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Verordnung
über die im Betreibungs- und Konkursverfahren zu
verwendenden Formulare und Register
sowie die Rechnungsführung
(VFRR)

vom 5. Juni 1996 (Stand am 1. Januar 2016)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 15 Absatz 2 des Bundesgesetzes vom 11. April 18891
über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG),2

verordnet:

1 SR 281.1

2 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 201540074295).

I. Formulare

Art. 13  

Im Be­trei­bungs- und Kon­kurs­ver­fah­ren sind die für ei­ne ein­heit­li­che Durch­füh­rung der Vor­schrif­ten des SchKG so­wie der zu­ge­hö­ri­gen Ver­ord­nun­gen er­for­der­li­chen For­mu­la­re zu ver­wen­den.

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154007).

Art. 24  

1 Die von der Dienst­stel­le für Ober­auf­sicht SchKG im Bun­des­amt für Jus­tiz auf­ge­stell­ten For­mu­la­re wer­den als Mus­ter­samm­lung in elek­tro­ni­scher Form ver­öf­fent­licht.

2 Die Be­trei­bungs- und Kon­kur­säm­ter kön­nen ei­ge­ne For­mu­la­re her­stel­len und ver­wen­den; die­se ha­ben in­halt­lich dem je­wei­li­gen For­mu­lar der Mus­ter­samm­lung zu ent­spre­chen.

3 Die kan­to­na­len Be­hör­den kön­nen für ihr Ge­biet wei­te­re For­mu­la­re auf­stel­len.

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154007).

A. Begehren

Art. 35  

1 Das Eid­ge­nös­si­sche Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ment kann auf dem Ver­ord­nungs­weg in­halt­li­che und for­ma­le Vor­ga­ben an die vom Gläu­bi­ger zu stel­len­den Be­geh­ren er­las­sen.

1bis Die Dienst­stel­le für Ober­auf­sicht SchKG im Bun­des­amt für Jus­tiz er­stellt für die vom Gläu­bi­ger zu stel­len­den Be­geh­ren For­mu­la­re und ver­öf­fent­licht die­se in elek­tro­ni­scher Form. Die Ver­wen­dung die­ser For­mu­la­re ist nicht ob­li­ga­to­risch.

2 Die Be­trei­bungs- und Kon­kur­säm­ter ha­ben auch die münd­lich ein­ge­hen­den Be­geh­ren an­zu­neh­men, so­fern die­se al­le er­for­der­li­chen An­ga­ben ent­hal­ten. Wird ein Be­geh­ren münd­lich ge­stellt, so trägt das Amt es auf ein For­mu­lar ein und lässt die­ses vom Gläu­bi­ger un­ter­schrei­ben.

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154007).

Art. 4  

1 Der Gläu­bi­ger hat bei Stel­lung des Be­trei­bungs­be­geh­rens für die Kos­ten des Zah­lungs­be­fehls und ge­ge­be­nen­falls der Miet- und Pacht­zinss­per­re nach Ar­ti­kel 806 des Zi­vil­ge­setz­bu­ches6 und bei Stel­lung des Fort­set­zungs­be­geh­rens für die Kos­ten der Pfän­dung oder der Kon­kur­san­dro­hung den ver­ord­nungs­ge­mäs­sen, bei Stel­lung des Ver­wer­tungs­be­geh­rens für die Kos­ten der Ver­wer­tung den vom Amt ver­lang­ten Vor­schuss zu leis­ten.

2 Der Kos­ten­vor­schuss ist in bar oder durch Über­wei­sung auf das Post- oder Bank­kon­to des Am­tes zu leis­ten.

Art. 5  

For­mu­la­re für Be­geh­ren kön­nen bei den Be­trei­bungs- und Kon­kur­säm­tern zum Selbst­kos­ten­preis be­zo­gen wer­den.

B. Verfügungen und Verrichtungen der Betreibungs- und Konkursämter

Art. 6  

Die For­mu­la­re sind von den nach den kan­to­na­len Vor­schrif­ten hie­zu be­fug­ten Be­am­ten oder An­ge­stell­ten des Be­trei­bungs- bzw. Kon­kur­sam­tes zu un­ter­zeich­nen; es dür­fen Fak­si­mi­le­stem­pel ver­wen­det wer­den.

Art. 7  

Die zur glei­chen Be­trei­bung oder Grup­pe ge­hö­ri­gen For­mu­la­re sind zu­sam­men auf­zu­be­wah­ren.

II. Registerführung

Art. 8  

1 Für das Be­trei­bungs­ver­fah­ren wer­den von den Be­trei­bungs­äm­tern fol­gen­de Bü­cher ver­wen­det:

1.
Ein­gangs­re­gis­ter;
2.
Be­trei­bungs­buch;
3.
Grup­pen­buch;
4.
Per­so­nen­re­gis­ter;
5.
Ta­ge­buch und Agen­da;
6.
Kassa­buch;
7.
Kon­to­kor­rent.

2 Die Bü­cher kön­nen mit Be­wil­li­gung der kan­to­na­len Auf­sichts­be­hör­de mit­tels elek­tro­ni­scher Da­ten­ver­ar­bei­tung ge­führt wer­den.

1. Eingangsregister

Art. 9  

1 Im Ein­gangs­re­gis­ter wer­den in der Rei­hen­fol­ge und mit dem Da­tum ih­res Ein­gangs, mit fort­lau­fen­der Num­mer (Ko­lon­ne 1), die ein­ge­hen­den Be­trei­bungs-, Fort­set­zungs- und Ver­wer­tungs­be­geh­ren ein­ge­tra­gen.

2 Fort­set­zungs- und Ver­wer­tungs­be­geh­ren, de­ren Stel­lung im Zeit­punkt, wo sie beim Be­trei­bungs­amt ein­lan­gen, ge­setz­lich noch nicht zu­läs­sig ist, wer­den nicht ein­ge­tra­gen, son­dern dem Ein­sen­der mit der Be­mer­kung: «ver­früht, erst am ... zu­läs­sig» zu­rück­ge­schickt.

3 Aus­ge­nom­men sind sol­che Be­geh­ren, die höchs­tens zwei Ta­ge zu früh ein­lan­gen. Die­se wer­den gleich­wohl ent­ge­gen­ge­nom­men und, wie die an­dern, in der Rei­hen­fol­ge des Ein­gangs ein­ge­tra­gen. Dem Ein­gangs­da­tum wird in Ko­lon­ne 2 (in Bruch­form) das Da­tum des Ta­ges bei­ge­fügt, von dem an sie zu­läs­sig sind und als ge­stellt gel­ten.

4 In Ko­lon­ne 3 ist die Art des Be­geh­rens durch den An­fangs­buch­sta­ben an­zu­ge­ben. Es be­zeich­net so­mit:

B:
das Be­trei­bungs­be­geh­ren;
F:
das Fort­set­zungs­be­geh­ren;
V:
das Ver­wer­tungs­be­geh­ren.

5 In Ko­lon­ne 4 wird durch ein E an­ge­ge­ben, dass ein Emp­fangs­schein ver­langt und aus­ge­stellt wor­den ist; wur­de ein sol­cher nicht ver­langt, so wird dies durch einen ho­ri­zon­ta­len Strich an­ge­deu­tet.

6 Die Ko­lon­nen 5 und 6 die­nen zur Auf­nah­me des Fa­mi­li­enna­mens oder der Fir­ma des Schuld­ners und des Gläu­bi­gers.

7 In Ko­lon­ne 7 wird die Sei­ten­num­mer des Per­so­nen­re­gis­ters an­ge­ge­ben, auf der je­ne Na­men zu fin­den sind, und zwar für den Schuld­ner als Zäh­ler, für den Gläu­bi­ger als Nen­ner.

8 In Ko­lon­ne 8 end­lich wird die Num­mer an­ge­ge­ben, un­ter der die Be­trei­bung im Be­trei­bungs­buch ein­ge­tra­gen ist.

2. Betreibungsbuch

Art. 10  

Im Be­trei­bungs­buch wer­den sämt­li­che Be­trei­bun­gen je­der Art in der Rei­hen­fol­ge des Ein­gangs des Be­trei­bungs­be­geh­rens ein­ge­tra­gen. Die Ko­lon­nen wer­den wie folgt aus­ge­füllt:

Fort­lau­fen­de Num­mer; dar­un­ter, durch einen An­fangs­buch­sta­ben be­zeich­net, die Art der Be­trei­bung. Es be­zeich­net:

F:
die Be­trei­bung auf Faust­pfand­ver­wer­tung;
G:
die Be­trei­bung auf Grund­pfand­ver­wer­tung;
W:
die Wech­sel­be­trei­bung;

kein An­fangs­buch­sta­be: die Be­trei­bung auf Pfän­dung oder Kon­kurs.

Na­me des Schuld­ners, des Gläu­bi­gers und sei­nes all­fäl­li­gen Be­voll­mäch­tig­ten.

Be­trag der For­de­rung, nebst Hö­he des Zins­fus­ses, An­fang und En­de des Zin­sen­laufs und Be­trag der Zin­sen.

Ge­büh­ren. Ein­ge­tra­gen wird auf der ers­ten Zei­le mit I die Sum­me der Ge­büh­ren bis und mit Zu­stel­lung des Zah­lungs­be­fehls an den Gläu­bi­ger; auf der zwei­ten Zei­le mit II die Sum­me der aus der Pfän­dung er­wach­sen­den Ge­büh­ren. Die Ver­wer­tungs­ge­büh­ren wer­den hier (mit III) nur auf­ge­führt, wenn die Ver­wer­tung kein Er­geb­nis er­zielt; an­dern­falls wer­den sie auf dem Ver­wer­tungs­pro­to­koll di­rekt in Ab­zug ge­bracht.

Kos­ten­vor­schüs­se. Wer­den die Kos­ten in lau­fen­der Rech­nung mit dem Gläu­bi­ger ver­rech­net, so wird statt ei­ner Sum­men­an­ga­be das Wort «Kon­to» ein­ge­tra­gen.

Da­tum des Ein­gangs des Be­trei­bungs­be­geh­rens.

Da­tum der Ab­sen­dung und Zu­stel­lung des Zah­lungs­be­fehls; durch Bruch­zahl zu be­zeich­nen, wenn bei­de Da­ten nicht zu­sam­men­fal­len.

Da­tum des Rechts­vor­schlags, wenn ein sol­cher er­folgt ist. Bei Be­strei­tung nur ei­nes Teils der For­de­rung, An­ga­be des be­strit­te­nen Be­trags.

Da­tum der Über­sen­dung des Zah­lungs­be­fehls an den Gläu­bi­ger.

Da­tum der pro­vi­so­ri­schen Rechts­öff­nung.

Da­tum der de­fi­ni­ti­ven Rechts­öff­nung.

Da­tum des Ein­gangs des Be­geh­rens um Fort­set­zung der Be­trei­bung.

Auf der ers­ten Zei­le, in Bruch­zahl: Da­tum der An­zei­ge und des Voll­zugs der Pfän­dung (α).

Auf den fol­gen­den Zei­len: Da­ten der Pfän­dungs­er­gän­zun­gen. Da­tum des Ein­gangs der Ver­wer­tungs­be­geh­ren. Wird das Be­geh­ren zu­rück­ge­zo­gen, so wird das Da­tum ge­stri­chen; wird ein neu­es Be­geh­ren ge­stellt, so wird das Da­tum dar­un­ter­ge­setzt (β).

Da­tum des Ver­falls der letz­ten Ra­te im Fal­le ei­ner Auf­schubs­be­wil­li­gung.

Dar­un­ter: Das Da­tum des Er­lö­schens der Auf­schubs­be­wil­li­gung, wenn die­se we­gen nicht recht­zei­ti­ger Zah­lung ei­ner Ra­te da­hin­fällt ().

Da­tum der Ver­stei­ge­rung. Be­trag des et­wai­gen Aus­fal­les bei Pfand­stei­ge­rung ().

Da­tum der Über­sen­dung der Kon­kur­san­dro­hung.

An­ga­be der Art der Er­le­di­gung der Be­trei­bung, durch einen An­fangs­buch­sta­ben:

Es be­deu­ten:

DB
=Durch­füh­rung mit vol­ler Be­frie­di­gung.
DV
=Durch­füh­rung mit gänz­li­chem oder teil­wei­sem Ver­lust.
Z
=Er­lö­schen durch Zah­lung des Schuld­ners an das Be­trei­bungs­amt.
E
=Er­lö­schen aus an­dern Grün­den (Ab­stel­lung durch den Gläu­bi­ger
oder Ver­jäh­rung).
T
=Teil­nah­me wei­te­rer Gläu­bi­ger an der Pfän­dung und zwar:
TB mit vol­ler Be­frie­di­gung.
TV mit gänz­li­chem oder teil­wei­sem Ver­lust
K
=Kon­kurs.

An­ga­be der Sei­te des Kassa­buchs.

Wenn meh­re­re Gläu­bi­ger an der Pfän­dung teil­neh­men: An­ga­be der be­tref­fen­den Sei­te des Grup­pen­buchs. In die­sem Fal­le wer­den für den ers­ten Pfän­den­den die Ru­bri­ken β–, für die Teil­neh­mer die Ru­bri­ken α– leer ge­las­sen und durch­ge­stri­chen.

3. Gruppenbuch

Art. 11  

1 Die Füh­rung des Grup­pen­bu­ches steht den Be­trei­bungs­äm­tern frei.

2 Im Grup­pen­buch wer­den die Be­trei­bun­gen auf Pfän­dung oder Pfand­ver­wer­tung ein­ge­tra­gen, bei de­nen meh­re­re Gläu­bi­ger am Er­lös der glei­chen Ge­gen­stän­de teil­neh­men.

3 Die Ko­lon­nen ent­hal­ten:

Ko­lon­ne 1:
Die Num­mer der Be­trei­bung im Be­trei­bungs­buch.
Ko­lon­ne 2:
Die Na­men der am glei­chen Er­lös teil­neh­men­den Gläu­bi­ger, in
der Rei­hen­fol­ge ih­rer Teil­nah­me oder nach ih­rer Rang­fol­ge.
Ko­lon­ne 3:
Den Be­trag der For­de­rung so­wie Zins und Kos­ten, wie er auf der
Pfän­dungs­ur­kun­de steht.
Ko­lon­ne 4:
Den Be­trag, wie er sich beim Ab­schluss der Be­trei­bung er­gibt.
Ko­lon­ne 5:
Da­tum des Ein­gangs des Pfän­dungs­be­geh­rens.
Ko­lon­ne 6:
Da­tum des Voll­zugs und der Er­gän­zun­gen der Pfän­dung.
Ko­lon­ne 7:
Zeit­punkt, von dem an die Pfän­dung de­fi­ni­tiv ist. Ist sie von
An­fang an de­fi­ni­tiv, so wird ein­ge­tra­gen: (seit) Voll­zug.
Ko­lon­ne 8:
Da­tum des Ein­gangs des Ver­wer­tungs­be­geh­rens des be­tref­fen­den
Gläu­bi­gers.
Ko­lon­ne 9:
Da­tum, bis zu dem ein Auf­schub be­wil­ligt wur­de. Fällt der
Auf­schub vor­her da­hin, so wird das Da­tum ge­stri­chen und das Da­tum des Hin­falls an die Stel­le ge­setzt.
Ko­lon­ne 10:
Da­tum der Ver­wer­tun­gen.

4 In der Kos­ten­rech­nung wer­den al­le Kos­ten ein­ge­tra­gen, die zu Las­ten der Grup­pe fal­len.

5 Un­ter «Ab­rech­nung» wird das Net­to­er­geb­nis der Ver­wer­tung ein­ge­tra­gen. Da­von wer­den die ne­ben­ste­hen­den Kos­ten ab­ge­zo­gen. Der Rest, als Net­to­er­lös der Be­trei­bung, wird je nach Um­stän­den auf die Kon­ti der ein­zel­nen Be­trei­bun­gen oder auf den Kol­lo­ka­ti­ons­plan über­tra­gen.

4. Personenregister

Art. 12  

1 Ein al­pha­be­tisch ge­ord­ne­tes Re­gis­ter der Schuld­ner und der Gläu­bi­ger dient zum Nach­schla­gen der Be­trei­bun­gen. Zu je­dem Na­men wer­den die Num­mern der Be­trei­bun­gen, in wel­chen der Be­tref­fen­de Schuld­ner oder Gläu­bi­ger ist, so­wie die Num­mer sei­nes Kon­to­kor­rents ein­ge­tra­gen.

2 Die Füh­rung des Re­gis­ters der Gläu­bi­ger steht den Be­trei­bungs­äm­tern frei.

5. Tagebuch und Agenda

Art. 13  

1 Im Ta­ge­buch wer­den die Ver­rich­tun­gen und Ver­fü­gun­gen des Be­trei­bungs­am­tes ein­ge­tra­gen, de­ren Vor­nah­me oder de­ren ge­nau­er In­halt nicht auf den Re­gis­tern oder den beim Amt ver­blei­ben­den For­mu­la­ren (Pfän­dungs­ur­kun­de, Ver­wer­tungs­pro­to­koll) ein­ge­tra­gen wer­den kann; in der Agen­da wer­den die Ver­rich­tun­gen vor­ge­merkt, die in ei­nem spä­te­ren Zeit­punkt vor­zu­neh­men sind.

2 Ta­ge­buch und Agen­da kön­nen ver­bun­den oder ge­trennt ge­führt wer­den, wie es an­der­seits frei­steht, für ver­schie­de­ne Ver­rich­tun­gen ver­schie­de­ne Ta­ge­bü­cher zu füh­ren.

6. Kassabuch

Art. 14  

1 Im Kassa­buch sind im Soll al­le Be­trä­ge ein­zu­tra­gen, die beim Be­trei­bungs­amt ein­ge­hen oder von ihm er­ho­ben wer­den, im Ha­ben al­le Be­trä­ge, die von ihm aus­be­zahlt oder der De­po­si­ten­an­stalt über­ge­ben wer­den.

2 Die un­ter Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1 Zif­fern 4–7 auf­ge­führ­ten Bü­cher sind von den Kan­to­nen zu be­schaf­fen.

7. Kontokorrentbuch

Art. 15  

1 Im Kon­to­kor­rent­buch wer­den, so­oft das Be­dürf­nis sich da­für her­aus­stellt, den ein­zel­nen Gläu­bi­gern lau­fen­de Rech­nun­gen im Soll und Ha­ben er­öff­net.

2 Den Kan­to­nen steht es frei, noch wei­te­re Kon­ti füh­ren zu las­sen, so na­ment­lich ein Ge­büh­ren­kon­to und ein Aus­la­gen­kon­to.

III. Rechnungsführung

1. Im Detail

Art. 16  

Die Ge­büh­ren und Aus­la­gen sind wie folgt ein­zu­tra­gen:

1.
al­le von der Pfän­dung ver­ur­sach­ten Ge­büh­ren und Kos­ten, auf der Pfän­dungs­ur­kun­de;
2.
al­le von der Ver­wer­tung ver­ur­sach­ten Ge­büh­ren und Kos­ten, auf dem Ver­wer­tungs­pro­to­koll;
3.
al­le mit der Ver­tei­lung ver­bun­de­nen Ge­büh­ren und Kos­ten, auf dem Kol­lo­ka­ti­ons­plan.

2. Summarisch

Art. 17  

1 Ei­ne sum­ma­ri­sche An­ga­be der Ge­büh­ren und Kos­ten ist ein­zu­tra­gen:

1.
im Be­trei­bungs­buch (vgl. oben Art. 10);
2.
im Grup­pen­buch (vgl. oben Art. 11).

2 Die un­ter den Zif­fern 2 und 3 von Ar­ti­kel 16 er­wähn­ten Ge­büh­ren und Kos­ten wer­den stets vom Ver­wer­tungs­er­lös in Ab­zug ge­bracht, und zwar die un­ter Zif­fer 2 so­fort nach der Ver­wer­tung (auf dem Ver­wer­tungs­pro­to­koll), die un­ter Zif­fer 3 bei der Ver­tei­lung (auf dem Kol­lo­ka­ti­ons­plan).

Art. 18  

Bei der Aus­zah­lung des ge­lös­ten Be­trags oder wenn die Be­trei­bung durch Ab­s­tel­lung sei­tens des Gläu­bi­gers oder durch Ver­jäh­rung er­lischt, wird dem Gläu­bi­ger der Be­trag, um den sein Kos­ten­vor­schuss die zur Be­trei­bung zu­ge­rech­ne­ten Kos­ten über­stei­gen soll­te, zu­rück­be­zahlt.

IV. Schlussbestimmungen

Art. 19  

1 Die Ver­ord­nung Nr. 1 vom 18. De­zem­ber 18917 zum Bun­des­ge­setz über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs wird auf­ge­ho­ben.

2 Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 1997 in Kraft.

3 Von die­sem Zeit­punkt an sind, so­weit das Ver­fah­ren nach den neu­en Vor­schrif­ten durch­ge­führt wird, aus­sch­liess­lich die neu­en For­mu­la­re zu ver­wen­den.

7[BS 386; AS 19711163, 19751987]

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