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Gebührenverordnung
zum Bundesgesetz über Schuldbetreibung
und Konkurs
(Geb­V SchKG)

vom 23. September 1996 (Stand am 1. Januar 2022)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 16 des Bundesgesetzes vom 11. April 1889 über
Schuld­betreibung und Konkurs (SchKG)1,

verordnet:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Geltungsbereich  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Ge­büh­ren und Ent­schä­di­gun­gen der Äm­ter, Be­hör­den und üb­ri­gen Or­ga­ne, die in An­wen­dung des SchKG oder an­de­rer Er­las­se des Bun­des im Rah­men ei­ner Zwangs­voll­stre­ckung, ei­nes Nach­lass­ver­fah­rens oder ei­ner Not­stun­dung Ver­rich­tun­gen vor­neh­men.

2 Für Ver­rich­tun­gen, die in die­ser Ver­ord­nung nicht be­son­ders ta­ri­fiert sind, kann ei­ne Ge­bühr bis zu 150 Fran­ken er­ho­ben wer­den. Die Auf­sichts­be­hör­de kann hö­he­re Ge­büh­ren fest­set­zen, wenn die Schwie­rig­keit der Sa­che, der Um­fang der Be­mü­hun­gen oder der Zeit­auf­wand es recht­fer­tigt.

Art. 2 Aufsicht  

Die Auf­sichts­be­hör­de über­wacht die An­wen­dung der Ver­ord­nung; den Be­trei­bungs- und Kon­kurs­be­am­ten, aus­ser­amt­li­chen Kon­kurs­ver­wal­tern, Sach­wal­tern und Li­qui­da­to­ren steht das Recht der Wei­ter­zie­hung zu (Art. 18 und 19 SchKG).

Art. 3 Kostenrechnung  

Auf Ver­lan­gen ei­ner Par­tei wird auf de­ren Kos­ten ei­ne de­tail­lier­te Kos­ten­rech­nung, wel­che die ent­spre­chen­den Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung nen­nen muss, er­stellt; die Ge­bühr be­stimmt sich nach Ar­ti­kel 9.

Art. 4 Berechnung nach Zeitaufwand  

1 Ist die Ge­bühr nach Zeit­auf­wand zu be­rech­nen, so fällt die für den Gang oder die Rei­se be­an­spruch­te Zeit aus­ser Be­tracht.

2 Der Bruch­teil ei­ner hal­b­en Stun­de zählt als hal­be Stun­de.

3 Die Dau­er der Ver­rich­tung ist in der Ur­kun­de an­zu­ge­ben.

Art. 5 Berechnung nach Seitenzahl  

1 Ist die Ge­bühr nach der An­zahl Sei­ten ei­nes Schrift­stückes zu be­rech­nen, so gilt je­de be­schrie­be­ne Sei­te als gan­ze Sei­te.

2 Sei­ten, die aus­sch­liess­lich Stan­dard­tex­te wie Ge­set­zes­tex­te oder Er­läu­te­run­gen ent­hal­ten, wer­den nicht ge­zählt.

Art. 6 Berechnung nach Forderungsbetrag  

Ist die Ge­bühr nach dem Be­trag der in Be­trei­bung ge­setz­ten For­de­rung zu be­rech­nen, so fal­len nicht be­zif­fer­te Zin­sen aus­ser Be­tracht.

Art. 7 Zustellung auf Ersuchen eines andern Amtes  

Die Ge­bühr für die Zu­stel­lung auf Er­su­chen ei­nes an­de­ren Am­tes, ein­sch­liess­lich Ein­tra­gung, be­trägt 10 Fran­ken je Zu­stel­lung.

Art. 8 Nacht‑, Sonntags- und Feiertagszuschlag  

Die Ge­bühr wird ver­dop­pelt, wenn die Ver­rich­tung aus­ser­halb des Amts­lo­kals in der Zeit von 20 Uhr bis 7 Uhr, an Sonn­ta­gen oder an staat­lich an­er­kann­ten Fei­er­ta­gen (Art. 56 Ziff. 1 SchKG) vor­ge­nom­men wer­den muss.

Art. 9 Schriftstücke  

1 Die Ge­bühr für die Er­stel­lung ei­nes nicht be­son­ders ta­ri­fier­ten Schrift­stücks be­trägt:

a.
8 Fran­ken je Sei­te bis zu ei­ner An­zahl von 20 Aus­fer­ti­gun­gen;
b.
4 Fran­ken je Sei­te für je­de wei­te­re Aus­fer­ti­gung.

1bis Er­for­dert die Er­stel­lung ei­nes Schrift­stücks mehr als ei­ne Stun­de, so er­höht sich die Ge­bühr um 40 Fran­ken für je­de wei­te­re hal­be Stun­de.2

2 Schrift­stücke im Geld­ver­kehr und Ak­tenexem­pla­re sind ge­büh­ren­frei.

3 Für Fo­to­ko­pi­en aus be­ste­hen­den Ak­ten kann das Amt ei­ne Ge­bühr von 2 Fran­ken je Ko­pie er­he­ben.

4 Das Amt kann für das Aus­fül­len von For­mu­la­ren für Be­geh­ren ei­ne Ge­bühr bis zu 5 Fran­ken er­he­ben.

2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. April 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 259).

Art. 10 Telefongespräche und Faxnachrichten 3  

1 Für ein Te­le­fon­ge­spräch kann ei­ne Ge­bühr von 5 Fran­ken er­ho­ben wer­den.

2 Für den Ver­sand ei­nes Schrift­stücks per Te­le­fax kann ei­ne Ge­bühr von 1 Fran­ken er­ho­ben wer­den. Um­fasst das Schrift­stück mehr als 5 Sei­ten, so er­höht sich die Ge­bühr um 1 Fran­ken für je­weils wei­te­re 5 Sei­ten.

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 5 der V vom 18. Ju­ni 2010 über die An­pas­sung von Ver­ord­nun­gen an die Schwei­ze­ri­sche Zi­vil­pro­zess­ord­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3053).

Art. 10bis4  

Wur­de min­des­tens ein­mal er­folg­los ver­sucht, dem Schuld­ner einen Zah­lungs­be­fehl, ei­ne Pfän­dungs­an­kün­di­gung oder ei­ne Kon­kur­san­dro­hung zu­zu­stel­len, und wird er dar­auf­hin schrift­lich auf­ge­for­dert, das Do­ku­ment per­sön­lich auf dem Be­trei­bungs­amt ab­zu­ho­len, so be­trägt die Ge­bühr für die­ses Schrei­ben 8 Fran­ken.

4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. April 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 259).

Art. 11 Öffentliche Bekanntmachungen  

Die Ge­bühr für ei­ne öf­fent­li­che Be­kannt­ma­chung be­trägt bis 40 Fran­ken. Über­steigt der Zeit­auf­wand ei­ne hal­be Stun­de, so er­höht sich die Ge­bühr um 40 Fran­ken für je­de wei­te­re hal­be Stun­de.

Art. 12 Akteneinsicht und Auskunft  

1 Die Ge­bühr für die Vor­le­gung von Ak­ten oder für Aus­künf­te aus Ak­ten be­trägt 9 Fran­ken. Die Vor­le­gung von For­de­rungs­ti­teln (Art. 73 SchKG) und Aus­künf­te dar­über sind ge­büh­ren­frei.

2 Über­steigt der Zeit­auf­wand ei­ne hal­be Stun­de, so er­höht sich die Ge­bühr um 40 Fran­ken für je­de wei­te­re hal­be Stun­de.

3 Für schrift­li­che Aus­künf­te wird zu­sätz­lich die Ge­bühr nach Ar­ti­kel 9 er­ho­ben.

Art. 12a Schriftliche Betreibungsregisterauskünfte 5  

1 Die Ge­bühr für einen schrift­li­chen Aus­zug aus dem Be­trei­bungs­re­gis­ter be­trägt un­ab­hän­gig von der Sei­ten­zahl pau­schal 17 Fran­ken.

2 Wird der Re­gis­ter­aus­zug dem An­trag­stel­ler per Post, Fax oder elek­tro­nisch zu­ge­stellt, so be­trägt die Ge­bühr in­klu­si­ve Zu­stel­lung 18 Fran­ken. Wünscht der Emp­fän­ger ei­ne Zu­stel­lung per ein­ge­schrie­be­ner Post, so be­trägt die Ge­bühr in­klu­si­ve Zu­stel­lung 22 Fran­ken.

3 Sieht das Bun­des­recht vor, dass ge­gen­über Ge­richts- und Ver­wal­tungs­be­hör­den Aus­kunft zu er­tei­len ist, so wird für den schrift­li­chen Aus­zug aus dem Be­trei­bungs­re­gis­ter von den be­tref­fen­den Be­hör­den kei­ne Ge­bühr er­ho­ben.6

5 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 5 der V vom 18. Ju­ni 2010 über die An­pas­sung von Ver­ord­nun­gen an die Schwei­ze­ri­sche Zi­vil­pro­zess­ord­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3053).

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Jan. 2016, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016275).

Art. 12b Gesuch nach Artikel 8a Absatz 3 Buchstabe d SchKG 7  

1 Die Ge­bühr für das Ge­such nach Ar­ti­kel 8a Ab­satz 3 Buch­sta­be d SchKG be­trägt pau­schal 40 Fran­ken. Mit der Be­zah­lung der Ge­bühr sind sämt­li­che nach­fol­gen­den Ver­fah­rens­schrit­te so­wie al­le Aus­la­gen ab­ge­gol­ten.

2 Die Ge­bühr ist in je­dem Fall und un­ab­hän­gig vom Aus­gang des Ver­fah­rens durch den Ge­such­stel­ler zu be­zah­len.

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 30. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 20184585).

Art. 13 Auslagen im allgemeinen  

1Aus­la­gen sind zu er­set­zen. Als Aus­la­gen gel­ten na­ment­lich Ver­wal­tungs­kos­ten, Post- und Fern­mel­de­ta­xen, Ho­no­ra­re für Sach­ver­stän­di­ge, Kos­ten für den Bei­zug der Po­li­zei so­wie Bank­spe­sen. Die Mehr­kos­ten ei­ner Nach­nah­me trägt die Par­tei, wel­che sie ver­ur­sacht.8

2 Bei Zu­stel­lung durch das Amt gel­ten als Aus­la­gen nur die da­durch ein­ge­spar­ten Post­ta­xen.

3 Kei­nen An­spruch auf Er­satz be­grün­den:

a.
Kos­ten des Ma­te­ri­als und der Ver­viel­fäl­ti­gung ge­büh­ren­pflich­ti­ger Schrift­stücke;
b.
die all­ge­mei­nen Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­büh­ren;
c.9
Post­kon­to­ta­xen, un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 19 Ab­satz 3;
d.10
...
e.11
die Ge­bühr für die Nut­zung des eSchKG-Ver­bun­des ge­mä­ss Ar­ti­kel 15a.

4 Be­dient sich das Amt bei der Zu­stel­lung ei­nes Zah­lungs­be­fehls, ei­ner Pfän­dungs­an­kün­di­gung oder ei­ner Kon­kur­san­dro­hung ei­nes be­son­de­ren Zu­stell­diens­tes der Schwei­ze­ri­schen Post, so kön­nen die die Ein­schrei­be­ge­bühr über­stei­gen­den Kos­ten der sie ver­ur­sa­chen­den Par­tei über­bun­den wer­den, so­fern vor­her min­des­tens ein er­folg­lo­ser Zu­stel­lungs­ver­such statt­ge­fun­den hat.12

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. April 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 259).

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 20 der V vom 1. Dez. 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS1997 2779).

10 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. April 2021, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 259).

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 5 der V vom 18. Ju­ni 2010 über die An­pas­sung von Ver­ord­nun­gen an die Schwei­ze­ri­sche Zi­vil­pro­zess­ord­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3053).

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 5 der V vom 18. Ju­ni 2010 über die An­pas­sung von Ver­ord­nun­gen an die Schwei­ze­ri­sche Zi­vil­pro­zess­ord­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3053).

Art. 14 Wegentschädigung, Spesenvergütung  

1 Die We­gent­schä­di­gung, ein­sch­liess­lich Trans­port­kos­ten, be­trägt 2 Fran­ken für je­den Ki­lo­me­ter des Hin- und des Rück­we­ges.

2 Die Ent­schä­di­gung für Mahl­zei­ten, Über­nach­tun­gen und Ne­ben­aus­la­gen be­stimmt sich nach der Ver­ord­nung des EFD vom 6. De­zem­ber 200113 zur Bun­des­per­so­nal­ver­ord­nung (VB­PV).14

3 Die Auf­sichts­be­hör­de kann in be­son­de­ren Fäl­len die Ent­schä­di­gung an­ge­mes­sen er­hö­hen, wenn die Ent­le­gen­heit des Or­tes einen Auf­wand an Zeit oder Kos­ten ver­ur­sacht, den die in den Ab­sät­zen 1 und 2 vor­ge­se­he­ne Ent­schä­di­gung of­fen­sicht­lich nicht deckt.

13 SR 172.220.111.31

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 5 der V vom 18. Ju­ni 2010 über die An­pas­sung von Ver­ord­nun­gen an die Schwei­ze­ri­sche Zi­vil­pro­zess­ord­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3053).

Art. 15 Mehrere Verrichtungen  

1 Meh­re­re Ver­rich­tun­gen sind so­weit mög­lich mit­ein­an­der zu be­sor­gen; die Weg­ent­schä­di­gung ist auf die ver­schie­de­nen Ver­rich­tun­gen zu glei­chen Tei­len um­zu­le­gen.

2 Wer­den an meh­re­ren Or­ten Ver­rich­tun­gen be­sorgt, so ist die Ent­schä­di­gung nach der Ent­fer­nung der Or­te ver­hält­nis­mäs­sig auf die ein­zel­nen Ver­rich­tun­gen um­zu­le­gen.

Art. 15a Gebühren im eSchKG-Verbund 1516  

1 Wird in ei­ner ge­schlos­se­nen Be­nut­zer­grup­pe nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 1 der Ver­ord­nung vom 18. Ju­ni 201017 über die elek­tro­ni­sche Über­mitt­lung im Rah­men von Zi­vil- und Straf­pro­zes­sen so­wie von Schuld­be­trei­bungs- und Kon­kurs­ver­fah­ren (eSchKG-Ver­bund) ein Be­trei­bungs­be­geh­ren oder ein Be­geh­ren für einen Aus­zug aus dem Be­trei­bungs­re­gis­ter ein­ge­reicht, so er­hebt das Bun­des­amt für Jus­tiz (BJ) vom be­trof­fe­nen Be­trei­bungs­amt fol­gen­de Ge­büh­ren:

Ge­bühr pro Be­geh­ren/Fran­ken

für die ers­ten 1 000 Be­geh­ren

1.—

für die Be­geh­ren 1 001 bis 5 000

–.90

für die Be­geh­ren 5 001 bis 10 000

–.80

für die Be­geh­ren ab 10 001

–.70.18

2 Be­treibt ein Kan­ton ei­ne zen­tra­le Ap­pli­ka­ti­on für al­le Be­trei­bungs­äm­ter und kön­nen die Ge­büh­ren ge­mä­ss Ab­satz 1 in ei­ner Rech­nung ge­stellt wer­den, so wird für de­ren Be­rech­nung die Sum­me al­ler Be­geh­ren al­ler Be­trei­bungs­äm­ter her­an­ge­zo­gen.

3 Er­for­dert die Rech­nungs­stel­lung aus­ser­or­dent­li­chen Auf­wand, so be­trägt die Ge­bühr 40 Fran­ken. Über­steigt der Zeit­auf­wand ei­ne hal­be Stun­de, so er­höht sich die Ge­bühr um 40 Fran­ken für je­de wei­te­re hal­be Stun­de.19

4 Für die Er­he­bung die­ser Ge­büh­ren ist das BJ oder ei­ne von ihm be­auf­trag­te Stel­le zu­stän­dig.20

5 ...21

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 5 der V vom 18. Ju­ni 2010 über die An­pas­sung von Ver­ord­nun­gen an die Schwei­ze­ri­sche Zi­vil­pro­zess­ord­nung (AS 2010 3053). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Jan. 2016, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016275).

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. April 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 259).

17 SR 272.1

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. April 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 259).

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. April 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 259).

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. April 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 259).

21 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. April 2021, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 259).

Art. 15b Ersatz von Auslagen im eSchKG-Verbund 22  

1 Für den Bei­tritt zum eSchKG-Ver­bund wer­den ein­ma­li­ge Kos­ten von 500 Fran­ken er­ho­ben.

2 Ab dem zwei­ten Ka­len­der­jahr wer­den von je­dem Be­tei­lig­ten im eSchKG-Ver­bund 200 Fran­ken pro Jahr für die Er­neue­rung des Zu­gangs zum Ver­bunder­ho­ben.

3 Für das Aus­stel­len und für je­de Er­neue­rung der Si­gna­tur­zer­ti­fi­ka­te der Be­trei­bungs­äm­ter wer­den 50 Fran­ken er­ho­ben.

4 Ist ein Bei­zug Drit­ter not­wen­dig, so sind al­le dies­be­züg­li­chen Aus­la­gen, ins­be­son­de­re Ho­no­ra­re für Sach­ver­stän­di­ge, von demje­ni­gen Teil­neh­mer zu er­set­zen, der die­se Kos­ten ver­ur­sacht hat.

5 Die Rech­nung­stel­lung er­folgt durch das BJ oder ei­ne von ihm be­auf­trag­te Stel­le.

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. April 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 259).

2. Kapitel: Gebühren des Betreibungsamtes

Art. 16 Zahlungsbefehl  

1 Die Ge­bühr für den Er­lass, die dop­pel­te Aus­fer­ti­gung, die Ein­tra­gung und die Zu­stel­lung des Zah­lungs­be­fehls be­misst sich nach der For­de­rung und be­trägt:

For­de­rung/Fran­ken

Ge­bühr/Fran­ken

bis

100

7.–

über

100

bis

500

20.–

über

500

bis

1 000

40.–

über

1 000

bis

10 000

60.–

über

10 000

bis

100 000

90.–

über

100 000

bis

1 000 000

190.–

über

1 000 000

400.–

2 Die Ge­bühr für je­de wei­te­re dop­pel­te Aus­fer­ti­gung be­trägt die Hälf­te der Ge­bühr nach Ab­satz 1.

3 Die Ge­bühr für je­den Zu­stel­lungs­ver­such be­trägt 7 Fran­ken je Zah­lungs­be­fehl.

4 Die Ge­bühr für die Ein­tra­gung ei­nes vor Aus­fer­ti­gung des Zah­lungs­be­fehls zu­rück­ge­zo­ge­nen Be­trei­bungs­be­geh­rens be­trägt, oh­ne Rück­sicht auf die Hö­he der For­de­rung, 5 Fran­ken.

Art. 17 Feststellung von Miete und Pacht  

Die Ge­bühr für die Fest­stel­lung der Miet- und Pacht­ver­hält­nis­se bei Grund­stücken be­trägt 40 Fran­ken je hal­be Stun­de.

Art. 18 Rechtsvorschlag  

Die mit dem Rechts­vor­schlag ver­bun­de­nen Ver­rich­tun­gen sind ge­büh­ren­frei.

Art. 19 Einzahlung und Überweisung  

1 Die Ge­bühr für die Ent­ge­gen­nah­me ei­ner Zah­lung und de­ren Über­wei­sung an einen Gläu­bi­ger be­misst sich nach der be­tref­fen­den Sum­me und be­trägt:

Sum­me/Fran­ken

Ge­bühr/Fran­ken

bis

1000

5.–

über

1000

5 Pro­mil­le, je­doch höchs­tens 500.–

2 Ein­zah­lun­gen des Am­tes auf ein De­pot und Ab­he­bun­gen sind ge­büh­ren­frei (Art. 9 SchKG).

3 Aus­la­gen für die Über­wei­sung von Zah­lun­gen an einen Gläu­bi­ger ge­hen zu sei­nen Las­ten.

Art. 20 Vollzug der Pfändung  

1 Die Ge­bühr für den Voll­zug ei­ner Pfän­dung, ein­sch­liess­lich Ab­fas­sung der Pfän­dungs­ur­kun­de, be­misst sich nach der For­de­rung und be­trägt:

For­de­rung/Fran­ken

Ge­bühr/Fran­ken

bis

100

10.–

über

100

bis

500

25.–

über

500

bis

1 000

45.–

über

1 000

bis

10 000

65.–

über

10 000

bis

100 000

90.–

über

100 000

bis

1 000 000

190.–

über

1 000 000

400.–

2 Die Ge­bühr für ei­ne frucht­lo­se Pfän­dung be­trägt die Hälf­te der Ge­bühr nach Ab­satz 1, je­doch min­des­tens 10 Fran­ken. Für einen er­folg­lo­sen Pfän­dungs­ver­such be­trägt die Ge­bühr 10 Fran­ken.

3 Er­for­dert der Voll­zug mehr als ei­ne Stun­de, so er­höht sich die Ge­bühr um 40 Fran­ken für je­de wei­te­re hal­be Stun­de.

4 Die Ge­bühr für die Pro­to­kol­lie­rung des Fort­set­zungs­be­geh­rens, das in­fol­ge Zah­lung, Rück­zug des Fort­set­zungs­be­geh­rens, Ein­stel­lung oder Auf­he­bung der Be­trei­bung zu kei­ner Pfän­dung führt, be­trägt 5 Fran­ken.

Art. 21 Arrestvollzug und Aufnahme eines Retentionsverzeichnisses  

Die Ge­bühr für den Ar­rest­voll­zug und für die Auf­nah­me ei­nes Re­ten­ti­ons­ver­zeich­nis­ses be­misst sich nach Ar­ti­kel 20.

Art. 22 Ergänzung der Pfändung und Nachpfändung, Pfändungsanschluss und Revision von Einkommenspfändungen  

1 Die Ge­bühr für ei­ne Er­gän­zung der Pfän­dung (Art. 110 und 111 SchKG) und für ei­ne Nach­p­fän­dung von Am­tes we­gen (Art. 145 SchKG) oder auf Be­geh­ren ei­nes Gläu­bi­gers be­stimmt sich nach Ar­ti­kel 20.

2 Die Ge­bühr für die Vor­mer­kung der Teil­nah­me ei­nes wei­te­ren Gläu­bi­gers an der Pfän­dung oh­ne Er­gän­zung der­sel­ben be­trägt 6 Fran­ken.

3 Die Ge­bühr für die Re­vi­si­on der Ein­kom­mens­pfän­dung (Art. 93 SchKG) be­trägt die Hälf­te der Ge­bühr nach Ar­ti­kel 20 Ab­satz 1.

Art. 23 Pfändung für mehrere Forderungen  

1 Die gleich­zei­ti­ge Pfän­dung für meh­re­re For­de­run­gen ge­gen den­sel­ben Schuld­ner gilt als ei­ne Pfän­dung. Die Ge­bühr be­misst sich nach dem Ge­samt­be­trag der For­de­run­gen.

2 Ge­büh­ren und Aus­la­gen sind auf die ein­zel­nen Be­trei­bun­gen im Ver­hält­nis der For­de­rungs­be­trä­ge zu ver­tei­len.

3 Ver­ur­sacht ein Gläu­bi­ger zu­sätz­li­che Ge­büh­ren und Aus­la­gen, so sind die­se ein­zeln nach dem Ver­ur­sa­cher­prin­zip zu ver­rech­nen.

Art. 24 Abschrift der Pfändungsurkunde  

Die Ge­bühr für die Ab­schrift der Pfän­dungs­ur­kun­de (Art. 112 SchKG) oder ei­nes Nach­tra­ges da­zu (Art. 113 SchKG) be­stimmt sich nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1.

Art. 25 Beweismittel für Drittansprüche  

Die Ge­bühr für die Vor­le­gung der Be­weis­mit­tel für einen Drit­t­an­spruch im Pfän­dungs‑, Ar­rest- oder Re­ten­ti­ons­ver­fah­ren geht zu Las­ten des Ge­such­stel­lers und be­stimmt sich nach Ar­ti­kel 12.

Art. 26 Verwahrung beweglicher Sachen  

1 Die Ge­bühr für die Ver­wah­rung von ge­pfän­de­ten oder ar­res­tier­ten Wert­schrif­ten so­wie von Wert­schrif­ten, die zur Faust­pfand­ver­wer­tung ein­ge­lie­fert wur­den, be­trägt mo­nat­lich 0,3 Pro­mil­le vom Kurs­wert oder, wenn die­ser nicht fest­stell­bar ist, vom Schät­zungs­wert, höchs­tens je­doch 500 Fran­ken ins­ge­samt je Ver­wah­rung.

2 Die Ge­bühr für die Ver­wah­rung von Pfand­ti­teln, die beim Gläu­bi­ger in der Be­trei­bung auf Grund­pfand­ver­wer­tung ein­ge­for­dert wur­den, be­trägt mo­nat­lich 0,1 Pro­mil­le vom Nenn­wert, höchs­tens je­doch 500 Fran­ken ins­ge­samt je Ver­wah­rung.

3 Die Ge­bühr für die Ver­wah­rung ei­ner an­de­ren Wert­sa­che be­trägt je Stück 5 Fran­ken mo­nat­lich.

4 Das Amt setzt für die Ver­wah­rung von Ge­brauchs- oder Ver­brauchs­ge­gen­stän­den, un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Schät­zungs­wer­tes, ei­ne an­ge­mes­se­ne Ge­bühr fest.

Art. 27 Verwaltung von Grundstücken  

1 Die Ge­bühr für die Ver­wal­tung von Grund­stücken, ein­sch­liess­lich Ab­schluss von Miet- oder Pacht­ver­trä­gen so­wie Buch- und Rech­nungs­füh­rung, be­trägt 5 Pro­zent der wäh­rend der Dau­er der Ver­wal­tung er­ziel­ten oder er­ziel­ba­ren Miet- oder Pacht­zin­se.

2 Wird das Grund­stück nicht ge­nutzt, so be­trägt die jähr­li­che Ge­bühr 1 Pro­mil­le des Schät­zungs­wer­tes des Grund­stücks.

3 Die tat­säch­li­chen Ver­wal­tungs­kos­ten (Un­kos­ten, Ba­raus­la­gen) gel­ten als Aus­la­gen.

4 Die Auf­sichts­be­hör­de kann in be­son­de­ren Fäl­len die Ge­bühr an­ge­mes­sen er­hö­hen.

Art. 28 Schätzung von Pfändern  

Ge­büh­ren und Aus­la­gen für die Schät­zung von Faust­pfän­dern und Grund­stücken bei Be­trei­bung auf Pfand­ver­wer­tung, ein­sch­liess­lich Ab­fas­sung der Schät­zungs­ur­kun­de, be­stim­men sich nach Ar­ti­kel 20.

Art. 29 Lastenverzeichnis und Steigerungsbedingungen  

1 Die Ge­bühr für die Auf­stel­lung des Las­ten­ver­zeich­nis­ses be­trägt 300 Fran­ken für je­des Grund­stück.

2 Die Ge­bühr für die Fest­set­zung der Stei­ge­rungs­be­din­gun­gen be­trägt 150 Fran­ken für je­des Grund­stück.

3 Sind für be­weg­li­che Sa­chen be­son­de­re Stei­ge­rungs­be­din­gun­gen fest­zu­set­zen, so be­trägt die Ge­bühr 100 Fran­ken.

4 Die Ge­bühr für die Be­rei­ni­gung des Las­ten­ver­zeich­nis­ses und der Stei­ge­rungs­be­din­gun­gen für wei­te­re Stei­ge­run­gen be­trägt die Hälf­te der Ge­büh­ren nach den Ab­sät­zen 1 und 2.

Art. 30 Versteigerung, Freihandverkauf und Ausverkauf  

1 Die Ge­bühr für die Vor­be­rei­tung und Durch­füh­rung ei­ner Ver­stei­ge­rung, ei­nes Frei­hand­ver­kaufs oder ei­nes Aus­ver­kaufs, ein­sch­liess­lich Ab­fas­sung des Pro­to­kolls, be­misst sich:

a.
bei der Ver­stei­ge­rung nach dem ge­sam­ten Zu­schlags­preis;
b.
beim Frei­hand­ver­kauf nach dem ge­sam­ten Kauf­preis;
c.
beim Aus­ver­kauf nach dem ge­sam­ten Er­lös.

2 Sie be­trägt:

Zu­schlags­preis, Kauf­preis oder Er­lös/Fran­ken

Ge­bühr/Fran­ken

bis

500

10.–

über

500

bis

1 000

50.–

über

1 000

bis

10 000

100.–

über

10 000

bis

100 000

200.–

über

100 000

2 Pro­mil­le

3 Die Ge­bühr darf auf kei­nen Fall den er­ziel­ten Er­lös über­stei­gen.

4 Fin­det sich kein Er­wer­ber, so be­misst sich die Ge­bühr nach dem Schät­zungs­wert und ver­min­dert sich um die Hälf­te, be­trägt aber höchs­tens 1000 Fran­ken.

5 Dau­ert die Ver­wer­tung län­ger als ei­ne Stun­de, so er­höht sich die Ge­bühr um 40 Fran­ken für je­de wei­te­re hal­be Stun­de.

6 Die Kos­ten für Ge­hil­fen und Lo­ka­le gel­ten als Aus­la­gen.

7 Die Ge­bühr für die Ein­tra­gung des Ver­wer­tungs­be­geh­rens be­trägt 5 Fran­ken, wenn die Ver­wer­tung in­fol­ge Zah­lung, Rück­zug des Be­geh­rens oder Ein­stel­lung der Be­trei­bung nicht durch­ge­führt wird. Er­folgt der Rück­zug oder die Zah­lung erst nach der Be­kannt­ma­chung, so be­misst sich die Ge­bühr nach Ab­satz 4.

Art. 31 Verwertung aus mehreren Betreibungen  

Wer­den Ge­gen­stän­de aus ver­schie­de­nen Be­trei­bun­gen gleich­zei­tig ver­wer­tet, so ist die Ver­wer­tungs­ge­bühr nach dem Ge­sam­t­er­lös zu be­rech­nen. Die­ser Be­trag ist auf die ein­zel­nen Be­trei­bun­gen zu ver­tei­len, und zwar im Ver­hält­nis des Er­lö­ses aus den be­tref­fen­den Ob­jek­ten oder, wenn sich kein Er­wer­ber fin­det, im Ver­hält­nis zu den Schät­zungs­wer­ten.

Art. 32 Mitteilungen an das Grundbuchamt  

Die Ge­bühr für die dop­pelt aus­zu­fer­ti­gen­de Mit­tei­lung ei­ner Hand­än­de­rung an das Grund­buchamt so­wie die Ver­an­las­sung der er­for­der­li­chen Lö­schun­gen und Um­schrei­bun­gen (Art. 150 Abs. 3 SchKG) be­trägt 100 Fran­ken.

Art. 33 Einzug und Überweisung  

Die Ge­bühr für den Ein­zug des Ver­wer­tungs­er­lö­ses und der Zah­lun­gen aus Ein­kom­mens­pfän­dun­gen und de­ren Über­wei­sung an einen Gläu­bi­ger be­stimmt sich nach Ar­ti­kel 19; über­bun­de­ne Be­trä­ge gel­ten nicht als Ver­wer­tungs­er­lös.

Art. 34 Erstellung des Kollokations- und Verteilungsplans  

1 Die Ge­bühr für die Er­stel­lung ei­nes Kol­lo­ka­ti­ons- und Ver­tei­lungs­pla­nes be­trägt:

a.
25 Fran­ken für die ers­te Sei­te bei be­weg­li­chen Sa­chen und For­de­run­gen;
b.
70 Fran­ken für die ers­te Sei­te bei Grund­stücken al­lein oder zu­sam­men mit be­weg­li­chen Sa­chen oder For­de­run­gen;
c.
8 Fran­ken für je­de wei­te­re Sei­te.

2 Die Ge­bühr für die Ab­rech­nung ei­ner Ein­kom­mens­pfän­dung, für die kein Ver­tei­lungs­plan not­wen­dig ist, be­trägt 10 Fran­ken je Be­trei­bung.

Art. 35 Anweisung von Forderungen  

1 Die Ge­bühr für die An­wei­sung von For­de­run­gen des Schuld­ners an Zah­lungs Statt (Art. 131 Abs. 1 SchKG) be­stimmt sich sinn­ge­mä­ss nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 1.

2 Die Ge­bühr für die An­wei­sung von For­de­run­gen des Schuld­ners zur Ein­trei­bung (Art. 131 Abs. 2 SchKG) be­trägt 20 Fran­ken.

Art. 36 Besondere Art der Abgeltung  

Die Ge­bühr für die Fest­stel­lung, dass ei­ne in bar zu til­gen­de For­de­rung auf an­de­re Wei­se ab­ge­gol­ten wird, be­trägt 20 Fran­ken.

Art. 37 Eigentumsvorbehalt  

1 Die Ge­bühr für die Ver­rich­tun­gen bei der Ein­tra­gung von Ei­gen­tums­vor­be­hal­ten nach Ver­ord­nung vom 19. De­zem­ber 191023 be­tref­fend die Ein­tra­gung der Ei­gen­tums­vor­be­hal­te geht zu Las­ten des An­trag­stel­lers und be­trägt:

Rest­schuld/Fran­ken

Ge­bühr/Fran­ken

a.

für die Ein­tra­gung des Ei­gen­tums­vor­be­hal­tes:

bis

1 000

25.–

über

1 000

bis

5 000

50.–

über

5 000

bis

10 000

60.–

über

10 000

6 Pro­mil­le, je­doch höchs­tens 150.–

b.

für die Ein­tra­gung ei­ner Zes­si­on

10.–

c.

für die Vor­le­gung des Re­gis­ters oder für ei­ne sich dar­auf stüt­zen­de Aus­kunft

9.–

d.

für Aus­zü­ge, Be­schei­ni­gun­gen
und schrift­li­che Mit­tei­lun­gen
über­dies für je­de Sei­te

8.–

2 Die Lö­schung ei­ner Ein­tra­gung und die Be­stä­ti­gung von Ver­rich­tun­gen im Sin­ne von Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b auf dem Ver­trag sind ge­büh­ren­frei.

3 Im Fal­le des Ver­kaufs der­sel­ben Sa­che an meh­re­re Er­wer­ber mit Wohn­sitz im glei­chen Re­gis­ter­kreis ist nur ei­ne Ge­bühr ge­schul­det.

Art. 38 Selbständige Festsetzung des Kompetenzbetrages  

1 Die Ge­bühr für die Fest­set­zung des Kom­pe­tenz­be­tra­ges aus­ser­halb der Zwangs­voll­stre­ckung geht zu Las­ten des Ge­such­stel­lers und be­trägt 40 Fran­ken.

2 Dau­ert die Ver­rich­tung län­ger als ei­ne Stun­de, so be­trägt die Ge­bühr 40 Fran­ken für je­de wei­te­re hal­be Stun­de.

Art. 39 Konkursandrohung  

Die Ge­bühr für den Er­lass der Kon­kur­san­dro­hung be­stimmt sich nach Ar­ti­kel 16.

Art. 40 Güterverzeichnis  

Die Ge­bühr für die Er­stel­lung ei­nes Gü­ter­ver­zeich­nis­ses (Art. 162 und 163 SchKG) be­trägt 40 Fran­ken je hal­be Stun­de.

Art. 41 Rückzug einer Betreibung und Löschung eines Verlustscheines 24  

Die Pro­to­kol­lie­rung des Rück­zugs ei­ner Be­trei­bung und die Lö­schung ei­nes Ver­lust­schei­nes sind ge­büh­ren­frei.

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. April 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 259).

Art. 42 Übrige Eintragungen  

Die Ge­bühr für ei­ne in den Ar­ti­keln 16–41 nicht be­son­ders ta­ri­fier­te Ein­tra­gung be­trägt 5 Fran­ken.

3. Kapitel: Gebühren im Konkursverfahren

Art. 43 Geltungsbereich  

Die Ge­büh­ren nach den Ar­ti­keln 44–46 gel­ten so­wohl für die amt­li­che wie für die aus­ser­amt­li­che Kon­kurs­ver­wal­tung.

Art. 44 Feststellung der Konkursmasse  

Die Ge­bühr be­trägt 50 Fran­ken je hal­be Stun­de für die:

a.
Schlies­sung und Ver­sie­ge­lung so­wie an­de­re si­chern­de Mass­nah­men;
b.
Ein­ver­nah­me des Kon­kur­si­ten oder an­de­rer Per­so­nen;
c.
Auf­nah­me und Be­wer­tung der Ak­ti­ven;
d.
Rein­schrift des In­ven­tars;
e.
Auf­stel­lung ei­nes vor­läu­fi­gen Gläu­bi­ger­ver­zeich­nis­ses.
Art. 45 Gläubigerversammlung  

Die Ge­bühr für die Aus­ar­bei­tung des Be­rich­tes an die Gläu­bi­ger­ver­samm­lung, für de­ren Lei­tung und für die Pro­to­kol­lie­rung be­misst sich nach den durch das In­ven­tar aus­ge­wie­se­nen Ak­ti­ven und be­trägt:

Ak­ti­ven/Fran­ken

Ge­bühr/Fran­ken

bis

500 000

400.–

über

500 000

1000.–

Art. 46 Andere Verrichtungen  

1 Die Ge­bühr be­trägt:

a.
20 Fran­ken für die Ein­schrei­bung und Prü­fung je­der Kon­kurs­for­de­rung, ein­schliess­lich der Ab­fas­sung, Rein­schrift und Auf­le­gung des Kol­lo­ka­ti­ons­pla­nes;
b.
20 Fran­ken für ei­ne Ver­fü­gung über einen Ei­gen­tums­an­spruch;
c.
je 200 Fran­ken für die Schluss­rech­nung, den Ver­tei­lungs­plan und den Schluss­be­richt an das Kon­kurs­ge­richt; dau­ert die Ver­rich­tung län­ger als ei­ne Stun­de, so er­höht sich die Ge­bühr um 50 Fran­ken je wei­te­re hal­be Stun­de;
d.
20 Fran­ken für ei­ne Ab­tre­tung von Rechts­an­sprü­chen auf Ver­lan­gen ei­nes Gläu­bi­gers.

2 Im üb­ri­gen be­stim­men sich die Ge­büh­ren sinn­ge­mä­ss nach:

a.
den Ar­ti­keln 26 und 27 für die Ver­wah­rung und Ver­wal­tung von Ge­gen­stän­den des Mas­se­ver­mö­gens;
b.
Ar­ti­kel 19 für den Ein­zug von For­de­run­gen und für die Be­glei­chung von Mas­se­schul­den;
c.
den Ar­ti­keln 29, 30, 32 und 36 für die Ver­wer­tung des Mas­se­ver­mö­gens;
d.
Ar­ti­kel 33 für die Ver­tei­lung des Er­lö­ses.

3 Die Ent­schä­di­gung je hal­be Sit­zungs­stun­de be­trägt:

a.
60 Fran­ken für den Prä­si­den­ten des Gläu­bi­ge­raus­schus­ses und den Pro­to­koll­füh­rer;
b.
50 Fran­ken für die üb­ri­gen Mit­glie­der des Gläu­bi­ge­raus­schus­ses und den Kon­kurs­ver­wal­ter, der nicht als Pro­to­koll­füh­rer mit­wirkt.

4 Für Ver­rich­tun­gen aus­ser­halb von Sit­zun­gen be­trägt die Ent­schä­di­gung für den Prä­si­den­ten und die üb­ri­gen Mit­glie­der des Gläu­bi­ge­raus­schus­ses 50 Fran­ken je hal­be Stun­de.

Art. 47 Anspruchsvolle Verfahren  

1 Für Ver­fah­ren, die be­son­de­re Ab­klä­run­gen des Sach­ver­hal­tes oder von Rechts­fra­gen er­for­dern, setzt die Auf­sichts­be­hör­de das Ent­gelt für die amt­li­che und die aus­se­r­amt­li­che Kon­kurs­ver­wal­tung fest; sie be­rück­sich­tigt da­bei na­ment­lich die Schwie­rig­keit und die Be­deu­tung der Sa­che, den Um­fang der Be­mü­hun­gen so­wie den Zeit­auf­wand.

2 Fer­ner kann in sol­chen Ver­fah­ren die Auf­sichts­be­hör­de so­wohl bei amt­li­cher wie bei aus­ser­amt­li­cher Kon­kurs­ver­wal­tung die Ent­schä­di­gungs­an­sät­ze für die Mit­glie­der des Gläu­bi­ge­raus­schus­ses (Art. 46 Abs. 3 und 4) er­hö­hen.

4. Kapitel: Gerichtsgebühren

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 48 Entscheidgebühr 25  

1 So­fern die­se Ver­ord­nung nichts an­de­res vor­sieht, be­stimmt sich die Ge­bühr für einen ge­richt­li­chen Ent­scheid in be­trei­bungs­recht­li­chen Sum­mar­sa­chen (Art. 251 der Schwei­ze­ri­schen Zi­vil­pro­zess­ord­nung26, ZPO) wie folgt nach dem Streit­wert:

Streit­wert/Fran­ken

Ge­bühr/Fran­ken

bis

1 000

40–150

über

1 000

bis

10 000

50–300

über

10 000

bis

100 000

60–500

über

100 000

bis

1 000 000

70–2 000

über

1 000 000

500–4 000

2 Die Ge­bühr für den ge­richt­li­chen Ent­scheid über die Voll­streck­bar­keit ei­nes aus­län­di­schen Ent­scheids ge­mä­ss Ar­ti­kel 271 Ab­satz 3 SchKG be­trägt höchs­tens 1000 Fran­ken.

3 Kei­ne Ent­scheid­ge­bühr wird er­ho­ben, wenn es um die Si­che­rung oder Voll­stre­ckung ei­nes An­spruchs aus ei­ner Strei­tig­keit ge­mä­ss Ar­ti­kel 114 ZPO geht.

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. April 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 259).

26 SR 272

Art. 49 und 5027  

27 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 5 der V vom 18. Ju­ni 2010 über die An­pas­sung von Ver­ord­nun­gen an die Schwei­ze­ri­sche Zi­vil­pro­zess­ord­nung, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3053).

2. Abschnitt: Betreibungs- und Konkurssachen

Art. 51 Aufhebung des Rechtsstillstandes  

Die Ge­bühr für einen Ent­scheid über Auf­he­bung des Rechts­s­till­stan­des (Art. 57d SchKG) be­trägt 40–150 Fran­ken.

Art. 52 Konkurseröffnung  

Die Ge­bühr für den Ent­scheid über die Kon­kurser­öff­nung be­trägt:

a.
in nicht strei­ti­gen Fäl­len 40–200 Fran­ken;
b.
in strei­ti­gen Fäl­len 50–500 Fran­ken.
Art. 53 Andere Verfügungen des Konkursgerichts  

Die Ge­bühr be­trägt 40–200 Fran­ken für:

a.
vor­sorg­li­che An­ord­nun­gen;
b.
die Ein­stel­lung des Kon­kur­ses;
c.
die An­ord­nung des sum­ma­ri­schen Ver­fah­rens;
d.
den Wi­der­ruf des Kon­kur­ses;
e.
das Schluss­de­kret.

3. Abschnitt: Nachlassverfahren, Schuldenbereinigung und Notstundung

Art. 54 Nachlassstundung  

Die Ge­bühr für Ent­schei­de des Nach­lass­ge­richts be­trägt 200–2500 Fran­ken; das Nach­lass­ge­richt kann sie in be­son­de­ren Fäl­len bis auf 5000 Fran­ken er­hö­hen.

Art. 55 Honorar der Organe  

1 Das Nach­lass­ge­richt setzt das Ho­no­rar des Sach­wal­ters so­wie im Fal­le ei­nes Li­qui­da­ti­ons­ver­gleichs das Ho­no­rar der Li­qui­da­to­ren und der Mit­glie­der des Gläu­bi­ge­raus­schus­ses pau­schal fest.

2 Im Fal­le ei­nes Nach­lass­ver­tra­ges im Kon­kurs setzt die Auf­sichts­be­hör­de das Ho­no­rar der Kon­kurs­ver­wal­tung pau­schal fest.

3 Bei der Fest­set­zung des Ho­no­rars nach den Ab­sät­zen 1 und 2 wer­den na­ment­lich die Schwie­rig­keit und die Be­deu­tung der Sa­che, der Um­fang der Be­mü­hun­gen, der Zeit­auf­wand so­wie die Aus­la­gen be­rück­sich­tigt.

Art. 56 Einvernehmliche private Schuldenbereinigung  

1 Die Ge­bühr für Be­wil­li­gung, Ver­län­ge­rung oder Wi­der­ruf der Stun­dung be­trägt 40–200 Fran­ken.

2 Für die Fest­set­zung des Ho­no­rars des Sach­wal­ters gilt Ar­ti­kel 55 sinn­ge­mä­ss.

Art. 57 Notstundung  

Ge­büh­ren und Ho­no­ra­re im Not­stun­dungs­ver­fah­ren be­stim­men sich sinn­ge­mä­ss nach den Ar­ti­keln 40, 54 und 55.

4. Abschnitt: ...

Art. 58–6028  

28 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. 3 der Fi­nanz­marktin­fra­struk­tur­ver­ord­nung vom 25. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20155413).

5. Abschnitt: Weiterziehung und Beschwerdeverfahren; Parteientschädigung

Art. 61 Gebühren  

1 Das obe­re Ge­richt, an das ei­ne be­trei­bungs­recht­li­che Sum­mar­sa­che (Art. 251 ZPO29) wei­ter­ge­zo­gen wird, kann für sei­nen Ent­scheid ei­ne Ge­bühr er­he­ben, die höchs­tens das An­dert­halb­fa­che der für die Vor­in­stanz zu­läs­si­gen Ge­bühr be­trägt.30

2 Un­ent­gelt­lich sind:

a.
das Be­schwer­de­ver­fah­ren und die Wei­ter­zie­hung ei­nes Be­schwer­de­ent­schei­des (Art. 17–19 SchKG);
b.31
im Stun­dungs‑, Kon­kurs- und Nach­lass­ver­fah­ren der Ban­ken das Be­schwer­de­ver­fah­ren vor dem Stun­dungs­ge­richt, dem Kon­kurs­ge­richt und der Nach­lass­be­hör­de.

29 SR 272

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 5 der V vom 18. Ju­ni 2010 über die An­pas­sung von Ver­ord­nun­gen an die Schwei­ze­ri­sche Zi­vil­pro­zess­ord­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3053).

31 Art. 61 Abs. 2 Bst. b ist heu­te ge­gen­stands­los. Stun­dungs-, Kon­kurs- und Nach­lass­ver­fah­ren über Ban­ken sind seit 1. Ju­li 2004 in den Art. 33–37g des Ban­ken­ge­set­zes (SR 952.0) ge­re­gelt.

Art. 62 Parteientschädigung  

1 ...32

2 Im Be­schwer­de­ver­fah­ren nach den Ar­ti­keln 17–19 des SchKG darf kei­ne Par­tei­ent­schä­di­gung zu­ge­spro­chen wer­den.

32 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 5 der V vom 18. Ju­ni 2010 über die An­pas­sung von Ver­ord­nun­gen an die Schwei­ze­ri­sche Zi­vil­pro­zess­ord­nung, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3053).

5. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 63  

1 Die Ge­büh­ren­ver­ord­nung vom 7. Ju­li 197133 zum Bun­des­ge­setz über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs wird auf­ge­ho­ben. Sie fin­det je­doch An­wen­dung auf Ver­rich­tun­gen, die bis 31. De­zem­ber 1996 vor­ge­nom­men wur­den und für wel­che spä­ter ab­ge­rech­net wird.

2 Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 1997 in Kraft.

Art. 63a Übergangsbestimmung zur Änderung vom
28. April 2021
34  

Auf Hand­lun­gen, die vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 28. April 2021 vor­ge­nom­men wur­den, je­doch erst nach die­sem Zeit­punkt ab­ge­rech­net wer­den, fin­det das bis­he­ri­ge Recht An­wen­dung.

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. April 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 259).

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