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Verordnung
über den Schutz von Design
(Designverordnung, DesV)

vom 8. März 2002 (Stand am 1. Januar 2022)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 20 Absatz 2, 23 Absatz 2, 24 Absätze 2 und 4, 27 Absätze 2 und 3 des Bundesgesetzes vom 5. Oktober 20011 über den Schutz von Design (DesG)
und auf Artikel 13 des Bundesgesetzes vom 24. März 19952 über Statut und Aufgaben des Eidgenössischen Instituts für Geistiges Eigentum,3

verordnet:

1 SR 232.12

2 SR 172.010.31

3 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zuständigkeit  

1 Der Voll­zug der Ver­wal­tungs­auf­ga­ben, die sich aus dem DesG4 und die­ser Ver­ord­nung er­ge­ben, ist Sa­che des Eid­ge­nös­si­schen In­sti­tuts für Geis­ti­ges Ei­gen­tum (IGE)5.

2 Der Voll­zug der Ar­ti­kel 46–49 DesG und der Ar­ti­kel 37–40 die­ser Ver­ord­nung ist Sa­che des Bun­des­amts für Zoll und Grenz­si­cher­heit BA­ZG 6.

4 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

5 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) an­ge­passt. Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

6 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 20 Abs. 2 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 7. Okt. 2015 (SR 170.512.1) auf den 1. Jan. 2022 an­ge­passt (AS 2021 589). Die­se An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

Art. 2 Fristen  

Be­rech­net sich ei­ne Frist nach Mo­na­ten oder Jah­ren, so en­det sie im letz­ten Mo­nat an dem Tag, der die­sel­be Zahl trägt wie der Tag, an dem sie zu lau­fen be­gann. Fehlt ein ent­spre­chen­der Tag, so en­det die Frist am letz­ten Tag des letz­ten Mo­nats.

Art. 3 Sprache  

1 Ein­ga­ben an das IGE müs­sen in ei­ner schwei­ze­ri­schen Amtss­pra­che ab­ge­fasst sein.

1bis Die von der Hin­ter­le­ge­rin bei der Hin­ter­le­gung ge­wähl­te Amtss­pra­che ist die Ver­fah­rens­spra­che.7

2 Von Be­wei­sur­kun­den, die nicht in ei­ner Amtss­pra­che ab­ge­fasst sind, kann das IGE ei­ne Über­set­zung so­wie ei­ne Be­schei­ni­gung ih­rer Rich­tig­keit ver­lan­gen. Wird die Über­set­zung oder die Be­schei­ni­gung trotz Auf­for­de­rung nicht ein­ge­reicht, so bleibt die Ur­kun­de un­be­rück­sich­tigt.

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

Art. 4 Mehrere Hinterlegerinnen oder Inhaberinnen eines Designs 8  

1 Sind meh­re­re Per­so­nen Hin­ter­le­ge­rin­nen ei­nes De­si­gns oder In­ha­be­rin­nen ei­nes De­si­gnrechts (Rechts­in­ha­be­rin­nen), so ha­ben sie ent­we­der ei­ne von ih­nen zu be­zeich­nen, der das IGE al­le Mit­tei­lun­gen mit Wir­kung für al­le zu­stel­len kann, oder ei­ne ge­mein­sa­me Ver­tre­tung zu be­stel­len.

2 So­lan­ge we­der das ei­ne noch das an­de­re ge­sche­hen ist, wählt das IGE ei­ne Per­son als Zu­stel­lungs­emp­fän­ge­rin im Sin­ne von Ab­satz 1. Wi­der­spricht ei­ne der an­de­ren Per­so­nen, so for­dert das IGE al­le Be­tei­lig­ten auf, nach Ab­satz 1 zu han­deln.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

Art. 5 Vertretungsvollmacht 9  

1 Lässt sich ei­ne Hin­ter­le­ge­rin oder Rechts­in­ha­be­rin vor dem IGE ver­tre­ten, so kann das IGE ei­ne schrift­li­che Voll­macht ver­lan­gen.

2 Als Ver­tre­tung in das Re­gis­ter nach Ar­ti­kel 25 ein­ge­tra­gen wird, wer von der Hin­ter­le­ge­rin oder Rechts­in­ha­be­rin er­mäch­tigt wor­den ist, in de­ren Na­men al­le im DesG oder in die­ser Ver­ord­nung vor­ge­se­he­nen Er­klä­run­gen ge­gen­über dem IGE ab­zu­ge­ben und Mit­tei­lun­gen des IGE ent­ge­gen­zu­neh­men. Wird dem IGE nicht aus­drück­lich ei­ne Ein­schrän­kung der Er­mäch­ti­gung kund­ge­tan, so gilt die­se als um­fas­send.

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

Art. 6 Unterschrift  

1 Ein­ga­ben müs­sen un­ter­zeich­net sein.

2 Fehlt auf ei­ner Ein­ga­be die rechts­gül­ti­ge Un­ter­schrift, so wird das ur­sprüng­li­che Ein­rei­chungs­da­tum an­er­kannt, wenn ei­ne in­halt­lich iden­ti­sche und un­ter­zeich­ne­te Ein­ga­be in­ner­halb ei­nes Mo­nats nach Auf­for­de­rung durch das IGE nach­ge­reicht wird.

3 Das Ein­tra­gungs­ge­such muss nicht un­ter­zeich­net sein. Das IGE kann wei­te­re Do­ku­men­te be­stim­men, für wel­che die Un­ter­schrift nicht nö­tig ist.

Art. 6a Nachweise 10  

1 Das IGE kann ver­lan­gen, dass ihm Nach­wei­se zu ei­ner Ein­ga­be ein­ge­reicht wer­den, wenn es be­grün­de­te Zwei­fel an de­ren Rich­tig­keit hat.

2 Es teilt die Grün­de für sei­ne Zwei­fel mit, gibt Ge­le­gen­heit zur Stel­lung­nah­me und setzt für die Ein­rei­chung der Nach­wei­se ei­ne Frist an.

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

Art. 7 Elektronische Kommunikation 11  

1 Das IGE kann die elek­tro­ni­sche Kom­mu­ni­ka­ti­on zu­las­sen.

2 Es legt die tech­ni­schen Ein­zel­hei­ten fest und ver­öf­fent­licht sie in ge­eig­ne­ter Wei­se.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5023).

2. Kapitel: Hinterlegung und Eintragung

1. Abschnitt: Eintragungsverfahren

Art. 8 Hinterlegung 12  

1 Für die Hin­ter­le­gung muss das amt­li­che oder ein vom IGE zu­ge­las­se­nes pri­va­tes For­mu­lar ver­wen­det wer­den.

2 Ent­hält ei­ne im Üb­ri­gen form­gül­ti­ge Hin­ter­le­gung al­le ver­lang­ten An­ga­ben, so kann das IGE auf die Ein­rei­chung des For­mu­lars ver­zich­ten.

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

Art. 9 Eintragungsgesuch  

1 Das Ein­tra­gungs­ge­such ent­hält:

a.
den An­trag auf Ein­tra­gung des De­si­gns;
b.
den Na­men und Vor­na­men oder die Fir­ma so­wie die Adres­se der Hin­ter­le­ge­rin;
c.
die An­zahl der in der Hin­ter­le­gung ent­hal­te­nen De­si­gns;
d.
ei­ne Ord­nungs­num­mer für je­des hin­ter­leg­te De­sign;
e.
min­des­tens ei­ne Ab­bil­dung je­des hin­ter­leg­ten De­si­gns;
f.
die An­ga­be der Er­zeug­nis­se, bei de­nen die De­si­gns ver­wen­det wer­den sol­len;
g.13
den Na­men, Vor­na­men und Wohn­sitz der Per­so­nen, die das De­sign ent­wor­fen ha­ben.

2 Das Ein­tra­gungs­ge­such ist ge­ge­be­nen­falls zu er­gän­zen mit:

a.14
dem Zu­stel­lungs­do­mi­zil der Hin­ter­le­ge­rin in der Schweiz;
abis.15
bei meh­re­ren Hin­ter­le­ge­rin­nen: der Be­zeich­nung der Zu­stel­lungs­emp­fän­ge­rin nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 so­wie ge­ge­be­nen­falls ih­rem Zu­stel­lungs­do­mi­zil;
ater.16
dem Na­men und der Adres­se der Ver­tre­tung so­wie ge­ge­be­nen­falls ih­rem Zu­stel­lungs­do­mi­zil in der Schweiz;
b.
der Prio­ri­täts­er­klä­rung ge­mä­ss Ar­ti­kel 23 DesG;
c.
dem An­trag auf Auf­schub der Ver­öf­fent­li­chung ge­mä­ss Ar­ti­kel 26 Ab­satz 1 DesG;
d.
ei­ner Be­schrei­bung des De­si­gns mit bis zu 100 Wör­tern ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 Ab­satz 4 DesG; der Text muss ma­schi­nen­les­bar sein.

3 Wur­de bei ei­nem flä­chen­haf­ten De­sign (Mus­ter) der Auf­schub der Ver­öf­fent­li­chung ge­mä­ss Ar­ti­kel 26 DesG be­an­tragt, so kann an Stel­le ei­ner Ab­bil­dung ein Ex­em­plar des De­si­gns ein­ge­reicht wer­den (Art. 19 Abs. 3 DesG).

4 Die Ab­bil­dun­gen wer­den fünf Ar­beits­ta­ge nach Ein­gang des Ein­tra­gungs­ge­su­ches zur Ver­öf­fent­li­chung frei­ge­ge­ben, so­fern bis zu die­sem Zeit­punkt beim IGE kein An­trag auf Auf­schub der Ver­öf­fent­li­chung ein­ge­gan­gen ist.

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1 Ju­li 2011 (AS 20112245).

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Mai 2011 (AS 20112245). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

16 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

Art. 10 Anforderungen an Abbildungen des Designs und Grösse einer Sammelhinterlegung  

1 Die Ab­bil­dun­gen des De­si­gns müs­sen sich zur Re­pro­duk­ti­on eig­nen.

2 Ei­ne Sam­mel­hin­ter­le­gung darf, un­ab­hän­gig von der An­zahl der da­mit hin­ter­leg­ten De­si­gns, nicht schwe­rer als 5 kg sein und die Grös­se von 30 cm in kei­ner Rich­tung über­schrei­ten.

Art. 11 Prioritätserklärung und Prioritätsbeleg  

1 Die Er­klä­rung für die Prio­ri­tät nach der Pa­ri­ser Ver­bands­über­ein­kunft vom 20. März 188317 zum Schutz des ge­werb­li­chen Ei­gen­tums (Prio­ri­täts­er­klä­rung) um­fasst fol­gen­de An­ga­ben:

a.
das Da­tum der Erst­hin­ter­le­gung;
b.
das Land, in dem die Erst­hin­ter­le­gung er­folgt ist;
c.
die Län­der, für die die Erst­hin­ter­le­gung er­folgt ist.

2 Die Prio­ri­täts­er­klä­rung kann sich auf meh­re­re Erst­hin­ter­le­gun­gen be­zie­hen.

3 Der Prio­ri­täts­be­leg be­steht aus ei­ner Be­schei­ni­gung der zu­stän­di­gen Be­hör­de über die Erst­hin­ter­le­gung, mit der An­ga­be der Hin­ter­le­gungs- oder Ein­tra­gungs­num­mer des De­si­gns. Er kann in eng­li­scher Spra­che ein­ge­reicht wer­den.

Art. 12 Erlöschen des Prioritätsanspruchs  

Der Prio­ri­täts­an­spruch er­lischt, wenn:

a.
die Prio­ri­täts­er­klä­rung nicht im Zeit­punkt der Hin­ter­le­gung des De­si­gns ab­ge­ge­ben wird;
b.
der Prio­ri­täts­be­leg nicht in­ner­halb der vom IGE an­ge­setz­ten Frist ein­ge­reicht wird.
Art. 13 Prioritätsbeleg für schweizerische Ersthinterlegungen 18  

Das IGE er­stellt auf An­trag einen Prio­ri­täts­be­leg für ei­ne schwei­ze­ri­sche Erst­hin­ter­le­gung.

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4481).

Art. 14 Einreichungsdatum bei Postsendungen 19  

Als Ein­rei­chungs­da­tum gilt bei Post­sen­dun­gen der Zeit­punkt, an wel­chem ei­ne Sen­dung der Schwei­ze­ri­schen Post zu­han­den des IGE über­ge­ben wird.

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

Art. 15 Formalprüfung  

1 Ent­spricht das Ein­tra­gungs­ge­such in for­mel­ler Hin­sicht nicht den Er­for­der­nis­sen der Ar­ti­kel 19 Ab­satz 1 und 20 DesG so­wie der Ar­ti­kel 9 und 10 die­ser Ver­ord­nung, so setzt das IGE der Hin­ter­le­ge­rin ei­ne Frist zur Ver­voll­stän­di­gung oder Ver­bes­se­rung.

2 Be­hebt die Hin­ter­le­ge­rin den Man­gel nicht frist­ge­recht, so tritt das IGE auf das Ein­tra­gungs­ge­such ganz oder teil­wei­se nicht ein.

Art. 16 Materielle Prüfung  

1 Liegt ein Aus­schluss­grund nach Ar­ti­kel 4 Buch­sta­ben a, d oder e DesG vor, so setzt das IGE der Hin­ter­le­ge­rin ei­ne Frist zur Be­he­bung des Man­gels.

2 Be­hebt die Hin­ter­le­ge­rin den Man­gel nicht frist­ge­recht, so weist das IGE das Ein­tra­gungs­ge­such ganz oder teil­wei­se ab. Das IGE kann aus­nahms­wei­se wei­te­re Fris­ten an­set­zen.20

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

Art. 17 Eintragungsgebühr  

1 In­ner­halb der vom IGE an­ge­setz­ten Frist ist die Ein­tra­gungs­ge­bühr zu be­zah­len (Art. 19 Abs. 2 DesG).

2 Die Ein­tra­gungs­ge­bühr be­steht aus:

a.
der Grund­ge­bühr;
b.
ge­ge­be­nen­falls der Ver­öf­fent­li­chungs­ge­bühr;
c.−d.21 ...

3 ...22

4 Soll die Ein­tra­gung nach dem Ab­lauf des Auf­schubs ver­öf­fent­licht wer­den, so ist vor der Ver­öf­fent­li­chung die Ver­öf­fent­li­chungs­ge­bühr zu be­zah­len.23

21 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4481).

22 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4481).

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4481).

Art. 18 Eintragung und Veröffentlichung 24  

1 Lie­gen kei­ne Nicht­ein­tre­tens- oder Ab­wei­sungs­grün­de vor, so trägt das IGE das De­sign im Re­gis­ter ein und ver­öf­fent­licht die Ein­tra­gung, es sei denn, dass ein Auf­schub der Ver­öf­fent­li­chung be­an­tragt wor­den ist.

2 Es be­stä­tigt der Rechts­in­ha­be­rin die Ein­tra­gung.

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

Art. 19 Veröffentlichung nach deren Aufschub  

1 Das IGE kann die im Re­gis­ter ein­ge­tra­ge­ne Rechts­in­ha­be­rin oder ih­re Ver­tre­tung vor Ab­lauf des Auf­schubs der Ver­öf­fent­li­chung dar­an er­in­nern, die Ver­öf­fent­li­chungs­ge­bühr zu be­zah­len.25

2 Wur­de bei ei­nem flä­chen­haf­ten De­sign (Mus­ter) die Ver­öf­fent­li­chung ge­mä­ss Ar­ti­kel 26 DesG auf­ge­scho­ben und an Stel­le ei­ner Ab­bil­dung ein Ex­em­plar des De­si­gns ein­ge­reicht, so kann das IGE die im Re­gis­ter ein­ge­tra­ge­ne Rechts­in­ha­be­rin oder ih­re Ver­tre­tung vor Ab­lauf des Auf­schubs dar­an er­in­nern, min­des­tens ei­ne Ab­bil­dung des De­si­gns ein­zu­rei­chen.26

3 Bei Sam­mel­hin­ter­le­gun­gen (Art. 20 DesG) kann der Schutz nach Ab­lauf des Auf­schubs der Ver­öf­fent­li­chung auf An­trag auch nur für ein­zel­ne De­si­gns auf­recht­er­hal­ten wer­den.

4 Wird die Ver­öf­fent­li­chungs­ge­bühr nicht bis zum letz­ten Tag des Auf­schubs be­zahlt oder wer­den nicht spä­tes­tens zwei Mo­na­te vor Ab­lauf des Auf­schubs die er­for­der­li­chen Ab­bil­dun­gen nach­ge­reicht, so löscht das IGE die Ein­tra­gung.

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4481).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4481).

2. Abschnitt: Verlängerung der Schutzdauer

Art. 20 Mitteilung über den Ablauf der Schutzperiode 27  

Das IGE kann die im Re­gis­ter ein­ge­tra­ge­ne Rechts­in­ha­be­rin oder ih­re Ver­tre­tung vor Ab­lauf der Schutz­pe­ri­ode an das Da­tum des Ab­laufs und die Mög­lich­keit ei­ner Ver­län­ge­rung er­in­nern. Das IGE kann auch Mit­tei­lun­gen ins Aus­land ver­sen­den.

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4481).

Art. 21 Verfahren  

1 Der An­trag auf Ver­län­ge­rung muss in­ner­halb der letz­ten zwölf Mo­na­te vor Ab­lauf der Schutz­pe­ri­ode, spä­tes­tens je­doch in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach de­ren Ab­lauf, beim IGE ein­ge­reicht wer­den.

2 Bei Sam­mel­hin­ter­le­gun­gen (Art. 20 DesG) kann die Schutz­ver­län­ge­rung auf ein­zel­ne De­si­gns be­schränkt wer­den. In die­sem Fall ist ge­nau an­zu­ge­ben, für wel­che De­si­gns die Ver­län­ge­rung be­an­tragt wird.

3 Die Ver­län­ge­rungs­ge­bühr ist in­ner­halb der Fris­ten nach Ab­satz 1 zu be­zah­len. Wird die Ge­bühr nach Ab­lauf der Schutz­pe­ri­ode be­zahlt, so ist ein Zu­schlag zu ent­rich­ten.28

4 Die Ver­län­ge­rung wird mit Ab­lauf der vor­an­ge­gan­ge­nen Schutz­pe­ri­ode wirk­sam.

5 Das IGE be­stä­tigt der Rechts­in­ha­be­rin die Ver­län­ge­rung der Schutz­dau­er.29

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

Art. 21a Rückerstattung der Verlängerungsgebühr 30  

Wur­de ein Ver­län­ge­rungs­an­trag ge­stellt und führt die­ser nicht zur Ver­län­ge­rung der Schutz­dau­er, so wird die Ver­län­ge­rungs­ge­bühr zu­rück­er­stat­tet.

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

3. Kapitel: Aktenheft und Register

1. Abschnitt: Das Aktenheft

Art. 22 Inhalt  

1 Das IGE führt ein Ak­ten­heft, in dem der Ver­lauf des Ein­tra­gungs­ver­fah­rens und al­le Re­gis­te­r­ein­tra­gun­gen fest­ge­hal­ten wer­den.

2 Be­wei­sur­kun­den, die Fa­bri­ka­ti­ons- oder Ge­schäfts­ge­heim­nis­se of­fen­ba­ren oder an­de­re An­ga­ben ent­hal­ten, an de­ren Ge­heim­hal­tung die Hin­ter­le­ge­rin ein schüt­zens­wer­tes In­ter­es­se hat, wer­den auf An­trag aus­ge­son­dert. Die Aus­son­de­rung wird im Ak­ten­heft ver­merkt.31

3 ...32

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4481).

32 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5023).

Art. 23 Akteneinsicht  

1 Vor der Ein­tra­gung des De­si­gns in das Re­gis­ter und wäh­rend der Dau­er des Auf­schubs der Ver­öf­fent­li­chung dür­fen in das Ak­ten­heft Ein­sicht neh­men:

a.
die Hin­ter­le­ge­rin und ih­re Ver­tre­tung;
b.
Per­so­nen, die nach­wei­sen, dass die Hin­ter­le­ge­rin ih­nen die Ver­let­zung des Rechts am hin­ter­leg­ten De­sign vor­wirft oder sie vor ei­ner sol­chen Ver­let­zung warnt;
c.
an­de­re Per­so­nen mit der aus­drück­li­chen Zu­stim­mung der Hin­ter­le­ge­rin oder ih­rer Ver­tre­tung.

2 Die in Ab­satz 1 ge­nann­ten Per­so­nen dür­fen auch in die Ak­ten von Ein­tra­gungs­­ge­su­chen Ein­sicht neh­men, die zu­rück­ge­zo­gen oder ab­ge­wie­sen wur­den oder auf die das IGE nicht ein­ge­tre­ten ist.

3 Nach der Ein­tra­gung des De­si­gns in das Re­gis­ter kann un­ter Vor­be­halt der auf­ge­scho­be­nen Ver­öf­fent­li­chung je­de Per­son Ein­sicht in das Ak­ten­heft neh­men.

4 Über die Ein­sicht in aus­ge­son­der­te Be­wei­sur­kun­den nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 2 ent­schei­det das IGE nach An­hö­rung der Rechts­in­ha­be­rin.

5 Auf An­trag wird die Ein­sicht­nah­me durch Ab­ga­be von Ko­pi­en ge­währt.33

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

Art. 24 Aktenaufbewahrung  

1 Das IGE be­wahrt die Ak­ten voll­stän­dig ge­lösch­ter Re­gis­te­r­ein­tra­gun­gen im Ori­gi­nal oder in Ko­pie wäh­rend fünf Jah­ren nach der Lö­schung auf.

2 Es be­wahrt die Ak­ten von Ein­tra­gungs­ge­su­chen, die zu­rück­ge­zo­gen oder ab­ge­wie­sen wur­den oder auf die das IGE nicht ein­ge­tre­ten ist, im Ori­gi­nal oder in Ko­pie wäh­rend fünf Jah­ren nach der Zu­rück­zie­hung, Ab­wei­sung oder dem Nicht­ein­tre­ten auf.

3 ...34

4 Auf An­trag gibt das IGE die ein­ge­reich­ten Ex­em­pla­re der De­si­gns nach Ab­lauf der Auf­be­wah­rungs­frist der Rechts­in­ha­be­rin zu­rück. Der An­trag ist vor Ab­lauf der Auf­be­wah­rungs­frist zu stel­len.35

34 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5023).

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

2. Abschnitt: Das Register

Art. 25 Registerinhalt  

1 Die Ein­tra­gung des De­si­gns im Re­gis­ter ent­hält:

a.
die Hin­ter­le­gungs­num­mer;
b.
das Da­tum der Hin­ter­le­gung;
c.
den Na­men und Vor­na­men oder die Fir­ma so­wie die Adres­se der Rechts­­in­ha­be­rin;
d.
den Na­men und die Adres­se ei­ner all­fäl­li­gen Ver­tre­tung;
e.36
den Na­men und den Wohn­sitz der Per­so­nen, die das De­sign ent­wor­fen ha­ben;
f.
die An­ga­be der Er­zeug­nis­se, bei de­nen das De­sign ver­wen­det wer­den soll;
g.
ei­ne Ord­nungs­num­mer für je­des hin­ter­leg­te De­sign;
h.
die Re­pro­duk­tio­nen des De­si­gns;
i.
das Da­tum der Ein­tra­gung;
j.
das Da­tum der Ver­öf­fent­li­chung.

2 Die Ein­tra­gung wird ge­ge­be­nen­falls er­gänzt mit:

a.
An­ga­ben über die In­an­spruch­nah­me ei­ner Prio­ri­tät nach den Ar­ti­keln 22 und 23 DesG;
b.
der An­ga­be, dass die Ver­öf­fent­li­chung auf­ge­scho­ben wur­de;
c.
ei­ner Be­schrei­bung des De­si­gns.

3 Im Re­gis­ter wer­den fer­ner ein­ge­tra­gen:

a.
die Ver­län­ge­rung der Schutz­dau­er, mit der An­ga­be des Da­tums, an dem die Ver­län­ge­rung wirk­sam wird;
b.
die voll­stän­di­ge oder teil­wei­se Lö­schung der Re­gis­te­r­ein­tra­gung, mit der An­ga­be des Grun­des der Lö­schung;
c.
die voll­stän­di­ge oder teil­wei­se Über­tra­gung des De­si­gnrechts;
d.37
die Er­tei­lung ei­ner Li­zenz oder Un­ter­li­zenz, un­ter An­ga­be des Na­mens und Vor­na­mens oder der Fir­ma so­wie der Adres­se der Per­son, wel­cher die Li­zenz er­teilt wird (Li­zenz­neh­me­rin), ge­ge­be­nen­falls mit der An­ga­be, dass es sich um ei­ne aus­sch­liess­li­che Li­zenz be­zie­hungs­wei­se ei­ne Teil­li­zenz han­delt;
e.
die Nutz­nies­sung am De­sign und die Ver­pfän­dung des De­si­gns;
f.
Ver­fü­gungs­be­schrän­kun­gen von Ge­rich­ten und Zwangs­voll­stre­ckungs­­be­hör­den;
g.
Än­de­run­gen, die ein­ge­tra­ge­ne An­ga­ben be­tref­fen.

4 Das IGE kann wei­te­re An­ga­ben von öf­fent­li­chem In­ter­es­se ein­tra­gen.

5 ...38

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

38 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5023).

Art. 26 Einsichtnahme und Registerauszüge  

1 Das Re­gis­ter steht je­der Per­son zur Ein­sicht­nah­me of­fen, un­ter Vor­be­halt der­je­ni­gen Ein­tra­gun­gen, de­ren Ver­öf­fent­li­chung auf­ge­scho­ben ist.

2 Das IGE er­stellt Aus­zü­ge aus dem Re­gis­ter.39

3 ...40

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

40 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4481).

3. Abschnitt: Änderungen der Designeintragung

Art. 27 Übertragung  

1 Der An­trag auf Ein­tra­gung der Über­tra­gung ist von der bis­he­ri­gen Rechts­in­ha­be­rin oder von der Per­son zu stel­len, wel­che das De­si­gnrecht er­wirbt (Er­wer­be­rin).

2 Er um­fasst:

a.
ei­ne aus­drück­li­che Er­klä­rung der bis­he­ri­gen Rechts­in­ha­be­rin oder ei­ne an­de­re ge­nü­gen­de Ur­kun­de, nach der das De­si­gnrecht ganz oder teil­wei­se auf die Er­wer­be­rin über­ge­gan­gen ist;
b.41
den Na­men und Vor­na­men oder die Fir­ma, die Adres­se der Er­wer­be­rin und ge­ge­be­nen­falls ihr Zu­stel­lungs­do­mi­zil in der Schweiz;

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Mai 2011, in Kraft seit 1 Ju­li 2011 (AS 20112245).

Art. 28 Lizenz  

1 Der An­trag auf Ein­tra­gung ei­ner Li­zenz ist von der Rechts­in­ha­be­rin oder von der Li­zenz­neh­me­rin zu stel­len.

2 Er um­fasst:

a.
ei­ne aus­drück­li­che Er­klä­rung der Rechts­in­ha­be­rin oder ei­ne an­de­re ge­nü­gen­de Ur­kun­de, wo­nach die Rechts­in­ha­be­rin das De­sign der Li­zenz­neh­me­rin zum Ge­brauch über­lässt;
b.
den Na­men und Vor­na­men oder die Fir­ma so­wie die Adres­se der Li­zenz­neh­me­rin;
c.
ge­ge­be­nen­falls das Be­geh­ren, dass die Li­zenz als aus­sch­liess­li­che Li­zenz ein­ge­tra­gen wird;
d.
bei ei­ner teil­wei­sen Li­zenz al­len­falls die An­ga­be der li­zen­zier­ten Rech­te.

3 Für die Ein­tra­gung ei­ner Un­ter­li­zenz gel­ten die Ab­sät­ze 1 und 2 sinn­ge­mä­ss. Aus­ser­dem muss nach­ge­wie­sen wer­den, dass die Li­zenz­neh­me­rin zur Er­tei­lung von Un­ter­li­zen­zen be­rech­tigt ist.

4 So­lan­ge ei­ne aus­sch­liess­li­che Li­zenz im Re­gis­ter ein­ge­tra­gen ist, wer­den für das glei­che De­sign kei­ne wei­te­ren Li­zen­zen ein­ge­tra­gen, die mit der aus­sch­liess­li­chen Li­zenz nicht ver­ein­bar sind.42

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

Art. 29 Sonstige Änderungen im Register  

Das IGE trägt auf Grund ei­ner ent­spre­chen­den Er­klä­rung der Rechts­in­ha­be­rin oder ei­ner an­de­ren ge­nü­gen­den Ur­kun­de ein:

a.
die Nutz­nies­sung am De­si­gnrecht und die Ver­pfän­dung des De­si­gnrechts;
b.43
Ver­fü­gungs­be­schrän­kun­gen von Ge­rich­ten und Zwangs­voll­stre­ckungs­be­hör­den;
c.
Än­de­run­gen, die ein­ge­tra­ge­ne An­ga­ben be­tref­fen.

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

Art. 30 Löschung von Rechten Dritter  

Das IGE löscht auf An­trag das zu Guns­ten ei­ner Dritt­per­son ein­ge­tra­ge­ne Recht, wenn ei­ne aus­drück­li­che Ver­zichts­er­klä­rung der In­ha­be­rin die­ses Rechts oder ei­ne an­de­re ge­nü­gen­de Ur­kun­de vor­ge­legt wird.

Art. 31 Berichtigungen  

1 Feh­ler­haf­te Ein­tra­gun­gen wer­den auf An­trag der Rechts­in­ha­be­rin un­ver­züg­lich be­rich­tigt.44

2 Be­ruht der Feh­ler auf ei­nem Ver­se­hen des IGE, so er­folgt die Be­rich­ti­gung von Am­tes we­gen.

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

Art. 32  

1 ...45

23 ...46

45 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5023).

46 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4481).

Art. 3347  

47 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4481).

4. Abschnitt: Löschung des Designs

Art. 3448  

1 Das IGE löscht von sich aus ein De­sign, wenn bei der auf­ge­scho­be­nen Ver­öf­fent­li­chung kei­ne Ab­bil­dun­gen ein­ge­reicht wer­den (Art. 19 Abs. 3 DesG).

2 Es be­nach­rich­tigt die Rechts­in­ha­be­rin über die Lö­schung.

3 Die Lö­schung ei­nes De­si­gns ist ge­büh­ren­frei.

48 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. Dez. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4833).

4. Kapitel: Veröffentlichungen des IGE

Art. 35 Gegenstand der Veröffentlichungen  

Das IGE ver­öf­fent­licht un­ter dem Vor­be­halt des Auf­schubs der Ver­öf­fent­li­chung:

a.
die Ein­tra­gung des De­si­gns, mit den An­ga­ben nach Ar­ti­kel 25 Ab­sät­ze 1 Buch­sta­ben a–h und 2;
b.
An­ga­ben nach Ar­ti­kel 25 Ab­sät­ze 3 und 4, so­weit de­ren Ver­öf­fent­li­chung zweck­mäs­sig er­scheint.
Art. 36 Publikationsorgan 49  

1 Das IGE be­stimmt das Pu­bli­ka­ti­ons­or­gan.

2 Auf An­trag und ge­gen Kos­te­n­er­satz er­stellt es Pa­pier­ko­pi­en von aus­sch­liess­lich elek­tro­nisch ver­öf­fent­lich­ten Da­ten.

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Dez. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 5023).

5. Kapitel: Hilfeleistung des BAZG

Art. 37 Bereich 50  

Die Hil­fe­leis­tung des BA­ZG er­streckt sich auf das Ver­brin­gen von wi­der­recht­lich her­ge­stell­ten Ge­gen­stän­den ins oder aus dem Zoll­ge­biet.

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2549).

Art. 38 Antrag auf Hilfeleistung 51  

1 Die Rechts­in­ha­be­rin oder die kla­ge­be­rech­tig­te Li­zenz­neh­me­rin (An­trag­stel­le­rin) muss den An­trag auf Hil­fe­leis­tung bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on stel­len.

1bis Die Ober­zoll­di­rek­tionv ent­schei­det spä­tes­tens 40 Ta­ge nach Er­halt der voll­stän­di­gen Un­ter­la­gen über den An­trag.52

2 Der An­trag gilt wäh­rend zwei Jah­ren, wenn er nicht für ei­ne kür­ze­re Gel­tungs­dau­er ge­stellt wird. Er kann er­neu­ert wer­den.

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2549).

52 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

Art. 39 Zurückbehaltung der Gegenstände  

1 Be­hält die Zoll­stel­le Ge­gen­stän­de zu­rück, so ver­wahrt sie sie ge­gen Ge­bühr selbst oder gibt sie auf Kos­ten der An­trag­stel­le­rin ei­ner Dritt­per­son in Ver­wah­rung.53

2 Sie teilt der An­trag­stel­le­rin Na­me und Adres­se der An­mel­de­rin, Be­sit­ze­rin oder Ei­gen­tü­me­rin be­zie­hungs­wei­se des An­mel­ders, Be­sit­zers oder Ei­gen­tü­mers, ei­ne ge­naue Be­schrei­bung, die Men­ge so­wie den Ab­sen­der im In- oder Aus­land der zu­rück­be­hal­te­nen Ge­gen­stän­de mit.54

3 Steht schon vor Ab­lauf der Frist nach Ar­ti­kel 48 Ab­satz 2 oder 3 DesG fest, dass die An­trag­stel­le­rin kei­ne vor­sorg­li­che Mass­nah­me er­wir­ken kann, so wer­den die Ge­gen­stän­de un­ver­züg­lich frei­ge­ge­ben.

53 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 4 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1469).

54 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2549).

Art. 39a Proben oder Muster 55  

1 Die An­trag­stel­le­rin kann die Über­ga­be oder Zu­sen­dung von Pro­ben oder Mus­tern zur Prü­fung oder die Be­sich­ti­gung der Ge­gen­stän­de be­an­tra­gen. An­stel­le von Pro­ben oder Mus­tern kann das BA­ZG der An­trag­stel­le­rin auch Fo­to­gra­fi­en der zu­rück­be­hal­te­nen Ge­gen­stän­de über­ge­ben, wenn die­se ei­ne Prü­fung durch die An­trag­stel­le­rin er­mög­li­chen.

2 Der An­trag kann zu­sam­men mit dem An­trag auf Hil­fe­leis­tung bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on oder wäh­rend des Zu­rück­be­hal­tens der Ge­gen­stän­de di­rekt bei der Zoll­stel­le ge­stellt wer­den, wel­che die Ge­gen­stän­de zu­rück­be­hält.

55 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2549).

Art. 39b Wahrung von Fabrikations- und Geschäftsgeheimnissen 56  

1 Das BA­ZG weist die An­mel­de­rin, Be­sit­ze­rin oder Ei­gen­tü­me­rin be­zie­hungs­wei­se den An­mel­der, Be­sit­zer oder Ei­gen­tü­mer der Ge­gen­stän­de auf die Mög­lich­keit hin, einen be­grün­de­ten An­trag auf Ver­wei­ge­rung der Ent­nah­me von Pro­ben oder Mus­tern zu stel­len. Es setzt ihr oder ihm für die Stel­lung des An­trags ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist.

2 Ge­stat­tet das BA­ZG der An­trag­stel­le­rin die Be­sich­ti­gung der zu­rück­be­hal­te­nen Ge­gen­stän­de, so nimmt es bei der Fest­le­gung des Zeit­punkts auf die In­ter­es­sen der An­trag­stel­le­rin und der An­mel­de­rin, Be­sit­ze­rin oder Ei­gen­tü­me­rin be­zie­hungs­wei­se des An­mel­ders, Be­sit­zers oder Ei­gen­tü­mers an­ge­mes­sen Rück­sicht.

56 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2549).

Art. 39c Aufbewahrung von Beweismitteln bei Vernichtung der Gegenstände 57  

1 Das BA­ZG be­wahrt die ent­nom­me­nen Pro­ben oder Mus­ter wäh­rend ei­nes Jah­res ab der Be­nach­rich­ti­gung der An­mel­de­rin, Be­sit­ze­rin oder Ei­gen­tü­me­rin be­zie­hungs­wei­se des An­mel­ders, Be­sit­zers oder Ei­gen­tü­mers nach Ar­ti­kel 48 Ab­satz 1 DesG auf. Nach Ab­lauf die­ser Frist for­dert es die An­mel­de­rin, Be­sit­ze­rin oder Ei­gen­tü­me­rin be­zie­hungs­wei­se den An­mel­der, Be­sit­zer oder Ei­gen­tü­mer auf, die Pro­ben oder Mus­ter in ih­ren be­zie­hungs­wei­se sei­nen Be­sitz zu neh­men oder die Kos­ten der wei­te­ren Auf­be­wah­rung zu tra­gen. Ist die An­mel­de­rin, Be­sit­ze­rin oder Ei­gen­tü­me­rin be­zie­hungs­wei­se der An­mel­der, Be­sit­zer oder Ei­gen­tü­mer da­zu nicht be­reit oder lässt sie be­zie­hungs­wei­se er sich in­ner­halb von 30 Ta­gen nicht ver­neh­men, so ver­nich­tet das BA­ZG die Pro­ben oder Mus­ter.

2 Das BA­ZG kann an­stel­le der Ent­nah­me von Pro­ben oder Mus­tern Fo­to­gra­fi­en der ver­nich­te­ten Ge­gen­stän­de er­stel­len, so­weit da­mit der Zweck der Si­che­rung von Be­weis­mit­teln ge­währ­leis­tet ist.

57 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2549).

Art. 40 Gebühren 58  

Die Ge­büh­ren für die Hil­fe­leis­tung des BA­ZG rich­ten sich nach der Ver­ord­nung vom 4. April 200759 über die Ge­büh­ren des Bun­des­amts für Zoll und Grenz­si­cher­heit.

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Mai 2008, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2549).

59 SR 631.035

6. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 41 Aufhebung bisherigen Rechts  

Die Ver­ord­nung vom 27. Ju­li 190060 über die ge­werb­li­chen Mus­ter und Mo­del­le wird auf­ge­ho­ben.

Art. 42 Änderung bisherigen Rechts  

Die Än­de­rung bis­he­ri­gen Rechts wird im An­hang ge­re­gelt.

Art. 43 Übergangsbestimmung zu laufenden Fristen  

Fris­ten, die vom IGE an­ge­setzt wur­den und die am Tag des In­kraft­tre­tens die­ser Ver­ord­nung lau­fen, blei­ben un­ver­än­dert.

Art. 43a61  

61 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Okt. 2006 (AS 2006 4481). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 14. März 2008, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 1895).

Art. 44 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ju­li 2002 in Kraft.

Anhang

(Art. 42)

Änderung bisherigen Rechts

Die nachfolgenden Erlasse werden wie folgt geändert:

...62

62 Die Änderungen können unter AS 2002 1122konsultiert werden.

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