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Bundesgesetz gegen den unlauteren Wettbewerb

vom 19. Dezember 1986 (Stand am 1. Januar 2021)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 95 Absatz 1, 96, 97 Absätze 1 und 2 und 122 Absatz 1 der Bundesverfassung1,2

nach Einsicht in eine Botschaft des Bundesrates vom 18. Mai 19833,

beschliesst:

1. Kapitel: Zweck

Art. 1  

Die­ses Ge­setz bezweckt, den lau­te­ren und un­ver­fälsch­ten Wett­be­werb im In­ter­es­se al­ler Be­tei­lig­ten zu ge­währ­leis­ten.

2. Kapitel: Zivil- und prozessrechtliche Bestimmungen

1. Abschnitt: Widerrechtlichkeit des unlauteren Wettbewerbs

Art. 2 Grundsatz  

Un­lau­ter und wi­der­recht­lich ist je­des täu­schen­de oder in an­de­rer Wei­se ge­gen den Grund­satz von Treu und Glau­ben ver­stos­sen­de Ver­hal­ten oder Ge­schäfts­ge­ba­ren, wel­ches das Ver­hält­nis zwi­schen Mit­be­wer­bern oder zwi­schen An­bie­tern und Ab­neh­mern be­ein­flusst.

Art. 3 Unlautere Werbe- und Verkaufsmethoden und anderes widerrechtliches Verhalten  

1Un­lau­ter han­delt ins­be­son­de­re, wer:

a.
an­de­re, ih­re Wa­ren, Wer­ke, Leis­tun­gen, de­ren Prei­se oder ih­re Ge­schäfts­ver­hält­nis­se durch un­rich­ti­ge, ir­re­füh­ren­de oder un­nö­tig ver­let­zen­de Äus­se­run­gen her­ab­setzt;
b.1
über sich, sei­ne Fir­ma, sei­ne Ge­schäfts­be­zeich­nung, sei­ne Wa­ren, Wer­ke oder Leis­tun­gen, de­ren Prei­se, die vor­rä­ti­ge Men­ge, die Art der Ver­kaufs­ver­an­stal­tung oder über sei­ne Ge­schäfts­ver­hält­nis­se un­rich­ti­ge oder ir­re­füh­ren­de An­ga­ben macht oder in ent­spre­chen­der Wei­se Drit­te im Wett­be­werb be­güns­tigt;
c.
un­zu­tref­fen­de Ti­tel oder Be­rufs­be­zeich­nun­gen ver­wen­det, die ge­eig­net sind, den An­schein be­son­de­rer Aus­zeich­nun­gen oder Fä­hig­kei­ten zu er­we­cken;
d.
Mass­nah­men trifft, die ge­eig­net sind, Ver­wechs­lun­gen mit den Wa­ren, Wer­ken, Leis­tun­gen oder dem Ge­schäfts­be­trieb ei­nes an­de­ren her­bei­zu­füh­ren;
e.
sich, sei­ne Wa­ren, Wer­ke, Leis­tun­gen oder de­ren Prei­se in un­rich­ti­ger, ir­re­füh­ren­der, un­nö­tig her­ab­set­zen­der oder an­leh­nen­der Wei­se mit an­de­ren, ih­ren Wa­ren, Wer­ken, Leis­tun­gen oder de­ren Prei­sen ver­gleicht oder in ent­spre­chen­der Wei­se Drit­te im Wett­be­werb be­güns­tigt;
f.
aus­ge­wähl­te Wa­ren, Wer­ke oder Leis­tun­gen wie­der­holt un­ter Ein­stands­prei­sen an­bie­tet, die­se An­ge­bo­te in der Wer­bung be­son­ders her­vor­hebt und da­mit den Kun­den über die ei­ge­ne oder die Leis­tungs­fä­hig­keit von Mit­be­wer­bern täuscht; Täu­schung wird ver­mu­tet, wenn der Ver­kaufs­preis un­ter dem Ein­stands­preis ver­gleich­ba­rer Be­zü­ge gleich­ar­ti­ger Wa­ren, Wer­ke oder Leis­tun­gen liegt; weist der Be­klag­te den tat­säch­li­chen Ein­stands­preis nach, so ist die­ser für die Be­ur­tei­lung mass­ge­bend;
g.
den Kun­den durch Zu­ga­ben über den tat­säch­li­chen Wert des An­ge­bots täuscht;
h.
den Kun­den durch be­son­ders ag­gres­si­ve Ver­kaufs­me­tho­den in sei­ner Ent­schei­dungs­frei­heit be­ein­träch­tigt;
i.
die Be­schaf­fen­heit, die Men­ge, den Ver­wen­dungs­zweck, den Nut­zen oder die Ge­fähr­lich­keit von Wa­ren, Wer­ken oder Leis­tun­gen ver­schlei­ert und da­durch den Kun­den täuscht;
k.2
es bei öf­fent­li­chen Aus­kün­di­gun­gen über einen Konsum­kre­dit un­ter­lässt, sei­ne Fir­ma ein­deu­tig zu be­zeich­nen oder den Net­to­be­trag des Kre­dits, die Ge­samt­kos­ten des Kre­dits und den ef­fek­ti­ven Jah­res­zins deut­lich an­zu­ge­ben;
l.3
es bei öf­fent­li­chen Aus­kün­di­gun­gen über einen Konsum­kre­dit zur Fi­nan­zie­rung von Wa­ren oder Dienst­leis­tun­gen un­ter­lässt, sei­ne Fir­ma ein­deu­tig zu be­zeich­nen oder den Bar­zah­lungs­preis, den Preis, der im Rah­men des Kre­dit­ver­trags zu be­zah­len ist, und den ef­fek­ti­ven Jah­res­zins deut­lich an­zu­ge­ben;
m.4
im Rah­men ei­ner ge­schäft­li­chen Tä­tig­keit einen Konsum­kre­dit­ver­trag an­bie­tet oder ab­sch­liesst und da­bei Ver­trags­for­mu­la­re ver­wen­det, die un­voll­stän­di­ge oder un­rich­ti­ge An­ga­ben über den Ge­gen­stand des Ver­trags, den Preis, die Zah­lungs­be­din­gun­gen, die Ver­trags­dau­er, das Wi­der­rufs- oder Kün­di­gungs­recht des Kun­den oder über sein Recht zu vor­zei­ti­ger Be­zah­lung der Rest­schuld ent­hal­ten;
n.5
es bei öf­fent­li­chen Aus­kün­di­gun­gen über einen Konsum­kre­dit (Bst. k) oder über einen Konsum­kre­dit zur Fi­nan­zie­rung von Wa­ren oder Dienst­leis­tun­gen (Bst. l) un­ter­lässt, dar­auf hin­zu­wei­sen, dass die Kre­dit­ver­ga­be ver­bo­ten ist, falls sie zur Über­schul­dung der Kon­su­men­tin oder des Kon­su­men­ten führt;
o.6
Mas­sen­wer­bung oh­ne di­rek­ten Zu­sam­men­hang mit ei­nem an­ge­for­der­ten In­halt fern­mel­de­tech­nisch sen­det oder sol­che Sen­dun­gen ver­an­lasst und es da­bei un­ter­lässt, vor­her die Ein­wil­li­gung der Kun­den ein­zu­ho­len, den kor­rek­ten Ab­sen­der an­zu­ge­ben oder auf ei­ne pro­blem­lo­se und kos­ten­lo­se Ab­leh­nungs­mög­lich­keit hin­zu­wei­sen; wer beim Ver­kauf von Wa­ren, Wer­ken oder Leis­tun­gen Kon­takt­in­for­ma­tio­nen von Kun­den er­hält und da­bei auf die Ab­leh­nungs­mög­lich­keit hin­weist, han­delt nicht un­lau­ter, wenn er die­sen Kun­den oh­ne de­ren Ein­wil­li­gung Mas­sen­wer­bung für ei­ge­ne ähn­li­che Wa­ren, Wer­ke oder Leis­tun­gen sen­det;
p.7
mit­tels Of­fert­for­mu­la­ren, Kor­rek­tu­r­an­ge­bo­ten oder Ähn­li­chem für Ein­tra­gun­gen in Ver­zeich­nis­se jeg­li­cher Art oder für An­zei­gen­auf­trä­ge wirbt oder sol­che Ein­tra­gun­gen oder An­zei­gen­auf­trä­ge un­mit­tel­bar an­bie­tet, oh­ne in gros­ser Schrift, an gut sicht­ba­rer Stel­le und in ver­ständ­li­cher Spra­che auf Fol­gen­des hin­zu­wei­sen:
1.
die Ent­gelt­lich­keit und den pri­va­ten Cha­rak­ter des An­ge­bots,
2.
die Lauf­zeit des Ver­trags,
3.
den Ge­samt­preis ent­spre­chend der Lauf­zeit, und
4.
die geo­gra­fi­sche Ver­brei­tung, die Form, die Min­de­stauf­la­ge und den spä­tes­ten Zeit­punkt der Pu­bli­ka­ti­on;
q.8
für Ein­tra­gun­gen in Ver­zeich­nis­se jeg­li­cher Art oder für An­zei­gen­auf­trä­ge Rech­nun­gen ver­schickt, oh­ne vor­gän­gig einen ent­spre­chen­den Auf­trag er­hal­ten zu ha­ben;
r.9
je­man­dem die Lie­fe­rung von Wa­ren, die Aus­rich­tung von Prä­mi­en oder an­de­re Leis­tun­gen zu Be­din­gun­gen in Aus­sicht stellt, die für die­sen haupt­säch­lich durch die An­wer­bung wei­te­rer Per­so­nen einen Vor­teil be­deu­ten und we­ni­ger durch den Ver­kauf oder Ver­brauch von Wa­ren oder Leis­tun­gen (Schnee­ball-, La­wi­nen- oder Py­ra­mi­den­sys­tem);
s.10
Wa­ren, Wer­ke oder Leis­tun­gen im elek­tro­ni­schen Ge­schäfts­ver­kehr an­bie­tet und es da­bei un­ter­lässt:
1.
kla­re und voll­stän­di­ge An­ga­ben über sei­ne Iden­ti­tät und sei­ne Kon­takt­adres­se ein­sch­liess­lich der­je­ni­gen der elek­tro­ni­schen Post zu ma­chen,
2.
auf die ein­zel­nen tech­ni­schen Schrit­te, die zu ei­nem Ver­trags­ab­schluss füh­ren, hin­zu­wei­sen,
3.
an­ge­mes­se­ne tech­ni­sche Mit­tel zur Ver­fü­gung zu stel­len, mit de­nen Ein­ga­be­feh­ler vor Ab­ga­be der Be­stel­lung er­kannt und kor­ri­giert wer­den kön­nen,
4.
die Be­stel­lung des Kun­den un­ver­züg­lich auf elek­tro­ni­schem We­ge zu be­stä­ti­gen;
t.11
im Rah­men ei­nes Wett­be­werbs oder ei­ner Ver­lo­sung einen Ge­winn ver­spricht, des­sen Ein­lö­sung an die In­an­spruch­nah­me ei­ner kos­ten­pflich­ti­gen Mehr­wert­dienst­num­mer, die Leis­tung ei­ner Auf­wands­ent­schä­di­gung, den Kauf ei­ner Wa­re oder Dienst­leis­tung oder an die Teil­nah­me an ei­ner Ver­kaufs­ver­an­stal­tung, Wer­be­fahrt oder ei­ner wei­te­ren Ver­lo­sung ge­bun­den ist;
u.12
den Ver­merk im Te­le­fon­ver­zeich­nis nicht be­ach­tet, dass ein Kun­de kei­ne Wer­be­mit­tei­lun­gen von Per­so­nen er­hal­ten möch­te, mit de­nen er in kei­ner Ge­schäfts­be­zie­hung steht, und dass sei­ne Da­ten zu Zwe­cken der Di­rekt­wer­bung nicht wei­ter­ge­ge­ben wer­den dür­fen; Kun­den oh­ne Ver­zeich­ni­sein­trag sind den Kun­den mit Ver­zeich­ni­sein­trag und Ver­merk gleich­ge­stellt;
v.13
Wer­be­an­ru­fe tä­tigt, oh­ne dass ei­ne Ruf­num­mer an­ge­zeigt wird, die im Te­le­fon­ver­zeich­nis ein­ge­tra­gen ist und zu de­ren Nut­zung er be­rech­tigt ist;
w.14
sich auf In­for­ma­tio­nen stützt, von de­nen sie oder er auf­grund ei­nes Ver­stos­ses ge­gen die Buch­sta­ben u oder v Kennt­nis er­hal­ten hat.

2Ab­satz 1 Buch­sta­be s fin­det kei­ne An­wen­dung auf die Sprach­te­le­fo­nie und auf Ver­trä­ge, die aus­sch­liess­lich durch den Aus­tausch von elek­tro­ni­scher Post oder durch ver­gleich­ba­re in­di­vi­du­el­le Kom­mu­ni­ka­ti­on ge­schlos­sen wer­den.15


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Nov. 1995 (AS 1995 4086; BBl 1994 III 442).
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 2 des BG vom 23. März 2001 über den Konsum­kre­dit, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3846; BBl 1999 3155).
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 2 des BG vom 23. März 2001 über den Konsum­kre­dit, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3846; BBl 1999 3155).
4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 13. Dez. 2013 (Auf­he­bung der Be­stim­mun­gen zum Vor­aus­zah­lungs­ver­trag), in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 869; BBl 2013 4631 5793).
5 Ein­ge­fügt durch An­hang 2 Ziff. II 2 des BG vom 23. März 2001 über den Konsum­kre­dit, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3846; BBl 1999 3155).
6 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).
7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2011 4909; BBl 2009 6151).
8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2011 4909; BBl 2009 6151).
9 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2011 4909; BBl 2009 6151).
10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2011 4909; BBl 2009 6151).
11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2011 4909; BBl 2009 6151).
12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2011 (AS 2011 4909; BBl 2009 6151). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).
13 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).
14 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).
15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2011 4909; BBl 2009 6151).

Art. 4 Verleitung zu Vertragsverletzung oder -auflösung  

Un­lau­ter han­delt ins­be­son­de­re, wer:

a.
Ab­neh­mer zum Ver­trags­bruch ver­lei­tet, um sel­ber mit ih­nen einen Ver­trag ab­sch­lies­sen zu kön­nen;
b.1
...
c.
Ar­beit­neh­mer, Be­auf­trag­te oder an­de­re Hilfs­per­so­nen zum Ver­rat oder zur Aus­kund­schaf­tung von Fa­bri­ka­ti­ons- oder Ge­schäfts­ge­heim­nis­sen ih­res Ar­beit­ge­bers oder Auf­trag­ge­bers ver­lei­tet;
d.2
einen Kon­su­men­ten, der einen Konsum­kre­dit­ver­trag ab­ge­schlos­sen hat, ver­an­lasst, den Ver­trag zu wi­der­ru­fen, um sel­ber mit ihm einen sol­chen Ver­trag ab­zu­sch­lies­sen.

1 Auf­ge­ho­ben durch Art. 2 Ziff. 1 des BB vom 7. Okt. 2005 über die Ge­neh­mi­gung und die Um­set­zung des Straf­rechts­über­eink. und des Zu­satz­prot. des Eu­ro­pa­ra­tes über Kor­rup­ti­on, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2006 (AS 2006 2371; BBl 2004 6983).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 13. Dez. 2013 (Auf­he­bung der Be­stim­mun­gen zum Vor­aus­zah­lungs­ver­trag), in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 869; BBl 2013 4631 5793).

Art. 4a Bestechen und sich bestechen lassen  

1Un­lau­ter han­delt, wer:

a.
ei­nem Ar­beit­neh­mer, ei­nem Ge­sell­schaf­ter, ei­nem Be­auf­trag­ten oder ei­ner an­de­ren Hilfs­per­son ei­nes Drit­ten im pri­va­ten Sek­tor im Zu­sam­men­hang mit des­sen dienst­li­cher oder ge­schäft­li­cher Tä­tig­keit für ei­ne pflicht­wid­ri­ge oder ei­ne im Er­mes­sen ste­hen­de Hand­lung oder Un­ter­las­sung zu des­sen Guns­ten oder zu Guns­ten ei­nes Drit­ten einen nicht ge­büh­ren­den Vor­teil an­bie­tet, ver­spricht oder ge­währt;
b.2
als Ar­beit­neh­mer, als Ge­sell­schaf­ter, als Be­auf­trag­ter oder als an­de­re Hilfs­per­son ei­nes Drit­ten im pri­va­ten Sek­tor im Zu­sam­men­hang mit sei­ner dienst­li­chen oder ge­schäft­li­chen Tä­tig­keit für ei­ne pflicht­wid­ri­ge oder ei­ne im Er­mes­sen ste­hen­de Hand­lung oder Un­ter­las­sung für sich oder einen Drit­ten einen nicht ge­büh­ren­den Vor­teil for­dert, sich ver­spre­chen lässt oder an­nimmt.

2Kei­ne nicht ge­büh­ren­den Vor­tei­le sind ver­trag­lich vom Drit­ten ge­neh­mig­te so­wie ge­ring­fü­gi­ge, so­zi­al üb­li­che Vor­tei­le.


1 Ein­ge­fügt durch Art. 2 Ziff. 1 des BB vom 7. Okt. 2005 über die Ge­neh­mi­gung und die Um­set­zung des Straf­rechts­über­eink. und des Zu­satz­prot. des Eu­ro­pa­ra­tes über Kor­rup­ti­on, in Kraft seit 1. Ju­li 2006 (AS 2006 2371; BBl 2004 6983).
2 Die Be­rich­ti­gung der RedK der BVers vom 10. Dez. 2015, ver­öf­fent­licht am 31. Dez. 2015, be­trifft nur den ita­lie­ni­schen Text (AS 2015 5999).

Art. 5 Verwertung fremder Leistung  

Un­lau­ter han­delt ins­be­son­de­re, wer:

a.
ein ihm an­ver­trau­tes Ar­beits­er­geb­nis wie Of­fer­ten, Be­rech­nun­gen oder Plä­ne un­be­fugt ver­wer­tet;
b.
ein Ar­beits­er­geb­nis ei­nes Drit­ten wie Of­fer­ten, Be­rech­nun­gen oder Plä­ne ver­wer­tet, ob­wohl er wis­sen muss, dass es ihm un­be­fug­ter­wei­se über­las­sen oder zu­gäng­lich ge­macht wor­den ist;
c.
das marktrei­fe Ar­beits­er­geb­nis ei­nes an­dern oh­ne an­ge­mes­se­nen ei­ge­nen Auf­wand durch tech­ni­sche Re­pro­duk­ti­ons­ver­fah­ren als sol­ches über­nimmt und ver­wer­tet.
Art. 6 Verletzung von Fabrikations- und Geschäftsgeheimnissen  

Un­lau­ter han­delt ins­be­son­de­re, wer Fa­bri­ka­ti­ons- oder Ge­schäfts­ge­heim­nis­se, die er aus­ge­kund­schaf­tet oder sonst wie un­recht­mäs­sig er­fah­ren hat, ver­wer­tet oder an­dern mit­teilt.

Art. 7 Nichteinhaltung von Arbeitsbedingungen  

Un­lau­ter han­delt ins­be­son­de­re, wer Ar­beits­be­din­gun­gen nicht ein­hält, die durch Rechts­satz oder Ver­trag auch dem Mit­be­wer­ber auf­er­legt, oder be­rufs- oder orts­üb­lich sind.

Art. 8 Verwendung missbräuchlicher Geschäftsbedingungen  

Un­lau­ter han­delt ins­be­son­de­re, wer all­ge­mei­ne Ge­schäfts­be­din­gun­gen ver­wen­det, die in Treu und Glau­ben ver­let­zen­der Wei­se zum Nach­teil der Kon­su­men­tin­nen und Kon­su­men­ten ein er­heb­li­ches und un­ge­recht­fer­tig­tes Miss­ver­hält­nis zwi­schen den ver­trag­li­chen Rech­ten und den ver­trag­li­chen Pflich­ten vor­se­hen.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2011 4909; BBl 2009 6151).

2. Abschnitt: Prozessrechtliche Bestimmungen

Art. 9 Klageberechtigung  

1Wer durch un­lau­te­ren Wett­be­werb in sei­ner Kund­schaft, sei­nem Kre­dit oder be­ruf­li­chen An­se­hen, in sei­nem Ge­schäfts­be­trieb oder sonst in sei­nen wirt­schaft­li­chen In­ter­es­sen be­droht oder ver­letzt wird, kann dem Rich­ter be­an­tra­gen:

a.
ei­ne dro­hen­de Ver­let­zung zu ver­bie­ten;
b.
ei­ne be­ste­hen­de Ver­let­zung zu be­sei­ti­gen;
c.
die Wi­der­recht­lich­keit ei­ner Ver­let­zung fest­zu­stel­len, wenn sich die­se wei­ter­hin stö­rend aus­wirkt.

2Er kann ins­be­son­de­re ver­lan­gen, dass ei­ne Be­rich­ti­gung oder das Ur­teil Drit­ten mit­ge­teilt oder ver­öf­fent­licht wird.

3Er kann aus­ser­dem nach Mass­ga­be des Ob­li­ga­tio­nen­rechts2 auf Scha­den­er­satz und Ge­nug­tu­ung so­wie auf Her­aus­ga­be ei­nes Ge­win­nes ent­spre­chend den Be­stim­mun­gen über die Ge­schäfts­füh­rung oh­ne Auf­trag kla­gen.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 15 der Zi­vil­pro­zess­ord­nung vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 1739; BBl 2006 7221).
2 SR 220

Art. 10 Klageberechtigung von Kunden und Organisationen sowie des Bundes  

1Die Kla­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 9 ste­hen eben­so den Kun­den zu, die durch un­lau­te­ren Wett­be­werb in ih­ren wirt­schaft­li­chen In­ter­es­sen be­droht oder ver­letzt sind.

2Fer­ner kön­nen nach Ar­ti­kel 9 Ab­sät­ze 1 und 2 kla­gen:

a.
Be­rufs- und Wirt­schafts­ver­bän­de, die nach den Sta­tu­ten zur Wah­rung der wirt­schaft­li­chen In­ter­es­sen ih­rer Mit­glie­der be­fugt sind;
b.
Or­ga­ni­sa­tio­nen von ge­samtschwei­ze­ri­scher oder re­gio­na­ler Be­deu­tung, die sich sta­tu­ten­ge­mä­ss dem Kon­su­men­ten­schutz wid­men;
c.2
...

3Nach Ar­ti­kel 9 Ab­sät­ze 1 und 2 kann auch der Bund kla­gen, wenn er es zum Schutz des öf­fent­li­chen In­ter­es­ses als nö­tig er­ach­tet, na­ment­lich wenn:

a.
das An­se­hen der Schweiz im Aus­land be­droht oder ver­letzt ist und die in ih­ren wirt­schaft­li­chen In­ter­es­sen be­trof­fe­nen Per­so­nen im Aus­land an­säs­sig sind; oder
b.
die In­ter­es­sen meh­re­rer Per­so­nen oder ei­ner Grup­pe von An­ge­hö­ri­gen ei­ner Bran­che oder an­de­re Kol­lek­tiv­in­ter­es­sen be­droht oder ver­letzt sind.3

4So­fern der Schutz des öf­fent­li­chen In­ter­es­ses es er­for­dert, kann der Bun­des­rat un­ter Nen­nung der ent­spre­chen­den Fir­men die Öf­fent­lich­keit über un­lau­te­re Ver­hal­tens­wei­sen in­for­mie­ren. Bei Weg­fall des öf­fent­li­chen In­ter­es­ses wer­den ent­spre­chen­de Pu­bli­ka­tio­nen ge­löscht.4

5Bei Kla­gen des Bun­des ist die­ses Ge­setz im Sin­ne von Ar­ti­kel 18 des Bun­des­ge­set­zes vom 18. De­zem­ber 19875 über das in­ter­na­tio­na­le Pri­vat­recht zwin­gend an­zu­wen­den.6


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 15 der Zi­vil­pro­zess­ord­nung vom 19. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 1739; BBl 2006 7221).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. März 1992 (AS 1992 1514; BBl 1992 I 355). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2011, mit Wir­kung seit 1. April 2012 (AS 2011 4909; BBl 2009 6151).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2011 4909; BBl 2009 6151).
4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2011 4909; BBl 2009 6151).
5 SR 291
6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2011 4909; BBl 2009 6151).

Art. 11 Klagen gegen den Geschäftsherrn  

Ist der un­lau­te­re Wett­be­werb von Ar­beit­neh­mern oder an­de­ren Hilfs­per­so­nen bei dienst­li­chen oder ge­schäft­li­chen Ver­rich­tun­gen be­gan­gen wor­den, so kann auch ge­gen den Ge­schäfts­herrn nach Ar­ti­kel 9 Ab­sät­ze 1 und 2 ge­klagt wer­den.

Art. 12 und 13  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 15 der Zi­vil­pro­zess­ord­nung vom 19. Dez. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 1739; BBl 2006 7221).

Art. 13a Beweislastumkehr  

1Der Rich­ter kann vom Wer­ben­den den Be­weis für die Rich­tig­keit von in der Wer­bung ent­hal­te­nen Tat­sa­chen­be­haup­tun­gen ver­lan­gen, wenn dies un­ter Be­rück­sich­ti­gung der be­rech­tig­ten In­ter­es­sen des Wer­ben­den und an­de­rer am Ver­fah­ren be­tei­lig­ter Per­so­nen im Ein­zel­fall an­ge­mes­sen er­scheint.

2...2


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Ju­ni 1993, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 375; BBl 1993 I 805).
2 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 15 der Zi­vil­pro­zess­ord­nung vom 19. Dez. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 1739; BBl 2006 7221).

Art. 14 und 15  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 15 der Zi­vil­pro­zess­ord­nung vom 19. Dez. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 1739; BBl 2006 7221).

3. Kapitel: Verwaltungsrechtliche Bestimmungen

Art. 16 Pflicht zur Preisbekanntgabe  

1Für Wa­ren, die dem Kon­su­men­ten zum Kau­fe an­ge­bo­ten wer­den, ist der tat­säch­lich zu be­zah­len­de Preis be­kannt zu ge­ben, so­weit der Bun­des­rat kei­ne Aus­nah­men vor­sieht. Aus­nah­men sind ins­be­son­de­re aus tech­ni­schen oder Si­cher­heits­grün­den zu­läs­sig. Die­sel­be Pflicht be­steht für die vom Bun­des­rat be­zeich­ne­ten Dienst­leis­tun­gen.

2Der Bun­des­rat re­gelt die Be­kannt­ga­be von Prei­sen und Trink­gel­dern.

3...1


1 Auf­ge­ho­ben durch Art. 26 des Mess­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2011, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6235; BBl 2010 8013).

Art. 16a Grundpreisbekanntgabe für messbare Waren und Dienstleistungen  

1Für mess­ba­re Wa­ren und Dienst­leis­tun­gen, die dem Kon­su­men­ten zum Kauf an­ge­bo­ten wer­den, sind Men­ge und Preis an­zu­ge­ben und de­ren Ver­gleich­bar­keit durch Grund­preis­be­kannt­ga­be zu ge­währ­leis­ten.

2Der Bun­des­rat kann Vor­schrif­ten er­las­sen, de­ren Ein­hal­tung von der Pflicht zur Grund­preis­be­kannt­ga­be be­freit.


1 Ein­ge­fügt durch Art. 26 des Mess­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6235; BBl 2010 8013).

Art. 17 Preisbekanntgabe in der Werbung  

Wer­den Prei­se oder Preis­re­duk­tio­nen in der Wer­bung an­ge­zeigt, so rich­tet sich de­ren Be­kannt­ga­be nach den vom Bun­des­rat zu er­las­sen­den Be­stim­mun­gen.

Art. 18 Irreführende Preisbekanntgabe  

Es ist un­zu­läs­sig, in ir­re­füh­ren­der Wei­se:

a.
Prei­se be­kannt zu ge­ben;
b.
auf Preis­re­duk­tio­nen hin­zu­wei­sen oder
c.
ne­ben dem tat­säch­lich zu be­zah­len­den Preis wei­te­re Prei­se auf­zu­füh­ren.
Art. 19 Auskunftspflicht  

1Die zu­stän­di­gen Or­ga­ne der Kan­to­ne kön­nen Aus­künf­te ein­ho­len und Un­ter­la­gen ver­lan­gen, so­weit es die Ab­klä­rung des Sach­ver­halts er­for­dert.

2Der Aus­kunfts­pflicht un­ter­ste­hen:

a.
Per­so­nen und Fir­men, die Kon­su­men­ten Wa­ren zum Kauf an­bie­ten oder sol­che Wa­ren her­stel­len, kau­fen oder da­mit Han­del trei­ben;
b.
Per­so­nen und Fir­men, die Dienst­leis­tun­gen an­bie­ten, er­brin­gen, ver­mit­teln oder in An­spruch neh­men;
c.
Or­ga­ni­sa­tio­nen der Wirt­schaft;
d.
Or­ga­ni­sa­tio­nen von ge­samtschwei­ze­ri­scher oder re­gio­na­ler Be­deu­tung, die sich sta­tu­ten­ge­mä­ss dem Kon­su­men­ten­schutz wid­men.

3Die Aus­kunfts­pflicht ent­fällt, wenn nach Ar­ti­kel 42 des Bun­des­ge­set­zes über den Bun­des­zi­vil­pro­zess1 die Aus­sa­ge ver­wei­gert wer­den kann.

4Die Be­stim­mun­gen der Straf­pro­zess­ord­nung vom 5. Ok­to­ber 20072 so­wie die Be­stim­mun­gen der Kan­to­ne über das Ver­wal­tungs­ver­fah­ren blei­ben vor­be­hal­ten.3


1 SR 273
2 SR 312.0
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 7 der Straf­pro­zess­ord­nung vom 5. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 1881; BBl 2006 1085).

Art. 20 Vollzug  

1Der Voll­zug ob­liegt den Kan­to­nen, die Ober­auf­sicht dem Bund.

2Der Bun­des­rat er­lässt die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

3a. Kapitel: Zusammenarbeit mit ausländischen Aufsichtsbehörden

Art. 21 Zusammenarbeit  

1Die für den Voll­zug die­ses Ge­set­zes zu­stän­di­gen Bun­des­be­hör­den kön­nen mit den zu­stän­di­gen aus­län­di­schen Be­hör­den so­wie mit in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen oder Gre­mi­en zu­sam­men­ar­bei­ten und ins­be­son­de­re Er­he­bun­gen ko­or­di­nie­ren, so­fern:

a.
dies zur Be­kämp­fung un­lau­te­ren Ge­schäfts­ge­ba­rens er­for­der­lich ist; und
b.
die aus­län­di­schen Be­hör­den, in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen oder Gre­mi­en an das Amts­ge­heim­nis ge­bun­den sind oder ei­ner ent­spre­chen­den Ver­schwie­gen­heits­pflicht un­ter­lie­gen.

2Der Bun­des­rat kann Staats­ver­trä­ge über die Zu­sam­men­ar­beit mit aus­län­di­schen Auf­sichts­be­hör­den zur Be­kämp­fung un­lau­te­ren Ge­schäfts­ge­ba­rens ab­sch­lies­sen.

Art. 22 Datenbekanntgabe  

1Die für den Voll­zug die­ses Ge­set­zes zu­stän­di­gen Bun­des­be­hör­den kön­nen im Rah­men der Zu­sam­men­ar­beit ge­mä­ss Ar­ti­kel 21 aus­län­di­schen Be­hör­den und in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen oder Gre­mi­en Da­ten über Per­so­nen und Hand­lun­gen be­kannt ge­ben, na­ment­lich über:

a.
Per­so­nen, die an ei­nem un­lau­te­ren Ge­schäfts­ge­ba­ren be­tei­ligt sind;
b.
den Ver­sand von Wer­be­schrei­ben so­wie sons­ti­ge Un­ter­la­gen, die ein un­lau­te­res Ge­schäfts­ge­ba­ren do­ku­men­tie­ren;
c.
die fi­nan­zi­el­le Ab­wick­lung des Ge­schäfts;
d.
die Sper­rung von Post­fä­chern.

2Sie kön­nen die Da­ten be­kannt ge­ben, wenn die Da­ten­emp­fän­ger zu­si­chern, dass sie Ge­gen­recht hal­ten und die Da­ten nur zur Be­kämp­fung un­lau­te­ren Ge­schäfts­ge­ba­rens be­ar­bei­ten. Ar­ti­kel 6 des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 19921 über den Da­ten­schutz bleibt vor­be­hal­ten.

3Han­delt es sich beim Da­ten­emp­fän­ger um ei­ne in­ter­na­tio­na­le Or­ga­ni­sa­ti­on oder ein in­ter­na­tio­na­les Gre­mi­um, so kön­nen sie die Da­ten auch oh­ne Ge­gen­recht be­kannt ge­ben.


1 SR 235.1

4. Kapitel: Strafbestimmungen

Art. 23 Unlauterer Wettbewerb  

1Wer vor­sätz­lich un­lau­te­ren Wett­be­werb nach Ar­ti­kel 3, 4, 5 oder 6 be­geht, wird auf An­trag mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.2

2Straf­an­trag stel­len kann, wer nach den Ar­ti­keln 9 und 10 zur Zi­vil­kla­ge be­rech­tigt ist.

3Der Bund hat im Ver­fah­ren die Rech­te ei­nes Pri­vat­klä­gers.3


1 Fas­sung ge­mä­ss Art. 2 Ziff. 1 des BB vom 7. Okt. 2005 über die Ge­neh­mi­gung und die Um­set­zung des Straf­rechts­über­eink. und des Zu­satz­prot. des Eu­ro­pa­ra­tes über Kor­rup­ti­on, in Kraft seit 1. Ju­li 2006 (AS 2006 2371; BBl 2004 6983).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 des BG vom 25. Sept. 2015 (Kor­rup­ti­onss­traf­recht), in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2016 1287; BBl 2014 3591).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2011 4909; BBl 2009 6151).

Art. 24 Verletzung der Pflicht zur Preisbekanntgabe an Konsumenten  

1Wer vor­sätz­lich:

a.1
die Pflicht zur Preis­be­kannt­ga­be (Art. 16) oder zur Grund­preis­be­kannt­ga­be (Art. 16a) ver­letzt;
b.
den Vor­schrif­ten über die Preis­be­kannt­ga­be in der Wer­bung (Art. 17) zu­wi­der­han­delt;
c.
in ir­re­füh­ren­der Wei­se Prei­se be­kannt gibt (Art. 18);
d.
die Aus­kunfts­pflicht im Zu­sam­men­hang mit der Preis­be­kannt­ga­be (Art. 19) ver­letzt;
e.2
den Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten des Bun­des­ra­tes über die Preis­be­kannt­ga­be oder die Grund­preis­be­kannt­ga­be (Art. 16, 16a und 20) zu­wi­der­han­delt,

wird mit Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken be­straft.3

2Han­delt der Tä­ter fahr­läs­sig, so ist die Stra­fe Bus­se.


1 Fas­sung ge­mä­ss Art. 26 des Mess­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6235; BBl 2010 8013).
2 Fas­sung ge­mä­ss Art. 26 des Mess­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6235; BBl 2010 8013).
3 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459; BBl 1999 1979).

Art. 25  

1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 24. März 1995, mit Wir­kung seit 1. Nov. 1995 (AS 1995 4086; BBl 1994 III 442).

Art. 26 Widerhandlungen in Geschäftsbetrieben  

Für Wi­der­hand­lun­gen in Ge­schäfts­be­trie­ben, durch Be­auf­trag­te und der­glei­chen sind die Ar­ti­kel 6 und 7 des Ver­wal­tungs­straf­rechts­ge­set­zes vom 22. März 19741 an­wend­bar.


1 SR 313.0

Art. 26a Widerruf und Sperrung von Domain-Namen und Telefonnummern  

1Wenn für ei­ne straf­ba­re Hand­lung nach Ar­ti­kel 23 in Ver­bin­dung mit Ar­ti­kel 3 oder nach Ar­ti­kel 24 Do­main-Na­men oder Te­le­fon­num­mern be­nutzt wur­den und es zur Ver­hin­de­rung neu­er Wi­der­hand­lun­gen er­for­der­lich ist, kann die Staats­an­walt­schaft oder das Ge­richt oh­ne Rück­sicht auf die Straf­bar­keit ei­ner be­stimm­ten Per­son die fol­gen­den Mass­nah­men an­ord­nen:

a.
den Wi­der­ruf des Do­main-Na­mens zwei­ter Ebe­ne, der ei­ner In­ter­net-Do­main un­ter­ge­ord­net ist, für de­ren Ver­wal­tung die Schweiz zu­stän­dig ist;
b.
den Wi­der­ruf oder die Sper­rung der Te­le­fon­num­mer für Fest­netz­diens­te oder für mo­bi­le Fern­mel­de­diens­te.

2Die ver­fah­rens­lei­ten­de Be­hör­de kann bis zum Ab­schluss des Straf­ver­fah­rens die vor­läu­fi­ge Sper­rung des Do­main-Na­mens oder der Te­le­fon­num­mer an­ord­nen.


1 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 27 Strafverfolgung  

1Die Straf­ver­fol­gung ist Sa­che der Kan­to­ne.

2Die kan­to­na­len Be­hör­den tei­len sämt­li­che Ur­tei­le, Straf­be­schei­de und Ein­stel­lungs­be­schlüs­se un­ver­züg­lich und un­ent­gelt­lich in voll­stän­di­ger Aus­füh­rung der Bun­des­an­walt­schaft und dem Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für Wirt­schaft, Bil­dung und For­schung1 mit.2


1 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 5 der V vom 15. Ju­ni 2012 (Neu­glie­de­rung der De­par­te­men­te), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 3655).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. Ju­ni 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2011 4909; BBl 2009 6151).

5. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 28 Aufhebung bisherigen Rechts  

Das Bun­des­ge­setz vom 30. Sep­tem­ber 19431 über den un­lau­te­ren Wett­be­werb wird auf­ge­ho­ben.


1 [BS 2 951; AS 1962 1047 Art. 2, 1978 2057]

Art. 29 Referendum und Inkrafttreten  

1Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

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