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Verordnung
zum Bundesgesetz über die von der Schweiz als Gaststaat gewährten Vorrechte, Immunitäten und Erleichterungen sowie finanziellen Beiträge
(Gaststaatverordnung, V-GSG)

vom 7. Dezember 2007 (Stand am 1. Januar 2019)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 33 des Gaststaatgesetzes vom 22. Juni 20071 (GSG),

verordnet:

1. Kapitel: Gegenstand und Begriffsbestimmungen

Art. 1 Gegenstand  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Mo­da­li­tä­ten der Um­set­zung des GSG. Sie be­stimmt ins­be­son­de­re:

a.
den Gel­tungs­be­reich der Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen, die je nach Art der in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten ge­währt wer­den kön­nen;
b.
die für die be­güns­tig­ten Per­so­nen gel­ten­den Ein­rei­se-, Auf­ent­halts- und Ar­beits­be­din­gun­gen;
c.
die Ver­fah­ren für den Er­werb von Grund­stücken durch in­sti­tu­tio­nel­le Be­güns­tig­te;
d.
die Mo­da­li­tä­ten der Ge­wäh­rung von fi­nan­zi­el­len Bei­trä­gen und an­de­ren Un­ter­stüt­zungs­mass­nah­men.

2 Die Ein­rei­se-, Auf­ent­halts- und Ar­beits­be­din­gun­gen von pri­va­ten Hausan­ge­stell­ten sind in der Ver­ord­nung vom 6. Ju­ni 20112 über die pri­va­ten Hausan­ge­stell­ten ge­re­gelt.3

2 SR 192.126

3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang der V vom 6. Ju­ni 2011 über die pri­va­ten Hausan­ge­stell­ten, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2425).

Art. 2 Begriff der ständigen Mission oder anderen Vertretung bei zwischenstaatlichen Organisationen  

Als stän­di­ge Missi­on oder an­de­re Ver­tre­tung bei zwi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen gel­ten na­ment­lich:

a.
die stän­di­gen Missio­nen beim Bü­ro der Ver­ein­ten Na­tio­nen oder bei an­de­ren zwi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen, ein­sch­liess­lich der stän­di­gen Missio­nen bei der Welt­han­dels­or­ga­ni­sa­ti­on;
b.
die stän­di­gen Ver­tre­tun­gen bei der Ab­rüs­tungs­kon­fe­renz;
c.4
die stän­di­gen De­le­ga­tio­nen von in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, b, i und k GSG bei den zwi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen;
d.
die Be­ob­ach­ter­bü­ros.

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Ju­ni 2013, in Kraft seit 15. Ju­li 2013 (AS 20132107).

Art. 3 Begriff der Sondermission  

Als Son­der­mis­si­on im Sin­ne des Über­ein­kom­mens vom 8. De­zem­ber 19695 über Son­der­mis­sio­nen gel­ten:

a.
zeit­wei­li­ge Missio­nen, die sich aus Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern ei­nes Staa­tes zu­sam­men­set­zen und die in Über­ein­stim­mung mit Ar­ti­kel 2 des Über­ein­kom­mens über Son­der­mis­sio­nen in die Schweiz ent­sandt wer­den;
b.
zeit­wei­li­ge Missio­nen, die sich aus Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern von Staa­ten zu­sam­men­set­zen, im Rah­men von Zu­sam­men­tref­fen zwi­schen zwei oder mehr Staa­ten in Über­ein­stim­mung mit Ar­ti­kel 18 des Über­ein­kom­mens vom 8. De­zem­ber 1969 über Son­der­mis­sio­nen;
c.
zeit­wei­li­ge Missio­nen, die sich aus staat­li­chen und nicht­staat­li­chen Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern zu­sam­men­set­zen, im Rah­men der gu­ten Diens­te der Schweiz.
Art. 4 Begriff der hauptberechtigten Person  

Als haupt­be­rech­tig­te Per­son gilt je­de be­güns­tig­te Per­son nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und b GSG.

Art. 5 Begriff der Mitglieder des lokalen Personals  

Als Mit­glie­der des lo­ka­len Per­so­nals gel­ten Per­so­nen, die von ei­nem Staat mit der Wahr­neh­mung dienst­li­cher Auf­ga­ben im Sin­ne des Wie­ner Über­ein­kom­mens vom 18. April 19616 über di­plo­ma­ti­sche Be­zie­hun­gen, des Wie­ner Über­ein­kom­mens vom 24. April 19637 über kon­su­la­ri­sche Be­zie­hun­gen oder des Über­ein­kom­mens vom 8. De­zem­ber 19698 über Son­der­mis­sio­nen be­auf­tragt wor­den sind, je­doch nicht dem ver­setz­ba­ren Per­so­nal des Ent­sen­de­staa­tes an­ge­hö­ren. Die­se Per­so­nen kön­nen An­ge­hö­ri­ge des Ent­sen­de­staa­tes oder ei­nes an­de­ren Staa­tes sein. Sie neh­men im All­ge­mei­nen die Auf­ga­ben des dienst­li­chen Haus­per­so­nals im Sin­ne der ge­nann­ten Über­ein­kom­men wahr, kön­nen je­doch auch an­de­re der in den ge­nann­ten Über­ein­kom­men auf­ge­führ­ten Auf­ga­ben über­neh­men.

2. Kapitel: Geltungsbereich der Vorrechte, Immunitäten und Erleichterungen

1. Abschnitt: Institutionelle Begünstigte

Art. 6 Allgemeine Bestimmungen  

1 Den fol­gen­den in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten wer­den in Über­ein­stim­mung mit dem Völ­ker­recht und den in­ter­na­tio­na­len Ge­pflo­gen­hei­ten sämt­li­che oder in Ab­spra­che mit dem be­trof­fe­nen in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten nur ge­wis­se Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen nach Ar­ti­kel 3 GSG ge­währt:9

a.
zwi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen;
b.
in­ter­na­tio­na­len In­sti­tu­tio­nen;
c.
di­plo­ma­ti­schen Missio­nen;
d.
kon­su­la­ri­schen Pos­ten;
e.
stän­di­gen Missio­nen oder an­de­ren Ver­tre­tun­gen bei zwi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen;
f.
Son­der­mis­sio­nen;
g.
in­ter­na­tio­na­len Kon­fe­ren­zen;
h.
Se­kre­ta­ria­ten oder an­de­ren durch einen völ­ker­recht­li­chen Ver­trag ein­ge­setz­ten Or­ga­nen;
i.
un­ab­hän­gi­gen Kom­mis­sio­nen;
j.
in­ter­na­tio­na­len Ge­richts­hö­fen;
k.
Schieds­ge­rich­ten.

2 Für die di­plo­ma­ti­schen Missio­nen und die stän­di­gen Missio­nen oder an­de­ren Ver­tre­tun­gen bei zwi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen gilt ins­be­son­de­re das Wie­ner Über­ein­kom­men vom 18. April 196110 über di­plo­ma­ti­sche Be­zie­hun­gen.

3 Für die kon­su­la­ri­schen Pos­ten gilt ins­be­son­de­re das Wie­ner Über­ein­kom­men vom 24. April 196311 über kon­su­la­ri­sche Be­zie­hun­gen.

4 Für die Son­der­mis­sio­nen gilt ins­be­son­de­re das Über­ein­kom­men vom 8. De­zem­ber 196912 über Son­der­mis­sio­nen.

5 Die Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen wer­den un­ab­hän­gi­gen Kom­mis­sio­nen für die vor­ge­se­he­ne Dau­er ih­rer Tä­tig­keit ge­währt. Die Ge­wäh­rung der Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen kann um einen be­fris­te­ten Zeit­raum ver­län­gert wer­den, so­fern die Um­stän­de dies recht­fer­ti­gen, ins­be­son­de­re wenn das Man­dat der un­ab­hän­gi­gen Kom­mis­si­on ver­län­gert wird oder wenn sie ei­ne Frist­ver­län­ge­rung be­nö­tigt, um ih­ren Be­richt zu ver­fas­sen und zu ver­öf­fent­li­chen.

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Aug. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3137).

10 SR 0.191.01

11 SR 0.191.02

12 SR 0.191.2

Art. 7 Quasizwischenstaatliche Organisationen  

Qua­siz­wi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen wer­den al­le oder ein Teil der fol­gen­den Vor­rech­te und Im­mu­ni­tä­ten ge­währt:

a.
die Un­ver­letz­lich­keit der Ar­chi­ve;
b.
die Be­frei­ung von den di­rek­ten Steu­ern;
c.
die Be­frei­ung von den in­di­rek­ten Steu­ern;
d.
die freie Ver­fü­gung über Fi­nanz­mit­tel, De­vi­sen, Bar­geld und an­de­res be­weg­li­ches Ver­mö­gen.
Art. 8 Andere internationale Organe  

1 Den an­de­ren in­ter­na­tio­na­len Or­ga­nen kön­nen al­le Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen nach Ar­ti­kel 3 GSG ge­währt wer­den.

2 Bei der Fest­le­gung des Gel­tungs­be­reichs der Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen im Ein­zel­fall be­rück­sich­tigt der Bun­des­rat na­ment­lich die Struk­tur des Or­gans und sei­ne Ver­bin­dun­gen zu den zwi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen, den in­ter­na­tio­na­len In­sti­tu­tio­nen oder den Staa­ten, mit de­nen es zu­sam­men­ar­bei­tet, so­wie sei­ne Rol­le in den in­ter­na­tio­na­len Be­zie­hun­gen und sei­ne in­ter­na­tio­na­le Be­kannt­heit.

3 Ei­ne zwi­schen­staat­li­che Or­ga­ni­sa­ti­on oder ei­ne in­ter­na­tio­na­le In­sti­tu­ti­on darf nur im Ein­ver­neh­men mit dem Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten (EDA) ein an­de­res in­ter­na­tio­na­les Or­gan be­her­ber­gen; vor­be­hal­ten blei­ben be­son­de­re Be­stim­mun­gen in den mit dem Bun­des­rat ab­ge­schlos­se­nen Sitz­ab­kom­men oder in an­de­ren völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen, von wel­chen die Schweiz Ver­trags­par­tei ist.

2. Abschnitt: Begünstigte Personen

Art. 9 Grundsätze  

1 Die den be­güns­tig­ten Per­so­nen ge­währ­ten Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen die­nen den be­tref­fen­den in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten und nicht den Ein­zel­per­so­nen. Sie ha­ben nicht den Zweck, Ein­zel­ne zu be­vor­zu­gen, son­dern den in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten die wirk­sa­me Wahr­neh­mung ih­rer Auf­ga­ben zu ge­währ­leis­ten.

2 Han­delt es sich um Per­so­nen nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und b GSG, so sind die Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen da­von ab­hän­gig, dass das EDA ei­ne tat­säch­li­che Wahr­neh­mung dienst­li­cher Auf­ga­ben fest­ge­stellt hat. Han­delt es sich um Per­so­nen nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­be c GSG, so sind sie von der vom EDA ge­währ­ten Be­rech­ti­gung ab­hän­gig, die haupt­be­rech­tig­te Per­son zu be­glei­ten.

3 Al­le Fra­gen be­tref­fend die Fest­stel­lung der tat­säch­li­chen Wahr­neh­mung dienst­li­cher Auf­ga­ben, die Be­rech­ti­gung zur Be­glei­tung der haupt­be­rech­tig­ten Per­son, den Gel­tungs­be­reich der Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen so­wie al­le an­de­ren Fra­gen be­züg­lich der Rechts­stel­lung der be­güns­tig­ten Per­so­nen in der Schweiz wer­den ent­spre­chend den di­plo­ma­ti­schen Ge­pflo­gen­hei­ten zwi­schen dem EDA und dem be­tref­fen­den in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten und un­ter Aus­schluss jeg­li­cher per­sön­li­chen In­ter­ven­ti­on der be­güns­tig­ten Per­son ge­re­gelt.

Art. 10 Geltungsbereich der Vorrechte, Immunitäten und Erleichterungen  

Der Gel­tungs­be­reich der Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen, die Per­so­nen ge­währt wer­den, die stän­dig oder vor­über­ge­hend in of­fi­zi­el­ler Ei­gen­schaft für einen in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 tä­tig sind, be­stimmt sich in Über­ein­stim­mung mit dem Völ­ker­recht und den in­ter­na­tio­na­len Ge­pflo­gen­hei­ten nach der Per­so­nal­ka­te­go­rie, der die­se Per­so­nen an­ge­hö­ren. Die­se Per­so­nen wer­den den ver­schie­de­nen vom Völ­ker­recht vor­ge­se­he­nen Ka­te­go­ri­en zu­ge­ord­net.

Art. 11 Kategorien der begünstigten Personen  

1 Für die zwi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen, die in­ter­na­tio­na­len In­sti­tu­tio­nen, die in­ter­na­tio­na­len Kon­fe­ren­zen, die Se­kre­ta­ria­te oder an­de­ren durch einen völ­ker­recht­li­chen Ver­trag ein­ge­setz­te Or­ga­nen, die un­ab­hän­gi­gen Kom­mis­sio­nen und die an­de­ren in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ne gibt es ins­be­son­de­re fol­gen­de Ka­te­go­ri­en be­güns­tig­ter Per­so­nen:

a.
die Mit­glie­der der ho­hen Di­rek­ti­on;
b.
die ho­hen Be­am­ten;
c.
die an­de­ren Be­am­ten;
d.
die Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der Mit­glie­der der Or­ga­ni­sa­ti­on;
e.
die Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten und al­le an­de­ren für die­sen in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten in of­fi­zi­el­ler Ei­gen­schaft tä­ti­gen Per­so­nen;
f.
die Per­so­nen, die be­rech­tigt sind, ei­ne be­güns­tig­te Per­son nach den Buch­sta­ben a–e zu be­glei­ten.

2 Für die in­ter­na­tio­na­len Ge­richts­hö­fe und die Schieds­ge­rich­te gibt es ne­ben den in Ab­satz 1 ge­nann­ten Ka­te­go­ri­en ins­be­son­de­re fol­gen­de Ka­te­go­ri­en be­güns­tig­ter Per­so­nen:

a.
die Rich­te­rin­nen und Rich­ter;
b.
die An­klä­ge­rin­nen und An­klä­ger, ih­re Stell­ver­tre­te­rin­nen und Stell­ver­tre­ter und das Per­so­nal der An­kla­ge­be­hör­de;
c.
die Kanz­le­rin­nen und Kanz­ler, ih­re Stell­ver­tre­te­rin­nen und Stell­ver­tre­ter und das Per­so­nal der Kanz­lei;
d.
die An­wäl­tin­nen und An­wäl­te, die Zeu­gin­nen und Zeu­gen so­wie die Op­fer;
e.
die Schieds­rich­te­rin­nen und Schieds­rich­ter;
f.
die Per­so­nen, die be­rech­tigt sind, ei­ne be­güns­tig­te Per­son nach den Buch­sta­ben a–e zu be­glei­ten.

3 Für die di­plo­ma­ti­schen Missio­nen, die kon­su­la­ri­schen Pos­ten, die stän­di­gen Missio­nen und an­de­ren Ver­tre­tun­gen bei zwi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen und die Son­der­mis­sio­nen gibt es ins­be­son­de­re fol­gen­de Ka­te­go­ri­en be­güns­tig­ter Per­so­nen:

a.
die Mit­glie­der des di­plo­ma­ti­schen Per­so­nals;
b.
die Mit­glie­der des Ver­wal­tungs- und tech­ni­schen Per­so­nals;
c.
die Mit­glie­der des Dienst­per­so­nals;
d.
die Kon­su­l­ar­be­am­ten;
e.
die Kon­su­laran­ge­stell­ten;
f.
die Mit­glie­der des lo­ka­len Per­so­nals;
g.
die Per­so­nen, die be­rech­tigt sind, ei­ne be­güns­tig­te Per­son nach den Buch­sta­ben a–f zu be­glei­ten.
Art. 12 Personen, die in offizieller Eigenschaft für eine quasizwischenstaatliche Organisation tätig sind  

1 Den Per­so­nen, die stän­dig oder vor­über­ge­hend in of­fi­zi­el­ler Ei­gen­schaft für ei­ne qua­siz­wi­schen­staat­li­che Or­ga­ni­sa­ti­on tä­tig sind und die das Schwei­zer Bür­ger­recht nicht be­sit­zen, wer­den wäh­rend der Dau­er ih­rer dienst­li­chen Auf­ga­ben al­le oder ein Teil der fol­gen­den Vor­rech­te und Im­mu­ni­tä­ten ge­währt:

a.
die Be­frei­ung von den di­rek­ten Steu­ern auf den ih­nen von der qua­siz­wi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­ti­on aus­ge­rich­te­ten Ge­häl­tern, Be­zü­gen und Ent­schä­di­gun­gen;
b.
die Be­frei­ung von den Steu­ern auf Ka­pi­tal­leis­tun­gen ei­ner Pen­si­ons­kas­se oder ei­ner an­de­ren Für­sor­ge­ein­rich­tung, aus wel­chen Grün­den sie auch er­fol­gen mö­gen, zum Zeit­punkt der Aus­zah­lung; die Steu­er­be­frei­ung gilt hin­ge­gen nicht für den Er­trag der aus­be­zahl­ten Ka­pi­tal­ab­fin­dung und das aus die­sem Ka­pi­tal ent­stan­de­ne Ver­mö­gen so­wie für die den ehe­ma­li­gen Mit­glie­dern des Per­so­nals der qua­siz­wi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­ti­on aus­ge­rich­te­ten Ren­ten und Pen­sio­nen;
c.
die Be­frei­ung von den schwei­ze­ri­schen Ein­rei­se- und Auf­ent­halts­be­stim­mun­gen.

2 Den Mit­glie­dern der Ge­ne­ral­ver­samm­lung, des Stif­tungs­ra­tes, des Exe­ku­tivra­tes oder jeg­li­chen an­de­ren ent­spre­chen­den Or­gans der qua­siz­wi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­ti­on kann für Hand­lun­gen, die sie in Wahr­neh­mung ih­rer Auf­ga­ben vor­ge­nom­men ha­ben, die Im­mu­ni­tät von der Straf-, Zi­vil- und Ver­wal­tungs­ge­richts­bar­keit so­wie die Un­ver­letz­lich­keit der Schrift­stücke ge­währt wer­den.

Art. 13 Personen, die in offizieller Eigenschaft für ein anderes internationales Organ tätig sind  

Der Gel­tungs­be­reich der Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen, die Per­so­nen ge­währt wer­den, die stän­dig oder vor­über­ge­hend in of­fi­zi­el­ler Ei­gen­schaft für ein an­de­res in­ter­na­tio­na­les Or­gan tä­tig sind, be­stimmt sich nach den Vor­rech­ten, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen, die der Bun­des­rat die­sem an­de­ren in­ter­na­tio­na­len Or­gan nach Ar­ti­kel 8 ge­währt, so­wie nach der Per­so­nal­ka­te­go­rie, der die­se Per­so­nen an­ge­hö­ren.

Art. 14 Persönlichkeiten, die ein internationales Mandat ausüben  

Den Per­sön­lich­kei­ten, die ein in­ter­na­tio­na­les Man­dat aus­üben, kann die Ge­samt­heit der in Ar­ti­kel 3 GSG vor­ge­se­he­nen Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen ge­währt wer­den. Der Bun­des­rat be­stimmt den Gel­tungs­be­reich der Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen nach den Um­stän­den im Ein­zel­fall.

Art. 15 Dauer der Vorrechte, Immunitäten und Erleichterungen, die begünstigten Personen gewährt werden  

1 Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen wer­den den be­güns­tig­ten Per­so­nen für die Dau­er ih­rer dienst­li­chen Auf­ga­ben ge­währt.

2 Die Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen, die den be­glei­ten­den Per­so­nen ge­währt wer­den, en­den zur glei­chen Zeit wie die­je­ni­gen, die der be­glei­te­ten Per­son ge­währt wer­den, so­weit die­se Ver­ord­nung (3. Kap.) nichts an­de­res be­stimmt.

3 Die Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen, die pri­va­ten Hausan­ge­stell­ten ge­währt wer­den, en­den mit Ab­lauf der Frist, wäh­rend der die pri­va­ten Hausan­ge­stell­ten ei­ne an­de­re Ar­beit­ge­be­rin oder einen an­de­ren Ar­beit­ge­ber im Sin­ne von Ar­ti­kel 13 der Ver­ord­nung vom 6. Ju­ni 201113 über die pri­va­ten Hausan­ge­stell­ten su­chen kön­nen.14

4 Das EDA ent­schei­det im Ein­zel­fall, ob nach dem En­de der dienst­li­chen Auf­ga­ben und in Über­ein­stim­mung mit den in­ter­na­tio­na­len Ge­pflo­gen­hei­ten (Höf­lich­keits­frist) für einen be­fris­te­ten Zeit­raum ei­ne Ver­län­ge­rung ein­ge­räumt wird, um den be­tref­fen­den Per­so­nen zu er­lau­ben, die Mo­da­li­tä­ten ih­rer Ab­rei­se zu re­geln.

13 SR 192.126

14 Fas­sung ge­mä­ss An­hang der V vom 6. Ju­ni 2011 über die pri­va­ten Hausan­ge­stell­ten, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2425).

3. Kapitel: Einreise-, Aufenthalts- und Arbeitsbedingungen

Art. 16 Einreisebedingungen  

1 An­läss­lich ih­res Dienst­an­tritts müs­sen die be­güns­tig­ten Per­so­nen beim Grenz­über­tritt ein an­er­kann­tes Aus­weis­pa­pier und, so­fern er­for­der­lich, ein Vi­sum vor­wei­sen.

2 Der An­trag auf Dienst­an­tritt wird dem EDA von dem be­tref­fen­den in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten ge­stellt.

Art. 17 Aufenthaltsbedingungen 15  

1 Das EDA stellt den fol­gen­den Per­so­nen ei­ne Le­gi­ti­ma­ti­ons­kar­te aus:

a.
den Mit­glie­dern des Per­so­nals der in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten mit Sitz in der Schweiz, die Vor­rech­te und Im­mu­ni­tä­ten ge­nies­sen, so­wie den zu ih­rer Be­glei­tung be­rech­tig­ten Per­so­nen;
b.
den Mit­glie­dern des Per­so­nals der in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten mit Sitz in der Schweiz, die kei­ne Im­mu­ni­tä­ten ge­nies­sen, so­wie den zu ih­rer Be­glei­tung be­rech­tig­ten Per­so­nen, so­fern dem in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten die Be­frei­ung von den schwei­ze­ri­schen Auf­ent­halts­be­stim­mun­gen nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 Buch­sta­be i GSG zu­er­kannt wur­de und so­fern die Per­so­nen nicht Schwei­zer Staats­an­ge­hö­rig­keit sind und zum Zeit­punkt ih­rer An­stel­lung kei­ne gül­ti­ge Auf­ent­halts­be­wil­li­gung, Nie­der­las­sungs­be­wil­li­gung oder Grenz­gän­ger­be­wil­li­gung be­sit­zen.

2 Es be­stimmt die wei­te­ren Vor­aus­set­zun­gen für die Aus­stel­lung der Kar­te so­wie die ver­schie­de­nen Ar­ten von Le­gi­mi­ta­ti­ons­kar­ten.

3 Die vom EDA aus­ge­stell­te Le­gi­ti­ma­ti­ons­kar­te dient als Auf­ent­halts­er­laub­nis für die Schweiz, be­stä­tigt all­fäl­li­ge Vor­rech­te und Im­mu­ni­tä­ten ih­rer In­ha­be­rin oder ih­res In­ha­bers und be­freit die be­güns­tig­te Per­son für die Dau­er ih­rer dienst­li­chen Auf­ga­ben von der Vi­sums­pflicht.

4 Die be­güns­tig­ten Per­so­nen, die über ei­ne Le­gi­ti­ma­ti­ons­kar­te des EDA ver­fü­gen und die nicht Schwei­zer Staats­an­ge­hö­rig­keit sind, sind von der Pflicht be­freit, sich bei den zu­stän­di­gen kan­to­na­len Ein­woh­ner­kon­troll­be­hör­den an­zu­mel­den. Sie kön­nen sich je­doch frei­wil­lig an­mel­den.

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5063).

Art. 18 Arbeitsbedingungen  

1 In Über­ein­stim­mung mit dem Völ­ker­recht sind die in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten be­fugt, die Ar­beits­be­din­gun­gen für ihr Per­so­nal zu be­stim­men.

2 Die Mit­glie­der von di­plo­ma­ti­schen Missio­nen, kon­su­la­ri­schen Pos­ten, stän­di­gen Missio­nen oder an­de­ren Ver­tre­tun­gen bei zwi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen so­wie von Son­der­mis­sio­nen, die das Schwei­zer Bür­ger­recht be­sit­zen oder zum Zeit­punkt ih­rer An­stel­lung ih­ren stän­di­gen Wohn­sitz in der Schweiz ha­ben, un­ter­ste­hen dem Schwei­zer Ar­beits­recht. Ei­ne Rechts­wahl zwecks An­wen­dung der Rechts­vor­schrif­ten ei­nes frem­den Staa­tes ist nur in dem vom Schwei­zer Recht be­stimm­ten Rah­men mög­lich.

3 Die Mit­glie­der des lo­ka­len Per­so­nals von di­plo­ma­ti­schen Missio­nen, kon­su­la­ri­schen Pos­ten, stän­di­gen Missio­nen oder an­de­ren Ver­tre­tun­gen bei zwi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen so­wie von Son­der­mis­sio­nen un­ter­ste­hen un­ge­ach­tet des Or­tes, an dem sie an­ge­stellt wur­den, dem Schwei­zer Ar­beits­recht. Ei­ne Rechts­wahl zwecks An­wen­dung der Rechts­vor­schrif­ten ei­nes frem­den Staa­tes ist in dem vom Schwei­zer Recht be­stimm­ten Rah­men mög­lich. Be­sitzt ein Mit­glied des lo­ka­len Per­so­nals die Staats­an­ge­hö­rig­keit des Ent­sen­de­staa­tes und ist es in die­sem Staat an­ge­stellt wor­den, so kön­nen die Ar­beits­be­zie­hun­gen dem Recht des be­tref­fen­den Staa­tes un­ter­stellt wer­den.16

16 Fas­sung ge­mä­ss An­hang der V vom 6. Ju­ni 2011 über die pri­va­ten Hausan­ge­stell­ten, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2425).

Art. 19 Sozialfürsorge  

In­so­fern der in­sti­tu­tio­nel­le Be­güns­tig­te nach dem Völ­ker­recht als Ar­beit­ge­ber nicht der schwei­ze­ri­schen Ge­setz­ge­bung un­ter­steht und die Mit­glie­der des Per­so­nals von in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten nicht die­ser Ge­setz­ge­bung un­ter­stellt sind, be­stimmt in Über­ein­stim­mung mit dem Völ­ker­recht der in­sti­tu­tio­nel­le Be­güns­tig­te die Mo­da­li­tä­ten der So­zi­al­für­sor­ge für sein Per­so­nal und rich­tet ei­ne ei­ge­ne so­zia­le Ab­si­che­rung ein.

Art. 20 Zur Begleitung berechtigte Personen  

1 Die fol­gen­den Per­so­nen sind be­rech­tigt, die haupt­be­rech­tig­te Per­son zu be­glei­ten, und ge­nies­sen die glei­chen Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen wie die­se, so­fern sie mit ihr im ge­mein­sa­men Haus­halt le­ben:

a.
die Ehe­gat­tin oder der Ehe­gat­te der haupt­be­rech­tig­ten Per­son;
b.
die gleich­ge­schlecht­li­che Part­ne­rin oder der gleich­ge­schlecht­li­che Part­ner der haupt­be­rech­tig­ten Per­son, wenn ei­ne ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaft in der Schweiz be­steht, die Part­ner­schaft sich aus gleich­wer­ti­gen aus­län­di­schen Rechts­vor­schrif­ten er­gibt oder die Part­ne­rin oder der Part­ner von dem be­tref­fen­den in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten als of­fi­zi­el­le Le­ben­s­part­ne­rin oder of­fi­zi­el­ler Le­ben­s­part­ner oder als un­ter­halts­be­rech­tig­te Per­son be­trach­tet wird;
c.
die Kon­ku­bi­nats­part­ne­rin oder der Kon­ku­bi­nats­part­ner der haupt­be­rech­tig­ten Per­son (im Sin­ne des Schwei­zer Rechts ei­ne nicht mit der haupt­be­rech­tig­ten Per­son ver­hei­ra­te­te Per­son des an­de­ren Ge­schlechts), wenn die Kon­ku­bi­nats­part­ne­rin oder der Kon­ku­bi­nats­part­ner von dem be­tref­fen­den in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten als of­fi­zi­el­le Le­ben­s­part­ne­rin oder of­fi­zi­el­ler Le­ben­s­part­ner oder als un­ter­halts­be­rech­tig­te Per­son be­trach­tet wird;
d.
die le­di­gen Kin­der der haupt­be­rech­tig­ten Per­son bis zum 25. Al­ters­jahr;
e.
die le­di­gen Kin­der der Ehe­gat­tin oder des Ehe­gat­ten, der Part­ne­rin oder des Part­ners oder der Kon­ku­bi­nats­part­ne­rin oder des Kon­ku­bi­nats­part­ners bis zum 25. Al­ters­jahr, wenn die­se oder die­ser die Sor­ge­pflicht of­fi­zi­ell über­nimmt.

2 Die fol­gen­den Per­so­nen kön­nen in Aus­nah­me­fäl­len vom EDA die Be­wil­li­gung er­hal­ten, die haupt­be­rech­tig­te Per­son zu be­glei­ten, so­fern sie mit ihr im ge­mein­sa­men Haus­halt le­ben; sie er­hal­ten ei­ne Le­gi­ti­ma­ti­ons­kar­te, kom­men je­doch nicht in den Ge­nuss von Vor­rech­ten, Im­mu­ni­tä­ten oder Er­leich­te­run­gen:

a.
die gleich­ge­schlecht­li­che Part­ne­rin oder der gleich­ge­schlecht­li­che Part­ner der haupt­be­rech­tig­ten Per­son, wenn die Part­ne­rin oder der Part­ner von dem be­tref­fen­den in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten nicht als of­fi­zi­el­le Le­ben­s­part­ne­rin oder of­fi­zi­el­ler Le­ben­s­part­ner oder als un­ter­halts­be­rech­tig­te Per­son an­er­kannt wird, der An­trag auf ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis je­doch von dem in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten ein­ge­reicht wird und ei­ne dau­er­haf­te Be­zie­hung nach­ge­wie­sen wer­den kann, so­fern die be­tref­fen­den Per­so­nen nicht in der La­ge sind, ih­re Part­ner­schaft in Über­ein­stim­mung mit dem Schwei­zer Recht oder dem Recht ei­nes an­de­ren Staa­tes an­zu­mel­den;
b.
die Kon­ku­bi­nats­part­ne­rin oder der Kon­ku­bi­nats­part­ner der haupt­be­rech­tig­ten Per­son, wenn die Kon­ku­bi­nats­part­ne­rin oder der Kon­ku­bi­nats­part­ner von dem be­tref­fen­den in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten nicht als of­fi­zi­el­le Le­ben­s­part­ne­rin oder of­fi­zi­el­ler Le­ben­s­part­ner oder als un­ter­halts­be­rech­tig­te Per­son an­er­kannt wird, der An­trag auf ei­ne Auf­ent­halts­er­laub­nis je­doch von dem in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten ein­ge­reicht wird und ei­ne dau­er­haf­te Be­zie­hung nach­ge­wie­sen wer­den kann;
c.
die le­di­gen Kin­der der haupt­be­rech­tig­ten Per­son im Al­ter von über 25 Jah­ren, wenn die­se die vol­le Sor­ge­pflicht über­nimmt;
d.
die le­di­gen Kin­der der Ehe­gat­tin, des Ehe­gat­ten, der Part­ne­rin, des Part­ners, der Kon­ku­bi­nats­part­ne­rin oder des Kon­ku­bi­nats­part­ners der haupt­be­rech­tig­ten Per­son im Al­ter von über 25 Jah­ren, wenn die­se die vol­le Sor­ge­pflicht über­nimmt;
e.
die Ver­wand­ten in auf­stei­gen­der Li­nie der haupt­be­rech­tig­ten Per­son so­wie der Ehe­gat­tin oder des Ehe­gat­ten, der Part­ne­rin oder des Part­ners, der Kon­ku­bi­nats­part­ne­rin oder des Kon­ku­bi­nats­part­ners der haupt­be­rech­tig­ten Per­son im Sin­ne von Ab­satz 1, wenn die­se die vol­le Sor­ge­pflicht über­nimmt;
f.
in Aus­nah­me­fäl­len wei­te­re Per­so­nen, für die die haupt­be­rech­tig­te Per­son die vol­le Sor­ge­pflicht über­nimmt, wenn es nicht mög­lich ist, sie im Her­kunfts­land Drit­ten an­zu­ver­trau­en (Fäl­le hö­he­rer Ge­walt).

2bis Ei­ne Be­frei­ung vom Er­for­der­nis des ge­mein­sa­men Haus­halts mit der haupt­be­rech­ti­gen Per­son kann ge­währt wer­den:

a.
für Per­so­nen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben d und e und 2 Buch­sta­ben c und d: wenn sie ih­ren Wohn­sitz zu Stu­di­en­zwe­cken im Aus­land ha­ben;
b.
für Per­so­nen nach den Ab­sät­zen 1 und 2: auf Ge­such des be­trof­fe­nen in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten hin für ei­ne Dau­er von höchs­tens ei­nem Jahr, wenn die haupt­be­rech­tig­te Per­son, die von ei­nem in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, b und i GSG an­ge­stellt ist, sich aus be­ruf­li­chen Grün­den an einen Ein­satzort be­gibt, an dem die stän­di­ge An­we­sen­heit der Fa­mi­lie aus Si­cher­heits­grün­den nicht mög­lich oder nicht er­wünscht ist und die Fa­mi­lie aus die­sen Grün­den auf einen ge­mein­sa­men Haus­halt ver­zich­ten muss;
c.
für Per­so­nen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b: wäh­rend ei­nes hän­gi­gen Schei­dungs­ver­fah­rens, ei­nes Tren­nungs­ver­fah­rens, ei­nes Ehe­schutz­ver­fah­rens oder ei­nes Ver­fah­rens zur ge­richt­li­chen Auf­lö­sung der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft der haupt­be­rech­tig­ten Per­son; wäh­rend die­ser Zeit ist der ge­mein­sa­me Haus­halt auch nicht er­for­der­lich für Kin­der nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben d und e, falls sie un­ter der Ob­hut der be­trof­fe­nen Per­son nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a oder b ste­hen, so­wie für Kin­der nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben c und d; die Be­stim­mun­gen des schwei­ze­ri­schen Steu­er­rechts blei­ben vor­be­hal­ten.17

3 Pri­va­te Hausan­ge­stell­te kön­nen vom EDA die Er­laub­nis er­hal­ten, die haupt­be­rech­tig­te Per­son zu be­glei­ten, wenn sie die Vor­aus­set­zun­gen der Ver­ord­nung vom 6. Ju­ni 201118 über die pri­va­ten Hausan­ge­stell­ten er­fül­len.19

4 An­trä­ge auf Er­laub­nis zur Be­glei­tung der haupt­be­rech­tig­ten Per­son durch die in die­sem Ar­ti­kel ge­nann­ten Per­so­nen sind vor der Ein­rei­se der be­glei­ten­den Per­so­nen in die Schweiz zu stel­len.

5 Das EDA ent­schei­det im Ein­zel­fall, ob die Per­son, wel­che die haupt­be­rech­tig­te Per­son be­glei­ten will, die ge­mä­ss die­sem Ar­ti­kel er­for­der­li­chen Vor­aus­set­zun­gen er­füllt. Al­le dies­be­züg­li­chen Fra­gen wer­den in Über­ein­stim­mung mit den di­plo­ma­ti­schen Ge­pflo­gen­hei­ten in Ab­spra­che zwi­schen dem EDA und dem be­tref­fen­den in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten und un­ter Aus­schluss jeg­li­cher per­sön­li­chen In­ter­ven­ti­on der be­güns­tig­ten Per­son ge­re­gelt.

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5063).

18 SR 192.126

19 Fas­sung ge­mä­ss An­hang der V vom 6. Ju­ni 2011 über die pri­va­ten Hausan­ge­stell­ten, in Kraft seit 1. Ju­li 2011 (AS 2011 2425).

Art. 21 Zugang zum Arbeitsmarkt für Personen, die in offizieller Eigenschaft tätig sind  

1 Per­so­nen, die in of­fi­zi­el­ler Ei­gen­schaft bei ei­nem in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten tä­tig sind, müs­sen grund­sätz­lich ih­re dienst­li­chen Auf­ga­ben voll­zeit­lich wahr­neh­men. Die be­son­de­ren Vor­schrif­ten für Ho­no­rar-Kon­su­l­ar­be­am­te auf­grund des Wie­ner Über­ein­kom­mens vom 24. April 196320 über kon­su­la­ri­sche Be­zie­hun­gen so­wie für Per­so­nen, de­ren Auf­ga­ben auf ein spe­zi­fi­sches Man­dat be­schränkt sind, dar­un­ter An­wäl­tin­nen und An­wäl­te, die an Ver­fah­ren vor in­ter­na­tio­na­len Ge­richts­hö­fen oder Schieds­ge­rich­ten teil­neh­men, blei­ben vor­be­hal­ten.

2 Per­so­nen, die in of­fi­zi­el­ler Ei­gen­schaft tä­tig sind, kön­nen in Aus­nah­me­fäl­len von den zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den die Be­wil­li­gung er­hal­ten, ei­ne Ne­ben­er­werbs­tä­tig­keit von bis zu zehn Wo­chen­stun­den aus­zuü­ben, so­fern sie in der Schweiz woh­nen und die Tä­tig­keit mit der Wahr­neh­mung ih­rer dienst­li­chen Auf­ga­ben nicht un­ver­ein­bar ist. Die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den ent­schei­den im Ein­ver­neh­men mit dem EDA.

3 Als zu­läs­si­ge Ne­ben­er­werbs­tä­tig­keit kann ins­be­son­de­re die Lehr­tä­tig­keit in ei­nem Spe­zi­al­ge­biet gel­ten. Hin­ge­gen gel­ten na­ment­lich al­le Tä­tig­kei­ten kom­mer­zi­el­ler Art als un­ver­ein­bar mit den dienst­li­chen Auf­ga­ben.

4 Die in of­fi­zi­el­ler Ei­gen­schaft tä­ti­ge Per­son, die ei­ne Ne­ben­er­werbs­tä­tig­keit aus­übt, ge­niesst für die­se Tä­tig­keit kei­ner­lei Vor­rech­te oder Im­mu­ni­tä­ten. Ins­be­son­de­re ge­niesst sie im Fal­le ei­ner Kla­ge in Be­zug auf die Ne­ben­er­werbs­tä­tig­keit nicht die Im­mu­ni­tät von der Straf-, Zi­vil- und Ver­wal­tungs­ge­richts­bar­keit so­wie von der Ur­teils­voll­stre­ckung.21

5 Sie ist hin­sicht­lich ih­rer Ne­ben­er­werbs­tä­tig­keit dem Schwei­zer Recht un­ter­stellt; ins­be­son­de­re un­ter­liegt sie, so­fern nicht ein So­zi­al­ver­si­che­rungs­ab­kom­men et­was an­de­res be­stimmt, hin­sicht­lich ih­rer Ne­ben­er­werbs­tä­tig­keit der Schwei­zer Ge­setz­ge­bung:

a.
zur Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­ver­si­che­rung;
b.
zur Un­fall­ver­si­che­rung;
c.
zum Er­w­erb­ser­satz;
d.
zu den Fa­mi­li­en­zu­la­gen;
e.
zur Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung; so­wie
f.
zur Mut­ter­schafts­ver­si­che­rung.22

6 Das Ein­kom­men aus der Ne­ben­er­werbs­tä­tig­keit ist in der Schweiz zu ver­steu­ern, so­fern nicht ein bi­la­te­ra­les Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­men et­was an­de­res vor­sieht.23

20 SR 0.191.02

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5063).

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5063).

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5063).

Art. 22 Erleichterter Zugang zum Arbeitsmarkt für Personen, die zur Begleitung der hauptberechtigten Person berechtigt sind  

1 Die fol­gen­den Per­so­nen ha­ben wäh­rend der Dau­er der Funk­tio­nen der haupt­be­rech­tig­ten Per­son er­leich­ter­ten Zu­gang zum Schwei­zer Ar­beits­markt, so­fern sie ge­mä­ss Ar­ti­kel 20 Ab­satz 1 be­rech­tigt sind, die haupt­be­rech­tig­te Per­son zu be­glei­ten, und so­fern sie in der Schweiz woh­nen und mit der haupt­be­rech­tig­ten Per­son im ge­mein­sa­men Haus­halt le­ben:

a.
die Ehe­gat­tin oder der Ehe­gat­te der haupt­be­rech­tig­ten Per­son im Sin­ne von Ar­ti­kel 20 Ab­satz 1 Buch­sta­be a;
b.
die gleich­ge­schlecht­li­che Part­ne­rin oder der gleich­ge­schlecht­li­che Part­ner der haupt­be­rech­tig­ten Per­son im Sin­ne von Ar­ti­kel 20 Ab­satz 1 Buch­sta­be b;
c.
die Kon­ku­bi­nats­part­ne­rin oder der Kon­ku­bi­nats­part­ner der haupt­be­rech­tig­ten Per­son im Sin­ne von Ar­ti­kel 20 Ab­satz 1 Buch­sta­be c;
d.
die le­di­gen Kin­der der haupt­be­rech­tig­ten Per­son im Sin­ne von Ar­ti­kel 20 Ab­satz 1 Buch­sta­be d, wenn sie vor dem 21. Al­ters­jahr als be­rech­tig­te Be­gleit­per­so­nen in die Schweiz ein­ge­reist sind; sie dür­fen den er­leich­ter­ten Zu­gang zum Ar­beits­markt bis zum Al­ter von 25 Jah­ren nut­zen; nach dem 25. Al­ters­jahr müs­sen sie ih­re Auf­ent­halts- und Ar­beits­be­din­gun­gen in Über­ein­stim­mung mit der Ge­setz­ge­bung über Auf­ent­halt und Nie­der­las­sung der Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der re­geln;
e.
die le­di­gen Kin­der der Ehe­gat­tin oder des Ehe­gat­ten, der Part­ne­rin oder des Part­ners so­wie der Kon­ku­bi­nats­part­ne­rin oder des Kon­ku­bi­nats­part­ners im Sin­ne von Ar­ti­kel 20 Ab­satz 1 Buch­sta­be e, wenn sie vor dem 21. Al­ters­jahr als be­rech­tig­te Be­gleit­per­so­nen in die Schweiz ein­ge­reist sind; sie dür­fen den er­leich­ter­ten Zu­gang zum Ar­beits­markt bis zum Al­ter von 25 Jah­ren nut­zen; nach dem 25. Al­ters­jahr müs­sen sie ih­re Auf­ent­halts- und Ar­beits­be­din­gun­gen in Über­ein­stim­mung mit der Ge­setz­ge­bung über Auf­ent­halt und Nie­der­las­sung der Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der re­geln.

2 Zur Er­leich­te­rung der Ar­beits­su­che stellt das EDA den Per­so­nen nach Ab­satz 1 auf An­fra­ge ein Do­ku­ment zur Vor­la­ge vor po­ten­zi­el­len Ar­beit­ge­bern aus, das nach­weist, dass die be­tref­fen­de Per­son nicht der zah­len­mäs­si­gen Be­gren­zung der aus­län­di­schen Ar­beits­kräf­te, dem Grund­satz der vor­ran­gi­gen An­wer­be­ge­bie­te und den ar­beits­markt­li­chen Vor­schrif­ten (In­län­der­vor­rang und vor­gän­gi­ge Kon­trol­le der Löh­ne und der Ar­beits­be­din­gun­gen) un­ter­steht.

3 Per­so­nen nach Ab­satz 1, die ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit nach­ge­hen, er­hal­ten von der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de ge­gen Vor­la­ge ei­nes Ar­beits­ver­trags, ei­nes Stel­len­vor­schlags oder ei­ner Er­klä­rung, wo­nach sie ei­ne selbst­stän­di­ge Er­werbs­tä­tig­keit auf­neh­men wol­len, so­wie ei­ner Be­schrei­bung die­ser Tä­tig­keit ei­ne spe­zi­el­le Auf­ent­halts­be­wil­li­gung, den so ge­nann­ten «Ci-Aus­weis»; die­ser wird ih­nen im Aus­tausch ge­gen ih­re Le­gi­ti­ma­ti­ons­kar­te aus­ge­stellt. Ei­ne selb­stän­di­ge Er­werbs­tä­tig­keit darf nur aus­ge­übt wer­den, wenn die In­ha­be­rin oder der In­ha­ber des Ci-Aus­wei­ses von den zu­stän­di­gen Be­hör­den die Be­wil­li­gung er­hal­ten hat, den frag­li­chen Be­ruf oder die frag­li­che Tä­tig­keit aus­zuü­ben.

4 Per­so­nen nach Ab­satz 1, die in der Schweiz ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit nach­ge­hen, un­ter­ste­hen da­für dem Schwei­zer Recht. Sie ge­nies­sen ins­be­son­de­re kei­ner­lei Vor­rech­te oder Im­mu­ni­tä­ten im Rah­men die­ser Tä­tig­keit.24

5 Sie un­ter­lie­gen, so­fern nicht ein So­zi­al­ver­si­che­rungs­ab­kom­men et­was an­de­res be­stimmt, der Schwei­zer Ge­setz­ge­bung:

a.
zur Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­ver­si­che­rung;
b.
zur Un­fall­ver­si­che­rung;
c.
zum Er­w­erb­ser­satz;
d.
zu den Fa­mi­li­en­zu­la­gen;
e.
zur Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung, so­wie
f.
zur Mut­ter­schafts­ver­si­che­rung.25

6 Das Ein­kom­men aus der Er­werbs­tä­tig­keit ist in der Schweiz zu ver­steu­ern, so­fern nicht ein bi­la­te­ra­les Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­men et­was an­de­res vor­sieht.26

7 Im Üb­ri­gen re­gelt das EDA die Mo­da­li­tä­ten der Um­set­zung im Ein­ver­neh­men mit dem Staats­se­kre­ta­ri­at für Mi­gra­ti­on.27

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5063).

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5063).

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5063).

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5063).

4. Kapitel: Modalitäten der Gewährung von Vorrechten, Immunitäten und Erleichterungen

Art. 23 Gewährung  

1 Der Bun­des­rat be­stimmt die Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen, die in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten, den bei ih­nen in of­fi­zi­el­ler Ei­gen­schaft tä­ti­gen Per­so­nen so­wie Per­sön­lich­kei­ten mit ei­nem in­ter­na­tio­na­len Man­dat und Per­so­nen nach Ar­ti­kel 20 ge­währt wer­den, im Ein­zel­fall un­ter Vor­be­halt der Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen, die sich un­mit­tel­bar aus dem Völ­ker­recht er­ge­ben.

2 Das EDA ist zu­stän­dig, den fol­gen­den Be­güns­tig­ten Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen zu ge­wäh­ren und ent­spre­chen­de völ­ker­recht­li­che Ver­ein­ba­run­gen mit ih­nen ab­zu­sch­lies­sen, so­fern die Tä­tig­keit des in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten nicht mehr als ein Jahr dau­ert:

a.
Son­der­mis­sio­nen, Per­so­nen, die in of­fi­zi­el­ler Ei­gen­schaft für sie tä­tig sind, und Per­so­nen, die zur Be­glei­tung Letz­te­rer be­rech­tigt sind;
b.
in­ter­na­tio­na­len Kon­fe­ren­zen, Per­so­nen, die in of­fi­zi­el­ler Ei­gen­schaft für sie tä­tig sind, und Per­so­nen, die zur Be­glei­tung Letz­te­rer be­rech­tigt sind.
Art. 24 Formen  

1 Di­plo­ma­ti­sche Missio­nen, kon­su­la­ri­sche Pos­ten und stän­di­ge Missio­nen oder an­de­re Ver­tre­tun­gen bei zwi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen, ih­re Mit­glie­der und die zur de­ren Be­glei­tung be­rech­tig­ten Per­so­nen kom­men in Über­ein­stim­mung mit dem Völ­ker­recht und den in­ter­na­tio­na­len Ge­pflo­gen­hei­ten au­to­ma­tisch in den Ge­nuss der Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen, so­bald das EDA ih­re Nie­der­las­sung in der Schweiz be­wil­ligt hat.

2 Die Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen wer­den den fol­gen­den in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten, den in of­fi­zi­el­ler Ei­gen­schaft für sie tä­ti­gen Per­so­nen und den zur Be­glei­tung Letz­te­rer be­rech­tig­ten Per­so­nen durch Ab­schluss ei­ner Ver­ein­ba­rung zwi­schen dem Bun­des­rat und dem in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten oder aus­nahms­wei­se durch ein­sei­ti­gen Ent­scheid des Bun­des­ra­tes ge­währt:28

a.
zwi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen;
b.
in­ter­na­tio­na­len In­sti­tu­tio­nen;
c.
qua­siz­wi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen;
d.
Se­kre­ta­ria­ten oder an­de­ren durch einen völ­ker­recht­li­chen Ver­trag ein­ge­setz­ten Or­ga­nen;
e.
in­ter­na­tio­na­len Ge­richts­hö­fen;
f.
Schieds­ge­rich­ten.

3 Die Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen wer­den den fol­gen­den in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten, den in of­fi­zi­el­ler Ei­gen­schaft für sie tä­ti­gen Per­so­nen und den zur Be­glei­tung Letz­te­rer be­rech­tig­ten Per­so­nen durch ein­sei­ti­gen Ent­scheid des Bun­des­ra­tes oder des EDA oder durch Ab­schluss ei­ner Ver­ein­ba­rung zwi­schen dem Bun­des­rat oder dem EDA und dem in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten ge­währt:

a.
Son­der­mis­sio­nen;
b.
in­ter­na­tio­na­len Kon­fe­ren­zen;
c.
un­ab­hän­gi­gen Kom­mis­sio­nen;
d.
an­de­ren in­ter­na­tio­na­len Or­ga­nen.

4 Die Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen wer­den Per­sön­lich­kei­ten, die ein in­ter­na­tio­na­les Man­dat aus­üben, durch ein­sei­ti­gen Ent­scheid des Bun­des­ra­tes ge­währt.

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Aug. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3137).

5. Kapitel: Erwerb von Grundstücken für dienstliche Zwecke

Art. 25 Verfahren  

1 Der Er­wer­ber oder sein Ver­tre­ter rich­tet sein Ge­such um Er­werb ei­nes Grund­stücks an das EDA, mit Ko­pie an die zu­stän­di­ge Be­hör­de des be­trof­fe­nen Kan­tons.

2 Das Ge­such muss die fol­gen­den An­ga­ben und Un­ter­la­gen ent­hal­ten:

a.29
den Ent­wurf des Er­werb­ver­trags, wor­un­ter ins­be­son­de­re der Ent­wurf ei­nes Kauf­ver­trags, ei­nes Kauf­rechts­ver­trags oder ei­nes lang­jäh­ri­gen Miet­ver­trags, ein un­ter­zeich­ne­ter Vor­ver­trag oder ei­ne Schen­kungs­ur­kun­de zu ver­ste­hen ist;
b.
den Er­werbs­zweck (Re­si­denz des Missi­ons­chefs oder der Missi­ons­che­fin, Kanz­lei der Ver­tre­tung, amt­li­che Bü­ros der Or­ga­ni­sa­ti­on usw.);
c.
die Be­schrei­bung des be­tref­fen­den Grund­stücks un­ter An­ga­be ins­be­son­de­re der Flä­che der Par­zel­le und des Ge­bäu­des; ist die Par­zel­le noch nicht be­baut oder ei­ne Er­wei­te­rung der be­ste­hen­den Ge­bäu­de vor­ge­se­hen, so muss auch die zu be­bau­en­de Flä­che an­ge­ge­ben wer­den;
d.
die Lis­te der Grund­stücke in der Schweiz, de­ren Ei­gen­tü­mer der in­sti­tu­tio­nel­le Be­güns­tig­te be­reits ist, die Be­schrei­bung die­ser Grund­stücke un­ter An­ga­be ins­be­son­de­re der Flä­che der Par­zel­len und der frag­li­chen Ge­bäu­de so­wie der Nut­zung die­ser Grund­stücke.

3 Die Net­to­wohn­flä­che in ei­nem für Wohn­zwe­cke be­stimm­ten Ge­bäu­de darf in der Re­gel nicht mehr als 200 m2 be­tra­gen.

4 Das EDA kann Be­din­gun­gen für den Er­werb ei­nes Grund­stücks fest­le­gen. Na­ment­lich kann es Ge­gen­sei­tig­keit for­dern, wenn der Er­wer­ber ein frem­der Staat ist, der das Grund­stück für den dienst­li­chen Be­darf sei­ner di­plo­ma­ti­schen Missi­on, sei­ner kon­su­la­ri­schen Pos­ten oder sei­ner stän­di­gen Missio­nen bei den zwi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen in der Schweiz er­wirbt.

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Aug. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3137).

Art. 26 Entscheid  

Das EDA ent­schei­det nach Ein­gang der Stel­lung­nah­me des be­trof­fe­nen Kan­tons.

6. Kapitel: Finanzielle Beiträge und andere Unterstützungs­massnahmen

Art. 27 Finanzkompetenzen  

1 Der Bun­des­rat ent­schei­det über fi­nan­zi­el­le Bei­trä­ge und an­de­re Un­ter­stüt­zungs­mass­nah­men, de­ren vor­aus­sicht­li­che Kos­ten bei ein­ma­li­gen Leis­tun­gen 3 Mil­lio­nen Fran­ken und bei wie­der­keh­ren­den Leis­tun­gen 2 Mil­lio­nen Fran­ken pro Jahr über­stei­gen.

2 Das EDA:

a.30
ent­schei­det über ein­ma­li­ge fi­nan­zi­el­le Bei­trä­ge und Sach­leis­tun­gen bis höchs­tens 3 Mil­lio­nen Fran­ken;
b.
ent­schei­det über wie­der­keh­ren­de fi­nan­zi­el­le Bei­trä­ge und Sach­leis­tun­gen für ei­ne Ma­xi­mal­dau­er von 4 Jah­ren und bis höchs­tens 2 Mil­lio­nen Fran­ken pro Jahr;
c.
kann in­ter­na­tio­na­le Kon­fe­ren­zen in der Schweiz fi­nan­zie­ren;
d.
kann zu die­sem Zweck völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge ab­sch­lies­sen.

30 Be­rich­ti­gung vom 5. Mai 2009 (AS 2009 1747).

Art. 28 Modalitäten der Gewährung  

1 Die Mo­da­li­tä­ten der Ge­wäh­rung fi­nan­zi­el­ler Bei­trä­ge und an­de­rer Un­ter­stüt­zungs­mass­nah­men wer­den für je­den Kre­dit im Rah­men des Kre­dit­be­wil­li­gungs­ver­fah­rens be­stimmt.

2 Die Mo­da­li­tä­ten der Ge­wäh­rung ei­ner an­ge­mes­se­nen Ent­schä­di­gung, die die Kan­to­ne für ih­ren Auf­wand beim Voll­zug von Ar­ti­kel 20 Buch­sta­be f GSG er­hal­ten, sind Ge­gen­stand ei­ner Ver­ein­ba­rung, die mit je­dem be­trof­fe­nen Kan­ton zu schlies­sen ist. Das EDA ist be­fugt, sol­che Ver­ein­ba­run­gen ab­zu­sch­lies­sen. Es be­hält ge­ge­be­nen­falls die Be­wil­li­gung des ent­spre­chen­den Kre­dits durch das Par­la­ment vor.

7. Kapitel: Internationale Nichtregierungsorganisationen

Art. 29  

In­ter­na­tio­na­le Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen (IN­GO), die in den Ge­nuss der in der Bun­des­ge­setz­ge­bung vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men kom­men wol­len, dar­un­ter ins­be­son­de­re der Be­frei­ung von der Steu­er­pflicht ge­mä­ss Bun­des­ge­setz vom 14. De­zem­ber 199031 über die di­rek­te Bun­des­steu­er und der in der Schwei­zer Ge­setz­ge­bung vor­ge­se­he­nen er­leich­ter­ten An­stel­lung von aus­län­di­schem Per­so­nal, müs­sen die ge­setz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len; sie müs­sen ihr Ge­such an die vom Ge­setz be­stimm­te zu­stän­di­ge Be­hör­de rich­ten.

8. Kapitel: Befugnisse des EDA

Art. 30  

1 Ne­ben den Be­fug­nis­sen, die in den be­son­de­ren Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung vor­ge­se­hen sind, hat das EDA fol­gen­de Be­fug­nis­se:

a.
Es han­delt die in An­wen­dung des GSG oder die­ser Ver­ord­nung ab­zu­sch­lies­sen­den Ver­ein­ba­run­gen in Ab­spra­che mit den zu­stän­di­gen Äm­tern aus.
b.
Es ist die Be­hör­de, die für den Voll­zug der Ver­ein­ba­run­gen be­tref­fend die Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen so­wie die fi­nan­zi­el­len Bei­trä­ge und an­de­ren Un­ter­stüt­zungs­mass­nah­men zu­stän­dig ist; die be­son­de­ren Be­fug­nis­se der an­de­ren Bun­de­säm­ter blei­ben vor­be­hal­ten.
c.
Es re­gelt die Ein­zel­hei­ten der Um­set­zung die­ser Ver­ord­nung; die be­son­de­ren Be­fug­nis­se der an­de­ren Bun­de­säm­ter blei­ben vor­be­hal­ten.
d.
Es wacht über die Ein­hal­tung der Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen; zu die­sem Zweck trifft es in Über­ein­stim­mung mit den in­ter­na­tio­na­len Ge­pflo­gen­hei­ten al­le ge­eig­ne­ten Mass­nah­men; bei Fest­stel­lung ei­nes Miss­brauchs kann es ei­ner na­tür­li­chen Per­son die Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen ent­zie­hen, so­fern die­se Mass­nah­me ver­hält­nis­mäs­sig ist.
e.
Es be­stimmt im Ein­zel­fall, ob ei­ne Per­son im Sin­ne von Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und c GSG ei­ne «be­güns­tig­te Per­son» ist, und stellt die­ser Per­son ei­ne ih­ren Auf­ga­ben ent­spre­chen­de Le­gi­ti­ma­ti­ons­kar­te aus.
f.
Es legt die Höf­lich­keits­frist im Ein­zel­fall fest, die ei­ner be­güns­tig­ten Per­son nach dem En­de ih­rer dienst­li­chen Auf­ga­ben ein­ge­räumt wer­den kann.
g.
Es be­auf­tragt den Bun­des­si­cher­heits­dienst, die zu­stän­di­gen Po­li­zei­be­hör­den an­zu­wei­sen, wei­te­re Si­cher­heits­mass­nah­men in Über­ein­stim­mung mit Ar­ti­kel 20 Buch­sta­be f GSG zu tref­fen.
h.
Es schliesst die bi­la­te­ra­len Ab­kom­men ab, die er­for­der­lich sind, um den Mit­glie­dern der di­plo­ma­ti­schen Missio­nen, der stän­di­gen Missio­nen oder an­de­ren Ver­tre­tun­gen bei zwi­schen­staat­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen und der kon­su­la­ri­schen Pos­ten der Schweiz im Aus­land die glei­chen Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen zu ge­wäh­ren, die gleich­ran­gi­gen aus­län­di­schen Ver­tre­tun­gen in der Schweiz ge­währt wer­den.

2 Das EDA re­gelt die in­ter­ne Ver­tei­lung der Kom­pe­ten­zen.

9. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 31 Änderung bisherigen Rechts  

Die Än­de­rung bis­he­ri­gen Rechts wird im An­hang ge­re­gelt.

Art. 32 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2008 in Kraft.

Anhang

(Art. 31)

Änderung bisherigen Rechts

Die nachstehenden Verordnungen werden wie folgt geändert:

32

32 Die Änderungen können unter AS 2007 6657konsultiert werden.

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