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Verordnung
über die Leistungen des Bundes
für den Straf- und Massnahmenvollzug
(LSMV)

vom 21. November 2007 (Stand am 1. Januar 2016)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 3 Absatz 1 Buchstabe a, 4 Absatz 2, 6, 7 Absätze 2 und 3,
9 Absatz 2 sowie 18 Absatz 1 des Bundesgesetzes vom 5. Oktober 19841 über die Leistungen des Bundes für den Straf- und Massnahmenvollzug (LSMG),

verordnet:

1. Kapitel: Betriebsbeiträge an Erziehungseinrichtungen

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Anerkennungsvoraussetzungen 2  

1 Das Bun­des­amt für Jus­tiz (BJ) ge­währt Be­triebs­bei­trä­ge (Art. 5 LSMG) an die Kan­to­ne zu­guns­ten von Ein­rich­tun­gen für Kin­der, Ju­gend­li­che und jun­ge Er­wach­se­ne (Er­zie­hungs­ein­rich­tun­gen), die es für ih­re bei­trags­be­rech­tig­ten Wohn­grup­pen an­er­kannt hat.

2 Es an­er­kennt ei­ne Er­zie­hungs­ein­rich­tung, wenn die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
Ei­ne kan­to­na­le oder in­ter­kan­to­na­le Pla­nung des Straf- und Mass­nah­men­voll­zugs oder der Ju­gend­hil­fe weist den Be­darf für die Ein­rich­tung nach (Art. 3 Abs. 1 Bst. a LSMG). Für den Be­darfs­nach­weis gilt Ar­ti­kel 2.
b.
Die Trä­ger­schaft, die Be­triebs­or­ga­ni­sa­ti­on, das päd­ago­gi­sche Kon­zept so­wie die bau­li­che und be­trieb­li­che In­fra­struk­tur ge­währ­leis­ten den zweck­mäs­si­gen und lang­fris­ti­gen Be­trieb der Ein­rich­tung.
c.
Die Ein­rich­tung ver­fügt über min­des­tens ei­ne sta­tio­näre so­zi­al­päd­ago­gi­sche Wohn­grup­pe von min­des­tens sie­ben Plät­zen.
d.
Min­des­tens ein Drit­tel al­ler Auf­ent­halts­ta­ge sind an­er­kann­te Auf­ent­halts­ta­ge. An­er­kannt sind Auf­ent­halts­ta­ge, die auf Kin­der, Ju­gend­li­che und jun­ge Er­wach­se­ne nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 1 Buch­sta­be b LSMG und nach Ar­ti­kel 4 die­ser Ver­ord­nung ent­fal­len. Auf­ent­halts­ta­ge von Per­so­nen, für die die In­va­li­den­ver­si­che­rung Bei­trä­ge an den Auf­ent­halt leis­tet, sind nicht an­er­kannt.
e.
Die für die Lei­tung der Ein­rich­tung ver­ant­wort­li­che Per­son ver­fügt über ei­ne ab­ge­schlos­se­ne an­er­kann­te Aus­bil­dung im Sin­ne von Ar­ti­kel 3.
f.
Min­des­tens drei Vier­tel des er­zie­he­risch tä­ti­gen Per­so­nals ver­fü­gen über ei­ne an­er­kann­te Aus­bil­dung im Sin­ne von Ar­ti­kel 3; die für die Lei­tung der Ein­rich­tung ver­ant­wort­li­che Per­son so­wie je­ne Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter, die in be­rufs­be­glei­ten­der Aus­bil­dung ste­hen, wer­den mit­ge­zählt. In Aus­nah­me­fäl­len kann vor­über­ge­hend von der Er­fül­lung der Drei­vier­tels­quo­te ab­ge­se­hen wer­den, wenn min­des­tens zwei Drit­tel des er­zie­he­risch tä­ti­gen Per­so­nals über ei­ne an­er­kann­te Aus­bil­dung ver­fü­gen.
g.
Die Ein­rich­tung steht Ein­ge­wie­se­nen aus ver­schie­de­nen Kan­to­nen of­fen.
h.
Die Ein­rich­tung ist bun­des­rechts­kon­form.

3 Die ein­zel­ne Wohn­grup­pe muss für die Bei­trags­be­rech­ti­gung die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:

a.
Sie ver­fügt über einen Be­stand an so­zi­al­päd­ago­gi­schem Per­so­nal, wel­cher der An­zahl der Ein­ge­wie­se­nen und dem Schwie­rig­keits­grad ih­rer Be­treu­ung an­ge­mes­sen ist.
b.
Sie bie­tet ei­ne ganz­jäh­ri­ge vier­und­zwan­zig­stün­di­ge Be­treu­ung an. Pro Jahr sind höchs­tens 14 Ta­ge Be­triebs­fe­ri­en zu­läs­sig.

4 Nicht an­er­kannt wer­den Ein­rich­tun­gen mit Son­der­schu­len, de­ren Kli­en­tel haupt­säch­lich zur Son­der­schu­lung ein­ge­wie­sen ist.

2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

Art. 2 Bedarfsnachweis  

1 Der Be­darfs­nach­weis (Art. 3 Abs. 1 Bst. a LSMG) muss An­ga­ben ent­hal­ten über:

a.
die Ent­wick­lung des Platz­be­darfs so­wie den Aus­las­tungs­grad der ein­zel­nen Ein­rich­tun­gen wäh­rend der ver­gan­ge­nen fünf Jah­re;
b.
das ge­gen­wär­ti­ge Platz­an­ge­bot;
c.
den in­ter­kan­to­na­len Aus­tausch von Plat­zie­run­gen;
d.
die zu­künf­ti­ge Ent­wick­lung des Platz­be­darfs.

2 Das BJ zieht zur Be­ur­tei­lung des Be­darfs­nach­wei­ses die Sta­tis­ti­ken des Bun­des­am­tes für Sta­tis­tik (BFS) bei, na­ment­lich die Straf­rechts­pfle­ge­sta­tis­ti­ken.

3 Die Kan­to­ne lie­fern dem BFS die nö­ti­gen Da­ten für die Er­stel­lung der mass­ge­ben­den Sta­tis­ti­ken.

Art. 3 Anerkannte Ausbildungen  

Fol­gen­de Aus­bil­dun­gen wer­den an­er­kannt:

a.
be­gon­ne­ne be­rufs­be­glei­ten­de oder ab­ge­schlos­se­ne Aus­bil­dung in so­zia­ler Ar­beit (So­zi­al­päd­ago­gik, So­zi­al­ar­beit, so­zio­kul­tu­rel­le Ani­ma­ti­on) an ei­ner hö­he­ren Fach­schu­le oder ei­ner Fach­hoch­schu­le;
b.
für die Auf­ga­be in der Er­zie­hungs­ein­rich­tung ge­eig­ne­te ab­ge­schlos­se­ne uni­ver­si­täre Aus­bil­dung oder ei­ne gleich­wer­ti­ge Aus­bil­dung, mit ei­ner be­rufs­feld­s­pe­zi­fi­schen Tä­tig­keit nach Stu­di­en­ab­schluss von min­des­tens sechs Mo­na­ten im sta­tio­nären Be­reich als Er­zie­he­rin oder Er­zie­her.
Art. 4 Im Sozialverhalten erheblich gestörte Kinder und Jugendliche  

Als Kin­der und Ju­gend­li­che, die in ih­rem So­zi­al­ver­hal­ten er­heb­lich ge­stört sind, (Art. 2 Abs. 2 und 5 Abs. 1 Bst. b Ziff. 2 LSMG) gel­ten Kin­der ab 7 Jah­ren und Ju­gend­li­che:3

a.
die von ei­ner in der Ju­gend­hil­fe tä­ti­gen Be­hör­de nach Ar­ti­kel 310 in Ver­bin­dung mit Ar­ti­kel 314a oder nach Ar­ti­kel 405a des Zi­vil­ge­setz­bu­ches4 in ei­ne Er­zie­hungs­ein­rich­tung ein­ge­wie­sen wer­den;
b.5
die von den El­tern zu ei­ner län­ger­fris­ti­gen Be­treu­ung in ei­ne Er­zie­hungs­ein­rich­tung ein­ge­wie­sen wer­den, vor­aus­ge­setzt dass ein Fach­gut­ach­ten die sta­tio­näre Ein­wei­sung auf­grund ei­ner fa­mi­li­ären und so­zia­len In­di­ka­ti­on emp­fiehlt und ei­ne in der Ju­gend­hil­fe tä­ti­ge Be­hör­de zu­ge­stimmt hat; oder
c.
de­ren Ver­hal­tens­stö­rung ei­ne sta­tio­näre Ab­klä­rung er­for­dert.

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

4 SR 210

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

Art. 5 Zusätzliche Voraussetzungen für die Anerkennung privater Einrichtungen  

Pri­va­te Er­zie­hungs­ein­rich­tun­gen müs­sen zu­sätz­lich zu den Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:

a.
Der Trä­ger ist ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son mit ge­mein­nüt­zi­gem Cha­rak­ter. Ei­ner sei­ner Haupt­zwe­cke liegt in der Füh­rung ei­ner Er­zie­hungs­ein­rich­tung für Kin­der und Ju­gend­li­che, die straf­recht­lich ein­ge­wie­sen oder in ih­rem So­zi­al­ver­hal­ten er­heb­lich ge­stört sind.
b.
Der Kan­ton an­er­kennt die Ein­rich­tung und leis­tet, al­len­falls zu­sam­men mit an­de­ren Kan­to­nen, einen an­ge­mes­se­nen Bei­trag an den Be­trieb.
c.
Die Fi­nan­zie­rung des Be­trie­bes ist ge­si­chert.
Art. 6 Bedingungen und Auflagen der Anerkennung  

Das BJ knüpft an die An­er­ken­nung Be­din­gun­gen und Auf­la­gen, die den zweck­mäs­si­gen Be­trieb der Ein­rich­tung si­chern.

Art. 7 Änderungen in den Anerkennungsvoraussetzungen; Widerruf der Anerkennung  

1 Die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de teilt je­de Än­de­rung in den tat­säch­li­chen oder recht­li­chen Ver­hält­nis­sen, die für die An­er­ken­nung mass­ge­blich wa­ren, dem BJ un­ver­züg­lich schrift­lich mit.

2 Das BJ passt die An­er­ken­nungs­ver­fü­gung den ge­än­der­ten Ver­hält­nis­sen an.6

3 Es wi­der­ruft die An­er­ken­nung, wenn die Vor­aus­set­zun­gen (Art. 1 Abs. 2 und 3) nicht mehr er­füllt sind oder die Er­zie­hungs­ein­rich­tung Be­din­gun­gen oder Auf­la­gen trotz Mah­nung nicht er­füllt.7

4 Es kann die An­er­ken­nung wi­der­ru­fen, wenn die Ein­rich­tung Bei­trä­ge durch Vor­spie­ge­lung oder Ver­heim­li­chung von Tat­sa­chen er­wirkt hat.

5 …8

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

8 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

Art. 8 Beginn und Ende der Beitragsberechtigung  

1 Die Bei­trags­be­rech­ti­gung be­ginnt frü­he­s­tens am 1. Ja­nu­ar des der An­er­ken­nung fol­gen­den Ka­len­der­jah­res.

2 Sie en­det:

a.
für die ein­zel­ne Wohn­grup­pe: mit de­ren Auf­he­bung;
b.
für die Er­zie­hungs­ein­rich­tung: mit der Ein­stel­lung des Be­triebs oder mit dem Wi­der­ruf der An­er­ken­nung.9

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

2. Abschnitt: Bemessung

Art. 9 Pauschalen  

1 Die Be­triebs­bei­trä­ge an Er­zie­hungs­ein­rich­tun­gen wer­den mit­tels Pau­scha­len fest­ge­legt.

2 Der Be­triebs­bei­trag be­trägt 30 Pro­zent der mass­ge­bli­chen Per­so­nal­kos­ten der Ein­rich­tung.10

3 Die mass­ge­bli­chen Per­so­nal­kos­ten er­ge­ben sich aus der mass­ge­bli­chen Per­so­nal­do­ta­ti­on mul­ti­pli­ziert mit 94 340 Fran­ken pro 100 Stel­len­pro­zent. Die­ser Be­trag un­ter­liegt ei­ner jähr­li­chen In­de­xie­rung, die dem Teue­rungs­aus­gleich für das Bun­des­per­so­nal ent­spricht.11

4 Die mass­ge­bli­che Per­so­nal­do­ta­ti­on wird auf­grund der bei­trags­be­rech­tig­ten An­ge­bo­te der Ein­rich­tung nach dem fol­gen­den Schlüs­sel be­rech­net:

pro Ein­heit:

mass­ge­bli­che
Per­so­nal­do­ta­ti­on
in Stel­len­pro­zen­ten:

a.
Grun­d­an­ge­bot
1.
sta­tio­näre so­zi­al­päd­ago­gi­sche Wohn­grup­pe

Grup­pe

460 %

2.
Klein­stein­rich­tung
(ei­ne Wohn­grup­pe)

Ein­rich­tung

100 %

3.
er­höh­te Grup­pen­grös­se der
Klein­stein­rich­tung

Platz,
ab 11. Platz

10 %

b.
Zu­satz­an­ge­bot
1.
Not­auf­nah­me­grup­pe/Ab­klä­rung

Grup­pe

200 %

2.
Ge­schlos­sen­heit

Grup­pe

150 %

3.
Dis­zi­pli­nar­ab­tei­lung

Platz

10 %

4.
be­ruf­li­che Aus­bil­dung mit in­ter­ner
Be­rufs­schu­le

Platz

50 %

5.
be­ruf­li­che Aus­bil­dung oh­ne in­ter­ne
Be­rufs­schu­le

Platz

40 %

6.
Ta­ges­s­truk­tur pau­schal

Grup­pe

200 %

7.
Pro­gres­si­ons­stu­fe

Platz

25 %.12

5 Die Be­triebs­bei­trä­ge wer­den auf­grund der mass­ge­bli­chen Auf­ent­halts­ta­ge im Zeit­raum vom 1. Ja­nu­ar bis zum 31. De­zem­ber des vor­an­ge­hen­den Ka­len­der­jah­res be­rech­net. Sie wer­den in Band­brei­ten fest­ge­hal­ten und be­stim­men den Fak­tor für die Bei­trags­hö­he ge­mä­ss fol­gen­der Ein­stu­fung:

Stu­fe

Band­brei­te in Pro­zent
der mass­ge­bli­chen
Auf­ent­halts­ta­ge

Fak­tor

1

100 %

100 %

2

95–99 %

97 %

3

90–94 %

92 %

4

85–89 %

87 %

5

80–84 %

82 %

usw.13

6 Bei Nicht­er­fül­lung der Drei­vier­tels­quo­te nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 Buch­sta­be f wird das To­tal der mass­ge­bli­chen Per­so­nal­kos­ten für die ef­fek­ti­ve Dau­er der Nicht­er­rei­chung um 10 Pro­zent ge­kürzt.14

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

3. Abschnitt: Leistungsvereinbarung

Art. 10  

1 Das BJ und die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de schlies­sen ei­ne Leis­tungs­ver­ein­ba­rung ab (Art. 7 Abs. 3 LSMG). Die Leis­tungs­ver­ein­ba­rung ent­hält die fol­gen­den An­ga­ben:15

a.16
die Lis­te der an­er­kann­ten Er­zie­hungs­ein­rich­tun­gen;
b.17
die bei­trags­be­rech­tig­ten An­ge­bo­te je­der Ein­rich­tung;
c.18
die mass­ge­bli­chen Per­so­nal­kos­ten je­der Ein­rich­tung;
d.
die Band­brei­te der an­er­kann­ten Auf­ent­halts­ta­ge;
e.
der pau­scha­lier­te jähr­li­che Be­triebs­bei­trag für je­de Ein­rich­tung;
f.
die Kon­se­quen­zen bei vor­über­ge­hen­dem Nicht­ein­hal­ten der Drei­vier­tels­quo­te nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 Buch­sta­be f.

2 Die Leis­tungs­ver­ein­ba­rung hat ei­ne Dau­er von vier Jah­ren. Sie wird er­neu­ert, wenn das BJ die An­er­ken­nungs­vor­aus­set­zun­gen über­prüft und fest­ge­stellt hat, dass sie wei­ter­hin er­füllt sind.

3 …19

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

19 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

2. Kapitel: Baubeiträge

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 11 Bedarfsnachweis  

Bau­bei­trä­ge des Bun­des wer­den nur ge­währt, wenn ei­ne kan­to­na­le oder in­ter­kan­to­na­le Pla­nung des Straf- und Mass­nah­men­voll­zugs oder der Ju­gend­hil­fe den Be­darf für die Ein­rich­tung nach­weist (Art. 3 Abs. 1 Bst. a LSMG). Für den Be­darfs­nach­weis gilt Ar­ti­kel 2.

Art. 12 Berechnungsmethode  

1 Der Bund be­rech­net sei­ne Bei­trä­ge an die an­er­kann­ten Kos­ten von Neu-, Aus- und Um­bau­ten in der Re­gel nach der Me­tho­de der Platz­kos­ten­pau­scha­le (Art. 4 Abs. 2 LSMG).

2 Die Bei­trä­ge kön­nen in be­son­de­ren Fäl­len auf der Grund­la­ge der Schluss­ab­rech­nung be­mes­sen wer­den, na­ment­lich wenn die An­wen­dung der Platz­kos­ten­pau­scha­le zu ei­ner Ab­wei­chung von mehr als 30 Pro­zent ge­gen­über den ver­an­schlag­ten an­re­chen­ba­ren Kos­ten führt.

Art. 13 Anerkannte Baukosten  

1 Als an­er­kann­te Bau­kos­ten (Art. 4 Abs. 1 LSMG) gel­ten die not­wen­di­gen Kos­ten für:

a.
Neu-, Aus- oder Um­bau von Ge­bäu­den, ein­sch­liess­lich der be­trieb­lich un­er­läss­li­chen Per­so­nal­un­ter­künf­te;
b.
den Er­werb von Lie­gen­schaf­ten oh­ne Land-, Er­schlies­sungs- und Bau­neben­kos­ten;
c.
Vor­be­rei­tungs- und Um­ge­bungs­ar­bei­ten;
d.
Sport- und Frei­zeit­an­la­gen;
e.
die erst­ma­li­ge Ein­rich­tung und Aus­stat­tung des Be­triebs.

2 Die Bau­kos­ten für einen land­wirt­schaft­li­chen oder einen ge­werb­li­chen Be­trieb wer­den an­er­kannt, so­weit der Be­trieb für die Aus­bil­dung oder Be­schäf­ti­gung der Ein­ge­wie­se­nen un­er­läss­lich ist.

3 Bau­neben­kos­ten und Kos­ten für Un­ter­halts­ar­bei­ten wer­den nicht an­er­kannt.

4 Das BJ er­lässt Richt­li­ni­en für die Be­rech­nung der an­er­kann­ten Bau­kos­ten.20

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 25. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5023).

Art. 14 Untergrenze für Baubeiträge  

Bun­des­bei­trä­ge von we­ni­ger als 100 000 Fran­ken wer­den nicht aus­ge­rich­tet (Art. 4 Abs. 4 LSMG).

Art. 15 Festlegung der Pauschalen und Zuschläge; Anpassung an Kostenentwicklung und Teuerung  

1 Das Eid­ge­nös­si­sche Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ment (EJPD) legt die Pau­scha­len und Zu­schlä­ge nach dem 2. und 3. Ab­schnitt im Ein­ver­neh­men mit dem Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­de­par­te­ment (EFD) fest. Vor­gän­gig führt es ei­ne An­hö­rung bei den in­ter­es­sier­ten Krei­sen nach Ar­ti­kel 10 des Ver­nehm­las­sungs­ge­set­zes vom 18. März 200521 durch.

2 Es über­prüft die von ihm fest­ge­leg­ten Pau­scha­len und Zu­schlä­ge pe­ri­odisch und passt sie im Ein­ver­neh­men mit dem EFD an. In der Zwi­schen­zeit passt das BJ sie jähr­lich der Kos­ten­ent­wick­lung nach dem Schwei­ze­ri­schen Bau­preis­in­dex an.

3 Im Ein­zel­fall passt das BJ bei der Schluss­zah­lung nach En­de des Neu-, Aus- oder Um­baus die an­er­kann­ten Kos­ten nach sei­nen Richt­li­ni­en (Art. 13 Abs. 4) der Teue­rung an.22

21 SR 172.061

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 25. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5023).

2. Abschnitt: Erziehungseinrichtungen

Art. 16 Beitragsvoraussetzungen  

1 Der Bund ge­währt Bau­bei­trä­ge an Er­zie­hungs­ein­rich­tun­gen, die er nach Ar­ti­kel 1 als bei­trags­be­rech­tigt an­er­kannt hat.

2 Wer­den Bau­bei­trä­ge an ei­ne neu er­öff­ne­te Er­zie­hungs­ein­rich­tung aus­ge­rich­tet, die zum Zeit­punkt der Schluss­ab­rech­nung we­ni­ger als drei Jah­re in Be­trieb ist, so wird nach Ab­lauf von drei Jah­ren Be­triebs­dau­er über­prüft, ob der be­nö­tig­te Durch­schnitt der mass­ge­bli­chen Auf­ent­halts­ta­ge (Art. 1 Abs. 2 Bst. i) er­reicht wur­de. Ist dies nicht der Fall, so wird der ge­sam­te aus­ge­rich­te­te Bau­bei­trag zu­rück­ge­for­dert.

Art. 17 Platzkostenpauschale  

1 Das EJPD legt ei­ne Platz­kos­ten­pau­scha­le «Er­zie­hungs­ein­rich­tung» fest.

2 Die Pau­schal­bei­trä­ge wer­den für die mass­ge­ben­den Ein­rich­tungs­be­rei­che in ei­nem Fran­ken­be­trag pro ma­xi­mal an­re­chen­ba­re Flä­che fest­ge­legt. Da­bei wird auf die Neu­bau­kos­ten, er­rech­net auf der Ba­sis der Wer­te ver­schie­de­ner Re­fe­renzein­rich­tun­gen, ab­ge­stellt.

3 Wer­den al­le Be­rei­che in ei­nem Bau­vor­ha­ben ent­spre­chend der Mo­del­lein­rich­tung rea­li­siert, so wird die vol­le Platz­kos­ten­pau­scha­le aus­ge­rich­tet. Feh­len ge­wis­se Be­rei­che, so wird die Platz­kos­ten­pau­scha­le an­teils­mäs­sig ge­kürzt. Dies gilt auch für die Zu­schlä­ge, aus­ge­nom­men die Zu­schlä­ge für die Per­so­nal­un­ter­kunft und für die Turn­hal­le.

4 Die Platz­kos­ten­pau­scha­le für Neu­bau­ten wird nur aus­ge­rich­tet, wenn die vom EJPD fest­ge­leg­ten Flä­chen nicht un­ter­schrit­ten wer­den.

Art. 18 Zuschläge und Kürzungen  

1 Das EJPD legt Zu­schlä­ge fest für:

a.
den Bau ei­ner be­trieb­lich un­er­läss­li­chen Per­so­nal­un­ter­kunft; der Zu­schlag ori­en­tiert sich am Preis­ni­veau des all­ge­mei­nen Woh­nungs­baus;
b.
den Bau ei­ner Turn­hal­le; der Zu­schlag ent­spricht den Kos­ten für den Bau ei­ner ein­fa­chen Hal­le von 260 m2 Flä­che;
c.
den Bau ei­ner Schul­an­la­ge;
d.
Werk­stät­ten, die ge­mä­ss Kon­zept be­trieb­lich un­er­läss­lich sind und über die be­reits in der Mo­del­lein­rich­tung ent­hal­te­nen Flä­chen­wer­te hin­aus­ge­hen; für Werk­stät­ten, die der Pro­duk­ti­on die­nen und die auf­grund ih­res Aus­baus ei­ne ent­spre­chend grös­se­re Flä­che be­an­spru­chen, wird ein wei­te­rer Zu­schlag ge­währt;
e.
die not­wen­di­ge mi­ni­ma­le In­fra­struk­tur von Er­zie­hungs­ein­rich­tun­gen mit 15 oder we­ni­ger Plät­zen; der Zu­schlag wird pro­zen­tu­al aus­ge­stal­tet;
f.
Um­ge­bungs­ar­bei­ten und die be­weg­li­che Aus­stat­tung von Neu­bau­ten; die Zu­schlä­ge sind als Pro­zen­tan­tei­le der Platz­kos­ten­pau­scha­le zu be­mes­sen;
g.
die Mehr­kos­ten, die für die Ge­schlos­sen­heit ei­ner Ein­rich­tung auf­ge­wendet wer­den müs­sen und die den üb­li­chen Rah­men der Si­cher­heits­vor­keh­run­gen ei­ner Ein­rich­tung über­stei­gen (Si­cher­heits­zu­schlag); der Si­cher­heits­zu­schlag wird pro Platz fest­ge­legt.23

2 Bei Um­bau­ten wer­den die Platz­kos­ten­pau­scha­len ein­sch­liess­lich ei­nes all­fäl­li­gen Si­cher­heits­zu­schlags um einen Kor­rek­tur­fak­tor ge­kürzt. Der Fak­tor be­rück­sich­tigt den Ein­griffs­grad und den An­teil Ver­än­de­rung. Die Bei­trä­ge für Um­ge­bungs­ar­bei­ten und die be­weg­li­che Aus­stat­tung rich­ten sich nach den ef­fek­tiv an­fal­len­den an­er­kann­ten Kos­ten.

3 Bei Er­zie­hungs­ein­rich­tun­gen, die nur teil­wei­se Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 2 LSMG er­fül­len, wird die Pau­scha­le pro­por­tio­nal zum An­teil nicht an­er­kann­ter Auf­ent­halts­ta­ge (Art. 1 Abs. 2 Bst. i) ge­kürzt (Art. 4 Abs. 3 LSMG).

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

3. Abschnitt: Anstalten für Erwachsene

Art. 19 Platzkostenpauschale  

1 Das EJPD legt Platz­kos­ten­pau­scha­len für die fol­gen­den drei Mo­del­l­an­stal­ten fest:

a.
«ge­schlos­se­ne An­stalt»;
b.
«of­fe­ne An­stalt»;
c.
«Ge­fäng­nis».24

1bis Die Mo­del­l­an­stal­ten «ge­schlos­se­ne An­stalt» und «of­fe­ne An­stalt» die­nen aus­sch­liess­lich, die Mo­del­l­an­stalt «Ge­fäng­nis» nur teil­wei­se dem Straf- und Mass­nah­men­voll­zug ge­mä­ss LSMG.25

2 Die Platz­kos­ten­pau­scha­len wer­den für die mass­ge­ben­den An­stalts­be­rei­che in ei­nem Fran­ken­be­trag pro ma­xi­mal an­re­chen­ba­re Flä­che fest­ge­legt. Da­bei wird auf die Kos­ten ei­nes Neu­baus, er­rech­net auf der Ba­sis der Wer­te ver­schie­de­ner Re­fe­renz­an­stal­ten, ab­ge­stellt.

3 Wer­den al­le Be­rei­che in ei­nem Bau­vor­ha­ben ent­spre­chend der mass­ge­ben­den Mo­del­l­an­stalt rea­li­siert, so wird die vol­le Platz­kos­ten­pau­scha­le aus­ge­rich­tet. Feh­len ge­wis­se Be­rei­che, so wird die Pau­scha­le an­teils­mäs­sig ge­kürzt. Dies gilt auch für den Si­cher­heits­zu­schlag.

4 Platz­kos­ten­pau­scha­len für Neu­bau­ten wer­den nur aus­ge­rich­tet, wenn die vom EJPD fest­ge­leg­ten Flä­chen nicht un­ter­schrit­ten wer­den.

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

Art. 20 Sicherheitszuschläge 26  

1 Für die Mehr­kos­ten, die für die er­höh­te Ge­schlos­sen­heit ei­ner An­stalt auf­ge­wendet wer­den müs­sen und die den üb­li­chen Rah­men der Si­cher­heits­vor­keh­run­gen ei­ner An­stalt über­stei­gen, wird ein Si­cher­heits­zu­schlag pro Platz fest­ge­legt.

2 Für Plät­ze höchs­ter Si­cher­heits­stu­fe wird ein wei­te­rer Si­cher­heits­zu­schlag ge­währt.

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

Art. 20a Zuschläge für kleine und Kürzungen für grosse Einrichtungen 27  

1 Für die not­wen­di­ge mi­ni­ma­le In­fra­struk­tur fol­gen­der klei­ner An­stal­ten wird ein pro­zen­tua­ler Zu­schlag bei den Be­reichs­prei­sen ge­währt:

a.
An­stal­ten vom Typ «Ge­fäng­nis» mit höchs­tens 39 Plät­zen;
b.
An­stal­ten vom Typ «of­fen» und vom Typ «ge­schlos­sen» mit höchs­tens 49 Plät­zen.

2 Bei An­stal­ten mit über 200 Haft­plät­zen wer­den die Be­reichs­prei­se pro­zen­tu­al re­du­ziert.

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

Art. 20b Zuschläge für Umgebungsarbeiten und die bewegliche Ausstattung bei Neu- und Umbauten 28  

1 Bei Neu­bau­ten wer­den für Um­ge­bungs­ar­bei­ten und die be­weg­li­che Aus­stat­tung Zu­schlä­ge ge­währt; die­se sind als Pro­zen­tan­tei­le der je­wei­li­gen Platz­kos­ten­pau­scha­len zu be­mes­sen.

2 Bei Um­bau­ten wer­den die Pau­scha­len um einen Kor­rek­tur­fak­tor ver­rin­gert. Der Fak­tor be­rück­sich­tigt den Ein­griffs­grad und den An­teil der Ver­än­de­rung. Die Bei­trä­ge für Um­ge­bungs­ar­bei­ten und für die be­weg­li­che Aus­stat­tung rich­ten sich nach den ef­fek­tiv an­fal­len­den an­er­kann­ten Kos­ten.

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

Art. 20c Zuschläge für Bauten für die sportliche Betätigung, für Therapie- und Bildungsräume 29  

1 Für Bau­ten für die sport­li­che Be­tä­ti­gung wird ein flä­chen­mäs­si­ger Zu­schlag ge­währt.

2 Für den Bau von The­ra­pieräu­men in ge­schlos­se­nen An­stal­ten, die spe­zi­ell für den Voll­zug von Mass­nah­men ge­mä­ss Ar­ti­kel 59 Ab­satz 3 des Straf­ge­setz­buchs30 be­nö­tigt wer­den, wird ein flä­chen­mäs­si­ger Zu­schlag ge­währt.

3 Für den Bau von zu­sätz­li­chen Räu­men für die Bil­dung wird ein flä­chen­mäs­si­ger Zu­schlag ge­währt.

4 Für ge­werb­li­che Be­trie­be, die auf­grund ih­rer Aus­rich­tung einen grös­se­ren Flä­chen­be­darf auf­wei­sen, wird der Mo­dell­flä­chen­wert für den Be­reich «Ar­beit» er­höht.

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

30 SR 311.0

Art. 20d Pauschale bei Anstalten, die nur teilweise dem Straf- und Massnahmenvollzug dienen 31  

Bei An­stal­ten, die nur teil­wei­se Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 2 LSMG er­fül­len, wird die Pau­scha­le pro­por­tio­nal zum An­teil der Auf­ent­halts­ta­ge aus­ge­rich­tet, die auf straf­recht­lich Ein­ge­wie­se­ne ent­fal­len (Art. 4 Abs. 3 LSMG).

31 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 4725).

3. Kapitel: Modellversuche

Art. 21 Beitragsvoraussetzung  

Der Bund kann Bei­trä­ge an Mo­dell­ver­su­che (Art. 8 LSMG) ge­wäh­ren, ins­be­son­de­re wenn die Ver­su­che zum Ziel ha­ben, we­sent­li­che und zur all­ge­mei­nen An­wen­dung be­stimm­te Grund­la­gen für Neue­run­gen im Straf- und Mass­nah­men­voll­zug so­wie in der Ju­gend­hil­fe be­reit­zu­stel­len.

Art. 22 Festlegung des Beitrags; Bedingungen und Auflagen  

1 Das BJ legt die an­er­kann­ten Pro­jekt­kos­ten im Ein­zel­fall fest.

2 Es knüpft an die Bei­trä­ge Be­din­gun­gen und Auf­la­gen, die ei­ne zweck­mäs­si­ge Ver­wen­dung und ei­ne zu­ver­läs­si­ge Aus­wer­tung der Ver­su­che si­chern.

Art. 23 Auswertung  

1 Für die Aus­wer­tung ei­nes Mo­dell­ver­suchs kön­nen Rück­fall­stu­di­en durch­ge­führt wer­den.

2 Das BFS stellt die nö­ti­gen Da­ten für die Stu­di­en zur Ver­fü­gung.

3 Die Kos­ten für Er­he­bun­gen, die nach Ab­lauf der ma­xi­ma­len Bei­trags­dau­er von fünf Jah­ren durch­ge­führt wer­den, trägt der Ge­suchs­stel­ler.

4. Kapitel: Beiträge an das Schweizerisches Kompetenzzentrum für den Justizvollzug 32

32 Die Bezeichnung wurde in Anwendung von Art. 12 Abs. 2 des Publikationsgesetzes vom 18. Juni 2004 (SR 170.512) auf den 25. April 2017 angepasst. Diese Änd. wurde im ganzen Erlass berücksichtigt.

Art. 24  

1 Das BJ rich­tet auf Ge­such hin im Rah­men der be­wil­lig­ten Kre­di­te Bei­trä­ge (Art. 10a LSMG) an das Schwei­ze­ri­sches Kom­pe­tenz­zen­trum für den Jus­tiz­voll­zug aus.

2 Die Bei­trä­ge wer­den für die Aus- und Wei­ter­bil­dung des Straf­voll­zugs­per­so­nals aus­ge­rich­tet un­ter der Vor­aus­set­zung, dass sich die­se an den mass­ge­ben­den Stan­dards ori­en­tiert.

5. Kapitel: Organisation und Verfahren

Art. 25 Instanz für Verfügungen und den Abschluss von Leistungs­vereinbarungen  

1 Das BJ trifft die Ver­fü­gun­gen über die An­er­ken­nung der Bei­trags­be­rech­ti­gung und über die Zu­spre­chung und Aus­rich­tung von Bei­trä­gen.

2 Fi­nanz­hil­fen wer­den im Ein­zel­fall zu­ge­spro­chen und aus­be­zahlt:

a.
bis 3 Mil­lio­nen Fran­ken: vom BJ al­lein;
b.
über 3 Mil­lio­nen Fran­ken: vom BJ im Ein­ver­neh­men mit der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­ver­wal­tung.

3 Das BJ un­ter­zeich­net die Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen mit der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de.

Art. 26 Zuständige kantonale Behörden  

Je­der Kan­ton be­zeich­net für den Be­reich der Be­triebs­bei­trä­ge an Er­zie­hung­s­ein­rich­tun­gen und für Bau­bei­trä­ge an pri­va­te Ein­rich­tun­gen ei­ne ein­zi­ge kan­to­na­le Be­hör­de, die für den Kon­takt mit dem BJ zu­stän­dig ist.

Art. 27 Verfahren für die Einreichung von Gesuchen und für die Anmeldung von Bauprojekten  

1 Ge­su­che um Bei­trä­ge und die An­mel­dung von Bau­vor­ha­ben sind mit den er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen über die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de ein­zu­rei­chen.

2 Die kan­to­na­le Be­hör­de prüft die Ge­su­che oder Vor­ha­ben und lei­tet sie mit ih­rer Stel­lung­nah­me an das BJ wei­ter.

3 Das BJ räumt der kan­to­na­len Be­hör­de die Mög­lich­keit ein, an den Ver­hand­lun­gen über das Ge­such oder das Vor­ha­ben teil­zu­neh­men, und bringt ihr ent­spre­chen­de Kor­re­spon­den­zen zur Kennt­nis.

Art. 28 Fristen  

1 Ge­su­che um Bau­bei­trä­ge sind spä­tes­tens sechs Mo­na­te vor Bau­be­ginn dem BJ ein­zu­rei­chen. Der Ge­such­stel­ler muss das Vor­ha­ben vor Er­tei­lung ei­nes Pro­jek­tie­rungs­auf­tra­ges dem BJ an­mel­den so­wie die Grund­kon­zep­ti­on und das Raum­pro­gramm mit dem BJ be­rei­ni­gen.

2 Die üb­ri­gen Ge­su­che sind eben­falls dem BJ ein­zu­rei­chen, und zwar für:

a.
die An­er­ken­nung von Er­zie­hungs­ein­rich­tun­gen so­wie neu­er An­ge­bo­te an­er­kann­ter Ein­rich­tun­gen: auf den 1. März;
b.
Bei­trä­ge an Mo­dell­ver­su­che: auf den 1. März oder 1. Sep­tem­ber;
c.
Bei­trä­ge an das Schwei­ze­ri­sches Kom­pe­tenz­zen­trum für den Jus­tiz­voll­zug: auf den 1. März.
Art. 29 Zusicherung pauschalierter Baubeiträge  

1 Im Fal­le von Pau­schal­bei­trä­gen gibt das BJ die mut­mass­li­che Bei­trags­hö­he nach Be­rei­ni­gung und Ge­neh­mi­gung des Raum­pro­gram­mes be­kannt.

2 Die de­fi­ni­ti­ve Zu­si­che­rungs­ver­fü­gung er­folgt nach Ge­neh­mi­gung des Pro­jek­tes und nach Ge­neh­mi­gung der ent­spre­chen­den Kre­di­te durch die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den.

3 Bei Pro­jek­ten pri­va­ter Trä­ger­schaf­ten er­folgt die de­fi­ni­ti­ve Zu­si­che­rung erst, wenn die Zu­stim­mung der kan­to­na­len Be­hör­den vor­liegt.

Art. 30 Nachträgliche Gewährung und Rückerstattung von Baubeiträgen  

1 Der Bund kann Bau­bei­trä­ge auch nach­träg­lich ge­wäh­ren, wenn:

a.
ei­ne Ein­rich­tung nach ei­ner Zweck­än­de­rung ganz oder teil­wei­se im Sin­ne von Ar­ti­kel 2 LSMG ver­wen­det wird und der Trä­ger des­halb Bau­bei­trä­ge nach an­de­ren Bun­des­ge­set­zen zu­rück­er­stat­ten muss; oder
b.
die Grün­de für ei­ne Her­ab­set­zung (Art. 4 Abs. 3 LSMG) oder Rück­er­stat­tung (Art. 12 Abs. 2 LSMG) da­hin­fal­len.

2 Der Bei­trags­emp­fän­ger muss Bau­bei­trä­ge an­teil­mäs­sig zu­rück­er­stat­ten (Art. 12 Abs. 2 LSMG), wenn:

a.
die Ein­rich­tung teil­wei­se zweck­ent­frem­det wird; oder
b.
ein für die Bei­trags­be­rech­nung mass­ge­bli­cher Sach­ver­halt, ins­be­son­de­re der An­teil der an­er­kann­ten Auf­ent­halts­ta­ge, sich we­sent­lich ver­än­dert hat.

3 Das BJ kann ver­lan­gen, dass der Emp­fän­ger von Bau­bei­trä­gen für ei­ne pri­va­te Ein­rich­tung die Rück­er­stat­tungs­an­sprü­che des Bun­des durch Grund­pfand­ver­schrei­bun­gen in der Hö­he der Bei­trä­ge si­chert.

Art. 31 Teilzusicherung von Baubeiträgen  

Rei­chen die jähr­li­chen Kre­di­te für die Zu­si­che­rung von Bau­bei­trä­gen nicht aus, so kann das BJ die Zu­si­che­rung von Bau­bei­trä­gen auf meh­re­re Jah­re ver­tei­len.

Art. 32 Auszahlung der Betriebsbeiträge; Vorschüsse  

1 Die Hälf­te des in der Leis­tungs­ver­ein­ba­rung fest­ge­leg­ten pau­scha­lier­ten Be­triebs­bei­trags wird bis zum 31. Mai des Bei­trags­jah­res an den Kan­ton aus­be­zahlt. Die Schluss­zah­lung er­folgt bis zum 30. No­vem­ber des Bei­trags­jah­res.

2 Die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de ist für die Wei­ter­lei­tung der Bei­trä­ge in Form von Akon­to- und Schluss­zah­lun­gen an die bei­trags­be­rech­tig­ten Er­zie­hungs­ein­rich­tun­gen be­sorgt.

Art. 33 Mitwirkung der Beitragsempfänger  

1 Die Bei­trags­emp­fän­ger wei­sen die Bun­des­bei­trä­ge in der Bi­lanz und Be­triebs­rech­nung der Ein­rich­tung jähr­lich ge­son­dert aus (Art. 11 LSMG).

2 Sie er­tei­len dem BJ al­le Aus­künf­te, die für die Bei­trags­ge­wäh­rung von Be­deu­tung sind. Sie ge­wäh­ren auf Ver­lan­gen Ein­blick in die Bü­cher, Be­le­ge und an­de­ren Do­ku­men­te und ge­ben die­se her­aus.

3 Das BJ kann In­spek­tio­nen vor­neh­men oder die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Be­hör­de da­mit be­auf­tra­gen.

6. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 34 Aufhebung bisherigen Rechts  

Die Ver­ord­nung vom 29. Ok­to­ber 198633 über die Leis­tun­gen des Bun­des für den Straf- und Mass­nah­men­voll­zug wird auf­ge­ho­ben.

33 [AS 1986 1941, 19891857, 1995217Ziff. I 1, 19962243Ziff. I 37, 19992387Ziff. I 1, 20012393, 20041419]

Art. 35 Übergangsbestimmung  

1 Für Er­zie­hungs­ein­rich­tun­gen, die zum Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ser Ver­ord­nung an­er­kannt sind, gilt spä­tes­tens ab dem 1. Ja­nu­ar 2012 als An­er­ken­nungs­vor­aus­set­zung, dass drei Vier­tel ih­res er­zie­he­risch tä­ti­gen Per­so­nals über ei­ne an­er­kann­te Aus­bil­dung ver­fü­gen müs­sen (Art. 1 Abs. 2 Bst. f und Art. 3); bis da­hin gilt das bis­he­ri­ge Recht34.

2 In den ers­ten fünf Jah­ren nach In­kraft­tre­ten die­ser Ver­ord­nung wer­den die Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen (Art. 10 Abs. 2) gestaf­felt auf ei­ne Dau­er von ein bis fünf Jah­ren ab­ge­schlos­sen.

3 Bau­bei­trä­ge wer­den nach bis­he­ri­gem Recht zu­ge­si­chert, wenn:

a.
bis En­de des Jah­res, das dem In­kraft­tre­ten des neu­en Rechts vor­an­geht:
1.
ein Bei­trags­ge­such ein­ge­reicht wur­de,
2.
die Bau­kos­ten mit­tels Kos­ten­vor­an­schlag aus­ge­wie­sen sind, und
3.
die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den die Fi­nan­zie­rung des Bau­pro­jek­tes be­wil­ligt ha­ben, und
b.
der Bau­be­ginn spä­tes­tens zwei Jah­re nach In­kraft­tre­ten er­folgt ist oder er­fol­gen wird.

34 [AS 1986 1941, 19891857, 1995217Ziff. I 1, 19962243Ziff. I 37, 19992387Ziff. I 1, 20012393, 20041419]

Art. 36 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2008 in Kraft.

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