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Verordnung
über die Verwendung von schweizerischen
Herkunftsangaben für Lebensmittel
(HasLV)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 48 Absatz 4, 48b Absätze 1 und 4 sowie 50 des Markenschutzgesetzes vom 28. August 19921 (MSchG),

verordnet:

1

Art. 1 Gegenstand  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt im Hin­blick auf die Ver­wen­dung schwei­ze­ri­scher Her­kunfts­an­ga­ben für Le­bens­mit­tel:

a.
wie der er­for­der­li­che Min­de­stan­teil schwei­ze­ri­scher Roh­stof­fe nach Ar­ti­kel 48b Ab­sät­ze 2–4 MSchG (er­for­der­li­cher Min­de­stan­teil) be­rech­net wird, ins­be­son­de­re wel­che Na­tur­pro­duk­te von der Be­rech­nung aus­ge­schlos­sen sind;
b.
wie be­stimmt wird, ob der er­for­der­li­che Min­de­stan­teil er­füllt ist.

2 Sie re­gelt zu­dem, wel­che Grenz­ge­bie­te für schwei­ze­ri­sche Her­kunfts­an­ga­ben auch als Ort der Her­kunft gel­ten.

Art. 2 Grenzgebiete  

1 Zu­sätz­lich zum schwei­ze­ri­schen Staats­ge­biet und zu den Zol­l­an­schluss­ge­bie­ten gel­ten auch die fol­gen­den land­wirt­schaft­li­chen Nutz­flä­chen als Ort der Her­kunft von Na­tur­pro­duk­ten nach Ar­ti­kel 48 Ab­satz 4 MSchG:

a.
die Flä­chen schwei­ze­ri­scher Land­wirt­schafts­be­trie­be in der aus­län­di­schen Grenz­zo­ne nach Ar­ti­kel 43 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 20052, wel­che von die­sen min­des­tens seit dem 1. Ja­nu­ar 2014 un­un­ter­bro­chen be­wirt­schaf­tet wer­den;
b.
die Frei­zo­nen der Land­schaft Gex und Hoch­sa­voy­en.

2 Ent­hält ein Le­bens­mit­tel Milch von Milch­vieh, das in der Schweiz wohn­haf­te Be­wirt­schaf­te­rin­nen und Be­wirt­schaf­ter tra­di­tio­nell auf grenz­über­schrei­ten­den oder grenz­na­hen Söm­me­rungs­be­trie­ben söm­mern, so darf für die­ses Le­bens­mit­tel ei­ne schwei­ze­ri­sche Her­kunfts­an­ga­be ver­wen­det wer­den, wenn:

a.
die An­for­de­run­gen nach die­ser Ver­ord­nung er­füllt sind; und
b.
das Le­bens­mit­tel auf dem Söm­me­rungs­be­trieb her­ge­stellt wird.
Art. 3 Berechnung des erforderlichen Mindestanteils  

1 Die Be­rech­nung des er­for­der­li­chen Min­de­stan­teils er­folgt auf der Grund­la­ge der Re­zep­tur.

2 Die für die Be­rech­nung mass­ge­ben­den Fest­stel­lun­gen nach Ar­ti­kel 48b Ab­satz 3 MSchG sind in An­hang 1 so­wie in der Ver­ord­nung des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für Wirt­schaft, Bil­dung und For­schung (WBF) ge­mä­ss Ar­ti­kel 8 ent­hal­ten.3

3 Ent­hält die Re­zep­tur Was­ser, so ist das Was­ser von der Be­rech­nung aus­ge­schlos­sen. In die Be­rech­nung ein­be­zo­gen wer­den darf Was­ser, wenn es für ein Ge­tränk we­sens­be­stim­mend ist und nicht der Ver­dün­nung dient.

4 Ein­zel­ne Na­tur­pro­duk­te und dar­aus her­ge­stell­te Roh­stof­fe so­wie Mi­kro­or­ga­nis­men, Ver­ar­bei­tungs­hilfss­tof­fe und Zu­satz­stof­fe nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Zif­fern 22–24 der Le­bens­mit­tel- und Ge­brauchs­ge­gen­stän­de­ver­ord­nung vom 16. De­zem­ber 20164 (LGV) kön­nen bei der Be­rech­nung ver­nach­läs­sigt wer­den, wenn sie:5

a.
we­der na­mens­ge­bend noch re­le­vant für die we­sent­li­chen Pro­duk­tei­gen­schaf­ten des Le­bens­mit­tels sind; und
b.
ge­wichts­mäs­sig ver­nach­läs­sig­bar sind.

5 Ent­hält die Re­zep­tur Halb­fa­bri­ka­te, so kön­nen die­se wie ein ein­zel­ner Roh­stoff in die Be­rech­nung ein­be­zo­gen wer­den. Sie sind zu 100 Pro­zent in die Be­rech­nung ein­zu­be­zie­hen.

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Mai 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 318).

4 SR 817.02

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Mai 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 318).

Art. 4 Erfüllung des erforderlichen Mindestanteils  

1 Ob der er­for­der­li­che Min­de­stan­teil für ein be­stimm­tes Le­bens­mit­tel er­füllt ist, darf auf­grund der durch­schnitt­li­chen Wa­ren­flüs­se ei­nes Ka­len­der­jah­res be­stimmt wer­den.

2 Er­fül­len Halb­fa­bri­ka­te, die wie ein ein­zel­ner Roh­stoff in die Be­rech­nung des er­for­der­li­chen Min­de­stan­teils ein­be­zo­gen wer­den, die An­for­de­run­gen an die Ver­wen­dung von schwei­ze­ri­schen Her­kunfts­an­ga­ben, so wer­den sie bei der Er­fül­lung des er­for­der­li­chen Min­de­stan­teils zu 80 Pro­zent be­rück­sich­tigt.

3 So­weit Na­tur­pro­duk­te aus der Schweiz stam­men, kön­nen sie bei der Be­stim­mung, ob der er­for­der­li­che Min­de­stan­teil er­füllt ist, im­mer be­rück­sich­tigt wer­den. Aus­ge­nom­men sind:

a.
Was­ser, das nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 3 ers­ter Satz bei der Be­rech­nung des er­for­der­li­chen Min­de­stan­teils nicht be­rück­sich­tigt wer­den darf; und
b.
Pro­duk­te, die nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 4 bei der Be­rech­nung ver­nach­läs­sigt wer­den.
Art. 5 Besondere Bestimmungen  

1 Wird ein Le­bens­mit­tel mit ei­nem Hin­weis auf ei­ne Re­gi­on oder einen Ort in der Schweiz ge­kenn­zeich­net, so muss es zu­sätz­li­che An­for­de­run­gen er­fül­len, wenn:

a.
ei­ne be­stimm­te Qua­li­tät oder ein an­de­res Merk­mal des Le­bens­mit­tels im We­sent­li­chen de­ren geo­gra­fi­schen Her­kunft zu­ge­schrie­ben wird; oder
b.
die Re­gi­on oder der Ort für das Le­bens­mit­tel einen be­son­de­ren Ruf hat.

2 Setzt sich ein Le­bens­mit­tel aus meh­re­ren Na­tur­pro­duk­ten zu­sam­men, so gel­ten die Pro­zent­sät­ze nach Ar­ti­kel 48b Ab­satz 2 MSchG.

3 Für Le­bens­mit­tel, die aus­sch­liess­lich aus im­por­tier­ten Na­tur­pro­duk­ten und dar­aus her­ge­stell­ten Roh­stof­fen be­ste­hen, dür­fen kei­ne schwei­ze­ri­schen Her­kunfts­an­ga­ben ver­wen­det wer­den.

4 Für Scho­ko­la­de, die aus­sch­liess­lich Na­tur­pro­duk­te ent­hält, die in der Schweiz we­gen na­tür­li­cher Ge­ge­ben­hei­ten nicht pro­du­ziert wer­den kön­nen, dür­fen schwei­ze­ri­sche Her­kunfts­an­ga­ben ver­wen­det wer­den, wenn die Scho­ko­la­de voll­stän­dig in der Schweiz her­ge­stellt wor­den ist. Für Kaf­fee dür­fen schwei­ze­ri­sche Her­kunfts­an­ga­ben ver­wen­det wer­den, wenn die Kaf­fee­boh­nen voll­stän­dig in der Schweiz ver­ar­bei­tet wor­den sind.

5 Für ein­zel­ne Roh­stof­fe ei­nes Le­bens­mit­tels, das die An­for­de­run­gen an die Ver­wen­dung schwei­ze­ri­scher Her­kunfts­an­ga­ben nicht er­füllt, dür­fen An­ga­ben zur Her­kunft nur in der­sel­ben Far­be und Grös­se und im sel­ben Schrift­typ wie die üb­ri­gen An­ga­ben im Ver­zeich­nis der Zuta­ten nach Ar­ti­kel 36 LGV6 ge­macht wer­den. Da­von aus­ge­nom­men ist die An­ga­be der schwei­ze­ri­schen Her­kunft ei­nes ein­zel­nen Roh­stof­fes, der zu 100 Pro­zent aus der Schweiz kommt, für das Le­bens­mit­tel ge­wichts­mäs­sig be­deu­tend und ent­we­der na­mens­ge­bend oder we­sens­be­stim­mend ist und Be­stand­teil ei­nes Le­bens­mit­tels ist, das voll­stän­dig in der Schweiz her­ge­stellt wor­den ist; da­bei gilt Fol­gen­des:7

a.
Die An­ga­be der schwei­ze­ri­schen Her­kunft des Roh­stof­fes darf nicht in grös­se­rer Schrift als die Sach­be­zeich­nung des Le­bens­mit­tels er­fol­gen.
b.
Das Schwei­zer­kreuz darf nicht ver­wen­det wer­den.
c.
Die An­ga­be der schwei­ze­ri­schen Her­kunft des Roh­stof­fes darf nicht den Ein­druck ent­ste­hen las­sen, dass sie sich auf das Le­bens­mit­tel als Gan­zes be­zieht.

6 Die Pflicht, nach der Le­bens­mit­tel­ge­setz­ge­bung das Pro­duk­ti­ons­land an­zu­ge­ben, bleibt be­ste­hen.

6 SR 817.02

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Mai 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 318).

Art. 6 Nicht verfügbare Naturprodukte  

Das WBF kann in An­hang 1 die Lis­te der Na­tur­pro­duk­te, die we­gen na­tür­li­cher Ge­ge­ben­hei­ten nicht in der Schweiz pro­du­ziert wer­den kön­nen, än­dern.

Art. 7 Festlegung des Selbstversorgungsgrades von Naturprodukten  

1 Das WBF legt den Selbst­ver­sor­gungs­grad von Na­tur­pro­duk­ten fest. Der Selbst­ver­sor­gungs­grad wird jähr­lich auf­grund des Durch­schnitts der Selbst­ver­sor­gungs­gra­de von drei auf­ein­an­der­fol­gen­den Ka­len­der­jah­ren fest­ge­legt. Der Selbst­ver­sor­gungs­grad für die ein­zel­nen Na­tur­pro­duk­te ist in An­hang 1 fest­ge­legt.

2 Als Selbst­ver­sor­gungs­grad von Na­tur­pro­duk­ten gilt der An­teil der In­land­pro­duk­ti­on am In­land­ver­brauch. Der In­land­ver­brauch ent­spricht der Sum­me der In­land­pro­duk­ti­on und der Im­por­te ab­züg­lich der Vor­rä­te­än­de­run­gen. Zum In­land­ver­brauch zählt auch der Ver­brauch für die Her­stel­lung von Ex­port­pro­duk­ten.8

3 Die Vor­rä­te­än­de­rung er­gibt sich aus dem Be­stand En­de Jahr ab­züg­lich des Be­stands An­fang Jahr.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Mai 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 318).

Art. 7a Selbstversorgungsgrad von Rohstoffen, die in der Schweiz gemäss öffentlich zugänglichen Angaben der Organisationen der Land- und Ernährungswirtschaft in ungenügender Menge verfügbar sind 9  

1 Ist ein Roh­stoff ge­mä­ss öf­fent­lich zu­gäng­li­chen An­ga­ben re­prä­sen­ta­ti­ver Or­ga­ni­sa­tio­nen auf­grund der tech­ni­schen An­for­de­run­gen für einen be­stimm­ten Ver­wen­dungs­zweck in der Schweiz in un­ge­nü­gen­der Men­ge ver­füg­bar, so darf ein Her­stel­ler ver­mu­ten, dass er ihn nach Mass­ga­be von Ar­ti­kel 48b Ab­satz 4 MSchG von der Be­rech­nung aus­neh­men kann.

2 Es gel­ten fol­gen­de Prä­zi­sie­run­gen:

a.
Als Roh­stoff gilt ein ein­zel­nes ver­ar­bei­te­tes Na­tur­pro­dukt, das zu Le­bens­mit­teln wei­ter­ver­ar­bei­tet wer­den soll.
b.
Nicht als Roh­stof­fe gel­ten Le­bens­mit­tel­be­stand­tei­le, die aus meh­re­ren Na­tur­pro­duk­ten be­ste­hen.
c.
Nicht als tech­ni­sche An­for­de­run­gen gel­ten die Be­stim­mun­gen über den bio­lo­gi­schen Land­bau im Sin­ne der Ar­ti­kel 14 Ab­satz 1 Buch­sta­be a und 15 Ab­satz 2 des Land­wirt­schafts­ge­set­zes vom 29. April 199810.
d.
Als in ge­nü­gen­der Men­ge ver­füg­bar gel­ten Roh­stof­fe aus der Schweiz, die sich von Roh­stof­fen aus dem Aus­land nur da­durch un­ter­schei­den, dass sie in der Schweiz zu hö­he­ren Prei­sen als im Aus­land er­hält­lich sind.
e.
Als re­prä­sen­ta­ti­ve Or­ga­ni­sa­tio­nen im Sin­ne von Ab­satz 1 gel­ten Bran­chen­or­ga­ni­sa­tio­nen der Land- und Er­näh­rungs­wirt­schaft, Pro­du­zen­ten­or­ga­ni­sa­tio­nen der Land­wirt­schaft so­wie Ver­bän­de der Le­bens­mit­tel­ver­ar­bei­tung, die für einen Roh­stoff oder die dar­aus her­ge­stell­ten Le­bens­mit­tel re­prä­sen­ta­tiv sind.

3 Die Or­ga­ni­sa­tio­nen nach Ab­satz 1 ma­chen ih­re An­ga­ben in ge­gen­sei­ti­gem Ein­ver­neh­men auf ei­ner ge­mein­sa­men Lis­te öf­fent­lich zu­gäng­lich. Sie kon­sul­tie­ren die Kon­su­men­ten­schutz­or­ga­ni­sa­tio­nen, be­vor sie die An­ga­ben öf­fent­lich zu­gäng­lich ma­chen. Sie stel­len si­cher, dass die Än­de­run­gen der An­ga­ben und die Grün­de für die Än­de­run­gen zu­rück­ver­folgt wer­den kön­nen.

4 Die öf­fent­lich zu­gäng­li­chen An­ga­ben nach Ab­satz 1 wer­den für je­den Roh­stoff al­le zwei Jah­re ak­tua­li­siert. Än­de­run­gen der Ver­füg­bar­keit von Roh­stof­fen kön­nen ein­mal jähr­lich durch re­prä­sen­ta­ti­ve Or­ga­ni­sa­tio­nen der Land­wirt­schaft ge­mel­det wer­den. Dar­auf­hin wer­den die An­ga­ben nach Ab­satz 1 spä­tes­tens in­ner­halb ei­nes Jah­res ak­tua­li­siert. Das Ver­fah­ren rich­tet sich nach Ab­satz 3.

9 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Mai 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 318).

10 SR 910.1

Art. 8 Temporär nicht verfügbare Naturprodukte  

Die Na­tur­pro­duk­te, die tem­po­rär we­gen un­er­war­te­ter oder un­re­gel­mäs­sig auf­tre­ten­der Ge­ge­ben­hei­ten wie Ern­te­aus­fall nicht oder nicht in ge­nü­gen­der Men­ge in der Schweiz pro­du­ziert wer­den kön­nen, wer­den vom WBF in ei­ner De­par­te­ments­ver­ord­nung fest­ge­legt. Das WBF legt mit der Auf­nah­me ei­nes Na­tur­pro­dukts in die­ser De­par­te­ments­ver­ord­nung fest, wie lan­ge die­ses nach Ar­ti­kel 48b Ab­satz 3 Buch­sta­be b MSchG von der Be­rech­nung aus­ge­schlos­sen ist.

Art. 911  

11 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Mai 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 318).

Art. 10 Verwendung von schweizerischen Herkunftsangaben nach einer Änderung der Anhänge  

Wer­den mit ei­ner Än­de­rung ei­nes An­hangs die An­for­de­run­gen an die Ver­wen­dung von schwei­ze­ri­schen Her­kunfts­an­ga­ben für ein Le­bens­mit­tel er­höht, so darf noch wäh­rend zwölf Mo­na­ten nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung die Be­rech­nung nach bis­he­ri­gem Recht er­fol­gen und ei­ne schwei­ze­ri­sche Her­kunfts­an­ga­be ver­wen­det wer­den, so­fern das Le­bens­mit­tel die bis­he­ri­gen An­for­de­run­gen an die Ver­wen­dung schwei­ze­ri­scher Her­kunfts­an­ga­ben er­füllt.

Art. 10a Verwendung von schweizerischen Herkunftsangaben nach einer Änderung in der Liste des Selbstversorgungsgrades von Rohstoffen 12  

Wer­den mit ei­ner Än­de­rung in der Lis­te des Selbst­ver­sor­gungs­gra­des von Roh­stof­fen nach Ar­ti­kel 7a Ab­satz 3 die An­for­de­run­gen an die Ver­wen­dung von schwei­ze­ri­schen Her­kunfts­an­ga­ben für ein Le­bens­mit­tel er­höht, so darf ein Her­stel­ler noch wäh­rend zwölf Mo­na­ten ver­mu­ten, dass die Be­rech­nung nach bis­he­ri­ger Lis­te er­fol­gen kann, und die Le­bens­mit­tel ent­spre­chend kenn­zeich­nen. Die ent­spre­chend ge­kenn­zeich­ne­ten Le­bens­mit­tel dür­fen bis zum Ab­bau der Be­stän­de an Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten ab­ge­ge­ben wer­den.

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Mai 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 318).

Art. 11 Übergangsbestimmung  

Für Le­bens­mit­tel, die vor In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung her­ge­stellt wur­den, dür­fen Her­kunfts­an­ga­ben, die dem bis­he­ri­gen Recht ent­spre­chen, noch bis zum 31. De­zem­ber 2018 ver­wen­det wer­den.

Art. 11a Übergangsbestimmung zur Änderung vom
18. Mai 2022
13  

Die Ver­wen­dung von schwei­ze­ri­schen Her­kunfts­an­ga­ben für Le­bens­mit­tel darf noch bis zum 31. De­zem­ber 2023 nach bis­he­ri­gem Recht er­fol­gen. Die ent­spre­chend ge­kenn­zeich­ne­ten Le­bens­mit­tel dür­fen bis zum Ab­bau der Be­stän­de an Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten ab­ge­ge­ben wer­den.

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Mai 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 318).

Art. 12 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2017 in Kraft.

Anhang 1 14

14 Fassung gemäss Ziff. I der V des WBF vom 21. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 674).

(Art. 3 Abs. 2, 6 und 7 Abs. 1)

Nicht verfügbare Naturprodukte und Selbstversorgungsgrad von Naturprodukten

Naturprodukte nach Artikel 6, die wegen natürlicher Gegebenheiten nicht in der Schweiz produziert werden können (nicht verfügbare Naturprodukte), sind mit einem «x» gekennzeichnet.

Gruppe

Untergruppe

Naturprodukt

Nicht verfügbar (Art. 6)

Selbstversorgungsgrad in % (Art. 7)

Getreide

Dinkel

44,9

Gerste

< 5

Hafer

6,1

Hartweizen

< 5

Mais, ohne Gemüsemais

< 5

Reis

< 5

Roggen

79,3

Weichweizen

60,7

Getreide, andere wie Wildreis

27,0

Kartoffeln und sonstige Wurzeln und Knollen

Kartoffeln

72,3

Zichorienwurzel

< 5

Wurzeln und Knollen, andere

< 5

Zucker und Honig

Honig

29,1

Saccharose

43,9

Zuckerrohr

x

Zuckerrüben

45,9

Glucose

< 5

Hülsenfrüchte, getrocknet

Johannisbrot

< 5

Kichererbsen

x

Linsen

5,1

Hülsenfrüchte getrocknet, andere

< 5

Nüsse

Nüsse, nicht tropisch

Baumnüsse

10,5

Haselnüsse

< 5

Kastanien

< 5

Nüsse, tropisch

Cashewnüsse

x

Kolanüsse

x

Macadamianüsse

x

Mandeln

x

Paranüsse

x

Pistazien

x

Nüsse, andere

Nüsse, andere

< 5

Ölfrüchte

Baumwollsamen

x

Erdnüsse

x

Kokosnüsse

x

Leinsamen

13,3

Mohnsamen

8,2

Oliven

< 5

Palmkerne

x

Rapssamen

61,2

Rizinussamen

x

Saflorsamen

< 5

Senfsamen

< 5

Sesamsamen

x

Shea-Nüsse

x

Soja

10,0

Sonnenblumenkerne

7,0

Ölfrüchte, andere

< 5

Gemüse, inkl. Pilze

Wurzel- und Knollengemüse

Fenchel

41,3

Karotten

92,6

Knollensellerie

97,9

Radieschen

85,7

Randen

88,8

Rettich

65,0

Schwarzwurzeln

52,7

Weisse Rüben

97,0

Wurzelgemüse, andere wie Wurzelpetersilie

73,4

Alliumartiges Gemüse

Knoblauch

< 5

Lauch

76,7

Zwiebeln

67,8

Alliumarten, andere

33,6

Kohlgemüse

Blumenkohl

44,4

Broccoli

28,9

Chinakohl

82,2

Grünkohl

65,2

Kohlrabi

56,0

Pak-Choi-Kohl

35,3

Rosenkohl

17,1

Rotkohl

88,2

Weisskohl

84,8

Wirsing

90,2

Kohlarten, andere

< 5

Salatartiges Blattgemüse

Chicorée

61,7

Eisbergsalat

55,1

Endiviensalat

43,4

Feldsalat

86,7

Gartenmelde

< 5

Kopfsalat

68,0

Radicchio

77,4

Trevisana

32,1

Zuckerhut

61,2

Blattsalate, andere

100

Anderes Blattgemüse sowie Stängelgemüse

Mangold

67,5

Rhabarber

76,2

Spargeln

6,7

Spinat

85,7

Stangensellerie

49,2

Blatt- und Stängelgemüse, andere wie Kresse, Petersilie, Artischocken, Löwenzahn, Küchenkräuter

42,8

Fruchtgemüse

Auberginen

31,6

Gurken

34,6

Kürbis

48,1

Melonen

< 5

Peperoni

< 5

Tomaten

24,8

Wassermelonen

x

Zucchetti

29,0

Leguminosen

Bohnen

47,5

Erbsen

50,6

Kefen

< 5

Gemüsemais

Zuckermais

< 5

Pilze

Champignons

49,2

Pilze, andere

6,8

Andersartiges Gemüse

Gemüse, andere

< 5

Früchte

Kernobst

Äpfel zu Brennzwecken

83,9

Äpfel zum Mosten

85,0

Äpfel, andere

88,6

Birnen zu Brennzwecken

77,2

Birnen zum Mosten

83,2

Birnen, andere

61,2

Quitten

58,6

Steinobst

Aprikosen

29,2

Tafelkirschen

42,7

Kirschen zu Brennzwecken

51,6

Kirschen, andere wie Kirschen in Konserven

33,9

Pfirsiche

< 5

Tafelpflaumen und Tafelzwetschgen

24,7

Pflaumen und Zwetschgen zu Brennzwecken

55,0

Beeren und Kiwis

Brombeeren

80,4

Cassis

92,2

Erdbeeren

32,3

Heidelbeeren

6,2

Himbeeren

43,5

Johannisbeeren

89,9

Stachelbeeren

91,3

Beeren, andere, wie Holunderbeeren, Hagebutten, Loganbeeren und Maulbeeren, sowie Kiwi

< 5

Trauben

Tafeltrauben

< 5

Trauben für Rotwein

44,6

Trauben für Weisswein

61,7

Trauben, andere

< 5

Bananen

Bananen

x

Kochbananen

x

Zitrusfrüchte

Zitrusfrüchte

x

Früchte und Beeren, tropische und subtropische

Früchte und Beeren, tropische und subtropische

x

Andersartige Früchte

Früchte, andere

< 5

Stimulantien

Kaffee

Kaffee

x

Kakao

Kakao

x

Tee

Mate

x

Schwarztee

x

Teekräuter

< 5

Stimulantien, andere

Stimulantien, andere

< 5

Gewürze

Gewürze

Gewürze

< 5

Tiere

Kalb

96,3

Pferd

8,1

Rind

73,1

Schaf

40,8

Schwein

75,9

Ziege

73,4

Geflügel

Mast- und Legehuhn

60,3

Truthuhn

18,0

Geflügel, andere wie Ente, Gans, Perlhuhn

< 5

Kaninchen

Kaninchen

47,3

Wild

Wild

35,8

Tiere ohne Fisch, andere

Tiere ohne Fisch, andere

< 5

Eier

Hühnereier (Eier von Gallus Domesticus)

62,0

Eier, andere wie von Strauss, Wachtel, Ente

90,4

Fische und Wassertiere

Süsswasserfische

22,1

Fische und Wassertiere, andere

x

Milch

Kuh-, Ziegen-, Schaf- und Büffelmilch

83,7

Sonstige

Ethanol

< 5

Maltodextrin

< 5

Speisesalz (ohne Meersalz)

100

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