich.

3 Bei Va­kan­zen prüft die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on, ob die frei ge­wor­de­ne Richter­stel­le durch ei­ne in­ter­ne Um­tei­lung be­setzt wird. Sie teilt das Er­geb­nis der Ge­richts­kom­mis­si­on mit.

2. Abschnitt: Die sieben Abteilungen

Art. 29 Erste öffentlich-rechtliche Abteilung  

(Art. 22 BGG)

1 Die Ers­te öf­fent­lich-recht­li­che Ab­tei­lung be­han­delt die Be­schwer­den in öf­fent­lich-recht­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten und die sub­si­di­ären Ver­fas­sungs­be­schwer­den, die fol­gen­de Rechts­ge­bie­te be­tref­fen:

a.
Ent­eig­nun­gen;
b.
raum­be­zo­ge­ne Ma­te­ri­en, na­ment­lich:
1.
Raum­pla­nung und Bau­recht,
2.
Um­welt­schutz, Ge­wäs­ser­schutz, Wald, Na­tur- und Hei­mat­schutz,
3.
öf­fent­li­che Wer­ke,
4.
Me­lio­ra­tio­nen,
5.
mit Raum­pla­nung ver­bun­de­ne Bau­för­de­rung,
6.
Wan­der­we­ge;
c.
po­li­ti­sche Rech­te;
d.
in­ter­na­tio­na­le Rechts­hil­fe in Strafsa­chen;
e.
Stras­sen­ver­kehr;
f.
Bür­ger­recht.
g.13
...

2 So­fern die Streit­sa­che kei­nem an­de­ren Rechts­ge­biet zu­ge­ord­net wer­den kann, be­han­delt die Ers­te öf­fent­lich-recht­li­che Ab­tei­lung die Be­schwer­den in öf­fent­lich-recht­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten und sub­si­di­ären Ver­fas­sungs­be­schwer­den, die fol­gen­de Grund­rech­te be­tref­fen:

a.
Rechts­gleich­heit (Art. 8 der Bun­des­ver­fas­sung, BV14);
b.
Schutz vor Will­kür und Wah­rung von Treu und Glau­ben (Art. 9 BV);
c.
Recht auf Le­ben und per­sön­li­che Frei­heit (Art. 10 BV);
d.
Schutz der Pri­vat­sphä­re, Recht auf Ehe und Fa­mi­lie, Mei­nungs- und In­for­ma­ti­ons­frei­heit, Me­di­en­frei­heit (Art. 13, 14, 16 und 17 BV);
e.
Kunst­frei­heit, Ver­samm­lungs­frei­heit, Ver­ei­ni­gungs­frei­heit (Art. 21–23 BV);
f.
die Ei­gen­tums­ga­ran­tie (Art. 26 BV);
g.
All­ge­mei­ne Ver­fah­rens­ga­ran­ti­en, Rechts­weg­ga­ran­tie, ge­richt­li­che Ver­fah­ren, Frei­heits­ent­zug (Art. 29–31 BV).

3 Die Ers­te öf­fent­lich-recht­li­che Ab­tei­lung be­han­delt Be­schwer­den in Strafsa­chen ge­gen straf­pro­zes­sua­le Zwi­schen­ent­schei­de.15

4 Sie be­han­delt auf Kla­ge Kom­pe­tenz­kon­flik­te zwi­schen Bun­des­be­hör­den und kan­to­na­len Be­hör­den (Art. 120 Abs. 1 Bst. a BGG) so­wie die öf­fent­lich-recht­li­chen Strei­tig­kei­ten zwi­schen Bund und Kan­to­nen oder zwi­schen Kan­to­nen (Art. 120 Abs. 1 Bst. b BGG).

13 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V des BGer vom 24. Nov. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6415).

14 SR 101

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 8. Okt. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6977).

Art. 30 Zweite öffentlich-rechtliche Abteilung  

(Art. 22 BGG)

1 Die Zwei­te öf­fent­lich-recht­li­che Ab­tei­lung be­han­delt die Be­schwer­den in öf­fent­lich-recht­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten und die sub­si­di­ären Ver­fas­sungs­be­schwer­den, die fol­gen­de Rechts­ge­bie­te be­tref­fen:

a.
Aus­län­der­recht;
b.
Steu­ern und Ab­ga­ben;
c.
öf­fent­li­ches Wirt­schafts­recht und sons­ti­ges Ver­wal­tungs­recht, so­weit es nicht ei­ner an­de­ren Ab­tei­lung zu­ge­wie­sen ist, na­ment­lich:
1.
Staats­haf­tung (oh­ne me­di­zi­ni­sche Tä­tig­keit und oh­ne An­sprü­che nach straf­pro­zes­sua­len Nor­men über Ent­schä­di­gun­gen),
2.
Bil­dungs­recht,
3.
Er­werb von Grund­stücken durch Per­so­nen im Aus­land,
4.
Film­we­sen,
5.
Tier­schutz,
6.
Sub­ven­tio­nen,
7.
Kon­zes­sio­nen und Mo­no­po­le,
8.
öf­fent­li­ches Be­schaf­fungs­we­sen,
9.
Ener­gie (Lie­fe­rung von Was­ser und Elek­tri­zi­tät),
10.
Ver­kehrs­be­triebs­be­wil­li­gun­gen,
11.
Trans­port: Stras­sen, Ei­sen­bahn, Luft­ver­kehr, Schiff­fahrt (al­le aus­ge­nom­men Pla­nung, Ent­eig­nung oder Bau von An­la­gen)
12.
Post,
13.
Ra­dio und Fern­se­hen,
14.
Ge­sund­heit und Le­bens­mit­tel­po­li­zei,
15.
öf­fent­li­ches Ar­beits­recht,
16.
Land­wirt­schaft,
17.
Jagd und Fi­sche­rei,
18.
Lot­te­rie und Glückss­pie­le,
19.
Auf­sicht über Ban­ken, Ver­si­che­run­gen, Bör­sen, Kar­tel­le und Preis­über­wa­chung,
20.
Aus­sen­han­del,
21.
freie Be­ru­fe.

2 So­fern die Streit­sa­che kei­nem an­de­ren Rechts­ge­biet zu­ge­ord­net wer­den kann, be­han­delt die Zwei­te öf­fent­lich-recht­li­che Ab­tei­lung die Be­schwer­den in öf­fent­lich-recht­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten und sub­si­di­ären Ver­fas­sungs­be­schwer­den, die fol­gen­de Grund­rech­te be­tref­fen:

a.
Schutz der Kin­der und Ju­gend­li­chen (Art. 11 BV16);
b.
Glau­bens- und Ge­wis­sens­frei­heit (Art. 15 BV);
c.
Spra­chen­frei­heit (Art. 18 BV);
d.
An­spruch auf Grund­schul­un­ter­richt (Art. 19 BV);
e.
Wis­sen­schafts­frei­heit (Art. 20 BV);
f.
Nie­der­las­sungs­frei­heit (Art. 24 BV);
g.
Wirt­schafts­frei­heit (Art. 27 BV);
h.
Ko­ali­ti­ons­frei­heit (Art. 28 BV).

3 Die Zwei­te öf­fent­lich-recht­li­che Ab­tei­lung be­han­delt auf Kla­ge An­sprü­che auf Scha­den­er­satz und Ge­nug­tu­ung aus der Amt­stä­tig­keit von Per­so­nen im Sin­ne von Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–c des Ver­ant­wort­lich­keits­ge­set­zes vom 14. März 195817 (Art. 120 Abs. 1 Bst. c BGG).

Art. 31 Erste zivilrechtliche Abteilung  

(Art. 22 BGG)

1 Die Ers­te zi­vil­recht­li­che Ab­tei­lung be­han­delt die Be­schwer­den in Zi­vil­sa­chen und die sub­si­di­ären Ver­fas­sungs­be­schwer­den, wel­che fol­gen­de Rechts­ge­bie­te be­tref­fen:

a.
Schuld­recht;
b.
Ver­si­che­rungs­ver­trag;
c.
aus­ser­ver­trag­li­ches Haft­pflicht­recht (auch nach Spe­zi­al­ge­set­zen);
d.
me­di­zi­ni­sche Staats­haf­tung;
e.
pri­va­tes Wett­be­werbs­recht;
f.
Im­ma­te­ri­al­gü­ter­recht;
g.18
in­ter­na­tio­na­le Schieds­ge­richts­bar­keit;
h.
Re­gis­ter­sa­chen und Ent­schei­de über die An­er­ken­nung und Voll­stre­ckung von Ent­schei­den so­wie über die Rechts­hil­fe in Zi­vil­sa­chen ge­mä­ss Ar­ti­kel 72 Ab­satz 2 Buch­sta­be b Zif­fern 1 und 2 BGG in den Rechts­ge­bie­ten nach den Buch­sta­ben a–g.

2 Die Ers­te zi­vil­recht­li­che Ab­tei­lung be­han­delt auf Kla­ge die zi­vil­recht­li­chen Strei­tig­kei­ten zwi­schen Bund und Kan­to­nen oder zwi­schen Kan­to­nen (Art. 120 Abs. 1 Bst. b BGG) so­wie in ih­rem sach­li­chen Zu­stän­dig­keits­be­reich Be­schwer­den in öf­fent­lich-recht­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten ge­gen kan­to­na­le Er­las­se (Art. 82 Bst. b BGG) und Be­schwer­den ge­gen Schiedss­prü­che ge­mä­ss Ar­ti­kel 389 der Zi­vil­pro­zess­ord­nung19 (ZPO).20

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 9. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 6387).

19 SR 272

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 9. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 6387).

Art. 32 Zweite zivilrechtliche Abteilung  

(Art. 22 BGG)

1 Die Zwei­te zi­vil­recht­li­che Ab­tei­lung be­han­delt die Be­schwer­den in Zi­vil­sa­chen und die sub­si­di­ären Ver­fas­sungs­be­schwer­den, die fol­gen­de Rechts­ge­bie­te be­tref­fen:

a.
Zi­vil­ge­setz­buch:
1.
Per­so­nen­recht,
2.
Fa­mi­li­en­recht,
3.
Erbrecht,
4.
Sa­chen­recht;
b.
bäu­er­li­ches Bo­den­recht;
c.
Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs;
d.
Re­gis­ter­sa­chen und Ent­schei­de über die An­er­ken­nung und Voll­stre­ckung von Ent­schei­den so­wie über die Rechts­hil­fe in Zi­vil­sa­chen ge­mä­ss Ar­ti­kel 72 Ab­satz 2 Buch­sta­be b BGG in den Rechts­ge­bie­ten nach Buch­sta­ben a und c die­ses Ab­sat­zes.

2 Die Zwei­te zi­vil­recht­li­che Ab­tei­lung be­han­delt auf Kla­ge die zi­vil­recht­li­chen Strei­tig­kei­ten zwi­schen Bund und Kan­to­nen oder zwi­schen Kan­to­nen (Art. 120 Abs. 1 Bst. b BGG) so­wie in ih­rem sach­li­chen Zu­stän­dig­keits­be­reich Be­schwer­den in öf­fent­lich-recht­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten ge­gen kan­to­na­le Er­las­se (Art. 82 Bst. b BGG) und Be­schwer­den ge­gen Schiedss­prü­che ge­mä­ss Ar­ti­kel 389 ZPO21.22

21 SR 272

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 9. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 6387).

Art. 33 Strafrechtliche Abteilung  

(Art. 22 BGG)

Die Straf­recht­li­che Ab­tei­lung be­han­delt die Be­schwer­den in Strafsa­chen so­wie Be­schwer­den in öf­fent­lich-recht­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten und sub­si­di­äre Ver­fas­sungs­be­schwer­den in Strafsa­chen be­tref­fend:23

a.
ma­te­ri­el­les Straf­recht (ein­sch­liess­lich Straf- und Mass­nah­men­voll­zug);
b.
Straf­pro­zess­recht (oh­ne die Be­schwer­den ge­gen straf­pro­zes­sua­le Zwi­schen­ent­schei­de);
c.24
straf­pro­zes­sua­le Be­schwer­den ge­gen En­dent­schei­de (ein­sch­liess­lich Nicht­an­hand­nah­me­ver­fü­gun­gen und Ver­fah­rensein­stel­lun­gen).

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 9. Dez. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 6387).

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 8. Okt. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6977).

Art. 34 Erste sozialrechtliche Abteilung  

(Art. 22 BGG)

Die Ers­te so­zi­al­recht­li­che Ab­tei­lung be­han­delt die Be­schwer­den in öf­fent­lich-recht­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten und die sub­si­di­ären Ver­fas­sungs­be­schwer­den, die fol­gen­de Rechts­ge­bie­te be­tref­fen:

a.
In­va­li­den­ver­si­che­rung;
b.25
Un­fall­ver­si­che­rung;
c.26
Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung;
d.27
kan­to­na­le So­zi­al­ver­si­che­rung;
e.28
Fa­mi­li­en­zu­la­gen;
f.29
So­zi­al­hil­fe und Hil­fe in Not­la­gen ge­mä­ss Art. 12 BV30;
g.31
Mi­li­tär­ver­si­che­rung;
h.32
Per­so­nal im öf­fent­li­chen Dienst.

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 24. Nov. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6415).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 24. Nov. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6415).

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 24. Nov. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6415).

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 24. Nov. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6415).

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 24. Nov. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6415).

30 SR 101

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 24. Nov. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6415).

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 24. Nov. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6415).

Art. 35 Zweite sozialrechtliche Abteilung  

(Art. 22 BGG)

Die Zwei­te so­zi­al­recht­li­che Ab­tei­lung be­han­delt die Be­schwer­den in öf­fent­lich­recht­li­chen An­ge­le­gen­hei­ten und die sub­si­di­ären Ver­fas­sungs­be­schwer­den, die fol­gen­de Rechts­ge­bie­te be­tref­fen:

a.
Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung;
b.
In­va­li­den­ver­si­che­rung;
c.
Er­w­erb­ser­satz­ord­nung (ein­sch­liess­lich Mut­ter­schaft);
d.
Kran­ken­ver­si­che­rung;
e.
be­ruf­li­che Vor­sor­ge (Art. 73 und 74 des BG vom 25. Ju­ni 198233 über die be­ruf­li­che Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge);
f.34
Er­gän­zungs­leis­tun­gen.

33 SR 831.40

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des BGer vom 24. Nov. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6415).

3. Abschnitt: Abgrenzung und Zusammenarbeit

Art. 36 Abgrenzung der Zuständigkeiten  

(Art. 22 BGG)

1 Für die Zu­tei­lung ei­nes Ge­schäfts an ei­ne Ab­tei­lung ist die Rechts­fra­ge mass­geb­lich, auf der das Schwer­ge­wicht der Ent­schei­dung liegt.

2 Von der re­gle­men­ta­ri­schen Ge­schäfts­ver­tei­lung kann im Ein­zel­fall auf­grund der Na­tur des Ge­schäfts und sei­ner Kon­ne­xi­tät mit an­de­ren Ge­schäf­ten ab­ge­wi­chen wer­den. In die­sen Fäl­len ei­ni­gen sich die Prä­si­den­ten und Prä­si­den­tin­nen der be­trof­fe­nen Ab­tei­lun­gen.

3 Bei Mei­nungs­ver­schie­den­heit zwi­schen Ab­tei­lun­gen ent­schei­det der Prä­si­dent oder die Prä­si­den­tin des Bun­des­ge­richts.

4 ...35

35 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V des BGer vom 24. Nov. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6415).

Art. 37 Vereinigte Abteilungen  

(Art. 23 BGG)

1 Der oder die Vor­sit­zen­de der Prä­si­den­ten­kon­fe­renz prä­si­diert die ver­ei­nig­ten Ab­tei­lun­gen.

2 Er oder sie be­zeich­net ein Mit­glied der Prä­si­den­ten­kon­fe­renz, das einen Be­richt über die zu ent­schei­den­de Rechts­fra­ge er­stellt. Er oder sie kann wei­te­re Be­richt­er­stat­ter oder Be­richt­er­stat­te­rin­nen be­zeich­nen.36

3 Stimment­hal­tung ist in den ver­ei­nig­ten Ab­tei­lun­gen nicht zu­läs­sig. Der oder die Vor­sit­zen­de stimmt mit, wenn er oder sie ei­ner be­tei­lig­ten Ab­tei­lung an­ge­hört.

4 Bei Stim­men­gleich­heit bleibt es bei der bis­he­ri­gen Recht­spre­chung. Ist die Rechts­fra­ge noch nie ent­schie­den wor­den, so gibt die Stim­me des oder der Vor­sit­zen­den den Aus­schlag, wenn er oder sie mit­stimmt; an­sons­ten fällt er be­zie­hungs­wei­se sie den Stich­ent­scheid.

5 Die Prä­si­den­ten­kon­fe­renz re­gelt das Ver­fah­ren der ver­ei­nig­ten Ab­tei­lun­gen in ei­ner Richt­li­nie.

2. Kapitel: Gerichtsschreiber und Gerichtsschreiberinnen

Art. 38 Stellung und Aufgaben  

(Art. 24 BGG)

1 Je­der or­dent­li­che Rich­ter und je­de or­dent­li­che Rich­te­rin hat An­recht auf einen per­sön­lich zu­ge­teil­ten Ge­richts­schrei­ber oder ei­ne per­sön­lich zu­ge­teil­te Ge­richts­schrei­be­rin.

2 Die Ge­richts­schrei­ber und Ge­richts­schrei­be­rin­nen wer­den von der Ab­tei­lung auf ge­treue Amts­er­fül­lung ver­ei­digt. Statt des Eids kann ein Ge­lüb­de ab­ge­legt wer­den.

3 Sie neh­men fol­gen­de Auf­ga­ben wahr:

a.
Sie wir­ken mit bei der In­struk­ti­on der Fäl­le.
b.
Sie er­ar­bei­ten Re­fe­ra­te un­ter der Ver­ant­wor­tung ei­nes Rich­ters oder ei­ner Rich­te­rin.
c.
Sie füh­ren das Pro­to­koll an Ver­hand­lun­gen und Be­ra­tun­gen.
d.
Sie re­di­gie­ren die Ur­tei­le, Be­schlüs­se und ge­richt­li­chen Ver­fü­gun­gen.
e.
Sie tei­len das Ur­teils­dis­po­si­tiv schrift­lich mit, wenn der Ent­scheid in ei­ner münd­li­chen Be­ra­tung ge­trof­fen wor­den ist (Art. 60 Abs. 2 BGG) oder wenn das Ur­teil nach der Fäl­lung nicht so­fort mit­ge­teilt wer­den kann.
f.
Sie be­auf­sich­ti­gen die Kanz­lei bei der Er­le­di­gung der Ur­tei­le, Be­schlüs­se, Pro­to­kol­le und ge­richt­li­chen Ver­fü­gun­gen, die sie re­di­giert ha­ben, und un­ter­zeich­nen die­se, so­weit dies vor­ge­se­hen ist.
g.
Sie be­ar­bei­ten und an­ony­mi­sie­ren die zur Ver­öf­fent­li­chung be­stimm­ten oder an Drit­te ab­zu­ge­ben­den Ur­tei­le.
h.
Sie ver­tre­ten sich ge­gen­sei­tig und hel­fen ein­an­der aus.
i.
Sie er­fül­len wei­te­re Auf­ga­ben für die Ab­tei­lun­gen oder das Bun­des­ge­richt.

4 Der In­struk­ti­ons­rich­ter oder die In­struk­ti­ons­rich­te­rin kann einen Ge­richts­schrei­ber oder ei­ne Ge­richts­schrei­be­rin er­mäch­ti­gen, ei­ne In­struk­ti­ons­ver­fü­gung im Na­men des Rich­ters be­zie­hungs­wei­se der Rich­te­rin zu un­ter­zeich­nen.

Art. 39 Beratende Stimme  

(Art. 24 Abs. 1 zwei­ter Satz BGG)

Die Ge­richts­schrei­ber und Ge­richts­schrei­be­rin­nen kön­nen ih­re be­ra­ten­de Stim­me aus­üben:

a.
in der münd­li­chen Be­ra­tung nach der ers­ten Mei­nungs­äus­se­rung der Rich­ter und Rich­te­rin­nen;
b.
im Ver­fah­ren auf dem We­ge der Ak­ten­zir­ku­la­ti­on mit Be­mer­kun­gen bei der Er­ar­bei­tung des Re­fe­ra­tes oder, wenn sie dar­an nicht mit­ge­wirkt ha­ben, nach der Zir­ku­la­ti­on bei den Rich­tern und Rich­te­rin­nen.

3. Kapitel: Spruchkörper, Verfahren und Gerichtsbetrieb

1. Abschnitt: Spruchkörper

Art. 40 Bildung der Spruchkörper  

(Art. 20 und 22 BGG)

1 Der Spruch­kör­per wird vom Prä­si­den­ten oder der Prä­si­den­tin der zu­stän­di­gen Ab­tei­lung oder durch das prä­si­die­ren­de Mit­glied im Sin­ne von Ar­ti­kel 27 Ab­satz 2 die­ses Re­gle­ments ge­bil­det.37

2 DerPrä­si­dent oder die Prä­si­den­tin oder das prä­si­die­ren­de Mit­glied be­rück­sich­tigt ne­ben den zwin­gen­den Be­stim­mun­gen na­ment­lich fol­gen­de Kri­te­ri­en und Um­stän­de:38

a.
Aus­ge­wo­gen­heit der Be­las­tung der Rich­ter und Rich­te­rin­nen; da­bei ist den funk­ti­ons­be­ding­ten Zu­satz­be­las­tun­gen (z. B. Bun­des­ge­richts­prä­si­di­um) Rech­nung zu tra­gen;
b.
Spra­che; da­bei soll so­weit mög­lich die Mut­ter­spra­che des Re­fe­ren­ten oder der Re­fe­ren­tin der Ver­fah­rens­spra­che ent­spre­chen;
c.
Mit­wir­kung von Mit­glie­dern bei­der­lei Ge­schlechts in Fäl­len, in de­nen es die Na­tur der Streit­sa­che als an­ge­zeigt er­schei­nen lässt;
d.
spe­zi­fi­sche Fach­kennt­nis­se in ei­nem be­stimm­ten Be­reich;
e.
Mit­wir­kung an frü­he­ren Ent­schei­den im glei­chen Sach­ge­biet;
f.
Ab­we­sen­hei­ten, ins­be­son­de­re Krank­heit, Fe­ri­en usw.

3 Ent­schei­det die Ab­tei­lung in Fün­fer­be­set­zung, so hat der Prä­si­dent oder die Prä­si­den­tin der Ab­tei­lung den Vor­sitz. Ar­ti­kel 19 Ab­satz 2 BGG bleibt vor­be­hal­ten.39

4 Kon­ne­xe Fäl­le wer­den in der Re­gel vom glei­chen Spruch­kör­per be­ur­teilt.

5 Hat ein Mit­glied ei­ner an­de­ren Ab­tei­lung mit­zu­wir­ken, so be­zeich­net der Prä­si­dent oder die Prä­si­den­tin der ur­tei­len­den Ab­tei­lung die­ses Mit­glied nach des­sen An­hö­rung und im Ein­ver­ständ­nis mit dem Prä­si­den­ten oder der Prä­si­den­ten der Ab­tei­lung, der es an­ge­hört.

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 6. Mai 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 327).

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 6. Mai 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 327).

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 6. Mai 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 327).

Art. 41 Grundsatzentscheide der Zweiten sozialrechtlichen Abteilung 40  

(Art. 13, 18 Abs. 3 und 20 Abs. 2 BGG)

1 An den Grund­satzent­schei­den der Zwei­ten so­zi­al­recht­li­chen Ab­tei­lung wirkt im Tur­nus ein Mit­glied der Ers­ten so­zi­al­recht­li­chen Ab­tei­lung mit.

2 Die­ser Tur­nus folgt der An­ci­en­ni­tät und schliesst al­le Mit­glie­der der Ab­tei­lung ein.

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 12. Okt. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4967).

Art. 42 Transparenz und Kontrolle der Bildung der Spruchkörper 41  

(Art. 13 BGG)

1 Die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on er­stat­tet dem Ge­samt­ge­richt ge­stützt auf die An­ga­ben der Ab­tei­lun­gen jähr­lich einen Be­richt über die Ein­hal­tung von Ar­ti­kel 40 die­ses Re­gle­ments.

2 Der Ge­ne­ral­se­kre­tär oder die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin er­hebt sta­tis­ti­sche An­ga­ben, die den Be­richt er­leich­tern.

3 Die sta­tis­ti­schen An­ga­ben ste­hen al­len or­dent­li­chen Rich­tern und Rich­te­rin­nen zur Ein­sicht of­fen. Sie wer­den ih­nen in Be­zug auf ih­re Ab­tei­lung vier­tel­jähr­lich zur Kennt­nis ge­bracht.

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 24. Nov. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6415).

2. Abschnitt: Verfahren und Gerichtsbetrieb

Art. 43 Vorbereitung der Sitzungen  

(Art. 58 BGG)

1 Die Prä­si­den­ten und Prä­si­den­tin­nen der Ab­tei­lun­gen la­den zu den Sit­zun­gen mit ei­ner Trak­tan­den­lis­te ein.

2 Die Trak­tan­den­lis­te wird in der Re­gel min­des­tens sechs Ar­beits­ta­ge vor­her ver­teilt.

3 Die Ak­ten der an­ge­setz­ten Ge­schäf­te wer­den spä­tes­tens mit der Ein­la­dung auf­ge­legt.

Art. 44 Sitzordnung und Beratung  

(Art. 58 BGG)

1 Bei den Sit­zun­gen neh­men die Rich­ter und Rich­te­rin­nen ih­re Plät­ze nach ih­rem Dienstal­ter rechts und links von dem oder der Vor­sit­zen­den ein, gleich­zei­tig Ge­wähl­te nach ih­rem Le­bensal­ter.

2 Bei der Be­ra­tung er­teilt der oder die Vor­sit­zen­de das Wort zu­erst dem Re­fe­ren­ten oder der Re­fe­ren­tin, so­dann den üb­ri­gen Mit­glie­dern. Der oder die Vor­sit­zen­de spricht zu­letzt.

3 Wer einen Ge­gen­an­trag stel­len will, kann dies un­mit­tel­bar nach dem An­trag des Re­fe­ren­ten oder der Re­fe­ren­tin tun.

Art. 45 Genehmigung der Urteilsbegründung bei Beratung  

(Art. 58 BGG)

Wird ein Ent­scheid in ei­ner Be­ra­tung ge­fällt, so wird die Ur­teils­be­grün­dung vor der Aus­fer­ti­gung bei den mit­wir­ken­den Rich­tern und Rich­te­rin­nen zur Ge­neh­mi­gung in Zir­ku­la­ti­on ge­setzt.

Art. 46 Nachträgliche Änderungen am Dispositiv und an der Urteilsbegründung im Zirkulationsverfahren  

(Art. 58 BGG)

1 Nach Ab­schluss der Zir­ku­la­ti­on kön­nen Än­de­run­gen am Dis­po­si­tiv und an der Ur­teils­be­grün­dung nur mit dem Ein­ver­ständ­nis al­ler be­tei­lig­ten Rich­ter und Rich­te­rin­nen vor­ge­nom­men wer­den; aus­ge­nom­men sind ge­ring­fü­gi­ge re­dak­tio­nel­le Än­de­run­gen.

2 In ein­fa­chen Fäl­len oder bei be­son­de­rer Dring­lich­keit ge­nügt die Ge­neh­mi­gung durch den Re­fe­ren­ten oder die Re­fe­ren­tin und den Vor­sit­zen­den oder die Vor­sit­zen­de.

3 Auf Ver­lan­gen ei­nes Mit­glieds oder des Ge­richts­schrei­bers be­zie­hungs­wei­se der Ge­richts­schrei­be­rin ent­schei­det der gan­ze Spruch­kör­per über Ab­än­de­rungs­an­trä­ge.

Art. 47 Mitteilung der Urteile, Unterschrift und Vertretung  

(Art. 60 BGG)

1 Ur­tei­le und Ur­teils­dis­po­si­ti­ve, so­weit letz­te­re ver­schickt wer­den, wer­den den Par­tei­en schrift­lich mit­ge­teilt.

2 Ur­tei­le wer­den un­ter­schrie­ben:

a.
vom Prä­si­den­ten oder von der Prä­si­den­tin der Ab­tei­lung be­zie­hungs­wei­se dem oder der Vor­sit­zen­den des Spruch­kör­pers; und
b.
vom Ge­richts­schrei­ber oder von der Ge­richts­schrei­be­rin.

3 Ur­teils­dis­po­si­ti­ve wer­den vom Ge­richts­schrei­ber oder von der Ge­richts­schrei­be­rin un­ter­schrie­ben.

4 Wer­den die Ur­tei­le und Ur­teils­dis­po­si­ti­ve so­wie die Ver­fü­gun­gen, die vom Ge­richts­schrei­ber bzw. der Ge­richts­schrei­be­rin mit­un­ter­zeich­net wer­den, elek­tro­nisch mit­ge­teilt, si­gniert er bzw. sie die elek­tro­ni­sche Fas­sung.42

5 An­de­re Ver­fü­gun­gen und Kor­re­spon­denz kön­nen im Auf­trag des Ab­tei­lungs­prä­si­di­ums oder des In­struk­ti­ons­rich­ters bzw. der In­struk­ti­ons­rich­te­rin vom Kanz­lei­per­so­nal un­ter­zeich­net und elek­tro­nisch si­gniert wer­den.43

6 Bei Ver­hin­de­rung un­ter­zeich­nen das an­we­sen­de amtsäl­tes­te Mit­glied des Spruch­kör­pers und der ver­tre­tungs­be­rech­tig­te Ge­richts­schrei­ber oder die ver­tre­tungs­be­rech­tig­te Ge­richts­schrei­be­rin.44

7 Zählt ein Fall min­des­tens zwan­zig Ver­fah­rens­be­tei­lig­te, so kön­nen Ur­tei­le, Ur­teils­dis­po­si­ti­ve und die Ver­fü­gun­gen, die vom Ge­richts­schrei­ber oder von der Ge­richts­schrei­be­rin mit­zu­un­ter­zeich­nen sind, in Form ei­ner vom Ge­richts­schrei­ber oder von der Ge­richts­schrei­be­rin be­glau­big­ten Aus­fer­ti­gung zu­ge­stellt wer­den. Das Ori­gi­nal wird ge­mä­ss den Ab­sät­zen 2, 3 und 6 un­ter­schrie­ben und am Bun­des­ge­richt ar­chi­viert.45

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des BGer vom 9. Dez. 2010 (AS 2010 6387). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 3. Ju­li 2012, in Kraft seit 3. Ju­li 2012 (AS 20123945).

43 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des BGer vom 3. Ju­li 2012, in Kraft seit 3. Ju­li 2012 (AS 20123945).

44 Ur­sprüng­lich Abs. 4.

45 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des BGer vom 27. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Fe­br. 2018 (AS 2018 47).

Art. 48 Kleidung  

(Art. 59 BGG)

Zu den öf­fent­li­chen Sit­zun­gen des Ge­richts er­schei­nen die Rich­ter und Rich­te­rin­nen, die Ge­richts­schrei­ber und Ge­richts­schrei­be­rin­nen so­wie bei Ver­hand­lun­gen die Par­tei­ver­tre­ter und Par­tei­ver­tre­te­rin­nen in schwar­zer Klei­dung.

3. Titel: Gerichtsverwaltung und Rekurskommission

1. Kapitel: Generalsekretariat und Dienste

Art. 49 Generalsekretär oder Generalsekretärin  

(Art. 26 BGG)

1 Der Ge­ne­ral­se­kre­tär oder die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin steht der Ge­richts­ver­wal­tung ein­sch­liess­lich der wis­sen­schaft­li­chen Diens­te vor.

2 Er oder sie ist na­ment­lich zu­stän­dig für:

a.
die Vor­be­rei­tung des Vor­an­schlags, des Fi­nanz­plans und der Rech­nung zu­han­den der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on so­wie für die Kon­trol­le des Fi­nanz­we­sens;
b.
die Ko­or­di­na­ti­on und Kon­trol­le der wis­sen­schaft­li­chen und ad­mi­nis­tra­ti­ven Diens­te;
c.
die Ge­bäu­de (Un­ter­halt, Be­nüt­zung, Bau­ten, Mie­te) in Zu­sam­men­ar­beit mit den zu­stän­di­gen Stel­len der Bun­des­ver­wal­tung;
d.
die Si­cher­heit;
e.
den Er­lass von Wei­sun­gen und ein­heit­li­chen Re­geln für die An­la­ge und Ab­la­ge der Ak­ten;
f.
das Pu­bli­ka­ti­ons­we­sen, die In­for­ma­ti­on und die Öf­fent­lich­keits­ar­beit ge­mä­ss dem In­for­ma­ti­ons­re­gle­ment so­wie ge­sell­schaft­li­che An­läs­se;
g.
die Per­so­nal­ent­schei­dun­gen ge­mä­ss der Per­so­nal­ver­ord­nung des Bun­des­ge­richts vom 27. Au­gust 200146 so­wie für die Vor­be­rei­tung der in die Kom­pe­tenz der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on fal­len­den Per­so­nal­ent­schei­dun­gen;
h.
die Be­glau­bi­gung von Un­ter­schrif­ten, Ur­tei­len und Ko­pi­en so­wie von Aus­zü­gen aus Pro­to­kol­len und Ak­ten;
i.
sämt­li­che wei­te­ren Ge­schäf­te, die ihm oder ihr durch Ver­ord­nung oder Re­gle­ment oder von den Lei­tungs­or­ga­nen zu­ge­wie­sen wer­den.

3 Er oder sie kann ein­zel­ne Be­fug­nis­se oder Be­rei­che an lei­ten­de An­ge­stell­te de­le­gie­ren.

Art. 50 Stellvertreter oder Stellvertreterin  

(Art. 15 Abs. 1 Bst. f und 26 BGG)

Der Stell­ver­tre­ter oder die Stell­ver­tre­te­rin un­ter­stützt den Ge­ne­ral­se­kre­tär oder die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin und nimmt die zu­ge­wie­se­nen Auf­ga­ben wahr.

Art. 51 Dienste  

(Art. 25 Abs. 2 BGG)

1 An den bei­den Stand­orten des Bun­des­ge­richts wer­den die not­wen­di­gen wis­sen­schaft­li­chen und ad­mi­nis­tra­ti­ven Diens­te ein­ge­rich­tet.

2 Die Diens­te wer­den vom Sitz des Bun­des­ge­richts aus zen­tral ge­lei­tet.

Art. 52 Unterschrift  

(Art. 13 und 26 BGG)

1 In Ver­wal­tungs­an­ge­le­gen­hei­ten, die dem Ge­ne­ral­se­kre­ta­ri­at zur Er­le­di­gung über­tra­gen sind, zeich­net der Ge­ne­ral­se­kre­tär oder die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin al­lein.

2 Er oder sie kann die Un­ter­schrif­ten­be­rech­ti­gung für be­stimm­te Ge­schäf­te an an­de­re Per­so­nen de­le­gie­ren.

Art. 53 Personalaufsicht  

(Art. 26 BGG)

Der Ge­ne­ral­se­kre­tär oder die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin und die lei­ten­den An­ge­stell­ten sind ver­ant­wort­lich für die Auf­sicht über das Per­so­nal, so­weit die Auf­sicht nicht von den Ab­tei­lungs­prä­si­di­en wahr­ge­nom­men wird.

2. Kapitel: Rekurskommission

Art. 54 Zusammensetzung  

(Art. 28 Abs. 2 BGG)47

1 Die Re­kurs­kom­mis­si­on be­steht aus drei or­dent­li­chen Rich­tern oder Rich­te­rin­nen.

2 ...48

3 Den Vor­sitz führt der Rich­ter oder die Rich­te­rin mit dem höchs­ten Amts­al­ter.

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 24. Ju­ni 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 2461).

48 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V des BGer vom 24. Ju­ni 2013, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 2461).

Art. 55 Zuständigkeit  

(Art. 13 und 28 Abs. 2 BGG)49

Die Re­kurs­kom­mis­si­on be­ur­teilt Strei­tig­kei­ten nach fol­gen­den Be­stim­mun­gen:

a.50
Ar­ti­kel 10 Ab­satz 2 zwei­ter Satz des Re­gle­ments vom 31. März 200651 über die Ver­wal­tungs­ge­büh­ren des Bun­des­ge­richts; sie be­ur­teilt auch Strei­tig­kei­ten be­tref­fend an­de­re Ver­fü­gun­gen des Ge­ne­ral­se­kre­ta­ri­ats über den Kos­ten­ein­zug;
b.
Ar­ti­kel 28 BGG und Ar­ti­kel 64 die­ses Re­gle­ments be­tref­fend das Öf­fent­lich­keits­prin­zip in der Ver­wal­tung;
c.
Ar­ti­kel 16 der Ver­ord­nung des Bun­des­ge­richts vom 27. Sep­tem­ber 199752 zum Ar­chi­vie­rungs­ge­setz;
d.
Ar­ti­kel 1553 der Richt­li­ni­en vom 6. No­vem­ber 200654 be­tref­fend die Ge­richts­be­richt­er­stat­tung am Bun­des­ge­richt.

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 24. Ju­ni 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 2461).

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BGer vom 24. Ju­ni 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 2461).

51 SR 173.110.210.2

52 SR 152.21

53 Der Ver­weis wur­de in An­wen­dung von Art. 12 Abs. 2 der Pu­bli­ka­ti­ons­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004 (SR 170.512) an­ge­passt.

54 SR 173.110.133

Art. 56 Verfahren  

(Art. 13 BGG)

Das Be­schwer­de­ver­fah­ren rich­tet sich nach den Vor­schrif­ten des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 196855 über das Ver­wal­tungs­ver­fah­ren (Art. 1 Abs. 2 Bst. b und Art. 44 ff.).

4. Titel: Information

Art. 57 Grundsatz  

(Art. 27 BGG)

1 Das Bun­des­ge­richt in­for­miert die Öf­fent­lich­keit über sei­ne Recht­spre­chung mit fol­gen­den Mit­teln:

a.
Amt­li­che Samm­lung der Ent­schei­dun­gen des Schwei­ze­ri­schen Bun­des­ge­richts (Amt­li­che Samm­lung, BGE);
b.
In­ter­net;
c.
öf­fent­li­che Auf­la­ge der Ur­tei­le;
d.
Mit­tei­lun­gen an die Me­di­en.

2 Es in­for­miert die Me­di­en in ge­eig­ne­ter Form über die lau­fen­den Ge­schäf­te und über be­son­de­re Er­eig­nis­se.

Art. 58 Amtliche Sammlung  

(Art. 27 BGG)

1 Ent­schei­de von grund­sätz­li­cher Be­deu­tung wer­den in der Amt­li­chen Samm­lung ver­öf­fent­licht.

2 Über die Ver­öf­fent­li­chung in der Amt­li­chen Samm­lung be­stimmt die zu­stän­di­ge Ab­tei­lung.

3 Die Amt­li­che Samm­lung wird durch ein Re­gis­ter er­schlos­sen.

Art. 59 Internet  

(Art. 27 BGG)

1 Im In­ter­net wer­den ver­öf­fent­licht:

a.
al­le Ent­schei­de der Amt­li­chen Samm­lung;
b.
al­le End- und Teil­ent­schei­de so­wie die vom Ab­tei­lungs­prä­si­di­um be­zeich­ne­ten Vor- und Zwi­schen­ent­schei­de.

2 Das Ab­tei­lungs­prä­si­di­um trifft die ge­eig­ne­ten Mass­nah­men zum Per­sön­lich­keits­schutz der Par­tei­en.

Art. 60 Öffentliche Auflage  

(Art. 59 Abs. 3 BGG)

Ru­brum und Dis­po­si­tiv al­ler Ur­tei­le wer­den am Sitz des Bun­des­ge­richts wäh­rend 30 Ta­gen öf­fent­lich und in nicht an­ony­mi­sier­ter Form auf­ge­legt, so­weit das Ge­setz nicht ei­ne An­ony­mi­sie­rung ver­langt.

Art. 61 Medienarbeit  

(Art. 27 BGG)

1 Me­dien­schaf­fen­de, wel­che die Ge­richts­be­richt­er­stat­tung für in der Schweiz er­schei­nen­de oder nie­der­ge­las­se­ne Me­di­en aus­üben wol­len, wer­den vom Ge­ne­ral­se­kre­tär oder von der Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin auf Ge­such hin für ei­ne be­stimm­te Dau­er ak­kre­di­tiert.

2 Die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on re­gelt die Ein­zel­hei­ten der Ak­kre­di­tie­rung, die Dienst­leis­tun­gen des Bun­des­ge­richts und den Zu­gang zur In­for­ma­ti­on in Richt­li­ni­en.

3 Me­dien­mit­tei­lun­gen über Ur­tei­le und an­de­re Ent­schei­dun­gen wer­den vom Ge­richts­schrei­ber oder der Ge­richts­schrei­be­rin in Zu­sam­men­ar­beit mit dem oder der Me­di­en­be­auf­trag­ten ver­fasst und vom Spruch­kör­per in der Re­gel gleich­zei­tig mit der Re­dak­ti­on des Ur­teils ge­neh­migt.

Art. 62 Bild- und Tonaufnahmen  

(Art. 59 und 60 BGG)

1 Bild- und Ton­auf­nah­men wäh­rend der Ge­richts­ver­hand­lun­gen und Ur­teils­be­ra­tun­gen sind un­ter­sagt.

2 Der oder die Vor­sit­zen­de kann bei der Er­öff­nung der Ver­hand­lung und bei der Ur­teils­ver­kün­dung Auf­nah­men ge­stat­ten.

Art. 63 Kommunikations- und Medienbeauftragter  

(Art. 27 BGG)

Der oder die Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Me­dien­be­auf­trag­te berät und un­ter­stützt das Prä­si­di­um und die Ab­tei­lun­gen bei der Kom­mu­ni­ka­ti­on nach in­nen und nach aus­sen.

Art. 64 Öffentlichkeitsprinzip  

(Art. 28 BGG)

1 Der für ein amt­li­ches Ver­wal­tungs­do­ku­ment zu­stän­di­ge Dienst kann für die­ses Do­ku­ment Zu­gang nach dem Öf­fent­lich­keits­ge­setz vom 17. De­zem­ber 200456 ge­wäh­ren.

2 In der Re­gel wer­den münd­li­che Ge­su­che münd­lich, schrift­li­che Ge­su­che schrift­lich be­ant­wor­tet.

3 Soll der Zu­gang be­schränkt, auf­ge­scho­ben oder ver­wei­gert wer­den, so wird das Ge­such un­ver­züg­lich dem Ge­ne­ral­se­kre­ta­ri­at über­mit­telt.

4 Es wird kein Schlich­tungs­ver­fah­ren durch­ge­führt.

5 Die Stel­lung­nah­me des Ge­ne­ral­se­kre­ta­ri­ats zu schrift­li­chen Ge­su­chen er­geht in Form ei­ner be­schwer­de­fä­hi­gen Ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 5 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 196857 über das Ver­wal­tungs­ver­fah­ren.

6 Be­schwer­de­in­stanz ist die Re­kurs­kom­mis­si­on des Bun­des­ge­richts. Ihr Ent­scheid ist end­gül­tig.

7 Be­ra­ter oder Be­ra­te­rin im Sin­ne von Ar­ti­kel 20 der Öf­fent­lich­keits­ver­ord­nung vom 24. Mai 200658 ist der oder die Da­ten­schutz­be­auf­trag­te des Bun­des­ge­richts. Der Be­ra­ter oder die Be­ra­te­rin ist auch für die Be­richt­er­stat­tung zu­stän­dig.

8 Für die Ge­büh­re­ner­he­bung gel­ten die Be­stim­mun­gen des Re­gle­ments vom 31. März 200659 über die Ver­wal­tungs­ge­büh­ren des Bun­des­ge­richts. So­weit die­ses kei­ne Be­stim­mung ent­hält, rich­ten sich die Ge­büh­ren nach dem Ge­büh­ren­ta­rif in An­hang 1 der Öf­fent­lich­keits­ver­ord­nung vom 24. Mai 2006.

9 Im Üb­ri­gen ist die Öf­fent­lich­keits­ver­ord­nung vom 24. Mai 2006 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

5. Titel: Schlussbestimmungen

Art. 65 Aufhebung bisherigen Rechts  

Fol­gen­de Re­gle­men­te wer­den auf­ge­ho­ben:

1.
Re­gle­ment vom 14. De­zem­ber 197860 für das Schwei­ze­ri­sche Bun­des­ge­richt;
2.
Re­gle­ment vom 16. No­vem­ber 199961 für das Eid­ge­nös­si­sche Ver­si­che­rungs­ge­richt;
3.
Re­gle­ment vom 22. Fe­bru­ar 199362 über die Ne­ben­be­schäf­ti­gun­gen der Mit­glie­der des Bun­des­ge­richts;
4.
Re­gle­ment vom 16. März 199363 über die Ne­ben­be­schäf­ti­gun­gen der Mit­glie­der des Eid­ge­nös­si­schen Ver­si­che­rungs­ge­richts.
Art. 66 Übergangsbestimmungen  

1 Be­wil­li­gun­gen für Ne­ben­be­schäf­ti­gun­gen der or­dent­li­chen Mit­glie­der, die vor In­kraft­tre­ten die­ses Re­gle­ments er­teilt wor­den sind, blei­ben gül­tig.

2 Be­wil­lig­te Ne­ben­be­schäf­ti­gun­gen, die dem neu­en Recht nicht mehr ent­spre­chen, sind bis spä­tes­tens ein Jahr nach In­kraft­tre­ten die­ses Re­gle­ments zu be­en­den.

Art. 67 Inkrafttreten  

Die­ses Re­gle­ment tritt am 1. Ja­nu­ar 2007 in Kraft.

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