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Verordnung
über die Vermittlung schweizerischer Bildung im Ausland
(Schweizerschulenverordnung, SSchV)

vom 28. November 2014 (Stand am 1. Januar 2015)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 7 Absatz 3 zweiter Satz, 8 Absatz 4, 10 Absatz 5,
15 Absatz 2 und 20 Absatz 1 des Schweizerschulengesetzes vom 21. März 20141 (SSchG),

verordnet:

1. Abschnitt: Begriffe

Art. 1  

Im Sin­ne des SSchG und die­ser Ver­ord­nung gel­ten als:

a.
Schü­le­rin­nen und Schü­ler: Kin­der und Ju­gend­li­che zwi­schen dem vollen­de­ten 3. und dem vollen­de­ten 25. Al­ters­jahr, die ei­ne Schwei­zer­schu­le be­su­chen oder an ei­ner an­de­ren Form der Ver­mitt­lung schwei­ze­ri­scher Bil­dung im Aus­land ge­mä­ss SSchG teil­neh­men;
b.
Ler­nen­de: Ju­gend­li­che bis zum vollen­de­ten 25. Al­ters­jahr, die ei­ne be­ruf­li­che Grund­bil­dung nach Ar­ti­kel 5 SSchG ab­sol­vie­ren;
c.
Per­so­nen mit schwei­ze­ri­scher Lehr­be­rech­ti­gung: Lehr­per­so­nen, die über ein von der Schwei­ze­ri­schen Kon­fe­renz der kan­to­na­len Er­zie­hungs­di­rek­to­ren an­er­kann­tes Lehr­di­plom ver­fü­gen;
d.
Se­kun­dar­stu­fe II: Gym­na­si­um und Be­rufs­fach­schu­le.

2. Abschnitt: Anerkennung von Schweizerschulen und von deren Angeboten

(Art. 3–6 SSchG)

Art. 2 Gesuch  

1 Ge­such­stel­le­rin für die An­er­ken­nung ei­ner Schu­le als Schwei­zer­schu­le und von de­ren An­ge­bo­ten ist das Grün­dung­ko­mi­tee oder die Trä­ger­schaft der Schu­le.

2 Das Ge­such muss die An­ga­ben ent­hal­ten, die für die Be­ur­tei­lung der Er­fül­lung der ge­setz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen nö­tig sind. Es muss Stel­lung neh­men zu den ein­zel­nen An­er­ken­nungs­vor­aus­set­zun­gen nach SSchG und ins­be­son­de­re fol­gen­de Bei­la­gen ent­hal­ten:

a.
ei­ne Über­sicht über die vor­aus­sicht­li­che Ent­wick­lung in den kom­men­den acht Jah­ren mit An­ga­ben zur Klas­sen­aus­las­tung;
b.
ei­ne Fi­nanz­pla­nung, die über die zu er­war­ten­den Auf­wen­dun­gen und Er­trä­ge in den kom­men­den acht Jah­ren in­for­miert;
c.
die Sta­tu­ten;
d.
In­for­ma­tio­nen über die Trä­ger­schaft, de­ren Or­ga­ni­sa­ti­on und per­so­nel­le Zu­sam­men­set­zung;
e.
In­for­ma­tio­nen über das päd­ago­gi­sche Kon­zept und, bei An­ge­bo­ten in der be­ruf­li­chen Grund­bil­dung, über das Aus­bil­dungs­kon­zept;
f.
den Nach­weis, dass die Lehr­kräf­te über ei­ne stu­fen­spe­zi­fi­sche Lehr­be­rech­ti­gung ver­fü­gen;
g.
den Nach­weis über die Ge­mein­nüt­zig­keit so­wie über die Ge­winn­ver­wen­dung.

3 Für die An­er­ken­nung von Fi­li­al­schu­len ist über­dies das Re­gle­ment über die Or­ga­ni­sa­ti­on der Schu­le und die Zu­sam­men­ar­beit mit der Fi­li­al­schu­le ein­zu­rei­chen.

4 Das Ge­such ist beim Bun­des­amt für Kul­tur (BAK) ein­zu­rei­chen, mit ei­ner Ko­pie an die zu­stän­di­ge schwei­ze­ri­sche Ver­tre­tung.

Art. 3 Gesuchsprüfung  

1 Die zu­stän­di­ge schwei­ze­ri­sche Ver­tre­tung nimmt zu­han­den des BAK zum Ge­such Stel­lung.

2 Zur Prü­fung von Ge­su­chen be­tref­fend An­ge­bo­te der be­ruf­li­chen Grund­bil­dung kon­sul­tiert das BAK das Staats­se­kre­ta­ri­at für Bil­dung, For­schung und In­no­va­ti­on (SBFI).

3. Abschnitt: Finanzhilfen an Schweizerschulen

(Art. 10 SSchG)

Art. 4 Bemessungsgrundsätze  

Für die Be­mes­sung von Fi­nanz­hil­fen an die Be­triebs­kos­ten von Schwei­zer­schu­len gel­ten fol­gen­de Grund­sät­ze:

a.
Der Be­trag je Schü­le­rin, Schü­ler, Ler­nen­de und Ler­nen­den kann nach Schul­stu­fe dif­fe­ren­ziert wer­den.
b.
Der Be­trag je Schwei­zer Schü­le­rin, Schü­ler, Ler­nen­de und Ler­nen­den ist hö­her als für die üb­ri­gen Schü­le­rin­nen und Schü­ler so­wie Ler­nen­den.
c.
Der Be­trag je Lehr­per­son kann ab­ge­stuft wer­den nach den Le­bens­hal­tungs­kos­ten in den Gast­län­dern, nach den Dienst­jah­ren der Lehr­per­son, nach Schul­stu­fen so­wie nach schwei­ze­ri­scher oder nicht schwei­ze­ri­scher Lehr­be­rech­ti­gung.
d.
Zur Be­rech­nung der An­zahl Per­so­nen mit schwei­ze­ri­scher Lehr­be­rech­ti­gung, für wel­che die Schu­le An­recht auf Bei­trä­ge hat, wer­den die Schwei­zer Schü­le­rin­nen und Schü­ler so­wie die Schwei­zer Ler­nen­den stär­ker ge­wich­tet als die üb­ri­gen Kin­der und Ju­gend­li­chen an der Schu­le.
e.
Das BAK kann mit Zu­stim­mung des Pa­tro­nats­kan­tons auch Lehr­per­so­nen oh­ne schwei­ze­ri­sche Lehr­be­rech­ti­gung als bei­trags­be­rech­tig­te Lehr­per­so­nen an­er­ken­nen.
f.
Die An­zahl der Lehr­per­so­nen oh­ne schwei­ze­ri­sche Lehr­be­rech­ti­gung, für wel­che die Schu­le einen Bei­trag er­hält, darf die An­zahl Lehr­per­so­nen mit schwei­ze­ri­scher Lehr­be­rech­ti­gung, für wel­che die Schu­le einen Bei­trag er­hält, nicht über­stei­gen.
Art. 5 Beitragssätze und Prioritätenordnung  

1 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment des In­nern (EDI) legt in ei­ner Ver­ord­nung die Bei­trags­sät­ze fest.

2 Über­stei­gen die be­an­trag­ten Fi­nanz­hil­fen die ver­füg­ba­ren Mit­tel, so er­stellt das EDI ge­stützt auf Ar­ti­kel 13 Ab­satz 2 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 19902 ei­ne Prio­ri­tä­ten­ord­nung, nach der die Ge­su­che be­ur­teilt wer­den.

Art. 6 Gesuchstellung  

1 Ge­such­stel­le­rin ist die Trä­ger­schaft der Schwei­zer­schu­le.

2 Das Ge­such muss ins­be­son­de­re die Lis­ten der Schü­le­rin­nen und Schü­ler so­wie der Ler­nen­den und der Lehr­per­so­nen ent­hal­ten. Das BAK stellt ein Ge­such­for­mu­lar zur Ver­fü­gung.

3 Das Ge­such ist beim BAK ein­zu­rei­chen, mit ei­ner Ko­pie an die zu­stän­di­ge schwei­ze­ri­sche Ver­tre­tung.

4 Es ist spä­tes­tens drei Mo­na­te nach Be­ginn des Schul­jah­res ein­zu­rei­chen.

Art. 7 Gesuchsprüfung  

1 Die zu­stän­di­ge schwei­ze­ri­sche Ver­tre­tung nimmt zu­han­den des BAK zum Ge­such Stel­lung.

2 Sie prüft ins­be­son­de­re:

a.
die Zahl der auf­ge­führ­ten Schü­le­rin­nen und Schü­ler so­wie Ler­nen­den Schwei­zer Staats­an­ge­hö­rig­keit;
b.
die Be­stä­ti­gun­gen der Schwei­zer­schu­le über den So­zi­al­ver­si­che­rungs­schutz der Per­so­nen mit schwei­ze­ri­scher Lehr­be­rech­ti­gung.

4. Abschnitt: Finanzhilfen an andere Formen der Vermittlung schweizerischer Bildung im Ausland

(Art. 14 und 15 SSchG)

Art. 8 Finanzhilfen an Besoldungskosten von Personen mit schweizerischer Lehrberechtigung  

1 Für Fi­nanz­hil­fen an Be­sol­dungs­kos­ten von Per­so­nen mit schwei­ze­ri­scher Lehr­be­rech­ti­gung gel­ten fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen:

a.
Die Schu­le un­ter­rich­tet min­des­tens 15 Schü­le­rin­nen und Schü­ler oder Ler­nen­de mit Schwei­zer Staats­an­ge­hö­rig­keit.
b.
Die An­zahl der Schwei­zer Schü­le­rin­nen und Schü­ler oder der Schwei­zer Ler­nen­den steht in ei­nem an­ge­mes­se­nen Ver­hält­nis zur Ge­samt­schü­ler­zahl.
c.
Die Lehr­per­son, für wel­che die Schu­le An­recht auf Bei­trä­ge hat, ori­en­tiert sich in ih­rem Un­ter­richt an schwei­ze­ri­schen Lehr­plä­nen be­zie­hungs­wei­se an mass­ge­ben­den Do­ku­men­ten der be­ruf­li­chen Grund­bil­dung und ver­mit­telt Kennt­nis­se über die Schweiz so­wie de­ren kul­tu­rel­le Grund­wer­te. Sie er­teilt ih­ren Un­ter­richt haupt­säch­lich in ei­ner schwei­ze­ri­schen Lan­des­s­pra­che.

2 Die Fi­nanz­hil­fe be­trägt höchs­tens 50 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Kos­ten. Als an­re­chen­ba­re Kos­ten gel­ten die Lohn­kos­ten und die Ar­beit­ge­ber­bei­trä­ge an die So­zi­al­ver­si­che­run­gen.

3 Die Fi­nanz­hil­fe kann aus­nahms­wei­se höchs­tens 70 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Kos­ten be­tra­gen, wenn es das wirt­schaft­li­che Um­feld der Schu­le er­for­dert.

4 Pro 15 Schü­le­rin­nen und Schü­ler oder Ler­nen­de mit Schwei­zer Staats­an­ge­hö­rig­keit kann um einen Bei­trag an die Be­sol­dungs­kos­ten ei­ner Per­son mit schwei­ze­ri­scher Lehr­be­rech­ti­gung nach­ge­sucht wer­den.

Art. 9 Finanzhilfen für die Vermittlung schweizerischer Bildung in Form von Kursen  

1 Für Fi­nanz­hil­fen für die Ver­mitt­lung schwei­ze­ri­scher Bil­dung in Form von Kur­sen gel­ten fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen:

a.
Die Kur­se wer­den von min­des­tens acht Schü­le­rin­nen und Schü­lern oder Ler­nen­den mit Schwei­zer Staats­an­ge­hö­rig­keit be­sucht.
b.
Die Kur­se wer­den von da­zu be­fä­hig­ten Per­so­nen und haupt­säch­lich in ei­ner schwei­ze­ri­schen Lan­des­s­pra­che er­teilt.
c.
Die Kur­se ori­en­tie­ren sich an schwei­ze­ri­schem Un­ter­richts­ma­te­ri­al und ver­mit­teln Kennt­nis­se über die Schweiz und de­ren kul­tu­rel­le Grund­wer­te.

2 Die Fi­nanz­hil­fe be­trägt höchs­tens 70 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Kos­ten. Als an­re­chen­ba­re Kos­ten gel­ten die Lohn­kos­ten, die Ar­beit­ge­ber­bei­trä­ge an die So­zi­al­ver­si­che­run­gen und die Kos­ten des mit dem An­ge­bot di­rekt ver­bun­de­nen ad­mi­nis­tra­ti­ven Auf­wands.

Art. 10 Finanzhilfen für die Anschaffung von Ausbildungsmaterial  

1 Für Fi­nanz­hil­fen für die An­schaf­fung von Aus­bil­dungs­ma­te­ri­al gel­ten fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen:

a.
Die Schu­le un­ter­rich­tet min­des­tens sechs Schü­le­rin­nen und Schü­ler oder Ler­nen­de mit Schwei­zer Staats­an­ge­hö­rig­keit.
b.
Das Aus­bil­dungs­ma­te­ri­al dient der Ver­mitt­lung schwei­ze­ri­scher Bil­dung.

2 Die Fi­nanz­hil­fe be­trägt höchs­tens 70 Pro­zent der an­re­chen­ba­ren Kos­ten. Als an­re­chen­ba­re Kos­ten gel­ten die Auf­wen­dun­gen für den Er­werb und die An­lie­fe­rung von Aus­bil­dungs­ma­te­ri­al.

Art. 11 Finanzhilfen für die Gründung und den Aufbau neuer Schweizerschulen  

1 Für Fi­nanz­hil­fen an In­ves­ti­tio­nen für die Grün­dung und den Auf­bau neu­er Schwei­zer­schu­len muss das Grün­dungs­ko­mi­tee oder die Trä­ger­schaft einen Be­darfs­nach­weis in Form ei­ner Mach­bar­keits­stu­die er­brin­gen.

2 Als Grün­dung und Auf­bau neu­er Schwei­zer­schu­len gel­ten:

a.
Schul­neu­grün­dun­gen an neu­en Stand­orten;
b.
Grün­dung und Auf­bau von Fi­li­al­schu­len von Schwei­zer­schu­len an neu­en Stand­orten;
c.
Er­wei­te­rungs­bau­ten von Schwei­zer­schu­len zur Ein­rich­tung von Be­rufs­fach­schu­len.

3 Für die Fi­nanz­hil­fen für die Grün­dung und den Auf­bau neu­er Schwei­zer­schu­len gel­ten fol­gen­de Grund­sät­ze:

a.
Der Bund kann einen Bei­trag von höchs­tens 50 Pro­zent an die an­re­chen­ba­ren Kos­ten für die Grün­dung und den Auf­bau ei­ner neu­en Schwei­zer­schu­le leis­ten.
b.
Der Bei­trag darf 3 Mil­lio­nen Fran­ken nicht über­stei­gen.

4 Als an­re­chen­ba­re Kos­ten gel­ten die Auf­wen­dun­gen für:

a.
die Pro­jek­tie­rung;
b.
die Kos­ten von Lan­d­er­werb und -er­schlies­sung;
c.
die Bau- und Bau­neben­kos­ten zur Er­stel­lung von Ge­bäu­den;
d.
der Er­werb oder der Um­bau be­ste­hen­der Ge­bäu­de;
e.
die Ein­rich­tungs­kos­ten;
f.
die Kos­ten für Aus­bil­dungs­ma­te­ri­al.

5 Nicht an­re­chen­bar sind na­ment­lich:

a.
die Kos­ten von Mach­bar­keits­stu­di­en;
b.
die Auf­wen­dun­gen für den Ge­bäu­de­un­ter­halt;
c.
öf­fent­li­che Ab­ga­ben, Ab­schrei­bun­gen und Ka­pi­tal­zin­sen.

6 Über­stei­gen die Ge­samt­kos­ten oder ein­zel­ne Kos­ten­ele­men­te das für ver­gleich­ba­re Vor­ha­ben üb­li­che Aus­mass, so kön­nen die an­re­chen­ba­ren Kos­ten ent­spre­chend her­ab­ge­setzt wer­den. Das BAK be­stimmt im Ein­zel­fall die an­re­chen­ba­ren Kos­ten.

Art. 12 Gesuchstellung  

1 Ge­such­stel­le­rin für Ge­su­che nach den Ar­ti­keln 8–10 ist ei­ne Trä­ger­schaft nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 1 SSchG. Ge­such­stel­le­rin für Ge­su­che nach Ar­ti­kel 11 ist das Grün­dung­ko­mi­tee oder die Trä­ger­schaft der Schu­le.

2 Das Ge­such muss die An­ga­ben ent­hal­ten, die für die Be­ur­tei­lung der Er­fül­lung der ge­setz­li­chen Vor­aus­set­zun­gen nö­tig sind. Das BAK stellt ein Ge­suchs­for­mu­lar zur Ver­fü­gung.

3 Das Ge­such ist beim BAK ein­zu­rei­chen, mit ei­ner Ko­pie an die zu­stän­di­ge schwei­ze­ri­sche Ver­tre­tung.

4 Es ist spä­tes­tens drei Mo­na­te vor Be­ginn des Schul­jah­res oder des Kur­ses oder vor An­schaf­fung des Aus­bil­dungs­ma­te­ri­als ein­zu­rei­chen.

Art. 13 Gesuchsprüfung  

1 Die zu­stän­di­ge schwei­ze­ri­sche Ver­tre­tung nimmt zu­han­den des BAK zum Ge­such Stel­lung.

2 Bei Ge­su­chen nach den Ar­ti­keln 8–10 prüft sie ins­be­son­de­re:

a.
die Zahl der auf­ge­führ­ten Schü­le­rin­nen und Schü­ler so­wie Ler­nen­den mit Schwei­zer Staats­an­ge­hö­rig­keit;
b.
die Ab­rech­nun­gen der Schu­len über den So­zi­al­ver­si­che­rungs­schutz der Lehr­per­so­nen mit schwei­ze­ri­scher Lehr­be­rech­ti­gung.

3 Zur Prü­fung von Ge­su­chen be­tref­fend An­ge­bo­te der be­ruf­li­chen Grund­bil­dung kon­sul­tiert das BAK das SBFI.

5. Abschnitt: Finanzhilfen für die Beratung, Betreuung und Unterstützung junger Auslandschweizerinnen und -schweizer

(Art. 14 Abs. 2 Bst. d SSchG)

Art. 14  

Das BAK rich­tet Fi­nanz­hil­fen für die Be­ra­tung, Be­treu­ung und Un­ter­stüt­zung jun­ger Aus­land­schwei­ze­rin­nen und -schwei­zer an Or­ga­ni­sa­tio­nen aus, wel­che die­se Leis­tun­gen um­fas­send er­brin­gen.

6. Abschnitt: Sozialversicherung

(Art. 8 SSchG)

Art. 15 Alters- und Hinterlassenenversicherung, Invalidenversicherung, Unfallversicherung und Krankenversicherung  

1 Per­so­nen mit schwei­ze­ri­scher Lehr­be­rech­ti­gung, die für ei­ne Schwei­zer­schu­le tä­tig sind, sind in der schwei­ze­ri­schen Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung so­wie In­va­li­den­ver­si­che­rung (AHV/IV), der schwei­ze­ri­schen Un­fall­ver­si­che­rung (UV) und der schwei­ze­ri­schen Kran­ken­ver­si­che­rung (KV) ver­si­chert, so­fern die an­wend­ba­re Ge­setz­ge­bung die Un­ter­stel­lung un­ter die ent­spre­chen­den schwei­ze­ri­schen Rechts­vor­schrif­ten vor­sieht.

2 Die Ar­beit­ge­ber­pflich­ten rich­ten sich nach den an­wend­ba­ren Rechts­vor­schrif­ten.

Art. 16 Berufliche Vorsorge  

1 Per­so­nen mit schwei­ze­ri­scher Lehr­be­rech­ti­gung, die in der AHV/IV ob­li­ga­to­risch ver­si­chert sind, un­ter­ste­hen auch der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge nach schwei­ze­ri­schem Recht.

2 Der Ar­beit­ge­ber sorgt für ei­ne be­ruf­li­che Vor­sor­ge der Per­so­nen mit schwei­ze­ri­scher Lehr­be­rech­ti­gung, die den Min­dest­an­for­de­run­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 25. Ju­ni 19823 über die be­ruf­li­che Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge ent­spricht.

3 Kann die Lehr­per­son ih­rer frü­he­ren Pen­si­ons­kas­se an­ge­schlos­sen blei­ben oder ist ei­ne Ver­si­che­rung in der Pen­si­ons­kas­se des Pa­tro­nats­kan­tons mög­lich, so ent­schei­det der Ar­beit­ge­ber über die Ver­si­che­rung bei die­sen Ein­rich­tun­gen. Er­folgt kei­ne Ver­si­che­rung bei die­sen Kas­sen, so wird die Lehr­per­son in die Pen­si­ons­kas­se des Bun­des (PU­BLI­CA) auf­ge­nom­men.

4 Das BAK legt den ver­si­cher­ten Ver­dienst der Per­so­nen mit schwei­ze­ri­scher Lehr­be­rech­ti­gung, die bei der PU­BLI­CA ver­si­chert sind, pau­schal fest. Es trägt da­bei den ver­schie­de­nen Schul­stu­fen Rech­nung.

Art. 17 Vertretung der Schweizerschulen gegenüber den schweizerischen Sozialversicherungen  

1 Das BAK kann ei­ne ex­ter­ne Stel­le be­zeich­nen, wel­che die Ver­tre­tung der Schwei­zer­schu­len für Per­so­nen mit schwei­ze­ri­scher Lehr­be­rech­ti­gung, die nach Ar­ti­kel 8 SSchG zu ver­si­chern sind, ge­gen­über den schwei­ze­ri­schen So­zi­al­ver­si­che­run­gen wahr­nimmt.

2 Die­se Stel­le ver­tritt die Schwei­zer­schu­len na­ment­lich beim Ab­schluss und bei Än­de­run­gen des An­schluss­ver­trags mit der PU­BLI­CA.

7. Abschnitt: Vermischte Bestimmungen

(Art. 3, 7 und 9 SSchG)

Art. 18 Trägerschaft  

1 Als Trä­ger­schaft ei­ner Schwei­zer­schu­le gilt der Schul­ver­ein, ei­ne Stif­tung, Ka­pi­tal- oder Per­so­nen­ge­sell­schaft, ei­ne Ge­nos­sen­schaft oder ei­ne Kör­per­schaft ver­gleich­ba­rer Rechts­form.

2 An den Sit­zun­gen der Trä­ger­schaft neh­men mit be­ra­ten­der Stim­me teil:

a.
die Schul­lei­te­rin oder der Schul­lei­ter;
b.
ei­ne Ver­tre­te­rin oder ein Ver­tre­ter der zu­stän­di­gen schwei­ze­ri­schen Ver­tre­tung;
c.
ei­ne Ver­tre­te­rin oder ein Ver­tre­ter der Leh­rer­schaft, aus­ser bei Ge­schäf­ten zu Per­so­nal- und Lohn­fra­gen.
Art. 19 Visueller Auftritt  

1 Schwei­zer­schu­len sind ver­pflich­tet, in ih­rem Na­men die Be­zeich­nung «Schwei­zer­schu­le» zu füh­ren. In be­grün­de­ten Fäl­len kann das BAK an­de­re Be­zeich­nun­gen zu­las­sen, die sich an die­sen Be­griff an­leh­nen.

2 Das EDI legt fest:

a.
ein Lo­go, das Be­stand­teil des vi­su­el­len Auf­tritts ei­ner Schwei­zer­schu­le sein muss;
b.
ein Lo­go, das an­de­re For­men der Ver­mitt­lung schwei­ze­ri­scher Bil­dung im Aus­land ge­mä­ss Ar­ti­kel 14 SSchG kenn­zeich­net.
Art. 20 Berichterstattung  

1 Die Trä­ger­schaft ei­ner Schwei­zer­schu­le muss dem BAK mit Ko­pie an den Pa­tro­nats­kan­ton jähr­lich bis spä­tes­tens drei Mo­na­te nach Ab­schluss des Be­triebs­jah­res Be­richt er­stat­ten.

2 Der Be­richt ent­hält:

a.
An­ga­ben zum Be­stand an Schü­le­rin­nen und Schü­lern so­wie Ler­nen­den und Lehr­kräf­ten pro Schul­stu­fe und dif­fe­ren­ziert nach Staats­an­ge­hö­rig­keit;
b.
ei­ne Ko­pie des Jah­res­be­richts.

3 Das BAK kann wei­te­re An­for­de­run­gen an die Be­richt­er­stat­tung in der Ver­fü­gung über die Fi­nanz­hil­fe fest­le­gen.

4 Die Schwei­zer­schu­len lie­fern zu­sätz­lich spä­tes­tens drei Mo­na­te nach der Ge­neh­mi­gung der Rech­nung fi­nan­zi­el­le Kenn­zah­len. Das BAK stellt hier­zu ein For­mu­lar zur Ver­fü­gung.

Art. 21 Vermittlung schweizerischer Kultur und Pflege des schweizerischen Erscheinungsbildes  

Die Schwei­zer­schu­len und die Trä­ger­schaf­ten an­de­rer For­men der Ver­mitt­lung schwei­ze­ri­scher Bil­dung im Aus­land nut­zen ihr lo­ka­les Netz­werk, um auch in aus­ser­schu­li­schen Be­rei­chen die schwei­ze­ri­sche Kul­tur zu ver­brei­ten und das schwei­ze­ri­sche Er­schei­nungs­bild zu pfle­gen.

8. Abschnitt: Vollzug

Art. 22 Aufgaben der schweizerischen Vertretungen  

1 Die zu­stän­di­ge schwei­ze­ri­sche Ver­tre­tung ver­folgt die Tä­tig­kei­ten der Schwei­zer­schu­le. Sie wohnt den Sit­zun­gen der Trä­ger­schaft als Be­ob­ach­te­rin oh­ne Stimm­recht bei.

2 Sie nimmt zu den für die Fi­nanz­hil­fen ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen schrift­lich Stel­lung.

3 Sie in­for­miert das BAK über Vor­komm­nis­se von be­son­de­rer Be­deu­tung und über Ent­wick­lun­gen, wel­che die Vor­aus­set­zun­gen für die An­er­ken­nung nach den Ar­ti­keln 3–6 SSchG oder die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne Fi­nanz­hil­fe nach Ar­ti­kel 14 SSchG be­tref­fen.

Art. 23 Kommission für die Vermittlung schweizerischer Bildung im Ausland  

(Art. 21 Abs. 1 SSchG)

1 Die Kom­mis­si­on für die Ver­mitt­lung schwei­ze­ri­scher Bil­dung im Aus­land ist ei­ne stän­di­ge Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on im Sin­ne von Ar­ti­kel 8a Ab­satz 2 der Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ver­ord­nung vom 25. No­vem­ber 19984.

2 Sie be­steht aus neun Mit­glie­dern. Der Bun­des­rat wählt das Prä­si­di­um und die wei­te­ren Mit­glie­der.

3 In der Kom­mis­si­on sind ver­tre­ten:

a.
die Bun­des­ver­wal­tung mit zwei Mit­glie­dern, ei­nem aus dem Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten und ei­nem aus dem Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für Wirt­schaft, Bil­dung und For­schung;
b.
die Schwei­ze­ri­sche Kon­fe­renz der kan­to­na­len Er­zie­hungs­di­rek­to­ren und die Ver­ei­ni­gung der Pa­tro­nats­kan­to­ne mit je ei­nem Mit­glied;
c.
die Ge­samt­heit der Schwei­zer­schu­len mit zwei Mit­glie­dern, und zwar mit ei­ner Per­son, wel­che die Trä­ger­schaf­ten ver­tritt, und mit ei­ner Per­son, wel­che die Schul­lei­tun­gen ver­tritt;
d.
der Dach­ver­band der Schwei­zer Leh­re­rin­nen und Leh­rer mit ei­nem Mit­glied;
e.
die Ver­ei­ni­gung der Schwei­zer­schu­len mit ei­nem Mit­glied;
f.
die Aus­land­schwei­zer-Or­ga­ni­sa­ti­on mit ei­nem Mit­glied.

4 Die Kom­mis­si­on berät das BAK ins­be­son­de­re zu fol­gen­den Ge­schäf­ten:

a.
An­er­ken­nung ei­ner neu­en Schwei­zer­schu­le nach Ar­ti­kel 3 SSchG;
b.
An­er­ken­nung der Se­kun­dar­stu­fe II, von An­ge­bo­ten der be­ruf­li­chen Grund­bil­dung und von Fi­li­al­schu­len von Schwei­zer­schu­len nach den Ar­ti­keln 4–6 SSchG;
c.
Ent­zug der An­er­ken­nung ei­ner Schwei­zer­schu­le oder ih­rer Bil­dungs­an­ge­bo­te nach den Ar­ti­kel 4–6 SSchG oder Auf­er­le­gung von Auf­la­gen zu ei­ner An­er­ken­nung;
d.
Än­de­run­gen die­ser Ver­ord­nung;
e.
Er­stel­lung ei­ner Prio­ri­tä­ten­ord­nung des EDI nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 2;
f.
Un­ter­stüt­zung an­de­rer For­men der Ver­mitt­lung schwei­ze­ri­scher Bil­dung im Aus­land (Art. 14 SSchG), so­weit ihr ein prä­ju­di­zie­ren­der Cha­rak­ter zu­kommt.

9. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 24 Aufhebung und Änderung anderer Erlasse  

1 Die Ver­ord­nung vom 29. Ju­ni 19885 über die För­de­rung der Aus­bil­dung jun­ger Aus­land­schwei­ze­rin­nen und Aus­land­schwei­zer wird auf­ge­ho­ben.

26

5 [AS 1988 1102, 1996 2243Ziff. I 23, 2007 4477Ziff. IV 10, 2008 2181Ziff. II 7, 2011 5227Ziff. I 2.2]

6 Die Än­de­rung kann un­ter AS 2014 4605kon­sul­tiert wer­den.

Art. 25 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2015 in Kraft.

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