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Bundesgesetz
über den Datenschutz im Rahmen der Anwendung
des Schengen-Besitzstands in Strafsachen
(Schengen-Datenschutzgesetz, SDSG)

vom 28. September 2018 (Stand am 1. März 2019)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 54 Absatz 1, 123 und 173 Absatz 2 der Bundesverfassung1,
in Ausführung der Richtlinie (EU) 2016/6802,
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 15. September 20173,

beschliesst:

1 SR 101

2 Richtlinie (EU) 2016/680 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. April 2016 zum Schutz natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezo­gener Daten durch die zuständigen Behörden zum Zwecke der Verhütung, Ermittlung, Aufdeckung oder Verfolgung von Straftaten oder der Strafvollstreckung sowie zum freien Datenverkehr und zur Aufhebung des Rahmenbeschlusses 2008/977/JI des Rates, Fassung gemäss ABl. L 119 vom 4.5.2016, S. 89.

3 BBl 2017 6941

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand  

1 Die­ses Ge­setz re­gelt die Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten durch Bun­des­or­ga­ne zum Zweck der Ver­hü­tung, Auf­klä­rung oder Ver­fol­gung von Straf­ta­ten oder der Straf­voll­stre­ckung, ein­sch­liess­lich des Schut­zes vor und der Ab­wehr von Ge­fah­ren für die öf­fent­li­che Si­cher­heit:

a.
im Rah­men der An­wen­dung des Schen­gen-Be­sitz­stands;
b.
im Rah­men der An­wen­dung in­ter­na­tio­na­ler Ver­trä­ge, die mit der Eu­ro­päi­schen Uni­on oder mit Staa­ten, die mit der Schweiz über ei­nes der Schen­gen- As­so­zi­ie­rungs­ab­kom­men ver­bun­den sind (Schen­gen-Staa­ten), ab­ge­schlos­sen wor­den sind und die be­züg­lich des Da­ten­schut­zes auf die Richt­li­nie (EU) 2016/680 ver­wei­sen.

2 Die Schen­gen-As­so­zi­ie­rungs­ab­kom­men sind im An­hang auf­ge­führt.

Art. 2 Verhältnis zu anderen Erlassen  

1 Die­ses Ge­setz gilt nicht für die Rech­te der be­trof­fe­nen Per­so­nen in hän­gi­gen Ver­fah­ren vor den eid­ge­nös­si­schen Ge­rich­ten und in hän­gi­gen Ver­fah­ren nach der Straf­pro­zess­ord­nung4 oder nach dem Rechts­hil­fe­ge­setz vom 20. März 19815; die­se wer­den durch das an­wend­ba­re Ver­fah­rens­recht ge­re­gelt.

2 So­weit in die­sem Ge­setz kei­ne be­son­de­ren Vor­schrif­ten be­ste­hen, ist das Bun­des­ge­setz vom 19. Ju­ni 19926 über den Da­ten­schutz (DSG) an­wend­bar; die An­wend­bar­keit an­de­rer Bun­des­ge­set­ze bleibt vor­be­hal­ten.

4 SR 312.0

5 SR 351.1

6 SR 235.1

Art. 3 Begriffe  

1 In die­sem Ge­setz be­deu­ten:

a.
be­son­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten:
1.
Da­ten über die re­li­gi­ösen, welt­an­schau­li­chen und po­li­ti­schen An­sich­ten oder Tä­tig­kei­ten,
2.
Da­ten über die Ge­sund­heit, die In­tim­sphä­re oder die Zu­ge­hö­rig­keit zu ei­ner Ras­se oder Eth­nie,
3.
ge­ne­ti­sche Da­ten,
4.
bio­me­tri­sche Da­ten, die ei­ne na­tür­li­che Per­son ein­deu­tig iden­ti­fi­zie­ren,
5.
Da­ten über Mass­nah­men der so­zia­len Hil­fe,
6.
Da­ten über ad­mi­nis­tra­ti­ve oder straf­recht­li­che Ver­fol­gun­gen und Sank­tio­nen;
b.
Pro­fi­ling: je­de Art der au­to­ma­ti­sier­ten Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten, die dar­in be­steht, dass die­se Da­ten ver­wen­det wer­den, um be­stimm­te per­sön­li­che Aspek­te, die sich auf ei­ne na­tür­li­che Per­son be­zie­hen, zu be­wer­ten, ins­be­son­de­re um Aspek­te be­züg­lich Ar­beits­leis­tung, wirt­schaft­li­cher La­ge, Ge­sund­heit, per­sön­li­cher Vor­lie­ben, In­ter­es­sen, Zu­ver­läs­sig­keit, Ver­hal­ten, Auf­ent­halts­ort oder Orts­wech­sel die­ser na­tür­li­chen Per­son zu ana­ly­sie­ren oder vor­her­zu­sa­gen;
c.
Ver­let­zung der Da­ten­si­cher­heit: je­de Ver­let­zung der Si­cher­heit, die un­ge­ach­tet der Ab­sicht oder der Wi­der­recht­lich­keit da­zu führt, dass Per­so­nen­da­ten ver­lo­ren ge­hen, ge­löscht, ver­nich­tet oder ver­än­dert wer­den oder Un­be­fug­ten of­fen­ge­legt oder zu­gäng­lich ge­macht wer­den;
d.
au­to­ma­ti­sier­te Ein­zel­ent­schei­dung: je­de Ent­schei­dung, die aus­sch­liess­lich auf ei­ner au­to­ma­ti­sier­ten Be­ar­bei­tung, ein­sch­liess­lich Pro­fi­ling, be­ruht und die für die be­trof­fe­ne Per­son mit ei­ner Rechts­fol­ge ver­bun­den ist oder sie er­heb­lich be­ein­träch­tigt;
e.
Auf­trags­be­ar­bei­ter: pri­va­te Per­son oder Bun­des­or­gan, die oder das im Auf­trag des ver­ant­wort­li­chen Bun­des­or­gans Per­so­nen­da­ten be­ar­bei­tet.

2 Im Üb­ri­gen fin­den die Be­grif­fe nach Ar­ti­kel 3 DSG7 An­wen­dung.

Art. 4 Grundsätze  

1 Per­so­nen­da­ten müs­sen recht­mäs­sig be­ar­bei­tet wer­den.

2 Die Be­ar­bei­tung muss nach Treu und Glau­ben er­fol­gen und ver­hält­nis­mäs­sig sein.

3 Per­so­nen­da­ten dür­fen nur zu ei­nem be­stimm­ten und für die be­trof­fe­ne Per­son er­kenn­ba­ren Zweck be­schafft wer­den; sie dür­fen nur so be­ar­bei­tet wer­den, dass es mit die­sem Zweck ver­ein­bar ist.

4 Sie wer­den ver­nich­tet oder an­ony­mi­siert, so­bald sie zum Zweck der Be­ar­bei­tung nicht mehr er­for­der­lich sind.

5 Wer Per­so­nen­da­ten be­ar­bei­tet, muss sich über de­ren Rich­tig­keit ver­ge­wis­sern. Sie oder er muss al­le an­ge­mes­se­nen Mass­nah­men tref­fen, da­mit die Da­ten be­rich­tigt, ge­löscht oder ver­nich­tet wer­den, die im Hin­blick auf den Zweck ih­rer Be­schaf­fung oder Be­ar­bei­tung un­rich­tig oder un­voll­stän­dig sind.

Art. 5 Datenschutz durch Technik und datenschutzfreundliche Voreinstellungen  

1 Die Bun­des­or­ga­ne sind ver­pflich­tet, die Da­ten­be­ar­bei­tung ab der Pla­nung tech­nisch und or­ga­ni­sa­to­risch so aus­zu­ge­stal­ten, dass die Da­ten­schutz­vor­schrif­ten ein­ge­hal­ten wer­den, ins­be­son­de­re die Grund­sät­ze nach Ar­ti­kel 4.

2 Die tech­ni­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Mass­nah­men müs­sen ins­be­son­de­re dem Stand der Tech­nik, der Art und dem Um­fang der Da­ten­be­ar­bei­tung so­wie den Ri­si­ken, wel­che die Be­ar­bei­tung für die Grund­rech­te der be­trof­fe­nen Per­so­nen mit sich bringt, an­ge­mes­sen sein.

3 Die Bun­des­or­ga­ne sind ver­pflich­tet, mit­tels ge­eig­ne­ter Vor­ein­stel­lun­gen si­cher­zu­stel­len, dass die Be­ar­bei­tung der Per­so­nen­da­ten auf das für den Ver­wen­dungs­zweck nö­ti­ge Min­dest­mass be­schränkt ist.

Art. 6 Rechtsgrundlagen betreffend die Bearbeitung von Personendaten  

1 Die Bun­des­or­ga­ne dür­fen Per­so­nen­da­ten nur be­ar­bei­ten, wenn da­für ei­ne ge­setz­li­che Grund­la­ge be­steht.

2 Ei­ne Grund­la­ge in ei­nem Ge­setz im for­mel­len Sinn ist in fol­gen­den Fäl­len er­for­der­lich:

a.
Es han­delt sich um die Be­ar­bei­tung von be­son­ders schüt­zens­wer­ten Per­so­nen­da­ten.
b.
Es han­delt sich um die Be­ar­bei­tung von Per­sön­lich­keitspro­fi­len.
c.
Es han­delt sich um ein Pro­fi­ling.
d.
Die Art und Wei­se der Da­ten­be­ar­bei­tung kann zu ei­nem schwer­wie­gen­den Ein­griff in die Grund­rech­te der be­trof­fe­nen Per­son füh­ren.

3 In Ab­wei­chung von den Ab­sät­zen 1 und 2 kön­nen die Bun­des­or­ga­ne Per­so­nen­da­ten be­ar­bei­ten, wenn ei­ne der fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt ist:

a.
Die Be­ar­bei­tung ist not­wen­dig, um das Le­ben oder die kör­per­li­che Un­ver-sehrt­heit der be­trof­fe­nen Per­son oder ei­nes Drit­ten zu schüt­zen.
b.
Die be­trof­fe­ne Per­son hat ih­re Per­so­nen­da­ten all­ge­mein zu­gäng­lich ge­macht und ei­ne Be­ar­bei­tung nicht aus­drück­lich un­ter­sagt.
Art. 7 Rechtsgrundlagen betreffend die Bekanntgabe von Personendaten  

1 Die Bun­des­or­ga­ne dür­fen Per­so­nen­da­ten nur be­kannt­ge­ben, wenn da­für ei­ne ge­setz­li­che Grund­la­ge im Sin­ne von Ar­ti­kel 6 Ab­sät­ze 1 und 2 be­steht.

2 Sie dür­fen Per­so­nen­da­ten in Ab­wei­chung von Ab­satz 1 im Ein­zel­fall be­kannt­ge­ben, wenn ei­ne der fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt ist:

a.
Die Be­kannt­ga­be der Per­so­nen­da­ten ist für das ver­ant­wort­li­che Bun­des­or­gan oder für die Emp­fän­ge­rin oder den Emp­fän­ger zur Er­fül­lung ei­ner ge­setz­li­chen Auf­ga­be un­ent­behr­lich.
b.
Die Be­kannt­ga­be der Per­so­nen­da­ten ist not­wen­dig, um das Le­ben oder die kör­per­li­che Un­ver­sehrt­heit der be­trof­fe­nen Per­son oder ei­nes Drit­ten zu schüt­zen.
c.
Die be­trof­fe­ne Per­son hat ih­re Per­so­nen­da­ten all­ge­mein zu­gäng­lich ge­macht und ei­ne Be­kannt­ga­be nicht aus­drück­lich un­ter­sagt.

3 Im Üb­ri­gen ist Ar­ti­kel 19 Ab­sät­ze 1bis–4 DSG8 an­wend­bar.

Art. 8 Bekanntgabe von Personendaten ins Ausland  

1 Für die Be­kannt­ga­be von Per­so­nen­da­ten an die zu­stän­di­gen Be­hör­den von Schen­gen-Staa­ten dür­fen nicht stren­ge­re Da­ten­schutz­re­geln gel­ten als für die Be­kannt­ga­be von Per­so­nen­da­ten an schwei­ze­ri­sche Straf­be­hör­den.

2 Die Be­kannt­ga­be von Per­so­nen­da­ten an einen Dritt­staat oder an ein in­ter­na­tio­na­les Or­gan wird durch die Spe­zi­al­be­stim­mun­gen des an­wend­ba­ren Bun­des­rechts ge­re­gelt.

Art. 9 Verantwortliches Bundesorgan und Kontrolle  

1 Für den Da­ten­schutz ist das Bun­des­or­gan ver­ant­wort­lich, das die Per­so­nen­da­ten in Er­fül­lung sei­ner Auf­ga­ben be­ar­bei­tet oder be­ar­bei­ten lässt.

2 Be­ar­bei­tet das Bun­des­or­gan Per­so­nen­da­ten zu­sam­men mit an­de­ren Bun­des­or­ga­nen, mit kan­to­na­len Or­ga­nen oder mit Pri­va­ten, so re­gelt der Bun­des­rat das Kon­troll­ver­fah­ren und die Ver­ant­wor­tung für den Da­ten­schutz.

Art. 10 Bearbeitung durch Auftragsbearbeiter  

1 Die Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten kann ei­nem Auf­trags­be­ar­bei­ter über­tra­gen wer­den, wenn die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 10aDSG9 er­füllt sind.

2 Der Auf­trags­be­ar­bei­ter darf die Be­ar­bei­tung nur mit vor­gän­gi­ger schrift­li­cher Ge­neh­mi­gung des Bun­des­or­gans ei­nem Drit­ten über­tra­gen.

2. Abschnitt: Pflichten der Bundesorgane und der Auftragsbearbeiter

Art. 11 Automatisierte Einzelentscheidung  

1 Das Bun­des­or­gan in­for­miert die be­trof­fe­ne Per­son über ei­ne ihr ge­gen­über er­gang­ene au­to­ma­ti­sier­te Ein­zel­ent­schei­dung (Art. 3 Abs. 1 Bst. d); es kenn­zeich­net die Ent­schei­dung ent­spre­chend.

2 Es gibt der be­trof­fe­nen Per­son auf An­trag die Mög­lich­keit, ih­ren Stand­punkt dar­zu­le­gen. Die be­trof­fe­ne Per­son kann ver­lan­gen, dass ihr das an­ge­wand­te Ver­fah­ren mit­ge­teilt und die Ent­schei­dung von ei­ner na­tür­li­chen Per­son über­prüft wird.

3 Ab­satz 2 gilt nicht, wenn der be­trof­fe­nen Per­son ge­gen die Ent­schei­dung ein Rechts­mit­tel zur Ver­fü­gung steht.

Art. 12 Verzeichnis der Bearbeitungstätigkeiten  

1 Die Bun­des­or­ga­ne und Auf­trags­be­ar­bei­ter füh­ren ein Ver­zeich­nis ih­rer Be­ar­bei­tungs­tä­tig­kei­ten.

2 Die Ver­zeich­nis­se der Bun­des­or­ga­ne ent­hal­ten min­des­tens:

a.
den Na­men des Bun­des­or­gans;
b.
den Be­ar­bei­tungs­zweck;
c.
ei­ne Be­schrei­bung der Ka­te­go­ri­en be­trof­fe­ner Per­so­nen und der Ka­te­go­ri­en be­ar­bei­te­ter Per­so­nen­da­ten;
d.
die Ka­te­go­ri­en der Emp­fän­ge­rin­nen und Emp­fän­ger;
e.
die Auf­be­wah­rungs­dau­er der Per­so­nen­da­ten oder, wenn dies nicht mög­lich ist, die Kri­te­ri­en zur Fest­le­gung die­ser Dau­er;
f.
wenn mög­lich ei­ne all­ge­mei­ne Be­schrei­bung der Mass­nah­men zur Ge­währ­leis­tung der Da­ten­si­cher­heit nach Ar­ti­kel 7 DSG10;
g.
die An­ga­be des Dritt­staa­tes oder des in­ter­na­tio­na­len Or­gans, wel­chem Per­so­nen­da­ten be­kannt­ge­ge­ben wer­den, so­wie die vor­ge­se­he­nen Ga­ran­ti­en zum Schutz der Per­so­nen­da­ten.

3 Das Ver­zeich­nis des Auf­trags­be­ar­bei­ters ent­hält An­ga­ben zur Iden­ti­tät des Auf­trags­be­ar­bei­ters und des Bun­des­or­gans, zu den Ka­te­go­ri­en von Be­ar­bei­tun­gen, die im Auf­trag des Bun­des­or­gans durch­ge­führt wer­den, so­wie die An­ga­ben nach Ab­satz 2 Buch­sta­be f.

Art. 13 Datenschutz-Folgenabschätzung  

1 Das Bun­des­or­gan er­stellt vor­gän­gig ei­ne Da­ten­schutz-Fol­gen­ab­schät­zung, wenn ei­ne Be­ar­bei­tung ein ho­hes Ri­si­ko für die Grund­rech­te der be­trof­fe­nen Per­son mit sich brin­gen kann. Sind meh­re­re ähn­li­che Be­ar­bei­tungs­vor­gän­ge ge­plant, so kann ei­ne ge­mein­sa­me Ab­schät­zung er­stellt wer­den.

2 Das ho­he Ri­si­ko er­gibt sich, ins­be­son­de­re bei Ver­wen­dung neu­er Tech­no­lo­gi­en, aus der Art, dem Um­fang, den Um­stän­den und dem Zweck der Be­ar­bei­tung. Es liegt na­ment­lich vor:

a.
bei der um­fang­rei­chen Be­ar­bei­tung von be­son­ders schüt­zens­wer­ten Per­so­nen­da­ten oder von Per­sön­lich­keitspro­fi­len;
b.
bei ei­nem Pro­fi­ling.

3 Die Da­ten­schutz-Fol­gen­ab­schät­zung ent­hält ei­ne Be­schrei­bung der ge­plan­ten Be­ar­bei­tung, ei­ne Be­wer­tung der Ri­si­ken für die Grund­rech­te der be­trof­fe­nen Per­son so­wie die Mass­nah­men zum Schutz der Grund­rech­te.

Art. 14 Konsultation des Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten  

1 Er­gibt sich aus der Da­ten­schutz- Fol­gen­ab­schät­zung, dass die ge­plan­te Be­ar­bei­tung ein ho­hes Ri­si­ko für die Grund­rech­te der be­trof­fe­nen Per­son zur Fol­ge hät­te, wenn das Bun­des­or­gan kei­ne Mass­nah­men trä­fe, so holt es vor­gän­gig die Stel­lung­nah­me des Eid­ge­nös­si­schen Da­ten­schutz- und Öf­fent­lich­keits­be­auf­trag­ten (Be­auf­trag­ter) ein.

2 Der Be­auf­trag­te teilt dem Bun­des­or­gan in­ner­halb von zwei Mo­na­ten sei­ne Ein­wän­de ge­gen die ge­plan­te Be­ar­bei­tung mit. Die­se Frist kann um einen Mo­nat ver­län­gert wer­den, wenn es sich um ei­ne kom­ple­xe Da­ten­be­ar­bei­tung han­delt.

3 Hat der Be­auf­trag­te Ein­wän­de ge­gen die ge­plan­te Be­ar­bei­tung, so schlägt er dem Bun­des­or­gan ge­eig­ne­te Mass­nah­men vor.

Art. 15 Meldung von Verletzungen der Datensicherheit  

1 Das Bun­des­or­gan mel­det dem Be­auf­trag­ten so rasch wie mög­lich ei­ne Ver­let­zung der Da­ten­si­cher­heit, die vor­aus­sicht­lich zu ei­nem ho­hen Ri­si­ko für die Grund­rech­te der be­trof­fe­nen Per­son führt.

2 In der Mel­dung nennt es min­des­tens die Art der Ver­let­zung der Da­ten­si­cher­heit, de­ren Fol­gen und die er­grif­fe­nen oder vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men, um die Ver­let­zung zu be­he­ben.

3 Der Auf­trags­be­ar­bei­ter mel­det dem Bun­des­or­gan so rasch wie mög­lich ei­ne Ver­let­zung der Da­ten­si­cher­heit.

4 Das Bun­des­or­gan in­for­miert die be­trof­fe­ne Per­son, wenn es zu ih­rem Schutz er­for­der­lich ist oder der Be­auf­trag­te es ver­langt.

5 Es kann die In­for­ma­ti­on an die be­trof­fe­ne Per­son ein­schrän­ken, auf­schie­ben oder dar­auf ver­zich­ten, wenn:

a.
dies auf­grund über­wie­gen­der In­ter­es­sen Drit­ter er­for­der­lich ist;
b.
dies auf­grund über­wie­gen­der öf­fent­li­cher In­ter­es­sen, ins­be­son­de­re zur Wah­rung der in­ne­ren oder äus­se­ren Si­cher­heit der Schweiz, er­for­der­lich ist;
c.
die Mit­tei­lung der In­for­ma­ti­on ei­ne Er­mitt­lung, ei­ne Un­ter­su­chung oder ein be­hörd­li­ches oder ge­richt­li­ches Ver­fah­ren ge­fähr­den kann;
d.
die In­for­ma­ti­on un­mög­lich ist oder einen un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Auf­wand er­for­dert; oder
e.
die In­for­ma­ti­on der be­trof­fe­nen Per­son durch ei­ne öf­fent­li­che Be­kannt­ma­chung in ver­gleich­ba­rer Wei­se si­cher­ge­stellt ist.
Art. 16 Datenschutzverantwortliche oder -verantwortlicher  

1 Die Bun­des­or­ga­ne er­nen­nen ei­ne Da­ten­schutz­ver­ant­wort­li­che oder ei­nen Da­ten­schutz­ver­ant­wort­li­chen. Sie kön­nen ei­ne ge­mein­sa­me Da­ten­schutz­ver­ant­wort­li­che oder einen ge­mein­sa­men Da­ten­schutz­ver­ant­wort­li­chen be­zeich­nen.

2 Die oder der Da­ten­schutz­ver­ant­wort­li­che muss fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:

a.
Sie oder er ver­fügt über die er­for­der­li­chen Fach­kennt­nis­se.
b.
Sie oder er übt kei­ne Tä­tig­kei­ten aus, die mit ih­ren oder sei­nen Auf­ga­ben als Da­ten­schutz­ver­ant­wort­li­che oder Da­ten­schutz­ver­ant­wort­li­cher un­ver­ein­bar sind.

3 Die oder der Da­ten­schutz­ver­ant­wort­li­che hat ins­be­son­de­re fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Sie oder er un­ter­stützt die Bun­des­or­ga­ne.
b.
Sie oder er för­dert die In­for­ma­ti­on und die Aus­bil­dung der Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter.
c.
Sie oder er wirkt beim Voll­zug der Da­ten­schutz­vor­schrif­ten mit und emp­fiehlt Mass­nah­men, wenn sie oder er fest­stellt, dass Da­ten­schutz­vor­schrif­ten ver­letzt wur­den.

3. Abschnitt: Rechte der betroffenen Personen

Art. 17 Auskunftsrecht  

1 Das Aus­kunfts­recht der be­trof­fe­nen Per­son rich­tet sich nach Ar­ti­kel 8 DSG11. Dar­über hin­aus teilt das Bun­des­or­gan der be­trof­fe­nen Per­son mit:

a.
die­je­ni­gen In­for­ma­tio­nen, die für die be­trof­fe­ne Per­son er­for­der­lich sind, da­mit sie ih­re Rech­te nach dem vor­lie­gen­den Ge­setz gel­tend ma­chen kann;
b.
die Auf­be­wah­rungs­dau­er der Per­so­nen­da­ten oder, falls dies nicht mög­lich ist, die Kri­te­ri­en zur Fest­le­gung die­ser Dau­er.

2 Die Spe­zi­al­be­stim­mun­gen in an­de­ren Bun­des­ge­set­zen blei­ben vor­be­hal­ten.

Art. 18 Einschränkung des Auskunftsrechts  

1 Die Ein­schrän­kung des Aus­kunfts­rechts rich­tet sich nach Ar­ti­kel 9 Ab­sät­ze 1–3 und 5 DSG12. Dar­über hin­aus kann das Bun­des­or­gan die Aus­kunft ver­wei­gern, ein­schrän­ken oder auf­schie­ben, wenn das Aus­kunfts­ge­such of­fen­sicht­lich un­be­grün­det oder que­ru­la­to­risch ist.

2 Die Spe­zi­al­be­stim­mun­gen in an­de­ren Bun­des­ge­set­zen blei­ben vor­be­hal­ten.

Art. 19 Weitere Ansprüche und Verfahren  

1 Wer ein schutz­wür­di­ges In­ter­es­se hat, kann vom ver­ant­wort­li­chen Bun­des­or­gan ver­lan­gen, dass es:

a.
die wi­der­recht­li­che Be­ar­bei­tung un­ter­lässt;
b.
die Fol­gen ei­ner wi­der­recht­li­chen Be­ar­bei­tung be­sei­tigt;
c.
die Wi­der­recht­lich­keit der Be­ar­bei­tung fest­stellt.

2 Die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler kann ins­be­son­de­re ver­lan­gen, dass das Bun­des­or­gan:

a.
die be­tref­fen­den Per­so­nen­da­ten be­rich­tigt, löscht oder ver­nich­tet;
b.
sei­nen Ent­scheid, na­ment­lich über die Be­rich­ti­gung, Lö­schung oder Ver-nich­tung, die Sper­rung der Be­kannt­ga­be nach Ar­ti­kel 20 DSG13 oder den Be­strei­tungs­ver­merk nach Ab­satz 4 ver­öf­fent­licht oder Drit­ten mit­teilt.

3 Statt die Per­so­nen­da­ten zu lö­schen oder zu ver­nich­ten, schränkt das Bun­des­or­gan die Be­ar­bei­tung ein, wenn:

a.
die be­trof­fe­ne Per­son die Rich­tig­keit der Per­so­nen­da­ten be­strei­tet und we­der die Rich­tig­keit noch die Un­rich­tig­keit fest­ge­stellt wer­den kann;
b.
über­wie­gen­de In­ter­es­sen Drit­ter dies er­for­dern;
c.
ein über­wie­gen­des öf­fent­li­ches In­ter­es­se, na­ment­lich die in­ne­re oder die äus­se­re Si­cher­heit der Schweiz, dies er­for­dert;
d.
die Lö­schung oder Ver­nich­tung der Per­so­nen­da­ten ei­ne Er­mitt­lung, ei­ne Un­ter­su­chung oder ein be­hörd­li­ches oder ge­richt­li­ches Ver­fah­ren ge­fähr­den kann.

4 Kann we­der die Rich­tig­keit noch die Un­rich­tig­keit der Per­so­nen­da­ten fest­ge­stellt wer­den, so bringt das Bun­des­or­gan bei den Da­ten einen Be­strei­tungs­ver­merk an.

5 Das Ver­fah­ren rich­tet sich nach dem Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­setz vom 20. De­zem­ber 196814 (VwVG). Die Aus­nah­men nach den Ar­ti­keln 2 und 3 VwVG gel­ten nicht.

6 Die Spe­zi­al­be­stim­mun­gen in an­de­ren Bun­des­ge­set­zen blei­ben vor­be­hal­ten.

Art. 20 Verfahren im Falle der Bekanntgabe von amtlichen Dokumenten, die Personendaten enthalten  

So­lan­ge ein Ver­fah­ren be­tref­fend den Zu­gang zu amt­li­chen Do­ku­men­ten im Sin­ne des Öf­fent­lich­keits­ge­set­zes vom 17. De­zem­ber 200415, wel­che Per­so­nen­da­ten ent­hal­ten, im Gan­ge ist, kann die be­trof­fe­ne Per­son im Rah­men die­ses Ver­fah­rens die Rech­te gel­tend ma­chen, die ihr auf­grund von Ar­ti­kel 19 des vor­lie­gen­den Ge­set­zes be­zo­gen auf die­je­ni­gen Do­ku­men­te zu­ste­hen, die Ge­gen­stand des Zu­gangs­ver­fah­rens sind.

4. Abschnitt: Aufsicht

Art. 21 Beauftragter  

1 Der Be­auf­trag­te be­auf­sich­tigt die An­wen­dung der bun­des­recht­li­chen Da­ten­schutz­vor­schrif­ten.

2 Von der Auf­sicht durch den Be­auf­trag­ten sind aus­ge­nom­men:

a.
die eid­ge­nös­si­schen Ge­rich­te;
b.
die Bun­des­an­walt­schaft, be­tref­fend die Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten im Rah­men von Straf­ver­fah­ren;
c.
Bun­des­be­hör­den, be­tref­fend die Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten im Rah­men von Ver­fah­ren der in­ter­na­tio­na­len Rechts­hil­fe in Strafsa­chen.
Art. 22 Untersuchung  

1 Der Be­auf­trag­te er­öff­net von Am­tes we­gen oder auf An­zei­ge hin ei­ne Un­ter­su­chung ge­gen das Bun­des­or­gan oder den Auf­trags­be­ar­bei­ter, wenn An­zei­chen be­ste­hen, dass ei­ne Da­ten­be­ar­bei­tung ge­gen die Da­ten­schutz­vor­schrif­ten ver­stos­sen könn­te.

2 Er kann von der Er­öff­nung ei­ner Un­ter­su­chung ab­se­hen, wenn die Ver­let­zung der Da­ten­schutz­vor­schrif­ten von ge­ring­fü­gi­ger Be­deu­tung ist.

3 Das Bun­des­or­gan oder der Auf­trags­be­ar­bei­ter er­teilt dem Be­auf­trag­ten al­le Aus­künf­te und stellt ihm al­le Un­ter­la­gen zur Ver­fü­gung, die für die Un­ter­su­chung not­wen­dig sind. Das Aus­kunfts­ver­wei­ge­rungs­recht rich­tet sich nach den Ar­ti­keln 16 und 17 VwVG16.

4 Hat die be­trof­fe­ne Per­son An­zei­ge er­stat­tet, so in­for­miert der Be­auf­trag­te sie über die ge­stützt dar­auf un­ter­nom­me­nen Schrit­te und das Er­geb­nis ei­ner all­fäl­li­gen Un­ter­su­chung.

Art. 23 Befugnisse  

1 Kommt das Bun­des­or­gan oder der Auf­trags­be­ar­bei­ter den Mit­wir­kungs­pflich­ten nicht nach, so kann der Be­auf­trag­te im Rah­men der Un­ter­su­chung ins­be­son­de­re Fol­gen­des an­ord­nen:

a.
Zu­gang zu al­len Aus­künf­ten, Un­ter­la­gen, Ver­zeich­nis­sen der Be­ar­bei­tungs­tä­tig­kei­ten und Per­so­nen­da­ten, die für die Un­ter­su­chung er­for­der­lich sind;
b.
Zu­gang zu Räum­lich­kei­ten und An­la­gen;
c.
Zeu­gen­ein­ver­nah­men;
d.
Be­gut­ach­tun­gen durch Sach­ver­stän­di­ge.

2 Er kann für die Dau­er der Un­ter­su­chung zu­dem vor­sorg­li­che Mass­nah­men an­ord­nen.

Art. 24 Verwaltungsmassnahmen  

1 Liegt ei­ne Ver­let­zung von Da­ten­schutz­vor­schrif­ten vor, so kann der Be­auf­trag­te ver­fü­gen, dass die Be­ar­bei­tung ganz oder teil­wei­se an­ge­passt, un­ter­bro­chen oder ab­ge­bro­chen wird und die Per­so­nen­da­ten ganz oder teil­wei­se ge­löscht oder ver­nich­tet wer­den.

2 Er kann die Be­kannt­ga­be ins Aus­land auf­schie­ben oder un­ter­sa­gen, wenn sie ge­gen die an­wend­ba­ren ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen be­tref­fend die Be­kannt­ga­be von Per­so­nen­da­ten an ei­nen Dritt­staat oder an ein in­ter­na­tio­na­les Or­gan ver­stösst.

3 Hat das Bun­des­or­gan oder der Auf­trags­be­ar­bei­ter wäh­rend der Un­ter­su­chung die er­for­der­li­chen Mass­nah­men ge­trof­fen, um die Ein­hal­tung der Da­ten­schutz­vor­schrif­ten wie­der­her­zu­stel­len, so kann der Be­auf­trag­te sich dar­auf be­schrän­ken, ei­ne Ver­war­nung aus­zu­spre­chen.

Art. 25 Verfahren  

1 Das Un­ter­su­chungs­ver­fah­ren so­wie Ver­fü­gun­gen nach den Ar­ti­keln 23 und 24 rich­ten sich nach dem VwVG17.

2 Un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 349hdes Straf­ge­setz­bu­ches18 ist nur das Bun­des­or­gan oder der Auf­trags­be­ar­bei­ter, ge­gen das oder den ei­ne Un­ter­su­chung er­öff­net wur­de, Par­tei.

3 Der Be­auf­trag­te kann Be­schwer­de­ent­schei­de des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts an­fech­ten.

5. Abschnitt: Amtshilfe zwischen dem Beauftragten und ausländischen Behörden

Art. 26  

1 Der Be­auf­trag­te kann mit der Be­hör­de ei­nes Schen­gen-Staa­tes, die für den Da­ten­schutz zu­stän­dig ist, für die Er­fül­lung ih­rer je­wei­li­gen ge­setz­lich vor­ge­se­he­nen Auf­ga­ben im Be­reich des Da­ten­schut­zes In­for­ma­tio­nen oder Per­so­nen­da­ten aus­tau­schen, wenn fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
Die Ge­gen­sei­tig­keit der Amts­hil­fe ist si­cher­ge­stellt.
b.
Die In­for­ma­tio­nen und Per­so­nen­da­ten wer­den nur für das den Da­ten­schutz be­tref­fen­de Ver­fah­ren ver­wen­det, das dem Amts­hil­feer­su­chen zu­grun­de liegt.
c.
Die emp­fan­gen­de Be­hör­de ver­pflich­tet sich, die Be­rufs- so­wie Ge­schäfts- und Fa­bri­ka­ti­ons­ge­heim­nis­se zu wah­ren.
d.
Die In­for­ma­tio­nen und Per­so­nen­da­ten wer­den Drit­ten nur be­kannt­ge­ge­ben, wenn die Be­hör­de, die sie über­mit­telt hat, dies vor­gän­gig ge­neh­migt.
e.
Die emp­fan­gen­de Be­hör­de ver­pflich­tet sich, die Auf­la­gen und Ein­schrän­kun­gen der Be­hör­de ein­zu­hal­ten, die ihr die In­for­ma­tio­nen und Per­so­nen­da­ten über­mit­telt hat.

2 Um sein Amts­hil­fe­ge­such zu be­grün­den oder um dem Er­su­chen ei­ner Be­hör­de Fol­ge zu leis­ten, kann der Be­auf­trag­te ins­be­son­de­re fol­gen­de An­ga­ben ma­chen:

a.
den Na­men des ver­ant­wort­li­chen Bun­des­or­gans, des Auf­trags­be­ar­bei­ters oder an­de­rer be­tei­lig­ter Drit­ter;
b.
die Ka­te­go­ri­en der be­trof­fe­nen Per­so­nen;
c.
die Iden­ti­tät der be­trof­fe­nen Per­so­nen, falls de­ren Mit­tei­lung un­ent­behr­lich ist, da­mit der Be­auf­trag­te oder die für den Da­ten­schutz zu­stän­di­ge Be­hör­de ei­nes Schen­gen-Staa­tes ih­re ge­setz­li­chen Auf­ga­ben er­fül­len kön­nen;
d.
be­ar­bei­te­te Per­so­nen­da­ten oder Ka­te­go­ri­en be­ar­bei­te­ter Per­so­nen­da­ten;
e.
den Be­ar­bei­tungs­zweck;
f.
die Emp­fän­ge­rin­nen und Emp­fän­ger oder die Ka­te­go­ri­en der Emp­fän­ge­rin­nen und Emp­fän­ger;
g.
die tech­ni­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Mass­nah­men.

3 Be­vor der Be­auf­trag­te der Be­hör­de ei­nes Schen­gen-Staa­tes, die für den Da­ten­schutz zu­stän­dig ist, In­for­ma­tio­nen be­kannt­gibt, die Be­rufs-, Ge­schäfts- oder Fa­bri­ka­ti­ons­ge­heim­nis­se ent­hal­ten kön­nen, in­for­miert er die be­trof­fe­nen Per­so­nen, die Trä­ge­rin­nen die­ser Ge­heim­nis­se sind, und lädt sie zur Stel­lung­nah­me ein, es sei denn, dies ist nicht mög­lich oder er­for­dert einen un­ver­hält­nis­mäs­si­gen Auf­wand.

6. Abschnitt: Übergangbestimmung betreffend laufende Verfahren

Art. 27  

Die­ses Ge­setz gilt nicht für Un­ter­su­chun­gen des Be­auf­trag­ten, die im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens hän­gig sind; es ist eben­falls nicht an­wend­bar auf hän­gi­ge Be­schwer­den ge­gen ers­tin­stanz­li­che Ent­schei­de, die vor dem In­kraft­tre­ten er­gan­gen sind. Die­se Fäl­le un­ter­ste­hen dem bis­he­ri­gen Recht.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. März 201919

19 BRB vom 30. Ja­nu­ar 2019 (AS 2019 625, hier 638)

Anhang

(Art. 1 Abs. 2)

Schengen-Assoziierungsabkommen

Die Schengen-Assoziierungsabkommen umfassen:

a.
Abkommen vom 26. Oktober 200420 zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, der Europäischen Union und der Europäischen Gemeinschaft über die Assoziierung dieses Staates bei der Umsetzung, Anwendung und Entwicklung des Schengen-Besitzstands;
b.
Abkommen vom 26. Oktober 200421 in Form eines Briefwechsels zwischen dem Rat der Europäischen Union und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Ausschüsse, die die Europäische Kommission bei der Ausübung ihrer Durchführungsbefugnisse unterstützen;
c.
Vereinbarung vom 22. September 201122 zwischen der Europäischen Union sowie der Republik Island, dem Fürstentum Liechtenstein, dem Königreich Norwegen und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Beteiligung dieser Staaten an der Arbeit der Ausschüsse, die die Europäische Kommission bei der Ausübung ihrer Durchführungsbefugnisse in Bezug auf die Umsetzung, Anwendung und Entwicklung des Schengen-Besitzstands unterstützen;
d.
Übereinkommen vom 17. Dezember 200423 zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, der Republik Island und dem Königreich Norwegen über die Umsetzung, Anwendung und Entwicklung des Schengen-Besitzstands und über die Kriterien und Verfahren zur Bestimmung des zuständigen Staates für die Prüfung eines in der Schweiz, in Island oder in Norwegen gestellten Asylantrags;
e.
Abkommen vom 28. April 200524 zwi­schen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und dem Königreich Dänemark über die Umsetzung, Anwendung und Entwicklung derjenigen Teile des Schengen-Besitzstands, die auf Be-stimmungen des Titels IV des Vertrags zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft basieren;
f.
Protokoll vom 28. Februar 200825 zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, der Europäischen Union, der Europäischen Gemeinschaft und dem Fürstentum Liechtenstein über den Beitritt des Fürstentums Liechtenstein zum Abkommen zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, der Europäischen Union und der Europäischen Gemeinschaft über die Assoziierung der Schweizerischen Eidgenossenschaft bei der Umsetzung, Anwendung und Entwicklung des Schengen-Besitzstands.

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