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Verordnung
über die amtliche Vermessung
(VAV)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 48a Absatz 1 des Regierungs- und Verwaltungsorganisationsgesetzes vom 21. März 19971,
Artikel 38 Absatz 1 des Schlusstitels des Zivilgesetzbuchs (ZGB)2
und die Artikel 5 Absatz 2, 6 Absatz 1, 7, 9 Absatz 2, 12 Absatz 2, 14 Absatz 2, 29 Absatz 3, 31 Absatz 3, 32 Absatz 2, 33 Absatz 3, 38 Absatz 1quater und 46 Absatz 4 des Geoinformationsgesetzes vom 5. Oktober 20073 (GeoIG),4

verordnet:

1 SR 172.010

2 SR 210

3 SR 510.62

4 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 764).

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Funktionen der amtlichen Vermessung 5  

Die amt­li­che Ver­mes­sung:

a.
stellt den Be­hör­den des Bun­des, der Kan­to­ne und der Ge­mein­den so­wie der Wirt­schaft, der Wis­sen­schaft und Drit­ten Ge­o­re­fe­renz­da­ten nach Ar­ti­kel 29 Ab­satz 1 GeoIG zu Ob­jek­ten zur Ver­fü­gung, die sich auf, über oder un­ter der Erd­ober­flä­che be­fin­den;
b.
ge­währ­leis­tet die Ver­füg­bar­keit der im Sin­ne von Ar­ti­kel 950 ZGB zur An­la­ge und Füh­rung des Grund­buchs not­wen­di­gen Geo­ba­sis­da­ten.

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 1a Verhältnis zum allgemeinen Geoinformationsrecht 6  

So­weit die­se Ver­ord­nung kei­ne be­son­de­ren Vor­schrif­ten ent­hält, gilt für die amt­li­che Ver­mes­sung die Geo­in­for­ma­ti­ons­ver­ord­nung vom 21. Mai 20087 (GeoIV).

6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008 (AS 2008 2745). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 764).

7 SR 510.620

Art. 2 Mitwirkung der Kantone, Anhörung der Organisationen 8  

Bei der Vor­be­rei­tung von tech­ni­schen Nor­men und an­de­ren Vor­ga­ben des Bun­des im Gel­tungs­be­reich die­ser Ver­ord­nung, die nicht aus­sch­liess­lich die Bun­des­ver­wal­tung be­tref­fen, stellt der Bund die Mit­wir­kung der Kan­to­ne und die An­hö­rung der Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen auf ge­eig­ne­te Wei­se si­cher.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 3 Planung und Umsetzung 9  

1 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Ver­tei­di­gung, Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport (VBS) legt nach An­hö­rung der kan­to­na­len zu­stän­di­gen Be­hör­de die stra­te­gi­sche Pla­nung der amt­li­chen Ver­mes­sung fest.

2 Die Kan­to­ne er­stel­len Um­set­zungs­plä­ne, die als Grund­la­ge für den Ab­schluss der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 2 GeoIG die­nen.

310

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2745).

10 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 4 Militärische Anlagen  

1 Von die­ser Ver­ord­nung ab­wei­chen­de Vor­schrif­ten über die Ver­mes­sung mi­li­tä­ri­scher An­la­gen blei­ben vor­be­hal­ten.

2 Das VBS re­gelt beim Über­gang mi­li­tä­ri­scher An­la­gen in ei­ne zi­vi­le Nut­zung das Vor­ge­hen für de­ren Auf­nah­me in die amt­li­che Ver­mes­sung und die Kos­ten­tra­gung.11

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

2. Kapitel: Inhalt der amtlichen Vermessung

Art. 5 Bestandteile der amtlichen Vermessung 12  

1 Be­stand­tei­le der amt­li­chen Ver­mes­sung sind:

a.
die Da­ten;
b.
die Fix­punkt- und Grenz­zei­chen im Ge­län­de (Punkt­zei­chen);
c.
die tech­ni­schen und ad­mi­nis­tra­ti­ven Do­ku­men­te;
d.
die Be­stand­tei­le und Grund­la­gen der amt­li­chen Ver­mes­sung al­ter Ord­nung.

2 Das VBS re­gelt die Ein­zel­hei­ten, ins­be­son­de­re die aus den Da­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung ab­ge­lei­te­ten Pro­duk­te. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 7.

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 6 Geodatenmodell der amtlichen Vermessung 13  

1 Das VBS legt die An­for­de­run­gen an das Geo­da­ten­mo­dell für die amt­li­che Ver­mes­sung fest, na­ment­lich hin­sicht­lich In­halt, Di­men­sio­nen, Ge­nau­ig­keit und Zu­ver­läs­sig­keit. Das Geo­da­ten­mo­dell kann mo­du­lar auf­ge­baut sein.

2 Kan­to­na­le Er­wei­te­run­gen des Geo­da­ten­mo­dells sind nicht zu­läs­sig.

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 6a14  

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008 (AS 2008 2745). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 6bis15  

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. März 2003 (AS 2003 507). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2745).

Art. 7 Plan für das Grundbuch 16  

1 Der Plan für das Grund­buch ist ein ana­lo­ger oder di­gi­ta­ler Aus­zug aus den Da­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung.

2 Er ent­hält min­des­tens die Da­ten über:

a.
die Grenz­punk­te und Grenz­li­ni­en der Lie­gen­schaf­ten (Art. 943 Abs. 1 Ziff. 1 ZGB);
b.
die Grenz­punk­te und Grenz­li­ni­en der flä­chen­mäs­sig aus­ge­schie­de­nen selbst­stän­di­gen und dau­ern­den Rech­te an Grund­stücken (Art. 943 Abs. 1 Ziff. 2 ZGB);
c.
die Berg­wer­ke (Art. 943 Abs. 1 Ziff. 3 ZGB);
d.
die Ge­bie­te mit dau­ern­den Bo­den­ver­schie­bun­gen (Art. 660a ZGB).

3 Der Min­dest­be­stand des Pla­nes hat Grund­buch­wir­kung (Art. 971–974 ZGB).

4 Die Kan­to­ne kön­nen vor­schrei­ben, dass zu­sätz­lich zu den Da­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung auch Dienst­bar­keits­gren­zen dar­ge­stellt wer­den, so­fern die­se la­ge­mäs­sig ein­deu­tig de­fi­niert sind.

5 Das Eid­ge­nös­si­sche Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ment (EJPD) und das VBS le­gen ge­mein­sam die An­for­de­run­gen an den Plan für das Grund­buch und an wei­te­re Aus­zü­ge fest, na­ment­lich hin­sicht­lich In­halt und Dar­stel­lung.

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 8–917  

17 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 7. März 2003, mit Wir­kung seit 1. April 2003 (AS 2003 507).

Art. 1018  

18 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

3. Kapitel: Vermarkung

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 11 Begriff und Umfang  

1 Die Ver­mar­kung um­fasst die Grenz­fest­stel­lung und das An­brin­gen von Grenz­zei­chen.

2 Zu ver­mar­ken sind die Ho­heits­gren­zen, die Gren­zen der Lie­gen­schaf­ten und die Gren­zen der selbst­stän­di­gen und dau­ern­den Rech­te, so­weit Letz­te­re flä­chen­mäs­sig aus­ge­schie­den wer­den kön­nen. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 17.19

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 12 Kantonales Recht  

Die Kan­to­ne er­las­sen im Rah­men die­ser Ver­ord­nung Vor­schrif­ten über die rechts­gül­ti­ge Ver­mar­kung.

2. Abschnitt: Grenzfeststellung

Art. 13 Verfahren  

1 Die Gren­zen wer­den in der Re­gel an Ort und Stel­le fest­ge­stellt.

2 Die Kan­to­ne kön­nen be­stim­men, dass die Gren­zen ge­stützt auf Plä­ne, Luft­bil­der oder an­de­re ge­eig­ne­te Grund­la­gen fest­ge­stellt wer­den:

a.20
in Land­wirt­schafts- und Forst­wirt­schafts­ge­bie­ten im Berg- und Söm­me­rungs­ge­biet ge­mä­ss land­wirt­schaft­li­chem Pro­duk­ti­ons­ka­tas­ter21, so­wie in un­pro­duk­ti­ven Ge­bie­ten;
b.22
bei ei­ner Nach­füh­rung, wenn die be­trof­fe­nen Grund­ei­gen­tü­mer und Grund­ei­gen­tü­me­rin­nen da­mit ein­ver­stan­den sind.

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 507).

21 SR 912.1

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 14 Grenzverlauf 23  

1 Als Grenz­li­nie gilt ei­ne Stre­cke oder ein Kreis­bo­gen zwi­schen zwei Grenz­punk­ten.

2 Bei der Ers­ter­he­bung, Er­neue­rung oder lau­fen­den Nach­füh­rung ist ein ein­fa­cher Grenz­ver­lauf an­zu­stre­ben. Be­ste­hen­de Grenz­li­ni­en sind nach Mög­lich­keit zu be­rei­ni­gen.

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 14a Behebung von Widersprüchen 24  

Wi­der­sprü­che zwi­schen den Da­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung und den Ver­hält­nis­sen im Ge­län­de oder zwi­schen dem Plan für das Grund­buch und an­de­ren Plä­nen der amt­li­chen Ver­mes­sung wer­den un­ter Be­rück­sich­ti­gung von Ar­ti­kel 668 Ab­satz 2 ZGB von Am­tes we­gen be­ho­ben.

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008 (AS 2008 2745). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

3. Abschnitt: Anbringen von Grenzzeichen

Art. 15 Grundsatz  

Die Grenz­zei­chen sind so an­zu­brin­gen, dass die Gren­zen im Feld dau­ernd er­kenn­bar oder mit ein­fa­chen Mit­teln auf­find­bar blei­ben.

Art. 16 Zeitpunkt  

1 Die Grenz­zei­chen sind in der Re­gel an­zu­brin­gen, be­vor die Gren­zen erst­mals er­ho­ben wer­den.25

2 Ein­zel­ne Grenz­zei­chen kön­nen nach der Er­he­bung der Da­ten nach Ab­satz 1 an­ge­bracht wer­den.

a.
bei ei­ner Nach­füh­rung, wenn die Gren­ze nicht an Ort und Stel­le fest­ge­stellt wor­den ist;
b.
wenn es aus ei­nem wich­ti­gen Grund nicht mög­lich oder zweck­mäs­sig ist, die­se Ar­beit vor­her aus­zu­füh­ren.

3 Die feh­len­den Grenz­zei­chen nach Ab­satz 2 müs­sen an­ge­bracht wer­den, so­bald die Um­stän­de es er­lau­ben.

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 17 Verzicht  

1 Wer­den die Gren­zen durch na­tür­li­che oder künst­li­che Ab­gren­zun­gen, die dau­ernd ein­deu­tig er­kenn­bar sind, an­ge­ge­ben, so ist in der Re­gel auf Grenz­zei­chen zu ver­zich­ten.

2 Die Kan­to­ne kön­nen wei­te­re Aus­nah­men vor­se­hen, so ins­be­son­de­re:

a.
in Ge­bie­ten, in de­nen Lie­gen­schaf­ten so­wie flä­chen­mäs­sig aus­ge­schie­de­ne selb­stän­di­ge und dau­ern­de Rech­te zu­sam­men­ge­legt wer­den müss­ten;
b.26
für Lie­gen­schaf­ten so­wie flä­chen­mäs­sig aus­ge­schie­de­ne selb­stän­di­ge und dau­ern­de Rech­te, auf de­nen die Grenz­zei­chen durch land­wirt­schaft­li­che Nut­zung oder durch an­de­re Ein­wir­kun­gen dau­ernd ge­fähr­det sind;
c.27
in Land­wirt­schafts- und Forst­wirt­schafts­ge­bie­ten im Berg- und Söm­me­rungs­ge­biet ge­mä­ss land­wirt­schaft­li­chem Pro­duk­ti­ons­ka­tas­ter, so­wie in un­pro­duk­ti­ven Ge­bie­ten.

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 507).

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 507).

4. Kapitel: Ersterhebung, Erneuerung, Nachführung und Pilotprojekte 28

28 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 764).

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 18 Begriffe  

1 Als Ers­ter­he­bung gilt die Er­stel­lung der Be­stand­tei­le der amt­li­chen Ver­mes­sung in Ge­bie­ten oh­ne de­fi­ni­tiv an­er­kann­te amt­li­che Ver­mes­sung so­wie in Ge­bie­ten im Sin­ne von Ar­ti­kel 51 Ab­sät­ze 3 und 4.

2 Als Er­neue­rung gilt die Um­ar­bei­tung oder Er­gän­zung ei­ner de­fi­ni­tiv an­er­kann­ten amt­li­chen Ver­mes­sung, um sie den ge­gen­wär­ti­gen Vor­schrif­ten an­zu­pas­sen.29

3 Als Nach­füh­rung gilt die An­pas­sung der Be­stand­tei­le der amt­li­chen Ver­mes­sung an die ver­än­der­ten recht­li­chen und tat­säch­li­chen Ver­hält­nis­se.

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 19 Verfahren  

Die Fach­stel­le Eid­ge­nös­si­sche Ver­mes­sungs­di­rek­ti­on30 kann Wei­sun­gen über das Ver­fah­ren der Ers­ter­he­bung, Er­neue­rung und Nach­füh­rung er­las­sen.

30 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 20 Geodätisches Bezugssystem 31  

La­ge- und Hö­hen­be­zug der amt­li­chen Ver­mes­sung rich­ten sich nach den Ar­ti­keln 4 und 5 GeoIV32.

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2745).

32 SR 510.620

Art. 21 Zeitpunkt der Durchführung 33  

1 Die Fach­stel­le Eid­ge­nös­si­sche Ver­mes­sungs­di­rek­ti­on und die zu­stän­di­ge Stel­le des Kan­tons pla­nen auf der Grund­la­ge der Pro­gramm­ver­ein­ba­rung die Durch­füh­rung der amt­li­chen Ver­mes­sung.

2 Der Kan­ton legt den Zeit­punkt der Durch­füh­rung der ein­zel­nen Ver­mes­sun­gen fest. Er re­gelt das An­hö­rungs­ver­fah­ren.

334

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2745).

34 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

2. Abschnitt: Nachführung

Art. 22 Nachführungsgrundsatz  

Sämt­li­che Be­stand­tei­le der amt­li­chen Ver­mes­sung un­ter­lie­gen der Nach­füh­rungs­pflicht.

Art. 23 Laufende Nachführung 35  

1 Die Be­stand­tei­le der amt­li­chen Ver­mes­sung, für de­ren Nach­füh­rung ein Mel­de­we­sen or­ga­ni­siert wer­den kann, sind in­nert sechs Mo­na­ten nach Ein­tre­ten ei­ner Ver­än­de­rung nach­zu­füh­ren.

2 Die Kan­to­ne kön­nen nach An­hö­rung der Fach­stel­le Eid­ge­nös­si­sche Ver­mes­sungs­di­rek­ti­on für be­grün­de­te Fäl­le ab­wei­chen­de Fris­ten vor­se­hen.

3 Sie re­geln das Mel­de­we­sen.

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 24 Periodische Nachführung  

1 Al­le Da­ten, die nicht der lau­fen­den Nach­füh­rung un­ter­lie­gen, sind pe­ri­odisch nach­zu­füh­ren.

2 Je­de pe­ri­odi­sche Nach­füh­rung hat sich je­weils über ein grös­se­res zu­sam­men­hän­gen­des Ge­biet zu er­stre­cken.

3 Der Nach­füh­rungs­zy­klus rich­tet sich nach Mög­lich­keit nach je­nem der Lan­des­ver­mes­sung. Er darf zwölf Jah­re nicht über­schrei­ten. Das VBS re­gelt die Ein­zel­hei­ten der Nach­füh­rung.36

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 2537  

37 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

3. Abschnitt: Verifikation

Art. 2638  

Al­le Be­stand­tei­le der amt­li­chen Ver­mes­sung sind nach den Wei­sun­gen der Fach­stel­le Eid­ge­nös­si­sche Ver­mes­sungs­di­rek­ti­on von der kan­to­na­len Ver­mes­sungs­auf­sicht (Art. 42) auf ih­re Qua­li­tät und Voll­stän­dig­keit zu prü­fen.

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

4. Abschnitt: Einspracheverfahren, Genehmigung und Abgeltung

Art. 2739  

39 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 28 Öffentliche Auflage 40  

1 Nach Ab­schluss ei­ner Ers­ter­he­bung oder Er­neue­rung der amt­li­chen Ver­mes­sung so­wie nach Be­he­bung von Wi­der­sprü­chen nach Ar­ti­kel 14a, bei de­nen Grund­ei­gen­tü­mer und Grund­ei­gen­tü­me­rin­nen in ih­ren ding­li­chen Rech­ten be­rührt sind, wird ei­ne öf­fent­li­che Auf­la­ge mit Ein­spra­che­ver­fah­ren durch­ge­führt.41

2 Ge­gen­stand der öf­fent­li­chen Auf­la­ge sind der Plan für das Grund­buch des be­tref­fen­den Pe­ri­me­ters und wei­te­re zum Zweck der Grund­buch­füh­rung er­stell­te Aus­zü­ge aus den Da­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung.

3 Die Kan­to­ne re­geln das Ver­fah­ren un­ter Be­rück­sich­ti­gung der fol­gen­den Grund­sät­ze:

a.
Die öf­fent­li­che Auf­la­ge er­folgt wäh­rend 30 Ta­gen.
b.
Die Auf­la­ge wird amt­lich ver­öf­fent­licht.
c.42
Grund­ei­gen­tü­mer und Grund­ei­gen­tü­me­rin­nen, de­ren Adres­se be­kannt ist, wer­den zu­sätz­lich mit nor­ma­ler Post über die Auf­la­ge und die ih­nen zu­ste­hen­den Rechts­mit­tel in­for­miert.
d.43
Dem Grund­ei­gen­tü­mer oder der Grund­ei­gen­tü­me­rin wird auf Ver­lan­gen ein Aus­zug über sein oder ihr Grund­stück nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a–c aus dem Plan für das Grund­buch zu­ge­stellt.
e.
Ge­gen den Ein­spra­cheent­scheid kann ein Rechts­mit­tel an ei­ne kan­to­na­le Be­hör­de er­ho­ben wer­den; die­se über­prüft den Ent­scheid un­ein­ge­schränkt.
f.
In letz­ter kan­to­na­ler In­stanz ist ein Rechts­mit­tel an ein Ge­richt im Sin­ne von Ar­ti­kel 75 Ab­satz 2 des Bun­des­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 200544 mög­lich.

4 Sie kön­nen vor­se­hen, dass die öf­fent­li­che Auf­la­ge und die amt­li­che Ver­öf­fent­li­chung aus­sch­liess­lich elek­tro­nisch durch­ge­führt wer­den.45

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2745).

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

44 SR 173.110

45 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 29 Genehmigung 46  

1Nach Ab­schluss der öf­fent­li­chen Auf­la­ge und nach ers­tin­stanz­li­cher Er­le­di­gung der Ein­spra­chen ge­neh­migt die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de, un­ge­ach­tet der ge­richt­lich zu er­le­di­gen­den Streit­fäl­le, die Da­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung und die dar­aus er­stell­ten Aus­zü­ge, ins­be­son­de­re den Plan für das Grund­buch, wenn die Da­ten den tech­ni­schen und qua­li­ta­ti­ven An­for­de­run­gen des Bun­des­rechts ent­spre­chen.47

2 Mit der Ge­neh­mi­gung er­langt das Ver­mes­sungs­werk die Be­weis­kraft öf­fent­li­cher Ur­kun­den.

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 507).

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 30 Anerkennung durch den Bund 48  

1Die Fach­stel­le Eid­ge­nös­si­sche Ver­mes­sungs­di­rek­ti­on an­er­kennt das Ver­mes­sungs­werk, wenn:

a.
ih­re for­mel­le Prü­fung er­ge­ben hat, dass die Da­ten den An­for­de­run­gen des Bun­des­rechts ent­spre­chen; und
b.
das Ver­mes­sungs­werk vom Kan­ton ge­neh­migt wur­de.

2Sie be­zeich­net die von der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de ein­zu­rei­chen­den Un­ter­la­gen.

48 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 30bis49  

49 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. März 2003 (AS 2003 507). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2745).

5. Abschnitt: Pilotprojekte50

50 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 764).

Art. 30a  

1 Die Fach­stel­le Eid­ge­nös­si­sche Ver­mes­sungs­di­rek­ti­on kann im Be­reich der amt­li­chen Ver­mes­sung Pi­lot­pro­jek­te in ein­zel­nen Kan­to­nen oder für be­schränk­te geo­gra­fi­sche Ge­bie­te be­wil­li­gen zur Er­pro­bung und Ent­wick­lung:

a.
neu­er Ab­läu­fe und Zu­stän­dig­kei­ten;
b.
neu­er Tech­no­lo­gi­en;
c.
neu­er In­hal­te, Geo­da­ten- und Dar­stel­lungs­mo­del­le.

2Das VBS er­lässt in Ab­stim­mung mit den be­trof­fe­nen Bun­des­stel­len für das je­wei­li­ge Pi­lot­pro­jekt in ei­ner se­pa­ra­ten Ver­ord­nung die Be­stim­mun­gen, die ab­wei­chen von:

a.
die­ser Ver­ord­nung;
b.
der GeoIV51;
c.
der Grund­buch­ver­ord­nung vom 23. Sep­tem­ber 201152;
d.
der Ver­ord­nung vom 21. Mai 200853 über die geo­gra­fi­schen Na­men;
e.
der tech­ni­schen Ver­ord­nung des EJPD und des VBS vom 28. De­zem­ber 201254 über das Grund­buch.

3Pi­lot­pro­jek­te sind zu be­fris­ten und zu eva­lu­ie­ren.

5. Kapitel: Verwaltung der amtlichen Vermessung55

55 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2745).

Art. 31 56  

1 Die Be­stand­tei­le der amt­li­chen Ver­mes­sung sind so zu ver­wal­ten, dass ihr Be­stand und ih­re Qua­li­tät je­der­zeit ge­währ­leis­tet sind.

2Das VBS re­gelt die tech­ni­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen An­for­de­run­gen an die Ver­wal­tung, ins­be­son­de­re an die Da­ten­si­cher­heit, so­wie die Ar­chi­vie­rung und His­to­ri­sie­rung nach den Ar­ti­keln 13–16 GeoIV57.58

56 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

57 SR 510.620

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 3259  

59 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 7. März 2003, mit Wir­kung seit 1. April 2003 (AS 2003 507).

Art. 33  

Auf­ge­ho­ben

6. Kapitel: Zugang und Nutzung60

60 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2745).

Art. 34 Grundsatz  

1 Je­de Per­son, die dies ver­langt, hat im Rah­men der Re­ge­lun­gen nach den Ar­ti­keln 10–13 GeoIG Zu­gang zu den Da­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung.

2 Der Kan­ton be­stimmt die Stel­le, die über Zu­gang und Nut­zung ent­schei­det und die zur Ab­ga­be von Aus­zü­gen und Aus­wer­tun­gen zu­stän­dig ist.

3Das Bun­des­amt für Lan­des­to­po­gra­fie be­treibt einen Geo­dienst für den ver­netz­ten Zu­gang zu den Da­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung (Art. 36 Bst. e GeoIV61).62

61 SR 510.620

62 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 35 Beschreibung der Auszüge und Auswertungen  

Wer­den Aus­zü­ge und Aus­wer­tun­gen der amt­li­chen Ver­mes­sung ab­ge­ge­ben, so um­fasst die Ab­ga­be auch die Geo­me­ta­da­ten, so­weit die­se ver­füg­bar sind, in je­dem Fall aber min­des­tens ei­ne In­for­ma­ti­on über Ak­tua­li­tät, Qua­li­tät und Voll­stän­dig­keit der Da­ten.

Art. 36 Download-Dienst und Schnittstellen 63  

1Der Zu­gang zu den Da­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung ist durch einen Dow­n­load-Dienst zu ge­währ­leis­ten.

2Das VBS re­gelt die tech­ni­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Ein­zel­hei­ten des Diens­tes.

3Es kann wei­te­re Schnitt­stel­len vor­se­hen.

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 37 Beglaubigte Auszüge  

1 Als be­glau­bigt gel­ten Aus­zü­ge aus den Da­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung in ana­lo­ger oder di­gi­ta­ler Form, de­ren Über­ein­stim­mung mit den mass­ge­bli­chen Da­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung durch einen In­ge­nieur-Geo­me­ter oder ei­ne In­ge­nieur-Geo­me­te­rin amt­lich be­stä­tigt wird, der oder die im Geo­me­ter­re­gis­ter ein­ge­tra­gen und nach Ar­ti­kel 46a Ab­satz 1 Buch­sta­be b zur Be­glau­bi­gung er­mäch­tigt ist.64

2 Be­glau­big­te Aus­zü­ge sind öf­fent­li­che Ur­kun­den im Sin­ne von Ar­ti­kel 9 ZGB.

365

64 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

65 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 3866  

66 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 39 Abgabe an Bundesbehörden 67  

Ist der Da­ten­aus­tausch un­ter Be­hör­den nicht durch einen Ver­trag nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 3 GeoIG ge­re­gelt, so wer­den für die Ab­gel­tung der Ab­ga­be der Da­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung an Bun­des­be­hör­den nur der zeit­li­che Auf­wand und die auf­trags­be­ding­ten Kos­ten be­rück­sich­tigt.

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

7. Kapitel: Organisation und Durchführung

1. Abschnitt: Oberleitung und Oberaufsicht

Art. 40 Fachstelle des Bundes  

1 Die Fach­stel­le Eid­ge­nös­si­sche Ver­mes­sungs­di­rek­ti­on ist die Fach­stel­le des Bun­des. Sie un­ter­steht der Lei­tung ei­nes im Re­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen In­ge­nieur-Geo­me­ters oder ei­ner im Re­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen In­ge­nieur-Geo­me­te­rin.68

2 Ihr ob­lie­gen die Ober­lei­tung und die Ober­auf­sicht über sämt­li­che Be­lan­ge der amt­li­chen Ver­mes­sung.

3 Sie sorgt für die Um­set­zung und den Voll­zug der Vor­schrif­ten über die tech­ni­schen und qua­li­ta­ti­ven An­for­de­run­gen an die amt­li­che Ver­mes­sung.69

3bisSie sorgt un­ter Mit­wir­kung der Kan­to­ne, des Eid­ge­nös­si­schen Amts für Grund­buch- und Bo­den­recht und der Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen für die Wei­ter­ent­wick­lung des Geo­da­ten­mo­dells der amt­li­chen Ver­mes­sung; sie kann zu die­sem Zweck Ar­beits­grup­pen ein­set­zen.70

4 Sie stellt fer­ner die Ko­or­di­na­ti­on zwi­schen der amt­li­chen Ver­mes­sung und an­de­ren Ver­mes­sungs­vor­ha­ben des Bun­des si­cher, berät die Bun­des­stel­len bei der Be­schaf­fung der Da­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung und ver­tritt da­bei die In­ter­es­sen des Bun­des ge­gen­über den Kan­to­nen und Drit­ten.71

5 In Zu­sam­men­ar­beit mit den kan­to­na­len Ver­mes­sungs­auf­sich­ten ist sie im Rah­men ih­rer Auf­ga­be be­rech­tigt, Da­ten über die ein­zel­nen Ver­mes­sungs­ar­bei­ten und die da­für ver­ant­wort­li­chen Un­ter­neh­mer und Un­ter­neh­me­rin­nen zu be­ar­bei­ten.72

673

68 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2745).

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2745).

70 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 507).

72 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. März 2003 (AS 2003 507). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 28 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

73 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 4174  

74 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2745).

2. Abschnitt: Vermessungsaufsicht 75

75 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 42 Kantonale Vermessungsaufsicht 76  

1Der Kan­ton be­zeich­net die für die Auf­sicht über die amt­li­che Ver­mes­sung zu­stän­di­ge Stel­le (Ver­mes­sungs­auf­sicht). Die­se steht un­ter der wei­sungs­frei­en fach­li­chen Lei­tung ei­nes im Geo­me­ter­re­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen In­ge­nieur-Geo­me­ters oder ei­ner im Geo­me­ter­re­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen In­ge­nieur-Geo­me­te­rin.77

2 Die Ver­mes­sungs­auf­sicht lei­tet, über­wacht und ve­ri­fi­ziert die Ar­bei­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung. Sie sorgt für die Ko­or­di­na­ti­on der amt­li­chen Ver­mes­sung mit an­de­ren Ver­mes­sungs­vor­ha­ben und Geo­in­for­ma­ti­ons­sys­te­men.78

3 Kann ein Kan­ton nach sei­nen tat­säch­li­chen Ver­hält­nis­sen die Auf­ga­ben der Ver­mes­sungs­auf­sicht nicht wahr­neh­men, so kann er sie ge­gen Er­satz der Kos­ten ganz oder teil­wei­se der Fach­stel­le Eid­ge­nös­si­sche Ver­mes­sungs­di­rek­ti­on über­tra­gen.

4 Die Kan­to­ne kön­nen ein­an­der die Ver­mes­sungs­auf­sicht über­tra­gen oder ge­mein­sa­me In­sti­tu­tio­nen für die Ver­mes­sungs­auf­sicht er­rich­ten.79

76 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

77 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

78 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2745).

79 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 42a Verwaltungsvereinbarung mit Liechtenstein 80  

Das VBS kann mit dem Fürs­ten­tum Liech­ten­stein einen künd­ba­ren und be­fris­te­ten völ­ker­recht­li­chen Ver­trag über die voll­stän­di­ge oder teil­wei­se Über­tra­gung der liech­ten­stei­ni­schen Ver­mes­sungs­auf­sicht an die Fach­stel­le Eid­ge­nös­si­sche Ver­mes­sungs­di­rek­ti­on ab­sch­lies­sen.

80 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2745).

3. Abschnitt: Durchführung der amtlichen Vermessung

Art. 43 Zuständigkeit 81  

1 Der Kan­ton ist zu­stän­dig für die Durch­füh­rung der amt­li­chen Ver­mes­sung.

2 Er be­zeich­net die Stel­le, die für den ori­gi­na­len und mass­ge­bli­chen Da­ten­be­stand der amt­li­chen Ver­mes­sung zu­stän­dig ist.

81 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2745).

Art. 44 Berechtigung zur Ausführung der Arbeiten 82  

1Die Ar­bei­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung dür­fen nur durch wei­sungs­freie In­ge­nieur-Geo­me­ter und -Geo­me­te­rin­nen, die im Geo­me­ter­re­gis­ter ein­ge­tra­gen sind, oder un­ter de­ren fach­li­cher Lei­tung aus­ge­führt wer­den.

2Das VBS kann die Aus­füh­rung von Ar­bei­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung durch an­de­re Fach­kräf­te zu­las­sen, wenn die Qua­li­tät der Ar­bei­ten den An­for­de­run­gen der amt­li­chen Ver­mes­sung ge­nügt und die Ar­bei­ten nicht den Min­dest­be­stand des Plans für das Grund­buch nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 2 oder Ho­heits­gren­zen be­tref­fen.

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 45 Arbeitsvergabe 83  

1 Die Ver­ga­be von Ar­bei­ten wie der Ver­mar­kung, Ers­ter­he­bung, Er­neue­rung, pe­ri­odi­schen Nach­füh­rung und pro­vi­so­ri­schen Nu­me­ri­sie­rung er­folgt nach den für den Kan­ton mass­ge­bli­chen Vor­schrif­ten über das öf­fent­li­che Be­schaf­fungs­we­sen.

2 Ar­bei­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung, die in ei­nem be­stimm­ten geo­gra­fi­schen Raum zur aus­sch­liess­li­chen Aus­füh­rung ver­ge­ben wer­den, müs­sen öf­fent­lich aus­ge­schrie­ben wer­den.

83 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2745).

Art. 46 Geschäftsverkehr mit dem Grundbuch 84  

1Das EJPD und das VBS re­geln ge­mein­sam die Grund­zü­ge des elek­tro­ni­schen Ge­schäfts­ver­kehrs zwi­schen den Stel­len der amt­li­chen Ver­mes­sung und den Grund­buchäm­tern.

2Im Üb­ri­gen re­geln die Kan­to­ne den Ge­schäfts­ver­kehr zwi­schen amt­li­cher Ver­mes­sung und Grund­buch.

84 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 46a Mutationsurkunden und beglaubigte Auszüge 85  

1Die Kan­to­ne le­gen fest, wel­che im Geo­me­ter­re­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen In­ge­nieur-Geo­me­ter und -Geo­me­te­rin­nen:

a.
Mu­ta­ti­ons­ur­kun­den un­ter­zeich­nen dür­fen;
b.
be­glau­big­te Aus­zü­ge nach Ar­ti­kel 37 aus­stel­len dür­fen.

2Die elek­tro­ni­sche Aus­stel­lung be­glau­big­ter Aus­zü­ge rich­tet sich nach der Ver­ord­nung vom 8. De­zem­ber 201786 über die Er­stel­lung elek­tro­ni­scher öf­fent­li­cher Ur­kun­den und elek­tro­ni­scher Be­glau­bi­gun­gen.

85 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

86 SR 211.435.1

8. Kapitel: Programmvereinbarungen, Bundesbeiträge und Restkosten 87

87 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 764).

1. Abschnitt: Programmvereinbarungen 88

88 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 764).

Art. 47 Gegenstand und Dauer 89  

1Ge­gen­stand der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen zwi­schen dem Bun­des­amt für Lan­des­to­po­gra­fie und den Kan­to­nen sind ins­be­son­de­re:

a.
die Leis­tun­gen des Kan­tons;
b.
die Bei­trags­leis­tun­gen des Bun­des;
c.
das Con­trol­ling;
d.
die Ein­zel­hei­ten der Fi­nan­z­auf­sicht.

2Die Dau­er der Pro­gramm­ver­ein­ba­rung be­trägt vier Jah­re. Es kön­nen Teil­zie­le für ei­ne kür­ze­re Dau­er ver­ein­bart wer­den.

89 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 764).

Art. 47a Berichterstattung und Kontrolle 90  

1Der Kan­ton er­stat­tet dem Bun­des­amt für Lan­des­to­po­gra­fie jähr­lich Be­richt über die Ver­wen­dung der Bei­trä­ge.

2Das Bun­des­amt für Lan­des­to­po­gra­fie kon­trol­liert stich­pro­ben­wei­se:

a.
die Aus­füh­rung ein­zel­ner Mass­nah­men ge­mä­ss den Pro­gramm­zie­len;
b.
die Ver­wen­dung der aus­ge­rich­te­ten Bei­trä­ge.

90 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 764).

Art. 47b Mangelhafte Erfüllung 91  

1Das Bun­des­amt für Lan­des­to­po­gra­fie hält die Tran­chen­zah­lun­gen der Bun­des­bei­trä­ge wäh­rend der Pro­gramm­dau­er ganz oder teil­wei­se zu­rück, wenn der Kan­ton:

a.
sei­ner Be­richt­er­stat­tungs­pflicht (Art. 47a Abs. 1) nicht nach­kommt;
b.
ei­ne er­heb­li­che Stö­rung sei­ner Leis­tung schuld­haft ver­ur­sacht.

2Stellt sich nach der Pro­gramm­dau­er her­aus, dass die Leis­tung man­gel­haft ist, so ver­langt das Bun­des­amt für Lan­des­to­po­gra­fie vom Kan­ton Nach­bes­se­rung; es setzt ihm da­für ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist.

3Bleibt die Leis­tung auch nach Ab­lauf die­ser Frist man­gel­haft, so for­dert das Bun­des­amt für Lan­des­to­po­gra­fie Zah­lun­gen im Um­fang des Man­gels samt ei­nem Zins von 5 Pro­zent zu­rück (Art. 28 Abs. 2 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 199092).

91 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 764).

92 SR 616.1

2. Abschnitt: Bundesbeiträge 93

93 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 764).

Art. 47c Bemessung des Bundesbeitrags 94  

Die Be­mes­sung des Bun­des­bei­trags an die Fi­nan­zie­rung der amt­li­chen Ver­mes­sung rich­tet sich nach dem An­hang.

94 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 764).

Art. 47d Anrechenbare Kosten 95  

1 An­re­chen­bar sind nur die Kos­ten, die bei der vor­schrifts­ge­mäs­sen und wirt­schaft­li­chen Er­fül­lung der Auf­ga­be ent­stan­den sind.

2 Nicht an­re­chen­bar sind na­ment­lich:

a.
die Kos­ten der lau­fen­den Nach­füh­rung und der Ver­wal­tung;
b.96
c.
die Kos­ten der kan­to­na­len Ver­mes­sungs­auf­sicht;
d.
die an kan­to­na­le und kom­mu­na­le Or­ga­ne für de­ren Mit­wir­kung bei der Ver­mar­kung und Ver­mes­sung ge­leis­te­ten Ent­schä­di­gun­gen;
e.
die Kos­ten der kan­to­na­len Ve­ri­fi­ka­ti­on und der öf­fent­li­chen Auf­la­ge;
f.
die Ent­schä­di­gung für die bei Ver­mes­sungs­ar­bei­ten ent­stan­de­nen Kul­tur­schä­den;
g.
die Zin­sen für Vor­schüs­se an Ver­mar­kungs- und Ver­mes­sungs­ar­bei­ten;
h.
die aus ver­trags- oder vor­schrifts­wid­ri­gem Ver­hal­ten der Ver­trags­par­tei­en ent­ste­hen­den Mehr­kos­ten;
i.
das Fest­le­gen der Ge­bäu­de­adres­sie­rung;
j.
die Kos­ten der Be­he­bung von Wi­der­sprü­chen nach Ar­ti­kel 14a.

95 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 764).

96 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 48 Berechnung der anrechenbaren Kosten 97  

1 Bei Ar­bei­ten, die nach den Vor­schrif­ten des öf­fent­li­chen Be­schaf­fungs­rechts ver­ge­ben wer­den, ent­spricht der fest­ge­leg­te Preis un­ter Be­rück­sich­ti­gung von Ar­ti­kel 47d den an­re­chen­ba­ren Kos­ten.

2 Für Ar­bei­ten, die nicht nach den Vor­schrif­ten des öf­fent­li­chen Be­schaf­fungs­rechts ver­ge­ben wer­den, legt der Kan­ton die an­re­chen­ba­re Ent­schä­di­gung nach marktüb­li­chen An­sät­zen fest.

3 Die von den Kan­to­nen fest­ge­leg­ten Ent­schä­di­gun­gen be­dür­fen der Ge­neh­mi­gung des Bun­des.

4 In der Pro­gramm­ver­ein­ba­rung kann an­stel­le der an­re­chen­ba­ren Kos­ten ein pau­scha­ler Bun­des­bei­trag ver­ein­bart wer­den.

97 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 764).

Art. 48a98  

98 Ur­sprüng­lich Art. 48bis. Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. März 2003 (AS 2003 507). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Nov. 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 764).

3. Abschnitt: Restkosten99

99 Ursprünglich 2. Abschn.

Art. 49100  

Die Kan­to­ne le­gen fest, wer die nach Ab­zug der Bun­de­s­ab­gel­tun­gen ver­blei­ben­den Kos­ten zu tra­gen hat.

100 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 507).

9. Kapitel: Schlussbestimmungen

1. Abschnitt: Aufhebung bisherigen Rechts

Art. 50 Aufhebung  

Es wer­den auf­ge­ho­ben:

1.
die In­struk­ti­on vom 10. Ju­ni 1919101 für die Tri­an­gu­la­ti­on IV. Ord­nung;
2.
die In­struk­ti­on vom 10. Ju­ni 1919102 für die Ver­mar­kung und die Par­zel­lar­ver­mes­sung;
3.
der Bun­des­rats­be­schluss vom 6. Ja­nu­ar 1920103 über die Auf­he­bung des Bun­des­rats­be­schlus­ses vom 17. No­vem­ber 1911 be­tref­fend die Aus­rich­tung von Bun­des­bei­trä­gen an die Kos­ten der Ver­si­che­rung von Po­ly­gon­punk­ten;
4.
die Ver­ord­nung vom 12. Mai 1971104 über die Grund­buch­ver­mes­sung.

101[BS 2 568]

102[BS 2 592; AS 1980 106]

103[BS 2 658]

104[AS 1971 704; 1991 370An­hang Ziff. 2]

2. Abschnitt: Übergangsbestimmungen

Art. 51 Anpassung bestehender Vermessungen  

1 Pro­vi­so­risch an­er­kann­te Ver­mes­sun­gen sind durch ei­ne Ers­ter­he­bung nach neu­er Ord­nung zu er­set­zen.

2 De­fi­ni­tiv an­er­kann­te Ver­mes­sun­gen sind un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 3 zu er­neu­ern.

3 Das VBS re­gelt, wel­che de­fi­ni­tiv an­er­kann­ten Ver­mes­sun­gen, die nach den vor dem 10. Ju­ni 1919 gel­ten­den Vor­schrif­ten er­stellt wor­den sind, durch ei­ne Ers­ter­he­bung nach neu­er Ord­nung er­setzt wer­den müs­sen.

4 Bei de­fi­ni­tiv an­er­kann­ten Ver­mes­sun­gen, de­ren Fix­punkt­netz nicht im Lan­des­ko­or­di­na­ten­sys­tem er­stellt wur­de, gel­ten die Ar­bei­ten zur An­pas­sung des Fix­punkt­net­zes an die neue Ord­nung als Ers­ter­he­bung.105

5 Die nach den Vor­schrif­ten die­ser Ver­ord­nung an­er­kann­ten Ver­mes­sun­gen gel­ten als Ver­mes­sun­gen neu­er Ord­nung.106

105 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 507).

106 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2745).

Art. 52 Erstvermessungen, Erneuerungen, in Ausführung stehende Vermessungen  

1 Die kan­to­na­le Ver­mes­sungs­auf­sicht be­stimmt, ob Erst­ver­mes­sun­gen und Er­neue­run­gen, die vor Ab­lauf von zwei Jah­ren nach In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung be­gon­nen wur­den, nach al­ter oder neu­er Ord­nung aus­zu­füh­ren sind.

2 Die kan­to­na­le Ver­mes­sungs­auf­sicht ent­schei­det im Ein­ver­neh­men mit der Fach­stel­le Eid­ge­nös­si­sche Ver­mes­sungs­di­rek­ti­on, ob und al­len­falls wie­weit Ver­mes­sun­gen, die im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ser Ver­ord­nung in Aus­füh­rung be­grif­fen sind, nach neu­er Ord­nung zu En­de zu füh­ren sind.

Art. 53 Nachführung von Vermessungen alter Ordnung  

Die kan­to­na­le Ver­mes­sungs­auf­sicht ent­schei­det im Ein­ver­neh­men mit der Fach­stel­le Eid­ge­nös­si­sche Ver­mes­sungs­di­rek­ti­on, ob und al­len­falls wie­weit Ver­mes­sun­gen al­ter Ord­nung nach der neu­en Ord­nung nach­zu­füh­ren sind.

Art. 54 Weitergeltung alten Rechts  

Für Ar­bei­ten, die auf­grund des kan­to­na­len Ent­schei­des ge­mä­ss den Ar­ti­keln 52 und 53 nach al­ter Ord­nung durch- oder wei­ter­ge­führt wer­den, gel­ten die In­struk­ti­on vom 10. Ju­ni 1919107 für die Ver­mar­kung und die Par­zel­lar­ver­mes­sung und die Ver­ord­nung vom 12. Mai 1971108 über die Grund­buch­ver­mes­sung wei­ter.

107[BS 2 592; AS 1980 106]

108[AS 1971 704; 1991 370An­hang Ziff. 2]

Art. 55 Übersichtsplan 109  

1 Die Kan­to­ne kön­nen be­stim­men, dass Ori­gi­nal­über­sichtsplä­ne oder Re­pro­duk­tio­nen da­von so lan­ge er­stellt wer­den dür­fen, bis die für de­ren Ab­lö­sung er­for­der­li­chen Da­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung zur Ver­fü­gung ste­hen.

2 Be­ste­hen­de Über­sichtsplä­ne sind in je­nen Ge­bie­ten nach­zu­füh­ren, in de­nen die für ih­re Ab­lö­sung er­for­der­li­chen Da­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung nicht zur Ver­fü­gung ste­hen.

3110

109 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 507).

110 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 56 Besondere Massnahmen zur Erhaltung der Parzellarvermessungen  

1 Un­ter be­son­de­ren Mass­nah­men zur Er­hal­tung der Par­zel­lar­ver­mes­sun­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 5 Ab­satz 3 des Bun­des­be­schlus­ses vom 20. März 1992111 über die Ab­gel­tung der amt­li­chen Ver­mes­sung wird die pro­vi­so­ri­sche Nu­me­ri­sie­rung ver­stan­den.112

2 Als pro­vi­so­ri­sche Nu­me­ri­sie­rung gilt die Über­füh­rung ei­ner pro­vi­so­risch oder de­fi­ni­tiv an­er­kann­ten amt­li­chen Ver­mes­sung al­ter Ord­nung in ei­ne au­to­ma­ti­ons­ge­rech­te Form, wenn da­bei die An­for­de­run­gen an ei­ne amt­li­che Ver­mes­sung neu­er Ord­nung nicht oder nur teil­wei­se er­füllt wer­den.

3 Pro­vi­so­risch nu­me­ri­sier­te Ver­mes­sun­gen gel­ten als Ver­mes­sun­gen al­ter Ord­nung.

4 Das VBS legt die An­for­de­run­gen an die pro­vi­so­ri­sche Nu­me­ri­sie­rung fest.

111 [AS 1992 2461; 1994 1612. AS 2007 5819Art. 6]. Sie­he heu­te: die V der BVers vom 6. Okt. 2006 über die Fi­nan­zie­rung der amt­li­chen Ver­mes­sung (SR 211.432.27).

112 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 507).

Art. 57 Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
21. Mai 2008
113  

1 Bis zum In­kraft­tre­ten des Ver­trags nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 3 GeoIG dür­fen für Da­ten­be­zü­ge der Bun­des­be­hör­den aus der amt­li­chen Ver­mes­sung nur der zeit­li­che Auf­wand und die auf­trags­be­ding­ten Kos­ten be­rück­sich­tigt wer­den.

2114

113Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2745).

114 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

Art. 57a Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
23. August 2023
115  

1Än­dert das VBS die An­for­de­run­gen an das Geo­da­ten­mo­dell (Art. 6), so re­gelt es den Über­gang vom be­ste­hen­den zum ge­än­der­ten Geo­da­ten­mo­dell.

2Es legt da­bei fest, wel­che bis­he­ri­gen Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung über das Da­ten­mo­dell für ei­ne be­stimm­te Zeit wei­ter­gel­ten.

3Die Auf­he­bung der In­for­ma­ti­ons­ebe­ne Rohr­lei­tun­gen fin­det in fol­gen­den Schrit­ten statt:

a.
Der Geo­ba­sis­da­ten­satz Rohr­lei­tun­gen (Iden­ti­fi­ka­tor 222), der mit der Rohr­lei­tungs­si­cher­heits­ver­ord­nung vom 4. Ju­ni 2021116 ge­schaf­fen wur­de, und die In­for­ma­ti­ons­ebe­ne Rohr­lei­tun­gen der amt­li­chen Ver­mes­sung wer­den vor­läu­fig par­al­lel ver­wal­tet und nach­ge­führt.
b.
Das Bun­des­amt für Ener­gie (BFE) über­prüft an­hand der Da­ten der In­for­ma­ti­ons­ebe­ne Rohr­lei­tun­gen die Da­ten des Geo­ba­sis­da­ten­sat­zes Rohr­lei­tun­gen.
c.
Das Bun­des­amt für Lan­des­to­po­gra­fie legt in Ab­spra­che mit dem BFE den Zeit­punkt fest, in wel­chem die In­for­ma­ti­ons­ebe­ne Rohr­lei­tun­gen der amt­li­chen Ver­mes­sung auf­ge­ho­ben und ge­löscht wer­den kann; es teilt die­sen Zeit­punkt den Kan­to­nen mit und ver­öf­fent­licht den Be­schluss im Bun­des­blatt.

115 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Aug. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 529).

116 SR 746.12

3. Abschnitt: Inkrafttreten

Art. 58  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 1993 in Kraft.

Anhang 117

117 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 23. Nov. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 764).

(Art. 47c)

Bemessung des Bundesbeitrags

Für die Bemessung des Bundesbeitrags an die Finanzierung von Vorhaben der Kantone nach Artikel 47c sind die folgenden Prozentwerte massgeblich; diese bezeichnen den Anteil an den anrechenbaren Kosten nach den Artikeln 47d und 48:

1. Ersterhebung:

a.
für überbaute Gebiete und Bauzonen (Zone I): 15 Prozent;
b.
für Landwirtschafts- und Forstwirtschaftsgebiete im Talgebiet gemäss landwirtschaftlichem Produktionskataster (Zone II): 30 Prozent;
c.
für Landwirtschafts- und Forstwirtschaftsgebiete im Berg- und Sömmerungsgebiet gemäss landwirtschaftlichem Produktionskataster (Zone III): 45 Prozent.

2. Neuerhebung

Wird eine Vermessung ersetzt, die gemäss den vor dem 10. Juni 1919 geltenden Vorschriften erstellt worden ist, so gelten die Werte nach Ziffer 1.

3. Erneuerung:

a.
für überbaute Gebiete und Bauzonen (Zone I): 15 Prozent;
b.
für Landwirtschafts- und Forstwirtschaftsgebiete im Talgebiet gemäss landwirtschaftlichem Produktionskataster (Zone II): 20 Prozent;
c.
für Landwirtschafts- und Forstwirtschaftsgebiete im Berg- und Sömmerungsgebiet gemäss landwirtschaftlichem Produktionskataster (Zone III): 35 Prozent;
d.
bei Gesamtmeliorationen und Landumlegungen in der Land- und Forstwirtschaft, sofern der Bund dafür nicht gestützt auf andere Rechtsgrundlagen Abgeltungen leistet und sofern diese Kosten nicht zulasten Dritter gehen: 25 Prozent.

4. Vermarkung

Vermarkung der Hoheits- und Eigentumsgrenzen für Landwirtschafts- und Forstwirtschaftsgebiete im Berg- und Sömmerungsgebiet gemäss landwirtschaftlichem Produktionskataster (Zone III), sofern der Kanton einen angemessenen Kostenanteil übernimmt: 25 Prozent.

5. Massnahmen infolge von Naturereignissen

Für Massnahmen, die infolge von Naturereignissen oder infolge dauernder Bodenverschiebungen vorgenommen werden und einer Ersterhebung gleichkommen, werden die Ansätze für die Ersterhebung und Vermarkung angewendet.

6. Besondere Anpassungen und periodische Nachführung:

a.
für besondere Anpassungen von aussergewöhnlich hohem nationalem Interesse, sofern der Kanton nachweist, dass die Finanzierung sichergestellt ist: 60 Prozent;
b.
von den Kosten der periodischen Nachführung, die nicht der Verursacher trägt und deren Finanzierung laut Auskunft des Kantons nachweislich sichergestellt ist, pro Periode nach Artikel 24 Absatz 3: 60 Prozent.

7. Pilotprojekte

Innovative Pilotprojekte zur Weiterentwicklung der amtlichen Vermessung und zur Erprobung neuer Technologien: 50–90 Prozent, bemessen nach dem Innovationsgehalt und dem Interesse des Bundes.

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