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Verordnung
über die Militärstrafrechtspflege
(MStV)

vom 24. Oktober 1979 (Stand am 1. Januar 2018)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 81 Absatz 5, 195 Absatz 5, 199 und 214 des Militärstrafgesetzes vom 13. Juni 19271 (MStG),
die Artikel 6, 10, 26 Absatz 2, 27 Absatz 2, 83, 84 Absatz 5, 93 und 218
des Militärstrafprozesses vom 23. März 19792 (MStP),
die Artikel 13 Absatz 5, 42 Absatz 2 des Militärgesetzes vom 3. Februar 19953 (MG) und Artikel 128 Absatz 2 des Zollgesetzes vom 1. Oktober 19254,5

verordnet:

1SR 321.0

2SR 322.1

3SR 510.10

4 [BS 6 465; AS 1956 587, 1959 1343Art. 11 Ziff. III, 1973 644, 1974 1857Anhang Ziff. 7, 1980 1793Ziff. I 1, 1992 1670Ziff. III, 1994 1634 Ziff. I 3, 1995 1816, 1996 3371Anhang 2 Ziff. 2, 1997 2465Anhang Ziff. 13, 2000 1300Art. 92 1891 Ziff. VI 6, 2002 248Ziff. I 1 Art. 41, 2004 4763Anhang Ziff. II 1, 2006 2197Anhang Ziff. 50. AS 2007 1411Art. 131 Abs. 1]. Siehe heute: das Zollgesetz vom 18. März 2005 (SR 631.0).

5 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034541).

Erster Titel: Gerichtsordnung

Erstes Kapitel: Militärjustiz

Art. 1 und 26  

6Auf­ge­ho­ben durch An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

Art. 3 Richter 7  

1 Der Dienst als Rich­ter ist be­sol­de­ter Mi­li­tär­dienst, der dem frei­wil­li­gen Mi­li­tär­dienst im Sin­ne von Ar­ti­kel 44 Ab­satz 1 MG gleich­ge­stellt ist. Die be­tref­fen­den An­ge­hö­ri­gen der Ar­mee ha­ben den ih­nen ge­mä­ss Ge­setz auf­er­leg­ten Aus­bil­dungs­dienst in vol­lem Um­fang zu leis­ten.

2 Die als Rich­ter ge­leis­te­ten Dienst­ta­ge wer­den nicht an die Dienst­leis­tungs­pflicht an­ge­rech­net. Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Ver­tei­di­gung, Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport (VBS) kann in aus­ser­or­dent­li­chen Fäl­len Dienst­ta­ge an­rech­nen las­sen.

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034541).

Art. 48  

8Auf­ge­ho­ben durch An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

Art. 5 Aufgebote  

Je­de Auf­for­de­rung ei­ner zu­stän­di­gen Dienst- oder Kom­man­do­stel­le zu ei­ner dienst­li­chen Tä­tig­keit gilt für den be­trof­fe­nen Un­ter­su­chungs­rich­ter als Auf­ge­bot.

Art. 6–99  

9Auf­ge­ho­ben durch An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

Zweites Kapitel: Gerichte

1. Abschnitt: …

Art. 1010  

10Auf­ge­ho­ben durch An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

2. Abschnitt: …

Art. 11 und 1211  

11Auf­ge­ho­ben durch An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

3. Abschnitt: …

Art. 13–1612  

12Auf­ge­ho­ben durch An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

Art. 16a13  

13Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 1993 (AS 1993 3298). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

4. Abschnitt: Militärappellationsgerichte

Art. 17 und 1814  

14Auf­ge­ho­ben durch An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

Art. 19 Vertretung der Anklage  

1 Die An­kla­ge vor dem Mi­li­tärap­pel­la­ti­ons­ge­richt ver­tritt der Au­di­tor, der im Ver­fah­ren vor Mi­li­tär­ge­richt15 tä­tig war.

2 Ist die­ser ver­hin­dert, be­zeich­net der Oberau­di­tor den Ver­tre­ter der An­kla­ge.

15 Aus­druck ge­mä­ss An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Drittes Kapitel: Oberauditor

Art. 20 und 2116  

16Auf­ge­ho­ben durch An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

Art. 22 Prüfung von Begnadigungsgesuchen  

Der Oberau­di­tor prüft Be­gna­di­gungs­ge­su­che in Mi­li­tär­strafsa­chen, er­stat­tet der Be­gna­di­gungs­in­stanz Be­richt und stellt ihr An­trag. Aus­ge­nom­men sind Fäl­le, in de­nen das Recht auf Be­gna­di­gung der Bun­des­ver­samm­lung zu­steht.

Viertes Kapitel: Rechtshilfe, Auslieferung

Art. 23 Rechtshilfe unter militärischen Strafbehörden 17  

1 Rechts­hil­fe un­ter mi­li­tä­ri­schen Straf­be­hör­den soll sich auf ein­zel­ne Un­ter­su­chungs- und Ver­fah­rens­hand­lun­gen be­schrän­ken und nur be­an­sprucht wer­den, wenn da­mit sprach­li­che Schwie­rig­kei­ten, er­heb­li­cher Zeit­ver­lust oder un­ver­hält­nis­mäs­si­ge Kos­ten ver­mie­den wer­den kön­nen.

2 Rechts­hil­fe­ge­su­che der Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den sind zu rich­ten:

a.
vom Au­di­tor: an den Chef sei­ner Au­di­to­ren­re­gi­on und durch die­sen an den Chef der er­such­ten Au­di­to­ren­re­gi­on;
b.
vom Un­ter­su­chungs­rich­ter: an den Chef sei­ner Un­ter­su­chungs­rich­ter­re­gi­on und durch die­sen an den Chef der er­such­ten Un­ter­su­chungs­rich­ter­re­gi­on.

3 Bei An­ord­nung von Be­weis­auf­nah­men ge­mä­ss Ar­ti­kel 128 Ab­satz 1 MStP hat der Prä­si­dent Rechts­hil­fe­ge­su­che der Mi­li­tär­ge­rich­te an den Chef der er­such­ten Un­ter­su­chungs­rich­ter­re­gi­on zu rich­ten; die­ser be­auf­tragt einen sei­ner Un­ter­su­chungs­rich­ter mit der Er­le­di­gung.

4 Bei an­de­ren ge­richt­li­chen Ver­fah­rens­hand­lun­gen hat der Prä­si­dent Rechts­hil­fe­ge­su­che der Mi­li­tär­ge­rich­te an den lei­ten­den Prä­si­den­ten des er­such­ten Mi­li­tär­ge­richts zu rich­ten.

17Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

Art. 24 Zwischenstaatliche Rechtshilfe 18  

1 Rechts­hil­fe­ge­su­che an das Aus­land dür­fen nur für Tat­be­stän­de des ge­mei­nen Straf­rechts ge­stellt wer­den. Sie sind dem Oberau­di­to­rat19 zur Wei­ter­lei­tung zu­zu­stel­len. Amts­hand­lun­gen im Aus­land be­dür­fen der Zu­stim­mung des Oberau­di­to­rats.

2 Der di­rek­te Ver­kehr mit Be­schul­dig­ten oder mit schwei­ze­ri­schen Ver­tre­tun­gen im Aus­land ist ver­bo­ten. Soll ein im Aus­land le­ben­der Schwei­zer über ei­ne Be­schul­di­gung ori­en­tiert wer­den, so ist die ent­spre­chen­de Mit­tei­lung dem Oberau­di­to­rat zu­zu­stel­len, der für die Wei­ter­lei­tung be­sorgt ist.

18Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Nov. 1996, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1996 3259).

19 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034541). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 25 Auslieferung  

1 Vom Aus­land darf ei­ne Aus­lie­fe­rung nur für Tat­be­stän­de des ge­mei­nen Straf­rechts und nach dem Aus­lie­fe­rungs­recht ver­langt wer­den. An­trä­ge auf Ein­lei­tung von Aus­lie­fe­rungs­ver­fah­ren sind dem Oberau­di­to­rat ein­zu­rei­chen.

2 Mi­li­tär­ge­richt­li­che Straf­ver­fah­ren ge­gen Per­so­nen, die an die Schweiz aus­ge­lie­fert wur­den, dür­fen nur wei­ter­ge­führt oder wie­der auf­ge­nom­men wer­den, so­weit die aus dem Aus­lie­fe­rungs­recht flies­sen­den Be­schrän­kun­gen der Straf­ver­fol­gung nicht ent­ge­gen­ste­hen oder be­sei­tigt wur­den.

Zweiter Titel: Strafverfahren

Erstes Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

1. Abschnitt: …

Art. 2620  

20Auf­ge­ho­ben durch An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

2. Abschnitt: Untersuchungsmassnahmen

Art. 27 Sperre von Ausweisen  

1 Bei Flucht­ge­fahr kön­nen dem Ver­däch­ti­gen oder dem Be­schul­dig­ten Rei­se­pass und Iden­ti­täts­kar­te ab­ge­nom­men und de­ren Neu­aus­ga­be ge­sperrt wer­den.

2 An­trä­ge für die Sper­rung von Aus­weis­schrif­ten ge­gen­über Schwei­zern im Aus­land sind an das Oberau­di­to­rat zu rich­ten.

Art. 28 Fahndung  

1 Für die Fahn­dung kön­nen die zi­vi­len Po­li­zei­or­ga­ne ein­ge­setzt wer­den; der Ver­kehr er­folgt di­rekt.

2 Die An­ord­nung ei­ner öf­fent­li­chen Fahn­dung durch Pres­se, Ra­dio oder Fern­se­hen be­darf der Zu­stim­mung des Oberau­di­tors.

Art. 29 Ausschreibung  

1 Aus­schrei­bun­gen im au­to­ma­ti­sier­ten Po­li­zei­fahn­dungs­sys­tem (RI­POL) kön­nen die Prä­si­den­ten der Mi­li­tärap­pel­la­ti­ons­ge­rich­te und der Mi­li­tär­ge­rich­te so­wie die Un­ter­su­chungs­rich­ter an­ord­nen.21

2 Die zu­stän­di­ge Kanz­lei führt den Ver­kehr mit dem RI­POL.22

3 Sie be­sorgt al­le Aus­schrei­bun­gen und Wi­der­ru­fe im Auf­trag der zu­stän­di­gen Jus­ti­z­of­fi­zie­re; sie ori­en­tiert die Auf­trag­ge­ber schrift­lich über den Voll­zug und führt über al­le Aus­schrei­bun­gen und Wi­der­ru­fe ei­ne Kon­trol­le.23

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 10 der V vom 15. Okt. 2008 über die An­pas­sun­gen an das Bun­des­ge­setz über die po­li­zei­li­chen In­for­ma­ti­ons­sys­te­me des Bun­des, in Kraft seit 5. Dez. 2008 (AS2008 4943).

22Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034541).

Art. 30 Widerruf der Ausschreibung  

1 Die Aus­schrei­bung im au­to­ma­ti­sier­ten Po­li­zei­fahn­dungs­sys­tem (RI­POL) ist zu wi­der­ru­fen, wenn die Grün­de der Aus­schrei­bung da­hin­ge­fal­len sind (Ver­haf­tung, Ein­stel­lung des Ver­fah­rens, Frei­spruch usw.).24

2 Der Wi­der­ruf ei­ner Aus­schrei­bung wird an­ge­ord­net:

a.
vom Un­ter­su­chungs­rich­ter wäh­rend der Vor­un­ter­su­chung;
b.
vom Au­di­tor bei Ein­stel­lung des Ver­fah­rens nach Ar­ti­kel 116 MStP und bei Er­le­di­gung der Strafsa­che durch Straf­man­dat;
c.
vom Ge­richts­prä­si­den­ten, bei dem die Sa­che hän­gig ist, im wei­te­ren Ver­lauf des Straf­ver­fah­rens.

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 10 der V vom 15. Okt. 2008 über die An­pas­sun­gen an das Bun­des­ge­setz über die po­li­zei­li­chen In­for­ma­ti­ons­sys­te­me des Bun­des, in Kraft seit 5. Dez. 2008 (AS2008 4943).

3. Abschnitt: Freiheitsentzug

Art. 31 Haftkontrolle 25  

1 Der Jus­ti­z­of­fi­zier, der einen Frei­heits­ent­zug an­ge­ord­net hat, mel­det des­sen Be­ginn, Ver­län­ge­rung und En­de un­ver­züg­lich der zu­stän­di­gen Kanz­lei.

2 Wird die ge­setz­lich zu­läs­si­ge oder be­wil­lig­te Dau­er des Frei­heits­ent­zugs (Ar­ti­kel 55a und Ar­ti­kel 59 Ab­satz 2 MStP) über­schrit­ten, so mel­det die zu­stän­di­ge Kanz­lei dies un­ver­züg­lich dem Oberau­di­tor.

25Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

Art. 32 Erste Einvernahme bei Haft 26  

Der Jus­ti­z­of­fi­zier, der die Aus­schrei­bung zur Ver­haf­tung an­ge­ord­net hat, sorgt da­für, dass er bei Ver­haf­tung der aus­ge­schrie­be­nen Per­son so­fort er­reich­bar ist. Ist er nicht er­reich­bar, so nimmt der Un­ter­su­chungs­rich­ter ge­mä­ss Pi­kett­lis­te die ers­te Ein­ver­nah­me vor.

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034541).

Art. 33 Untersuchungs- und Sicherheitshaft  

1 Der Ver­haf­te­te un­ter­steht den Ge­fäng­nis­vor­schrif­ten.

2 Die Ge­richts­kas­se ver­gü­tet den Kan­to­nen die glei­che Ent­schä­di­gung wie für Straf­ge­fan­ge­ne.

4. Abschnitt: Durchsuchung

Art. 34 Einspruch  

1 Er­hebt der In­ha­ber von Schrift­stücken, Bild- und Ton­trä­gern ge­gen de­ren Durch­su­chung Ein­spruch, so wer­den sie ver­sie­gelt und ver­wahrt (Ar­ti­kel 67 Ab­satz 3 MStP). Der Un­ter­su­chungs­rich­ter er­stat­tet dem lei­ten­den Prä­si­den­ten des für die be­trof­fe­ne Un­ter­su­chungs­rich­ter­re­gi­on zu­stän­di­gen Mi­li­tär­ge­richts Be­richt und stellt An­trag. Der Prä­si­dent holt die schrift­li­che Stel­lung­nah­me des Be­trof­fe­nen ein. Er er­öff­net sei­nen Ent­scheid dem Un­ter­su­chungs­rich­ter und dem Be­trof­fe­nen mit kur­z­er schrift­li­cher Be­grün­dung.27

2 Hat über die Zu­läs­sig­keit der Durch­su­chung das Ge­richt zu ent­schei­den, so ist der Be­trof­fe­ne münd­lich zu Pro­to­koll an­zu­hö­ren oder ihm Ge­le­gen­heit zu schrift­li­cher Stel­lung­nah­me ein­zuräu­men.

27Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

5. Abschnitt: Verschiedene Bestimmungen

Art. 35 Besondere Untersuchungsmassnahmen  

Über be­son­de­re Mass­nah­men wäh­rend der Un­ter­su­chung, ins­be­son­de­re über das Aus­set­zen ei­ner Be­loh­nung für die Er­mitt­lung oder Er­grei­fung des Tä­ters, ent­schei­det der Oberau­di­tor auf An­trag des Un­ter­su­chungs­rich­ters.

Art. 35a Pikettdienst 28  

1 Das Oberau­di­to­rat ord­net un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Be­dürf­nis­se der Trup­pe den Pi­kett­dienst. Der Oberau­di­tor kann An­ord­nun­gen tref­fen.

229

28Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 1993 (AS 1993 3298). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034541).

29Auf­ge­ho­ben durch An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

Art. 35b Akten 30  

1 Die Ak­ten der Mi­li­tär­ge­rich­te wer­den vom Oberau­di­to­rat in der Re­gel nach Ab­lauf von fünf Jah­ren seit der rechts­kräf­ti­gen Er­le­di­gung der Sa­che dem Bun­de­sar­chiv ab­ge­lie­fert.

2 Das Bun­de­sar­chiv ent­schei­det im Ein­ver­neh­men mit dem Oberau­di­to­rat, wel­che Ak­ten aus his­to­ri­schen oder ju­ris­ti­schen Grün­den dau­ernd auf­zu­be­wah­ren sind.

3 Mi­li­tär­strafak­ten kön­nen frü­he­s­tens ver­nich­tet wer­den, wenn der Be­ur­teil­te seit min­des­tens fünf Jah­ren ver­stor­ben ist, so­wie:

a.
wenn er frei­ge­spro­chen oder bloss dis­zi­pli­na­risch be­straft wur­de: so­bald er aus der Wehr­pflicht ent­las­sen ist.
b.
wenn er aus­sch­liess­lich we­gen De­lik­ten nach den Ar­ti­keln 61–85 MStG zu ei­ner Bus­se, zu Haft oder zu Ge­fäng­nis ver­ur­teilt wur­de: so­bald er das 60. Al­ters­jahr über­schrit­ten hat;
c.
in al­len an­de­ren Fäl­len: so­bald er das 90. Al­ters­jahr über­schrit­ten hat.

30Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 3298).

Art. 36 Orientierung der Öffentlichkeit  

1 Der Un­ter­su­chungs­rich­ter ori­en­tiert nach Ab­spra­che mit dem In­for­ma­ti­ons­dienst des Oberau­di­to­rats die Öf­fent­lich­keit über ein lau­fen­des Straf­ver­fah­ren, wenn dies an­ge­sichts der ob­jek­ti­ven Schwe­re des Fal­les oder ei­nes In­for­ma­ti­ons­be­dürf­nis­ses der Öf­fent­lich­keit an­ge­zeigt ist.31

1bis Der Oberau­di­tor ist so rasch wie mög­lich zu in­for­mie­ren.32

2 Die Ori­en­tie­rung darf we­der den Un­ter­su­chungs­zweck ge­fähr­den noch dem Er­geb­nis der Haupt­ver­hand­lung vor­grei­fen.

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034541).

32Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 3298).

Art. 37 Verfahren bei Ordnungsstrafen  

1 Ord­nungs­bus­sen und Haft­ver­fü­gun­gen nach Ar­ti­kel 49 Ab­sät­ze 2 und 3, Ar­ti­kel 81 Ab­satz 1 und Ar­ti­kel 90 Ab­satz 1 MStP sind dem Be­trof­fe­nen schrift­lich oder münd­lich mit schrift­li­cher Be­stä­ti­gung zu er­öff­nen.

2 Der Be­straf­te ist auf das Rechts­mit­tel der Be­schwer­de nach den Ar­ti­keln 166ff. oder des Re­kur­ses nach den Ar­ti­keln 195ff. des Mi­li­tär­straf­pro­zes­ses auf­merk­sam zu ma­chen.

Zweites Kapitel: Verfahren

1. Abschnitt: Einleitung des Verfahrens

Art. 38 Untersuchungsbefehl, Zuständigkeit während des Dienstes  

1 Der zu­stän­di­ge Kom­man­dant hat den Be­fehl zur vor­läu­fi­gen Be­weis­auf­nah­me oder zur Vor­un­ter­su­chung per­sön­lich zu er­tei­len. Ist er ver­hin­dert, so ist der Un­ter­­su­chungs­be­fehl durch sei­nen Stell­ver­tre­ter zu un­ter­zeich­nen. Die Un­ter­schrifts­be­rech­ti­gung kann nicht auf an­de­re Per­so­nen über­tra­gen wer­den.

2 Un­ter­su­chungs­be­feh­le ge­gen Schul-, Lehr­gangs- und Kurs­kom­man­dan­ten er­teilt der vor­ge­setz­te hö­he­re Stabs­of­fi­zier.33

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034541).

Art. 39 Untersuchungsbefehl, Zuständigkeit ausserhalb des Dienstes 34  

1 Bei straf­ba­ren Hand­lun­gen aus­ser­halb des Diens­tes ord­net der Oberau­di­tor die vor­läu­fi­ge Be­weis­auf­nah­me oder Vor­un­ter­su­chung an.

2 Ord­net der Oberau­di­tor ent­ge­gen ei­nem ihm ge­stell­ten An­trag ei­ne vor­läu­fi­ge Be­weis­auf­nah­me oder ei­ne Vor­un­ter­su­chung nicht an, so ent­schei­det auf Be­geh­ren des An­trag­stel­lers der Chef des VBS.

34Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 3298).

Art. 40 Rücknahme von Untersuchungsbefehlen  

1 Der Be­fehl zur vor­läu­fi­gen Be­weis­auf­nah­me oder zur Vor­un­ter­su­chung kann so lan­ge zu­rück­ge­nom­men wer­den, als der Un­ter­su­chungs­rich­ter das Ver­fah­ren noch nicht er­öff­net hat.

2 Das­sel­be gilt für die Um­wand­lung des Be­fehls zur Vor­un­ter­su­chung in einen Be­fehl zur vor­läu­fi­gen Be­weis­auf­nah­me.

Art. 41 Eröffnungsverfügung  

1 Un­mit­tel­bar nach Ein­gang des Un­ter­su­chungs­be­fehls prüft der Un­ter­su­chungs­rich­ter von Am­tes we­gen die Be­fug­nis zur An­ord­nung der Un­ter­su­chung so­wie die sach­li­che und ört­li­che Zu­stän­dig­keit sei­ner Un­ter­su­chungs­rich­ter­re­gi­on. Er hält das Er­geb­nis in der Er­öff­nungs­ver­fü­gung fest.35

2 Die Er­öff­nungs­ver­fü­gung ent­hält fer­ner:

a.
bei vor­läu­fi­ger Be­weis­auf­nah­me ei­ne kur­ze Um­schrei­bung des Un­ter­su­ch­ungs­­ge­gen­stan­des;
b.
bei Vor­un­ter­su­chung die Be­zeich­nung des Be­schul­dig­ten und des Sach­ver­halts.

35Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

Art. 42 Mitteilungspflicht  

Die Stel­le, die ei­ne vor­läu­fi­ge Be­weis­auf­nah­me an­ge­ord­net hat, ori­en­tiert die un­mit­tel­bar in­ter­es­sier­ten Per­so­nen über den Aus­gang der Sa­che, wenn dem Ver­fah­ren kei­ne wei­te­re Fol­ge ge­ge­ben wird.

Art. 42a36  

36 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Nov. 1996 (AS 1996 3259). Auf­ge­ho­ben durch Art. 12 Abs. 2 der Op­fer­hil­fe­ver­ord­nung vom 27. Fe­br. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 1627).

Art. 43 Verteidigung in der vorläufigen Beweisaufnahme 37  

1 Die Ver­tei­di­gung in der vor­läu­fi­gen Be­weis­auf­nah­me ist zu­läs­sig.

2 In schwer­wie­gen­den Fäl­len oder in Fäl­len, in de­nen die tat­säch­li­chen oder recht­li­chen Ver­hält­nis­se be­son­ders ver­wi­ckelt sind, gibt der Oberau­di­tor dem Ver­däch­ti­gen auf sein Be­geh­ren oder auf An­trag des Un­ter­su­chungs­rich­ters einen amt­li­chen Ver­tei­di­ger bei.

3 Der Un­ter­su­chungs­rich­ter ge­stat­tet die An­we­sen­heit des Ver­tei­di­gers bei ein­zel­nen Un­ter­su­chungs­hand­lun­gen so­wie die Ak­ten­ein­sicht, so­fern der Un­ter­su­chungs­zweck da­durch nicht ge­fähr­det wird.

37Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 3298).

Art. 44 Verteidigung in der Voruntersuchung  

1 Der Un­ter­su­chungs­rich­ter über­gibt dem Be­schul­dig­ten spä­tes­tens bei der Schluss­ein­ver­nah­me die Lis­te der amt­li­chen Ver­tei­di­ger des Ge­richts und weist ihn dar­auf hin, dass ihm un­ter Vor­be­halt wich­ti­ger Grün­de (Art. 127 Abs. 3 MStP) ein Wahl­recht zu­steht. Die Über­ga­be der Lis­te ist im Pro­to­koll fest­zu­hal­ten.38

2 Wird der Be­schul­dig­te vor­aus­sicht­lich für län­ger als fünf Ta­ge in Un­ter­su­chungs­haft ver­setzt, so ist ihm in der Re­gel ein amt­li­cher Ver­tei­di­ger bei­zu­ge­ben, falls er nicht be­reits einen pri­va­ten Ver­tei­di­ger bei­ge­zo­gen hat.

38Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 3298).

Art. 45 Ausdehnung der Voruntersuchung  

1 Der Un­ter­su­chungs­rich­ter dehnt die Vor­un­ter­su­chung auf al­le seit Er­lass des Be­fehls zur Vor­un­ter­su­chung neu be­kannt­ge­wor­de­nen oder be­gan­ge­nen straf­ba­ren Hand­lun­gen des Be­schul­dig­ten aus, wenn die­ser da­für der Mi­li­tär­ge­richts­bar­keit un­ter­steht. Er dehnt die Vor­un­ter­su­chung fer­ner auf Per­so­nen aus, die an der Straf­tat des Be­schul­dig­ten als Mit­tä­ter, An­stif­ter oder Ge­hil­fen be­tei­ligt wa­ren und der Mi­li­tär­ge­richts­bar­keit un­ter­ste­hen.39

2 Die Aus­deh­nungs­ver­fü­gung (Art. 111 MStP) hat die be­trof­fe­ne Per­son und den Sach­ver­halt ge­nau zu be­zeich­nen.

39Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 3298).

Art. 46 Weitere strafbare Handlungen  

1 Hat ne­ben dem Be­schul­dig­ten noch ei­ne an­de­re Per­son ei­ne der Mi­li­tär­straf­ge­richts­bar­keit un­ter­ste­hen­de straf­ba­re Hand­lung be­gan­gen, so be­an­tragt der Un­ter­su­chungs­rich­ter der zur An­ord­nung ei­ner Un­ter­su­chung zu­stän­di­gen Stel­le (Art. 101 MStP) den Er­lass ei­nes Un­ter­su­chungs­be­fehls.

2 Sind an der Straf­tat des Be­schul­dig­ten Per­so­nen be­tei­ligt, die der zi­vi­len Straf­ge­richts­bar­keit un­ter­ste­hen, oder hat der Be­schul­dig­te auch noch straf­ba­re Hand­lun­gen be­gan­gen, für die zi­vi­le Straf­be­hör­den zu­stän­dig sind, so legt der Un­ter­su­chungs­rich­ter die Ak­ten mit sei­nem An­trag dem Oberau­di­tor vor. Die­ser fällt den durch die Ar­ti­kel 220 und 221 MStG dem Bun­des­rat zu­ge­wie­se­nen Ent­scheid. Über­trägt er den Fall den mi­li­tä­ri­schen Straf­be­hör­den, so dehnt der Un­ter­su­chungs­rich­ter die Vor­un­ter­su­chung ent­spre­chend aus.

3 Wird ne­ben der straf­ba­ren Hand­lung des Be­schul­dig­ten, für die mi­li­tä­ri­sche Straf­be­hör­den zu­stän­dig sind, noch ei­ne selb­stän­di­ge, der zi­vi­len Straf­ge­richts­bar­keit un­ter­ste­hen­de Wi­der­hand­lung ei­ner an­dern Per­son fest­ge­stellt, so er­stat­tet der Un­ter­su­chungs­rich­ter der zu­stän­di­gen zi­vi­len Straf­be­hör­de An­zei­ge.

4 Wird bei ei­ner vor­läu­fi­gen Be­weis­auf­nah­me oder ei­ner Vor­un­ter­su­chung fest­ge­stellt, dass kein der mi­li­tär­ge­richt­li­chen Be­ur­tei­lung un­ter­lie­gen­der Sach­ver­halt ge­ge­ben ist, aber ei­ne von Am­tes we­gen zu ver­fol­gen­de straf­ba­re Hand­lung vor­liegt, die der zi­vi­len Ge­richts­bar­keit un­ter­steht, so er­stat­tet der Un­ter­su­chungs­rich­ter der zu­stän­di­gen zi­vi­len Be­hör­de An­zei­ge.40

40Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 3298).

Art. 47 Entschädigung bei Einstellung des Verfahrens  

1 Be­ab­sich­tigt der Au­di­tor, das Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 116 MStP ein­zu­stel­len, so setzt er dem Be­schul­dig­ten ei­ne Frist zur An­mel­dung von Ent­schä­di­gungs­an­sprü­chen, wenn die Fra­ge der Ent­schä­di­gung nicht schon in der Vor­un­ter­su­chung ab­ge­klärt wor­den ist.

2 Der Ent­scheid über die Ent­schä­di­gung ist in der Ein­stel­lungs­ver­fü­gung kurz zu be­grün­den.

Art. 4841  

41 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. Okt. 2003, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 20034541).

Art. 49 Kosten  

Sind dem Be­schul­dig­ten bei der Ein­stel­lung des Ver­fah­rens Kos­ten auf­er­legt wor­den, so gilt Ar­ti­kel 214 MStP sinn­ge­mä­ss. Das Oberau­di­to­rat ver­an­lasst den Kos­ten­be­zug.

2. Abschnitt: Hauptverhandlung

Art. 50 Zustellung der Anklageschrift 42  

1 Je­dem Rich­ter wird gleich­zei­tig mit dem Auf­ge­bot zur Haupt­ver­hand­lung ei­ne Ko­pie der An­kla­ge­schrift zu­ge­stellt.

2 Aus­schluss- oder Aus­stands­grün­de mel­det der Rich­ter oh­ne Ver­zug dem Prä­si­den­ten.

42Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 3298).

Art. 51 Abgekürztes Beweisverfahren  

Wird ein ab­ge­kürz­tes Be­weis­ver­fah­ren (Art. 137 MStP) durch­ge­führt, so ist der An­ge­klag­te den­noch mit Sorg­falt zur Per­son zu be­fra­gen.

Art. 52 Teilnahme an der Hauptverhandlung  

1 Sach­ver­stän­di­ge kön­nen den Ver­hand­lun­gen bei­woh­nen.

2 Zeu­gen dür­fen den Ver­hand­lun­gen nach Ab­schluss ih­rer Ein­ver­nah­me bei­woh­nen.

Art. 53 Zeitmass der Freiheitsstrafe und der Arbeitsleistung 43  

1 Das Mass ei­ner Frei­heits­s­tra­fe ist an­zu­ge­ben:

a.
in Ta­gen bei al­len Stra­fen un­ter ei­nem Mo­nat oder mit ei­nem an­ge­bro­che­nen Mo­nat;
b.
in Mo­na­ten bei al­len Stra­fen von ei­nem Mo­nat oder meh­re­ren gan­zen Mo­na­ten, aber un­ter ei­nem Jahr oder mit ei­nem an­ge­bro­che­nen Jahr;
c.
in Jah­ren bei al­len Stra­fen von ei­nem Jahr oder meh­re­ren gan­zen Jah­ren.

2 Die Dau­er der Ver­pflich­tung zu ei­ner Ar­beits­leis­tung im öf­fent­li­chen In­ter­es­se ist in Ta­gen an­zu­ge­ben.44

43Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 3298).

44Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 3298).

Art. 54 Berechnung der Dauer von Freiheitsstrafen  

Die Dau­er ei­ner Frei­heits­s­tra­fe ist zu be­rech­nen:

a.
bei Ta­gen mit 24 auf­ein­an­der fol­gen­den Stun­den je Tag;
b.
bei Mo­na­ten und Jah­ren nach dem Ka­len­der.
Art. 55 Anrechnung von Sicherheits- oder Untersuchungshaft  

Wird an die Stra­fe Si­cher­heits- oder Un­ter­su­chungs­haft an­ge­rech­net, so ist die­se im Ur­teil in Ta­gen an­zu­ge­ben.

Art. 56 Einziehung, Ersatzforderungen  

1 Wer­den Ge­gen­stän­de ein­ge­zo­gen (Art. 41ff. MStG), so be­stimmt das Ur­teil, ob sie un­brauch­bar zu ma­chen oder zu ver­nich­ten sind oder ob der Bund frei dar­über ver­fü­gen kann.

2 Sind Ge­schen­ke oder Zu­wen­dun­gen, die dem Bund ver­fal­len wür­den, nicht mehr vor­han­den, so wird im Ur­teil der Be­trag fest­ge­setzt, den der Emp­fän­ger schul­det.

Art. 57 Überweisung von Akten  

Sol­len Ak­ten nach Ab­schluss des Mi­li­tär­straf­ver­fah­rens ei­ner Dienst- oder Kom­man­do­stel­le oder ei­ner Ad­mi­nis­tra­tiv­be­hör­de zu­ge­stellt wer­den (z. B. zwecks dis­zi­pli­na­ri­scher Be­stra­fung, sa­ni­ta­ri­scher Ab­klä­rung), so ist die ent­spre­chen­de Ver­fü­gung im Dis­po­si­tiv un­mit­tel­bar nach dem Ur­teilss­pruch auf­zu­füh­ren.

Art. 58 Klassifizierte Informationen 45  

1 Ent­hal­ten Ak­ten als GE­HEIM oder VER­TRAU­LICH klas­si­fi­zier­te In­for­ma­tio­nen, so sind das gan­ze Ak­ten­heft und das Ur­teil GE­HEIM bzw. VER­TRAU­LICH zu klas­si­fi­zie­ren. Aus­nahms­wei­se kön­nen die klas­si­fi­zier­ten Do­ku­men­te aus dem Haupt­dos­sier ent­fernt und in ei­nem be­son­de­ren Dos­sier an­ge­legt wer­den. Die Ak­ten des Haupt­dos­siers dür­fen kei­ne Hin­wei­se auf den In­halt klas­si­fi­zier­ter Ak­ten des be­son­de­ren Dos­siers ent­hal­ten.46

2 Über die Auf­he­bung der Klas­si­fi­zie­rung ent­schei­det im Ein­ver­ständ­nis mit dem Ge­heim­nis­herrn:

a.
wäh­rend der vor­läu­fi­gen Be­weis­auf­nah­me und der Vor­un­ter­su­chung: der Un­ter­su­chungs­rich­ter;
b.47
nach Ab­schluss der Vor­un­ter­su­chung bis zum rechts­kräf­ti­gen Ab­schluss des Ver­fah­rens durch Ein­stel­lung oder Straf­man­dat oder bis zur An­kla­ge­er­he­bung: der Au­di­tor;
c.48
nach An­kla­ge­er­he­bung bis zum rechts­kräf­ti­gen Ab­schluss des Straf­ver­fah­rens: der zu­stän­di­ge Prä­si­dent;
d.49
nach Ab­schluss der vor­läu­fi­gen Be­weis­auf­nah­me oder nach rechts­kräf­ti­gem Ab­schluss des Straf­ver­fah­rens: der Oberau­di­tor.

45Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 3298).

46Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Nov. 1996, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1996 3259).

47Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

48Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

49Ein­ge­fügt durch An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

Art. 59 Rechtskraftvermerk und Vollzugsbefehl  

Der Prä­si­dent ver­ur­kun­det in den Ak­ten und in der Ur­teils­aus­fer­ti­gung den Ein­tritt der Rechts­kraft des Ur­teils und den Voll­zugs­be­fehl.

Art. 60 Zustellung des Urteilsdispositivs 50  

1 Die Zu­stel­lung des Ur­teils­dis­po­si­tivs ist, un­ab­hän­gig von ei­nem all­fäl­li­gen Kas­sa­ti­ons­ver­fah­ren, Sa­che der zu­stän­di­gen Ge­richts­kanz­lei.

2 Das Ur­teils­dis­po­si­tiv wird fol­gen­den Stel­len zu­ge­stellt:

a.
un­mit­tel­bar nach Er­öff­nung des Ur­teils, wenn die ver­ur­teil­te Per­son so­fort in Haft ge­setzt wird: der zu­stän­di­gen Be­hör­de des Voll­zugs­kan­tons;
b.
un­ver­züg­lich nach Ein­tritt der Rechts­kraft:
1.
dem Bun­des­amt für Jus­tiz (Schwei­ze­ri­sches Straf­re­gis­ter),
2.
dem Voll­zugs­kan­ton zum Voll­zug von Bus­sen und Kos­ten.

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034541).

Art. 60a Zustellung von Urteilsausfertigungen 51  

1 Die Zu­stel­lung der Ur­teils­aus­fer­ti­gun­gen ist Sa­che der Ge­richts­kanz­lei.

2 Ur­teils­aus­fer­ti­gun­gen wer­den fol­gen­den Emp­fän­gern und Emp­fän­ge­rin­nen zu­ge­stellt:

a.
dem Ver­tei­di­ger (zwei Ex­em­pla­re, wo­von ei­nes für die be­ur­teil­te Per­son; al­len­falls ein zu­sätz­li­ches Ex­em­plar für de­ren ge­setz­li­che Ver­tre­tung);
b.
dem Au­di­tor;
c.
der ge­schä­dig­ten Per­son, so­fern ein Zi­vil­an­spruch ge­stellt wur­de, und dem Op­fer, das die Zu­stel­lung des Ur­teils ver­langt hat;
d.
dem Oberau­di­to­rat;
e.
bei zu voll­zie­hen­den Frei­heits­s­tra­fen: dem Voll­zugs­kan­ton;
f.
im Fal­le von Ar­ti­kel 81 Ab­sät­ze 3 und 4 MStG: dem Bun­des­amt für Zi­vil­dienst (ZI­VI)52;
g.
dem Kom­man­dan­ten, der den Be­fehl zur Vor­un­ter­su­chung er­teilt hat oder der Dienst­stel­le, die den An­trag auf Ein­lei­tung ei­nes Straf­ver­fah­rens ge­stellt hat zur Kennt­nis­nah­me und zur Wei­ter­lei­tung an den Kom­man­dan­ten der ak­tu­el­len Ein­tei­lungs­ein­heit der ver­ur­teil­ten Per­son;
h.53
dem Kom­man­do Aus­bil­dung und der Lo­gis­tik­ba­sis der Ar­mee bei Stras­sen­ver­kehrs­de­lik­ten;
i.
bei De­lik­ten im Be­reich des Rech­nungs­we­sens: der Lo­gis­tik­ba­sis der Ar­mee, Sek­ti­on Trup­pen­rech­nungs­we­sen;
k.
bei De­lik­ten im Be­reich der Feld­post: dem Feld­post­dienst;
l.54
in Fäl­len, bei de­nen ei­ne der Mi­li­tär­ver­si­che­rung un­ter­stell­te Per­son ver­letzt oder ge­tö­tet wor­den ist: der Mi­li­tär­ver­si­che­rung;
m.
bei Un­fäl­len oder Zwi­schen­fäl­len im Flug­dienst- oder Fall­schirm­sprung­dienst: dem Chef Mi­li­tär­jus­tiz der Luft­waf­fe;
n.
in Fäl­len von Spio­na­ge oder Stö­rung der mi­li­tä­ri­schen Si­cher­heit: der Bun­des­an­walt­schaft.

3 Wur­den Män­gel bei Vor­schrif­ten oder Ma­te­ri­al fest­ge­stellt, so sind dem Chef der Ar­mee und dem Kom­man­do Aus­bil­dung Ur­tei­le in an­ony­mi­sier­ter Fas­sung zu über­mit­teln; so­weit aus­rei­chend kann statt der Ur­teils­zu­stel­lung ein Be­richt er­stat­tet wer­den.55

4 Für die Zu­stel­lung von Ur­tei­len, die ge­heim zu hal­ten­de Tat­sa­chen ent­hal­ten, sind Ar­ti­kel 154 Ab­satz 2 MStP und Ar­ti­kel 58 die­ser Ver­ord­nung zu be­ach­ten.

51Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 1993 (AS 1993 3298). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034541).

52 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 20 Abs. 2 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 7. Okt. 2015 (SR 170.512.1) auf den 1. Jan. 2019 an­ge­passt. Die­se An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

53Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

54 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 der V vom 27. April 2005, in Kraft seit 1. Ju­li 2005 (AS 20052885).

55Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

Art. 61 Rückgabe von Gegenständen, Vermögenswerten und Gerichtsakten 56  

1 Ist das Ur­teil rechts­kräf­tig, so sind be­schlag­nahm­te, ver­wahr­te oder ein­ge­zo­ge­ne Ge­gen­stän­de so­wie Ver­mö­gens­wer­te ge­mä­ss rich­ter­li­cher Ver­fü­gung und nach all­fäl­li­ger Ab­spra­che mit dem Oberau­di­to­rat an die zu­stän­di­ge Stel­le wei­ter­zu­lei­ten.

2 Bei­ge­zo­ge­ne ori­gi­na­le Ge­richts­ak­ten sind durch die Ge­richts­kanz­lei an die her­aus­ge­ben­de Be­hör­de zu­rück­zu­ge­ben.

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034541).

Art. 62 Zustellung von Urteilen ins Ausland  

Ins Aus­land zu­zu­stel­len­de Ur­tei­le sind dem Oberau­di­to­rat zu über­mit­teln, der für die Wei­ter­lei­tung be­sorgt ist.

3. Abschnitt: …

Art. 6357  

57Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 20. Nov. 1996, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 1996 3259).

4. Abschnitt: …

Art. 64 und 6558  

58Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 1993, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 3298).

Drittes Kapitel: Rechtsmittel

Art. 66 Mitteilung  

Der Ge­richts­schrei­ber des Ge­richts, das den Ent­scheid ge­fällt hat, mel­det das Ein­rei­chen oder den Rück­zug ei­nes Rechts­mit­tels (Ap­pel­la­ti­on, Kas­sa­ti­ons­be­schwer­de, Re­kurs) oh­ne Ver­zug der Ge­gen­par­tei.

Art. 67 Revision; Abklärungen 59  

Sind bei Re­vi­si­ons­ge­su­chen Ab­klä­run­gen durch den Un­ter­su­chungs­rich­ter not­wen­dig, so wird die­ser nach Rück­spra­che mit dem zu­stän­di­gen Prä­si­den­ten und dem Chef der be­trof­fe­nen Un­ter­su­chungs­rich­ter­re­gi­on durch den Oberau­di­tor be­stimmt.

59Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

Viertes Kapitel: Vollzug von Strafen und Massnahmen

Art. 68 Vollzug 60  

1 Als Voll­zugs­kan­ton ist der Wohn­sitz­kan­ton zu be­zeich­nen, wenn der Ver­ur­teil­te oder der un­ter dis­zi­pli­na­ri­scher Be­stra­fung oder Auf­er­le­gung von Kos­ten Frei­ge­spro­che­ne Wohn­sitz in der Schweiz hat.

2 Hat der Be­ur­teil­te kei­nen Wohn­sitz in der Schweiz oder hält er sich vor­aus­sicht­lich für län­ge­re Zeit im Aus­land auf, so ist der Hei­mat­kan­ton als Voll­zugs­kan­ton zu be­zeich­nen.

3 Zur Über­tra­gung des Voll­zugs ei­ner Frei­heits­s­tra­fe oder ei­ner si­chern­den Mass­nah­me an einen an­dern als den Wohn­sitz­kan­ton (Art. 212 MStP) ist der Ober­au­di­tor zu­stän­dig.

4 Voll­zugs­in­stanz bei Ver­pflich­tung zu ei­ner Ar­beits­leis­tung im öf­fent­li­chen In­ter­es­se ist das ZI­VI.61

60Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 3298).

61Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 1993 (AS 1993 3298). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034541).

Art. 69 Einzug von Kosten und Bussen 62  

Die dem Be­ur­teil­ten auf­er­leg­ten Kos­ten und Bus­sen zie­hen die Kan­to­ne ein. Die Er­trä­ge aus auf­er­leg­ten Kos­ten sind dem Bund ab­zu­lie­fern. Die Bus­sen ver­fal­len dem ein­zie­hen­den Kan­ton.

62Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 1992, in Kraft seit 1. Jan. 1993 (AS 1992 2394).

Art. 70 Antritt einer Strafe oder sichernden Massnahme  

1 Die Stra­fe oder si­chern­de Mass­nah­me ist un­mit­tel­bar nach der Ur­teilser­öff­nung an­zu­tre­ten, wenn der Ver­ur­teil­te sich vor der Ver­hand­lung in Haft be­fand und das Ge­richt nicht an­ders be­schlos­sen hat.

2 Be­fin­det sich der Ver­ur­teil­te nicht in Haft, so wird er zur Si­che­rung des Voll­zugs durch be­son­de­re Ver­fü­gung des Ge­richts in Haft ge­setzt, wenn sich dies als not­wen­dig er­weist. Trifft das Ge­richt kei­ne Ver­fü­gung, so be­stimmt der Voll­zugs­kan­ton den Be­ginn des Voll­zugs.

Art. 71 Urteilsvollzug bei Auslieferung  

Ist der Ver­ur­teil­te der Schweiz zum Voll­zug ei­nes Ur­teils aus­ge­lie­fert wor­den, so sind die Be­din­gun­gen, die der er­such­te Staat an die Aus­lie­fe­rung ge­knüpft hat, zu be­ach­ten.

Art. 72 Ausschreibung zum Vollzug des Urteils  

1 Die Aus­schrei­bung zum Voll­zug des Ur­teils ist Sa­che des Voll­zugs­kan­tons.

263

63Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 1993, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 3298).

Art. 73 Widerruf von Ausschreibungen  

1 Schreibt der Voll­zugs­kan­ton einen in Ab­we­sen­heit Ver­ur­teil­ten zum Voll­zug des Ur­teils aus, so wi­der­ruft die kon­troll­füh­ren­de Stel­le ei­ne durch den mi­li­tä­ri­schen Rich­ter an­ge­ord­ne­te Aus­schrei­bung.

2 Stellt sich der in Ab­we­sen­heit Ver­ur­teil­te oder wird er ver­haf­tet, und ver­langt er die Auf­he­bung des Ur­teils, so ver­an­lasst die zu­stän­di­ge Kanz­lei nach Rück­spra­che mit dem lei­ten­den Prä­si­den­ten des Ge­richts den Voll­zugs­kan­ton zum Wi­der­ruf der Aus­schrei­bung. Nimmt der Ver­ur­teil­te das Ur­teil an, so wi­der­ruft der Voll­zugs­kan­ton die Aus­schrei­bung von sich aus.64

64Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

Art. 74 Überwachung des Vollzugs 65  

Er­folgt die Aus­schrei­bung zum Voll­zug ei­nes Ab­we­sen­heits­ur­teils nicht in­nert drei­er Mo­na­te seit der Ver­ur­tei­lung, so mel­det die Ge­richts­kanz­lei dies dem Ober­au­di­tor.

65 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034541).

Art. 7566  

66Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 1992, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1993 (AS 1992 2394).

Dritter Titel: Militärstrafgesetz

Erstes Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

1. Abschnitt: Eidgenössisches Grenzwachtkorps

Art. 76 Untersuchungsbefehl 67  

Den Be­fehl zur vor­läu­fi­gen Be­weis­auf­nah­me oder zur Vor­un­ter­su­chung ge­gen An­ge­hö­ri­ge des Grenzwacht­korps er­teilt der Oberau­di­tor.

67Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 3298).

Art. 77 Zuständigkeit  

1 An­ge­hö­ri­ge des Grenzwacht­korps un­ter­ste­hen für die Ver­fol­gung und Be­ur­tei­lung straf­ba­rer Hand­lun­gen der Ge­richts­bar­keit des ört­lich zu­stän­di­gen Mi­li­tär­ge­richts (Ge­richts­stand des Or­tes der Be­ge­hung).

2 Es gel­ten die Ar­ti­kel 221 und 222 MStG und Ar­ti­kel 46 die­ser Ver­ord­nung.

2. Abschnitt: …

Art. 78–8568  

68Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 19. Sept. 1988, mit Wir­kung seit 19. Sept. 1988 (AS 1988 1552). Sie­he auch die SchlB die­ser Änd. am Schluss die­ses Tex­tes.

3. Abschnitt: …

Art. 86–9069  

69Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 1993, mit Wir­kung seit 1. Jan. 1994 (AS 1993 3298).

Zweites Kapitel: Verfahren bei Ehrverletzungen

Art. 91 Besonderes Antragsrecht  

1 Das Recht der zur An­ord­nung der Vor­un­ter­su­chung zu­stän­di­gen Stel­le (Art. 101 MStP), im Sin­ne der Ar­ti­kel 145, 146 und 148 MStG einen Straf­an­trag zu stel­len oder ihn zu­rück­zu­zie­hen, ist vom An­trags­recht des Ver­letz­ten un­ab­hän­gig.

2 Stellt die zu­stän­di­ge Stel­le al­lein Straf­an­trag, so hat sie vor der An­ord­nung ei­ner Vor­un­ter­su­chung ab­zu­klä­ren, ob die Sa­che güt­lich bei­ge­legt oder dis­zi­pli­na­risch er­le­digt wer­den kann.

3 Die An­trags­frist (Art. 148a MStG) gilt auch für die an­trags­be­rech­tig­te Stel­le.

Art. 92 Antrag des Verletzten  

1 Der Ver­letz­te hat den Straf­an­trag schrift­lich oder münd­lich zu Pro­to­koll bei der Stel­le ein­zu­rei­chen, die zur An­ord­nung der Vor­un­ter­su­chung zu­stän­dig ist. Die­se kann zur Ab­klä­rung des Sach­ver­halts ei­ne vor­läu­fi­ge Be­weis­auf­nah­me an­ord­nen. Sie kann fer­ner zur güt­li­chen Bei­le­gung der Sa­che ei­ne Aus­spra­che mit den Be­tei­lig­ten durch­füh­ren.

2 Kann die Sa­che nicht güt­lich bei­ge­legt wer­den, so ist der Be­fehl zur Vor­un­ter­su­chung zu er­tei­len. Es ist da­bei an­zu­ge­ben, ob die den Be­fehl er­tei­len­de Stel­le ih­rer­seits Straf­an­trag stellt oder nicht.

3 Der Un­ter­su­chungs­rich­ter in­for­miert den Ver­letz­ten bei der ers­ten Ein­ver­nah­me über die Form­vor­schrif­ten des Straf­an­tra­ges und gibt ihm Ge­le­gen­heit, ihn al­len­falls zu er­gän­zen oder zu prä­zi­sie­ren.70

70Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Nov. 1996, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1996 3259).

Art. 93 Rückzug des Strafantrags  

1 Wird der Straf­an­trag zu­rück­ge­zo­gen, be­vor An­kla­ge er­ho­ben wur­de, so stellt der Au­di­tor das Ver­fah­ren ein (Art. 116 und 117 MStP). Bei ei­nem spä­te­ren Rück­zug er­folgt die Ein­stel­lung des Ver­fah­rens durch das Ge­richt.

2 Ur­kun­den im Sin­ne der Ar­ti­kel 145 Zif­fer 6 und 146 Zif­fer 3 MStG wer­den durch die In­stanz aus­ge­fer­tigt, die das Ver­fah­ren ein­ge­stellt hat.

Drittes Kapitel: Disziplinarstrafordnung

Art. 94 Delegationsverbot 71  

1 Kom­man­dan­ten und Mi­li­tär­be­hör­den dür­fen we­der ih­re Dis­zi­pli­nar­straf­ge­walt noch ih­re Dis­zi­pli­nar­straf­be­fug­nis­se auf un­ter­ge­ord­ne­te Stel­len über­tra­gen. Vor­be­hal­ten bleibt die Be­fug­nis des Chefs VBS, sei­ne Dis­zi­pli­nar­straf­ge­walt dem Chef der Ar­mee und sei­nem Stell­ver­tre­ter, den Di­rekt­un­ter­stell­ten des Chefs der Ar­mee und dem Kom­man­do Aus­bil­dung (Per­so­nel­les der Ar­mee) zu über­tra­gen.72

2 Die über­tra­ge­ne Dis­zi­pli­nar­straf­ge­walt darf nicht wei­ter über­tra­gen wer­den.

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034541).

72Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

Art. 95 Disziplinarstrafgewalt 73  

1 Die Dis­zi­pli­nar­straf­ge­walt steht zu:

a.
den Trup­pen­kom­man­dan­ten für Dis­zi­pli­nar­feh­ler, die wäh­rend der Dienst­zeit be­gan­gen wer­den;
b.
den zu­stän­di­gen kan­to­na­len Mi­li­tär­be­hör­den in leich­ten Fäl­len der
1.
Nicht­er­fül­lung der In­spek­ti­ons­pflicht, der Nicht­be­fol­gung von Dienst­vor­schrif­ten so­wie des Miss­brauchs und der Ver­schleu­de­rung von Ma­te­ri­al im Be­reich der Mann­schafts- und Of­fi­ziers­aus­rüs­tung,
2.
Nicht­er­fül­lung der Schiess­pflicht und der Zu­wi­der­hand­lung ge­gen die Vor­schrif­ten des Schiess­we­sens aus­ser Dienst;
c.74
dem Kom­man­do Aus­bil­dung in al­len an­dern Fäl­len.

2 Steht die Dis­zi­pli­nar­straf­ge­walt den kan­to­na­len Mi­li­tär­be­hör­den zu, so wird sie aus­ge­übt:

a.
ge­gen­über Stel­lungs­pflich­ti­gen: vom Kan­ton, der die­se zur Re­kru­tie­rung auf­zu­bie­ten hat;
b.
ge­gen­über In­spek­ti­ons­pflich­ti­gen: vom Kan­ton, in des­sen Ge­biet die In­spek­ti­on durch­ge­führt wird;
c.
in al­len an­de­ren Fäl­len: vom Wohn­sitz­kan­ton be­zie­hungs­wei­se vom Kan­ton des letz­ten Wohn­sit­zes.

73Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2003, in Kraft seit 1. März 2004 (AS 20034541, 2004 943).

74 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Mi­li­tär­jus­tiz, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

Art. 96 Strafbefugnisse und Zuständigkeiten  

Die Straf­be­fug­nis­se und Zu­stän­dig­kei­ten be­stimmt An­hang 2.

Art. 97 Übertragung der Disziplinarstrafgewalt 75  

1 Die Dis­zi­pli­nar­straf­ge­walt ge­gen­über ins Aus­land ab­kom­man­dier­ten An­ge­hö­ri­gen der Ar­mee, die nicht Dienst in ih­ren Trup­pen­kör­pern/For­ma­tio­nen und kei­nen frie­dens­för­dern­den Dienst leis­ten, steht dem ent­sen­den­den Kom­man­do be­zie­hungs­wei­se. der ent­sen­den­den Ver­wal­tungs­ein­heit zu. Reicht die Straf­be­fug­nis nicht aus, so sind die Ak­ten der nächs­ten vor­ge­setz­ten Stel­le zu­zu­stel­len. Ar­rest­stra­fen müs­sen auf je­den Fall in der Schweiz voll­zo­gen wer­den.

2 Dem Chef der Ar­mee und sei­nem Stell­ver­tre­ter steht in fol­gen­den Fäl­len die Dis­zi­pli­nar­straf­ge­walt ge­gen­über Zi­vil­per­so­nen zu:

a.
bei Ver­stös­sen ge­gen das Bun­des­ge­setz vom 23. Ju­ni 195076 über den Schutz mi­li­tä­ri­scher An­la­gen oder ge­gen sich dar­auf stüt­zen­de Er­las­se oder Mass­nah­men;
b.
bei der Ver­let­zung mi­li­tä­ri­scher Ge­heim­nis­se (Art. 106 MStG);
c.
bei Un­ge­hor­sam ge­gen mi­li­tä­ri­sche und be­hörd­li­che Mass­nah­men, die der Vor­be­rei­tung oder Durch­füh­rung der Mo­bil­ma­chung der Ar­mee oder der Wah­rung des mi­li­tä­ri­schen Ge­heim­nis­ses die­nen (Art. 107 MStG).

3 Dem Ge­ne­ral­se­kre­ta­ri­at VBS ist ein Dop­pel der Dis­zi­pli­nar­straf­ver­fü­gung zu­zu­stel­len.

75Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2003, in Kraft seit 1. März 2004 (AS 20034541, 2004 943).

76 SR 510.518

Art. 98 Arrestbefehl  

1 Der Ar­rest­be­fehl wird durch den Kom­man­dan­ten der Ein­heit (Stab) des Be­straf­ten oder durch die zu­stän­di­ge Mi­li­tär­be­hör­de aus­ge­fer­tigt, so­bald die Ar­rest­stra­fe voll­zieh­bar ge­wor­den ist.

2 Der Ar­rest­be­fehl gibt Stra­fort, Be­ginn und En­de der Stra­fe an so­wie al­len­falls be­son­de­re An­ord­nun­gen über die Be­wa­chung und Be­treu­ung des Ar­re­stan­ten.

Art. 99 Arrestlokale  

Auf Waf­fen­plät­zen müs­sen ge­nü­gend Ar­rest­lo­ka­le vor­han­den sein. An an­de­ren Stand­orten hat die Trup­pe recht­zei­tig da­für zu sor­gen, dass ge­eig­ne­te Ar­rest­lo­ka­le zur Ver­fü­gung ste­hen.

Art. 99a77  

77Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Nov. 1996 (AS 1996 3259). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. Okt. 2003, mit Wir­kung seit 1. März 2004 (AS 20034541, 2004 943).

Art. 100 Disziplinargerichtsverfahren  

1 Der Ent­scheid des Ge­richts ist dem Be­schwer­de­füh­rer, der Vor­in­stanz, auf dem Dienst­weg dem Kom­man­dan­ten des Be­straf­ten, dem Oberau­di­to­rat und al­len­falls dem Voll­zugs­kan­ton zu­zu­stel­len.

2 Wer­den dem Be­schwer­de­füh­rer Kos­ten auf­er­legt, so ver­an­lasst das Oberau­di­to­rat den Be­zug.

Viertes Kapitel: Gerichtsbarkeit

Art. 101 Gerichtsbarkeit bei Strassenverkehrsdelikten 78  

Für Stras­sen­ver­kehrs­de­lik­te, be­gan­gen wäh­rend Fahr­ten zwi­schen Wohn­ort und Ar­beits- oder Ein­satzort un­ter­ste­hen die Be­rufs- und Zeit­mi­li­tärs so­wie die An­ge­hö­ri­gen des Grenzwacht­korps der Mi­li­tär­ge­richts­bar­keit nur, wenn Ver­kehrs­vor­schrif­ten im Zu­sam­men­hang mit ei­ner an­de­ren nach Mi­li­tär­straf­ge­setz straf­ba­ren Hand­lung ver­letzt wer­den. Dies gilt auch, wenn die­se Per­so­nen ein Dienst­fahr­zeug be­nut­zen oder die Uni­form tra­gen.

78 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034541).

Art. 101a Ermächtigung zur Strafverfolgung 79  

1 Die Er­mäch­ti­gung zur Durch­füh­rung des zi­vi­len Ver­fah­rens nach den Ar­ti­keln 219 Ab­satz 2 und 222 Ab­satz 1 MStG er­teilt das Oberau­di­to­rat.80

2 Die Be­fug­nis­se des Ober­be­fehls­ha­bers der Ar­mee blei­ben vor­be­hal­ten.

3 Die Er­mäch­ti­gung nach Ar­ti­kel 222 MStG muss nicht ein­ge­holt wer­den, wenn durch ein zu­stän­di­ges Or­gan das Bun­des­ge­setz vom 24. Ju­ni 197081 über Ord­nungs­bus­sen im Stras­sen­ver­kehr oder ein kan­to­na­les Ord­nungs­bus­sen­ver­fah­ren an­ge­wen­det wird.

79 Ur­sprüng­lich Art. 101.

80 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Okt. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 20034541).

81SR 741.03. Heu­te: Ord­nungs­bus­sen­ge­setz.

Vierter Titel: Schlussbestimmungen

Art. 102 Aufhebung bisherigen Rechts  

Es wer­den auf­ge­ho­ben:

1.
Ver­ord­nung vom 27. De­zem­ber 192782 be­tref­fend die Auf­sicht über die mit be­ding­tem Straf­voll­zug ver­ur­teil­ten Dienst­pflich­ti­gen wäh­rend des Diens­tes;
2.
Bun­des­rats­be­schluss vom 18. Sep­tem­ber 193383 über Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zu Ar­ti­kel 3 Zif­fer 3 des Mi­li­tär­straf­ge­set­zes;
3.
Bun­des­rats­be­schluss vom 29. Sep­tem­ber 194784 über die Straf­rechts­pfle­ge für das eid­ge­nös­si­sche Grenzwacht­korps;
4.
Bun­des­rats­be­schluss vom 15. Mai 195185 über Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zum Mi­li­tär­straf­ge­setz und zur Mi­li­tär­straf­ge­richts­ord­nung;
5.
Ver­ord­nung vom 29. Mai 195186 über das Rech­nungs­we­sen der Mi­li­tär­ju­s­tiz;
6.
Ver­ord­nung vom 29. Ja­nu­ar 195487 über die Mi­li­tär­straf­rechts­pfle­ge;
7.
Bun­des­rats­be­schluss vom 14. Fe­bru­ar 196888 über den Voll­zug der Haft­stra­fe an Dienst­ver­wei­ge­rern aus Ge­wis­sens­grün­den;
8.
Ver­ord­nung vom 15. Mai 196889 über den Voll­zug der Dis­zi­pli­nar­stra­ford­nung;
9.
Ver­ord­nung vom 24. Fe­bru­ar 197190 über den mi­li­tä­ri­schen Voll­zug der Ge­fäng­niss­tra­fe;
10.
Bun­des­rats­be­schluss vom 3. No­vem­ber 197191 über die Di­vi­si­ons- und Ter­ri­to­ri­al­ge­rich­te;
11.
Ver­fü­gung des Eid­ge­nös­si­schen Mi­li­tär­de­par­te­ments vom 4. Au­gust 196592 be­tref­fend Über­tra­gung der Dis­zi­pli­nar­straf­ge­walt ge­gen­über ins Aus­land ab­kom­man­dier­ten In­struk­ti­ons­of­fi­zie­ren;
12.
Ver­fü­gung des Eid­ge­nös­si­schen Mi­li­tär­de­par­te­ments vom 20. Ja­nu­ar 196693 be­tref­fend die Über­tra­gung der Dis­zi­pli­nar­straf­ge­walt an den Ge­ne­ral­stabs­chef.

82[BS 3 503]

83[BS 3 452]

84[BS 3 493]

85[AS 1951 454, 1954 299Art. 76 Abs. 2 Bst. c]

86[AS 1951 498, 1963 602Ziff. I, II, 1972 777]

87[AS 1954 299, 1968 627Art. 17 Abs. 2 1016 Ziff. I, II]

88[AS 1968 223]

89[AS 1968 627704]

90[AS 1971 273]

91[AS 1972 681]

92In der AS nicht ver­öf­fent­licht.

93In der AS nicht ver­öf­fent­licht.

Art. 103 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 1980 in Kraft.

Schlussbestimmung der Änderung vom 19. September 1988 94

1 Stellungspflichtige und Angehörige der Armee, die sich bei Inkrafttreten dieser Änderung im militärischen Vollzug der Gefängnisstrafe befinden, verbüssen ihre Strafe bis zum 31. Dezember 1988 weiterhin nach den bisherigen Bestimmungen. Reststrafen werden nach diesem Zeitpunkt nach den Bestimmungen des Strafge­setz­buches95 vollzogen.

2 Hat der Richter den militärischen Vollzug der Gefängnisstrafe angeordnet und ist die Strafe vor Inkrafttreten dieser Änderung noch nicht angetreten worden, wird sie nach den Bestimmungen des Strafgesetzbuches vollzogen.

Anhang 1 96

96 Aufgehoben durch Anhang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Militärjustiz, mit Wirkung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

Anhang 2 97

97Fassung gemäss Ziff. II der V vom 29. Okt. 2003 (AS 20034541, 2004 943). Bereinigt gemäss Anhang 6 der V vom 22. Nov. 2017 über die Militärjustiz, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7503).

(Art. 96)

Zuständigkeit und Strafbefugnisse im Disziplinarstrafrecht

Ziff. 1 Einheitskommandant

Als Einheitskommandanten (Art. 197 MStG) gelten Kommandanten einer Kompanie, einer Batterie, einer Staffel, einer Kolonne, eines Detachementes und eines Ingenieurstabes.

Ziff. 2 Übergeordnete Kommandostellen

Übergeordnete Kommandostellen (Art. 198 MStG) sind:

a.
der Chef VBS (in Friedenszeiten);
b.
der Oberbefehlshaber der Armee;
c.
der Chef der Armee und sein Stellvertreter;
d.
der Oberauditor;
e.
der Chef Kommando Operationen;
f.
der Chef des Stab Armeestab;
g.
der Chef des Militärischen Nachrichtendienstes / DPSA;
h.
die Kommandanten des Heeresstabs und der Mechanisierten Brigaden;
i.
die Kommandanten der Territorialdivisionen;
j.
der Kommandant der Militärpolizei;
k.
der Kommandant der Luftwaffe, der Operationszentrale Luftwaffe, der Luftwaffenausbildungs- und der Luftwaffentrainingsbrigade;
l.
das Kommando Spezialkräfte;
m.
Bataillons- und Abteilungskommandanten;
n.
Flugplatzkommandanten;
o.
die Kommandanten der Geschwader;
p.
die Chefs der Fachstäbe;
q.
der Kommandant der Logistikbasis der Armee und der Kommandant der Logistikbrigade;
r.
der Kommandant der Führungsunterstützungsbasis und der Kommandant der Führungsunterstützungsbrigade;
s.
der Chef Kommando Ausbildung;
t.
der Kommandant HKA;
u.
die Kommandanten der Lehrverbände;
v.
Schul-, Lehrgangs-, Kompetenzzentren- und Kurskommandanten;
w.
der Chef Personelles der Armee;
x.
Berufsmilitär mit Offiziersgrad als Einheitsinstruktoren.

Anhang 3 98

98 Aufgehoben durch Ziff. II Abs. 2 der V vom 29. Okt. 2003, mit Wirkung seit 1. Jan. 2004 (AS 20034541).

(Art. 11)

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