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1. Abschnitt: Allgemeine Verfahrensbestimmungen

Art. 448 Anwendbares Recht  

1 Ver­fah­ren, die bei In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes hän­gig sind, wer­den nach neu­em Recht fort­ge­führt, so­weit die nach­fol­gen­den Be­stim­mun­gen nichts an­de­res vor­se­hen.

2 Ver­fah­rens­hand­lun­gen, die vor In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes an­ge­ord­net oder durch­ge­führt wor­den sind, be­hal­ten ih­re Gül­tig­keit.

Art. 449 Zuständigkeit  

1 Ver­fah­ren, die bei In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes hän­gig sind, wer­den von den nach neu­em Recht zu­stän­di­gen Be­hör­den wei­ter­ge­führt, so­weit die nach­fol­gen­den Be­stim­mun­gen nichts an­de­res vor­se­hen.

2 Kon­flik­te über die Zu­stän­dig­keit zwi­schen Be­hör­den des glei­chen Kan­tons ent­schei­det die Be­schwer­de­in­stanz des je­wei­li­gen Kan­tons, sol­che zwi­schen Be­hör­den ver­schie­de­ner Kan­to­ne oder zwi­schen kan­to­na­len und eid­ge­nös­si­schen Be­hör­den das Bun­dess­traf­ge­richt.

2. Abschnitt: Erstinstanzliches Hauptverfahren und besondere Verfahren

Art. 450 Erstinstanzliches Hauptverfahren  

Ist bei In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes die Haupt­ver­hand­lung be­reits er­öff­net, so wird sie nach bis­he­ri­gem Recht, vom bis­her zu­stän­di­gen ers­tin­stanz­li­chen Ge­richt, fort­ge­führt.

Art. 451 Selbstständige nachträgliche Entscheide des Gerichts  

Selbst­stän­di­ge nach­träg­li­che Ent­schei­de des Ge­richts wer­den nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes von der Straf­be­hör­de ge­fällt, die nach die­sem Ge­setz für das ers­tin­stanz­li­che Ur­teil zu­stän­dig ge­we­sen wä­re.

Art. 452 Abwesenheitsverfahren  

1 Ge­su­che um neue Be­ur­tei­lung nach ei­nem Ab­we­sen­heits­ur­teil, die bei In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes hän­gig sind, wer­den nach bis­he­ri­gem Recht be­ur­teilt.

2 Ge­su­che um neue Be­ur­tei­lung nach ei­nem Ab­we­sen­heits­ur­teil nach bis­he­ri­gem Recht, die nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes ge­stellt wer­den, wer­den nach dem Recht be­ur­teilt, das für die ge­such­stel­len­de Per­son güns­ti­ger ist.

3 Für die neue Be­ur­tei­lung gilt neu­es Recht. Zu­stän­dig ist das Ge­richt, das nach die­sem Ge­setz für das Ab­we­sen­heits­ur­teil zu­stän­dig ge­we­sen wä­re.

3. Abschnitt: Rechtsmittelverfahren

Art. 453 Vor Inkrafttreten dieses Gesetzes gefällte Entscheide  

1 Ist ein Ent­scheid vor In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes ge­fällt wor­den, so wer­den Rechts­mit­tel da­ge­gen nach bis­he­ri­gem Recht, von den bis­her zu­stän­di­gen Be­hör­den, be­ur­teilt.

2 Wird ein Ver­fah­ren von der Rechts­mit­tel­in­stanz oder vom Bun­des­ge­richt zur neu­en Be­ur­tei­lung zu­rück­ge­wie­sen, so ist neu­es Recht an­wend­bar. Die neue Be­ur­tei­lung er­folgt durch die Be­hör­de, die nach die­sem Ge­setz für den auf­ge­ho­be­nen Ent­scheid zu­stän­dig ge­we­sen wä­re.

Art. 454 Nach Inkrafttreten dieses Gesetzes gefällte Entscheide  

1 Für Rechts­mit­tel ge­gen ers­tin­stanz­li­che Ent­schei­de, die nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes ge­fällt wer­den, gilt neu­es Recht.

2 Für Rechts­mit­tel ge­gen ers­tin­stanz­li­che Ent­schei­de hö­he­rer Ge­richts­in­stan­zen, die nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes nach bis­he­ri­gem Recht ge­fällt wer­den, gilt das bis­he­ri­ge Recht.

4. Abschnitt: Einsprachen gegen Strafbefehle; Privatstrafklageverfahren

Art. 455 Einsprachen gegen Strafbefehle  

Für Ein­spra­chen ge­gen Straf­be­feh­le gilt Ar­ti­kel 453 sinn­ge­mä­ss.

Art. 456 Privatstrafklageverfahren  

Pri­vat­straf­kla­ge­ver­fah­ren nach bis­he­ri­gem kan­to­na­lem Recht, die bei In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes bei ei­nem ers­tin­stanz­li­chen Ge­richt hän­gig sind, wer­den bis zum Ab­schluss des ers­tin­stanz­li­chen Ver­fah­rens nach bis­he­ri­gem Recht, vom bis­her zu­stän­di­gen Ge­richt, fort­ge­führt.

5. Abschnitt: Übergangsbestimmung zur Änderung vom 28. September 2012175

175 Eingefügt durch Ziff. I 2 des BG vom 28. Sept. 2012 (Protokollierungsvorschriften), in Kraft seit 1. Mai 2013 (AS 2013 851; BBl 2012 57075719).

Art. 456a  

In Ver­fah­ren, die bei In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 28. Sep­tem­ber 2012 die­ses Ge­set­zes rechts­hän­gig sind, gilt für Ein­ver­nah­men ab dem Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens das neue Recht.

4. Kapitel: Referendum und Inkrafttreten

Art. 457  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ja­nu­ar 2011176

176 BRB vom 31. März 2010

Anhang 1

(Art. 446 Abs. 1)

Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts

I

Die nachstehenden Bundesgesetze werden aufgehoben:

1.
Bundesgesetz vom 15. Juni 1934177 über die Bundesstrafrechtspflege;
2.
Bundesgesetz vom 20. Juni 2003178 über die verdeckte Ermittlung.

II

Die nachstehenden Bundesgesetze werden wie folgt geändert:

179

177 [BS 3 303; AS 1971 777Ziff. III 4; 1974 1857Anhang Ziff. 2; 1978 688Art. 88 Ziff. 4; 1979 1170; 1992 288Anhang Ziff. 15, 2465Anhang Ziff. 2; 1993 1993; 1997 2465Anhang Ziff. 7; 2000 505Ziff. I 3, 2719Ziff. II 3, 2725Ziff. II; 2001 118 Ziff. I 3, 3071Ziff. II 1, 3096Anhang Ziff. 2, 3308; 2003 2133Anhang Ziff. 9; 2004 1633Ziff. I 4; 2005 5685Anhang Ziff. 19; 2006 1205Anhang Ziff. 10; 2007 6087; 2008 1607Anhang Ziff. 1, 4989Anhang 1 Ziff. 6, 5463Anhang Ziff. 3; 2009 6605Anhang Ziff. II 3]

178 [AS 2004 1409; 2006 2197Anhang Ziff. 29; 2007 5437Anhang Ziff. II 6; 2006 5437Art. 2 Ziff. 2. AS 2010 1881Anhang 1 Ziff. I 2]

179 Die Änderungen können unter AS 2010 1881konsultiert werden.

Anhang 2

(Art. 447)

Koordinationsbestimmungen

1. Koordination von Artikel 305 Absatz 2 Buchstabe b Strafprozessordnung mit dem neuen Opferhilfegesetz 180

180 Das neue OHG trat am 1. Jan. 2009 in Kraft.

Unabhängig davon, ob das neue Opferhilfegesetz vom 23. März 2007181 (neues OHG) oder die Strafprozessordnung vom 5. Oktober 2007 (StPO) zuerst in Kraft tritt, wird mit Inkrafttreten des später in Kraft tretenden Gesetzes sowie bei gleichzeitigem Inkrafttreten Artikel 305 Absatz 2 Buchstabe b StPO wie folgt geändert:

2. Koordination von Ziffer 9 des Anhangs 1 mit dem neuen OHG

Unabhängig davon, ob das neue OHG oder die StPO zuerst in Kraft tritt, wird mit Inkrafttreten des später in Kraft tretenden Gesetzes sowie bei gleichzeitigem Inkrafttreten Ziffer 9 des Anhangs 1 der StPO gegenstandslos und das neue OHG wird gemäss Ziffer 10 des Anhangs 1 der StPO geändert.

3. Koordination des Militärstrafprozesses vom 23. März 1979 (Anhang 1 Ziffer 12) mit dem neuen OHG182182

Unabhängig davon, ob das neue OHG oder die StPO zuerst in Kraft tritt, werden mit Inkrafttreten des später in Kraft tretenden Gesetzes sowie bei gleichzeitigem Inkrafttreten die Artikel 84a, 104 Absatz 3 und 118 Absatz 2 von Ziffer 12 des Anhangs 1 der StPO wie folgt geändert:

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