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Bundesgesetz
über die landwirtschaftliche Pacht
(LPG)

vom 4. Oktober 1985 (Stand am 1. Januar 2014)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 31octies und 64 der Bundesverfassung1,2,
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 11. November 19813,

beschliesst:

1 [BS 1 3; AS 1996 2503]. Den genannten Bestimmungen entsprechen heute Art. 104 und 122der BV vom 18. April 1999 (SR 101).

2 Fassung gemäss Anhang Ziff. 7 des Gerichtsstandsgesetzes vom 24. März 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 20002355; BBl 1999 2829).

3 BBl 1982 I 257

1. Kapitel: Geltungsbereich

1. Abschnitt: Grundsatz

Art. 1  

1 Die­ses Ge­setz gilt für die Pacht:

a.
von Grund­stücken zur land­wirt­schaft­li­chen Nut­zung;
b.4
von land­wirt­schaft­li­chen Ge­wer­ben im Sin­ne der Ar­ti­kel 5 und 7 Ab­sät­ze 1, 2, 3 und 5 des Bun­des­ge­set­zes vom 4. Ok­to­ber 19915 über das bäu­er­li­che Bo­den­recht (BGBB);
c.
nicht­land­wirt­schaft­li­cher Ne­ben­ge­wer­be, die mit ei­nem land­wirt­schaft­li­chen Ge­wer­be ei­ne wirt­schaft­li­che Ein­heit bil­den.

2 Das Ge­setz gilt auch für Rechts­ge­schäf­te, die das glei­che bezwe­cken wie die land­wirt­schaft­li­che Pacht und oh­ne Un­ter­stel­lung un­ter das Ge­setz den von die­sem an­ge­streb­ten Schutz ver­ei­teln wür­den.

3 Für die Pacht von All­men­den, Al­pen und Wei­den so­wie von Nut­zungs- und An­teils­rech­ten an sol­chen gel­ten die Be­stim­mun­gen über die Pacht von land­wirt­schaft­li­chen Grund­stücken.

4 So­weit die­ses Ge­setz nicht an­wend­bar ist oder kei­ne be­son­de­ren Vor­schrif­ten ent­hält, gilt das Ob­li­ga­tio­nen­recht, mit Aus­nah­me der Be­stim­mun­gen über die Pacht von Wohn- und Ge­schäfts­räu­men und über die Hin­ter­le­gung des Pacht­zin­ses.6

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 5. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Sept. 2008 (AS 2008 3589; BBl 2006 6337).

5 SR211.412.11

6Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 7 der Zi­vil­pro­zess­ord­nung vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 1739; BBl 2006 7221).

2. Abschnitt: Ausnahmen

Art. 2 Kleine Grundstücke  

1Die­ses Ge­setz gilt nicht für die Pacht:

a.
von Reb­grund­stücken un­ter 15 Aren;
b.
an­de­rer land­wirt­schaft­li­cher Grund­stücke oh­ne Ge­bäu­de und un­ter 25 Aren.

2 Die Kan­to­ne kön­nen dem Ge­setz auch klei­ne­re Grund­stücke un­ter­stel­len.

3 Die Flä­chen von meh­re­ren, vom glei­chen Ei­gen­tü­mer an den glei­chen Päch­ter ver­pach­te­ten Grund­stücken wer­den zu­sam­men­ge­rech­net. Das glei­che gilt, wenn ein Ei­gen­tü­mer ein Grund­stück an ver­schie­de­ne Päch­ter ver­pach­tet.

Art. 2a Grundstücke in der Bauzone 7  

1 Die­ses Ge­setz gilt nicht für die Pacht von Grund­stücken zur land­wirt­schaft­li­chen Nut­zung, wenn der Pacht­ge­gen­stand voll­stän­dig in ei­ner Bau­zo­ne nach Ar­ti­kel 15 des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 19798 liegt.

2 Land­wirt­schaft­li­che Pacht­ver­trä­ge, de­ren Ge­gen­stand wäh­rend der Ver­trags­dau­er voll­stän­dig ei­ner Bau­zo­ne nach Ar­ti­kel 15 des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 1979 zu­ge­teilt wird, blei­ben dem land­wirt­schaft­li­chen Pacht­recht wäh­rend der lau­fen­den ge­setz­li­chen Pacht­dau­er oder ei­ner län­ge­ren ver­trag­li­chen Dau­er oder ei­ner ge­richt­lich er­streck­ten Pacht­dau­er un­ter­stellt.

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 5. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Sept. 2008 (AS 2008 3589; BBl 2006 6337).

8 SR 700

Art. 3 Alpen und Weiden  

Die Kan­to­ne kön­nen für die Pacht von Al­pen und Wei­den so­wie von Nut­zungs- und An­teils­rech­ten an sol­chen ab­wei­chen­de Be­stim­mun­gen er­las­sen.

2. Kapitel: Der landwirtschaftliche Pachtvertrag

1. Abschnitt: Begriff

Art. 4  

1 Durch den land­wirt­schaft­li­chen Pacht­ver­trag ver­pflich­tet sich der Ver­päch­ter, dem Päch­ter ein Ge­wer­be oder ein Grund­stück zur land­wirt­schaft­li­chen Nut­zung zu über­las­sen, und der Päch­ter, da­für einen Zins zu be­zah­len.

29

9 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4127; BBl 2002 4721).

2. Abschnitt: Vorpachtrecht

Art. 5 Vorpachtrecht der Nachkommen des Verpächters  

1 Die Kan­to­ne kön­nen für Nach­kom­men des Ver­päch­ters ei­nes land­wirt­schaft­li­chen Ge­wer­bes, wel­che die­ses sel­ber be­wirt­schaf­ten wol­len und da­für ge­eig­net sind, ein Vor­pacht­recht vor­se­hen.

2 Der Nach­kom­me kann ein sol­ches Vor­pacht­recht ei­nem Drit­ten nur dann ent­ge­gen­hal­ten, wenn es im Grund­buch an­ge­merkt wor­den ist.10

3 Im Üb­ri­gen re­geln die Kan­to­ne die Ein­zel­hei­ten und das Ver­fah­ren.

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4127; BBl 2002 4721).

Art. 6 Vorpachtrecht an Alpweiden  

Die Kan­to­ne kön­nen für Land­wir­te in Berg­ge­gen­den ein Vor­pacht­recht an be­nach­bar­ten Al­p­wei­den vor­se­hen. Sie re­geln die Ein­zel­hei­ten und das Ver­fah­ren.

3. Abschnitt: Pachtdauer

Art. 7 Erstmalige Verpachtung  

1 Die ers­te Pacht­dau­er be­trägt für land­wirt­schaft­li­che Ge­wer­be min­des­tens neun Jah­re und für ein­zel­ne Grund­stücke min­des­tens sechs Jah­re.

2 Die Ver­ein­ba­rung ei­ner kür­ze­ren Pacht­dau­er ist nur gül­tig, wenn die Be­hör­de sie be­wil­ligt hat. Das Ge­such ist spä­tes­tens drei Mo­na­te nach dem An­tritt der Pacht ein­zu­rei­chen.

3 Ei­ne kür­ze­re Pacht­dau­er wird be­wil­ligt, wenn per­sön­li­che oder wirt­schaft­li­che Ver­hält­nis­se ei­ner Par­tei oder an­de­re sach­li­che Grün­de die Ver­kür­zung recht­fer­ti­gen.11

4 Wird die Be­wil­li­gung ver­wei­gert oder das Ge­such zu spät ein­ge­reicht, so gilt die ge­setz­li­che Min­dest­pacht­dau­er.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 5. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Sept. 2008 (AS 2008 3589; BBl 2006 6337).

Art. 8 Fortsetzung der Pacht  

1 Der Pacht­ver­trag gilt un­ver­än­dert für je­weils wei­te­re sechs Jah­re, wenn er:

a.
auf un­be­stimm­te Zeit ab­ge­schlos­sen und nicht ord­nungs­ge­mä­ss ge­kün­digt wor­den ist;
b.
auf be­stimm­te Zeit ab­ge­schlos­sen ist und nach der ver­ein­bar­ten Pacht­dau­er still­schwei­gend fort­ge­setzt wird.

2 Die Ver­ein­ba­rung ei­ner Fort­set­zung auf kür­ze­re Zeit ist nur gül­tig, wenn die Be­hör­de sie be­wil­ligt hat. Das Ge­such ist spä­tes­tens drei Mo­na­te nach Be­ginn der Fort­set­zung ein­zu­rei­chen.

3 Die Be­stim­mun­gen über die Ver­kür­zung der Pacht­dau­er bei der erst­ma­li­gen Ver­pach­tung gel­ten sinn­ge­mä­ss.

Art. 9 Pachtdauer für Spezialkulturen  

Für die Pacht von Grund­stücken mit Spe­zi­al­kul­tu­ren wie Re­ben und Obst­an­la­gen kön­nen die Kan­to­ne ei­ne an­de­re Pacht­dau­er fest­set­zen.

4. Abschnitt: Anpassung an veränderte Verhältnisse

Art. 10 Pachtzinsanpassung im Allgemeinen  

Än­dert der Bun­des­rat die An­sät­ze für die Be­mes­sung des zu­läs­si­gen Pacht­zin­ses, so kann je­de Par­tei die An­pas­sung des ver­ein­bar­ten Pacht­zin­ses auf das fol­gen­de Pacht­jahr ver­lan­gen.

Art. 11 Pachtzinsanpassung bei Änderung des Ertragswerts  

Wird der Wert ei­nes ver­pach­te­ten Ge­wer­bes oder Grund­stücks in­fol­ge ei­nes Na­tur­er­eig­nis­ses, von Bo­den­ver­bes­se­run­gen, Ver­grös­se­rung oder Ver­min­de­rung der Flä­che, Neu- oder Um­bau­ten, Ab­bruch oder Still­le­gung ei­nes Ge­bäu­des oder an­de­rer Um­stän­de dau­ernd ver­än­dert, so kann je­de Par­tei ver­lan­gen, dass der Er­trags­wert neu fest­ge­setzt und der Pacht­zins auf Be­ginn des fol­gen­den Pacht­jah­res an­ge­passt wird. Dies kann auch ver­langt wer­den, wenn die all­ge­mei­nen Grund­la­gen für die Schät­zung des Er­trags­werts än­dern.

Art. 12 Anpassung anderer Vertragsbestimmungen  

Je­de Par­tei kann ver­lan­gen, dass an­de­re Ver­trags­be­stim­mun­gen an ver­än­der­te Ver­hält­nis­se an­ge­passt wer­den, wenn der Ver­trag für sie un­zu­mut­bar ge­wor­den ist.

Art. 13 Pachtzinsnachlass  

Ist der ge­wöhn­li­che Er­trag we­gen ei­nes aus­ser­or­dent­li­chen Un­glücks­fal­les oder Na­tur­er­eig­nis­ses vor­über­ge­hend be­trächt­lich zu­rück­ge­gan­gen, so kann der Päch­ter ver­lan­gen, dass der Pacht­zins für be­stimm­te Zeit an­ge­mes­sen her­ab­ge­setzt wird.

5. Abschnitt: Veräusserung des Pachtgegenstandes

Art. 14 Kauf bricht Pacht nicht  

Wird der Pacht­ge­gen­stand ver­äus­sert oder dem Ver­päch­ter im Schuld­be­trei­bungs- oder Kon­kurs­ver­fah­ren ent­zo­gen, so tritt der Er­wer­ber in den Pacht­ver­trag ein.

Art. 15 Ausnahmen  

1Der Er­wer­ber kann den Pacht­ver­trag auf­lö­sen, wenn er den Pacht­ge­gen­stand un­mit­tel­bar zu Bau­zwe­cken oder zu öf­fent­li­chen Zwe­cken oder zur Selbst­be­wirt­schaf­tung er­wirbt.

2Will der Er­wer­ber den Pacht­ver­trag nicht über­neh­men, so muss er dem Päch­ter in­nert drei­er Mo­na­te seit Ab­schluss des Ver­äus­se­rungs­ver­trags schrift­lich an­zei­gen, dass die Pacht nach Ab­lauf ei­ner Frist von min­des­tens ei­nem Jahr auf den fol­gen­den orts­üb­li­chen Früh­jahrs- oder Herbst­ter­min auf­ge­löst sei.

3 Wird die Pacht auf­ge­löst, so kann der Päch­ter in­nert 30 Ta­gen seit Emp­fang der An­zei­ge des Er­wer­bers auf Er­stre­ckung kla­gen. Der Rich­ter er­streckt die Pacht um min­des­tens sechs Mo­na­te, je­doch um höchs­tens zwei Jah­re, wenn die Be­en­di­gung für den Päch­ter oder sei­ne Fa­mi­lie ei­ne Här­te zur Fol­ge hat, die auch un­ter Wür­di­gung der In­ter­es­sen des neu­en Ei­gen­tü­mers nicht zu recht­fer­ti­gen ist.

4 Der Ver­päch­ter muss dem Päch­ter den Scha­den er­set­zen, der aus der vor­zei­ti­gen Be­en­di­gung der Pacht ent­steht. Der Päch­ter braucht den Pacht­ge­gen­stand erst zu ver­las­sen, wenn ihm Scha­den­er­satz oder hin­rei­chen­de Si­cher­heit ge­leis­tet wor­den ist.

5 Die vor­zei­ti­ge Be­en­di­gung der Pacht kann mit schrift­li­cher Zu­stim­mung des Päch­ters im Ver­äus­se­rungs­ver­trag ge­re­gelt wer­den.

6. Abschnitt: Beendigung der Pacht

Art. 16 Kündigung im Allgemeinen  

1 Die Kün­di­gung ei­nes Pacht­ver­trags ist nur gül­tig, wenn sie schrift­lich er­folgt. Auf Ver­lan­gen ist sie zu be­grün­den.

2 Die Kün­di­gungs­frist be­trägt ein Jahr, wenn das Ge­setz nichts an­de­res be­stimmt; die Par­tei­en kön­nen ei­ne län­ge­re Frist ver­ein­ba­ren.

3 Ist nichts an­de­res ver­ein­bart, kann nur auf den orts­üb­li­chen Früh­jahrs- oder Herbst­ter­min ge­kün­digt wer­den.

4 Liegt der Pacht­ge­gen­stand teil­wei­se in ei­ner Bau­zo­ne nach Ar­ti­kel 15 des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 197912, so kann die Kün­di­gung für die nicht in den Gel­tungs­be­reich des BGBB13 fal­len­den Grund­stücke so­wie für den nicht­land­wirt­schaft­li­chen Teil der Grund­stücke nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 BGBB aus­ge­spro­chen und der Pacht­ver­trag oh­ne die­se fort­ge­setzt wer­den.14

12 SR 700

13 SR 211.412.11

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 5. Okt. 2007 (AS 2008 3589; BBl 2006 6337). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

Art. 17 Vorzeitige Kündigung  

1 Ist die Er­fül­lung des Ver­trags für ei­ne Par­tei aus wich­ti­gen Grün­den un­zu­mut­bar ge­wor­den, so kann sie die Pacht auf den fol­gen­den Früh­jahrs- oder Herbst­ter­min schrift­lich kün­di­gen. Die Kün­di­gungs­frist be­trägt sechs Mo­na­te.

2 Der Rich­ter be­stimmt die ver­mö­gens­recht­li­chen Fol­gen un­ter Wür­di­gung al­ler Um­stän­de.

Art. 18 Tod des Pächters  

1 Stirbt der Päch­ter, so kön­nen sei­ne Er­ben oder der Ver­päch­ter den Pacht­ver­trag auf den fol­gen­den Früh­jahrs- oder Herbst­ter­min schrift­lich kün­di­gen. Die Kün­di­gungs­frist be­trägt sechs Mo­na­te.

2 Wird der Pacht­ver­trag vom Ver­päch­ter ge­kün­digt, so kann ein Nach­kom­me, der Ehe­gat­te, die ein­ge­tra­ge­ne Part­ne­rin oder der ein­ge­tra­ge­ne Part­ner des Päch­ters in­nert 30 Ta­gen den Ein­tritt in den Pacht­ver­trag er­klä­ren.15Der Ver­päch­ter kann un­ter meh­re­ren Be­wer­bern den­je­ni­gen be­zeich­nen, der in den Pacht­ver­trag ein­tre­ten soll.

3 Bie­tet der Ein­tre­ten­de kei­ne Ge­währ für ei­ne ord­nungs­ge­mäs­se Be­wirt­schaf­tung des Pacht­ge­gen­stan­des oder ist die Fort­set­zung der Pacht für den Ver­päch­ter aus an­dern Grün­den un­zu­mut­bar, so kann der Ver­päch­ter in­nert 30 Ta­gen seit der Ein­tritts­er­klä­rung auf Auf­lö­sung des Pacht­ver­trags kla­gen.

15 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 12 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 5685; BBl 2003 1288).

Art. 19 Übernahme von Zupachten bei Betriebsübergabe  

1 Über­gibt der In­ha­ber ein land­wirt­schaft­li­ches Ge­wer­be, das teil­wei­se im Ei­gen­tum und teil­wei­se ge­pach­tet ist, ei­ner an­de­ren Per­son zur Be­triebs­füh­rung, so kann der Über­neh­mer des Ge­wer­bes dem Ver­päch­ter ei­nes Zu­pacht­grund­stücks schrift­lich er­klä­ren, dass er die­ses Grund­stück pacht­wei­se wei­ter­be­wirt­schaf­ten möch­te.

2 Lehnt der Ver­päch­ter nicht in­nert drei­er Mo­na­te seit Emp­fang der Er­klä­rung den Über­neh­mer als neu­en Päch­ter ab, oder ver­langt er in­nert der­sel­ben Frist nicht den Ab­schluss ei­nes neu­en Pacht­ver­tra­ges mit dem Über­neh­mer, so tritt die­ser in den lau­fen­den Pacht­ver­trag ein.

Art. 20 Güterzusammenlegung  

1 Bringt ei­ne Gü­ter­zu­sam­men­le­gung, ei­ne Um­le­gung von land­wirt­schaft­li­chem Bo­den oder ei­ne Pacht­land­ar­ron­die­rung für ein ver­pach­te­tes Grund­stück ei­ne we­sent­li­che Än­de­rung in der Be­wirt­schaf­tung mit sich, so kann je­de Par­tei den Pacht­ver­trag auf An­tritt der neu­en Be­wirt­schaf­tungs­ver­hält­nis­se schrift­lich auf­lö­sen.16

2 Ein An­spruch auf Ent­schä­di­gung we­gen vor­zei­ti­ger Be­en­di­gung der Pacht be­steht nicht.

16 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

Art. 21 Zahlungsrückstand des Pächters  

1 Ist der Päch­ter wäh­rend der Pacht­zeit mit ei­ner Zins­zah­lung im Rück­stand, so kann ihm der Ver­päch­ter schrift­lich an­dro­hen, dass der Pacht­ver­trag in sechs Mo­na­ten auf­ge­löst sei, wenn der aus­ste­hen­de Zins bis da­hin nicht be­zahlt sei.

2 Wird der Ver­trag auf­ge­löst, so muss der Päch­ter den Scha­den er­set­zen, so­fern er nicht be­weist, dass ihn kein Ver­schul­den trifft.

7. Abschnitt: Pflichten des Pächters und des Verpächters 17

17 Ursprünglich vor Art. 22. Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 20. Juni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4127; BBl 2002 4721).

Art. 21a Bewirtschaftungspflicht 18  

1 Der Päch­ter muss den Pacht­ge­gen­stand sorg­fäl­tig be­wirt­schaf­ten und na­ment­lich für ei­ne nach­hal­ti­ge Er­trags­fä­hig­keit des Bo­dens sor­gen.

2 Die Be­wirt­schaf­tungs­pflicht ob­liegt dem Päch­ter sel­ber. Er kann je­doch den Pacht­ge­gen­stand un­ter sei­ner Ver­ant­wor­tung durch Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge, An­ge­stell­te oder Mit­glie­der ei­ner Ge­mein­schaft zur Be­wirt­schaf­tung, der er an­ge­hört, be­wirt­schaf­ten oder ein­zel­ne Ar­bei­ten durch Drit­te aus­füh­ren las­sen.

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4127; BBl 2002 4721).

Art. 22 Unterhaltspflicht, Reparaturen  

1 Der Ver­päch­ter ist ver­pflich­tet, Hauptre­pa­ra­tu­ren am Pacht­ge­gen­stand, die wäh­rend der Pacht­zeit not­wen­dig wer­den, so­bald ihm der Päch­ter von de­ren Not­wen­dig­keit Kennt­nis ge­ge­ben hat, auf sei­ne Kos­ten aus­zu­füh­ren.

2 Der Päch­ter ist be­rech­tigt, not­wen­di­ge Hauptre­pa­ra­tu­ren sel­ber aus­zu­füh­ren, wenn der Ver­päch­ter sie auf An­zei­ge hin nicht in­nert nütz­li­cher Frist vor­ge­nom­men und sei­ne Ver­pflich­tung hie­zu nicht be­strit­ten hat. Er kann spä­tes­tens bei Be­en­di­gung der Pacht hie­für Ent­schä­di­gung ver­lan­gen.

3 Der Päch­ter ist ver­pflich­tet, auf sei­ne Kos­ten für den or­dent­li­chen Un­ter­halt des Pacht­ge­gen­stan­des zu sor­gen. Er hat die klei­ne­ren Re­pa­ra­tu­ren, ins­be­son­de­re den ge­wöhn­li­chen Un­ter­halt der We­ge, Ste­ge, Grä­ben, Däm­me, Zäu­ne, Dä­cher, Was­ser­lei­tun­gen usw. nach Orts­ge­brauch vor­zu­neh­men.

4 Die Par­tei­en kön­nen ver­ein­ba­ren, dass der Päch­ter ei­ne wei­ter­ge­hen­de Un­ter­halts­pflicht über­nimmt und für Hauptre­pa­ra­tu­ren auf­zu­kom­men hat.

Art. 22a Erneuerungen und Änderungen durch den Pächter 19  

1 Der Päch­ter darf Er­neue­run­gen und Än­de­run­gen am Pacht­ge­gen­stand, die über den or­dent­li­chen Un­ter­halt hin­aus­ge­hen, so­wie Än­de­run­gen in der her­ge­brach­ten Be­wirt­schaf­tungs­wei­se, die über die Pacht­zeit hin­aus von we­sent­li­cher Be­deu­tung sein kön­nen, nur mit schrift­li­cher Zu­stim­mung des Ver­päch­ters vor­neh­men.

2 Hat der Ver­päch­ter zu­ge­stimmt, so kann er die Wie­der­her­stel­lung des frü­he­ren Zu­stan­des nur ver­lan­gen, wenn dies schrift­lich ver­ein­bart wor­den ist.

19Ein­ge­fügt durch Ziff. II Art. 2 des BG vom 15. Dez. 1989 über die Än­de­rung des OR (Mie­te und Pacht) (AS 1990 802; BBl 1985I 1389). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4127; BBl 2002 4721).

Art. 22b Pflichtverletzungen des Pächters 20  

Der Ver­päch­ter kann mit ei­ner Frist von sechs Mo­na­ten die Pacht schrift­lich auf den fol­gen­den Früh­jahr- oder Herbst­ter­min kün­di­gen, wenn der Päch­ter trotz schrift­li­cher Er­mah­nung be­zie­hungs­wei­se Auf­for­de­rung des Ver­päch­ters:

a.
sei­ne Be­wirt­schaf­tungs­pflicht nach Ar­ti­kel 21a wei­ter ver­letzt;
b.
sei­ne Un­ter­halts­pflicht nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 3 wei­ter ver­letzt;
c.
ei­ne Er­neue­rung oder Än­de­rung nach Ar­ti­kel 22a, die der Päch­ter oh­ne schrift­li­che Zu­stim­mung des Ver­päch­ters vor­ge­nom­men hat, nicht in­nert an­ge­mes­se­ner Frist rück­gän­gig macht.

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4127; BBl 2002 4721).

Art. 23 Rückgabe. Verbesserungen und Verschlechterungen  

1 Bei Be­en­di­gung der Pacht ist der Pacht­ge­gen­stand in dem Zu­stand, in dem er sich be­fin­det, zu­rück­zu­ge­ben.

2 So­fern nichts an­de­res ver­ein­bart ist, kann der Päch­ter bei Be­en­di­gung der Pacht ver­lan­gen, dass er für den Auf­wand für Ver­bes­se­run­gen an­ge­mes­sen ent­schä­digt wird, die er mit Zu­stim­mung des Ver­päch­ters vor­ge­nom­men hat.

3 Für Ver­bes­se­run­gen, die le­dig­lich aus der ge­hö­ri­gen Be­wirt­schaf­tung her­vor­ge­gan­gen sind, kann er kei­nen Er­satz for­dern.

4 Für Ver­schlech­te­run­gen, die bei ge­hö­ri­ger Be­wirt­schaf­tung hät­ten ver­mie­den wer­den kön­nen, hat er Er­satz zu leis­ten.

Art. 24 Früchte  

1 Der Päch­ter hat kei­nen An­spruch auf die Früch­te, die bei der Be­en­di­gung der Pacht noch nicht ge­ern­tet sind, wenn Ver­trag oder Orts­ge­brauch nichts an­de­res be­stim­men.

2 Er kann aber für sei­nen Auf­wand ei­ne an­ge­mes­se­ne Ent­schä­di­gung ver­lan­gen.

Art. 25 Vorräte  

1 Der Päch­ter muss die Fut­ter-, Streue- und Dün­ger­vor­rä­te zu­rück­las­sen, die ei­ner or­dent­li­chen Be­wirt­schaf­tung im letz­ten Pacht­jahr ent­spre­chen, wenn Ver­trag oder Orts­ge­brauch nichts an­de­res be­stim­men.

2 Hat er beim Pacht­an­tritt we­ni­ger emp­fan­gen, so hat er ein Recht auf Er­satz des Mehr­wer­tes; hat er mehr emp­fan­gen, so hat er für Er­satz zu sor­gen oder den Min­der­wert zu er­set­zen.

7. Abschnitt : Retentionsrecht des Verpächtersbis21

21Eingefügt durch Ziff. II Art. 2 des BG vom 15. Dez. 1989 über die Änderung des OR (Miete und Pacht), in Kraft seit 1. Juli 1990 (AS 1990 802; BBl 1985I 1389).

Art. 25b  

Der Ver­päch­ter hat für einen ver­fal­le­nen und einen lau­fen­den Jah­res­pacht­zins das glei­che Re­ten­ti­ons­recht wie der Ver­mie­ter von Ge­schäfts­räu­men.

8. Abschnitt: Pachterstreckung durch den Richter

Art. 26 Klage  

1 Kün­digt ei­ne Par­tei den Pacht­ver­trag, so kann die an­de­re Par­tei in­nert drei­er Mo­na­te seit Emp­fang der Kün­di­gung beim Rich­ter auf Er­stre­ckung der Pacht kla­gen.

2 Läuft ein auf be­stimm­te Zeit ab­ge­schlos­se­ner Pacht­ver­trag aus und kommt kein neu­er Ver­trag zu­stan­de, so kann je­de Par­tei spä­tes­tens neun Mo­na­te vor Ab­lauf der Pacht beim Rich­ter auf Er­stre­ckung der Pacht kla­gen.

Art. 27 Urteil  

1 Der Rich­ter er­streckt die Pacht, wenn dies für den Be­klag­ten zu­mut­bar ist.

2 Hat der Ver­päch­ter ge­kün­digt, so muss er nach­wei­sen, dass die Fort­set­zung der Pacht für ihn un­zu­mut­bar oder aus an­dern Grün­den nicht ge­recht­fer­tigt ist. Die Fort­set­zung der Pacht ist ins­be­son­de­re un­zu­mut­bar oder nicht ge­recht­fer­tigt, wenn:

a.
der Päch­ter schwer­wie­gend ge­gen sei­ne ge­setz­li­chen oder ver­trag­li­chen Pflich­ten ver­stos­sen hat;
b.
der Päch­ter zah­lungs­un­fä­hig ist;
c.22
der Ver­päch­ter, sein Ehe­gat­te, sei­ne ein­ge­tra­ge­ne Part­ne­rin oder sein ein­ge­tra­ge­ner Part­ner, ein na­her Ver­wand­ter oder Ver­schwä­ger­ter den Pacht­­ge­gen­stand sel­ber be­wirt­schaf­ten will;
d.
das Ge­wer­be nicht er­hal­tens­wür­dig ist;
e.23
der Pacht­ge­gen­stand teil­wei­se in ei­ner Bau­zo­ne nach Ar­ti­kel 15 des Raum­p­la­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 197924 liegt, für die Grund­stücke, die nicht in den Gel­tungs­be­reich des BGBB25 fal­len, so­wie für den nicht­land­wirt­schaft­li­chen Teil der Grund­stücke nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 BGBB.

3 Der be­hörd­li­che Ent­scheid über den Pacht­zins macht die Fort­set­zung der Pacht in kei­nem Fall un­zu­mut­bar.

4 Der Rich­ter er­streckt die Pacht um drei bis sechs Jah­re. Er wür­digt da­bei die per­sön­li­chen Ver­hält­nis­se und be­rück­sich­tigt na­ment­lich die Art des Pacht­ge­gens­tan­des und ei­ne all­fäl­li­ge Ab­kür­zung der Pacht­dau­er.

22 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 12 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 5685; BBl 2003 1288).

23 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

24 SR 700

25 SR 211.412.11

Art. 28 Anpassung der Vertragsbestimmungen  

Auf Be­geh­ren ei­ner Par­tei kann der Rich­ter bei Er­stre­ckung der Pacht die Ver­trags­be­stim­mun­gen den ver­än­der­ten Ver­hält­nis­sen an­pas­sen.

9. Abschnitt: Zwingende Bestimmungen

Art. 29  

Ist nichts an­de­res be­stimmt, so kann der Päch­ter auf die Rech­te, die ihm oder sei­nen Er­ben nach den Vor­schrif­ten die­ses Ka­pi­tels zu­ste­hen, nicht zum vor­aus ver­zich­ten. Ab­wei­chen­de Ver­ein­ba­run­gen sind nich­tig.

3. Kapitel: Parzellenweise Verpachtung 26

26 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 5. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Sept. 2008 (AS 2008 3589; BBl 2006 6337).

Art. 30 Bewilligungspflicht  

1 Wer von ei­nem land­wirt­schaft­li­chen Ge­wer­be ein­zel­ne Grund­stücke oder Tei­le von ein­zel­nen Grund­stücken ver­pach­tet (par­zel­len­wei­se Ver­pach­tung), be­darf ei­ner Be­wil­li­gung.

2 Der Ver­päch­ter braucht kei­ne Be­wil­li­gung, wenn er ins­ge­samt nicht mehr als 10 Pro­zent der ur­sprüng­li­chen Nutz­flä­che des Ge­wer­bes ver­pach­tet und der Pacht­ge­gen­stand kei­ne Ge­bäu­de um­fasst.

Art. 31 Bewilligungsgründe  

1 Der Ver­päch­ter muss die Be­wil­li­gung vor Pacht­an­tritt bei der kan­to­na­len Be­wil­li­gungs­be­hör­de ein­ho­len.

2 Die Be­wil­li­gung wird nur er­teilt, wenn ei­ne der fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt ist, näm­lich:

a.27
b.28
c.
das land­wirt­schaft­li­che Ge­wer­be nicht mehr er­hal­tungs­wür­dig ist;
d.
das land­wirt­schaft­li­che Ge­wer­be ganz oder über­wie­gend in ei­ner Bau­zo­ne nach Ar­ti­kel 15 des Raum­pla­nungs­ge­set­zes29 liegt;
e.
das Ge­wer­be nur vor­über­ge­hend par­zel­len­wei­se ver­pach­tet und spä­ter wie­der als gan­zes be­wirt­schaf­tet wer­den soll;
f.
der Ver­päch­ter das Ge­wer­be bis­her sel­ber be­wirt­schaf­tet hat, da­zu je­doch aus per­sön­li­chen Grün­den, wie schwe­re Krank­heit oder vor­ge­rück­tes Al­ter, nur noch teil­wei­se in der La­ge ist;
g.30
an­stel­le der par­zel­len­wei­se ver­pach­te­ten Grund­stücke oder Grund­stücks­tei­le an­de­re Pacht­sa­chen zu­ge­pach­tet wer­den, die für den Be­trieb des Ge­wer­bes güns­ti­ger lie­gen oder ge­eig­ne­ter sind.

2bis Die Be­hör­de be­wil­ligt fer­ner die par­zel­len­wei­se Ver­pach­tung ei­nes land­wirt­schaft­li­chen Ge­wer­bes, wenn:

a.31
b.
die par­zel­len­wei­se Ver­pach­tung über­wie­gend da­zu dient, an­de­re land­wirt­schaft­li­che Ge­wer­be struk­tu­rell zu ver­bes­sern;
c.
kei­ne vor­kaufs- oder zu­wei­sungs­be­rech­tig­te Per­son in­ner­halb der Ver­wandt­schaft das Ge­wer­be zur Selbst­be­wirt­schaf­tung über­neh­men will, oder kei­ne an­de­re Per­son, die in der Erb­tei­lung die Zu­wei­sung ver­lan­gen könn­te (Art. 11 Abs. 2 des BG vom 4. Okt. 199132 über das bäu­er­li­che Bo­den­recht), das Ge­wer­be zur Ver­pach­tung als Gan­zes über­neh­men will; und
d.33
der Ehe­gat­te, die ein­ge­tra­ge­ne Part­ne­rin oder der ein­ge­tra­ge­ne Part­ner, der oder die das Ge­wer­be zu­sam­men mit dem Ei­gen­tü­mer be­wirt­schaf­tet hat, der par­zel­len­wei­sen Ver­pach­tung zu­stimmt.34

335

27 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4127; BBl 2002 4721).

28 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 5. Okt. 2007, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2008 (AS 2008 3589; BBl 2006 6337).

29SR 700

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Ju­ni 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 19983012; BBl 1996 IV 1).

31 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4127; BBl 2002 4721).

32 SR 211.412.11

33 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 12 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 5685; BBl 2003 1288).

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 26. Ju­ni 1998, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 19983012; BBl 1996 IV 1).

35 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4127; BBl 2002 4721).

Art. 32 Folgen der Bewilligungsverweigerung  

1 Wird die Be­wil­li­gung ver­wei­gert, so löst die Be­wil­li­gungs­be­hör­de den Pacht­ver­trag auf den nächs­ten zu­mut­ba­ren Früh­jahrs- oder Herbst­ter­min auf und ord­net die Räu­mung des Grund­stücks an.

2 Die Par­tei­en ha­ben kei­nen An­spruch auf den Er­satz des Scha­dens, der ih­nen aus der Auf­lö­sung des Pacht­ver­trags ent­steht.

4. Kapitel: Pachtzins 37

37 Ursprünglich vor Art. 36.

1. Abschnitt: Grundsätze 38

38 Ursprünglich vor Art. 36.

Art. 35a Vertragliche Regelungen 39  

1 Der Pacht­zins kann in Geld, ei­nem Teil der Früch­te (Teil­pacht) oder in ei­ner Sach­leis­tung be­ste­hen. Bei der Teil­pacht rich­tet sich das Recht des Ver­päch­ters an den Früch­ten nach dem Orts­ge­brauch, wenn nichts an­de­res ver­ein­bart ist.

2 Der Päch­ter trägt die Ne­ben­kos­ten, so­weit die Par­tei­en nichts an­de­res ver­ein­bart ha­ben.

39 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4127; BBl 2002 4721).

Art. 36 Öffentlich-rechtliche Beschränkungen 40  

1 Der Pacht­zins un­ter­liegt der be­hörd­li­chen Kon­trol­le; er darf das zu­läs­si­ge Mass nicht über­stei­gen.41

2 Der Bun­des­rat setzt die Sät­ze für die Ver­zin­sung des Er­trags­werts und die Ab­gel­tung der Ver­päch­ter­las­ten fest und be­stimmt den Zu­schlag für die all­ge­mei­nen Vor­tei­le.

3 Na­tu­ral­leis­tun­gen und an­de­re ver­ein­bar­te Ne­ben­leis­tun­gen sind an den Pacht­zins an­zu­rech­nen.

4 Für die Be­mes­sung des Pacht­zin­ses ist auch zu be­rück­sich­ti­gen, was der Päch­ter dem Ver­päch­ter für ei­ne Miet­sa­che oder einen nicht­land­wirt­schaft­li­chen Pacht­ge­gen­stand be­zahlt, die mit ei­ner über­wie­gend land­wirt­schaft­li­chen Pacht ver­bun­den sind.

40 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4127; BBl 2002 4721).

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 5. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Sept. 2008 (AS 2008 3589; BBl 2006 6337).

2. Abschnitt: Bemessung

Art. 37 Pachtzins für Gewerbe  

Der Pacht­zins für land­wirt­schaft­li­che Ge­wer­be setzt sich zu­sam­men aus:

a.42
ei­ner an­ge­mes­se­nen Ver­zin­sung des Er­trags­werts nach Ar­ti­kel 10 BGBB43;
b.
der Ab­gel­tung der mitt­le­ren Auf­wen­dun­gen der Ver­päch­ter für An­la­gen und Ein­rich­tun­gen (Ver­päch­ter­las­ten).

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 5. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Sept. 2008 (AS 2008 3589; BBl 2006 6337).

43 SR211.412.11

Art. 38 Pachtzins für einzelne Grundstücke  

1 Der Pacht­zins für ein­zel­ne Grund­stücke setzt sich zu­sam­men aus:

a.
ei­ner an­ge­mes­se­nen Ver­zin­sung des Er­trags­werts im Sinn von Ar­ti­kel 6 des Bun­des­ge­set­zes vom 12. De­zem­ber 194044 über die Ent­schul­dung land­wirt­schaft­li­cher Heim­we­sen;
b.
der Ab­gel­tung der mitt­le­ren Auf­wen­dun­gen der Ver­päch­ter für An­la­gen und Ein­rich­tun­gen (Ver­päch­ter­las­ten);
c.
ei­nem Zu­schlag für die all­ge­mei­nen sich für den Päch­ter aus ei­ner Zu­pacht er­ge­ben­den Vor­tei­le.

2 Im Ein­zel­fall sind auf den Be­trieb be­zo­ge­ne Zu­schlä­ge von je höchs­tens 15 Pro­zent zu­läs­sig, wenn das Grund­stück:

a.
ei­ne bes­se­re Ar­ron­die­rung er­mög­licht;
b.
für den Be­trieb des Ge­wer­bes güns­tig liegt.

3 Für land­wirt­schaft­li­che Ge­bäu­de dür­fen kei­ne Zu­schlä­ge nach den Ab­sät­zen 1 Buch­sta­be c und 2 ein­ge­rech­net wer­den.

44[BS 9 80; AS 1955 685, 1962 1273Art. 54 Abs. 1 Ziff. 4 Abs. 2, 1979 802. AS 1993 1410Art. 93 Bst. b]. Heu­te: von Art. 10 des BG vom 4. Okt. 1991 über das bäu­er­li­che Bo­den­recht (SR 211.412.11).

Art. 39 Zinse für Miet- und nichtlandwirtschaftliche Pachtsachen  

Für die Be­mes­sung des Zin­ses für Miet- und nicht­land­wirt­schaft­li­che Pacht­sa­chen, die mit ei­ner über­wie­gend land­wirt­schaft­li­chen Pacht ver­bun­den sind, gel­ten die Vor­schrif­ten über Mass­nah­men ge­gen miss­bräuch­li­che Miet­zin­se.

Art. 40 Zinssatz. Verpächterlasten  

1 Der Bun­des­rat setzt den Satz für die Ver­zin­sung des Er­trags­werts auf­grund des durch­schnitt­li­chen Zins­sat­zes für ers­te Hy­po­the­ken im Mit­tel meh­re­rer Jah­re fest und passt ihn den nach­hal­tig ver­än­der­ten Zins­ver­hält­nis­sen an.

245

3 Der Bun­des­rat be­stimmt den An­satz für die Ver­päch­ter­las­ten nach den durch­schnitt­li­chen Auf­wen­dun­gen in der Be­mes­sungs­pe­ri­ode, die für die Be­rech­nung des Er­trags­werts gilt.

45 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 5. Okt. 2007, mit Wir­kung seit 1. Sept. 2008 (AS 2008 3589; BBl 2006 6337).

Art. 41 Zuschlag für längere Pachtdauer  

Ver­ab­re­den die Par­tei­en ei­ne Fort­set­zungs­dau­er, wel­che die ge­setz­li­che Fort­set­zungs­dau­er um min­des­tens drei Jah­re über­steigt, so ist für die gan­ze Fort­set­zungs­dau­er ein Zu­schlag von 15 Pro­zent zum Pacht­zins zu­läs­sig.

3. Abschnitt: Pachtzinskontrolle

Art. 42 Pachtzinsbewilligung für Gewerbe  

1 Der Pacht­zins für Ge­wer­be be­darf der Be­wil­li­gung.

2 Der Ver­päch­ter muss den Pacht­zins in­nert drei­er Mo­na­te seit dem Pacht­an­tritt oder der mit dem Päch­ter ver­ein­bar­ten An­pas­sung be­wil­li­gen las­sen. Wird der Pacht­zins an­ge­passt, weil der Bun­des­rat die Sät­ze für die Be­mes­sung des Pacht­zin­ses ge­än­dert hat, so ist kei­ne Be­wil­li­gung nö­tig. Auf Be­geh­ren ei­ner Par­tei er­lässt die Be­hör­de über den zu­läs­si­gen Um­fang der An­pas­sung ei­ne Fest­stel­lungs­ver­fü­gung.

3 Er­hält die vom Kan­ton be­zeich­ne­te Be­hör­de Kennt­nis von ei­nem nicht­be­wil­lig­ten Pacht­zins, so lei­tet sie das Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren ein.

Art. 43 Einsprache gegen den Pachtzins für Grundstücke  

1 Ge­gen den ver­ein­bar­ten Pacht­zins für ein­zel­ne Grund­stücke kön­nen die vom Kan­ton be­zeich­ne­ten Be­hör­den bei der Be­wil­li­gungs­be­hör­de Ein­spra­che er­he­ben.

2 Die Ein­spra­che ist in­nert drei Mo­na­ten seit Kennt­nis des Ver­trags­ab­schlus­ses oder der An­pas­sung des Pacht­zin­ses zu er­he­ben, spä­tes­tens aber in­nert zwei Jah­ren seit Pacht­an­tritt oder seit dem Zeit­punkt, auf den die Pacht­zinsan­pas­sung er­folgt ist.46

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4127; BBl 2002 4721).

Art. 44 Entscheid der Bewilligungsbehörde  

1 Die Be­wil­li­gungs­be­hör­de ent­schei­det, ob der ver­ein­bar­te Pacht­zins für das Ge­wer­be oder das Grund­stück zu­läs­sig ist.

2 Sie setzt zu ho­he Pacht­zin­se auf das er­laub­te Mass her­ab.

3 Sie er­öff­net ih­ren Ent­scheid den Par­tei­en und teilt ihn der zur Ein­spra­che be­rech­tig­ten Be­hör­de mit.

Art. 45 Zivilrechtliche Folgen  

1 Die Ver­ein­ba­rung über den Pacht­zins ist nich­tig, so­weit die­ser das durch die Be­hör­de fest­ge­setz­te Mass über­steigt.

2 Pacht­zin­se, die auf­grund ei­ner nich­ti­gen Ver­ein­ba­rung be­zahlt wor­den sind, kön­nen in­nert ei­nes Jah­res seit dem rechts­kräf­ti­gen Ent­scheid über den Pacht­zins, spä­­tes­tens aber fünf Jah­re nach ih­rer Be­zah­lung zu­rück­ge­for­dert wer­den.

3 Die Nich­tig­keit des Pacht­zin­ses be­rührt im Üb­ri­gen die Gül­tig­keit des Pacht­ver­­tra­ges nicht.

Art. 46 Nichtige Abreden  

Die Ver­trags­par­tei­en kön­nen auf die Rech­te, die ih­nen nach die­sem Ab­schnitt zu­ste­hen, nicht zum vor­aus ver­zich­ten.

5. Kapitel: Verfahren und Behörden

1. Abschnitt: Verfahren und Rechtsmittel

Art. 47 Verfahren 47  

So­weit die­ses Ge­setz das ver­wal­tungs­recht­li­che Ver­fah­ren nicht re­gelt, ord­nen es die Kan­to­ne; für zi­vil­recht­li­che Kla­gen gel­ten die Be­stim­mun­gen der Zi­vil­pro­zess­ord­nung vom 19. De­zem­ber 200848.

47 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 7 der Zi­vil­pro­zess­ord­nung vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 1739; BBl 2006 7221).

48 SR 272

Art. 4849  

49 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 7 der Zi­vil­pro­zess­ord­nung vom 19. Dez. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 1739; BBl 2006 7221).

Art. 49 Feststellungsverfügung der Verwaltungsbehörde  

1 Ei­ne Par­tei, die ein schutz­wür­di­ges In­ter­es­se hat, kann von der zu­stän­di­gen Be­hör­de fest­stel­len las­sen, ob die Ver­kür­zung der Pacht­dau­er, die par­zel­len­wei­se Ver­pach­tung, die Zu­pacht oder der Pacht­zins ge­neh­migt wer­den kann.

2 Die Par­tei kann schon vor dem Ab­schluss des Pacht­ver­trags um Er­lass ei­ner Fest­stel­lungs­ver­fü­gung nach­su­chen.

Art. 50 Beschwerde an die kantonale Beschwerdeinstanz  

1 Ge­gen Ver­fü­gun­gen der ers­tin­stanz­li­chen Ver­wal­tungs­be­hör­de kann in­nert 30 Ta­gen Be­schwer­de bei der kan­to­na­len Be­schwer­de­in­stanz er­ho­ben wer­den.

2 Die Be­schwer­de­in­stanz er­öff­net ih­ren Ent­scheid den Ver­trags­par­tei­en und dem Ein­spre­cher; sie teilt ihn der Vor­in­stanz mit.

Art. 5150  

50Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 18 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

Art. 52 Auskunftspflicht  

Die Be­tei­lig­ten müs­sen der zu­stän­di­gen Ver­wal­tungs­be­hör­de auf Ver­lan­gen Aus­kunft er­tei­len, Ein­sicht in die Ur­kun­den ge­wäh­ren und den Au­gen­schein ge­stat­ten, so­weit es für die Er­tei­lung ei­ner Be­wil­li­gung, einen Ein­spra­che- oder Be­schwer­de­ent­scheid oder ei­ne Fest­stel­lungs­ver­fü­gung not­wen­dig ist.

2. Abschnitt: Kantonale Behörden

Art. 53  

Die Kan­to­ne be­zeich­nen:

a.
die Be­wil­li­gungs­be­hör­den;
b.
die zur Ein­spra­che be­rech­tig­ten Be­hör­den;
c.
die Be­schwer­de­in­stanz.

6. Kapitel: …

7. Kapitel: Schlussbestimmungen

1. Abschnitt: Kantonale Ausführungsbestimmungen

Art. 58  

1 Kan­to­na­le Er­las­se, die sich auf die­ses Ge­setz stüt­zen, müs­sen dem Eid­ge­nös­si­schen Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ment zur Kennt­nis ge­bracht wer­den.52

2 Die Kan­to­ne pas­sen auf das In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes ih­re Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen und ih­re Be­hör­den­or­ga­ni­sa­ti­on an.

3 Mit dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes sind wi­der­spre­chen­de kan­to­na­le Vor­schrif­ten auf­ge­ho­ben.

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4127; BBl 2002 4721).

2. Abschnitt: Änderung und Aufhebung von Bundesrecht

Art. 59  

1.–3. …53

4. Das Bun­des­ge­setz vom 21. De­zem­ber 196054über die Kon­trol­le der land­wirt­schaft­li­chen Pacht­zin­se wird auf­ge­ho­ben.

53 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 1986 926kon­sul­tiert wer­den.

54[AS 1961 275, 1973 93Ziff. I 4. AS 1987 1410]

3. Abschnitt: Übergangsbestimmungen

Art. 60 Übergangsbestimmungen zum Inkrafttreten vom 20. Oktober 1986 55  

1 Das Ge­setz gilt mit Aus­nah­me der Be­stim­mun­gen über die Pacht­dau­er und die par­zel­len­wei­se Ver­pach­tung und Zu­pacht auch für Pacht­ver­trä­ge, die vor sei­nem In­kraft­tre­ten ab­ge­schlos­sen oder fort­ge­setzt wor­den sind. Be­ginnt die Fort­set­zung ei­ner Pacht nach dem In­kraft­tre­ten, gilt die neue Fort­set­zungs­dau­er.

2 Lässt sich das Da­tum des Pacht­an­tritts nicht mehr fest­stel­len, so gilt der orts­üb­li­che Früh­jahrs­ter­min 1973 als Pacht­an­tritt.

3 Wird der Pacht­ver­trag vor dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes auf den Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens oder auf ein spä­te­res Da­tum ge­kün­digt, so kann die be­trof­fe­ne Par­tei bis 30 Ta­ge nach dem In­kraft­tre­ten des Ge­set­zes auf Er­stre­ckung nach den neu­en Be­stim­mun­gen kla­gen.

4 Hän­gi­ge Kla­gen und Ge­su­che wer­den nach dem Recht be­ur­teilt, das zur Zeit des Ur­teils oder Ent­scheids gilt.

55 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4127; BBl 2002 4721).

Art. 60a Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 20. Juni 2003 56  

1 Ein Pacht­ver­trag über ein land­wirt­schaft­li­ches Ge­wer­be, das den An­for­de­run­gen hin­sicht­lich der Min­dest­grös­se ei­nes land­wirt­schaft­li­chen Ge­wer­bes (Art. 1 Abs. 1 Bst. b) nicht mehr ge­nügt, be­steht wäh­rend der lau­fen­den ge­setz­li­chen oder ei­ner län­ge­ren ver­trag­li­chen oder ei­ner rich­ter­lich er­streck­ten Pacht­dau­er als Ver­trag über ein land­wirt­schaft­li­ches Ge­wer­be wei­ter.

2 Wird ein sol­cher Ver­trag auf Ab­lauf der Pacht­dau­er ge­kün­digt und ver­langt der Päch­ter die Er­stre­ckung, so stellt die Ab­sicht des Ver­päch­ters, den Be­trieb par­zel­len­wei­se zu ver­pach­ten, kei­nen Grund dar, der die Fort­set­zung der Pacht für den Ver­päch­ter un­zu­mut­bar macht.

56 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4127; BBl 2002 4721).

Art. 60b Übergangsbestimmung zur Änderung vom
5. Oktober 2007
57  

1 Ver­trä­ge über die Pacht von Grund­stücken zur land­wirt­schaft­li­chen Nut­zung, de­ren Ge­gen­stand voll­stän­dig in ei­ner Bau­zo­ne nach Ar­ti­kel 15 des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 197958 liegt, blei­ben dem land­wirt­schaft­li­chen Pacht­recht wäh­rend der lau­fen­den ge­setz­li­chen Pacht­dau­er oder ei­ner län­ge­ren ver­trag­li­chen Dau­er oder ei­ner be­reits ge­richt­lich er­streck­ten Pacht­dau­er un­ter­stellt.

2 Pacht­ver­trä­ge über land­wirt­schaft­li­che Ge­wer­be, die den An­for­de­run­gen hin­sicht­lich der Min­dest­grös­se ei­nes land­wirt­schaft­li­chen Ge­wer­bes (Art. 1 Abs. 1 Bst. b) nicht mehr ge­nü­gen, be­ste­hen wäh­rend der lau­fen­den ge­setz­li­chen oder ei­ner län­ge­ren ver­trag­li­chen oder ei­ner be­reits rich­ter­lich er­streck­ten Pacht­dau­er als Ver­trag über ein land­wirt­schaft­li­ches Ge­wer­be wei­ter.

57 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 5. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Sept. 2008 (AS 2008 3589; BBl 2006 6337).

58 SR 700

4. Abschnitt: Referendum und Inkrafttreten

Art. 61  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 20. Ok­to­ber 198659;
Art. 36–46, 54 Ab­satz 1 vier­tes und fünf­tes Lem­ma und 59 Zif­fer 4: 25. Fe­bru­ar 198760

59BRB vom 2. Ju­ni 1986

60V vom 11. Fe­br. 1987 (AS 1987 405)

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