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Technische Verordnung des VBS
über die amtliche Vermessung1
(TVAV)

vom 10. Juni 1994 (Stand am 1. Juli 2008)

1 Fassung gemäss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport,2

gestützt auf die Artikel 3 Absatz 3, 6a, 26 Absatz 2, 31 Absatz 2, 37 Absatz 3,
51 Absatz 3 und 56 Absatz 4 der Verordnung vom 18. November 19923 über die amtliche Vermessung (VAV),4

verordnet:

2 Fassung gemäss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

3 SR 211.432.2

4 Fassung gemäss Ziff. I der V des VBS vom 5. Juni 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2759).

1. Titel: Grundsätze und Zuständigkeiten

1. Kapitel: Grundsätze

Art. 1 Arbeitsgrundsatz  

Die Ver­mes­sungs­ar­bei­ten sind nach den Re­geln der Kunst und un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Wirt­schaft­lich­keit durch­zu­füh­ren.

Art. 2 Kantonaler Umsetzungsplan 5  

Der kan­to­na­le Um­set­zungs­plan gibt Aus­kunft über Art, Um­fang, Ter­mi­ne und Kos­ten der Ar­bei­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung, ins­be­son­de­re über:

a.
die Ar­bei­ten der Ers­ter­he­bung;
b.
die Ar­bei­ten der Er­neue­rung;
c.
be­son­de­re An­pas­sun­gen von aus­ser­ge­wöhn­lich ho­hem na­tio­na­lem In­ter­es­se;
d.
die pe­ri­odi­sche Nach­füh­rung;
e.
den Er­satz von pro­vi­so­ri­schen Nu­me­ri­sie­run­gen durch ei­ne Ers­ter­he­bung oder Er­neue­rung;
f.
die ge­ne­rel­le Kos­ten­schät­zung.

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 3 Einteilung in Toleranzstufen  

Das Ter­ri­to­ri­um der Eid­ge­nos­sen­schaft wird für die amt­li­che Ver­mes­sung in Ge­bie­te mit fol­gen­den To­le­ranz­stu­fen (TS) ein­ge­teilt:

TS 1:
Stadt­ge­bie­te
TS 2:
Über­bau­te Ge­bie­te und Bau­zo­nen
TS 3:
In­ten­siv ge­nutz­te Land­wirt­schafts- und Forst­wirt­schafts­ge­bie­te
TS 4:
Ex­ten­siv ge­nutz­te Land­wirt­schafts- und Forst­wirt­schafts­ge­bie­te
TS 5:6
Das Söm­me­rungs­ge­biet und un­pro­duk­ti­ve Ge­bie­te

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

Art. 3bis Nummerierungsbereich 7  

Ein Num­me­rie­rungs­be­reich ist Be­stand­teil ei­nes Iden­ti­fi­ka­to­ren-Sys­tem mit zu­ge­ord­ne­ter Geo­me­trie, das die Gül­tig­keits­be­rei­che ein­deu­ti­ger Iden­ti­fi­ka­to­ren de­fi­niert. Die Num­me­rie­rungs­be­rei­che wer­den vom Bund und den Kan­to­nen ver­ge­ben.

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

2. Kapitel: Zuständigkeiten

Art. 4 Eidgenössische Vermessungsdirektion 8  

Die Eid­ge­nös­si­sche Ver­mes­sungs­di­rek­ti­on:9

a.10
b.
ent­schei­det im Ein­zel­fall über die Be­frei­ung von der Er­he­bungs­pflicht nach Ar­ti­kel 10;
c.11
sorgt für die Ver­brei­tung und Wei­ter­ent­wick­lung des Da­ten­mo­dells der amt­li­chen Ver­mes­sung ins­be­son­de­re für die Be­schrei­bungs­spra­che und den Trans­fer­me­cha­nis­mus IN­TER­LIS so­wie für die ent­spre­chen­de Do­ku­men­ta­ti­on (Art. 42);
d.12
ent­schei­det über die ein­zu­rei­chen­den Un­ter­la­gen für die ein­zel­nen Leistun­gen (Art. 111) und für die An­er­ken­nung (Art. 109) so­wie die Zu­si­che­rung der Ab­gel­tung und de­ren Aus­zah­lung (Art. 111 und 112);
e.
ent­schei­det über Teil­zah­lun­gen (Art. 112);
f.13
legt die Grund­sät­ze ein­deu­ti­ger Be­nut­zer­schlüs­sel fest und ver­gibt die über­kan­to­na­len Num­me­rie­rungs­be­rei­che (Art. 3bis);
g.14
schliesst mit der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­le die Pro­gramm­ver­ein­ba­rung ab;
h.15
ent­schei­det über ei­ne ver­ein­fach­te Er­he­bung nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 2.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

10 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003 (AS 2003 514). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 5 Kanton  

Der Kan­ton ist zu­stän­dig für:16

a.
die Zu­ord­nung der To­le­ranz­stu­fen im Ein­zel­fall (Art. 3 und 26);
b.
die Fest­le­gung der An­for­de­run­gen an die To­le­ranz­stu­fe 1 (Art. 3 und 25);
c.17
die Be­schrei­bung der kan­to­na­len Er­wei­te­run­gen zum Da­ten­mo­dell des Bun­des in der Da­ten­be­schrei­bungs­spra­che IN­TER­LIS (Art. 43);
d.
die Si­cher­stel­lung des Da­ten­aus­tauschs über die amt­li­che Ver­mes­sungs­schnitt­stel­le (Art. 44 und 45);
e.
die Ge­neh­mi­gung der Mess­an­ord­nung und des Mess­ver­fah­rens für die In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Fix­punk­te» nach den Ar­ti­keln 48 und 52;
f.
den Ent­scheid über die Be­hand­lung von Dif­fe­ren­zen in den Lie­gen­schafts­flä­chen beim Flä­chen­ver­gleich nach Ar­ti­kel 71 und bei der pro­vi­so­ri­schen Nu­me­ri­sie­rung;
g.18
die Ge­währ­leis­tung der Nach­füh­rung und Ver­wal­tung der amt­li­chen Ver­mes­sung (Art. 80–88);
h.19
die Ab­lö­sung des be­ste­hen­den Grund­buch­pla­nes durch einen neu­en Grund­buch­plan bei ei­ner pro­vi­so­ri­schen Nu­me­ri­sie­rung (Art. 91);
i.20
die Be­stim­mung der bei der pro­vi­so­ri­schen Nu­me­ri­sie­rung zu er­he­ben­den Ob­jek­te (Art. 95);
j.21
ver­gibt die kan­tonsin­ter­nen Num­me­rie­rungs­be­rei­che (Art. 3bis).

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

Art. 622  

22 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 6bis23  

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003 (AS 2003 514). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

2. Titel: Objektkatalog 24

24 Fassung gemäss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

1. Kapitel: Objektkatalog und kantonale Erweiterungen 25

25 Fassung gemäss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

Art. 7 Datenmodell der amtlichen Vermessung 26  

1 Ei­ne In­for­ma­ti­ons­ebe­ne des Ob­jekt­ka­ta­logs (Art. 6 Abs. 2 VAV) be­steht aus ei­nem oder meh­re­ren The­men; ein The­ma be­steht aus ei­nem oder meh­re­ren Ob­jek­ten. Die The­men und Ob­jek­te der In­for­ma­ti­ons­ebe­nen wer­den wie folgt fest­ge­legt:

a.
In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Fix­punk­te»:
1.
La­ge- und Hö­hen­fix­punk­te der Ka­te­go­rie 1 (LF­P1, HFP1),
2.
La­ge- und Hö­hen­fix­punk­te der Ka­te­go­rie 2 (LF­P2, HFP2),
3.
La­ge- und Hö­hen­fix­punk­te der Ka­te­go­rie 3 (LF­P3, HFP3);
b.
In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Bo­den­be­de­ckung»:
1.
Ge­bäu­de,
2.
be­fes­tig­te Flä­chen, un­ter­teilt in: Stras­se/Weg, Trot­toir, Ver­kehrs­in­sel, Bahn, Flug­platz, Was­ser­be­cken so­wie üb­ri­ge be­fes­tig­te Flä­chen,
3.
hu­musier­te Flä­chen, un­ter­teilt in: Acker/Wie­se/Wei­de, In­ten­siv­kul­tu­ren (wei­ter un­ter­teilt in Re­ben und üb­ri­ge In­ten­siv­kul­tu­ren), Gar­ten­an­la­ge, Hoch-/Flach­moor so­wie üb­ri­ge hu­musier­te Flä­chen,
4.
Ge­wäs­ser, un­ter­teilt in: ste­hen­des Ge­wäs­ser, flies­sen­des Ge­wäs­ser, Schilf­gür­tel,
5.
be­stock­te Flä­chen, un­ter­teilt in: ge­schlos­se­ner Wald, be­stock­te Wei­de bzw. Wyt­wei­de (wei­ter un­ter­teilt in «dicht be­stock­te Wei­de» und «of­fen be­stock­te Wei­de» ) so­wie üb­ri­ge be­stock­te Flä­chen,
6.
ve­ge­ta­ti­ons­lo­se Flä­chen, un­ter­teilt in: Fels, Glet­scher/Firn, Ge­röll/Sand, Ab­bau/De­po­nie so­wie üb­ri­ge ve­ge­ta­ti­ons­lo­se Flä­chen;
c.
In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Ein­ze­l­ob­jek­te»:
Mau­er, un­ter­ir­di­sches Ge­bäu­de, üb­ri­ger Ge­bäu­de­teil, ein­ge­dol­tes Ge­wäs­ser, wich­ti­ge Trep­pe, Tun­nel/Un­ter­füh­rung/Ga­le­rie, Brücke/Pas­se­rel­le, Bahn­steig, Brun­nen, Re­ser­voir (so­fern kein Ge­bäu­de), Pfei­ler, Un­ter­stand, Si­lo/ Turm/Ga­so­me­ter (so­fern kein Ge­bäu­de), Hoch­ka­min, Denk­mal, Mast/ An­ten­ne, Aus­sichtsturm, Ufer­ver­bau­ung, Schwel­le, La­wi­nen­ver­bau­ung, mas­si­ver So­ckel, Rui­ne/ar­chäo­lo­gi­sches Ob­jekt, Lan­dungs­steg, ein­zel­ner Fels, schma­le be­stock­te Flä­che, Rinn­sal, schma­ler Weg, Hoch­span­nungs­frei­lei­tung, ober­ir­di­sche Druck­lei­tung von Was­ser­kraft­an­la­gen, Bahn­ge­lei­se, Luft­seil­bahn, Gon­del­bahn/Ses­sel­bahn, Ma­te­ri­al­seil­bahn, Ski­lift, Fäh­re, Grot­te/Höh­len­ein­gang, Ach­se, wich­ti­ger Ein­zel­baum, Bild­stock/Kru­zi­fix, Quel­le, Be­zugs­punkt öf­fent­li­cher In­sti­tu­tio­nen so­wie wei­te­re Ein­ze­l­ob­jek­te;
d.
In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Hö­hen»: flä­chen­de­cken­des di­gi­ta­les Ter­rain­mo­dell (DTM);
e.
In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «No­men­kla­tur»: Flur­na­me, Orts­na­me, Ge­län­dena­me;
f.
In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Lie­gen­schaf­ten»:
1.
Lie­gen­schaft,
2.
selbst­stän­di­ges und dau­ern­des Recht,
3.
Berg­werk,
4.
Grenz­punkt;
g.
In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Rohr­lei­tun­gen»:
1.
Öl­lei­tung, Gas­lei­tung so­wie wei­te­re Lei­tun­gen, die dem Rohr­lei­tungs­ge­setz vom 4. Ok­to­ber 196327 un­ter­ste­hen,
2.
Si­gnal­punk­te zur Kenn­zeich­nung der La­ge der Lei­tun­gen;
h.
In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Ho­heits­gren­zen»:
1.
Ge­mein­de­gren­zen, ein­sch­liess­lich Ho­heits­grenz­punk­te,
2.
Be­zirks­gren­zen,
3.
Kan­tons­gren­zen,
4.
Lan­des­gren­ze;
i.
In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «dau­ern­de Bo­den­ver­schie­bun­gen»: dau­ern­de Bo­den­ver­schie­bun­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 660a des Zi­vil­ge­setz­buchs28;
j.
In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Ge­bäu­de­adres­sen»: Ge­bäu­de­adres­sen ge­mä­ss Schwei­zer Norm SN 612040 (Aus­ga­be 2004-6)29;
k.
In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «ad­mi­nis­tra­ti­ve Ein­tei­lun­gen»:
1.
Num­me­rie­rungs­be­rei­che,
2.
Plan­ein­tei­lun­gen,
3.
To­le­ranz­stu­fen­ein­tei­lung,
4.
Plan­rah­men: An­ga­ben für die Be­schrif­tung des Plans für das Grund­buch.

2 Für die ver­bind­li­che Be­schrei­bung der Ob­jek­te und ih­rer At­tri­bu­te mit den für den Da­ten­aus­tausch not­wen­di­gen In­for­ma­tio­nen gilt das Da­ten­mo­dell im An­hang A.

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

27 SR 746.1

28 SR 210

29 Der Text der Norm kann ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen wer­den bei der Schwei­ze­ri­schen Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch.

Art. 8 Spezielle Bedingungen für einzelne Objekte 30  

1 Pro­jek­tier­te Ob­jek­te der In­for­ma­ti­ons­ebe­nen «Bo­den­be­de­ckung» und «Lie­gen­schaf­ten» so­wie des The­mas «Ge­mein­de­gren­zen» sind Be­stand­tei­le des Ob­jekt­ka­ta­lo­ges der amt­li­chen Ver­mes­sung. Für pro­jek­tier­te Ge­bäu­de wird zu­dem die In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Ge­bäu­de­adres­sen» ge­führt. Die Kan­to­ne re­geln das Mel­de­we­sen.31

2 Wo HFP3 vor­han­den sind, kann auf die Hö­hen­be­stim­mung der LF­P3 ver­zich­tet wer­den.

3 Ob­jek­te der In­for­ma­ti­ons­ebe­nen «Ein­ze­l­ob­jek­te» und «Rohr­lei­tun­gen» sind ent­spre­chend ih­rer Aus­ge­stal­tung als Flä­chen-, Li­ni­en- oder Punkt­ob­jekt zu un­ter­schei­den.

4 Aus­ge­wähl­te, qua­li­fi­zier­te Ein­zel­punk­te kön­nen in den In­for­ma­ti­ons­ebe­nen «Bo­den­be­de­ckung», «Ein­ze­l­ob­jek­te» oder «Rohr­lei­tun­gen» ein­ge­glie­dert wer­den.

5 At­tri­bu­te, die vom Kan­ton fest­ge­legt wer­den müs­sen, sind im An­hang A mit «Ver­ga­be durch Kan­ton» be­zeich­net.

6 Lie­gen­schaf­ten und Ho­heits­gren­zen müs­sen durch Grenz­punk­te oder Ho­heits­grenz­punk­te de­fi­niert sein.

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 9 Kantonale Erweiterungen des Datenmodells des Bundes 32  

1 Als Er­wei­te­run­gen nach Ar­ti­kel 10 VAV kön­nen die Kan­to­ne un­ter an­de­rem wei­te­re In­for­ma­ti­ons­ebe­nen, wei­te­re Un­ter­tei­lun­gen der Ob­jek­te nach An­hang A oder wei­te­re At­tri­bu­te der Ob­jek­te nach An­hang A fest­le­gen.

2 Er­wei­te­run­gen sind so weit zu­läs­sig, als sie die An­for­de­run­gen des Da­ten­mo­dells des Bun­des nicht ver­let­zen und mit den Fest­le­gun­gen des De­par­te­ments be­züg­lich der nor­mier­ten Da­ten­be­schrei­bungs­spra­che und der amt­li­chen Ver­mes­sungs­schnitt­stel­le (AVS) nach Ar­ti­kel 6bis Ab­satz 2 VAV kom­pa­ti­bel sind.

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

2. Kapitel: Definitionen und Detaillierungsgrad

1. Abschnitt: Erhebungsvoraussetzungen

Art. 10 Erhebungskriterien  

1 Ob­jek­te nach Ar­ti­kel 7 sind zu er­he­ben, wenn sie:

a.
ei­ner Be­wil­li­gungs- oder öf­fent­li­chen Auf­la­ge­pflicht un­ter­ste­hen;
b.
wich­ti­ge Funk­tio­nen er­fül­len und für ei­ne Viel­zahl von Be­nut­zern wich­ti­ge In­for­ma­tio­nen lie­fern; oder
c.
im Ge­län­de als wich­ti­ge Ori­en­tie­rungs­hil­fe die­nen.

2 In be­grün­de­ten Fäl­len kann die Eid­ge­nös­si­sche Ver­mes­sungs­di­rek­ti­on33 Ob­jek­te nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a von der Er­he­bungs­pflicht be­frei­en.

3 Für Ob­jek­te, die den Kri­te­ri­en nach Ab­satz 1 nicht ent­spre­chen, gel­ten die Ar­ti­kel 13–23.

33 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 11 Geometrische Voraussetzungen  

1 Als li­ni­en­för­mi­ge geo­me­tri­sche Ele­men­te sind der Kreis­bo­gen und die Ge­ra­de zu­ge­las­sen.

2 Kreis­bo­gen und Ge­ra­de von glei­chen Ob­jek­ten dür­fen sich wie folgt über­schnei­den:

a.
in­ner­halb der In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Bo­den­be­de­ckung»:
5 cm;
b.34
in­ner­halb der In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Ein­ze­l­ob­jek­te»:
5 cm;
c.
in­ner­halb der In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «No­men­kla­tur»:
20 cm;
d.
in­ner­halb der In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Lie­gen­schaf­ten»:
5 cm;
e.35
in­ner­halb der In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Ho­heits­gren­zen»:
5 cm;
f.36
in­ner­halb der In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «dau­ern­de Bo­den­ver­schie­bun­gen»:
20 cm;

g.37
in­ner­halb der In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Ge­bäu­de­adres­sen»:
50 cm;
h.38
in­ner­halb der In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «ad­mi­nis­tra­ti­ve Ein­tei­lun­gen»:
20 cm.

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

36 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

38 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 12 Zusammenlegung von Linien  

1 Li­ni­en von ver­schie­de­nen Ob­jek­ten aus ver­schie­de­nen In­for­ma­ti­ons­ebe­nen dür­fen bei der Er­he­bung zu­sam­men­ge­legt wer­den, wenn sie in­ner­halb des drei­fa­chen Ge­nau­ig­keits­wer­tes nach Ar­ti­kel 29 lie­gen.

2 Li­ni­en der In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Lie­gen­schaf­ten» und Li­ni­en der In­for­ma­ti­ons­ebe­nen «Bo­den­be­de­ckung» und «Ein­ze­l­ob­jek­te», die im Ge­län­de aus ex­akt de­fi­nier­ten Punk­ten be­ste­hen, dür­fen nicht zu­sam­men­ge­legt wer­den.39

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

2. Abschnitt: Informationsebene «Bodenbedeckung»

Art. 13 Minimalfläche  

1 Zu er­he­ben sind Flä­chen, die un­ge­fähr fol­gen­de Min­dest­grös­se auf­wei­sen:

a.
TS 2
>100 m2
b.
TS 3
>1000 m2
c.
TS 4 und 5
>2500 m2

2 Vor­be­hal­ten blei­ben die Ar­ti­kel 14 Ab­satz 2 und 21.

Art. 14 Gebäude 40  

1 Als Ge­bäu­de gel­ten:

a.
Ge­bäu­de im Sin­ne von Ar­ti­kel 2 Buch­sta­be b der Ver­ord­nung vom 9. Ju­ni 201741 über das eid­ge­nös­si­sche Ge­bäu­de- und Woh­nungs­re­gis­ter;
b.
wei­te­re auf Dau­er an­ge­leg­te, mit dem Bo­den fest ver­bun­de­ne über­dach­te Bau­ten, die ei­nem be­stimm­ten Zweck die­nen.

2 Die Ge­bäu­de­flä­che wird durch die Haupt­fassa­den­tei­le mit der je­weils äus­se­ren gröss­ten ver­ti­ka­len Flä­che ge­bil­det. Fassa­den­ver­set­zun­gen von mehr als 10 cm in den TS 2 und 3 und mehr als 50 cm in den TS 4 und 5 sind zu er­he­ben. Ein­zel­hei­ten ent­lang von Fassa­den sind zu er­he­ben, wenn fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
Vor- und Rück­sprün­ge, Pfei­ler von mehr als 50 cm in den TS 2 und 3 und mehr als 100 cm in den TS 4 und 5;
b.
Aus­kra­gun­gen, Er­ker, Vor­bau­ten von mehr als 50 cm in der TS 2 und mehr als 100 cm in den TS 3, 4 und 5.

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

41 SR 431.841.Der Ver­weis wur­de in An­wen­dung von Art. 12 Abs. 2 des Pu­bli­ka­ti­ons­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004 (SR 170.512) auf den 1. Ju­li. 2017 an­ge­passt.

Art. 15 Befestigte Flächen  

Als be­fes­tigt gel­ten künst­lich her­ge­rich­te­te Flä­chen, ins­be­son­de­re as­phal­tier­te, be­to­nier­te, be­kies­te, ge­mer­gel­te oder mit Stei­nen oder Plat­ten be­leg­te Flä­chen. Bei den be­fes­tig­ten Flä­chen wer­den ins­be­son­de­re fol­gen­de Ob­jek­te un­ter­schie­den:

a.42
Ob­jekt «Stras­se/Weg»: Flä­chen mit Er­schlies­sungs­funk­tio­nen für den Fuss­gän­ger- und/oder den Fahr­zeug­ver­kehr, wie Stras­sen (ein­ge­schlos­sen Park­strei­fen), Flur­we­ge, Wald­we­ge, Wal­der­schlies­sungs­stras­sen, wei­te­re We­ge (mit ver­dich­te­ter Bo­den­flä­che) von öf­fent­li­chem In­ter­es­se und de­ren Ab­schlüs­se wie Rinn­stei­ne und Stell­stei­ne;
abis.43
Ob­jekt «Trot­toir»: Flä­che mit Er­schlies­sungs­funk­ti­on für den Fuss­gän­ger;
ater.44
Ob­jekt «Ver­kehrs­in­sel»: Flä­che mit Ver­kehrs­lei­t­funk­ti­on;
b.
Ob­jekt «Bahn»: Das ge­sam­te Ge­lei­se­ge­biet bis zum Über­gang in an­de­re Bo­den­be­de­ckungs­ar­ten, ein­ge­schlos­sen die Kof­fe­rung, die mit Schot­ter, Kies oder Sand be­leg­ten Flä­chen und die Bahn­stei­ge, die zwi­schen oder ne­ben den Ge­lei­sen lie­gen;
c.
Ob­jekt «Flug­platz»: Künst­lich be­fes­tig­te Pis­ten, Roll­we­ge und Ab­stell­flä­chen für Flug­zeu­ge;
d.
Ob­jekt «Was­ser­be­cken»: Die künst­li­chen An­la­gen samt Um­ran­dung, ins­be­son­de­re Schwimm- und Sprung­be­cken öf­fent­li­cher Ba­de­an­stal­ten, Bass­ins (auf öf­fent­li­chem und pri­va­tem Grund), Klär­be­cken von Ab­was­ser­rei­ni­gungs­an­la­gen, Feu­er­wei­her;
e.
Ob­jekt «üb­ri­ge be­fes­tig­te Flä­chen»: Al­le Flä­chen, die die An­for­de­run­gen nach dem ers­ten Ab­satz die­ser Be­stim­mung er­fül­len, kei­ne Ob­jek­te nach den Buch­sta­ben a–d die­ser Be­stim­mung sind und die Mi­ni­mal­flä­che nach Ar­ti­kel 13 über­stei­gen, ins­be­son­de­re die dem Fahr­zeug­ver­kehr die­nen­den Park­plät­ze, Ver­kehrs­er­schlies­sun­gen zu Ge­bäu­den, Ab­stell-, Rast- und Vor­plät­ze oder Sport­an­la­gen.

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

43 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

44 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 16 Humusierte Flächen  

1 Hu­musier­te Flä­chen um­fas­sen den ge­wach­se­nen Bo­den oh­ne die be­stock­ten Flä­chen.

2 Zum Ob­jekt «üb­ri­ge In­ten­siv­kul­tu­ren» ge­hö­ren ins­be­son­de­re Obst­kul­tu­ren oder Gärt­ne­rei­en.

3 Zum Ob­jekt «Gar­ten­an­la­gen» ge­hö­ren ins­be­son­de­re Frei­zeit­gär­ten, Park­an­la­gen, Kin­der­spiel­plät­ze, Ge­bü­sche, Gar­ten­be­sto­ckun­gen, Gar­ten­ge­bü­sche, Ra­sen, Hau­s­um­schwung.

4 Zum Ob­jekt «üb­ri­ge hu­musier­te Flä­che» ge­hö­ren ins­be­son­de­re Grün­strei­fen bei Ver­kehrs­an­la­gen oder Bach­bor­de.

Art. 17 Gewässer  

1 Ge­wäs­ser um­fas­sen al­le Was­ser­flä­chen oh­ne die künst­li­chen Was­ser­be­cken.

2 Zum Ob­jekt «flies­sen­des Ge­wäs­ser» ge­hö­ren ins­be­son­de­re Flüs­se, Bä­che und Kanä­le, und zum Ob­jekt «ste­hen­des Ge­wäs­ser» ge­hö­ren ins­be­son­de­re Seen und Wei­her. Geo­me­trisch wer­den die­se in der Re­gel bei un­be­fes­tig­ten Ufern nach der an der Bo­den­be­schaf­fen­heit er­kenn­ba­ren Ab­gren­zung und bei be­fes­tig­ten Ufern nach der Be­fes­ti­gung ab­ge­grenzt. An­gren­zen­de Ufer­be­fes­ti­gun­gen sind ih­ren Bo­den­be­dec­kungs­ar­ten zu­zu­ord­nen.

3 Zum Ob­jekt «Schilf­gür­tel» ge­hö­ren die mit Schilf be­deck­ten Flä­chen, die den Über­gang zwi­schen dem of­fe­nen Ge­wäs­ser und der land­sei­ti­gen Bo­den­be­de­ckung bil­den. In der Ge­wäs­ser­flä­che ste­hen­de iso­lier­te Schilf­be­stän­de wer­den nicht er­ho­ben.

Art. 18 Bestockte Flächen  

1 Be­stock­te Flä­chen um­fas­sen den Wald im Sin­ne von Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 des Bun­des­ge­set­zes vom 4. Ok­to­ber 199145 über den Wald (Wald­ge­setz, WaG).

2 Flä­chen, für die ei­ne Auf­fors­tungs­pflicht be­steht (Art. 2 Abs. 2 Bst. c WaG), gel­ten als pro­jek­tier­te Ob­jek­te.

3 Die geo­me­tri­sche Ab­gren­zung des Wal­des hat bei Be­darf mit den zu­stän­di­gen For­st­or­ga­nen zu er­fol­gen.

4 Gross­flä­chi­ge Wind­schutz­he­cken im nicht über­bau­ten Ge­biet sind als be­stock­te Flä­chen zu er­he­ben.

5 Als Ob­jekt «be­stock­te Wei­de» (Wyt­wei­de) gel­ten Flä­chen nach Ar­ti­kel 2 der Wald­ver­ord­nung vom 30. No­vem­ber 199246.47

6 Die Flä­che des Ob­jekts «be­stock­te Wei­de» wird rein kar­to­gra­fisch in die Ob­jek­te «dicht be­stock­te Wei­de» und «of­fen be­stock­te Wei­de» un­ter­teilt.48

7 Zum Ob­jekt «üb­ri­ge be­stock­te Flä­chen» ge­hö­ren Weid­wäl­der, Be­sto­ckun­gen von Ufer- und Bach­zo­nen, die Misch­zo­nen zwi­schen Wald und Wei­de, Fels oder Ge­röll so­wie Über­gangs­zo­nen bei der kli­ma­ti­schen Wald­gren­ze, so­fern die Flä­chen nicht den Ob­jek­ten «ge­schlos­se­ner Wald» oder «be­stock­te Wei­de» zu­ge­ord­net wer­den kön­nen.49

45SR 921.0

46 SR 921.01

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

48 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

49 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 19 Vegetationslose Flächen  

1 Als ve­ge­ta­ti­ons­los gel­ten die land- und forst­wirt­schaft­lich nicht nutz­ba­ren Flä­chen.

2 Zum Ob­jekt «üb­ri­ge ve­ge­ta­ti­ons­lo­se Flä­chen» ge­hö­ren die Misch­zo­nen zwi­schen Gras und Fels/Ge­röll, ins­be­son­de­re ver­busch­te Flä­chen, ver­fels­te Flä­chen, Über­gangs­zo­nen bei der kli­ma­ti­schen Pflan­zen­gren­ze.

3. Abschnitt: Informationsebene «Einzelobjekte» 50

50 Fassung gemäss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

Art. 20 Verhältnis zur Informationsebene «Bodenbedeckung» 51  

Die In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Ein­ze­l­ob­jek­te» um­fasst Ob­jek­te, die Merk­ma­le der Bo­den­be­de­ckung ent­hal­ten, auf­grund ih­rer Ei­gen­schaft oder Aus­deh­nung aber kei­ne oder nur ei­ne un­we­sent­li­che flä­chen­mäs­si­ge Be­deu­tung ha­ben.

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

Art. 21 Objekte  

Der In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Ein­ze­l­ob­jek­te» sind Ob­jek­te ins­be­son­de­re zu­zu­ord­nen, wenn:52

a.
sie nicht als Ge­bäu­de nach Ar­ti­kel 14 gel­ten, bei­spiels­wei­se un­ter­ir­di­sche Ge­bäu­de, Er­ker oder Bal­ko­ne;
b.
die Ab­gren­zung als Flä­che nicht ein­deu­tig mög­lich ist oder die Auf­nah­me als Flä­che­n­ob­jekt einen un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Auf­wand brin­gen wür­de, bei­spiels­wei­se bei Rinn­sa­len, Tram­pel­pfa­den, un­re­gel­mäs­sig ver­lau­fen­den Fuss­we­gen und Bach­läu­fen oder Berg­bä­chen;
c.
sie li­ni­en­haft aus­ge­prägt sind, bei­spiels­wei­se Ge­lei­se­ach­sen; oder
d.
sie im Plan für das Grund­buch durch Sym­bo­le dar­ge­stellt wer­den, bei­spiels­wei­se wich­ti­ge Ein­zel­bäu­me.

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

4. Abschnitt: Informationsebene «Höhen»

Art. 22 Begriff und Inhalt 53  

1 Die In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Hö­hen» wird durch ein DTM ge­bil­det.

2 Die Da­ten aus dem DTM müs­sen im 2-Me­ter-Git­ter ab­ge­ge­ben wer­den kön­nen.

3 Der Re­fe­renz­punkt des 2-Me­ter-Git­ters hat fol­gen­de Lan­des­ko­or­di­na­ten:

a.
im Be­zugs­rah­men LV03 y = 600 000.00 m (Rechts­wert) und
x = 200 000.00 m (Hoch­wert);
b.
im Be­zugs­rah­men LV95 E = 2 600 000.00 m (Rechts­wert) und
N = 1 200 000.00 m (Hoch­wert).

4 Die Kan­to­ne kön­nen die Da­ten zu­sätz­lich in an­de­rer aus dem DTM ab­ge­lei­te­ter Form an­bie­ten.

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 2354  

54 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

3. Kapitel: Genauigkeit und Zuverlässigkeit

1. Abschnitt: Toleranzen

Art. 24 Grundsatz  

1 Die Ge­nau­ig­keits- und Zu­ver­läs­sig­keits­an­for­de­run­gen rich­ten sich nach den To­le­ranz­stu­fen.

2 Über Ge­bie­te mit sehr ge­rin­gem Bo­den­wert und von be­trächt­li­cher Aus­deh­nung, für die ei­ne to­le­ranz­stu­fen­ge­mäs­se Ge­nau­ig­keit und Zu­ver­läs­sig­keit nicht er­for­der­lich ist, kann mit Zu­stim­mung der Eid­ge­nös­si­schen Ver­mes­sungs­di­rek­ti­on ei­ne ver­ein­fach­te Er­he­bung durch­ge­führt wer­den.55

55 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 25 Mindestanforderung der TS 1  

1 Die An­for­de­run­gen der TS 1 (Stadt­ge­bie­te) müs­sen min­des­tens die­je­ni­gen der TS 2 er­fül­len.

2 Ar­ti­kel 28 bleibt vor­be­hal­ten.

Art. 26 Zuordnung 56  

1 Der Kan­ton ord­net die TS im Ein­zel­fall zu.

2 Er be­zeich­net die Ge­bie­te nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 2.

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

2. Abschnitt: Genauigkeit

Art. 27 Grundsatz  

Die An­for­de­run­gen an die Ge­nau­ig­keit der Punk­te der amt­li­chen Ver­mes­sung sind als mitt­le­re Feh­ler (Stan­dard­ab­wei­chun­gen) de­fi­niert und be­zie­hen sich auf die An­schluss­punk­te. Sie gel­ten für Neu­be­rech­nun­gen.

Art. 28 Informationsebene «Fixpunkte» 57  

1 Die ab­so­lu­te La­ge­ge­nau­ig­keit (gros­se Halb­ach­se der Kon­fi­den­zel­lip­se [mitt­le­re Feh­le­rel­lip­se MFA, 1 Sig­ma] in cm) be­trägt:

Punkt­ka­te­go­rie

TS1

TS2

TS3

TS4

TS5

LF­P2

3

3

3

8

8

LF­P3

*

5

5

10

10

HFP 1/2/3**

*

10

20

50

100

*
ge­mä­ss kan­to­na­len Vor­schrif­ten, min­des­tens aber wie TS2
**
ge­mä­ss Ge­nau­ig­keits­an­for­de­run­gen für die In­for­ma­ti­ons­ebe­nen «Bo­den­be­de­ckung» und «Ein­ze­l­ob­jek­te»

2 Die Hö­hen­ge­nau­ig­keit (Stan­dard­ab­wei­chung [mitt­ler­er Feh­ler, 1 Sig­ma] für die Hö­he MFH in cm) be­trägt:

Punkt­ka­te­go­rie

TS1

TS2

TS3

TS4

TS5

LF­P2

4,5

4,5

4,5

12

12

LF­P3**

*

7,5

7,5

15

15

HFP2 (ni­vel­liert)

*

0,5

0,5

HFP2 (GNSS)

3,0

3,0

4,0

5,0

HFP3

*

0,5

*
ge­mä­ss kan­to­na­len Vor­schrif­ten, min­des­tens aber wie TS2
**
so­fern kei­ne HFP3 vor­han­den sind

3 Die er­reich­ten Ge­nau­ig­kei­ten sind rech­ne­risch nach der Me­tho­de der kleins­ten Qua­dra­te nach­zu­wei­sen. Sie dür­fen die Wer­te nach den Ab­sät­zen 1 und 2 nicht über­schrei­ten.

4 Als To­le­ran­z­wert für die Be­ur­tei­lung ein­zel­ner Ko­or­di­na­ten- re­sp. Hö­hen­wi­der­sprü­che gilt der drei­fa­che Be­trag der Wer­te nach den Ab­sät­zen 1 und 2.

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 29 Informationsebenen «Bodenbedeckung» sowie «Einzelobjekte» 58  

1 Die La­ge­ge­nau­ig­keit (Stan­dard­ab­wei­chung in cm) be­trägt für einen im Ge­län­de ex­akt de­fi­nier­ten Punkt, ins­be­son­de­re Ge­bäu­de­e­cke, Mau­er­punkt:

TS2

TS3

TS4

TS5

10

20

50

100

2 Bei Ob­jek­ten, die im Ge­län­de nicht ge­nau fest­ge­legt wer­den kön­nen, ent­spricht die La­ge­ge­nau­ig­keit der Fest­stel­lungs­ge­nau­ig­keit.59

3 Die La­ge­ge­nau­ig­keit a prio­ri der Mess- und Be­rech­nungs­me­tho­de ist nach­zu­wei­sen.

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 30 Informationsebene «Höhen» 60  

1 In den Ge­bie­ten bis 2000 m über Meer der TS 2–4 be­trägt die Hö­hen­ge­nau­ig­keit des DTM für im Ge­län­de ge­nau de­fi­nier­te Ter­rains, bei­spiels­wei­se Stras­sen: 80 cm (Stan­dard­ab­wei­chung 1σ).

2 In den Ge­bie­ten bis 2000 m über Meer der TS 2–4 be­trägt die Hö­hen­ge­nau­ig­keit des DTM für im Ge­län­de nicht ge­nau de­fi­nier­te Ter­rains, bei­spiels­wei­se stei­le Ter­rains oder Wald­bö­den: 200 cm (Stan­dard­ab­wei­chung 1σ).

3 In den Ge­bie­ten über 2000 m über Meer und in den Ge­bie­ten der TS 5 be­trägt die Hö­hen­ge­nau­ig­keit des DTM: 10 m (Stan­dard­ab­wei­chung 1σ).

4 Die Dif­fe­renz zwi­schen ei­ner di­rekt ge­mes­se­nen Hö­he und dem ent­spre­chen­den, aus dem DTM ab­ge­lei­te­ten Wert darf höchs­tens den drei­fa­chen Be­trag der Stan­dard­ab­wei­chung nach den Ab­sät­zen 1–3 auf­wei­sen.

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 31 Informationsebenen «Liegenschaften» und «Rohrleitungen»  

1 Die La­ge­ge­nau­ig­keit (Stan­dard­ab­wei­chung in cm) be­trägt für einen im Ge­län­de ex­akt de­fi­nier­ten Punkt:

TS2

TS3

TS4

TS5

3.5

7

15

35

2 Die La­ge­ge­nau­ig­keit (Stan­dard­ab­wei­chung in cm) be­trägt für einen im Ge­län­de nicht ex­akt de­fi­nier­ten Grenz­punkt längs Stras­sen­rän­dern, Ba­chu­fern, Kre­ten, usw.:

TS2

TS3

TS4

TS5

20

35

75

150

3 Die Ge­nau­ig­keit der Mess- und Be­rech­nungs­me­tho­de und die a pos­te­rio­ri er­reich­te La­ge­ge­nau­ig­keit sind für je­den Punkt rech­ne­risch nach­zu­wei­sen.

4 Als To­le­ranz­gren­ze für die Be­ur­tei­lung ein­zel­ner Wi­der­sprü­che gilt die drei­fa­che Stan­dard­ab­wei­chung, wel­che sich aus den Ab­sät­zen 1 oder 2 er­ge­ben.

Art. 32 Informationsebene «Hoheitsgrenzen» 6162  

Für die Ho­heits­gren­zen gel­ten die glei­chen Ge­nau­ig­keits­an­for­de­run­gen wie für die In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Lie­gen­schaf­ten».

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

3. Abschnitt: Zuverlässigkeit

Art. 33 Grundsatz 63  

1 Mes­sun­gen und Be­rech­nun­gen sind so durch­zu­füh­ren, dass je­der ein­zel­ne Punkt durch un­ab­hän­gi­ge über­schüs­si­ge Be­stim­mungs­stücke ge­nü­gend vor gro­ben Feh­lern ge­schützt ist.

2 Zum Schutz vor sys­te­ma­ti­schen Feh­lern müs­sen die In­stru­men­te pe­ri­odisch ge­prüft und ge­eicht wer­den.

3 Die Zu­ver­läs­sig­keit ist für al­le Punk­te der In­for­ma­ti­ons­ebe­nen «Fix­punk­te» (oh­ne La­ge­ge­nau­ig­keit der HFP), «Lie­gen­schaf­ten» und «Ho­heits­gren­zen» so­wie für Ein­zel­punk­te nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 4 nach­zu­wei­sen.

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 34 Informationsebene «Fixpunkte»  

Die äus­se­re Zu­ver­läs­sig­keit je­des ein­zel­nen Punk­tes ist durch ge­eig­ne­te sta­tis­ti­sche Kenn­grös­sen nach­zu­wei­sen. Ver­fäl­schun­gen der Er­geb­nis­se durch nicht er­kenn­ba­re gro­be Feh­ler dür­fen den drei­fa­chen Wert für die in Ar­ti­kel 28 fest­ge­leg­te La­ge- bzw. Hö­hen­ge­nau­ig­keit nicht über­schrei­ten.

Art. 35 Informationsebene «Liegenschaften»  

Die äus­se­re Zu­ver­läs­sig­keit je­des ein­zel­nen Punk­tes ist durch ge­eig­ne­te Kenn­grö­s­sen nach­zu­wei­sen. Ver­fäl­schun­gen der Er­geb­nis­se durch nicht er­kenn­ba­re gro­be Feh­ler dür­fen den fünf­fa­chen Wert für die in Ar­ti­kel 31 Ab­sät­ze 1 und 2 fest­ge­leg­te La­ge­ge­nau­ig­keit nicht über­schrei­ten.

Art. 36 Informationsebene «Hoheitsgrenzen» 6465  

Für die Ho­heits­gren­zen gel­ten die glei­chen An­for­de­run­gen wie für die In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Lie­gen­schaf­ten».

64 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

65 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

4. Kapitel: Erneuerung

Art. 37 Grundsätze  

1 Die Er­neue­rung dient da­zu, aus de­fi­ni­tiv an­er­kann­ten Ver­mes­sun­gen al­ter Ord­nung die Be­stand­tei­le der amt­li­chen Ver­mes­sung neu­er Ord­nung zu er­stel­len.

2 Es sind al­le brauch­ba­ren Be­stand­tei­le der Ver­mes­sung al­ter Ord­nung bei­zu­zie­hen und zu ver­wen­den und nach den Vor­schrif­ten die­ser Ver­ord­nung zu er­gän­zen und zu ak­tua­li­sie­ren.

3 Die Be­stim­mun­gen über De­fi­ni­tio­nen und De­tail­lie­rungs­grad (Art. 10–23) so­wie über die Ge­nau­ig­keit und Zu­ver­läs­sig­keit (Art. 27–36) sind un­ter Vor­be­halt der Ar­ti­kel 38–41 ein­zu­hal­ten.

Art. 38 Informationsebene «Fixpunkte»  

1 Die Ein­hal­tung der Ge­nau­ig­keits- und Zu­ver­läs­sig­keits­an­for­de­run­gen nach neu­er Ord­nung muss auf­grund der vor­han­de­nen Un­ter­la­gen des an­er­kann­ten Ver­mes­sungs­werks nach­ge­wie­sen wer­den kön­nen. An­dern­falls sind er­gän­zen­de Mes­sun­gen und Be­rech­nun­gen durch­zu­füh­ren.

2 Feh­len­de At­tri­bu­te sind zu er­gän­zen.

3 Die Dich­te der be­ste­hen­den Fix­punk­te ist den An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 49 an­zu­pas­sen. Feh­len­de oder be­schä­dig­te Fix­punkt­zei­chen sind wie­der­her­zu­stel­len, so­weit sie über­nom­men wer­den. Se­kun­däre Fix­punkt­zei­chen sind an­zu­brin­gen, so­weit sie not­wen­dig sind.

4 Bei der etap­pen­wei­sen Er­neue­rung der In­for­ma­ti­ons­ebe­nen sind die­je­ni­gen Fix­punk­te zu er­neu­ern, die für die Er­neue­rung der Da­ten der Etap­pe und de­ren Nach­füh­rung not­wen­dig sind.

Art. 39 Informationsebene «Liegenschaften»  

1 Die Ein­hal­tung der Ge­nau­ig­keits- und Zu­ver­läs­sig­keits­an­for­de­run­gen nach neu­er Ord­nung kann auf­grund der vor­han­de­nen Un­ter­la­gen des an­er­kann­ten Ver­mes­sungs­werks nach­ge­wie­sen wer­den. Als Un­ter­la­gen die­nen ins­be­son­de­re Feld­bü­cher, Feld­blät­ter, Be­rech­nun­gen, Handris­se und Grund­buch­plä­ne.

2 Feh­len­de oder be­schä­dig­te Grenz­punkt­zei­chen müs­sen nicht wie­der­her­ge­stellt wer­den.

Art. 40 Informationsebenen «Bodenbedeckung» und «Einzelobjekte» 66  

1 Feh­len­de Ob­jek­te sind zu er­gän­zen, über­flüs­si­ge zu ent­fer­nen.

2 Zur Er­gän­zung die­nen vor­han­de­ne ak­tu­el­le Un­ter­la­gen des an­er­kann­ten Ver­mes­sungs­werks so­wie wei­te­re ge­eig­ne­te Un­ter­la­gen, bei­spiels­wei­se Luft­bil­der oder Aus­füh­rungs­plä­ne.

66 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

Art. 41 Informationsebene «Nomenklatur»  

1 Wird die No­men­kla­tur über­ar­bei­tet, so ist das Vor­ge­hen mit der No­men­kla­tur­kom­mis­si­on zu ver­ein­ba­ren.

2 Wird die No­men­kla­tur an­läss­lich der Er­neue­rung nicht über­ar­bei­tet, so wer­den die im Zeit­punkt der Er­neue­rung gül­ti­gen, von der No­men­kla­tur­kom­mis­si­on be­reits frü­her ge­neh­mig­ten No­men­kla­tu­ren über­nom­men.

3. Titel: Normierte Datenbeschreibung der amtlichen Vermessung und AVS 67

67 Fassung gemäss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

1. Kapitel: Allgemeines68

68 Fassung gemäss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

Art. 42 Definition  

1 Zur Be­schrei­bung des Da­ten­mo­dells der amt­li­chen Ver­mes­sung dient die Be­schrei­bungs­spra­che IN­TER­LIS ge­mä­ss den Schwei­zer Nor­men SN 612030 (Aus­ga­be 1998) und SN 612031 (Aus­ga­be 2006)69.70

2 Die AVS wird de­fi­niert durch das in IN­TER­LIS be­schrie­be­ne Da­ten­mo­dell der amt­li­chen Ver­mes­sung (An­hang A) so­wie die Be­schrei­bung des ent­spre­chen­den Trans­fer­for­mats an­hand des IN­TER­LIS-Com­pi­lers.

69 Der Text der Nor­men kann ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen wer­den bei der Schwei­ze­ri­schen Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch.

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 43 Kantonale Erweiterungen des Datenmodells des Bundes  

Der Kan­ton hat sei­ne Er­wei­te­run­gen in der Da­ten­be­schrei­bungs­spra­che IN­TER­LIS zu be­schrei­ben.

2. Kapitel: Datenaustausch

Art. 44 Grundsatz  

1 Wer Da­ten von der amt­li­chen Ver­mes­sung be­zie­hen will, hat das Recht, sie über die AVS zu er­hal­ten.

2 Wer Da­ten für die amt­li­che Ver­mes­sung lie­fert, hat das Recht, dass sie über die AVS über­nom­men wer­den.

3 Für den Da­ten­aus­tausch sind die Me­di­en, die Zei­chen­sät­ze und die Pro­to­kol­le zu ver­ein­ba­ren.

Art. 45 AVS-Tauglichkeit  

1 Die In­for­ma­tik­sys­te­me, die für den Da­ten­aus­tausch in der amt­li­chen Ver­mes­sung ein­ge­setzt wer­den, müs­sen fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:

a.
Da­ten von der AVS über­neh­men kön­nen;
b.
Da­ten auf die AVS lie­fern kön­nen; und
c.
Da­ten von der AVS über­neh­men und be­ar­bei­tet wie­der auf die AVS lie­fern kön­nen.

271

71 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

4. Titel: Fixpunkte

1. Kapitel: Allgemeines

Art. 46 Definition  

1 Fix­punk­te sind An­schluss­punk­te der amt­li­chen Ver­mes­sung, die durch Mes­sun­gen und Aus­glei­chungs­ver­fah­ren im Be­zugs­sys­tem der schwei­ze­ri­schen Lan­des­ver­mes­sung be­stimmt und im Feld durch Fix­punkt­zei­chen dau­er­haft und ein­deu­tig ge­kenn­zeich­net sind.

2 Fix­punk­te sind nach La­ge und/oder Hö­he be­stimmt.

Art. 47 Gliederung  

1 Die Fix­punk­te glie­dern sich ei­ner­seits in sol­che der Lan­des­ver­mes­sung und an­de­rer­seits in sol­che der amt­li­chen Ver­mes­sung. In der Re­gel wer­den von den La­ge­fix­punk­ten (LFP) die La­ge-Ko­or­di­na­ten und die Mee­res­hö­he, von den Hö­hen­fix­punk­ten (HFP) die Mee­res­hö­he, mit ge­rin­ger Ge­nau­ig­keit auch die La­ge-Ko­or­di­na­ten be­stimmt.

2 Die La­ge­fix­punk­te glie­dern sich in sol­che der Lan­des­ver­mes­sung (Ka­te­go­rie 1: LF­P1) und sol­che der amt­li­chen Ver­mes­sung (Ka­te­go­rie 2: LF­P2 und Ka­te­go­rie 3: LF­P3).

3 Die Hö­hen­fix­punk­te glie­dern sich in sol­che der Lan­des­ver­mes­sung (Ka­te­go­rie 1: HFP1) und sol­che der amt­li­chen Ver­mes­sung (Ka­te­go­rie 2: HFP2 und Ka­te­go­rie 3: HFP3).

4 Wei­te­re, nicht dau­er­haft ge­kenn­zeich­ne­te Punk­te, die für De­tai­lauf­nah­men, Ab­s­te­ckun­gen und Netz­ver­stei­fun­gen not­wen­dig sind, müs­sen den glei­chen Be­stim­mungs­an­for­de­run­gen ge­nü­gen wie die LFP.

Art. 48 Zuständigkeiten  

1 Das Bun­des­amt für Lan­des­to­po­gra­phie ist zu­stän­dig für die Ers­ter­he­bung, die Er­neue­rung und die Nach­füh­rung der Fix­punk­te der Ka­te­go­rie 1 so­wie die Ve­ri­fi­ka­ti­on der Fix­punk­te der Ka­te­go­rie 2.72

2 Der Kan­ton ist zu­stän­dig für die Ers­ter­he­bung, die Er­neue­rung und die Nach­füh­rung der Fix­punk­te der Ka­te­go­ri­en 2 und 3 so­wie für die Ve­ri­fi­ka­ti­on der Fix­punk­te der Ka­te­go­rie 3.

72 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

2. Kapitel: Dichte und Messanordnung

Art. 49 Dichte der Lagefixpunkte  

1 Die An­zahl der La­ge­fix­punk­te pro Qua­drat­ki­lo­me­ter rich­tet sich nach den Be­dürf­nis­sen der Nach­füh­rung im Rah­men fol­gen­der Richt­wer­te:

Ge­biet­s­typ

LF­P3/km2
(in­kl. LF­P2)

Durch­schnitt­li­cher
Punktab­stand
(ge­run­de­te Wer­te)73

TS 1

150

100 m

TS 2

70

150 m

TS 3

20

250 m

TS 4

10

400 m

TS 5

2

850 m

2 Die Punkt­dich­te ist klein zu hal­ten und soll höchs­tens 0.5 LF­P1 und LF­P2 pro Qua­drat­ki­lo­me­ter be­tra­gen.74

3 In Ge­bie­ten mit be­ste­hen­dem Fix­punkt­netz ist die Punkt­dich­te im Rah­men der Nach­füh­rung den Richt­wer­ten nach Ab­satz 1 an­zu­pas­sen.

73 Bei an­ge­nom­me­ner ho­mo­ge­ner Ver­tei­lung in ei­nem Qua­drat­mus­ter.

74 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 50 Dichte der Höhenfixpunkte 75  

1 Der Kan­ton legt die not­wen­di­ge Dich­te der HFP2 und HFP3 im Ein­zel­fall fest.

2 Er er­stellt bei Be­darf die not­wen­di­gen HFP2.

75 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 51 Messanordnung  

1 Mes­sun­gen sind so an­zu­ord­nen, dass die An­for­de­run­gen an Ge­nau­ig­keit und Zu­ver­läs­sig­keit (Art. 28 und 34) ein­ge­hal­ten wer­den.

2 Be­ste­hen­de be­nach­bar­te Fix­punk­te sind in die Mess­an­ord­nung ein­zu­be­zie­hen (Prin­zip der Nach­bar­schaft).

3 Die Mess­an­ord­nun­gen müs­sen so kon­zi­piert wer­den, dass die An­schluss­punk­te in Be­zug auf La­ge-Ko­or­di­na­ten und Mee­res­hö­hen kon­trol­liert sind.76

76 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

Art. 52 Genehmigung  

Bei der Ers­ter­he­bung und der Er­neue­rung muss die Mess­an­ord­nung durch die nach Ar­ti­kel 48 zu­stän­di­ge Stel­le ge­neh­migt wer­den.

3. Kapitel: Anbringen der Zeichen

Art. 5377  

1 Je­der Fix­punkt muss vor Mess­be­ginn im Feld an ei­nem mög­lichst sta­bi­len Stand­ort er­rich­tet und dau­er­haft ge­kenn­zeich­net wer­den.

2 Bei den LF­P2 und den HFP2 müs­sen Punkt­pro­to­kol­le er­stellt wer­den.

77 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

4. Kapitel: Auswertungen

Art. 54 Mathematisches Modell  

1 Die Be­rech­nung er­folgt nach der Me­tho­de der kleins­ten Qua­dra­te.

2 Je­de Mes­sung muss mit ei­nem rea­lis­ti­schen mitt­le­ren Feh­ler a prio­ri ver­se­hen wer­den.

3 Nach er­folg­ter Über­prü­fung gel­ten die An­schluss­punk­te (La­ge/Hö­he) als feh­ler­los.

Art. 55 Test der Messungen  

1 Es ist der Nach­weis zu er­brin­gen, dass bei zwangs­frei­er Netz­la­ge­rung die stan­dar­di­sier­ten Ver­bes­se­run­gen den vor­ge­ge­be­nen Grenz­wert nicht über­schrei­ten.

2 Als Grenz­wert für die stan­dar­di­sier­te Ver­bes­se­rung gilt der Wert 3.5. Das Irr­tums­ri­si­ko zwei­ter Art be­trägt 5 Pro­zent.

Art. 56 Qualitätsnachweis  

1 Für je­den Punkt muss in der de­fi­ni­ti­ven Aus­glei­chung der Nach­weis er­bracht wer­den, dass die Ge­nau­ig­keits- und Zu­ver­läs­sig­keits­an­for­de­run­gen ein­ge­hal­ten wer­den.

2 Das Aus­glei­chungs­pro­gramm muss, in Ab­hän­gig­keit der Punkt­ka­te­go­rie und der To­le­ranz­stu­fe, ei­ne Sta­tis­tik der er­reich­ten Ge­nau­ig­keits- und Zu­ver­läs­sig­keits­wer­te lie­fern. Wer­te, die aus­ser­halb der To­le­ranz lie­gen, müs­sen spe­zi­ell ge­kenn­zeich­net wer­den.

5. Kapitel: Meldedienst und periodische Nachführung

Art. 57 Meldedienst  

1 Das Bun­des­amt für Lan­des­to­po­gra­phie mel­det den Kan­to­nen die an Fix­punk­ten der Ka­te­go­rie 1 vor­ge­nom­me­nen Än­de­run­gen.

2 Fest­ge­stell­te Schä­den oder Ge­fähr­dun­gen von Fix­punk­ten der Ka­te­go­rie 1 sind durch die Kan­to­ne dem Bun­des­amt für Lan­des­to­po­gra­phie zu mel­den.

3 Die Kan­to­ne mel­den dem Bun­des­amt für Lan­des­to­po­gra­fie die an Fix­punk­ten der Ka­te­go­rie 2 vor­ge­nom­me­nen Än­de­run­gen.78

4 Die Ver­mes­sungs­fach­leu­te sind ver­pflich­tet, Be­schä­di­gun­gen, Ver­än­de­run­gen und Ge­fähr­dun­gen von Fix­punk­ten der Ka­te­go­ri­en 1 und 2 der Ver­mes­sungs­auf­sicht zu mel­den.

78 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 58 Periodische Nachführung  

Zur Nach­füh­rung ge­hört ei­ne pe­ri­odi­sche Be­ge­hung der Fix­punk­te.

6. Kapitel: Sonderfälle

Art. 59 Gebiete mit dauernden Bodenverschiebungen 79  

In Ge­bie­ten mit dau­ern­den Bo­den­ver­schie­bun­gen wird un­mit­tel­bar vor der Ver­mes­sung ein den spe­zi­fi­schen Ge­ge­ben­hei­ten an­ge­pass­tes Fix­punkt­netz auf­ge­baut.

79 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 60 Fixpunkte für besondere Zwecke  

Fix­punk­te, die für be­son­de­re Zwe­cke aus­ser­halb der amt­li­chen Ver­mes­sung an­ge­legt wur­den, sind in die amt­li­che Ver­mes­sung auf­zu­neh­men, wenn dies sinn­voll ist und sie de­ren An­for­de­run­gen er­fül­len.

5. Titel: Auszüge und technische Dokumentation 80

80 Fassung gemäss Ziff. I der V des VBS vom 5. Juni 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2759).

1. Kapitel: Geltungsbereich und Definitionen

Art. 61 Geltungsbereich  

1 Die Be­stim­mun­gen die­ses Ti­tels gel­ten für die Aus­zü­ge und die tech­ni­sche Do­ku­men­ta­ti­on nach Ar­ti­kel 6a Ab­satz 3 VAV.81

2 Sie sind nicht an­wend­bar für den Plan für das Grund­buch und die Do­ku­men­te der pro­vi­so­ri­schen Nu­me­ri­sie­rung.

81 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 62 Auszüge 82  

Als Aus­zü­ge nach Ar­ti­kel 6a Ab­satz 3 VAV gel­ten die Grund­stück­be­schrei­bung, der Mu­ta­ti­ons­plan und die Mu­ta­ti­ons­ta­bel­le so­wie der Pe­ri­me­ter­plan für Ge­bie­te mit dau­ern­den Bo­den­ver­schie­bun­gen.

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 63 Technische Dokumentation 83  

Als tech­ni­sche Do­ku­men­ta­ti­on nach Ar­ti­kel 6a Ab­satz 3 VAV gel­ten die Prüf­pro­to­kol­le, die Ori­gi­na­le der Mess­do­ku­men­ta­ti­on, die Ar­beits­un­ter­la­gen und Kon­troll­do­ku­men­te, der Flä­chen­ver­gleich bei Er­neue­rung, die Plan­ein­tei­lung und der Un­ter­neh­mer­be­richt.

83 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 64 Erstellung und Nachführung  

An­hang B be­zeich­net für je­de In­for­ma­ti­ons­ebe­ne die Aus­zü­ge und Do­ku­men­ta­tio­nen, die zu er­stel­len und nach­zu­füh­ren sind.

2. Kapitel: Auszüge für die Grundbuchführung

Art. 65 Grundstückbeschreibung 84  

1 Die Grund­stück­be­schrei­bung um­fasst:

a.
den Ge­mein­den­a­men;
b.
die Zu­ord­nung zur Num­mer des Plans für das Grund­buch;
c.
die Num­mer und Flä­che in Qua­drat­me­tern des Grund­stücks oder des selb­stän­di­gen und dau­ern­den Rech­tes;
d.
ei­ne ge­eig­ne­te In­for­ma­ti­on über die Lo­ka­li­sie­rung der be­trof­fe­nen Ob­jek­te wie Lo­kal- oder Stras­sen­na­me;
e.
die Ge­bäu­de­num­mer oder einen an­de­ren Iden­ti­fi­ka­tor für die Ge­bäu­de; und
f.
ei­ne Lis­te der Ob­jek­te der In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Bo­den­be­de­ckung».

2 Die Grund­stück­be­schrei­bung ist zu da­tie­ren.

3 Für den elek­tro­ni­schen Da­ten­aus­tausch zwi­schen der amt­li­chen Ver­mes­sung und dem Grund­buch gel­ten die Vor­schrif­ten der Tech­ni­schen Ver­ord­nung des EJPD und des VBS vom 6. Ju­ni 200785 über das Grund­buch (TGBV).

84 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

85 [AS 20073353. AS 2013 9Art. 25 ]. Sie­he heu­te: die V vom 28. Dez. 2012 (SR 211.432.11).

Art. 66 Mutationsplan und Mutationstabelle  

1 Mu­ta­ti­ons­plan und Mu­ta­ti­ons­ta­bel­le ge­ben Aus­kunft über Än­de­run­gen an Ob­jek­ten der In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Lie­gen­schaf­ten».

2 Der Mu­ta­ti­ons­plan ent­hält ins­be­son­de­re:

a.
den Ge­mein­den­a­men und die Mu­ta­ti­ons­num­mer;
b.
den al­ten und neu­en Zu­stand der be­trof­fe­nen Ob­jek­te mit gra­fi­scher Kenn­zeich­nung pro­jek­tier­ter Än­de­run­gen;
c.
die al­ten und neu­en Ob­jekt­num­mern;
d.
ei­ne ge­eig­ne­te In­for­ma­ti­on über die Lo­ka­li­sie­rung der be­trof­fe­nen Ob­jek­te wie Lo­kal- oder Stras­sen­na­me;
e.
die Nor­d­rich­tung, den Plan­mass­stab; und
f.
das Er­stel­lungs­da­tum und die Un­ter­schrift des In­ge­nieur-Geo­me­ters oder der In­ge­nieur-Geo­me­te­rin.

3 Die Mu­ta­ti­ons­ta­bel­le ent­hält ins­be­son­de­re:

a.
den Ge­mein­den­a­men und die Mu­ta­ti­ons­num­mer;
b.
die flä­chen­mäs­si­gen Zu- und Ab­gän­ge der be­trof­fe­nen Ob­jek­te;
c.
all­fäl­li­ge Run­dungs­dif­fe­ren­zen und
d.
das Er­stel­lungs­da­tum und die Un­ter­schrift des In­ge­nieur-Geo­me­ters oder der In­ge­nieur-Geo­me­te­rin.

4 Für den elek­tro­ni­schen Da­ten­aus­tausch zwi­schen der amt­li­chen Ver­mes­sung und dem Grund­buch gel­ten die Vor­schrif­ten der TGBV86.87

86 [AS 20073353. AS 2013 9Art. 25 ]. Sie­he heu­te: die V vom 28. Dez. 2012 (SR 211.432.11).

87 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 67 Perimeterplan für Gebiete mit dauernden Bodenverschiebungen 88  

Über Ge­bie­te mit dau­ern­den Bo­den­ver­schie­bun­gen wird ein Pe­ri­me­ter­plan an­ge­legt.

88 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

3. Kapitel: Technische Dokumentation

Art. 68 Prüfprotokoll  

Es sind Prüf­pro­to­kol­le zu füh­ren, die Aus­kunft ge­ben über die Prü­fung und Ei­chung der in der amt­li­chen Ver­mes­sung zum Ein­satz ge­lan­gen­den Da­ten­er­fas­sungs- und Da­ten­aus­ga­be­in­stru­men­te.

Art. 69 Originalmessungen  

Ori­gi­nal­mes­sun­gen sind zu do­ku­men­tie­ren. Die Art der Do­ku­men­ta­ti­on ist frei­ge­stellt.

Art. 70 Arbeitsunterlagen und Kontrolldokumente 89  

Als Ar­beits­un­ter­la­gen gel­ten na­ment­lich die­je­ni­gen tech­ni­schen Do­ku­men­te, mit de­nen der Nach­weis der Voll­stän­dig­keit, der Plau­si­bi­li­tät (Rich­tig­keit der Da­ten und ih­re wi­der­spruchs­lo­se Ein­ord­nung im Da­ten­be­stand), der Qua­li­tät und der Kon­sis­tenz der Da­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung nach­ge­wie­sen wird (Ein­pass­pro­to­kol­le, Kon­troll­zeich­nun­gen, Vek­tor­plä­ne und der­glei­chen).

89 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

Art. 71 Flächenvergleich bei der Erneuerung  

Bei der Er­neue­rung sind die al­ten und neu­en Lie­gen­schafts­flä­chen pro Plan ein­an­der ge­gen­über­zu­stel­len und de­ren Dif­fe­ren­zen und To­le­ran­zen aus­zu­wei­sen.

Art. 72 Planeinteilung  

Für die Ein­tei­lung der Plä­ne für das Grund­buch ist ein klein­mass­stäb­li­cher Plan zu er­stel­len.

Art. 73 Unternehmerbericht  

1 Im Un­ter­neh­mer­be­richt sind die wich­tigs­ten, im Lau­fe der aus­ge­führ­ten Ver­mes­sungs­ar­bei­ten ge­trof­fe­nen Mass­nah­men, Ent­schei­dun­gen und Ar­beits­re­sul­ta­te dar­zu­stel­len.

2 Der Un­ter­neh­mer­be­richt ent­hält ins­be­son­de­re:

a.
die Aus­gangs­la­ge und das Ziel der Ver­mes­sungs­ar­bei­ten;
b.
ei­ne Be­schrei­bung der Ver­mes­sungs­ar­bei­ten, der Me­tho­den und der Re­sul­ta­te;
c.
An­ga­ben zur Da­ten­ver­wal­tung und zur Nach­füh­rung;
d.
Wirt­schaft­lich­keits­über­le­gun­gen über die Ver­mes­sungs­ar­bei­ten;
e.
ei­ne Ge­samt­be­ur­tei­lung; und
f.
das Ak­ten­ver­zeich­nis.
Art. 73a Gebühren 90  

Die ein­heit­li­che Ge­bühr nach Ar­ti­kel 38 Ab­satz 1 VAV für die Be­glau­bi­gung ei­nes ana­lo­gen Aus­zugs be­trägt 50 Fran­ken für das ers­te und 5 Fran­ken für je­des wei­te­re Ex­em­plar.

90 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 74 Grundsätze der vereinfachten Erhebungen  

Bei der In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Fix­punk­te» kann die Punkt­dich­te und bei der In­for­ma­ti­on­sebe­ne «Lie­gen­schaf­ten» die Ge­nau­ig­keit und Zu­ver­läs­sig­keit im Rah­men der Ar­ti­kel 75, 76 und 77 re­du­ziert wer­den.

Art. 75 Informationsebene «Fixpunkte»  

Die Punkt­dich­te des Fix­punkt­net­zes muss den Be­dürf­nis­sen des Um­le­gungs­ver­fah­rens, ins­be­son­de­re der Be­stim­mung des Pe­ri­me­ters, der Pro­jek­tie­rung und Durch­füh­rung der tech­ni­schen Mass­nah­men und der wirt­schaft­li­chen Er­he­bung der üb­ri­gen In­for­ma­ti­ons­ebe­nen die­nen.

Art. 76 Informationsebene «Liegenschaften» in unvermessenen Gebieten  

1 In un­ver­mes­se­nen Ge­bie­ten sind nur die­je­ni­gen Gren­zen zu ver­mar­ken, die von der Landum­le­gung vor­aus­sicht­lich nicht be­trof­fen wer­den.

2 Die Kan­to­ne kön­nen die Ge­nau­ig­keits­an­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 31 im Rah­men der To­le­ranz­stu­fen her­ab­set­zen.

3 Der Zu­ver­läs­sig­keits­nach­weis nach Ar­ti­kel 35 ist nicht er­for­der­lich.

Art. 77 Informationsebene «Liegenschaften» in vermessenen Gebieten  

In ver­mes­se­nen Ge­bie­ten kann die In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Lie­gen­schaf­ten» nach den Vor­schrif­ten über die pro­vi­so­ri­sche Nu­me­ri­sie­rung (Art. 89–108) be­ar­bei­tet wer­den.

Art. 78 Arbeiten nach der Landumlegung  

Nach der Landum­le­gung sind:

a.
die Gren­zen der In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Lie­gen­schaf­ten» ab­zu­ste­cken, zu ver­pflo­cken und die Grenz­zei­chen ge­mä­ss den Vor­schrif­ten der VAV an­zu­brin­gen; und
b.
die Da­ten al­ler In­for­ma­ti­ons­ebe­nen so zu ver­voll­stän­di­gen, dass sie die An­for­de­run­gen an die amt­li­che Ver­mes­sung er­fül­len.
Art. 79 Koordination bei kombiniertem Verfahren  

Die Eid­ge­nös­si­sche Ver­mes­sungs­di­rek­ti­on ko­or­di­niert die Ab­gel­tun­gen der ver­mes­sungs­tech­ni­schen Ar­bei­ten, wenn Ver­mes­sun­gen gleich­zei­tig mit ei­ner land- oder forst­wirt­schaft­li­chen Landum­le­gung durch­ge­führt wer­den.

7. Titel: Verwaltung der amtlichen Vermessung, Archivierung und Historisierung 91

91 Fassung gemäss Ziff. I der V des VBS vom 5. Juni 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2759).

1. Kapitel: Allgemeines

Art. 80 Begriff 92  

Die Ver­wal­tung der amt­li­chen Ver­mes­sung um­fasst die or­ga­ni­sa­to­ri­schen und tech­ni­schen Mass­nah­men zum Zweck der Da­ten­ver­wal­tung, der Auf­be­wah­rung, der Ar­chi­vie­rung, der His­to­ri­sie­rung und der Si­che­rung der Be­stand­tei­le zur Er­hal­tung des Wer­tes der amt­li­chen Ver­mes­sung.

92 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 81 Aufsicht  

Die Kan­to­ne über­prü­fen pe­ri­odisch ins­be­son­de­re die Da­ten­ver­wal­tung nach den Ar­ti­keln 83 und 84 und die Da­ten­si­cher­heit ge­mä­ss Ar­ti­kel 85.

Art. 82 Verwaltungseinheit  

Die kleins­te Ver­wal­tungs­ein­heit für Be­stand­tei­le der amt­li­chen Ver­mes­sung bil­det die Ge­mein­de.

2. Kapitel: Verwaltung der Daten der amtlichen Vermessung 93

93 Fassung gemäss Ziff. I der V des VBS vom 5. Juni 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2759).

Art. 83 Datenverwaltungsdokument  

Es sind Da­ten­ver­wal­tungs­do­ku­men­te mit fol­gen­dem Min­des­tin­halt zu füh­ren und lau­fend zu ak­tua­li­sie­ren:94

a.95
Aus­gangs­la­ge bei der An­le­gung des nu­me­ri­schen Da­ten­be­stan­des ei­ner oder meh­re­rer Ge­mein­den mit ei­ner Be­ur­tei­lung der Qua­li­tät, Ak­tua­li­tät und Voll­stän­dig­keit der bis­he­ri­gen Wer­ke so­wie mit ei­ner Be­schrei­bung der Do­ku­men­ta­ti­on, der Ar­chi­vie­rungs- und der His­to­ri­sie­rungs­art der be­ste­hen­den Un­ter­la­gen;
b.
Ver­ant­wort­lich­keit bei der Da­ten­ver­wal­tung;
c.
Zu­stän­dig­keit für Zu­grif­fe und Än­de­run­gen;
d.
Über­sicht über die be­triebs­in­ter­ne Or­ga­ni­sa­ti­on der Da­ten­nach­füh­rung;
e.96
Be­schrieb der tech­ni­schen Do­ku­men­ta­ti­on, die bei der Durch­füh­rung der amt­li­chen Ver­mes­sung er­stellt wur­de und bei der Nach­füh­rung zu er­stel­len ist, so­wie An­ga­ben zu de­ren Ar­chi­vie­rung und His­to­ri­sie­rung;
f.
Ver­hal­tens­an­wei­sun­gen bei Da­ten­feh­lern und er­kann­ten Wi­der­sprü­chen im Da­ten­be­stand;
g.
Be­trieb­spro­to­koll.

94 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

95 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

96 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 84 Kontrolle der Änderung am Datenbestand  

1 Nach Än­de­run­gen am Da­ten­be­stand hat der Ver­ant­wort­li­che die Voll­stän­dig­keit, Kon­sis­tenz, Plau­si­bi­li­tät so­wie die Qua­li­tät zu kon­trol­lie­ren und pro­to­kol­la­risch fest­zu­hal­ten.

2 Min­des­tens die Plau­si­bi­li­täts­kon­trol­len nach Ab­satz 1 müs­sen au­to­ma­ti­siert er­fol­gen.

Art. 85 Datensicherheit  

1 Wer Da­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung ver­wal­tet, ist ver­pflich­tet, an­ge­mes­se­ne Si­che­rungs­mass­nah­men nach an­er­kann­ten Grund­sät­zen und ent­spre­chend dem je­wei­li­gen Stand der Tech­nik zu er­grei­fen.

2 Es ist ein In­for­ma­tik­si­cher­heits­kon­zept zu füh­ren, des­sen In­halt sich nach der gül­ti­gen Schwei­zer Norm SN 612010 rich­tet.97

97 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

3. Kapitel: Verwaltung der übrigen Bestandteile der amtlichen Vermessung 98

98 Fassung gemäss Ziff. I der V des VBS vom 5. Juni 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2759).

Art. 86 Fixpunkt- und Grenzzeichen  

Die Kan­to­ne tref­fen die er­for­der­li­chen Mass­nah­men zum Schutz und für den Un­ter­halt der Fix­punkt- und der Grenz­zei­chen.

Art. 87 Pläne, Dokumente und Bestandteile alter Ordnung 99  

1 Der Kan­ton er­lässt die er­for­der­li­chen Wei­sun­gen über die Ver­wal­tung:

a.
der Plä­ne für das Grund­buch;
b.
der wei­te­ren zum Zwe­cke der Grund­buch­füh­rung er­stell­ten Aus­zü­ge; und
c.
der tech­ni­schen Do­ku­men­ta­ti­on.

2 Er er­lässt Wei­sun­gen über die Ar­chi­vie­rung und His­to­ri­sie­rung der Be­stand­tei­le der amt­li­chen Ver­mes­sung al­ter Ord­nung.

99 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

4. Kapitel: Archivierung und Historisierung 100

100 Fassung gemäss Ziff. I der V des VBS vom 5. Juni 2008, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2759).

Art. 88  

1 Die Ar­chi­vie­rung und His­to­ri­sie­rung der tech­ni­schen Do­ku­men­ta­ti­on stellt si­cher, dass wäh­rend der Auf­be­wah­rungs­frist nach Ab­satz 2 sämt­li­che Än­de­run­gen nach­voll­zo­gen wer­den kön­nen.101

2 Die Do­ku­men­ta­tio­nen nach den Ar­ti­keln 68, 70 und 71 sind bis zur Ge­neh­mi­gung des Ver­mes­sungs­wer­kes, die­je­ni­gen nach den Ar­ti­keln 69, 72 und 73 bis zur Er­neue­rung der ent­spre­chen­den In­for­ma­ti­ons­ebe­nen auf­zu­be­wah­ren.

3 Die für die Be­stim­mung der Fix­punk­te ver­wen­de­ten Mes­sun­gen und Be­rech­nun­gen nach den Ar­ti­keln 54–56 sind voll­stän­dig und in ge­eig­ne­ter Form zu ar­chi­vie­ren.

4 Die Kan­to­ne re­geln die Ar­chi­vie­rung und His­to­ri­sie­rung der Aus­zü­ge nach den Ar­ti­keln 65–67. Vor­be­hal­ten blei­ben die Vor­schrif­ten der TGBV102.103

101 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

102 [AS 20073353. AS 2013 9Art. 25 ]. Sie­he heu­te: die V vom 28. Dez. 2012 (SR 211.432.11).

103 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

8. Titel: Provisorische Numerisierung

1. Kapitel: Allgemeines

Art. 89 Zweck  

1 Die pro­vi­so­ri­sche Nu­me­ri­sie­rung ist den Ver­mes­sungs­wer­ken al­ter Ord­nung vor­be­hal­ten und dient:

a.
der Er­hal­tung des Ver­mes­sungs­wer­kes;
b.
der Da­ten­si­cher­heit;
c.
der Ab­ga­be di­gi­ta­ler Da­ten; und
d.
der Er­rich­tung von Land­in­for­ma­ti­ons­sys­te­men.

2 Die pro­vi­so­ri­sche Nu­me­ri­sie­rung be­schränkt sich in ers­ter Li­nie auf die Um­set­zung des Grund­buch­pla­nes in di­gi­ta­le vek­to­ri­el­le Form.

Art. 90 Ersetzen der provisorischen Numerisierungen 104  

1 Pro­vi­so­risch nu­me­ri­sier­te Wer­ke wer­den durch ei­ne Ers­ter­he­bung oder Er­neue­rung er­setzt.

2 Die Kan­to­ne le­gen den Zeit­punkt des Er­sat­zes in ih­rem Um­set­zungs­plan fest.

104 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

2. Kapitel: Grundsätze

Art. 91 Allgemeine Bestimmungen  

1 Die Da­ten sind im Sin­ne von Ar­ti­kel 6 Ab­satz 2 VAV zu struk­tu­rie­ren und in der Da­ten­be­schrei­bungs­spra­che IN­TER­LIS zu be­schrei­ben.105

2 Die Ge­nau­ig­keit des Grund­buch­pla­nes ist zu be­wah­ren.

3 Die Kan­to­ne ent­schei­den über die Ab­lö­sung des Grund­buch­pla­nes durch einen neu­en Grund­buch­plan in glei­chem oder klei­ne­rem Mass­stab. Falls Da­ten in ei­nem grös­se­ren Mass­stab pu­bli­ziert wer­den, ist ein dies­be­züg­li­cher Ver­merk, d. h. auf­grund wel­ches Plan­mass­sta­bes die Da­ten er­ho­ben wor­den sind, an­zu­brin­gen.106

4 Vor­han­de­ne Ko­or­di­na­ten­wer­te sind zu über­neh­men, so­fern sie die Qua­li­täts­an­for­de­run­gen al­ter Ord­nung er­fül­len.

105 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

106 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

Art. 92 Informationsebene «Fixpunkte»  

1 Das Fix­punkt­netz wird in der Re­gel von der be­ste­hen­den Ver­mes­sung über­nom­men.

2 In Ge­bie­ten mit feh­len­dem oder un­ge­nü­gen­dem Netz der be­ste­hen­den Ver­mes­sung wer­den die­je­ni­gen Fix­punk­te und Pass­punk­te be­stimmt, die den Be­zug zum geo­dä­ti­schen Be­zugs­sys­tem her­stel­len und für die pro­vi­so­ri­sche Nu­me­ri­sie­rung not­wen­dig sind.107

107 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 93 Informationsebene «Liegenschaften» 108  

Die Da­ten wer­den aus dem Grund­buch­plan er­ho­ben.

108 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 94 Informationsebenen «Bodenbedeckung», «Einzelobjekte» und «Rohr­leitungen» 109  

1 Die Da­ten wer­den aus dem Grund­buch­plan nur so­weit er­fasst, als sie noch ak­tu­ell sind.

2 Feh­len­de Ob­jek­te auf dem Grund­buch­plan wer­den in der Re­gel nicht neu er­ho­ben.

109 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 95 Umfang der Datenübernahme 110  

1 Die Kan­to­ne be­stim­men auf­grund des Da­ten­mo­dells des Bun­des und ih­rer Er­wei­te­run­gen, wie weit der vor­han­de­ne Plan­in­halt zu über­neh­men ist.

2 Die Qua­li­tät der Da­ten muss mit dem ent­spre­chen­den At­tri­but ein­deu­tig ge­kenn­zeich­net wer­den.

110 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

Art. 96 Planeinteilung  

Die be­ste­hen­de Plan­ein­tei­lung wird in der Re­gel bei­be­hal­ten.

Art. 97 Planabgriff  

Der Pla­n­ab­griff stützt sich auf den Ori­gi­nal­plan.

3. Kapitel: Genauigkeits- und Zuverlässigkeitsanforderungen

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 98 Passpunkte  

Ei­ne Trans­for­ma­ti­on hat auf­grund ei­ner höchst­mög­li­chen An­zahl gut ver­teil­ter Pass­punk­te (min­des­tens fünf Punk­te) zu er­fol­gen. Ex­tra­po­la­tio­nen sind zu ver­mei­den.

Art. 99 Genauigkeit  

Die Ge­nau­ig­keit be­stimmt sich nach den Richt­wer­ten der Ar­ti­kel 101 und 103. Kön­nen die­se nicht ein­ge­hal­ten wer­den, so ist das wei­te­re Vor­ge­hen mit der kan­to­na­len Ver­mes­sungs­auf­sicht ab­zu­spre­chen.

Art. 100 Zuverlässigkeit  

Fol­gen­de Kon­trol­len sind aus­zu­füh­ren:

a.
Kon­troll­zeich­nun­gen im Mass­stab und For­mat des Grund­buch­pla­nes;
b.
Kon­sis­tenz­test über den ge­sam­ten Pe­ri­me­ter für die In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Lie­gen­schaf­ten»;
c.
Ver­gleich der al­ten und neu­en Lie­gen­schafts­flä­chen. Die Kan­to­ne ent­schei­den über die Be­hand­lung der Dif­fe­ren­zen.

2. Abschnitt: Genauigkeit bei halbgrafischen und teilnumerischen Vermessungswer­ken

Art. 101 Planeinpassung  

1 Bei Kar­ton­plä­nen müs­sen die La­ge­ge­nau­ig­keit (Stan­dard­ab­wei­chung) der Pas­s­punk­te so­wie der ma­xi­ma­le Be­trag des Rest­feh­ler­vek­tors bei Trans­for­ma­tio­nen (Ein­pas­sun­gen) die fol­gen­den Richt­wer­te ein­hal­ten:

1 : 500

8,0 cm

max. 24,0 cm

1 : 1000

16,0 cm

max. 48,0 cm

1 : 2000

32,0 cm

max. 96,0 cm

2 Bei Plä­nen auf Alu-Plat­ten wer­den die Richt­wer­te nach Ab­satz 1 um 25 Pro­zent her­ab­ge­setzt.

Art. 102 Koordinatenvergleich von berechneten Punkten  

1 Die Über­ein­stim­mung der Ko­or­di­na­ten nu­me­ri­sier­ter und be­reits be­rech­ne­ter Punk­te ist zu kon­trol­lie­ren.

2 Die Richt­wer­te nach Ar­ti­kel 101 müs­sen ein­ge­hal­ten wer­den. Der ma­xi­ma­le Wert ent­spricht da­bei der gröss­ten Dif­fe­renz ei­nes Ein­zel­punk­tes.

3. Abschnitt: Genauigkeit bei grafischen Vermessungswerken

Art. 103 Planeinpassung  

Die La­ge­ge­nau­ig­keit (Stan­dard­ab­wei­chung) der Pass­punk­te so­wie der ma­xi­ma­le Be­trag des Rest­feh­ler­vek­tors müs­sen bei Trans­for­ma­tio­nen (Ein­pas­sun­gen) die dop­pel­ten Richt­wer­te nach Ar­ti­kel 101 ein­hal­ten.

4. Kapitel: Ablauf der Arbeiten

Art. 104 Pflichtenheft  

Die Be­schrei­bung der Ar­bei­ten wird an­hand der Aus­gangs­pro­duk­te und ei­ner Zu­stands­ana­ly­se des Ver­mes­sungs­werks vor der Nu­me­ri­sie­rung in ei­nem Pflich­ten­heft ver­trag­lich fest­ge­legt. Die­ses re­gelt:

a.
die Vor­be­rei­tungs­ar­bei­ten (u. a. Pla­nin­ven­tar);
b.
die ei­gent­li­che Nu­me­ri­sie­rung;
c.
die not­wen­di­gen Kon­trol­len (Qua­li­tät, Kon­sis­tenz, usw.);
d.
die Ab­schluss­ar­bei­ten; und
e.111
die kan­to­na­len Er­wei­te­run­gen.

111 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

Art. 105 Abzuliefernde Dokumente  

Es sind fol­gen­de Schluss­do­ku­men­te ab­zu­lie­fern:

a.
ein tech­ni­scher Be­richt, in­kl. Zu­stands­ana­ly­se des Ver­mes­sungs­wer­kes vor der Nu­me­ri­sie­rung;
b.
ei­ne Do­ku­men­ta­ti­on zum Fix­punkt­netz bei ei­ner Neu­be­stim­mung;
c.
ein Prüf­pro­to­koll der ein­ge­setz­ten Ge­rä­te und In­stru­men­te;
d.
ei­ne Sta­tis­tik der Plan­ein­pas­sung mit An­ga­be der La­ge­ge­nau­ig­keit pro Pass­punkt und des ma­xi­ma­len Be­tra­ges;
e.
Kon­sis­tenz­tests für die In­for­ma­ti­ons­ebe­ne «Lie­gen­schaf­ten», pro Plan und für das gan­ze Ope­rat;
f.
ei­ne Ge­gen­über­stel­lung der al­ten und neu­en Lie­gen­schafts­flä­chen pro Plan so­wie ein Aus­weis über die Dif­fe­ren­zen und To­le­ran­zen;
g.
Da­ten im Ras­ter­for­mat (so­fern vor­han­den);
h.
Kon­troll­zeich­nung und/oder neu­er Grund­buch­plan.

5. Kapitel: Nachführung

Art. 106 Grundsatz  

1 Al­le Be­stand­tei­le des pro­vi­so­risch nu­me­ri­sier­ten Wer­kes sind nach­zu­füh­ren.

2 Die Wie­der­her­stel­lung der Ver­mar­kung von Grenz­punk­ten hat sich auf die Ori­gi­nal­ver­mes­sung ab­zu­stüt­zen.

Art. 107 Allgemeine Bestimmung  

Al­le Mu­ta­tio­nen müs­sen so in das Fix­punkt­netz des der pro­vi­so­ri­schen Nu­me­ri­sie­rung zu­grun­de­lie­gen­den Re­fe­renz­sys­tems in­te­griert wer­den, dass das Prin­zip der Nach­bar­schaft ge­währ­leis­tet ist.

Art. 108 Grenzmutationen  

Die aus der pro­vi­so­ri­schen Nu­me­ri­sie­rung er­mit­tel­ten Ko­or­di­na­ten der Grenz­punk­te sind durch be­rech­ne­te Wer­te aus den vor­han­de­nen, ori­gi­nären Mess­un­ter­la­gen zu er­set­zen.

9. Titel: Anerkennung und Abgeltung

1. Kapitel: Anerkennung 112

112 Fassung gemäss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

Art. 109113  

1 Für die An­er­ken­nung nach Ar­ti­kel 30 VAV müs­sen bei der Eid­ge­nös­si­schen Ver­mes­sungs­di­rek­ti­on ein­ge­reicht wer­den:

a.
das Ge­such um An­er­ken­nung;
b.
im Be­darfs­fall ei­ne Be­stä­ti­gung, dass die bei ei­ner Vor­prü­fung nach Ar­ti­kel 27 VAV fest­ge­stell­ten Män­gel be­ho­ben wur­den;
c.
al­le Un­ter­la­gen der kan­to­na­len Ge­neh­mi­gung, ein­sch­liess­lich des Be­richts der kan­to­na­len Ver­mes­sungs­auf­sicht über die Durch­füh­rung und Ve­ri­fi­ka­ti­on der amt­li­chen Ver­mes­sung;
d.
das Da­ten­prü­fungs­pro­to­koll ei­nes von der Eid­ge­nös­si­schen Ver­mes­sungs­di­rek­ti­on be­zeich­ne­ten Prüf­diens­tes, das aus­weist, dass die Da­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung for­mell feh­ler­frei im Da­ten­mo­dell des Bun­des vor­han­den sind;
e.
die Schluss­ab­rech­nung.

2 Die Eid­ge­nös­si­sche Ver­mes­sungs­di­rek­ti­on kann in der Pro­gramm­ver­ein­ba­rung mit dem Kan­ton fest­le­gen, dass wei­te­re Un­ter­la­gen und Da­ten ein­ge­reicht wer­den müs­sen.

113 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

2. Kapitel: Abgeltung

Art. 110 Unterlagen 114  

Die Ab­gel­tung wird ge­stützt auf die Un­ter­la­gen nach Ar­ti­kel 109 ab­ge­rech­net.

114 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

Art. 111 Zusicherung der Abgeltung 115  

1 Ab­gel­tun­gen wer­den im Rah­men der Ver­ein­ba­run­gen nach Ar­ti­kel 30­bis.116 VAV zu­ge­si­chert.

2 Die Ver­ein­ba­run­gen ent­hal­ten min­des­tens Aus­sa­gen über die Ver­trags­par­tei­en, die ge­gen­sei­tig zu er­brin­gen­den Leis­tun­gen, die Zah­lungs­vor­aus­set­zun­gen und den Zah­lungs­mo­dus so­wie den Leis­tungs­nach­weis.

3 Die Eid­ge­nös­si­sche Ver­mes­sungs­di­rek­ti­on be­zeich­net die für die ein­zel­nen Leis­tun­gen ab­zu­lie­fern­den Un­ter­la­gen.

115 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des VBS vom 11. März 2003, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2003 514).

116 Die­ser Art. ist heu­te auf­ge­ho­ben.

Art. 112117  

117 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V des VBS vom 5. Ju­ni 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2759).

10. Titel: Schlussbestimmungen

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