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Informationsreglement
für das Bundespatentgericht
(IR-PatGer)

vom 28. September 2011 (Stand am 1. April 2013)

Das Bundespatentgericht (BPatGer),

gestützt auf Artikel 20 Absatz 3 Buchstabe a des Patentgerichtsgesetzes
vom 20. März 20091 (PatGG),

erlässt folgendes Reglement:

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand  

Die­ses Re­gle­ment re­gelt die In­for­ma­ti­on der Öf­fent­lich­keit über die Tä­tig­keit des Bun­de­spa­tent­ge­richts.

Art. 2 Grundsatz  

1 Das Bun­de­spa­tent­ge­richt in­for­miert of­fen und trans­pa­rent.

2 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent des Bun­de­spa­tent­ge­richts ist für die In­for­ma­ti­on zu­stän­dig.

2. Abschnitt: Information von Amtes wegen

Art. 3 Verkündung und Veröffentlichung von Entscheiden  

1 Das Bun­de­spa­tent­ge­richt ver­öf­fent­licht sei­ne En­dent­schei­de 10 Ta­ge nach dem Ver­sand an die Par­tei­en im In­ter­net. Pro­zess­lei­ten­de Ent­schei­de kön­nen ver­öf­fent­licht wer­den. Das Bun­de­spa­tent­ge­richt kann sei­ne Ent­schei­de auch in ge­druck­ter Form öf­fent­lich zu­gäng­lich ma­chen.

2 Wich­ti­gen Ent­schei­den wer­den Re­ges­ten in den drei Amtss­pra­chen vor­an­ge­stellt. Bei Ent­schei­den in rä­to­ro­ma­ni­scher Spra­che wer­den die Re­ges­ten zu­sätz­lich in Rä­to­ro­ma­nisch pu­bli­ziert.

3 Die Ver­öf­fent­li­chung er­folgt in nicht an­ony­mi­sier­ter Form, es sei denn, der Schutz pri­va­ter oder öf­fent­li­cher In­ter­es­sen er­for­dert ei­ne An­ony­mi­sie­rung. Die­se kann von Am­tes we­gen vor­ge­nom­men wer­den. Bei pri­va­ten In­ter­es­sen wird die An­ony­mi­sie­rung vor­ge­nom­men, wenn sie be­an­tragt wird und be­grün­det er­scheint.2

2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des BPat­Ger vom 12. Dez. 2012, in Kraft seit 1. April 2013 (AS 2013 677).

3. Abschnitt: Information auf Anfrage

Art. 4  

Wünscht ei­ne Per­son ei­ne Aus­kunft, so kann sie ei­ne An­fra­ge an die Prä­si­den­tin oder den Prä­si­den­ten rich­ten. Die­se oder die­ser er­teilt die ge­wünsch­te Aus­kunft oder lei­tet die An­fra­ge an die zu­stän­di­ge Stel­le wei­ter.

4. Abschnitt: Gerichtsberichterstattung

Art. 5 Grundsatz  

Wer über die Recht­spre­chung des Bun­de­spa­tent­ge­richts Be­richt er­stat­tet, hat auf die schutz­wür­di­gen In­ter­es­sen der am Ver­fah­ren Be­tei­lig­ten Rück­sicht zu neh­men.

Art. 6 Akkreditierung  

1 Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten, die re­gel­mäs­sig für in der Schweiz er­schei­nen­de oder nie­der­ge­las­se­ne Me­di­en über die Recht­spre­chung des Bun­de­spa­tent­ge­richts Be­richt er­stat­ten wol­len, kön­nen bei der Prä­si­den­tin oder beim Prä­si­den­ten ein schrift­li­ches Ge­such um Ak­kre­di­tie­rung ein­rei­chen.

2 Die Ak­kre­di­tie­rung wird er­teilt, wenn die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler:

a.
be­reits beim Bun­des­ge­richt, beim Bun­dess­traf­ge­richt oder beim Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt ak­kre­di­tiert ist; dem Ge­such sind ei­ne Be­stä­ti­gung der ent­spre­chen­den Ak­kre­di­tie­rung und ein Le­bens­lauf mit Fo­to­gra­fie bei­zu­le­gen;
b.
re­gel­mäs­sig über die Recht­spre­chung des Bun­de­spa­tent­ge­richts Be­richt er­stat­ten will und die Vor­aus­set­zun­gen für die Ein­tra­gung in das Be­rufs­re­gis­ter er­füllt; dem Ge­such sind nebst Le­bens­lauf und Fo­to­gra­fie ent­spre­chen­de Un­ter­la­gen wie Pres­se­aus­weis, Be­stä­ti­gung des Ar­beit­ge­bers oder der­glei­chen bei­zu­le­gen.

3 Die Ak­kre­di­tie­rung kann ver­wei­gert wer­den, wenn be­grün­de­te Zwei­fel an der Ver­trau­ens­wür­dig­keit der Ge­such­stel­le­rin oder des Ge­such­stel­lers be­ste­hen.

Art. 7 Dauer und Aufhebung der Akkreditierung  

1 Die Ak­kre­di­tie­rung er­folgt für ei­ne Dau­er von vier Jah­ren oder wäh­rend ei­ner lau­fen­den Vier­jah­res­pe­ri­ode für de­ren Rest. Die Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten ha­ben recht­zei­tig um Er­neue­rung der Ak­kre­di­tie­rung nach­zu­su­chen.

2 Die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent hebt die Ak­kre­di­tie­rung auf, wenn die Vor­aus­set­zun­gen für de­ren Er­tei­lung nicht mehr ge­ge­ben sind.

Art. 8 Ausweis  

1 Die ak­kre­di­tier­ten Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten er­hal­ten einen Aus­weis.

2 Der Aus­weis ist un­mit­tel­bar nach dem Ab­lauf der Ak­kre­di­tie­rung oder nach de­ren Auf­he­bung zu­rück­zu­ge­ben.

Art. 9 Dienstleistungen des Bundespatentgerichts  

1 Die ak­kre­di­tier­ten Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten er­hal­ten vom Bun­de­spa­tent­ge­richt die fol­gen­den Dienst­leis­tun­gen:

a.
die Mit­tei­lung der Ter­mi­ne, an de­nen öf­fent­li­che Sit­zun­gen statt­fin­den;
b.
auf An­fra­ge: die Be­kannt­ga­be des Sach­ver­halts von Ge­schäf­ten, die für ei­ne öf­fent­li­che Par­teiver­hand­lung trak­tan­diert sind;
c.
die Zu­stel­lung der Ent­schei­de, die mit Re­ges­ten ver­öf­fent­licht wer­den;
d.
die Zu­stel­lung der Ent­schei­de, die aus Sicht der Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten oder nach Auf­fas­sung des Bun­de­spa­tent­ge­richts für die Öf­fent­lich­keit von be­son­de­rem In­ter­es­se sind;
e.
auf An­fra­ge: die Mit­tei­lung über den Ver­fah­rens­stand, so­weit die Prä­si­den­tin oder der Prä­si­dent das Ein­ver­ständ­nis er­teilt;
f.
die Zu­stel­lung des Ge­schäfts­be­richts vor des­sen Ver­öf­fent­li­chung;
g.
die Zu­stel­lung von Pres­se­mit­tei­lun­gen.

2 Die Zu­stel­lung der Ent­schei­de nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c er­folgt vor der Ver­öf­fent­li­chung im In­ter­net; ge­ge­be­nen­falls ist ei­ne Sperr­frist an­zu­set­zen.

3 Die Zu­stel­lung der Ent­schei­de nach Ab­satz 1 Buch­sta­be d er­folgt in der Re­gel zu­sam­men mit dem Ver­sand an die Par­tei­en und un­ter An­set­zung ei­ner Sperr­frist.

Art. 10 Sperrfrist  

1 Das Bun­de­spa­tent­ge­richt kann für die Be­richt­er­stat­tung ei­ne Sperr­frist vor­se­hen.

2 Die Sperr­frist en­det bei Ent­schei­den in der Re­gel um 12 Uhr des sieb­ten Ta­ges nach dem Ver­sand an die Par­tei­en; der Ver­sand­tag wird nicht mit­ge­zählt.

3 Die Sperr­frist fällt da­hin, wenn die Öf­fent­lich­keit schon vor de­ren Ab­lauf durch ei­ne an­de­re In­for­ma­ti­ons­quel­le Kennt­nis vom In­halt er­hal­ten hat.

Art. 11 Sanktionen  

1 Ak­kre­di­tier­te Jour­na­lis­tin­nen und Jour­na­lis­ten, die schuld­haft ge­gen Vor­schrif­ten die­ses Re­gle­ments ver­stos­sen, kön­nen ver­warnt wer­den.

2 In schwe­ren Fäl­len kann die Ak­kre­di­tie­rung vor­über­ge­hend oder für im­mer ent­zo­gen wer­den.

5. Abschnitt: Schlussbestimmung

Art. 12  

Die­ses Re­gle­ment tritt am 1. Ja­nu­ar 2012 in Kraft.

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