Bei grossen Gesetzen wie OR und ZGB kann dies bis zu 30 Sekunden dauern

4. Titel: Ausstellung, Änderung und Entkräftung von Pfandtiteln

1. Kapitel: Ausstellung des Pfandtitels

Art. 144 Inhalt des Pfandtitels  

1 Soll ein Pa­pier-Schuld­brief er­rich­tet wer­den, so stellt das Grund­buchamt so­fort nach der Ein­tra­gung des Pfand­rechts in das Haupt­buch den Pfand­ti­tel aus.

2 Der Pfand­ti­tel wird nach dem Mus­ter des EG­BA er­stellt. Dar­in wer­den min­des­tens auf­ge­führt:

a.
die Be­zeich­nung als Schuld­brief und die Be­zeich­nung des Gläu­bi­gers oder der Gläu­bi­ge­rin, oder die An­ga­be, dass der Ti­tel auf den In­ha­ber oder die In­ha­be­rin lau­tet;
b.
das Da­tum der Ein­tra­gung des Pfand­rechts und die An­ga­be des Be­legs;
c.
die Pfand­ti­tel­num­mer;
d.
die Pfand­sum­me, die Zins-, Kün­di­gungs- und Ab­zah­lungs­be­stim­mun­gen so­wie ge­ge­be­nen­falls der höchs­te Zins­fuss, für den das Pfand­recht Si­cher­heit bie­tet (Art. 818 Abs. 2 ZGB), und die Be­mer­kun­gen über Än­de­run­gen im Rechts­ver­hält­nis (Art. 852 ZGB);
e.
die Be­zeich­nung des Grund­stücks, das als Pfand ein­ge­setzt ist, mit der Iden­ti­fi­ka­ti­on (Art. 18 und 94 Abs. 1 Bst. e) und, wenn der Ti­tel nicht mit ei­nem Aus­zug aus dem Haupt­buch ver­bun­den ist, mit der Rechts­na­tur des Grund­stücks (Art. 655 ZGB);
f.
so­fern das Grund­stück in ei­ner Grund­buchein­rich­tung nach kan­to­na­lem Recht auf­ge­nom­men ist: ein ent­spre­chen­der Hin­weis;
g.
die Pfand­stel­le;
h.
die be­reits auf dem Grund­stück ru­hen­den Rech­te und die vor­ge­hen­den und gleich­ran­gi­gen Las­ten (Dienst­bar­kei­ten, Grund­las­ten, Pfand­rech­te, ein­sch­liess­lich der lee­ren Pfand­stel­len und der vor­be­hal­te­nen Vor­gän­ge, Vor­mer­kun­gen);
i.
bei Be­las­tung von Mit­ei­gen­tum und Stock­werk­ei­gen­tum: die vor­ge­hen­de Pfand­be­las­tung der gan­zen Sa­che;
j.
ge­ge­be­nen­falls der Na­me der be­voll­mäch­tig­ten Per­son nach Ar­ti­kel 850 ZGB oder der ver­tre­tungs­be­rech­tig­ten Per­son für die Gläu­bi­ger und Gläu­bi­ge­rin­nen nach Ar­ti­kel 875 Zif­fer 1 ZGB;
k.
die Un­ter­schrift der Per­son, die den Ti­tel aus­stellt.

3 Wird ein Ge­samt­pfand­recht er­rich­tet, so wird die­ses im Pfand­ti­tel als sol­ches be­zeich­net. Zu­dem wer­den für al­le als Pfand ein­ge­setz­ten Grund­stücke die An­ga­ben nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben e–i auf­ge­führt.

4 An­stel­le der An­ga­ben nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben h und i kann im Ti­tel ein Aus­zug aus dem Haupt­buch wie­der­ge­ge­ben wer­den. Der Ti­tel kann auch Hin­wei­se auf ein Dritt­pfand­ver­hält­nis so­wie auf die Über­tra­gung, Auf­be­wah­rung oder Kraft­los­er­klä­rung des Ti­tels und Ähn­li­ches ent­hal­ten.

5 Um­fasst der Ti­tel ein­sch­liess­lich ei­nes Aus­zugs aus dem Haupt­buch meh­re­re Sei­ten und bil­den die­se kei­ne kör­per­li­che Ein­heit, so wird auf je­der be­schrif­te­ten Sei­te die Ti­tel­num­mer an­ge­ge­ben; die Sei­ten wer­den durch ge­gen­sei­ti­ge Hin­wei­se auf die Sei­ten­zahl mit­ein­an­der ver­bun­den.

6 Ist die Dar­stel­lung der An­ga­ben nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben h und i oder ei­nes Aus­zugs nach Ab­satz 4 zu auf­wen­dig oder wür­de der Ti­tel da­durch un­über­sicht­lich oder zu um­fang­reich, so kön­nen die An­ga­ben auf die­je­ni­gen über die vor­ge­hen­den und gleich­ran­gi­gen Pfand­rech­te (ein­sch­liess­lich der lee­ren Pfand­stel­len und vor­be­hal­te­nen Vor­gän­ge), Grund­las­ten, selbst­stän­di­gen und dau­ern­den Rech­te, Nutz­nies­sun­gen und Wohn­rech­te be­schränkt wer­den. In die­sem Fall wird im Ti­tel dar­auf hin­ge­wie­sen, dass an­de­re vor­ge­hen­de Be­las­tun­gen aus dem Haupt­buch er­sicht­lich sind.

7 Wird ein neu­er Pfand­ti­tel für einen kraft­los er­klär­ten oder ent­kräf­te­ten Ti­tel (Art. 152) aus­ge­stellt, so ent­hält er die An­ga­be, dass er an des­sen Stel­le tritt.

Art. 145 Ausstellung der Titel bei Gesamtpfandrechten und Teilpfandrechten  

1 Sol­len für einen Schuld­brief­be­trag meh­re­re Grund­stücke ver­pfän­det wer­den, so wird nur ein Pfand­ti­tel aus­ge­stellt, so­fern:

a.
die zu ver­pfän­den­den Grund­stücke auf ei­nem Kol­lek­tiv­blatt ver­ei­nigt sind; oder
b.
es sich um ein Ge­samt­pfand­recht (Art. 110) han­delt.

2 In den an­dern Fäl­len (Art. 113) kann:

a.
für je­den Teil­be­trag, mit dem ein Grund­stück be­las­tet wird, ein be­son­de­rer Ti­tel aus­ge­stellt wer­den; oder
b.
für die ver­schie­de­nen Grund­stücke, un­ter An­ga­be des auf je­dem las­ten­den Teil­be­trags, ein ein­zi­ger Pfand­ti­tel aus­ge­stellt wer­den, so­fern der Ti­tel über­sicht­lich bleibt.
Art. 146 Ausstellung eines Titels bei Pfandvermehrung  

Sol­len nach Er­rich­tung ei­nes Schuld­briefs wei­te­re Grund­stücke des­sel­ben Grund­buch­krei­ses da­mit be­las­tet wer­den, so gilt für die Aus­stel­lung des Pfand­ti­tels Ar­ti­kel 145.

Art. 147 Ausstellung der Pfandtitel bei Grundstücken in mehreren Grundbuchkreisen  

1 Wird ein Schuld­brief auf meh­re­re, in ver­schie­de­nen Grund­buch­krei­sen ge­le­ge­ne Grund­stücke als Ge­samt­pfand er­rich­tet, so wer­den al­le be­las­te­ten Grund­stücke in den Pfand­ti­tel auf­ge­nom­men.

2 Der Pfand­ti­tel wird von der zu­stän­di­gen Per­son (Art. 144 Abs. 2 Bst. k) je­des be­trof­fe­nen Krei­ses un­ter­schrie­ben.

3 Die Kan­to­ne kön­nen für meh­re­re im sel­ben Kan­ton ge­le­ge­ne Grund­stücke ei­ne ab­wei­chen­de Re­ge­lung vor­se­hen.

Art. 148 Aushändigung der Pfandtitel  

1 Der Pfand­ti­tel wird dem Gläu­bi­ger, der Gläu­bi­ge­rin oder ei­ner ver­tre­tungs­be­rech­tig­ten Per­son nur aus­ge­hän­digt, wenn der Schuld­ner oder die Schuld­ne­rin so­wie der Ei­gen­tü­mer oder die Ei­gen­tü­me­rin des be­las­te­ten Grund­stücks schrift­lich ih­re Zu­stim­mung er­klärt ha­ben (Art. 861 Abs. 3 ZGB).

2 Die­se Ein­wil­li­gung kann in die An­mel­dung zur Ein­tra­gung des Pfand­rechts in das Grund­buch auf­ge­nom­men wer­den.

Art. 149 Auszüge für Grundpfandverschreibungen und Register-Schuldbriefe  

Wird über ei­ne Grund­pfand­ver­schrei­bung oder einen Re­gis­ter-Schuld­brief ein Aus­zug aus dem Grund­buch er­stellt (Art. 825 Abs. 2 ZGB), so gel­ten die Be­stim­mun­gen über den In­halt des Pfand­ti­tels (Art. 144) sinn­ge­mä­ss.

2. Kapitel: Änderung und Entkräftung des Pfandtitels

Art. 150 Änderung des Pfandtitels  

Än­de­run­gen nach den Ar­ti­keln 105 und 106 wer­den gleich­zei­tig im Pfand­ti­tel nach­ge­tra­gen und durch Un­ter­schrift der zu­stän­di­gen Per­son (Art. 144 Abs. 2 Bst. k) be­stä­tigt.

Art. 151 Änderung des Pfandtitels von Amtes wegen  

In den Pfand­ti­teln wer­den von Am­tes we­gen al­le Än­de­run­gen nach­ge­tra­gen, die sich aus den Ein­tra­gun­gen und Lö­schun­gen in den an­de­ren Ab­tei­lun­gen des Haupt­buch­blatts er­ge­ben und die sich auf das Pfand­recht aus­wir­ken, bei­spiels­wei­se Pfand­ent­las­sun­gen, Lö­schun­gen von Dienst­bar­kei­ten, Grund­las­ten und Vor­mer­kun­gen.

Art. 152 Entkräftung von Pfandtiteln  

1 Ein Pfand­ti­tel wird ent­kräf­tet, in­dem er mit ei­nem Lö­schungs­ver­merk ver­se­hen und zer­schnit­ten, per­fo­riert oder dia­go­nal durch­ge­stri­chen wird. Der Lö­schungs­ver­merk wird da­tiert und von der zu­stän­di­gen Per­son des Grund­buchamts un­ter­schrie­ben.

2 Ist ein Pfand­ti­tel schad­haft, un­le­ser­lich oder un­über­sicht­lich ge­wor­den oder er­weist sich ei­ne Neu­aus­stel­lung als zweck­mäs­si­ger als die Än­de­rung, so stellt das Grund­buchamt un­ter Ent­kräf­tung des al­ten einen neu­en Pfand­ti­tel aus und ver­merkt dar­auf die Neu­aus­stel­lung. Wird ein Na­men­ti­tel neu aus­ge­stellt, so wird als Gläu­bi­ger oder Gläu­bi­ge­rin die Per­son an­ge­ge­ben, an die der Ti­tel zu­letzt über­tra­gen wur­de.

3 Auf Ver­lan­gen der be­rech­tig­ten Per­son wird ihr der ent­kräf­te­te Pfand­ti­tel zu­sam­men mit dem neu­en Ti­tel aus­ge­hän­digt. Das kan­to­na­le Recht kann ei­ne an­de­re Re­ge­lung vor­se­hen.

4 Wird das Grund­pfand­recht im Grund­buch ge­löscht, so wird der ent­kräf­te­te Ti­tel dem Grund­ei­gen­tü­mer oder der Grund­ei­gen­tü­me­rin auf Ver­lan­gen aus­ge­hän­digt.

5. Titel: Teilung und Vereinigung von Grundstücken

1. Kapitel: Teilung von Grundstücken

Art. 153 Eröffnung neuer Hauptbuchblätter  

1 Wird die Tei­lung ei­nes Grund­stücks an­ge­mel­det, so wird das bis­he­ri­ge Haupt­buch­blatt in der Re­gel für einen Teil wei­ter­ge­führt.

2 So­weit die an­de­ren Tei­le nicht mit an­gren­zen­den Grund­stücken ver­ei­nigt wer­den, wer­den für sie neue Haupt­buch­blät­ter er­öff­net.

3 Bei al­len ge­än­der­ten und neu­en Grund­stücken wer­den das Da­tum und der Be­leg der Tei­lung an­ge­ge­ben.

Art. 154 Bereinigung der Dienstbarkeiten  

Dienst­bar­kei­ten wer­den nach den Ar­ti­keln 743 und 974a ZGB be­rei­nigt.

Art. 155 Bereinigung der Grundpfandrechte  

1 Grund­pfand­rech­te wer­den ge­mä­ss An­trag des Ei­gen­tü­mers oder der Ei­gen­tü­me­rin und ge­ge­be­nen­falls mit Zu­stim­mung der Pfand­gläu­bi­ger und -gläu­bi­ge­rin­nen ver­teilt.

2 Kann dem An­trag auf Ver­tei­lung der Pfand­haft nicht ent­spro­chen wer­den, so wird die An­mel­dung auf Grund­stücks­tei­lung ab­ge­wie­sen.

3 Wird kein An­trag auf Ver­tei­lung der Pfand­haft ge­stellt, so rich­tet sich das Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 833 ZGB. Das Grund­buchamt teilt den Grund­pfand­gläu­bi­gern und ‑gläu­bi­ge­rin­nen die Ver­tei­lung un­ver­züg­lich mit.

Art. 156 Bereinigung der Grundlasten  

1 Bei der Tei­lung ei­nes Grund­stücks, das mit ei­ner Grund­last be­las­tet ist, wird de­ren Ge­samt­wert (Ab­lö­sungs­s­um­me) im Ver­hält­nis der Wer­te der ent­stan­de­nen Tei­le ver­teilt (Art. 792 Abs. 2 ZGB).

2 Hat die ge­schul­de­te Leis­tung nur einen Be­zug zur wirt­schaft­li­chen Na­tur ei­nes der ent­stan­de­nen Tei­le, so wird die Grund­last nur auf die­sen Teil über­tra­gen.

3 Das Grund­buchamt teilt den an der Grund­last Be­tei­lig­ten die Ver­tei­lung un­ter Hin­weis auf Ar­ti­kel 787 ZGB un­ver­züg­lich mit.

Art. 157 Bereinigung von Vormerkungen und Anmerkungen  

1 Vor­mer­kun­gen und An­mer­kun­gen wer­den nach Ar­ti­kel 974a ZGB be­rei­nigt.

2 Wur­den die An­mer­kun­gen in die Grund­stücks­be­schrei­bung auf­ge­nom­men, so gilt Ar­ti­kel 974a ZGB sinn­ge­mä­ss.

2. Kapitel: Vereinigung von Grundstücken

Art. 158  

1 Die Vor­aus­set­zun­gen für die Ver­ei­ni­gung von Grund­stücken rich­ten sich nach Ar­ti­kel 974b ZGB.

2 Bei der Ver­ei­ni­gung wird in der Re­gel ei­nes der bis­he­ri­gen Haupt­buch­blät­ter wei­ter­ge­führt und die an­dern wer­den ge­schlos­sen.

3 Bei al­len be­trof­fe­nen Haupt­buch­blät­tern wer­den das Da­tum und der Be­leg der Ver­ei­ni­gung an­ge­ge­ben.

6. Titel: Schlussbestimmungen

Art. 159 Vorprüfungsverfahren für die Grundbuchführung mittels Informatik  

1 Will ein Kan­ton das Grund­buch mit­tels In­for­ma­tik füh­ren, so stellt er beim EG­BA ein Ge­such um Vor­prü­fung.

2 Dem Ge­such wer­den bei­ge­legt:

a.
die kan­to­na­len Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen im Ent­wurf oder als Be­schluss;
b.
ei­ne Be­schrei­bung des Sys­tems;
c.
ein Zeit­plan für die Ein­füh­rung des in­for­ma­ti­sier­ten Grund­buchs in den ein­zel­nen Grund­buchäm­tern oder Grund­buch­krei­sen.

3 Die Be­schrei­bung des Sys­tems ent­hält ins­be­son­de­re:

a.
die Dar­stel­lung des Sys­tem­auf­baus in Wor­ten und in gra­fi­scher Form;
b.
den Da­ten­ka­ta­log mit den Ty­po­lo­gi­en und ein Be­zie­hungs­sche­ma;
c.
die Aus­füh­run­gen über tech­ni­sche und or­ga­ni­sa­to­ri­sche Mass­nah­men zur Ge­währ­leis­tung der Da­ten­in­te­gri­tät (Kon­sis­ten­zen, Plau­si­bi­li­tä­ten);
d.
das Be­triebs­kon­zept so­wie die Kon­zep­te über den Da­ten­schutz und die Da­ten­si­cher­heit;
e.
die Er­geb­nis­se der an­ge­wand­ten funk­tio­na­len Prü­fun­gen.

4 Das EG­BA:

a.
be­ur­teilt das Sys­tem auf­grund der ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen theo­re­tisch und nach den Er­geb­nis­sen im pra­xis­be­zo­ge­nen Be­trieb;
b.
gibt dem Kan­ton in­ner­halb drei­er Mo­na­te nach Ein­gang des Ge­suchs das Er­geb­nis der Vor­prü­fung be­kannt.

5 Es kann das Vor­pro­jekt wäh­rend der Vor­prü­fung be­glei­ten.

Art. 160 Ermächtigung  

1 Das EJPD er­mäch­tigt den Kan­ton zur Füh­rung des in­for­ma­ti­sier­ten Grund­buchs, wenn:

a.
die kan­to­na­len Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen ge­neh­migt sind oder oh­ne Vor­be­halt ge­neh­migt wer­den kön­nen; und
b.
das Sys­tem den ge­setz­li­chen An­for­de­run­gen ent­spricht.

2 Mit der Er­mäch­ti­gung ge­neh­migt das EJPD die kan­to­na­len Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen, wenn die­se noch der Ge­neh­mi­gung be­dür­fen.

3 Im Üb­ri­gen rich­tet sich das Ver­fah­ren nach den Ar­ti­keln 27k–27n der Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ver­ord­nung vom 25. No­vem­ber 199877.

4 Ent­spricht das Sys­tem den ge­setz­li­chen An­for­de­run­gen nicht oder kön­nen die kan­to­na­len Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen nicht oh­ne Vor­be­halt ge­neh­migt wer­den, so weist das EJPD das Ge­such zu­rück.

Art. 160a Austausch, vollständige Erneuerung und wesentliche Änderungen am System 78  

1 Die Ar­ti­kel 159 und 160 gel­ten sinn­ge­mä­ss, wenn ein Kan­ton, nach­dem er ei­ne Er­mäch­ti­gung zur Füh­rung des in­for­ma­ti­sier­ten Grund­buchs er­hal­ten hat, das Sys­tem aus­tauscht oder voll­stän­dig er­neu­ert oder am Sys­tem we­sent­li­che Än­de­run­gen vor­nimmt (Art. 15).

2 Voll­stän­dig ist die Er­neue­rung des Sys­tems, wenn der Um­fang der Er­neue­rungs­ar­bei­ten ei­nem Aus­tausch des Sys­tems gleich­kommt.

78 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2021 918).

Art. 161 Aufhebung bisherigen Rechts  

Die Ver­ord­nung vom 22. Fe­bru­ar 191079 be­tref­fend das Grund­buch wird auf­ge­ho­ben.

79 [BS 2 530; AS 1964 413, 456; 1965 467, 1255; 1987 1600; 1988 876; 1993 2904Art. 7 Ziff. 1; 1995 14; 1996 3106; 2004 2669An­hang Ziff. 2; 2005 1343; 2006 2923An­hang 2 Ziff. 3, 4705Ziff. II 19; 2008 2745An­hang Ziff. I; 2009 4723 An­hang Ziff. I]

Art. 162 Änderung bisherigen Rechts  

Die Än­de­rung bis­he­ri­gen Rechts wird im An­hang ge­re­gelt.

Art. 163 Bestehende Schuldbriefe  

Die im Grund­buch vor dem 1. Ja­nu­ar 2012 ein­ge­tra­ge­nen, als Schuld­brief be­zeich­ne­ten Grund­pfand­rech­te sind Pa­pier-Schuld­brie­fe, so­lan­ge sie nicht nach Ar­ti­kel 33b SchlT ZGB um­ge­wan­delt sind.

Art. 164 Bestehende öffentlich-rechtliche Eigentumsbeschränkungen  

Öf­fent­lich-recht­li­che Ei­gen­tums­be­schrän­kun­gen, die vor dem 1. Ja­nu­ar 2012 rechts­kräf­tig an­ge­ord­net wur­den, müs­sen im Grund­buch nicht an­ge­merkt wer­den.

Art. 164a Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 10. Dezember 2021: Zuordnung der AHV-Nummern bereits im Hauptbuch eingetragener Personen 80  

1 Das Grund­buchamt ord­net den na­tür­li­chen Per­so­nen, de­nen ein Recht an ei­nem Grund­stück zu­steht und die bei In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 10. De­zem­ber 2021 be­reits im Haupt­buch ein­ge­tra­gen sind, ih­re AHV-Num­mern im Stan­dard­ver­fah­ren für gan­ze Da­ten­be­stän­de nach Ar­ti­kel 134qua­ter Ab­satz 2 AHVV81 zu.

2 Zu die­sem Zweck über­mit­telt es der ZAS den Be­stand der Da­ten nach Ar­ti­kel 90 Ab­satz 1 Buch­sta­be a zu die­sen Per­so­nen. Die erst­ma­li­ge Über­mitt­lung ist in­nert zwei Jah­ren nach In­kraft­tre­ten die­ser Än­de­rung vor­zu­neh­men.

3 Von der ZAS ve­ri­fi­zier­te An­ga­ben über­nimmt das Grund­buchamt oh­ne wei­te­re Prü­fung in das Per­so­ne­ni­den­ti­fi­ka­ti­ons­re­gis­ter.

4 Bei Un­klar­hei­ten geht es nach Ar­ti­kel 23c Ab­sät­ze 3–5 vor.

5 Die Kan­to­ne sor­gen da­für, dass den im Haupt­buch be­reits ein­ge­tra­ge­nen na­tür­li­chen Per­so­nen die AHV-Num­mer in­nert fol­gen­den Fris­ten zu­ge­ord­net wird:

a.
den Per­so­nen, die seit dem 1. Ja­nu­ar 2012 in das Haupt­buch ein­ge­tra­gen wor­den sind: in­nert drei Jah­ren nach In­kraft­tre­ten die­ser Än­de­rung;
b.
den Per­so­nen, die zwi­schen dem 1. Ja­nu­ar 1948 und dem 31. De­zem­ber 2011 in das Haupt­buch ein­ge­tra­gen wor­den sind: in­nert fünf Jah­ren nach In­kraft­tre­ten die­ser Än­de­rung;
c.
den Per­so­nen, die vor dem 1. Ja­nu­ar 1948 in das Haupt­buch ein­ge­tra­gen wor­den sind: in­nert sie­ben Jah­ren nach In­kraft­tre­ten die­ser Än­de­rung.

80 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2021 918).

81 SR 831.101

Art. 164b Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 10. Dezember 2021: Zugang des Grundstücksuchdienstes zu den rechtswirksamen Daten des Hauptbuchs und Übermittlung von Daten an den Suchindex 82  

1 Die Kan­to­ne stel­len in­nert ei­nem Jahr nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 10. De­zem­ber 2021 die Funk­ti­ons­fä­hig­keit der Schnitt­stel­le für den Da­ten­a­b­ruf durch den Grund­stücks­uch­dienst (Art. 34cAbs. 1) si­cher.

2 In­ner­halb der­sel­ben Frist lie­fern sie dem Su­ch­in­dex des Grund­stücks­uch­diens­tes erst­ma­lig den ge­sam­ten Be­stand der Da­ten nach Ar­ti­kel 34b Ab­sät­ze 5 und 6.

82 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2021 918).

Art. 164c Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 10. Dezember 2021: Gebühren 83  

Im ers­ten Jahr nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 10. De­zem­ber 2021 wer­den für die Nut­zung des Grund­stücks­uch­diens­tes kei­ne Ge­büh­ren er­ho­ben.

83 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2021 918).

Art. 164d Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 10. Dezember 2021: Fristverlängerungen bei Austausch oder vollständiger Erneuerung des Systems 84  

Hat ein Kan­ton in­ner­halb der letz­ten zwei Jah­re vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 10. De­zem­ber 2021 das für das in­for­ma­ti­sier­te Grund­buch ver­wen­de­te Sys­tem durch ein neu­es Sys­tem aus­ge­tauscht, voll­stän­dig er­neu­ert oder den Aus­tausch oder die Er­neue­rung be­schlos­sen, so kann er in sei­ner Ge­setz­ge­bung ei­ne an­ge­mes­se­ne Ver­län­ge­rung der in Ar­ti­kel 164a Ab­sät­ze 2 und 5 so­wie in Ar­ti­kel 164b vor­ge­se­he­nen Fris­ten vor­se­hen.

84 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Dez. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2021 918).

Art. 165 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2012 in Kraft.

Anhang

(Art. 162)

Änderung bisherigen Rechts

Die nachstehenden Verordnungen werden wie folgt geändert:

85

85 Die Änd. können unter AS 2011 4659konsultiert werden.

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden