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Verordnung
über den Schutz von Topographien
von Halbleitererzeugnissen
(Topographienverordnung, ToV)

vom 26. April 1993 (Stand am 1. Januar 2022)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 2 Absatz 2, 12 und 18 des Topographiengesetzes vom
9. Oktober 19921 (ToG)
und auf Artikel 13 des Bundesgesetzes vom 24. März 19952 über Statut und
Aufga­ben des Eidgenössischen Instituts für Geistiges Eigentum (IGEG),3

verordnet:

1SR 231.2

2SR 172.010.31

3Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 5156).

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zuständigkeit  

1 Der Voll­zug der Ver­wal­tungs­auf­ga­ben, die sich aus dem ToG er­ge­ben, und der Voll­zug die­ser Ver­ord­nung sind Sa­che des In­sti­tuts für Geis­ti­ges Ei­gen­tum (IGE)4.5

2 Aus­ge­nom­men sind der Ar­ti­kel 12 ToG so­wie die Ar­ti­kel 16–19 die­ser Ver­ord­nung, de­ren Voll­zug dem Bun­des­amt für Zoll und Grenz­si­cher­heit (BA­ZG)6 ob­liegt.

4 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) an­ge­passt. Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

5Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Jan. 1996 (AS 1995 5156).

6 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 20 Abs. 2 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 7. Okt. 2015 (SR 170.512.1) auf den 1. Jan. 2022 an­ge­passt (AS 2021 589). Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

Art. 2 Sprache  

1 Ein­ga­ben an das IGE müs­sen in ei­ner schwei­ze­ri­schen Amtss­pra­che ab­ge­fasst sein.

2 Von Be­wei­sur­kun­den, die nicht in ei­ner Amtss­pra­che ab­ge­fasst sind, kann das IGE un­ter An­set­zung ei­ner Frist ei­ne Über­set­zung so­wie ei­ne Be­schei­ni­gung ih­rer Rich­tig­keit ver­lan­gen; wer­den die ver­lang­ten Un­ter­la­gen nicht bei­ge­bracht, gel­ten die Be­wei­sur­kun­den als nicht ein­ge­reicht.

Art. 2a Unterschrift 7  

1 Ein­ga­ben müs­sen un­ter­zeich­net sein.

2 Fehlt auf ei­ner Ein­ga­be die rechts­gül­ti­ge Un­ter­schrift, so wird das ur­sprüng­li­che Ein­rei­chungs­da­tum an­er­kannt, wenn ei­ne in­halt­lich iden­ti­sche und un­ter­zeich­ne­te Ein­ga­be in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Auf­for­de­rung durch das IGE nach­ge­reicht wird.

3 Die An­mel­dung zum Re­gis­te­r­ein­trag muss nicht un­ter­zeich­net sein. Das IGE kann wei­te­re Do­ku­men­te be­stim­men, für wel­che die Un­ter­schrift nicht nö­tig ist.

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5037).

Art. 2b Elektronische Kommunikation 8  

1 Das IGE kann die elek­tro­ni­sche Kom­mu­ni­ka­ti­on zu­las­sen.

2 Es legt die tech­ni­schen Ein­zel­hei­ten fest und ver­öf­fent­licht sie in ge­eig­ne­ter Wei­se.

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5037).

Art. 3 Gebühren 9  

Die Ge­büh­ren, die nach dem ToG oder nach die­ser Ver­ord­nung er­ho­ben wer­den, rich­ten sich nach der Ver­ord­nung des IGE vom 14. Ju­ni 201610 über Ge­büh­ren.

9Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4827).

10 SR 232.148

2. Abschnitt: Anmeldeverfahren

Art. 4 Mehrere Anmelder und Anmelderinnen 11  

1 Mel­den meh­re­re Per­so­nen ei­ne To­po­gra­phie an, so ha­ben sie ent­we­der ei­ne von ih­nen zu be­zeich­nen, der das IGE al­le Mit­tei­lun­gen mit Wir­kung für al­le zu­stel­len kann, oder ei­ne ge­mein­sa­me Ver­tre­te­rin zu be­stel­len.

2 So­lan­ge we­der das ei­ne noch das an­de­re ge­sche­hen ist, wählt das IGE ei­ne Per­son als Zu­stel­lungs­emp­fän­ger im Sin­ne von Ab­satz 1. Wi­der­spricht ei­ne der an­de­ren Per­so­nen, so for­dert das IGE al­le Be­tei­li­gen auf, nach Ab­satz 1 zu han­deln.

11Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4827).

Art. 5 Unterlagen zur Identifizierung  

1 Fol­gen­de Un­ter­la­gen sind zur Iden­ti­fi­zie­rung und Ver­an­schau­li­chung der To­po­gra­phie zu­ge­las­sen:

a.
Zeich­nun­gen oder Fo­to­gra­fi­en von Dar­stel­lun­gen (Lay­outs) zur Her­stel­lung des Halb­lei­ter­er­zeug­nis­ses;
b.
Zeich­nun­gen oder Fo­to­gra­fi­en von Mas­ken oder Mas­ken­tei­len zur Hers­tel­lung des Halb­lei­ter­er­zeug­nis­ses;
c.
Zeich­nun­gen oder Fo­to­gra­fi­en von ein­zel­nen Schich­ten des Halb­lei­ter­er­zeug­nis­ses.

2 Zu­sätz­lich kön­nen Da­ten­trä­ger, auf de­nen in di­gi­ta­li­sier­ter Form Dar­stel­lun­gen ein­zel­ner Schich­ten von To­po­gra­phien fest­ge­hal­ten sind, oder Com­pu­ter-Aus­dru­cke da­von so­wie die Halb­lei­ter­er­zeug­nis­se selbst hin­ter­legt wer­den.

3 Die Un­ter­la­gen sind im For­mat DIN A4 (21×29,7 cm) oder auf die­ses For­mat ge­fal­tet ein­zu­rei­chen. Gross­flä­chi­ge Zeich­nun­gen, Plä­ne oder Fo­to­gra­fi­en, die nicht ge­fal­tet wer­den kön­nen, müs­sen in Zei­chen­rol­len ein­ge­reicht wer­den, die höchs­tens 1,5 m lang und 15 cm dick sein dür­fen.

4 So­weit das IGE die Un­ter­la­gen zur Iden­ti­fi­zie­rung elek­tro­nisch ent­ge­gen­nimmt (Art. 2b), kann es von die­sem Ar­ti­kel ab­wei­chen­de An­for­de­run­gen fest­le­gen; es ver­öf­fent­licht die­se in ge­eig­ne­ter Wei­se.12

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5037).

Art. 6 Unvollständige Anmeldung  

1 Bei un­voll­stän­di­ger oder man­gel­haf­ter An­mel­dung räumt das IGE dem An­mel­der oder der An­mel­de­rin ei­ne Frist zur Ver­voll­stän­di­gung der An­mel­dung ein.

2 Ist der Man­gel nach Ab­lauf der Frist nicht be­ho­ben, tritt es auf die An­mel­dung nicht ein. Es kann aus­nahms­wei­se wei­te­re Fris­ten an­set­zen.13

13Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4827).

3. Abschnitt: Das Topographienregister

Art. 7 Registerinhalt  

Das IGE trägt die fol­gen­den An­ga­ben in das Re­gis­ter ein:

a.
die Ein­tra­gungs­num­mer;
b.
das An­mel­de­da­tum;
c.
der Na­me oder die Fir­ma so­wie die Adres­se der an­mel­den­den Per­son oder de­ren Rechts­nach­fol­ge­rin;
d.
der Na­me und die Adres­se des Her­stel­lers oder der Her­stel­le­rin;
e.
die Be­zeich­nung der To­po­gra­phie;
f.
das Da­tum und der Ort ei­ner all­fäl­li­gen ers­ten ge­schäft­li­chen Ver­brei­tung der To­po­gra­phie;
g.14
das Da­tum der Ver­öf­fent­li­chung;
h.
Än­de­run­gen des ge­wöhn­li­chen Auf­ent­hal­tes oder der ge­schäft­li­chen Nie­der­las­sung der an der To­po­gra­phie Be­rech­tig­ten;
hbis.15
Än­de­run­gen im Recht an der To­po­gra­phie;
i.16
ein­ge­räum­te Rech­te so­wie Ver­fü­gungs­be­schrän­kun­gen von Ge­rich­ten und Zwangs­voll­stre­ckungs­be­hör­den;
k.
das Da­tum der Lö­schung.

14 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der De­si­gnver­ord­nung vom 8. März 2002, in Kraft seit 1. Ju­li 2002 (AS 2002 1122).

15Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4827).

16Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4827).

Art. 8 Aktenheft  

Das IGE führt für je­de To­po­gra­phie ein Ak­ten­heft.

Art. 9 Fabrikations- oder Geschäftsgeheimnis  

1 Zu den Ak­ten ge­ge­be­ne Be­wei­sur­kun­den, die ein Fa­bri­ka­ti­ons- oder Ge­schäfts­ge­heim­nis of­fen­ba­ren, wer­den auf An­trag aus­ge­son­dert.

2 Un­ter­la­gen, die nach Ar­ti­kel 5 zur Iden­ti­fi­zie­rung die­nen, dür­fen nicht in ih­rer Ge­samt­heit aus­ge­son­dert wer­den.

3 Auf aus­ge­son­der­te Ur­kun­den wird im Ak­ten­heft hin­ge­wie­sen.

4 Über die Ein­sicht in aus­ge­son­der­te Ur­kun­den ent­schei­det das IGE nach An­hö­rung der an der To­po­gra­phie Be­rech­tig­ten, die im Re­gis­ter ein­ge­tra­gen sind.

Art. 10 Bestätigung 17  

Das IGE be­stä­tigt dem An­mel­der oder der An­mel­de­rin die Ein­tra­gung.

17Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4827).

Art. 11 Veröffentlichung 18  

1 Das IGE ver­öf­fent­licht die im Re­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen An­ga­ben.

2 Es be­stimmt das Pu­bli­ka­ti­ons­or­gan.

3 Auf An­trag und ge­gen Kos­te­n­er­satz er­stellt es Pa­pier­ko­pi­en von aus­sch­liess­lich elek­tro­nisch ver­öf­fent­lich­ten Da­ten.19

4 ...20

18 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der De­si­gnver­ord­nung vom 8. März 2002, in Kraft seit 1. Ju­li 2002 (AS 2002 1122).

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5037).

20 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5037).

Art. 12 Änderung und Löschung von Einträgen 21  

1 Das IGE trägt auf­grund ei­ner ent­spre­chen­den Er­klä­rung der an der To­po­gra­phie Be­rech­tig­ten oder ei­ner an­de­ren ge­nü­gen­den Ur­kun­de ein:

a.
die Ein­räu­mung von Rech­ten an der To­po­gra­phie;
b.
Ver­fü­gungs­be­schrän­kun­gen von Ge­rich­ten und Zwangs­voll­stre­ckungs­be­hör­den;
c.
Än­de­run­gen, die ein­ge­tra­ge­ne An­ga­ben be­tref­fen.

2 Die Lö­schung der Ein­tra­gung ei­ner To­po­gra­phie ist ge­büh­ren­frei.

21Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4827).

Art. 13 Berichtigung  

1 Feh­ler­haf­te Ein­tra­gun­gen wer­den auf An­trag der an der To­po­gra­phie Be­rech­tig­ten un­ver­züg­lich be­rich­tigt.

2 Be­ruht der Feh­ler auf ei­nem Ver­se­hen des IGE, so er­folgt die Be­rich­ti­gung von Am­tes we­gen.

Art. 14 Registerauszüge 22  

Das IGE er­stellt Aus­zü­ge aus dem Re­gis­ter.

22Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4827).

Art. 15 Aufbewahrung und Rückgabe  

1 Das IGE be­wahrt die Ak­ten so­wie die hin­ter­leg­ten Da­ten­trä­ger und Halb­lei­ter­­er­zeug­nis­se nach der gül­ti­gen An­mel­dung wäh­rend 20 Jah­ren auf.

2 Wer­den die Da­ten­trä­ger und Halb­lei­ter­er­zeug­nis­se nach Ab­lauf der Auf­be­wah­rungs­frist nicht zu­rück­ver­langt, kann sie das IGE auch oh­ne An­trag zu­rück­schi­cken. Kann die Adres­se der Be­rech­tig­ten nicht aus­fin­dig ge­macht wer­den, so wer­den die hin­ter­leg­ten Ge­gen­stän­de zu­sam­men mit den Ak­ten ver­nich­tet.

4. Abschnitt: Hilfeleistung des BAZG

Art. 16 Bereich 23  

Die Hil­fe­leis­tung des BA­ZG er­streckt sich auf das Ver­brin­gen von Halb­lei­ter­er­zeug­nis­sen, bei de­nen der Ver­dacht be­steht, dass ih­re Ver­brei­tung ge­gen die in der Schweiz gel­ten­de Ge­setz­ge­bung über den Schutz von To­po­gra­phien von Halb­lei­ter­er­zeug­nis­sen ver­stösst, ins oder aus dem Zoll­ge­biet.

23Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2543).

Art. 17 Antrag auf Hilfeleistung  

1 Die Her­stel­ler und Her­stel­le­rin­nen oder die kla­ge­be­rech­tig­ten Li­zenz­neh­mer und Li­zenz­neh­me­rin­nen (An­trag­stel­ler und An­trag­stel­le­rin­nen) müs­sen den An­trag auf Hil­fe­leis­tung bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on stel­len.24

1bis Die Ober­zoll­di­rek­ti­on ent­schei­det spä­tes­tens 40 Ta­ge nach Er­halt der voll­stän­di­gen Un­ter­la­gen über den An­trag.25

2 Der An­trag gilt wäh­rend zwei Jah­ren, wenn er nicht für ei­ne kür­ze­re Gel­tungs­dau­er ge­stellt wird. Er kann er­neu­ert wer­den.

24Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2543).

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

Art. 18 Zurückbehalten von Halbleitererzeugnissen 26  

1 Be­hält die Zoll­stel­le Halb­lei­ter­er­zeug­nis­se zu­rück, so ver­wahrt sie sie ge­gen Ge­bühr selbst oder gibt sie auf Kos­ten des An­trag­stel­lers oder der An­trag­stel­le­rin ei­ner Dritt­per­son in Ver­wah­rung.

2 Sie teilt dem An­trag­stel­ler oder der An­trag­stel­le­rin Na­me und Adres­se der An­mel­de­rin, Be­sit­ze­rin oder Ei­gen­tü­me­rin be­zie­hungs­wei­se des An­mel­ders, Be­sit­zers oder Ei­gen­tü­mers, ei­ne ge­naue Be­schrei­bung, die Men­ge so­wie den Ab­sen­der im In- oder Aus­land der zu­rück­be­hal­te­nen Halb­lei­ter­er­zeug­nis­se mit.

3 Steht schon vor Ab­lauf der Frist nach Ar­ti­kel 77 Ab­satz 2 be­zie­hungs­wei­se 2bis des Ur­he­ber­rechts­ge­set­zes vom 9. Ok­to­ber 199227 fest, dass der An­trag­stel­ler oder die An­trag­stel­le­rin kei­ne vor­sorg­li­che Mass­nah­me er­wir­ken kann, so gibt die Zoll­stel­le die Halb­lei­ter­er­zeug­nis­se un­ver­züg­lich frei.

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2543).

27 SR 231.1

Art. 18a Proben oder Muster 28  

1 Der An­trag­stel­ler oder die An­trag­stel­le­rin kann die Über­ga­be oder Zu­sen­dung von Pro­ben oder Mus­tern zur Prü­fung oder die Be­sich­ti­gung der Halb­lei­ter­er­zeug­nis­se be­an­tra­gen. An­stel­le von Pro­ben oder Mus­tern kann das BA­ZG dem An­trag­stel­ler oder der An­trag­stel­le­rin auch Fo­to­gra­fi­en der zu­rück­be­hal­te­nen Halb­lei­ter­er­zeug­nis­se über­ge­ben, wenn die­se ei­ne Prü­fung durch den An­trag­stel­ler oder die An­trag­stel­le­rin er­mög­li­chen.

2 Der An­trag kann zu­sam­men mit dem An­trag auf Hil­fe­leis­tung bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on oder wäh­rend des Zu­rück­be­hal­tens der Halb­lei­ter­er­zeug­nis­se di­rekt bei der Zoll­stel­le ge­stellt wer­den, wel­che die Halb­lei­ter­er­zeug­nis­se zu­rück­be­hält.

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2543).

Art. 18b Wahrung von Fabrikations- und Geschäftsgeheimnissen 29  

1 Das BA­ZG weist die An­mel­de­rin, Be­sit­ze­rin oder Ei­gen­tü­me­rin be­zie­hungs­wei­se den An­mel­der, Be­sit­zer oder Ei­gen­tü­mer der Halb­lei­ter­er­zeug­nis­se auf die Mög­lich­keit hin, einen be­grün­de­ten An­trag auf Ver­wei­ge­rung der Ent­nah­me von Pro­ben oder Mus­tern zu stel­len. Es setzt ihr oder ihm für die Stel­lung des An­trags ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist.

2 Ge­stat­tet das BA­ZG dem An­trag­stel­ler oder der An­trag­stel­le­rin die Be­sich­ti­gung der zu­rück­be­hal­te­nen Halb­lei­ter­er­zeug­nis­se, so nimmt es bei der Fest­le­gung des Zeit­punkts auf die In­ter­es­sen des An­trag­stel­lers oder der An­trag­stel­le­rin und der An­mel­de­rin, Be­sit­ze­rin oder Ei­gen­tü­me­rin be­zie­hungs­wei­se des An­mel­ders, Be­sit­zers oder Ei­gen­tü­mers an­ge­mes­sen Rück­sicht.

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2543).

Art. 18c Aufbewahrung von Beweismitteln bei Vernichtung der Halbleitererzeugnisse 30  

1 Das BA­ZG be­wahrt die ent­nom­me­nen Pro­ben oder Mus­ter wäh­rend ei­nes Jah­res ab der Be­nach­rich­ti­gung der An­mel­de­rin, Be­sit­ze­rin oder Ei­gen­tü­me­rin be­zie­hungs­wei­se des An­mel­ders, Be­sit­zers oder Ei­gen­tü­mers nach Ar­ti­kel 77 Ab­satz 1 des Ur­he­ber­rechts­ge­set­zes vom 9. Ok­to­ber 199231 auf. Nach Ab­lauf die­ser Frist for­dert es die An­mel­de­rin, Be­sit­ze­rin oder Ei­gen­tü­me­rin be­zie­hungs­wei­se den An­mel­der, Be­sit­zer oder Ei­gen­tü­mer auf, die Pro­ben oder Mus­ter in ih­ren be­zie­hungs­wei­se sei­nen Be­sitz zu neh­men oder die Kos­ten der wei­te­ren Auf­be­wah­rung zu tra­gen. Ist die An­mel­de­rin, Be­sit­ze­rin oder Ei­gen­tü­me­rin be­zie­hungs­wei­se der An­mel­der, Be­sit­zer oder Ei­gen­tü­mer da­zu nicht be­reit oder lässt sie be­zie­hungs­wei­se er sich in­ner­halb von 30 Ta­gen nicht ver­neh­men, so ver­nich­tet das BA­ZG die Pro­ben oder Mus­ter.

2 Das BA­ZG kann an­stel­le der Ent­nah­me von Pro­ben oder Mus­tern Fo­to­gra­fi­en der ver­nich­te­ten Halb­lei­ter­er­zeug­nis­se er­stel­len, so­weit da­mit der Zweck der Si­che­rung von Be­weis­mit­teln ge­währ­leis­tet ist.

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2543).

31 SR 231.1

Art. 19 Gebühren 32  

Die Ge­büh­ren für die Hil­fe­leis­tung des BA­ZG rich­ten sich nach der Ver­ord­nung vom 4. April 200733 über die Ge­büh­ren des Bun­des­amts für Zoll und Grenz­si­cher­heit.

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2543).

33SR 631.035

5. Abschnitt: Inkrafttreten

Art. 20  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ju­li 1993 in Kraft.

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