Bei grossen Gesetzen wie OR und ZGB kann dies bis zu 30 Sekunden dauern

Geschäftsreglement
für das Bundesverwaltungsgericht
(VGR)

Vom 17. April 2008 (Stand am 1. August 2020)

Das Bundesverwaltungsgericht (BVGer),

gestützt auf Artikel 16 Absatz 1 Buchstabe a des Verwaltungsgerichtsgesetzes vom 17. Juni 20051 (VGG),

erlässt folgendes Reglement:

1. Kapitel: Organe

1. Abschnitt: Gesamtgericht

Art. 1 Aufgaben  

Das Ge­samt­ge­richt ist zu­stän­dig für:

a.
den Er­lass von Re­gle­men­ten über die Or­ga­ni­sa­ti­on und Ver­wal­tung des Ge­richts, die Ge­schäfts­ver­tei­lung, die In­for­ma­ti­on, die Ge­richts­ge­büh­ren so­wie die Ent­schä­di­gun­gen an Par­tei­en, amt­li­che Ver­tre­ter und Ver­tre­ter­in­nen, Sach­ver­stän­di­ge und Zeu­gen und Zeu­gin­nen;
b.
die Wahl der Mit­glie­der der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on, die nicht dem Prä­si­di­um an­ge­hö­ren;
c.
die Wahl der Prä­si­den­ten und Prä­si­den­tin­nen der eid­ge­nös­si­schen Schät­zungs­kom­mis­sio­nen, ih­rer Stell­ver­tre­ter und Stell­ver­tre­te­rin­nen so­wie der vom Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt zu wäh­len­den Mit­glie­der der Ober­schät­zungs­kom­mis­si­on auf An­trag der für Ent­eig­nungs­fra­gen zu­stän­di­gen Ab­tei­lung;
d.
die Wahl der Mit­glie­der der Schlich­tungs­stel­le, die ihr nicht von Am­tes we­gen an­ge­hö­ren;
e.
Ent­schei­de über Ver­än­de­run­gen des Be­schäf­ti­gungs­gra­des der Rich­ter und Rich­te­rin­nen wäh­rend der Amts­dau­er;
f.
die Ver­ab­schie­dung des Ge­schäfts­be­richts;
g.
die Be­stel­lung der Ab­tei­lun­gen und die Wahl ih­rer Prä­si­den­ten und Prä­si­den­tin­nen auf An­trag der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on;
h.
den Vor­schlag an die Bun­des­ver­samm­lung für die Wahl des Prä­si­den­ten oder der Prä­si­den­tin und des Vi­ze­prä­si­den­ten oder der Vi­ze­prä­si­den­tin;
i.
die An­stel­lung des Ge­ne­ral­se­kre­tärs oder der Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin und des Stell­ver­tre­ters oder der Stell­ver­tre­te­rin auf An­trag der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on;
j.
Be­schlüs­se be­tref­fend den Bei­tritt zu in­ter­na­tio­na­len Ver­ei­ni­gun­gen;
k.
an­de­re Auf­ga­ben, die ihm vom VGG zu­ge­wie­sen wer­den.
Art. 22  

2 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des Be­schlus­ses des BV­Ger vom 17. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1373).

Art. 3 Einberufung  

1 Das Ge­samt­ge­richt wird vom Prä­si­den­ten oder von der Prä­si­den­tin des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts ein­be­ru­fen. Die Ein­be­ru­fung kann ver­langt wer­den von:

a.
der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on;
b.
ei­ner Ab­tei­lung;
c.
min­des­tens ei­nem Fünf­tel der Mit­glie­der des Ge­samt­ge­richts.

2 Die Mit­glie­der des Ge­samt­ge­richts wer­den zu den Sit­zun­gen schrift­lich ein­ge­la­den. Die Ein­la­dung mit der Trak­tan­den­lis­te ist min­des­tens fünf Ka­len­der­ta­ge vor dem Sit­zungs­tag zu­zu­stel­len. All­fäl­li­ge Un­ter­la­gen sind der Ein­la­dung bei­zu­fü­gen oder zur Ein­sicht auf­zu­le­gen.

Art. 4 Beschlussfassung  

Das Ge­samt­ge­richt trifft sei­ne Ent­schei­de, Be­schlüs­se und Wahlen ge­mä­ss den Ar­ti­keln 16 Ab­sät­ze 2 und 3 und 22 VGG. Die Be­schluss­fas­sung auf dem Zir­ku­la­ti­ons­weg ist aus­ge­schlos­sen, wenn ei­ne Ab­tei­lung oder min­des­tens ein Fünf­tel der Mit­glie­der des Ge­samt­ge­richts die Dis­kus­si­on ei­nes Ge­schäfts ver­langt.

Art. 5 Wahlen  

1 Wähl­bar sind nur Kan­di­da­ten und Kan­di­da­tin­nen, de­ren Kan­di­da­tur den Mit­glie­dern des Ge­samt­ge­richts zu­sam­men mit der Ein­la­dung zur Wahl­ver­samm­lung be­kannt­ge­ge­ben wor­den ist. Dies gilt ins­be­son­de­re für:

a.
den Vor­schlag an die Bun­des­ver­samm­lung für die Wahl des Prä­si­den­ten oder der Prä­si­den­tin und des Vi­ze­prä­si­den­ten oder der Vi­ze­prä­si­den­tin.
b.
die Wahl der Mit­glie­der der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 1 Buch­sta­be c;
c.
die Wahl der Mit­glie­der der Schlich­tungs­stel­le nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 2.

2 Der Prä­si­dent oder die Prä­si­den­tin des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts legt die Frist für die Ein­rei­chung von Wahl­vor­schlä­gen fest. Er oder sie teilt die Na­men der Kan­di­da­ten und Kan­di­da­tin­nen spä­tes­tens fünf Ta­ge vor der Wahl den Mit­glie­dern des Ge­samt­ge­richts mit.

3 Je­des Mit­glied des Ge­samt­ge­richts kann ein an­de­res Mit­glied zur Wahl vor­schla­gen; das Ein­ver­ständ­nis des vor­ge­schla­ge­nen Mit­glieds muss spä­tes­tens bei Be­ginn der Wahl­ver­samm­lung vor­lie­gen.

Art. 6 Wahl der Präsidenten oder Präsidentinnen der Abteilungen  

1 Zum Prä­si­den­ten oder zur Prä­si­den­tin ei­ner Ab­tei­lung kön­nen nur Kan­di­da­ten und Kan­di­da­tin­nen ge­wählt wer­den, de­ren Kan­di­da­tur vor­gän­gig bei der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on an­ge­mel­det und von die­ser ge­prüft wor­den ist.

2 Die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on legt die Frist für die An­mel­dung von Kan­di­da­tu­ren fest und teilt die­se dem Ge­samt­ge­richt mit.

3 Sie prüft die Kan­di­da­tu­ren und hört die be­trof­fe­ne Ab­tei­lung an.

4 Sie teilt ih­ren Wahl­vor­schlag zu­sam­men mit den Na­men der üb­ri­gen ge­prüf­ten Kan­di­da­ten und Kan­di­da­tin­nen spä­tes­tens fünf Ta­ge vor der Wahl den Mit­glie­dern des Ge­samt­ge­richts mit.

5 Schlägt die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on für die Wahl nur einen ein­zi­gen Kan­di­da­ten oder ei­ne ein­zi­ge Kan­di­da­tin vor und ste­hen auch kei­ne wei­te­ren ge­prüf­ten Kan­di­da­tu­ren zur Wahl, so ist der Kan­di­dat oder die Kan­di­da­tin nur ge­wählt, wenn die ab­so­lu­te Mehr­heit al­ler an der Sit­zung teil­neh­men­den Mit­glie­der des Ge­samt­ge­richts dem Vor­schlag zu­stimmt. An­dern­falls wird das Ge­schäft an die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on zu­rück­ge­wie­sen.

Art. 7 Wahlen in Kommissionen nach dem Enteignungsgesetz  

1 Kan­di­da­tu­ren zur Wahl als Prä­si­dent oder Prä­si­den­tin und als Vi­ze­prä­si­dent oder Vi­ze­prä­si­den­tin ei­ner Schät­zungs­kom­mis­si­on nach Ar­ti­kel 59 des Ent­eig­nungs­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 19303 (EntG) so­wie als Mit­glied der Ober­schät­zungs­kom­mis­si­on nach Ar­ti­kel 80 EntG sind bei der ers­ten Ab­tei­lung an­zu­mel­den.

2 Die Ab­tei­lung prüft die ein­ge­gan­ge­nen Kan­di­da­tu­ren.

3 Ih­re Wahl­vor­schlä­ge sind spä­tes­tens fünf Ta­ge vor der Wahl den Mit­glie­dern des Ge­samt­ge­richts mit­zu­tei­len.

Art. 8 Anstellung des Generalsekretärs oder der Generalsekretärin  

Für die An­stel­lung des Ge­ne­ral­se­kre­tärs oder der Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin und des­sen oder de­ren Stell­ver­tre­tung macht die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on einen Vor­schlag zu­han­den des Ge­samt­ge­richts. Die­ses ent­schei­det über An­nah­me oder Ab­leh­nung des Vor­schlags.

Art. 9 Wahlverfahren  

1 Das Ge­samt­ge­richt ent­schei­det über die Wahl- und An­stel­lungs­vor­schlä­ge durch ge­hei­me Stimm­ab­ga­be.

2 Ge­wählt ist, wer mehr als die Hälf­te der gül­ti­gen Stim­men auf sich ver­ei­nigt.

3 Für die Be­stim­mung des ab­so­lu­ten Mehrs nach Ar­ti­kel 22 VGG wer­den die lee­ren und die un­gül­ti­gen Wahl­zet­tel nicht ge­zählt. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 6 Ab­satz 5.

4 Er­reicht nie­mand das ab­so­lu­te Mehr, so schei­det nach je­dem Wahl­gang der Kan­di­dat oder die Kan­di­da­tin mit der ge­rings­ten Stim­men­zahl aus.

2. Abschnitt: Präsidium

Art. 10  

1 Der Prä­si­dent oder die Prä­si­den­tin des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts hat na­ment­lich fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Ver­tre­tung des Ge­richts nach aus­sen;
b.
Vor­sitz im Ge­samt­ge­richt und in der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on;
c.
Ein­be­ru­fung des Ge­samt­ge­richts und der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on so­wie Ent­scheid über die An­wen­dung des Zir­ku­la­ti­ons­ver­fah­rens.

2 Der Vi­ze­prä­si­dent oder die Vi­ze­prä­si­den­tin ver­tritt und un­ter­stützt den Prä­si­den­ten oder die Prä­si­den­tin und nimmt zu­sam­men mit ihm oder ihr die dem Prä­si­di­um zu­ge­wie­se­nen Auf­ga­ben wahr.

3 Der Prä­si­dent oder die Prä­si­den­tin und der Vi­ze­prä­si­dent oder die Vi­ze­prä­si­den­tin wer­den im Um­fang ih­rer Prä­si­di­al­auf­ga­ben von der Mit­wir­kung bei der Recht­spre­chung ent­las­tet.

3. Abschnitt: Verwaltungskommission

Art. 11 Organisation und Aufgaben  

1 Die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on setzt sich zu­sam­men aus:

a.
dem Prä­si­den­ten oder der Prä­si­den­tin des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts;
b.
dem Vi­ze­prä­si­den­ten oder der Vi­ze­prä­si­den­tin; und
c.
höchs­tens drei wei­te­ren Rich­tern oder Rich­te­rin­nen.

2 Die Mit­glie­der der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on sind nicht zu­gleich Prä­si­den­ten oder Prä­si­den­tin­nen ei­ner Ab­tei­lung.

3 Die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on ist zu­stän­dig für:

a.
die Ver­ab­schie­dung des Ent­wurfs des Vor­an­schlags und der Rech­nung zuhan­den der Bun­des­ver­samm­lung;
b.
die Mass­nah­men zur Be­wäl­ti­gung der Ge­schäfts­last;
c.
den Er­lass von Ver­fü­gun­gen über das Ar­beits­ver­hält­nis der Rich­ter und Rich­te­rin­nen, so­weit das Ge­setz oder die­ses Re­gle­ment nicht ei­ne an­de­re Be­hör­de als zu­stän­dig be­zeich­net;
d.
die Be­wil­li­gung für die Aus­übung ei­ner Be­schäf­ti­gung von Rich­tern und Rich­te­rin­nen aus­ser­halb des Ge­richts;
e.
die An­ord­nung der Aus­hil­fe von Rich­tern und Rich­te­rin­nen in an­de­ren Ab­tei­lun­gen;
f.
die An­stel­lung der Ge­richts­schrei­ber und Ge­richts­schrei­be­rin­nen und de­ren Zu­tei­lung an die Ab­tei­lun­gen auf An­trag der Ab­tei­lun­gen;
g.
sämt­li­che üb­ri­gen Per­so­nal­ent­schei­de, wel­che die Rich­ter und Rich­te­rin­nen oder die Ge­richts­schrei­ber und Ge­richts­schrei­be­rin­nen be­tref­fen; vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 1 Buch­sta­be d;
h.
die Ge­währ­leis­tung ei­ner an­ge­mes­se­nen Fort­bil­dung des Per­so­nals;
i.
die Be­reit­stel­lung ge­nü­gen­der wis­sen­schaft­li­cher und ad­mi­nis­tra­ti­ver Dienst­leis­tun­gen;
j.
die Auf­sicht über den Ge­ne­ral­se­kre­tär oder die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin und den Stell­ver­tre­ter oder die Stell­ver­tre­te­rin;
k.
Grund­satzent­schei­de be­tref­fend die Re­gis­tra­tur, die Dos­sier­füh­rung und die Ar­chi­vie­rung;
l.
die Ge­neh­mi­gung:
1.
der Zu­tei­lung der Rich­ter und Rich­te­rin­nen an die Kam­mern (Art. 25 Abs. 2) und der Be­stel­lung des zwei­ten Kam­mer­prä­si­di­ums (Art. 25 Abs. 3),
2.
der Richt­li­ni­en be­tref­fend die Ver­tei­lung der Ge­schäf­te auf die Kam­mern (Art. 26),
3.
des Schlüs­sels für die Ge­schäfts­ver­tei­lung (Art. 31 Abs. 3);
m.
sämt­li­che wei­te­ren Ver­wal­tungs­ge­schäf­te, die nicht in die Zu­stän­dig­keit des Ge­samt­ge­richts oder der Prä­si­den­ten­kon­fe­renz fal­len.

4 Die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on kann ein­zel­ne Ge­schäf­te an den Prä­si­den­ten oder die Prä­si­den­tin, das Ge­ne­ral­se­kre­ta­ri­at oder die Ab­tei­lun­gen de­le­gie­ren; in den Fäl­len von Ab­satz 3 Buch­sta­ben a, c, d, f und j ist die De­le­ga­ti­on aus­ge­schlos­sen.

5 Die Mit­glie­der der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on wer­den im Um­fang ih­rer Lei­tungs­auf­ga­ben von der Mit­wir­kung bei der Recht­spre­chung ent­las­tet.

Art. 12 Beschlussfassung  

1 Die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on fasst ih­re Be­schlüs­se ge­mä­ss Ar­ti­kel 22 VGG.

2 Sie ist be­schluss­fä­hig, wenn an der Sit­zung oder an der Zir­ku­la­ti­on min­des­tens drei Mit­glie­der teil­neh­men.

Art. 13 Zusammenarbeit mit anderen Organen  

1 Hat die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on Ent­schei­de zu tref­fen, wel­che die Be­wäl­ti­gung der Ge­schäfts­last, die per­so­nel­le Zu­sam­men­set­zung sämt­li­cher Ab­tei­lun­gen oder an­de­re für al­le Ab­tei­lun­gen we­sent­li­che Fra­gen be­rüh­ren, so hört sie vor­gän­gig die Prä­si­den­ten­kon­fe­renz und, so­fern er­for­der­lich, die be­trof­fe­nen Mit­ar­bei­ter und Mit­ar­bei­te­rin­nen an.

2 Be­rüh­ren die Ent­schei­de nicht al­le Ab­tei­lun­gen, so hört sie vor­gän­gig die be­trof­fe­nen Ab­tei­lun­gen und, so­fern er­for­der­lich, die be­trof­fe­nen Mit­ar­bei­ter und Mit­ar­bei­te­rin­nen an.

4. Abschnitt: Präsidentenkonferenz

Art. 14  

1 Die Prä­si­den­ten­kon­fe­renz be­steht aus den Prä­si­den­ten und Prä­si­den­tin­nen der Ab­tei­lun­gen. Der Prä­si­dent oder die Prä­si­den­tin des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts kann an den Sit­zun­gen mit be­ra­ten­der Stim­me teil­neh­men.

2 Die Prä­si­den­ten­kon­fe­renz ist ins­be­son­de­re zu­stän­dig für:

a.
den Er­lass von Wei­sun­gen und ein­heit­li­chen Re­geln für das Zir­ku­la­ti­ons­ver­fah­ren, die Ge­stal­tung der Ur­tei­le (Zi­tier­wei­se, Ab­kür­zun­gen und der­glei­chen) und de­ren An­ony­mi­sie­rung;
b.
die Ko­or­di­na­ti­on der Recht­spre­chung un­ter den Ab­tei­lun­gen un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 25 VGG (Pra­xis­än­de­rung und Prä­ju­diz); sind nur ein­zel­ne Ab­tei­lun­gen be­trof­fen, so sind die je­wei­li­gen Ab­tei­lungs­prä­si­den­ten oder Ab­tei­lungs­prä­si­den­tin­nen für die Ko­or­di­na­ti­on zu­stän­dig;
c.
die Ver­nehm­las­sung zu Er­las­sent­wür­fen;
d.
den An­trag an die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on be­tref­fend die Ver­tei­lung der Ge­schäf­te ge­mä­ss Ar­ti­kel 24 Ab­satz 4;
e.
die Wahl der Mit­glie­der der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on.

3 Die Prä­si­den­ten­kon­fe­renz kon­sti­tu­iert sich selbst. Im Ver­hin­de­rungs­fall ha­ben sich ih­re Mit­glie­der ver­tre­ten zu las­sen (Art. 20 Abs. 2 VGG).

4 Die Prä­si­den­ten­kon­fe­renz kann Ge­schäf­te an ei­nes oder meh­re­re ih­rer Mit­glie­der oder an das Ge­ne­ral­se­kre­ta­ri­at de­le­gie­ren.

4a. Abschnitt: Abteilungspräsidium4

4 Eingefügt durch Ziff. I des Beschlusses des BVGer vom 17. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Juli 2016 (AS 2016 1373).

Art. 14a  

1 Der Ab­tei­lungs­prä­si­dent oder die Ab­tei­lungs­prä­si­den­tin lei­tet die Ab­tei­lung in ad­mi­nis­tra­ti­ver und or­ga­ni­sa­to­ri­scher Hin­sicht.

2 Er oder sie ist ins­be­son­de­re da­für zu­stän­dig:

a.
die Ko­or­di­na­ti­on der Recht­spre­chung in­ner­halb der Ab­tei­lung zu ge­währ­leis­ten;
b.
die Ein­hal­tung der Ab­tei­lungs­zie­le zu über­wa­chen;
c.
für die be­för­der­li­che Be­hand­lung der Ge­schäf­te zu sor­gen;
d.
ei­ne aus­ge­gli­che­ne Ge­schäfts­last in­ner­halb der Ab­tei­lung zu er­zie­len;
e.
die Sit­zun­gen der Ab­tei­lungs­mit­glie­der ein­zu­be­ru­fen und zu lei­ten;
f.
die Lei­te­rin oder den Lei­ter der Ab­tei­lungs­kanz­lei zu füh­ren;
g.
über al­le wei­te­ren an­fal­len­den Ver­wal­tungs- und Or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­schäf­te zu be­fin­den, so­weit die­se nicht den Ab­tei­lungs­mit­glie­dern ge­mein­sam ob­lie­gen.

3 Der Ab­tei­lungs­prä­si­dent oder die Ab­tei­lungs­prä­si­den­tin wird im Um­fang der Prä­si­di­al­auf­ga­ben von der Mit­wir­kung bei der Recht­spre­chung ent­las­tet.

5. Abschnitt: Generalsekretariat

Art. 15  

1 Der Ge­ne­ral­se­kre­tär oder die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin steht der Ge­richts­ver­wal­tung ein­sch­liess­lich der wis­sen­schaft­li­chen Diens­te vor. Er oder sie ist zu­stän­dig für die Vor­be­rei­tung und Aus­füh­rung der vom Ge­samt­ge­richt, der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on und der Prä­si­den­ten­kon­fe­renz ge­fass­ten Be­schlüs­se. Da­bei ist er oder sie ins­be­son­de­re zu­stän­dig für:

a.
den Er­lass von Wei­sun­gen und ein­heit­li­chen Re­geln, ins­be­son­de­re in den Be­rei­chen Per­so­nal, Re­gis­tra­tur, Dos­sier­füh­rung, Si­cher­heit und Ar­chi­vie­rung;
b.
die Lie­gen­schafts­ver­wal­tung (Un­ter­halt, Be­nüt­zung, Bau­ten, Mie­te);
c.
die Vor­be­rei­tung von Rech­nung, Vor­an­schlag und Fi­nanz­plan so­wie die Kon­trol­le des Fi­nanz­we­sens;
d.
die In­for­ma­ti­ons- und Öf­fent­lich­keits­ar­beit ge­mä­ss dem In­for­ma­ti­ons­re­gle­ment vom 21. Fe­bru­ar 20085 für das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt;
e.
die Vor­be­rei­tung und Aus­füh­rung von Per­so­nal­ent­schei­den, wel­che die Rich­ter und Rich­te­rin­nen so­wie die Ge­richts­schrei­ber und Ge­richts­schrei­be­rin­nen be­tref­fen;
f.
sämt­li­che Per­so­nal­ent­schei­de, wel­che das üb­ri­ge Per­so­nal be­tref­fen; die Ab­tei­lun­gen sind in ge­eig­ne­ter Form in die Ent­scheid­fin­dung ein­zu­be­zie­hen;
g.
die Ge­währ­leis­tung der Si­cher­heit;
h.
die Ge­währ­leis­tung an­ge­mes­se­ner In­for­ma­tik­dienst­leis­tun­gen;
i.
sämt­li­che wei­te­ren Ge­schäf­te, die dem Ge­ne­ral­se­kre­ta­ri­at von den an­de­ren Lei­tungs­or­ga­nen zur Er­le­di­gung über­tra­gen sind.

2 Der Ge­ne­ral­se­kre­tär oder die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin nimmt mit be­ra­ten­der Stim­me an den Sit­zun­gen des Ge­samt­ge­richts, der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on und der Prä­si­den­ten­kon­fe­renz teil und ist für die Pro­to­koll­füh­rung ver­ant­wort­lich.

3 Der Stell­ver­tre­ter oder die Stell­ver­tre­te­rin un­ter­stützt den Ge­ne­ral­se­kre­tär oder die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin und nimmt zu­sam­men mit ihm oder ihr die dem Ge­ne­ral­se­kre­ta­ri­at zu­ge­wie­se­nen Auf­ga­ben wahr.

6. Abschnitt: Schlichtungsbehörden 6

6 Fassung gemäss Ziff. I des Beschlusses des BVGer vom 21. März 2017, in Kraft seit 1. Juli 2017 (AS 2017 3401).

Art. 16 Schlichtungsstelle 7  

1 Zur Bei­le­gung von Kon­flik­ten zwi­schen Rich­tern und Rich­te­rin­nen be­steht ei­ne Schlich­tungs­stel­le. Die­se setzt sich zu­sam­men aus dem Prä­si­den­ten oder der Prä­si­den­tin des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts und sechs wei­te­ren Mit­glie­dern.8

2 Die Mit­glie­der wer­den vom Ge­samt­ge­richt ge­wählt; die Amts­dau­er rich­tet sich nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 VGG. Sie ge­hö­ren we­der der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on an noch sind sie Prä­si­den­ten oder Prä­si­den­tin­nen ei­ner Ab­tei­lung.

3 Die Schlich­tungs­stel­le hört die vom Kon­flikt be­trof­fe­nen Per­so­nen an. Sie kann ih­nen Emp­feh­lun­gen ab­ge­ben und Ver­gleichs­vor­schlä­ge un­ter­brei­ten.

4 Er­for­dert die Schlich­tung ei­nes Kon­flikts Mass­nah­men, die in der Kom­pe­tenz des Ge­samt­ge­richts oder der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on lie­gen, so stellt die Schlich­tungs­stel­le ent­spre­chend An­trag.

5 Die Schlich­tungs­stel­le er­lässt ein Ver­fah­rens­re­gle­ment und un­ter­brei­tet es dem Ge­samt­ge­richt zur Ge­neh­mi­gung.

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des BV­Ger vom 21. März 2017, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2017 3401).

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des BV­Ger vom 25. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Aug. 2019 (AS 2019 2203).

Art. 16a Schlichtungskommission 9  

1 Die Schlich­tungs­kom­mis­si­on ge­mä­ss dem Gleich­stel­lungs­ge­setz vom 24. März 199510 be­steht aus ei­nem Prä­si­den­ten oder ei­ner Prä­si­den­tin und ei­nem Vi­ze­prä­si­den­ten oder ei­ner Vi­ze­prä­si­den­tin, wo­bei die­se bei­den Funk­tio­nen mit Per­so­nen un­ter­schied­li­chen Ge­schlechts zu be­set­zen sind, so­wie vier Mit­glie­dern und vier Er­satz­mit­glie­dern, wel­che den Ar­beit­ge­ber so­wie die Ar­beit­neh­mer und Ar­beit­neh­me­rin­nen pa­ri­tä­tisch ver­tre­ten. Sie zäh­len gleich vie­le Frau­en wie Män­ner.

2 Der Ar­beit­ge­ber wird durch min­des­tens ein Mit­glied des Ge­richts und einen Mit­ar­bei­ter oder ei­ne Mit­ar­bei­te­rin in Füh­rungs­po­si­ti­on je­weils un­ter­schied­li­chen Ge­schlechts ver­tre­ten. Es sind zwei Er­satz­mit­glie­der un­ter­schied­li­chen Ge­schlechts zu stel­len. Die Ver­tre­ter und Ver­tre­te­rin­nen des Ar­beit­ge­bers wer­den von der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on ge­wählt.

3 Die Per­so­nal­kom­mis­si­on be­zeich­net und wählt zwei Mit­glie­der so­wie zwei Er­satz­mit­glie­der un­ter­schied­li­chen Ge­schlechts, da­von min­des­tens ei­nes aus ih­rer Mit­te.

4 Der Vor­sitz wird vom Prä­si­den­ten oder der Prä­si­den­tin und vom Vi­ze­prä­si­den­ten oder der Vi­ze­prä­si­den­ten aus­ge­übt. Sie wer­den von der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on ge­wählt. Wähl­bar sind auch ex­ter­ne Fach­per­so­nen.

5 Die ver­schie­de­nen Amtss­pra­chen sind bei der Wahl al­ler Mit­glie­der aus­ge­wo­gen zu be­rück­sich­ti­gen.

6 Die Amts­dau­er der Mit­glie­der ein­sch­liess­lich des Prä­si­den­ten oder der Prä­si­den­tin und des Vi­ze­prä­si­den­ten oder der Vi­ze­prä­si­den­tin be­trägt vier Jah­re. Ein­ma­li­ge Wie­der­wahl ist mög­lich.

7 Für das Ver­fah­ren sind die Be­stim­mun­gen der Ver­ord­nung vom 10. De­zem­ber 200411 über die Schlich­tungs­kom­mis­si­on ge­mä­ss Gleich­stel­lungs­ge­setz sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

9 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des BV­Ger vom 21. März 2017, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2017 3401).

10 SR 151.1

11 SR 172.327.1

7. Abschnitt: Unterschriften

Art. 17  

1 Bei Ge­schäf­ten, die in die Zu­stän­dig­keit des Ge­samt­ge­richts oder der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on fal­len, un­ter­zeich­nen der Prä­si­dent oder die Prä­si­den­tin des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts und der Ge­ne­ral­se­kre­tär oder die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin ge­mein­sam.

2 Bei Ge­schäf­ten, die in die Zu­stän­dig­keit der Prä­si­den­ten­kon­fe­renz fal­len, un­ter­zeich­nen der oder die Vor­sit­zen­de und der Ge­ne­ral­se­kre­tär oder die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin ge­mein­sam.12

3 Bei Ge­schäf­ten, die in die al­lei­ni­ge Zu­stän­dig­keit des Prä­si­den­ten oder der Prä­si­den­tin des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts fal­len, un­ter­zeich­net die­ser oder die­se al­lein.

4 Bei Ver­wal­tungs­an­ge­le­gen­hei­ten un­ter­zeich­net der Ge­ne­ral­se­kre­tär oder die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin al­lein. Er oder sie kann die Un­ter­schrif­ten­be­rech­ti­gung für be­stimm­te Ge­schäf­te an an­de­re Per­so­nen de­le­gie­ren.

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des BV­Ger vom 12. Dez. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2018 3).

2. Kapitel: Organisation der Rechtsprechung

1. Abschnitt: Abteilungen

Art. 18 Zahl und Zusammensetzung  

1 Das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt be­steht aus sechs Ab­tei­lun­gen.13

2 Die Ab­tei­lun­gen set­zen sich aus den ih­nen vom Ge­samt­ge­richt zu­ge­teil­ten Rich­tern und Rich­te­rin­nen zu­sam­men.

3 Die Rich­ter und Rich­te­rin­nen sind auf An­ord­nung der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on zur Aus­hil­fe in an­de­ren Ab­tei­lun­gen ver­pflich­tet.

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des BV­Ger vom 17. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1373).

Art. 19 Bestellung  

1 Das Ge­samt­ge­richt be­stellt auf An­trag der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on je­weils für zwei Jah­re die Ab­tei­lun­gen und macht ih­re Zu­sam­men­set­zung öf­fent­lich be­kannt.

2 Ge­su­che um Um­tei­lung in ei­ne an­de­re Ab­tei­lung sind an die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on zu rich­ten. Die­se lädt die be­trof­fe­nen Ab­tei­lun­gen zur Stel­lung­nah­me ein.

3 Vor Ab­lauf der zwei­jäh­ri­gen Pe­ri­ode ist ei­ne Um­tei­lung in ei­ne an­de­re Ab­tei­lung nur mög­lich, wenn ei­ne Va­kanz ent­stan­den ist oder wenn wich­ti­ge Grün­de vor­lie­gen.

Art. 20 Vakanzen  

Bei Va­kan­zen ent­schei­det das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt vor der Aus­schrei­bung durch die Ge­richts­kom­mis­si­on, ob die frei ge­wor­de­ne Richter­stel­le durch ei­ne in­ter­ne Um­tei­lung be­setzt wird. Das Ver­fah­ren rich­tet sich nach Ar­ti­kel 19.

Art. 21 Organisation  

So­weit die Auf­ga­ben und die Or­ga­ni­sa­ti­on nicht durch das VGG oder die­ses Ge­schäfts­re­gle­ment fest­ge­legt sind, or­ga­ni­sie­ren sich die Ab­tei­lun­gen selbst.

Art. 22 Vereinigte Abteilungen 14  

1 Der oder die Vor­sit­zen­de der Prä­si­den­ten­kon­fe­renz prä­si­diert die Sit­zung der ver­ei­nig­ten Ab­tei­lun­gen.

2 Er oder sie be­zeich­net ein Ge­richts­mit­glied, wel­ches einen Be­richt über die zu ent­schei­den­de Rechts­fra­ge er­stellt. Es kann ein zwei­ter Be­richt­er­stat­ter oder ei­ne zwei­te Be­richt­er­stat­te­rin be­stimmt wer­den.

3 Stimment­hal­tung ist nicht zu­läs­sig. Der oder die Vor­sit­zen­de stimmt mit, wenn er oder sie ei­ner be­tei­lig­ten Ab­tei­lung an­ge­hört.

4 Bei Stim­men­gleich­heit gibt die Stim­me des oder der Vor­sit­zen­den den Aus­schlag, wenn er oder sie mit­stimmt; an­sons­ten fällt er oder sie den Sti­chent­scheid.

5 Die Prä­si­den­ten­kon­fe­renz re­gelt das Ver­fah­ren der ver­ei­nig­ten Ab­tei­lun­gen in ei­ner Richt­li­nie.

6 Die Ab­tei­lun­gen IV, V und VI re­geln das Ver­fah­ren der ver­ei­nig­ten Ab­tei­lun­gen IV, V und VI. In die­sem Ver­fah­ren fin­det Ab­satz 1 kei­ne An­wen­dung.15

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des BV­Ger vom 18. März 2014, in Kraft seit 1. April 2014 (AS 2014 695).

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des BV­Ger vom 17. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1373).

Art. 23 Zuständigkeiten  

1 Die ers­te Ab­tei­lung be­han­delt Ge­schäf­te, die ih­ren Schwer­punkt in den Be­rei­chen In­fra­struk­tur, Um­welt, Ab­ga­ben und Per­so­nal ha­ben, so­wie Ver­fah­ren auf­grund des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sep­tem­ber 201516. Sie übt zu­dem die Auf­sicht über die Ge­schäfts­füh­rung der Schät­zungs­kom­mis­sio­nen und ih­rer Prä­si­den­ten oder Prä­si­den­tin­nen aus.17

2 Die zwei­te Ab­tei­lung be­han­delt Ge­schäf­te, die ih­ren Schwer­punkt in den Be­rei­chen Wirt­schaft, Wett­be­werb und Bil­dung ha­ben. Sie ist für die Be­hand­lung von Be­schwer­den ge­gen ge­neh­mi­gungs­pflich­ti­ge Be­schaf­fungs­mass­nah­men auf­grund des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes zu­stän­dig.18

3 Die drit­te Ab­tei­lung be­han­delt Ge­schäf­te,die ih­ren Schwer­punkt in den Be­rei­chen So­zi­al­ver­si­che­run­gen und Ge­sund­heit ha­ben.19

4 Die vier­te und die fünf­te Ab­tei­lung be­han­deln Ge­schäf­te, die ih­ren Schwer­punkt im Be­reich des Asyl­rechts ha­ben.20

5 Die sechs­te Ab­tei­lung be­han­delt Ge­schäf­te, die ih­ren Schwer­punkt im Be­reich des Aus­län­der- und Bür­ger­rechts ha­ben.21

6 Im Ein­zel­nen wird die Ge­schäfts­ver­tei­lung im An­hang ge­re­gelt.22

16 SR 121

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des BV­Ger vom 21. März 2017, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 3805).

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des BV­Ger vom 6. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4305).

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des BV­Ger vom 17. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1373).

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des BV­Ger vom 17. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1373).

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des Be­schlus­ses des BV­Ger vom 17. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1373).

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des BV­Ger vom 17. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1373).

Art. 24 Zuteilung der Geschäfte und Ausgleichung der Geschäftslast  

1 Für die Zu­tei­lung ei­nes Ge­schäfts an ei­ne Ab­tei­lung ist die Rechts­fra­ge mass­ge­bend, auf der das Schwer­ge­wicht der Ent­schei­dung liegt.

2 Von der Zu­tei­lung der Ge­schäf­te nach Ar­ti­kel 23 und dem An­hang kann auf­grund der Na­tur des Ge­schäfts, sei­nem Zu­sam­men­hang mit an­dern Ge­schäf­ten so­wie zur Aus­glei­chung der Ge­schäfts­last ab­ge­wi­chen wer­den.

3 Die zu­stän­di­gen Ab­tei­lungs­prä­si­den­ten oder Ab­tei­lungs­prä­si­den­tin­nen ei­ni­gen sich in den Fäl­len der Ab­sät­ze 1 und 2 über die Ge­schäfts­zu­tei­lung. Bei Mei­nungs­ver­schie­den­hei­ten ent­schei­det der Prä­si­dent oder die Prä­si­den­tin des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts.

4 Die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on kann auf An­trag der Prä­si­den­ten­kon­fe­renz zur Aus­glei­chung der Ge­schäfts­last vor­über­ge­hend auch gan­ze Grup­pen von Ge­schäf­ten ab­wei­chend von Ar­ti­kel 23 und vom An­hang zu­tei­len.

2. Abschnitt: Kammern

Art. 25 Zahl und Zusammensetzung  

1 Die Ab­tei­lun­gen glie­dern sich in zwei Kam­mern. Ei­ne Auf­tei­lung in mehr als zwei Kam­mern oder der Ver­zicht auf die Bil­dung von Kam­mern be­darf der Ge­neh­mi­gung durch die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on.

2 Die Rich­ter und Rich­te­rin­nen der Ab­tei­lun­gen be­stel­len die Kam­mern nach den Re­geln von Ar­ti­kel 19 VGG; die Be­stel­lung be­darf der Ge­neh­mi­gung durch die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on.

3 Der Ab­tei­lungs­prä­si­dent oder die Ab­tei­lungs­prä­si­den­tin ist zu­gleich Prä­si­dent oder Prä­si­den­tin ei­ner Kam­mer. Das zwei­te Kam­mer­prä­si­di­um wird von den Rich­tern und Rich­te­rin­nen der Ab­tei­lun­gen nach den Re­geln von Ar­ti­kel 20 VGG be­stellt; die Be­stel­lung be­darf der Ge­neh­mi­gung durch die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on. Die Kam­mern kön­nen aus­ser­dem einen stell­ver­tre­ten­den Kam­mer­prä­si­den­ten oder ei­ne stell­ver­tre­ten­de Kam­mer­prä­si­den­tin be­stim­men.

4 Für den Kam­mer­vor­sitz gilt die glei­che Amts­zeit­be­schrän­kung wie für das Ab­tei­lungs­prä­si­di­um (Art. 20 Abs. 3 VGG). Bei ei­ner Wahl vom Kam­mer- ins Ab­tei­lungs­prä­si­di­um wird die bis­he­ri­ge Amts­dau­er als Kam­mer­prä­si­dent oder Kam­mer­prä­si­den­tin nicht an­ge­rech­net.

5 Die Kam­mer­prä­si­den­ten und Kam­mer­prä­si­den­tin­nen sind zu­stän­dig für:

a.
die Zu­tei­lung der Ge­schäf­te an die Rich­ter und Rich­te­rin­nen nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 2;
b.
die Be­stim­mung des Spruch­kör­pers nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1;
c.
die An­ord­nung ei­ner öf­fent­li­chen Par­teiver­hand­lung;
d.
die An­ord­nung ei­ner münd­li­chen Be­ra­tung;
e.
die An­ord­nung ei­ner öf­fent­li­chen Be­ra­tung;
f.
die Über­tra­gung von Auf­ga­ben an die Ge­richts­schrei­ber und Ge­richts­schrei­be­rin­nen.
Art. 26 Geschäftsverteilung  

1 Die Ab­tei­lun­gen er­las­sen Richt­li­ni­en über die Ver­tei­lung der Ge­schäf­te auf die Kam­mern.

2 Die Richt­li­ni­en sind der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on zur Ge­neh­mi­gung vor­zu­le­gen.

3. Abschnitt: Richter und Richterinnen

Art. 27 Beschäftigungsgrad  

1 Der Be­schäf­ti­gungs­grad der Rich­ter und Rich­te­rin­nen wird bei der Wahl durch die Bun­des­ver­samm­lung fest­ge­setzt. Für Än­de­run­gen des Be­schäf­ti­gungs­gra­des wäh­rend der Amts­dau­er ist das Ge­samt­ge­richt zu­stän­dig.

2 Ein Ge­such um Än­de­rung des Be­schäf­ti­gungs­grads wäh­rend der Amts­dau­er ist bei der Ab­tei­lung ein­zu­rei­chen. Die­se lei­tet das Ge­such mit ih­rer Stel­lung­nah­me an die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on zu­han­den des Ge­samt­ge­richts wei­ter.

3 Es be­steht kein An­spruch auf Än­de­rung des Be­schäf­ti­gungs­grads.

Art. 28 Ausübung einer Beschäftigung ausserhalb des Gerichts  

1 Will ein Rich­ter oder ei­ne Rich­te­rin ei­ner Be­schäf­ti­gung aus­ser­halb des Ge­richts nach­ge­hen, so hat er oder sie der Ab­tei­lung ein Ge­such um Er­tei­lung ei­ner Be­wil­li­gung ein­zu­rei­chen.

2 Die Ab­tei­lung lei­tet das Ge­such mit ih­rer Stel­lung­nah­me an die Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on wei­ter.

3 Die Be­wil­li­gung kann nur er­teilt wer­den, wenn der Rich­ter oder die Rich­te­rin in zeit­li­cher Hin­sicht nicht an der un­ein­ge­schränk­ten Er­fül­lung der Amts­pflicht ge­hin­dert wird. Die Re­geln über die Un­ver­ein­bar­keit (Art. 6 VGG) sind in je­dem Fall zu be­ach­ten.

4. Abschnitt: Gerichtsschreiber und Gerichtsschreiberinnen

Art. 29 Aufgaben  

1 Die Ge­richts­schrei­ber und Ge­richts­schrei­be­rin­nen sind zu­stän­dig für die Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 26 Ab­sät­ze 1 und 2 VGG.

2 Sie sind aus­ser­dem zu­stän­dig für:

a.
die Pro­to­koll­füh­rung an Ver­hand­lun­gen und Be­ra­tun­gen;
b.
die Be­ar­bei­tung und An­ony­mi­sie­rung der zur Ver­öf­fent­li­chung be­stimm­ten oder an Drit­te ab­zu­ge­ben­den Ur­tei­le;
c.
die schrift­li­che Mit­tei­lung des Ur­teils­dis­po­si­tivs im Fal­le ei­ner öf­fent­li­chen Be­ra­tung.

3 Der In­struk­ti­ons­rich­ter oder die In­struk­ti­ons­rich­te­rin kann einen Ge­richts­schrei­ber oder ei­ne Ge­richts­schrei­be­rin er­mäch­ti­gen, ei­ne In­struk­ti­ons­ver­fü­gung von ge­rin­ge­rer Be­deu­tung im Na­men des Rich­ters oder der Rich­te­rin zu un­ter­zeich­nen.

4 Die Prä­si­den­ten und Prä­si­den­tin­nen der Ab­tei­lun­gen kön­nen stän­di­ge ab­tei­lungs­in­ter­ne Auf­ga­ben den Ge­richts­schrei­bern oder Ge­richts­schrei­be­rin­nen über­tra­gen; sie kön­nen na­ment­lich einen Ge­richts­schrei­ber oder ei­ne Ge­richts­schrei­be­rin als Prä­si­di­al­se­kre­tär oder Prä­si­di­al­se­kre­tä­rin be­stim­men.

Art. 30 Zuteilung und Unterstellung  

Die Ab­tei­lun­gen re­geln die Zu­tei­lung und Un­ter­stel­lung der Ge­richts­schrei­ber und Ge­richts­schrei­be­rin­nen.

3. Kapitel: Geschäftsabwicklung und Verfahren

Art. 31 Geschäftsverteilung  

1 Die Ab­tei­lungs­prä­si­den­ten und Ab­tei­lungs­prä­si­den­tin­nen ver­tei­len die Ge­schäf­te auf die Kam­mern nach Ar­ti­kel 26.

2 Über­neh­men die Kam­mer­prä­si­den­ten und Kam­mer­prä­si­den­tin­nen nicht selbst die Ver­fah­rens­lei­tung, so tei­len sie die Ge­schäf­te ei­nem Rich­ter oder ei­ner Rich­te­rin zur Pro­zess­in­struk­ti­on und Fal­ler­le­di­gung zu.

3 Die Zu­tei­lung der Ge­schäf­te nach Ab­satz 2 er­folgt nach ei­nem von den Ab­tei­lun­gen im Vor­aus fest­ge­leg­ten Schlüs­sel. Die­ser ist der Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on zur Ge­neh­mi­gung vor­zu­le­gen. Mass­ge­bend für den Schlüs­sel ist die Rei­hen­fol­ge der Ge­schäftsein­gän­ge. An­ge­mes­sen zu be­rück­sich­ti­gen sind fer­ner die Amtss­pra­chen und der Be­schäf­ti­gungs­grad der Rich­ter und Rich­te­rin­nen, de­ren Be­las­tung durch die Mit­ar­beit in Ge­richts­gre­mi­en und all­fäl­li­ge wei­te­re Kri­te­ri­en wie spe­zi­fi­sche Kam­mer­zu­stän­dig­kei­ten oder die Vor­be­fas­sung von Rich­tern oder Rich­te­rin­nen.

Art. 32 Bildung der Spruchkörper  

1 Steht fest, dass das Ge­schäft nicht in die Kom­pe­tenz ei­nes Ein­zel­rich­ters oder ei­ner Ein­zel­rich­te­rin fällt, so be­zeich­net der Kam­mer­prä­si­dent oder die Kam­mer­prä­si­den­tin das zwei­te und drit­te Mit­glied des Spruch­kör­pers. Ar­ti­kel 31 Ab­satz 3 ist sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

2 So­lan­ge das Ur­teil noch nicht zu­stan­de ge­kom­men ist, kann je­des Mit­glied des Spruch­kör­pers be­an­tra­gen, dass das Ur­teil in Fün­fer­be­set­zung zu fäl­len sei. So­fern der Kam­mer­prä­si­dent oder die Kam­mer­prä­si­den­tin nicht gleich­zei­tig Ab­tei­lungs­prä­si­dent oder Ab­tei­lungs­prä­si­den­tin ist, lei­tet er oder sie den An­trag nach An­hö­rung des In­struk­ti­ons­rich­ters oder der In­struk­ti­ons­rich­te­rin mit der ei­ge­nen Emp­feh­lung an den Ab­tei­lungs­prä­si­den­ten oder die Ab­tei­lungs­prä­si­den­tin zur Ent­schei­dung ge­mä­ss Ar­ti­kel 21 Ab­satz 2 VGG.

3 Die Fün­fer­be­set­zung be­steht aus:

a.
den drei Mit­glie­dern des or­dent­li­chen Spruch­kör­pers;
b.
dem Prä­si­den­ten oder der Prä­si­den­tin der zu­stän­di­gen Kam­mer, falls er oder sie nicht be­reits zum or­dent­li­chen Spruch­kör­per ge­hört;
c.
so­weit not­wen­dig ei­nem oder zwei wei­te­ren Mit­glie­dern der Ab­tei­lung. Die­se sind ge­mä­ss Ar­ti­kel 31 Ab­satz 3 zu be­stim­men, so­fern nicht der Ab­tei­lungs­prä­si­dent oder die Ab­tei­lungs­prä­si­den­tin ge­mä­ss Ab­tei­lungs­re­gle­ment als wei­te­res Mit­glied mit­wirkt.

3bis Die Ab­tei­lun­gen kön­nen ab­tei­lungs­über­grei­fen­de Spruch­kör­per bil­den, ins­be­son­de­re so­weit die Rechts­fra­ge die je­weils ge­mein­sa­men Rechts­ge­bie­te be­trifft.23

4 Die Ab­tei­lun­gen re­geln, ob und in wel­cher Form den Par­tei­en die Zu­sam­men­set­zung des Spruch­kör­pers be­kannt ge­ge­ben wird.

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des Be­schlus­ses des BV­Ger vom 19. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Dez. 2017 (AS 2017 5767).

Art. 33 Entscheidfindung  

1 Die Ent­scheid­fin­dung er­folgt ent­we­der auf dem Weg der Ak­ten­zir­ku­la­ti­on oder durch münd­li­che Be­ra­tung (Art. 41 VGG).

2 Das Zir­ku­la­ti­ons­ver­fah­ren wird vom In­struk­ti­ons­rich­ter oder der In­struk­ti­ons­rich­te­rin ge­lei­tet.

3 Par­teiver­hand­lun­gen und münd­li­che Be­ra­tun­gen wer­den vom Prä­si­den­ten oder von der Prä­si­den­tin der Ab­tei­lung be­zie­hungs­wei­se der Kam­mer ge­lei­tet, so­fern er oder sie zum Spruch­kör­per ge­hört. In den üb­ri­gen Fäl­len liegt die Lei­tung beim In­struk­ti­ons­rich­ter oder bei der In­struk­ti­ons­rich­te­rin.

4 Im An­schluss an ei­ne öf­fent­li­che Be­ra­tung teilt das Ge­richt das Ur­teils­dis­po­si­tiv den Par­tei­en so­fort mit.

Art. 34 Genehmigung der Urteilsbegründung  

1 Wird ein Ent­scheid im Zir­ku­la­ti­ons­ver­fah­ren ge­fällt, so kann die Ur­teils­be­grün­dung nach Ab­schluss der Zir­ku­la­ti­on nur ge­än­dert wer­den, wenn al­le be­tei­lig­ten Rich­ter und Rich­te­rin­nen ein­ver­stan­den sind; vor­be­hal­ten blei­ben re­dak­tio­nel­le Än­de­run­gen.

2 Wird ein Ent­scheid an ei­ner Be­ra­tung ge­fällt, so wird die schrift­li­che Ur­teils­be­grün­dung bei den be­tei­lig­ten Rich­tern und Rich­te­rin­nen zur Ge­neh­mi­gung in Zir­ku­la­ti­on ge­setzt; Ab­satz 1 gilt sinn­ge­mä­ss.

Art. 35 Unterzeichnung der Entscheide  

1 Die Ur­tei­le wer­den von dem oder der Vor­sit­zen­den des Spruch­kör­pers und vom Ge­richts­schrei­ber oder von der Ge­richts­schrei­be­rin un­ter­zeich­net. Im Ver­hin­de­rungs­fal­le un­ter­zeich­net ein an­de­res Mit­glied des Spruch­kör­pers.

2 Ein­zel­rich­ter­li­che Ent­schei­de (Art. 23 VGG) wer­den vom ur­tei­len­den Rich­ter oder von der ur­tei­len­den Rich­te­rin und vom Ge­richts­schrei­ber oder von der Ge­richts­schrei­be­rin un­ter­zeich­net. Im Ver­hin­de­rungs­fal­le un­ter­zeich­net ein vom ur­tei­len­den Rich­ter oder von der ur­tei­len­den Rich­te­rin als Stell­ver­tre­tung be­zeich­ne­tes Ge­richts­mit­glied.

3 In­struk­ti­ons­ver­fü­gun­gen wer­den vom In­struk­ti­ons­rich­ter oder von der In­struk­ti­ons­rich­te­rin un­ter­zeich­net; vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 29 Ab­satz 3. Im Ver­hin­de­rungs­fal­le un­ter­zeich­net ein vom In­struk­ti­ons­rich­ter oder von der In­struk­ti­ons­rich­te­rin als Stell­ver­tre­tung be­zeich­ne­tes Ge­richts­mit­glied.

Art. 36 Kleidung  

Zu den öf­fent­li­chen Sit­zun­gen des Ge­richts er­schei­nen die Rich­ter und Rich­te­rin­nen, die Ge­richts­schrei­ber und Ge­richts­schrei­be­rin­nen so­wie die Ver­tre­ter und Ver­tre­te­rin­nen der Par­tei­en in dunk­ler und de­zen­ter Klei­dung.

Art. 37 Bild- und Tonaufnahmen  

1 Wäh­rend der Ver­hand­lun­gen und Be­ra­tun­gen sind Bild- und Ton­auf­nah­men un­ter­sagt; vor­be­hal­ten blei­ben öf­fent­li­che Ur­teils­ver­kün­dun­gen, für wel­che die Ver­fah­rens­lei­tung sol­che Auf­nah­men ge­stat­ten kann.

2 Das Ge­ne­ral­se­kre­ta­ri­at be­zeich­net die Räum­lich­kei­ten, die für Bild- und Ton­auf­nah­men in­ner­halb der Ge­richts­ge­bäu­de zur Ver­fü­gung ste­hen. Für Auf­nah­men aus­ser­halb der be­son­ders be­zeich­ne­ten Räu­me ist ei­ne Be­wil­li­gung des Ge­ne­ral­se­kre­ta­ri­ats er­for­der­lich.

4. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 38 Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts  

1 Das Ge­schäfts­re­gle­ment vom 11. De­zem­ber 200624 für das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt wird auf­ge­ho­ben.

225

24 [AS 2006 5287]

25 Die Än­de­rung kann un­ter AS 2008 2189kon­sul­tiert wer­den.

Art. 39 Übergangsbestimmung zu Artikel 19  

Die Zu­tei­lung der Rich­ter und Rich­te­rin­nen an die Ab­tei­lun­gen durch die Ge­richts­kom­mis­si­on ge­mä­ss Ar­ti­kel 173 Zif­fer 5 des Par­la­ments­ge­set­zes vom 13. De­zem­ber 200226 (Über­gangs­be­stim­mung zu Art. 40a) ist bis 31. De­zem­ber 2008 ver­bind­lich. Vor­be­hal­ten blei­ben Um­tei­lun­gen nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 3.

Art. 40 Übergangsbestimmung zu Artikel 31  

Bei der Zu­tei­lung der Ge­schäf­te, die das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt ge­mä­ss Ar­ti­kel 53 Ab­satz 2 VGG von den Eid­ge­nös­si­schen Re­kurs- oder Schieds­kom­mis­sio­nen oder den Be­schwer­de­diens­ten der De­par­te­men­te über­nom­men hat, kann vom Ver­teil­schlüs­sel im Sin­ne von Ar­ti­kel 31 Ab­satz 3 ab­ge­wi­chen wer­den.

Art. 41 Übergangsbestimmungen zu den Artikeln 32 und 35  

1 Auf hän­gi­ge Ver­fah­ren ist das neue Recht an­wend­bar.

2 Spruch­kör­per, die vor In­kraft­tre­ten die­ses Re­gle­ments nach Ar­ti­kel 25 Ab­sät­ze 1−3 des Ge­schäfts­re­gle­ments vom 11. De­zem­ber 200627 für das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt be­stimmt wur­den, blei­ben be­ste­hen.

Art. 42 Inkrafttreten  

Die­ses Re­gle­ment tritt am 1. Ju­ni 2008 in Kraft.

Anhang 28

28 Fassung gemäss Ziff. II des Beschlusses des BVGer vom 17. Nov. 2015 (AS 2016 1373). Bereinigt gemäss Ziff. II des Beschlusses des BVGer vom 21. März 2017 (AS 2017 3805), vom 6. Nov. 2018 (AS 2018 4305) und Ziff. I des Beschlusses des BVGer vom 16. Juni 2020, in Kraft seit 1. Aug. 2020 (AS 2020 2837).

(Art. 23 Abs. 6)

Geschäftsverteilung

1 Erste Abteilung

Der ersten Abteilung werden Geschäfte der folgenden Rechtsgebiete zugeteilt:

Staatshaftung und Regress;
Bundespersonal (einschliesslich Personensicherheitsprüfungen und Ermächtigung zur Strafverfolgung von Bundespersonal);
Datenschutz;
Verfahren aufgrund des Nachrichtendienstgesetzes mit Ausnahme der Beschwerdeverfahren gegen genehmigungspflichtige Beschaffungsmassnahmen;
Eidgenössische Technische Hochschulen;
Turnen und Sport;
Natur- und Heimatschutz;
Militär;
Kriegsmaterial;
Bevölkerungs- und Zivilschutz;
Zollwesen;
Abgaben;
Steuern;
Alkohol;
Infrastrukturprojekte;
Raumplanung;
Fuss- und Wanderwege;
Enteignungen;
Wasserrecht;
Nationalstrassen;
Energie;
Verkehr und Transport;
Umweltschutz, Gewässerschutz;
Post- und Fernmeldewesen;
Radio und Fernsehen;
Wald;
Jagd;
Amts- oder Rechtshilfe, soweit sie Geschäfte der ersten Abteilung betrifft;
Beschwerden des Bundesstrafgerichts auf dem Gebiet des Arbeitsverhält­nisses seiner Richter und Richterinnen und seines Personals.

2 Zweite Abteilung

1 Der zweiten Abteilung werden Geschäfte der folgenden Rechtsgebiete zugeteilt:

öffentliche Beschaffungen;
Stiftungsaufsicht;
Handelsregister- und Firmenrecht;
geistiges Eigentum;
Kartellrecht und Preisüberwachung;
Berufsbildung;
medizinische Aus- und Weiterbildung;
schweizerische Maturitätsprüfungen;
Förderung universitärer Hochschulen;
Stiftung Pro Helvetia;
Sprache, Kunst, Kultur;
Forschungsförderung;
Tierschutz;
wirtschaftliche Landesversorgung;
Risikokapitalgesellschaften;
Arbeitsgesetzgebung;
Arbeitslosenversicherung;
Wohnraumförderung sowie Wohnbau- und Wohneigentumsförderung;
Finanzhilfen für familienergänzende Kinderbetreuung;
Landwirtschaft, Berggebiete;
Tierseuchen;
Bauprodukte;
Tourismus und Investitionsförderung;
Lotterie, Glücksspiele und Spielbanken, soweit es nicht um Abgaben geht;
Akkreditierung und Bezeichnung von Prüf-, Konformitätsbewertungs-, Anmelde- und Zulassungsstellen;
Edelmetallkontrolle;
Sprengstoffgesetzgebung;
Chemikalien;
Aussenhandel (einschliesslich Exportförderung);
Nationalbank;
Aufsicht über Kreditinstitute und Börsen;
Geldwäscherei;
Aufsicht über die Privatversicherungen;
Amts- oder Rechtshilfe, soweit sie Geschäfte der zweiten Abteilung betrifft;
Beschwerden gegen genehmigungspflichtige Beschaffungsmassnahmen aufgrund des Nachrichtendienstgesetzes.

2 Der zweiten Abteilung werden zudem alle Geschäfte zugeteilt, die nach diesem Anhang keiner anderen Abteilung zugeordnet wer­den können.

3 Dritte Abteilung

Der dritten Abteilung werden Geschäfte der folgenden Rechtsgebiete zugeteilt:

Heilmittel
Betäubungsmittel, Strahlenschutz, medizinisch unterstützte Fortpflanzung, Lebensmittel, Bekämpfung von Krankheiten und Epidemien;
AHV/IV für im Ausland wohnende Personen;
kollektive Leistungen der AHV/IV;
Krankenversicherung (einschliesslich Spezialitätenliste);
Unfallversicherung;
Archivierung;
Denkmalschutz;
Amts- oder Rechtshilfe, soweit sie Geschäfte der dritten Abteilung betrifft;
berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge.

4 Vierte und fünfte Abteilung

1 Der vierten und der fünften Abteilung werden alle Geschäfte auf dem Gebiet des Asylrechts zugeteilt, soweit nicht die sechste Abteilung zuständig ist.

2 Die vierte und fünfte Abteilung sind auch zuständig für Fälle der:

Aufhebung einer im Rahmen des Asylverfahrens angeordneten vorläufigen Aufnahme;
vorläufigen Verweigerung der Einreise und Zuweisung eines Aufenthalts­ortes am Flughafen (Asylrecht);
Amts- oder Rechtshilfe, soweit sie Geschäfte der vierten oder fünften Abteilung betrifft.

3 Die Aufteilung der Geschäfte auf die beiden Abteilungen erfolgt zu gleichen Anteilen und nach Zufallsprinzip. Vorbehalten bleiben Zuteilungen aus Sprach­gründen sowie besondere Regelungen nach Vereinbarung zwischen den beiden Abteilungen.

5 Sechste Abteilung

1 Der sechsten Abteilung werden alle Geschäfte auf den Gebieten des Ausländer- und Bürgerrechts zugeteilt, soweit nicht die vierte oder die fünfte Abteilung zuständig ist.

2 Der sechsten Abteilung werden zudem Geschäfte der folgenden Rechtsgebiete zugeteilt:

Anerkennung der Staatenlosigkeit;
Ausweisschriften;
Asylkosten;
Betrieb in den Empfangsstellen;
Zuweisung der Asylsuchenden an die Kantone;
Adoptionsvermittlung;
Leistungen des Bundes für den Straf- und Massnahmenvollzug;
finanzielle Hilfe an vorübergehend im Ausland weilende Schweizer Staatsangehörige;
Sozialhilfe gemäss Auslandschweizergesetz vom 26. September 201429;
vorläufige Verweigerung der Einreise und Zuweisung eines Aufenthalts­ortes am Flughafen (Ausländerrecht);
Ausreisebeschränkung gemäss Bundesgesetz vom 21. März 199730 über Massnahmen zur Wahrung der inneren Sicherheit;
Teilung eingezogener Vermögenswerte;
Waffenrecht;
Amts- oder Rechtshilfe, soweit sie Geschäfte der sechsten Abteilung betrifft.

3 Der sechsten Abteilung können weitere asylrechtliche Geschäfte zugeteilt werden.

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden