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Bundesgesetz
über die Förderung von Sport und Bewegung
(Sportförderungsgesetz, SpoFöG)

vom 17. Juni 2011 (Stand am 1. Januar 2021)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf Artikel 68 der Bundesverfassung1,
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 11. November 20092,

beschliesst:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Ziele

1 Die­ses Ge­setz strebt im In­ter­es­se der kör­per­li­chen Leis­tungs­fä­hig­keit und der Ge­sund­heit der Be­völ­ke­rung, der ganz­heit­li­chen Bil­dung und des ge­sell­schaft­li­chen Zu­sam­men­halts fol­gen­de Zie­le an:

a.
Stei­ge­rung der Sport- und Be­we­gungs­ak­ti­vi­tä­ten auf al­len Al­ter­s­stu­fen;
b.
Er­hö­hung des Stel­len­werts des Sports und der Be­we­gung in Er­zie­hung und Aus­bil­dung;
c.
Schaf­fung ge­eig­ne­ter Rah­men­be­din­gun­gen zur För­de­rung des leis­tungs­ori­en­tier­ten Nach­wuchss­ports und des Spit­zen­sports;
d.
För­de­rung von Ver­hal­tens­wei­sen, mit de­nen die po­si­ti­ven Wer­te des Sports in der Ge­sell­schaft ver­an­kert und un­er­wünsch­te Be­gleiter­schei­nun­gen be­kämpft wer­den;
e.
Ver­hin­de­rung von Un­fäl­len bei Sport und Be­we­gung.

2 Der Bund er­reicht die­se Zie­le durch:

a.
die Un­ter­stüt­zung und Durch­füh­rung von Pro­gram­men und Pro­jek­ten;
b.
Mass­nah­men na­ment­lich im Be­reich der Bil­dung, des Leis­tungs­sports, der Fair­ness und der Si­cher­heit im Sport so­wie der For­schung.

Art. 2 Zusammenarbeit mit Kantonen, Gemeinden und Privaten

1 Der Bund ar­bei­tet mit Kan­to­nen und Ge­mein­den zu­sam­men. Er be­rück­sich­tigt de­ren Mass­nah­men zur För­de­rung von Sport und Be­we­gung.

2 Er för­dert die Pri­vati­ni­tia­ti­ve und ar­bei­tet ins­be­son­de­re mit den schwei­ze­ri­schen Sport­ver­bän­den zu­sam­men.

2. Kapitel: Unterstützung von Programmen und Projekten

1. Abschnitt: Allgemeine Sport- und Bewegungsförderung

Art. 3 Programme und Projekte

1 Der Bund ko­or­di­niert, un­ter­stützt und in­iti­iert Pro­gram­me und Pro­jek­te zur För­de­rung re­gel­mäs­si­ger Sport- und Be­we­gungs­ak­ti­vi­tä­ten auf al­len Al­ter­s­stu­fen.

2 Er kann Bei­trä­ge aus­rich­ten oder Sach­leis­tun­gen er­brin­gen.

Art. 4 Unterstützung von Sportverbänden

1 Der Bund un­ter­stützt den Dach­ver­band der Schwei­zer Sport­ver­bän­de und kann wei­te­ren na­tio­na­len Sport­ver­bän­den Bei­trä­ge aus­rich­ten.

2 Er kann mit Sport­ver­bän­den Leis­tungs­ver­trä­ge über die Wahr­neh­mung von Sport­för­de­rungs­auf­ga­ben ab­sch­lies­sen.

3 Er sorgt im Rah­men sei­ner Zu­stän­dig­kei­ten da­für, dass in­ter­na­tio­na­le Sport­ver­bän­de für ih­re Tä­tig­keit in der Schweiz gu­te Rah­men­be­din­gun­gen vor­fin­den.

Art. 5 Sportanlagen

1 Der Bund er­ar­bei­tet ein na­tio­na­les Sport­an­la­gen­kon­zept, das der Pla­nung und Ko­or­di­na­ti­on von Sport­an­la­gen von na­tio­na­ler Be­deu­tung dient. Das Kon­zept wird lau­fend ak­tua­li­siert.

2 Der Bund kann Fi­nanz­hil­fen an den Bau von Sport­an­la­gen von na­tio­na­ler Be­deu­tung leis­ten.

3 Er kann Er­bau­er und Be­trei­ber von Sport­an­la­gen be­ra­ten.

2. Abschnitt: «Jugend und Sport»

Art. 6 Programm

1 Der Bund führt das Pro­gramm «Ju­gend und Sport» für Kin­der und Ju­gend­li­che.

2 «Ju­gend und Sport» un­ter­stützt die Ent­wick­lung und Ent­fal­tung der Kin­der und Ju­gend­li­chen und er­mög­licht ih­nen, Sport ganz­heit­lich zu er­le­ben.

3 Die Teil­nah­me an «Ju­gend und Sport» ist erst­mals am 1. Ja­nu­ar des Jah­res mög­lich, in dem das Kind fünf Jah­re alt wird, und letzt­mals am 31. De­zem­ber des Jah­res, in dem das 20. Al­ters­jahr vollen­det wird.

Art. 7 Zusammenarbeit

1 Kan­to­ne, Ge­mein­den und pri­va­te Or­ga­ni­sa­tio­nen be­tei­li­gen sich an der Durch­füh­rung von «Ju­gend und Sport». Der Bund kann da­zu Leis­tungs­ver­trä­ge ab­sch­lies­sen.

2 Die Kan­to­ne be­zeich­nen ei­ne Be­hör­de, die für die Durch­füh­rung von «Ju­gend und Sport» zu­stän­dig ist.

Art. 8 Angebot

«Ju­gend und Sport» un­ter­stützt in den zu­ge­las­se­nen Sport­ar­ten Kur­se und La­ger für un­ter­schied­li­che Ziel­grup­pen.

Art. 9 Kaderbildung

1 Die Ka­der­bil­dung ist Sa­che von Bund und Kan­to­nen. Pri­va­te Or­ga­ni­sa­tio­nen kön­nen bei­ge­zo­gen wer­den.

2 Der Bund be­auf­sich­tigt die Ka­der­bil­dung.

3 Der Bun­des­rat de­fi­niert die An­ge­bo­te der Ka­der­bil­dung und legt die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung, die Sis­tie­rung, den Ent­zug und den Weg­fall von An­er­ken­nun­gen als «Ju­gend und Sport»-Ka­der fest.

4 Das Bun­des­amt für Sport (BAS­PO) ent­schei­det über die Er­tei­lung, die Sis­tie­rung und den Ent­zug von An­er­ken­nun­gen als «Ju­gend und Sport»-Ka­der und stellt den Weg­fall von sol­chen An­er­ken­nun­gen fest.

Art. 10 Ausserordentliche Leumundsprüfung

1 Be­steht ein kon­kre­ter Hin­weis, dass ei­ne Per­son ei­ne Straf­tat be­gan­gen hat, die mit ih­rer Stel­lung als «Ju­gend und Sport»-Ka­der un­ver­ein­bar ist, so über­prüft das BAS­PO den Leu­mund der be­trof­fe­nen Per­son.

2 Ist ge­gen die be­trof­fe­ne Per­son ein Straf­ver­fah­ren we­gen ei­ner Straf­tat hän­gig, die mit ih­rer Stel­lung als «Ju­gend und Sport»-Ka­der un­ver­ein­bar ist, so ver­wei­gert oder sis­tiert das BAS­PO die An­er­ken­nung.

3 Ist die be­trof­fe­ne Per­son we­gen ei­ner Straf­tat, die mit ih­rer Stel­lung als «Ju­gend und Sport»-Ka­der un­ver­ein­bar ist, rechts­kräf­tig ver­ur­teilt wor­den, so ver­wei­gert oder ent­zieht das BAS­PO die An­er­ken­nung.

4 Es nimmt für die Leu­mund­s­prü­fung Ein­sicht in Straf­re­gis­ter­da­ten über Ur­tei­le und über hän­gi­ge Straf­ver­fah­ren.

5 Die Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den und die Ge­rich­te sind ver­pflich­tet, auf schrift­li­ches Ge­such hin dem BAS­PO er­gän­zen­de Aus­künf­te aus den ein­schlä­gi­gen Strafak­ten zu er­tei­len, so­fern:

a.
dies für den Ent­scheid über die Er­tei­lung, die Sis­tie­rung oder den Ent­zug von An­er­ken­nun­gen als «Ju­gend und Sport»-Ka­der not­wen­dig ist;
b.
da­durch die Per­sön­lich­keits­rech­te Drit­ter nicht be­ein­träch­tigt wer­den; und
c.
da­durch der Zweck der Stra­fun­ter­su­chung nicht ge­fähr­det wird.

Art. 11 Leistungen des Bundes

1 Der Bund rich­tet Bei­trä­ge aus an Kur­se und La­ger so­wie an die Ka­der­bil­dung der Kan­to­ne und der pri­va­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen.

2 Er kann für die Durch­füh­rung von «Ju­gend und Sport» Ma­te­ri­al leih­wei­se zur Ver­fü­gung stel­len.

3. Kapitel: Bildung und Forschung

1. Abschnitt: Sport in der Schule

Art. 12 Förderung von Sport- und Bewegungsmöglichkeiten

1 Die Kan­to­ne för­dern im Rah­men des schu­li­schen Un­ter­richts die täg­li­chen Sport- und Be­we­gungs­mög­lich­kei­ten. Sie sor­gen für die not­wen­di­gen An­la­gen und Ein­rich­tun­gen.

2 Der Sport­un­ter­richt ist in der ob­li­ga­to­ri­schen Schu­le und auf der Se­kun­dar­stu­fe II ob­li­ga­to­risch.

3 Der Bund legt nach An­hö­rung der Kan­to­ne die Min­dest­lek­tio­nen­zahl und qua­li­ta­ti­ve Grund­sät­ze für den Sport­un­ter­richt in der ob­li­ga­to­ri­schen Schu­le und auf der Se­kun­dar­stu­fe II mit Aus­nah­me der Be­rufs­fach­schu­len fest. Er be­rück­sich­tigt da­bei die Be­dürf­nis­se der je­wei­li­gen Schul­stu­fen.

4 In der ob­li­ga­to­ri­schen Schu­le sind min­des­tens drei Lek­tio­nen Sport­un­ter­richt pro Wo­che ob­li­ga­to­risch.

5 Der Bun­des­rat legt die Min­dest­lek­tio­nen­zahl und qua­li­ta­ti­ve Grund­sät­ze für den Sport­un­ter­richt an Be­rufs­fach­schu­len fest.

Art. 13 Aus- und Weiterbildung der Lehrerinnen und Lehrer

1 Der Bund kann in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen die Aus- und Wei­ter­bil­dung der Leh­re­rin­nen und Leh­rer un­ter­stüt­zen, die Sport­un­ter­richt er­tei­len.

2 Die Kan­to­ne le­gen nach An­hö­rung des Bun­des den Min­de­st­um­fang der Aus­bil­dung von Leh­re­rin­nen und Leh­rern, die Sport­un­ter­richt er­tei­len, und qua­li­ta­ti­ve An­for­de­run­gen an de­ren Aus­bil­dung fest.

2. Abschnitt: Eidgenössische Hochschule für Sport

Art. 14

1 Der Bund führt ei­ne Hoch­schu­le für Sport mit sport­wis­sen­schaft­li­cher Leh­re, For­schung und Dienst­leis­tung so­wie Aus- und Wei­ter­bil­dung im Ter­ti­är­be­reich.

2 Die Ak­kre­di­tie­rung der Eid­ge­nös­si­schen Hoch­schu­le für Sport rich­tet sich nach der Ge­setz­ge­bung über die För­de­rung der Hoch­schu­len und die Ko­or­di­na­ti­on im schwei­ze­ri­schen Hoch­schul­be­reich.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Vor­aus­set­zun­gen für die Zu­las­sung zu den Stu­di­en.

3. Abschnitt: Sportwissenschaftliche Forschung

Art. 15

Der Bund kann die sport­wis­sen­schaft­li­che For­schung un­ter­stüt­zen.

4. Kapitel: Leistungssport

Art. 16 Massnahmen

1 Der Bund un­ter­stützt die För­de­rung des leis­tungs­ori­en­tier­ten Nach­wuchss­ports und des Spit­zen­sports.

2 Er er­greift da­zu ins­be­son­de­re fol­gen­de Mass­nah­men:

a.
Er er­bringt Dienst­leis­tun­gen zur Un­ter­stüt­zung von Spit­zen­sport­le­rin­nen und -sport­lern in der Leis­tungs­ent­wick­lung.
b.
Er un­ter­stützt die Aus- und Wei­ter­bil­dung von Trai­ne­rin­nen und Trai­nern.
c.3
Er schafft für Spit­zen­sport­le­rin­nen und Spit­zen­sport­ler so­wie für An­ge­hö­ri­ge der Ar­mee, die als Trai­ne­rin­nen und Trai­ner, Be­treue­rin­nen und Be­treu­er oder Funk­tio­nä­rin­nen und Funk­tio­näre zu­guns­ten von Spit­zen­sport­le­rin­nen oder Spit­zen­sport­lern ein­ge­setzt wer­den, die Mög­lich­keit, ob­li­ga­to­ri­schen und frei­wil­li­gen Mi­li­tär­dienst für die Leis­tungs­ent­wick­lung und Wett­kämp­fe der Spit­zen­sport­le­rin­nen und Spit­zen­sport­ler zu nut­zen.

3 Er kann An­ge­bo­te för­dern, die es er­mög­li­chen, Sport und Aus­bil­dung zu ver­ein­ba­ren.

3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 1 des Be­völ­ke­rungs- und Zi­vil­schutz­ge­set­zes vom 20. Dez. 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4995; BBl 20198687).

Art. 17 Internationale Sportanlässe

1 Der Bund kann in­ter­na­tio­na­le Sport­an­läs­se und -kon­gres­se in der Schweiz, die von eu­ro­päi­scher oder welt­wei­ter Be­deu­tung sind, un­ter­stüt­zen, so­fern sich die Kan­to­ne an­ge­mes­sen an den Kos­ten be­tei­li­gen.

2 Er kann die Vor­be­rei­tung und Durch­füh­rung von in­ter­na­tio­na­len Sport­gross­an­läs­sen för­dern und ko­or­di­nie­ren. Er ar­bei­tet da­bei mit den be­trof­fe­nen Kan­to­nen und Ge­mein­den so­wie mit den or­ga­ni­sie­ren­den Sport­ver­bän­den zu­sam­men.

5. Kapitel: Fairness und Sicherheit

1. Abschnitt: Allgemeine Massnahmen

Art. 18

1 Der Bund tritt für die Ein­hal­tung von Fair­ness und Si­cher­heit im Sport ein. Er be­kämpft un­er­wünsch­te Be­gleiter­schei­nun­gen des Sports.

2 Er ar­bei­tet mit Kan­to­nen und Ver­bän­den zu­sam­men. Er macht Fi­nanz­hil­fen an den Dach­ver­band der Schwei­zer Sport­ver­bän­de oder an­de­re Spor­t­or­ga­ni­sa­tio­nen und Trä­ger­schaf­ten sport­li­cher Ver­an­stal­tun­gen von de­ren An­stren­gun­gen zu­guns­ten des fai­ren und si­che­ren Sports ab­hän­gig.

3 Er kann prä­ven­ti­ve Mass­nah­men im Rah­men von Pro­gram­men und Pro­jek­ten selbst durch­füh­ren.

2. Abschnitt: Massnahmen gegen Doping

Art. 19 Grundsatz

1 Der Bund un­ter­stützt und er­greift Mass­nah­men ge­gen den Miss­brauch von Mit­teln und Me­tho­den zur Stei­ge­rung der kör­per­li­chen Leis­tungs­fä­hig­keit im Sport (Do­ping), ins­be­son­de­re durch Aus­bil­dung, Be­ra­tung, Do­ku­men­ta­ti­on, For­schung, In­for­ma­ti­on und Kon­trol­len.

2 Der Bun­des­rat kann die Kom­pe­tenz, Mass­nah­men ge­gen Do­ping zu er­grei­fen, ganz oder teil­wei­se an ei­ne na­tio­na­le Agen­tur zur Be­kämp­fung von Do­ping über­tra­gen. Die­se er­lässt die er­for­der­li­chen Ver­fü­gun­gen.

3 Der Bun­des­rat legt die Mit­tel und die Me­tho­den fest, de­ren Ver­wen­dung oder An­wen­dung straf­bar sind. Er be­rück­sich­tigt da­bei die in­ter­na­tio­na­le Ent­wick­lung.

Art. 20 Einschränkung der Verfügbarkeit von Dopingmitteln und -methoden

1 Die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten des Bun­des, das Schwei­ze­ri­sche Heil­mit­tel­in­sti­tut, die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­len so­wie die nach Ar­ti­kel 19 für Mass­nah­men ge­gen Do­ping zu­stän­di­ge Stel­le ar­bei­ten zu­sam­men, um die Ver­füg­bar­keit von Do­ping­mit­teln und -me­tho­den ein­zu­schrän­ken.

2 Die Zoll­ver­wal­tung mel­det Fest­stel­lun­gen, die einen Ver­dacht auf Zu­wi­der­hand­lun­gen ge­gen die­ses Ge­setz be­grün­den, den kan­to­na­len Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den.

3 Die Zoll­ver­wal­tung ist be­rech­tigt, bei Ver­dacht ei­ner Zu­wi­der­hand­lung ge­gen die­ses Ge­setz Do­ping­mit­tel an der Gren­ze oder in Zoll­la­gern zu­rück­zu­hal­ten und die nach Ar­ti­kel 19 für Mass­nah­men ge­gen Do­ping zu­stän­di­ge Stel­le bei­zu­zie­hen. Die­se nimmt die wei­te­ren Ab­klä­run­gen vor und trifft die er­for­der­li­chen Mass­nah­men.

4 Die nach Ar­ti­kel 19 für Mass­nah­men ge­gen Do­ping zu­stän­di­ge Stel­le kann un­ab­hän­gig von ei­nem all­fäl­li­gen Straf­ver­fah­ren die Ein­zie­hung und Ver­nich­tung von Do­ping­mit­teln oder von Ge­gen­stän­den, die der un­mit­tel­ba­ren Ent­wick­lung und An­wen­dung von Do­ping­me­tho­den die­nen, ver­fü­gen.

Art. 21 Dopingkontrollen

1 Wer an Sport­wett­kämp­fen teil­nimmt, kann Do­ping­kon­trol­len un­ter­zo­gen wer­den.

2 Do­ping­kon­trol­len kön­nen durch­füh­ren:

a.
die na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len Agen­tu­ren zur Be­kämp­fung von Do­ping;
b.
der na­tio­na­le und der in­ter­na­tio­na­le Sport­ver­band, de­nen die Sport­le­rin oder der Sport­ler an­ge­hört, so­wie der Dach­ver­band der Schwei­zer Sport­ver­bän­de und das In­ter­na­tio­na­le Olym­pi­sche Ko­mi­tee;
c.
der Ver­an­stal­ter des Sport­an­las­ses, an dem die Sport­le­rin oder der Sport­ler teil­nimmt.

3 Die Do­ping­kon­troll­stel­len nach Ab­satz 2 sind be­rech­tigt, die im Zu­sam­men­hang mit ih­rer Kon­troll­tä­tig­keit er­ho­be­nen Per­so­nen­da­ten, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Per­so­nen­da­ten und Per­sön­lich­keitspro­fi­le, zu be­ar­bei­ten und an die zu­stän­di­ge Stel­le wei­ter­zu­lei­ten für:

a.
die Aus­wer­tung der Kon­trol­len;
b.
die Sank­tio­nie­rung der do­pen­den Sport­le­rin­nen und Sport­ler.

4 Die Do­ping­kon­troll­stel­len nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben b und c tei­len die Er­geb­nis­se ih­rer Kon­trol­len der nach Ar­ti­kel 19 für Mass­nah­men ge­gen Do­ping zu­stän­di­gen Stel­le mit.

Art. 22 Strafbestimmungen

1 Wer zu Do­ping­zwe­cken Mit­tel nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 3 her­stellt, er­wirbt, ein­führt, aus­führt, durch­führt, ver­mit­telt, ver­treibt, ver­schreibt, in Ver­kehr bringt, ab­gibt oder be­sitzt oder Me­tho­den nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 3 bei Drit­ten an­wen­det, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.

2 In schwe­ren Fäl­len ist die Stra­fe Frei­heits­s­tra­fe bis zu fünf Jah­ren; mit der Frei­heits­s­tra­fe wird ei­ne Geld­stra­fe ver­bun­den.

3 Ein schwe­rer Fall liegt na­ment­lich vor, wenn die Tä­te­rin oder der Tä­ter:

a.
als Mit­glied ei­ner Ban­de han­delt, die sich zur fort­ge­setz­ten Aus­übung ei­ner der in Ab­satz 1 be­zeich­ne­ten Hand­lun­gen zu­sam­men­ge­fun­den hat;
b.
durch ei­ne in Ab­satz 1 be­zeich­ne­te Hand­lung in be­son­ders schwe­rer Wei­se die Ge­sund­heit oder das Le­ben von Sport­le­rin­nen und Sport­lern ge­fähr­det;
c.
Mit­tel nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 3 an Kin­der und Ju­gend­li­che un­ter 18 Jah­ren ver­mit­telt, ver­treibt, ver­schreibt oder ab­gibt oder Me­tho­den nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 3 bei die­sen Per­so­nen an­wen­det;
d.
durch ge­werbs­mäs­si­ges Han­deln einen gros­sen Um­satz oder einen er­heb­li­chen Ge­winn er­zielt.

4 Er­fol­gen Her­stel­lung, Er­werb, Ein­fuhr, Aus­fuhr, Durch­fuhr oder Be­sitz aus­schliess­lich zum Zweck des ei­ge­nen Kon­sums, so bleibt die Tä­te­rin oder der Tä­ter straf­los.

Art. 23 Strafverfolgung

1 Die Straf­ver­fol­gung ist Sa­che der Kan­to­ne. Die kan­to­na­len Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den kön­nen die nach Ar­ti­kel 19 für Mass­nah­men ge­gen Do­ping zu­stän­di­ge Stel­le und die Zoll­ver­wal­tung zur Un­ter­su­chung bei­zie­hen.

2 Wer­den bei ei­ner Do­ping­kon­trol­le Mit­tel oder Me­tho­den nach Ar­ti­kel 19 Ab­satz 3 nach­ge­wie­sen, so in­for­miert das Or­gan, das die Kon­trol­le durch­ge­führt hat, die zu­stän­di­gen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den und lei­tet sämt­li­che Un­ter­la­gen an die­se wei­ter.

3 Der nach Ar­ti­kel 19 für Mass­nah­men ge­gen Do­ping zu­stän­di­gen Stel­le ste­hen im Sin­ne von Ar­ti­kel 104 Ab­satz 2 der Straf­pro­zess­ord­nung4 die fol­gen­den Par­tei­rech­te zu:

a.
die Be­schwer­de ge­gen Nicht­an­hand­nah­me- und Ein­stel­lungs­ver­fü­gun­gen;
b.
die Ein­spra­che ge­gen Straf­be­feh­le;
c.
die Be­ru­fung und An­schluss­be­ru­fung im Straf­punkt ge­gen Ur­tei­le.

Art. 24 Information

Die zu­stän­di­gen Straf­ver­fol­gungs- und Ge­richts­be­hör­den in­for­mie­ren die nach Ar­ti­kel 19 für Mass­nah­men ge­gen Do­ping zu­stän­di­ge Stel­le über ein­ge­lei­te­te Straf­ver­fah­ren we­gen Ver­stös­sen nach Ar­ti­kel 22 so­wie über ih­re Be­schlüs­se. Der Bun­des­rat legt fest, wel­che In­for­ma­tio­nen wei­ter­ge­ge­ben wer­den.

Art. 25 Internationaler Informationsaustausch

1 Die nach Ar­ti­kel 19 für Mass­nah­men ge­gen Do­ping zu­stän­di­ge Stel­le ist be­rech­tigt, Per­so­nen­da­ten, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Per­so­nen­da­ten und Per­sön­lich­keitspro­fi­le, zum Zweck der Do­ping­be­kämp­fung mit an­er­kann­ten aus­län­di­schen oder in­ter­na­tio­na­len Do­ping­be­kämp­fungs­stel­len aus­zut­au­schen, wenn ein sol­cher Da­ten­aus­tausch not­wen­dig ist:

a.
zur Be­ar­bei­tung von me­di­zi­ni­schen An­trä­gen und zur Aus­stel­lung von me­di­zi­ni­schen Be­wil­li­gun­gen für ei­ne Sport­le­rin oder einen Sport­ler;
b.
zur Pla­nung, zur Ko­or­di­na­ti­on und zur Durch­füh­rung von Do­ping­kon­trol­len bei ei­ner Sport­le­rin oder ei­nem Sport­ler;
c.
zur Mel­dung von Re­sul­ta­ten von Do­ping­kon­trol­len an die zu­stän­di­ge aus­län­di­sche oder in­ter­na­tio­na­le Do­ping­be­kämp­fungs­stel­le.

2 In den Fäl­len nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a dür­fen nur die für die Be­ur­tei­lung der An­trä­ge und Be­wil­li­gun­gen not­wen­di­gen Da­ten wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Die Wei­ter­ga­be be­darf der aus­drück­li­chen Ein­wil­li­gung der be­trof­fe­nen Sport­le­rin oder des be­trof­fe­nen Sport­lers.

3 In den Fäl­len nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b dür­fen nur die fol­gen­den Da­ten wei­ter­ge­ge­ben wer­den:

a.
Per­so­na­li­en;
b.
die not­wen­di­gen sach­li­chen und ört­li­chen Hin­wei­se, da­mit Do­ping­kon­trol­len nach in­ter­na­tio­na­len Stan­dards durch­ge­führt wer­den kön­nen.

4 Die nach Ar­ti­kel 19 für Mass­nah­men ge­gen Do­ping zu­stän­di­ge Stel­le hat da­für zu sor­gen, dass die von ihr über­mit­tel­ten Da­ten nicht an un­be­rech­tig­te Drit­te wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Sie ver­wei­gert die Da­ten­wei­ter­ga­be, wenn ei­ne Ver­let­zung von Per­sön­lich­keits­rech­ten droht, ins­be­son­de­re wenn die Stel­le, die die Da­ten er­hält, kei­nen an­ge­mes­se­nen Schutz der Da­ten ge­währ­leis­ten kann.

3. Abschnitt: Massnahmen gegen Wettkampfmanipulation5

5 Eingefügt durch Anhang Ziff. II 3 des Geldspielgesetzes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).

Art. 25a Strafbestimmung

1 Wer ei­ner Per­son, die an ei­nem Sport­wett­kampf ei­ne Funk­ti­on aus­übt, auf den Sport­wet­ten an­ge­bo­ten wer­den, für die Ver­fäl­schung des Ab­laufs die­ses Sport­wett­kampfs zu de­ren Guns­ten oder zu­guns­ten ei­ner Dritt­per­son einen nicht ge­büh­ren­den Vor­teil an­bie­tet, ver­spricht oder ge­währt (in­di­rek­te Wett­kampf­ma­ni­pu­la­ti­on), wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder mit Geld­stra­fe be­straft.

2 Wer an ei­nem Sport­wett­kampf ei­ne Funk­ti­on aus­übt, auf den Sport­wet­ten an­ge­bo­ten wer­den, und für die Ver­fäl­schung des Ab­laufs die­ses Sport­wett­kampfs für sich oder ei­ne Dritt­per­son einen nicht ge­büh­ren­den Vor­teil for­dert, sich ver­spre­chen lässt oder an­nimmt (di­rek­te Wett­kampf­ma­ni­pu­la­ti­on), wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder mit Geld­stra­fe be­straft.

3 In schwe­ren Fäl­len ist die Stra­fe Frei­heits­s­tra­fe bis zu fünf Jah­ren oder Geld­stra­fe; mit der Frei­heits­s­tra­fe wird ei­ne Geld­stra­fe ver­bun­den. Ein schwe­rer Fall liegt na­ment­lich vor, wenn die Tä­te­rin oder der Tä­ter:

a.
als Mit­glied ei­ner Ban­de han­delt, die sich zur fort­ge­setz­ten Aus­übung der in­di­rek­ten oder di­rek­ten Wett­kampf­ma­ni­pu­la­ti­on zu­sam­men­ge­fun­den hat;
b.
durch ge­werbs­mäs­si­ges Han­deln einen gros­sen Um­satz oder einen er­heb­li­chen Ge­winn er­zielt.

Art. 25b Strafverfolgung

1 Die zu­stän­di­gen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den kön­nen die in­ter­kan­to­na­le Auf­sichts- und Voll­zugs­be­hör­de nach Ar­ti­kel 105 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sep­tem­ber 20176 (BGS) zur Un­ter­su­chung bei­zie­hen.

2 Bei ei­nem Ver­dacht auf ei­ne Ma­ni­pu­la­ti­on ei­nes Sport­wett­kampfs, auf den Sport­wet­ten an­ge­bo­ten wer­den, in­for­miert die in­ter­kan­to­na­le Auf­sichts- und Voll­zugs­be­hör­de nach Ar­ti­kel 105 BGS die zu­stän­di­gen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den und lei­tet sämt­li­che Un­ter­la­gen an die­se wei­ter.

3 Der nach Ar­ti­kel 105 BGS be­zeich­ne­ten in­ter­kan­to­na­len Auf­sichts- und Voll­zugs­be­hör­de ste­hen in den Ver­fah­ren we­gen Ver­stös­sen ge­gen Ar­ti­kel 25a die fol­gen­den Par­tei­rech­te zu:

a.
die Be­schwer­de ge­gen die Nicht­an­hand­nah­me- und Ein­stel­lungs­ver­fü­gun­gen;
b.
die Ein­spra­che ge­gen Straf­be­feh­le;
c.
die Be­ru­fung und An­schluss­be­ru­fung im Straf­punkt ge­gen Ur­tei­le.

Art. 25c Informationen

1 Die zu­stän­di­gen Straf­ver­fol­gungs- und Ge­richts­be­hör­den in­for­mie­ren die in­ter­kan­to­na­le Auf­sichts- und Voll­zugs­be­hör­de nach Ar­ti­kel 105 BGS7 über Straf­ver­fah­ren, die sie we­gen Ver­stös­sen nach Ar­ti­kel 25a ein­lei­tet, so­wie über ih­re Ent­schei­de.

2 Der Bun­des­rat legt fest, wel­che In­for­ma­tio­nen wei­ter­ge­ge­ben wer­den.

6. Kapitel: Organisation und Finanzen

1. Abschnitt: Organisation

Art. 26 BASPO

1 Das BAS­PO er­füllt die Auf­ga­ben, die dem Bund aus dem vor­lie­gen­den Ge­setz er­wach­sen, so­weit nicht an­de­re Bun­des­stel­len da­mit be­fasst sind.

2 Es ist ver­ant­wort­lich für die In­for­ma­ti­ons­sys­te­me nach dem Bun­des­ge­setz vom 17. Ju­ni 20118 über die In­for­ma­ti­ons­sys­te­me des Bun­des im Be­reich Sport.

3 Es führt die Eid­ge­nös­si­sche Hoch­schu­le für Sport so­wie je ein Kurs- und Aus­bil­dungs­zen­trum in Mag­g­lin­gen und in Te­ne­ro.

4 Der Bun­des­rat be­rück­sich­tigt bei der Or­ga­ni­sa­ti­on des BAS­PO die Auf­ga­ben der Eid­ge­nös­si­schen Hoch­schu­le für Sport.

8 [AS 2012 4639. AS 2016 3541Art. 37]. Sie­he heu­te: das BG vom 19. Ju­ni 2015 (SR 415.1).

Art. 27 Beteiligung an Organisationen und Errichtung von Organisationen

Der Bund kann sich zur Er­fül­lung sei­ner Auf­ga­ben an pri­va­ten oder öf­fent­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen be­tei­li­gen oder be­son­de­re Or­ga­ni­sa­tio­nen er­rich­ten.

2. Abschnitt: Finanzen

Art. 28 Finanzierung von Programmen und Projekten

1 Der Bund kann für die Be­stel­lung und Fi­nan­zie­rung von Mehr­jah­res­pro­gram­men und Pro­jek­ten Leis­tungs­auf­trä­ge ab­sch­lies­sen.

2 So­fern die­ses Ge­setz nichts an­de­res vor­sieht, be­tei­li­gen sich Kan­to­ne und Pri­va­te an­ge­mes­sen an der Fi­nan­zie­rung. Der Bund strebt part­ner­schaft­li­che Lö­sun­gen an.

3 Die Bun­des­ver­samm­lung be­wil­ligt den Höchst­be­trag der fi­nan­zi­el­len Mit­tel für meh­re­re Jah­re mit ein­fa­chem Bun­des­be­schluss.

4 Der Bund ge­währt Fi­nanz­hil­fen im Rah­men der be­wil­lig­ten Kre­di­te.

Art. 29 Gewerbliche Leistungen

1 Das BAS­PO kann Per­so­nen oder Or­ga­ni­sa­tio­nen, die ein be­son­de­res In­ter­es­se an sei­nen Ein­rich­tun­gen oder Dienst­leis­tun­gen ha­ben, ge­werb­li­che Leis­tun­gen er­brin­gen, wenn die­se:

a.
mit den Haupt­auf­ga­ben des BAS­PO in ei­nem en­gen Zu­sam­men­hang ste­hen;
b.
die Er­fül­lung der Haupt­auf­ga­ben nicht be­ein­träch­ti­gen; und
c.
kei­ne be­deu­ten­den zu­sätz­li­chen sach­li­chen und per­so­nel­len Mit­tel er­for­dern.

2 Es muss für sei­ne ge­werb­li­chen Tä­tig­kei­ten markt­kon­for­me Prei­se fest­set­zen und das be­trieb­li­che Rech­nungs­we­sen so aus­ge­stal­ten, dass Kos­ten und Er­trä­ge der ein­zel­nen Tä­tig­kei­ten aus­ge­wie­sen wer­den kön­nen. Ei­ne Quer­sub­ven­tio­nie­rung der ge­werb­li­chen Tä­tig­kei­ten ist nicht zu­läs­sig.

7. Kapitel: Vollzug und Verwaltungsmassnahmen

Art. 30 Zuständigkeiten des Bundesrats

1 Der Bun­des­rat er­lässt die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

2 Er kann das BAS­PO er­mäch­ti­gen, tech­ni­sche Vor­schrif­ten zu er­las­sen für:

a.
«Ju­gend und Sport»;
b.
die Or­ga­ni­sa­ti­on und den Be­trieb der Eid­ge­nös­si­schen Hoch­schu­le für Sport;
c.
die In­hal­te der ein­zel­nen Stu­dien­gän­ge der Eid­ge­nös­si­schen Hoch­schu­le für Sport.

Art. 31 Zuständigkeiten des VBS

Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Ver­tei­di­gung, Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport (VBS):

a.
legt die «Ju­gend und Sport»-Sport­ar­ten, die ein­zel­nen Ziel­grup­pen von «Ju­gend und Sport» so­wie die Kri­te­ri­en für die Un­ter­stüt­zung der Ziel­grup­pen fest;
b.
legt die Kri­te­ri­en für die An­er­ken­nung von An­bie­te­rin­nen und An­bie­tern von «Ju­gend und Sport»-Kur­sen und -La­gern fest;
c.
legt die Vor­aus­set­zun­gen für den Ma­te­ri­al­ver­leih fest und re­gelt die Kos­ten­be­tei­li­gung;
d.
legt die Stu­dien­gän­ge und die Stu­di­en- und Prü­fungs­ge­büh­ren an der Eid­ge­nös­si­schen Hoch­schu­le für Sport fest;
e.
er­lässt Vor­schrif­ten über die Ver­wal­tung der Dritt­mit­tel;
f.
ent­schei­det über die Ge­wäh­rung von Bun­des­bei­trä­gen für sport­wis­sen­schaft­li­che For­schungs­vor­ha­ben.

Art. 32 Verweigerung oder Rückforderung von Finanzhilfen

1 Der Bund kann Fi­nanz­hil­fen ver­wei­gern oder zu­rück­for­dern, wenn:

a.
sie durch un­wah­re oder ir­re­füh­ren­de An­ga­ben er­wirkt wur­den;
b.
Be­din­gun­gen nicht er­füllt oder Auf­la­gen nicht ein­ge­hal­ten wer­den;
c.
sie für «Ju­gend und Sport» be­stimmt sind und nicht für Tä­tig­kei­ten in die­sem Rah­men ver­wen­det wer­den;
d.
der Dach­ver­band der Schwei­zer Sport­ver­bän­de oder an­de­re Spor­t­or­ga­ni­sa­tio­nen und Trä­ger­schaf­ten sport­li­cher Ver­an­stal­tun­gen, die nach die­sem Ge­setz ge­för­dert wer­den, ih­ren ein­ge­gan­ge­nen Ver­pflich­tun­gen im Be­reich des fai­ren und si­che­ren Sports, na­ment­lich in der Do­ping­be­kämp­fung, nicht nach­kom­men.

2 Fehl­ba­re Or­ga­ni­sa­tio­nen kön­nen von der wei­te­ren För­de­rung aus­ge­schlos­sen wer­den.

3 Die Ar­ti­kel 37–39 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 19909 sind in Fäl­len nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c nicht an­wend­bar.

8. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 33 Aufhebung bisherigen Rechts

Das Bun­des­ge­setz vom 17. März 197210 über die För­de­rung von Tur­nen und Sport wird auf­ge­ho­ben.

10 [AS 1972 897, 1987 107, 1994 1390, 1995 1458, 2000 1891Ziff. V 2, 2001 2790An­hang Ziff. 1, 20075779Ziff. II 6]

Art. 34 Änderung bisherigen Rechts

...11

11 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 2012 3953kon­sul­tiert wer­den.

Art. 35 Übergangsbestimmungen

Bis zum In­kraft­tre­ten der Ge­setz­ge­bung über die För­de­rung der Hoch­schu­len und die Ko­or­di­na­ti­on im schwei­ze­ri­schen Hoch­schul­be­reich gel­ten für die Eid­ge­nös­si­sche Hoch­schu­le für Sport fol­gen­de Be­stim­mun­gen:

a.
Die Eid­ge­nös­si­sche Hoch­schu­le für Sport ar­bei­tet mit be­ste­hen­den Fach­hoch­schu­len zu­sam­men. Das VBS ist zu­stän­dig für den Ab­schluss der ent­spre­chen­den Ver­ein­ba­run­gen.
b.
Das VBS ist zu­stän­dig für die Ak­kre­di­tie­rung der Stu­dien­gän­ge; es kann Richt­li­ni­en er­las­sen.

Art. 36 Koordination von Artikel 367 Absatz 2 quinquies StGB mit der Änderung vom
19. März 2010 des Militärgesetzes

Un­ab­hän­gig da­von, ob die Än­de­rung vom 19. März 201012 des Mi­li­tär­ge­set­zes vom 3. Fe­bru­ar 199513 oder die vor­lie­gen­de Än­de­rung zu­erst in Kraft tritt, wird mit In­kraft­tre­ten des spä­ter in Kraft tre­ten­den Ge­set­zes so­wie bei gleich­zei­ti­gem In­kraft­tre­ten Ar­ti­kel 367 Ab­satz 2quin­quies des Straf­ge­setz­buchs (StGB)14 zu Ar­ti­kel 367 Ab­satz 2se­xiesStGB.

Art. 37 Referendum und Inkrafttreten

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ok­to­ber 201215

15 BRB vom 23. Mai 2012