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Gebührenverordnung zum Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs

vom 23. September 1996 (Stand am 1. Januar 2019)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 16 des Bundesgesetzes vom 11. April 1889 über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG)1,

verordnet:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Geltungsbereich  

1Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Ge­büh­ren und Ent­schä­di­gun­gen der Äm­ter, Be­hör­den und üb­ri­gen Or­ga­ne, die in An­wen­dung des SchKG oder an­de­rer Er­las­se des Bun­des im Rah­men ei­ner Zwangs­voll­stre­ckung, ei­nes Nach­lass­ver­fah­rens oder ei­ner Not­stun­dung Ver­rich­tun­gen vor­neh­men.

2Für Ver­rich­tun­gen, die in die­ser Ver­ord­nung nicht be­son­ders ta­ri­fiert sind, kann ei­ne Ge­bühr bis zu 150 Fran­ken er­ho­ben wer­den. Die Auf­sichts­be­hör­de kann hö­he­re Ge­büh­ren fest­set­zen, wenn die Schwie­rig­keit der Sa­che, der Um­fang der Be­mü­hun­gen oder der Zeit­auf­wand es recht­fer­tigt.

Art. 2 Aufsicht  

Die Auf­sichts­be­hör­de über­wacht die An­wen­dung der Ver­ord­nung; den Be­trei­bungs- und Kon­kurs­be­am­ten, aus­ser­amt­li­chen Kon­kurs­ver­wal­tern, Sach­wal­tern und Li­qui­da­to­ren steht das Recht der Wei­ter­zie­hung zu (Art. 18 und 19 SchKG).

Art. 3 Kostenrechnung  

Auf Ver­lan­gen ei­ner Par­tei wird auf de­ren Kos­ten ei­ne de­tail­lier­te Kos­ten­rech­nung, wel­che die ent­spre­chen­den Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung nen­nen muss, er­stellt; die Ge­bühr be­stimmt sich nach Ar­ti­kel 9.

Art. 4 Berechnung nach Zeitaufwand  

1Ist die Ge­bühr nach Zeit­auf­wand zu be­rech­nen, so fällt die für den Gang oder die Rei­se be­an­spruch­te Zeit aus­ser Be­tracht.

2Der Bruch­teil ei­ner hal­b­en Stun­de zählt als hal­be Stun­de.

3Die Dau­er der Ver­rich­tung ist in der Ur­kun­de an­zu­ge­ben.

Art. 5 Berechnung nach Seitenzahl  

1Ist die Ge­bühr nach der An­zahl Sei­ten ei­nes Schrift­stückes zu be­rech­nen, so gilt je­de be­schrie­be­ne Sei­te als gan­ze Sei­te.

2Sei­ten, die aus­sch­liess­lich Stan­dard­tex­te wie Ge­set­zes­tex­te oder Er­läu­te­run­gen ent­hal­ten, wer­den nicht ge­zählt.

Art. 6 Berechnung nach Forderungsbetrag  

Ist die Ge­bühr nach dem Be­trag der in Be­trei­bung ge­setz­ten For­de­rung zu be­rech­nen, so fal­len nicht be­zif­fer­te Zin­sen aus­ser Be­tracht.

Art. 7 Zustellung auf Ersuchen eines andern Amtes  

Die Ge­bühr für die Zu­stel­lung auf Er­su­chen ei­nes an­de­ren Am­tes, ein­sch­liess­lich Ein­tra­gung, be­trägt 10 Fran­ken je Zu­stel­lung.

Art. 8 Nacht-, Sonntags- und Feiertagszuschlag  

Die Ge­bühr wird ver­dop­pelt, wenn die Ver­rich­tung aus­ser­halb des Amts­lo­kals in der Zeit von 20 Uhr bis 7 Uhr, an Sonn­ta­gen oder an staat­lich an­er­kann­ten Fei­er­ta­gen (Art. 56 Ziff. 1 SchKG) vor­ge­nom­men wer­den muss.

Art. 9 Schriftstücke  

1Die Ge­bühr für die Er­stel­lung ei­nes nicht be­son­ders ta­ri­fier­ten Schrift­stücks be­trägt:

a.
8 Fran­ken je Sei­te bis zu ei­ner An­zahl von 20 Aus­fer­ti­gun­gen;
b.
4 Fran­ken je Sei­te für je­de wei­te­re Aus­fer­ti­gung.

2Schrift­stücke im Geld­ver­kehr und Ak­tenexem­pla­re sind ge­büh­ren­frei.

3Für Fo­to­ko­pi­en aus be­ste­hen­den Ak­ten kann das Amt ei­ne Ge­bühr von 2 Fran­ken je Ko­pie er­he­ben.

4Das Amt kann für das Aus­fül­len von For­mu­la­ren für Be­geh­ren ei­ne Ge­bühr bis zu 5 Fran­ken er­he­ben.

Art. 10 Telefongespräche und Faxnachrichten  

1Für ein Te­le­fon­ge­spräch kann ei­ne Ge­bühr von 5 Fran­ken er­ho­ben wer­den.

2Für den Ver­sand ei­nes Schrift­stücks per Te­le­fax kann ei­ne Ge­bühr von 1 Fran­ken er­ho­ben wer­den. Um­fasst das Schrift­stück mehr als 5 Sei­ten, so er­höht sich die Ge­bühr um 1 Fran­ken für je­weils wei­te­re 5 Sei­ten.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 5 der V vom 18. Ju­ni 2010 über die An­pas­sung von Ver­ord­nun­gen an die Schwei­ze­ri­sche Zi­vil­pro­zess­ord­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3053).

Art. 11 Öffentliche Bekanntmachungen  

Die Ge­bühr für ei­ne öf­fent­li­che Be­kannt­ma­chung be­trägt bis 40 Fran­ken. Über­steigt der Zeit­auf­wand ei­ne hal­be Stun­de, so er­höht sich die Ge­bühr um 40 Fran­ken für je­de wei­te­re hal­be Stun­de.

Art. 12 Akteneinsicht und Auskunft  

1Die Ge­bühr für die Vor­le­gung von Ak­ten oder für Aus­künf­te aus Ak­ten be­trägt 9 Fran­ken. Die Vor­le­gung von For­de­rungs­ti­teln (Art. 73 SchKG) und Aus­künf­te dar­über sind ge­büh­ren­frei.

2Über­steigt der Zeit­auf­wand ei­ne hal­be Stun­de, so er­höht sich die Ge­bühr um 40 Fran­ken für je­de wei­te­re hal­be Stun­de.

3Für schrift­li­che Aus­künf­te wird zu­sätz­lich die Ge­bühr nach Ar­ti­kel 9 er­ho­ben.

Art. 12a Schriftliche Betreibungsregisterauskünfte  

1Die Ge­bühr für einen schrift­li­chen Aus­zug aus dem Be­trei­bungs­re­gis­ter be­trägt un­ab­hän­gig von der Sei­ten­zahl pau­schal 17 Fran­ken.

2Wird der Re­gis­ter­aus­zug dem An­trag­stel­ler per Post, Fax oder elek­tro­nisch zu­ge­stellt, so be­trägt die Ge­bühr in­klu­si­ve Zu­stel­lung 18 Fran­ken. Wünscht der Emp­fän­ger ei­ne Zu­stel­lung per ein­ge­schrie­be­ner Post, so be­trägt die Ge­bühr in­klu­si­ve Zu­stel­lung 22 Fran­ken.

3Sieht das Bun­des­recht vor, dass ge­gen­über Ge­richts- und Ver­wal­tungs­be­hör­den Aus­kunft zu er­tei­len ist, so wird für den schrift­li­chen Aus­zug aus dem Be­trei­bungs­re­gis­ter von den be­tref­fen­den Be­hör­den kei­ne Ge­bühr er­ho­ben.2


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 5 der V vom 18. Ju­ni 2010 über die An­pas­sung von Ver­ord­nun­gen an die Schwei­ze­ri­sche Zi­vil­pro­zess­ord­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3053).
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Jan. 2016, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 275).

Art. 12b Gesuch nach Artikel 8a Absatz 3 Buchstabe d SchKG  

1Die Ge­bühr für das Ge­such nach Ar­ti­kel 8a Ab­satz 3 Buch­sta­be d SchKG be­trägt pau­schal 40 Fran­ken. Mit der Be­zah­lung der Ge­bühr sind sämt­li­che nach­fol­gen­den Ver­fah­rens­schrit­te so­wie al­le Aus­la­gen ab­ge­gol­ten.

2Die Ge­bühr ist in je­dem Fall und un­ab­hän­gig vom Aus­gang des Ver­fah­rens durch den Ge­such­stel­ler zu be­zah­len.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 30. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4585).

Art. 13 Auslagen im allgemeinen  

1Un­ter Vor­be­halt der Ab­sät­ze 2 und 3 sind al­le Aus­la­gen, wie Ver­wal­tungs­kos­ten, Post- und Fern­mel­de­ta­xen, Ho­no­ra­re für Sach­ver­stän­di­ge, Kos­ten für den Bei­zug der Po­li­zei so­wie Bank­spe­sen zu er­set­zen. Die Mehr­kos­ten ei­ner Nach­nah­me trägt die Par­tei, wel­che sie ver­ur­sacht.

2Bei Zu­stel­lung durch das Amt gel­ten als Aus­la­gen nur die da­durch ein­ge­spar­ten Post­ta­xen.

3Kei­nen An­spruch auf Er­satz be­grün­den:

a.
Kos­ten des Ma­te­ri­als und der Ver­viel­fäl­ti­gung ge­büh­ren­pflich­ti­ger Schrift­stücke;
b.
die all­ge­mei­nen Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­ge­büh­ren;
c.1
Post­kon­to­ta­xen, un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 19 Ab­satz 3;
d.
Die Ein­schrei­be­ge­bühr bei Zu­stel­lung ei­nes Zah­lungs­be­fehls, ei­ner Pfän­dungs­an­kün­di­gung oder ei­ner Kon­kur­san­dro­hung durch das Amt;
e.2
die Ge­bühr für die Nut­zung des eSchKG-Ver­bun­des ge­mä­ss Ar­ti­kel 15a.

4Be­dient sich das Amt bei der Zu­stel­lung ei­nes Zah­lungs­be­fehls, ei­ner Pfän­dungs­an­kün­di­gung oder ei­ner Kon­kur­san­dro­hung ei­nes be­son­de­ren Zu­stell­diens­tes der Schwei­ze­ri­schen Post, so kön­nen die die Ein­schrei­be­ge­bühr über­stei­gen­den Kos­ten der sie ver­ur­sa­chen­den Par­tei über­bun­den wer­den, so­fern vor­her min­des­tens ein er­folg­lo­ser Zu­stel­lungs­ver­such statt­ge­fun­den hat.3


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 20 der V vom 1. Dez. 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS 1997 2779).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 5 der V vom 18. Ju­ni 2010 über die An­pas­sung von Ver­ord­nun­gen an die Schwei­ze­ri­sche Zi­vil­pro­zess­ord­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3053).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 5 der V vom 18. Ju­ni 2010 über die An­pas­sung von Ver­ord­nun­gen an die Schwei­ze­ri­sche Zi­vil­pro­zess­ord­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3053).

Art. 14 Wegentschädigung, Spesenvergütung  

1Die We­gent­schä­di­gung, ein­sch­liess­lich Trans­port­kos­ten, be­trägt 2 Fran­ken für je­den Ki­lo­me­ter des Hin- und des Rück­we­ges.

2Die Ent­schä­di­gung für Mahl­zei­ten, Über­nach­tun­gen und Ne­ben­aus­la­gen be­stimmt sich nach der Ver­ord­nung des EFD vom 6. De­zem­ber 20011 zur Bun­des­per­so­nal­ver­ord­nung (VB­PV).2

3Die Auf­sichts­be­hör­de kann in be­son­de­ren Fäl­len die Ent­schä­di­gung an­ge­mes­sen er­hö­hen, wenn die Ent­le­gen­heit des Or­tes einen Auf­wand an Zeit oder Kos­ten ver­ur­sacht, den die in den Ab­sät­zen 1 und 2 vor­ge­se­he­ne Ent­schä­di­gung of­fen­sicht­lich nicht deckt.


1 SR 172.220.111.31
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 5 der V vom 18. Ju­ni 2010 über die An­pas­sung von Ver­ord­nun­gen an die Schwei­ze­ri­sche Zi­vil­pro­zess­ord­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3053).

Art. 15 Mehrere Verrichtungen  

1Meh­re­re Ver­rich­tun­gen sind so­weit mög­lich mit­ein­an­der zu be­sor­gen; die We­gent­schä­di­gung ist auf die ver­schie­de­nen Ver­rich­tun­gen zu glei­chen Tei­len um­zu­le­gen.

2Wer­den an meh­re­ren Or­ten Ver­rich­tun­gen be­sorgt, so ist die Ent­schä­di­gung nach der Ent­fer­nung der Or­te ver­hält­nis­mäs­sig auf die ein­zel­nen Ver­rich­tun­gen um­zu­le­gen.

Art. 15a Begehren nach dem eSchKG-Verbund  

1Wird ein Be­trei­bungs­be­geh­ren oder ein Be­geh­ren für einen Aus­zug aus dem Be­trei­bungs­re­gis­ter nach dem eSchKG-Ver­bund ein­ge­reicht, so er­hebt das Bun­des­amt für Jus­tiz (BJ) vom be­trof­fe­nen Be­trei­bungs­amt fol­gen­de Ge­büh­ren:

An­zahl der Be­geh­ren

Ge­bühr pro Be­geh­ren/Fran­ken

bis 1 000

1.-

über 1 000 bis 5 000

-.90

über 5 000 bis 10 000

-.80

über 10 000

-.70

2Be­treibt ein Kan­ton ei­ne zen­tra­le Ap­pli­ka­ti­on für al­le Be­trei­bungs­äm­ter und kön­nen die Ge­büh­ren ge­mä­ss Ab­satz 1 in ei­ner Rech­nung ge­stellt wer­den, so wird für de­ren Be­rech­nung die Sum­me al­ler Be­geh­ren al­ler Be­trei­bungs­äm­ter her­an­ge­zo­gen.

3Für den Bei­tritt zum eSchKG-Ver­bund wird ei­ne ein­ma­li­ge Auf­nah­me­ge­bühr von 500 Fran­ken er­ho­ben.

4Ab dem zwei­ten Ka­len­der­jahr wird von je­dem Be­tei­lig­ten im eSchKG-Ver­bund ei­ne Ge­bühr von 200 Fran­ken pro Jahr für die Er­neue­rung des Zu­gangs zum Ver­bund er­ho­ben.

5Für die Er­he­bung die­ser Ge­büh­ren ist das BJ oder ei­ne von ihm be­auf­trag­te Stel­le zu­stän­dig.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 5 der V vom 18. Ju­ni 2010 über die An­pas­sung von Ver­ord­nun­gen an die Schwei­ze­ri­sche Zi­vil­pro­zess­ord­nung (AS 2010 3053). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Jan. 2016, in Kraft seit 1. Fe­br. 2016 (AS 2016 275).

2. Kapitel: Gebühren des Betreibungsamtes

Art. 16 Zahlungsbefehl  

1Die Ge­bühr für den Er­lass, die dop­pel­te Aus­fer­ti­gung, die Ein­tra­gung und die Zu­stel­lung des Zah­lungs­be­fehls be­misst sich nach der For­de­rung und be­trägt:

For­de­rung/Fran­ken

Ge­bühr/Fran­ken

bis

100

7.-

über

100

bis

500

20.-

über

500

bis

1 000

40.-

über

1 000

bis

10 000

60.-

über

10 000

bis

100 000

90.-

über

100 000

bis

1 000 000

190.-

über

1 000 000

400.-

2Die Ge­bühr für je­de wei­te­re dop­pel­te Aus­fer­ti­gung be­trägt die Hälf­te der Ge­bühr nach Ab­satz 1.

3Die Ge­bühr für je­den Zu­stel­lungs­ver­such be­trägt 7 Fran­ken je Zah­lungs­be­fehl.

4Die Ge­bühr für die Ein­tra­gung ei­nes vor Aus­fer­ti­gung des Zah­lungs­be­fehls zu­rück­ge­zo­ge­nen Be­trei­bungs­be­geh­rens be­trägt, oh­ne Rück­sicht auf die Hö­he der For­de­rung, 5 Fran­ken.

Art. 17 Feststellung von Miete und Pacht  

Die Ge­bühr für die Fest­stel­lung der Miet- und Pacht­ver­hält­nis­se bei Grund­stücken be­trägt 40 Fran­ken je hal­be Stun­de.

Art. 18 Rechtsvorschlag  

Die mit dem Rechts­vor­schlag ver­bun­de­nen Ver­rich­tun­gen sind ge­büh­ren­frei.

Art. 19 Einzahlung und Überweisung  

1Die Ge­bühr für die Ent­ge­gen­nah­me ei­ner Zah­lung und de­ren Über­wei­sung an einen Gläu­bi­ger be­misst sich nach der be­tref­fen­den Sum­me und be­trägt:

Sum­me/Fran­ken

Ge­bühr/Fran­ken

bis

1000

5.-

über

1000

5 Pro­mil­le, je­doch höchs­tens 500.-

2Ein­zah­lun­gen des Am­tes auf ein De­pot und Ab­he­bun­gen sind ge­büh­ren­frei (Art. 9 SchKG).

3Aus­la­gen für die Über­wei­sung von Zah­lun­gen an einen Gläu­bi­ger ge­hen zu sei­nen Las­ten.

Art. 20 Vollzug der Pfändung  

1Die Ge­bühr für den Voll­zug ei­ner Pfän­dung, ein­sch­liess­lich Ab­fas­sung der Pfän­dungs­ur­kun­de, be­misst sich nach der For­de­rung und be­trägt:

For­de­rung/Fran­ken

Ge­bühr/Fran­ken

bis

100

10.-

über

100

bis

500

25.-

über

500

bis

1 000

45.-

über

1 000

bis

10 000

65.-

über

10 000

bis

100 000

90.-

über

100 000

bis

1 000 000

190.-

über

1 000 000

400.-

2Die Ge­bühr für ei­ne frucht­lo­se Pfän­dung be­trägt die Hälf­te der Ge­bühr nach Ab­satz 1, je­doch min­des­tens 10 Fran­ken. Für einen er­folg­lo­sen Pfän­dungs­ver­such be­trägt die Ge­bühr 10 Fran­ken.

3Er­for­dert der Voll­zug mehr als ei­ne Stun­de, so er­höht sich die Ge­bühr um 40 Fran­ken für je­de wei­te­re hal­be Stun­de.

4Die Ge­bühr für die Pro­to­kol­lie­rung des Fort­set­zungs­be­geh­rens, das in­fol­ge Zah­lung, Rück­zug des Fort­set­zungs­be­geh­rens, Ein­stel­lung oder Auf­he­bung der Be­trei­bung zu kei­ner Pfän­dung führt, be­trägt 5 Fran­ken.

Art. 21 Arrestvollzug und Aufnahme eines Retentionsverzeichnisses  

Die Ge­bühr für den Ar­rest­voll­zug und für die Auf­nah­me ei­nes Re­ten­ti­ons­ver­zeich­nis­ses be­misst sich nach Ar­ti­kel 20.

Art. 22 Ergänzung der Pfändung und Nachpfändung, Pfändungsanschluss und Revision von Einkommenspfändungen  

1Die Ge­bühr für ei­ne Er­gän­zung der Pfän­dung (Art. 110 und 111 SchKG) und für ei­ne Nach­p­fän­dung von Am­tes we­gen (Art. 145 SchKG) oder auf Be­geh­ren ei­nes Gläu­bi­gers be­stimmt sich nach Ar­ti­kel 20.

2Die Ge­bühr für die Vor­mer­kung der Teil­nah­me ei­nes wei­te­ren Gläu­bi­gers an der Pfän­dung oh­ne Er­gän­zung der­sel­ben be­trägt 6 Fran­ken.

3Die Ge­bühr für die Re­vi­si­on der Ein­kom­mens­pfän­dung (Art. 93 SchKG) be­trägt die Hälf­te der Ge­bühr nach Ar­ti­kel 20 Ab­satz 1.

Art. 23 Pfändung für mehrere Forderungen  

1Die gleich­zei­ti­ge Pfän­dung für meh­re­re For­de­run­gen ge­gen den­sel­ben Schuld­ner gilt als ei­ne Pfän­dung. Die Ge­bühr be­misst sich nach dem Ge­samt­be­trag der For­de­run­gen.

2Ge­büh­ren und Aus­la­gen sind auf die ein­zel­nen Be­trei­bun­gen im Ver­hält­nis der For­de­rungs­be­trä­ge zu ver­tei­len.

3Ver­ur­sacht ein Gläu­bi­ger zu­sätz­li­che Ge­büh­ren und Aus­la­gen, so sind die­se ein­zeln nach dem Ver­ur­sa­cher­prin­zip zu ver­rech­nen.

Art. 24 Abschrift der Pfändungsurkunde  

Die Ge­bühr für die Ab­schrift der Pfän­dungs­ur­kun­de (Art. 112 SchKG) oder ei­nes Nach­tra­ges da­zu (Art. 113 SchKG) be­stimmt sich nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1.

Art. 25 Beweismittel für Drittansprüche  

Die Ge­bühr für die Vor­le­gung der Be­weis­mit­tel für einen Drit­t­an­spruch im Pfän­dungs-, Ar­rest- oder Re­ten­ti­ons­ver­fah­ren geht zu Las­ten des Ge­such­stel­lers und be­stimmt sich nach Ar­ti­kel 12.

Art. 26 Verwahrung beweglicher Sachen  

1Die Ge­bühr für die Ver­wah­rung von ge­pfän­de­ten oder ar­res­tier­ten Wert­schrif­ten so­wie von Wert­schrif­ten, die zur Faust­pfand­ver­wer­tung ein­ge­lie­fert wur­den, be­trägt mo­nat­lich 0,3 Pro­mil­le vom Kurs­wert oder, wenn die­ser nicht fest­stell­bar ist, vom Schät­zungs­wert, höchs­tens je­doch 500 Fran­ken ins­ge­samt je Ver­wah­rung.

2Die Ge­bühr für die Ver­wah­rung von Pfand­ti­teln, die beim Gläu­bi­ger in der Be­trei­bung auf Grund­pfand­ver­wer­tung ein­ge­for­dert wur­den, be­trägt mo­nat­lich 0,1 Pro­mil­le vom Nenn­wert, höchs­tens je­doch 500 Fran­ken ins­ge­samt je Ver­wah­rung.

3Die Ge­bühr für die Ver­wah­rung ei­ner an­de­ren Wert­sa­che be­trägt je Stück 5 Fran­ken mo­nat­lich.

4Das Amt setzt für die Ver­wah­rung von Ge­brauchs- oder Ver­brauchs­ge­gen­stän­den, un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Schät­zungs­wer­tes, ei­ne an­ge­mes­se­ne Ge­bühr fest.

Art. 27 Verwaltung von Grundstücken  

1Die Ge­bühr für die Ver­wal­tung von Grund­stücken, ein­sch­liess­lich Ab­schluss von Miet- oder Pacht­ver­trä­gen so­wie Buch- und Rech­nungs­füh­rung, be­trägt 5 Pro­zent der wäh­rend der Dau­er der Ver­wal­tung er­ziel­ten oder er­ziel­ba­ren Miet- oder Pacht­zin­se.

2Wird das Grund­stück nicht ge­nutzt, so be­trägt die jähr­li­che Ge­bühr 1 Pro­mil­le des Schät­zungs­wer­tes des Grund­stücks.

3Die tat­säch­li­chen Ver­wal­tungs­kos­ten (Un­kos­ten, Ba­raus­la­gen) gel­ten als Aus­la­gen.

4Die Auf­sichts­be­hör­de kann in be­son­de­ren Fäl­len die Ge­bühr an­ge­mes­sen er­hö­hen.

Art. 28 Schätzung von Pfändern  

Ge­büh­ren und Aus­la­gen für die Schät­zung von Faust­pfän­dern und Grund­stücken bei Be­trei­bung auf Pfand­ver­wer­tung, ein­sch­liess­lich Ab­fas­sung der Schät­zungs­ur­kun­de, be­stim­men sich nach Ar­ti­kel 20.

Art. 29 Lastenverzeichnis und Steigerungsbedingungen  

1Die Ge­bühr für die Auf­stel­lung des Las­ten­ver­zeich­nis­ses be­trägt 300 Fran­ken für je­des Grund­stück.

2Die Ge­bühr für die Fest­set­zung der Stei­ge­rungs­be­din­gun­gen be­trägt 150 Fran­ken für je­des Grund­stück.

3Sind für be­weg­li­che Sa­chen be­son­de­re Stei­ge­rungs­be­din­gun­gen fest­zu­set­zen, so be­trägt die Ge­bühr 100 Fran­ken.

4Die Ge­bühr für die Be­rei­ni­gung des Las­ten­ver­zeich­nis­ses und der Stei­ge­rungs­be­din­gun­gen für wei­te­re Stei­ge­run­gen be­trägt die Hälf­te der Ge­büh­ren nach den Ab­sät­zen 1 und 2.

Art. 30 Versteigerung, Freihandverkauf und Ausverkauf  

1Die Ge­bühr für die Vor­be­rei­tung und Durch­füh­rung ei­ner Ver­stei­ge­rung, ei­nes Frei­hand­ver­kaufs oder ei­nes Aus­ver­kaufs, ein­sch­liess­lich Ab­fas­sung des Pro­to­kolls, be­misst sich:

a.
bei der Ver­stei­ge­rung nach dem ge­sam­ten Zu­schlags­preis;
b.
beim Frei­hand­ver­kauf nach dem ge­sam­ten Kauf­preis;
c.
beim Aus­ver­kauf nach dem ge­sam­ten Er­lös.

2Sie be­trägt:

Zu­schlags­preis, Kauf­preis oder Er­lös/Fran­ken

Ge­bühr/Fran­ken

bis

500

10.-

über

500

bis

1 000

50.-

über

1 000

bis

10 000

100.-

über

10 000

bis

100 000

200.-

über

100 000

2 Pro­mil­le

3Die Ge­bühr darf auf kei­nen Fall den er­ziel­ten Er­lös über­stei­gen.

4Fin­det sich kein Er­wer­ber, so be­misst sich die Ge­bühr nach dem Schät­zungs­wert und ver­min­dert sich um die Hälf­te, be­trägt aber höchs­tens 1000 Fran­ken.

5Dau­ert die Ver­wer­tung län­ger als ei­ne Stun­de, so er­höht sich die Ge­bühr um 40 Fran­ken für je­de wei­te­re hal­be Stun­de.

6Die Kos­ten für Ge­hil­fen und Lo­ka­le gel­ten als Aus­la­gen.

7Die Ge­bühr für die Ein­tra­gung des Ver­wer­tungs­be­geh­rens be­trägt 5 Fran­ken, wenn die Ver­wer­tung in­fol­ge Zah­lung, Rück­zug des Be­geh­rens oder Ein­stel­lung der Be­trei­bung nicht durch­ge­führt wird. Er­folgt der Rück­zug oder die Zah­lung erst nach der Be­kannt­ma­chung, so be­misst sich die Ge­bühr nach Ab­satz 4.

Art. 31 Verwertung aus mehreren Betreibungen  

Wer­den Ge­gen­stän­de aus ver­schie­de­nen Be­trei­bun­gen gleich­zei­tig ver­wer­tet, so ist die Ver­wer­tungs­ge­bühr nach dem Ge­sam­t­er­lös zu be­rech­nen. Die­ser Be­trag ist auf die ein­zel­nen Be­trei­bun­gen zu ver­tei­len, und zwar im Ver­hält­nis des Er­lö­ses aus den be­tref­fen­den Ob­jek­ten oder, wenn sich kein Er­wer­ber fin­det, im Ver­hält­nis zu den Schät­zungs­wer­ten.

Art. 32 Mitteilungen an das Grundbuchamt  

Die Ge­bühr für die dop­pelt aus­zu­fer­ti­gen­de Mit­tei­lung ei­ner Hand­än­de­rung an das Grund­buchamt so­wie die Ver­an­las­sung der er­for­der­li­chen Lö­schun­gen und Um­schrei­bun­gen (Art. 150 Abs. 3 SchKG) be­trägt 100 Fran­ken.

Art. 33 Einzug und Überweisung  

Die Ge­bühr für den Ein­zug des Ver­wer­tungs­er­lö­ses und der Zah­lun­gen aus Ein­kom­mens­pfän­dun­gen und de­ren Über­wei­sung an einen Gläu­bi­ger be­stimmt sich nach Ar­ti­kel 19; über­bun­de­ne Be­trä­ge gel­ten nicht als Ver­wer­tungs­er­lös.

Art. 34 Erstellung des Kollokations- und Verteilungsplans  

1Die Ge­bühr für die Er­stel­lung ei­nes Kol­lo­ka­ti­ons- und Ver­tei­lungs­pla­nes be­trägt:

a.
25 Fran­ken für die ers­te Sei­te bei be­weg­li­chen Sa­chen und For­de­run­gen;
b.
70 Fran­ken für die ers­te Sei­te bei Grund­stücken al­lein oder zu­sam­men mit be­weg­li­chen Sa­chen oder For­de­run­gen;
c.
8 Fran­ken für je­de wei­te­re Sei­te.

2Die Ge­bühr für die Ab­rech­nung ei­ner Ein­kom­mens­pfän­dung, für die kein Ver­tei­lungs­plan not­wen­dig ist, be­trägt 10 Fran­ken je Be­trei­bung.

Art. 35 Anweisung von Forderungen  

1Die Ge­bühr für die An­wei­sung von For­de­run­gen des Schuld­ners an Zah­lungs Statt (Art. 131 Abs. 1 SchKG) be­stimmt sich sinn­ge­mä­ss nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 1.

2Die Ge­bühr für die An­wei­sung von For­de­run­gen des Schuld­ners zur Ein­trei­bung (Art. 131 Abs. 2 SchKG) be­trägt 20 Fran­ken.

Art. 36 Besondere Art der Abgeltung  

Die Ge­bühr für die Fest­stel­lung, dass ei­ne in bar zu til­gen­de For­de­rung auf an­de­re Wei­se ab­ge­gol­ten wird, be­trägt 20 Fran­ken.

Art. 37 Eigentumsvorbehalt  

1Die Ge­bühr für die Ver­rich­tun­gen bei der Ein­tra­gung von Ei­gen­tums­vor­be­hal­ten nach Ver­ord­nung vom 19. De­zem­ber 19101 be­tref­fend die Ein­tra­gung der Ei­gen­tums­vor­be­hal­te geht zu Las­ten des An­trag­stel­lers und be­trägt:

Rest­schuld/Fran­ken

Ge­bühr/Fran­ken

a.

für die Ein­tra­gung des Ei­gen­tums­vor­be­hal­tes:

bis

1 000

25.-

über

1 000

bis

5 000

50.-

über

5 000

bis

10 000

60.-

über

10 000

6 Pro­mil­le, je­doch höchs­tens 150.-

b.

für die Ein­tra­gung ei­ner Zes­si­on

10.-

c.

für die Vor­le­gung des Re­gis­ters oder für ei­ne sich dar­auf stüt­zen­de Aus­kunft

9.-

d.

für Aus­zü­ge, Be­schei­ni­gun­gen und schrift­li­che Mit­tei­lun­gen über­dies für je­de Sei­te

8.-

2Die Lö­schung ei­ner Ein­tra­gung und die Be­stä­ti­gung von Ver­rich­tun­gen im Sin­ne von Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b auf dem Ver­trag sind ge­büh­ren­frei.

3Im Fal­le des Ver­kaufs der­sel­ben Sa­che an meh­re­re Er­wer­ber mit Wohn­sitz im glei­chen Re­gis­ter­kreis ist nur ei­ne Ge­bühr ge­schul­det.


Art. 38 Selbständige Festsetzung des Kompetenzbetrages  

1Die Ge­bühr für die Fest­set­zung des Kom­pe­tenz­be­tra­ges aus­ser­halb der Zwangs­voll­stre­ckung geht zu Las­ten des Ge­such­stel­lers und be­trägt 40 Fran­ken.

2Dau­ert die Ver­rich­tung län­ger als ei­ne Stun­de, so be­trägt die Ge­bühr 40 Fran­ken für je­de wei­te­re hal­be Stun­de.

Art. 39 Konkursandrohung  

Die Ge­bühr für den Er­lass der Kon­kur­san­dro­hung be­stimmt sich nach Ar­ti­kel 16.

Art. 40 Güterverzeichnis  

Die Ge­bühr für die Er­stel­lung ei­nes Gü­ter­ver­zeich­nis­ses (Art. 162 und 163 SchKG) be­trägt 40 Fran­ken je hal­be Stun­de.

Art. 41 Löschung eines Verlustscheines  

Die Lö­schung ei­nes Ver­lust­schei­nes ist ge­büh­ren­frei.

Art. 42 Übrige Eintragungen  

Die Ge­bühr für ei­ne in den Ar­ti­keln 16-41 nicht be­son­ders ta­ri­fier­te Ein­tra­gung be­trägt 5 Fran­ken.

3. Kapitel: Gebühren im Konkursverfahren

Art. 43 Geltungsbereich  

Die Ge­büh­ren nach den Ar­ti­keln 44-46 gel­ten so­wohl für die amt­li­che wie für die aus­ser­amt­li­che Kon­kurs­ver­wal­tung.

Art. 44 Feststellung der Konkursmasse  

Die Ge­bühr be­trägt 50 Fran­ken je hal­be Stun­de für die:

a.
Schlies­sung und Ver­sie­ge­lung so­wie an­de­re si­chern­de Mass­nah­men;
b.
Ein­ver­nah­me des Kon­kur­si­ten oder an­de­rer Per­so­nen;
c.
Auf­nah­me und Be­wer­tung der Ak­ti­ven;
d.
Rein­schrift des In­ven­tars;
e.
Auf­stel­lung ei­nes vor­läu­fi­gen Gläu­bi­ger­ver­zeich­nis­ses.
Art. 45 Gläubigerversammlung  

Die Ge­bühr für die Aus­ar­bei­tung des Be­rich­tes an die Gläu­bi­ger­ver­samm­lung, für de­ren Lei­tung und für die Pro­to­kol­lie­rung be­misst sich nach den durch das In­ven­tar aus­ge­wie­se­nen Ak­ti­ven und be­trägt:

Ak­ti­ven/Fran­ken

Ge­bühr/Fran­ken

bis

500 000

400.-

über

500 000

1000.-

Art. 46 Andere Verrichtungen  

1Die Ge­bühr be­trägt:

a.
20 Fran­ken für die Ein­schrei­bung und Prü­fung je­der Kon­kurs­for­de­rung, ein­sch­liess­lich der Ab­fas­sung, Rein­schrift und Auf­le­gung des Kol­lo­ka­ti­ons­pla­nes;
b.
20 Fran­ken für ei­ne Ver­fü­gung über einen Ei­gen­tums­an­spruch;
c.
je 200 Fran­ken für die Schluss­rech­nung, den Ver­tei­lungs­plan und den Schluss­be­richt an das Kon­kurs­ge­richt; dau­ert die Ver­rich­tung län­ger als ei­ne Stun­de, so er­höht sich die Ge­bühr um 50 Fran­ken je wei­te­re hal­be Stun­de;
d.
20 Fran­ken für ei­ne Ab­tre­tung von Rechts­an­sprü­chen auf Ver­lan­gen ei­nes Gläu­bi­gers.

2Im üb­ri­gen be­stim­men sich die Ge­büh­ren sinn­ge­mä­ss nach:

a.
den Ar­ti­keln 26 und 27 für die Ver­wah­rung und Ver­wal­tung von Ge­gen­stän­den des Mas­se­ver­mö­gens;
b.
Ar­ti­kel 19 für den Ein­zug von For­de­run­gen und für die Be­glei­chung von Mas­se­schul­den;
c.
den Ar­ti­keln 29, 30, 32 und 36 für die Ver­wer­tung des Mas­se­ver­mö­gens;
d.
Ar­ti­kel 33 für die Ver­tei­lung des Er­lö­ses.

3Die Ent­schä­di­gung je hal­be Sit­zungs­stun­de be­trägt:

a.
60 Fran­ken für den Prä­si­den­ten des Gläu­bi­ge­raus­schus­ses und den Pro­to­koll­füh­rer;
b.
50 Fran­ken für die üb­ri­gen Mit­glie­der des Gläu­bi­ge­raus­schus­ses und den Kon­kurs­ver­wal­ter, der nicht als Pro­to­koll­füh­rer mit­wirkt.

4Für Ver­rich­tun­gen aus­ser­halb von Sit­zun­gen be­trägt die Ent­schä­di­gung für den Prä­si­den­ten und die üb­ri­gen Mit­glie­der des Gläu­bi­ge­raus­schus­ses 50 Fran­ken je hal­be Stun­de.

Art. 47 Anspruchsvolle Verfahren  

1Für Ver­fah­ren, die be­son­de­re Ab­klä­run­gen des Sach­ver­hal­tes oder von Rechts­fra­gen er­for­dern, setzt die Auf­sichts­be­hör­de das Ent­gelt für die amt­li­che und die aus­ser­amt­li­che Kon­kurs­ver­wal­tung fest; sie be­rück­sich­tigt da­bei na­ment­lich die Schwie­rig­keit und die Be­deu­tung der Sa­che, den Um­fang der Be­mü­hun­gen so­wie den Zeit­auf­wand.

2Fer­ner kann in sol­chen Ver­fah­ren die Auf­sichts­be­hör­de so­wohl bei amt­li­cher wie bei aus­ser­amt­li­cher Kon­kurs­ver­wal­tung die Ent­schä­di­gungs­an­sät­ze für die Mit­glie­der des Gläu­bi­ge­raus­schus­ses (Art. 46 Abs. 3 und 4) er­hö­hen.

4. Kapitel: Gerichtsgebühren

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 48 Spruchgebühr  

So­fern die­se Ver­ord­nung nichts an­de­res vor­sieht, be­stimmt sich die Spruch­ge­bühr für einen ge­richt­li­chen Ent­scheid in be­trei­bungs­recht­li­chen Sum­mar­sa­chen (Art. 251 der Zi­vil­pro­zess­ord­nung vom 19. Dez. 20081, ZPO) wie folgt nach dem Streit­wert:2

Streit­wert/Fran­ken

Ge­bühr/Fran­ken

bis

1 000

40-150

über

1 000

bis

10 000

50-300

über

10 000

bis

100 000

60-500

über

100 000

bis

1 000 000

70-1000

über

1 000 000

120-2000


1 SR 272
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 5 der V vom 18. Ju­ni 2010 über die An­pas­sung von Ver­ord­nun­gen an die Schwei­ze­ri­sche Zi­vil­pro­zess­ord­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3053).

Art. 49 und 50  

1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 5 der V vom 18. Ju­ni 2010 über die An­pas­sung von Ver­ord­nun­gen an die Schwei­ze­ri­sche Zi­vil­pro­zess­ord­nung, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3053).

2. Abschnitt: Betreibungs- und Konkurssachen

Art. 51 Aufhebung des Rechtsstillstandes  

Die Ge­bühr für einen Ent­scheid über Auf­he­bung des Rechts­s­till­stan­des (Art. 57d SchKG) be­trägt 40-150 Fran­ken.

Art. 52 Konkurseröffnung  

Die Ge­bühr für den Ent­scheid über die Kon­kurser­öff­nung be­trägt:

a.
in nicht strei­ti­gen Fäl­len 40-200 Fran­ken;
b.
in strei­ti­gen Fäl­len 50-500 Fran­ken.
Art. 53 Andere Verfügungen des Konkursgerichts  

Die Ge­bühr be­trägt 40-200 Fran­ken für:

a.
vor­sorg­li­che An­ord­nun­gen;
b.
die Ein­stel­lung des Kon­kur­ses;
c.
die An­ord­nung des sum­ma­ri­schen Ver­fah­rens;
d.
den Wi­der­ruf des Kon­kur­ses;
e.
das Schluss­de­kret.

3. Abschnitt: Nachlassverfahren, Schuldenbereinigung und Notstundung

Art. 54 Nachlassstundung  

Die Ge­bühr für Ent­schei­de des Nach­lass­ge­richts be­trägt 200-2500 Fran­ken; das Nach­lass­ge­richt kann sie in be­son­de­ren Fäl­len bis auf 5000 Fran­ken er­hö­hen.

Art. 55 Honorar der Organe  

1Das Nach­lass­ge­richt setzt das Ho­no­rar des Sach­wal­ters so­wie im Fal­le ei­nes Li­qui­da­ti­ons­ver­gleichs das Ho­no­rar der Li­qui­da­to­ren und der Mit­glie­der des Gläu­bi­ge­raus­schus­ses pau­schal fest.

2Im Fal­le ei­nes Nach­lass­ver­tra­ges im Kon­kurs setzt die Auf­sichts­be­hör­de das Ho­no­rar der Kon­kurs­ver­wal­tung pau­schal fest.

3Bei der Fest­set­zung des Ho­no­rars nach den Ab­sät­zen 1 und 2 wer­den na­ment­lich die Schwie­rig­keit und die Be­deu­tung der Sa­che, der Um­fang der Be­mü­hun­gen, der Zeit­auf­wand so­wie die Aus­la­gen be­rück­sich­tigt.

Art. 56 Einvernehmliche private Schuldenbereinigung  

1Die Ge­bühr für Be­wil­li­gung, Ver­län­ge­rung oder Wi­der­ruf der Stun­dung be­trägt 40-200 Fran­ken.

2Für die Fest­set­zung des Ho­no­rars des Sach­wal­ters gilt Ar­ti­kel 55 sinn­ge­mä­ss.

Art. 57 Notstundung  

Ge­büh­ren und Ho­no­ra­re im Not­stun­dungs­ver­fah­ren be­stim­men sich sinn­ge­mä­ss nach den Ar­ti­keln 40, 54 und 55.

4. Abschnitt: …

Art. 58-60  

1 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. 3 der Fi­nanz­marktin­fra­struk­tur­ver­ord­nung vom 25. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5413).

5. Abschnitt: Weiterziehung und Beschwerdeverfahren; Parteientschädigung

Art. 61 Gebühren  

1Das obe­re Ge­richt, an das ei­ne be­trei­bungs­recht­li­che Sum­mar­sa­che (Art. 251 ZPO1) wei­ter­ge­zo­gen wird, kann für sei­nen Ent­scheid ei­ne Ge­bühr er­he­ben, die höchs­tens das An­dert­halb­fa­che der für die Vor­in­stanz zu­läs­si­gen Ge­bühr be­trägt.2

2Un­ent­gelt­lich sind:

a.
das Be­schwer­de­ver­fah­ren und die Wei­ter­zie­hung ei­nes Be­schwer­de­ent­schei­des (Art. 17-19 SchKG);
b.3
im Stun­dungs-, Kon­kurs- und Nach­lass­ver­fah­ren der Ban­ken das Be­schwer­de­ver­fah­ren vor dem Stun­dungs­ge­richt, dem Kon­kurs­ge­richt und der Nach­lass­be­hör­de.

1 SR 272
2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 5 der V vom 18. Ju­ni 2010 über die An­pas­sung von Ver­ord­nun­gen an die Schwei­ze­ri­sche Zi­vil­pro­zess­ord­nung, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3053).
3 Art. 61 Abs. 2 Bst. b ist heu­te ge­gen­stands­los. Stun­dungs-, Kon­kurs- und Nach­lass­ver­fah­ren über Ban­ken sind seit 1. Ju­li 2004 in den Art. 33-37g des Ban­ken­ge­set­zes (SR 952.0) ge­re­gelt.

Art. 62 Parteientschädigung  

11

2Im Be­schwer­de­ver­fah­ren nach den Ar­ti­keln 17-19 des SchKG darf kei­ne Par­tei­ent­schä­di­gung zu­ge­spro­chen wer­den.


1 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 5 der V vom 18. Ju­ni 2010 über die An­pas­sung von Ver­ord­nun­gen an die Schwei­ze­ri­sche Zi­vil­pro­zess­ord­nung, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3053).

5. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 63  

1Die Ge­büh­ren­ver­ord­nung vom 7. Ju­li 19711 zum Bun­des­ge­setz über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs wird auf­ge­ho­ben. Sie fin­det je­doch An­wen­dung auf Ver­rich­tun­gen, die bis 31. De­zem­ber 1996 vor­ge­nom­men wur­den und für wel­che spä­ter ab­ge­rech­net wird.

2Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 1997 in Kraft.


1 [AS 1971 1080, 1977 2164, 1983 784, 1987 757, 1989 2409, 1991 1312, 1994 202 358]

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