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Verordnung
über die Weiterbildung
(WeBiV)

vom 24. Februar 2016 (Stand am 1. Januar 2017)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 12 Absatz 3, 16 Absatz 2 und 20 des Weiterbildungsgesetzes vom 20. Juni 20141 (WeBiG),

verordnet:

1. Abschnitt: Finanzhilfen an Organisationen der Weiterbildung

(Art. 12 Abs. 3 WeBiG)

Art. 1 Organisationen der Weiterbildung  

1 Or­ga­ni­sa­tio­nen der Wei­ter­bil­dung, die im Sin­ne von Ar­ti­kel 12 We­BiG vom Bund fi­nan­zi­ell un­ter­stützt wer­den kön­nen, müs­sen ne­ben den An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2 We­BiG fol­gen­de An­for­de­run­gen er­fül­len:

a.
Sie be­fas­sen sich mehr­heit­lich mit Fra­gen der Wei­ter­bil­dung.
b.
Sie er­brin­gen über­ge­ord­ne­te Leis­tun­gen für die Wei­ter­bil­dung.

2 Ei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on der Wei­ter­bil­dung ist ge­samtschwei­ze­risch tä­tig, wenn sie in der deut­schen, der fran­zö­si­schen und der ita­lie­ni­schen Schweiz tä­tig ist und ih­re Ak­ti­vi­tät über­re­gio­na­le Aus­wir­kun­gen, ins­be­son­de­re in meh­re­ren Sprach­re­gio­nen, hat.

Art. 2 Unterstützte Leistungen  

1 Fi­nanz­hil­fen kön­nen für fol­gen­de Leis­tun­gen ge­währt wer­den:

a.
In­for­ma­ti­on der Öf­fent­lich­keit über The­men der Wei­ter­bil­dung, ins­be­son­de­re Mass­nah­men zur Sen­si­bi­li­sie­rung für le­bens­lan­ges Ler­nen;
b.
Ko­or­di­na­ti­ons­leis­tun­gen, die das Wei­ter­bil­dungs­sys­tem stär­ken, na­ment­lich im Rah­men von Netz­wer­ken;
c.
Mass­nah­men zur Qua­li­täts­si­che­rung und -ent­wick­lung so­wie zur Ent­wick­lung der Wei­ter­bil­dung von über­wie­gen­dem öf­fent­li­chem In­ter­es­se.

2 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Wirt­schaft, Bil­dung und For­schung kann dem Bun­des­rat für die Bot­schaft zur För­de­rung von Bil­dung, For­schung und In­no­va­ti­on (BFI) the­ma­ti­sche Schwer­punk­te für die BFI-Pe­ri­ode be­an­tra­gen.

Art. 3 Bemessung und Dauer der Finanzhilfen  

1 Die Fi­nanz­hil­fen de­cken einen Teil der an­re­chen­ba­ren Kos­ten für die Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 2.

2 Als an­re­chen­ba­re Kos­ten gel­ten:

a.
fol­gen­de Kos­ten mit di­rek­tem Be­zug zu den Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 2:
1.
Per­so­nal- und Ar­beits­platz­kos­ten,
2.
Sach­kos­ten;
b.
Over­head­kos­ten.

3 Die Hö­he der Fi­nanz­hil­fen rich­tet sich nach dem In­ter­es­se des Bun­des an der Leis­tung, nach der zu­mut­ba­ren Ei­gen­leis­tung der Ge­such­stel­le­rin so­wie nach dem zur Ver­fü­gung ste­hen­den Kre­dit.

4 Die Fi­nanz­hil­fen rich­ten sich nach der Dau­er ei­ner BFI-Pe­ri­ode.

Art. 4 Gesuch  

1 Das Ge­such um Aus­rich­tung von Fi­nanz­hil­fen muss um­fas­sen:

a.
An­ga­ben über die Ge­such­stel­le­rin:
1.
Nach­weis über die Er­fül­lung der Kri­te­ri­en ge­mä­ss Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2 We­BiG und Ar­ti­kel 1 die­ser Ver­ord­nung,
2.
Jah­res­be­richt und ge­neh­mig­te Jah­res­rech­nung;
b.
An­ga­ben zu den zu un­ter­stüt­zen­den Leis­tun­gen:
1.
ge­naue Be­schrei­bung der Leis­tun­gen, ba­sie­rend auf ein­deu­tig de­fi­nier­ten, rea­lis­ti­schen und klar mess­ba­ren Zie­len und Mass­nah­men, und Nen­nung des da­für not­wen­di­gen Bud­gets,
2.
nach­ge­wie­se­ner Be­darf.

2 Die Ge­suchs­un­ter­la­gen müs­sen bis zum 30. April des letz­ten Jah­res ei­ner BFI-Pe­ri­ode beim Staats­se­kre­ta­ri­at für Bil­dung, For­schung und In­no­va­ti­on (SBFI) ein­ge­reicht wer­den. Das Ge­such be­trifft die fol­gen­de BFI-Pe­ri­ode.

3 Das SBFI stellt die für die Ge­such­sein­rei­chung zu ver­wen­den­den For­mu­la­re zur Ver­fü­gung.2

4 Stellt das SBFI fest, dass meh­re­re Ge­su­che für glei­che oder ähn­li­che Leis­tun­gen ein­ge­ge­ben wer­den, so weist es die Ge­su­che an die Ge­such­stel­le­rin­nen zu­rück mit der Auf­for­de­rung, die Leis­tun­gen zu ko­or­di­nie­ren.

2

Art. 5 Entscheid und Leistungsvereinbarung  

1 Das SBFI ent­schei­det über die Ge­wäh­rung der Fi­nanz­hil­fe, über Auf­la­gen, Dau­er und Hö­he der Fi­nanz­hil­fe so­wie über die Zah­lungs­mo­da­li­tä­ten.

2 Die Fi­nanz­hil­fen wer­den auf der Grund­la­ge ei­ner Leis­tungs­ver­ein­ba­rung ge­währt.

Art. 6 Berichterstattung  

1 Die Emp­fän­ge­rin­nen von Fi­nanz­hil­fen rei­chen dem SBFI jähr­lich bis spä­tes­tens 30. April fol­gen­de Un­ter­la­gen ein:

a.
Jah­res­be­richt und ge­neh­mig­te Jah­res­rech­nung;
b.
Be­richt über die Er­rei­chung der de­fi­nier­ten Zie­le und Mei­len­stei­ne;
c.
Ab­rech­nung über die er­brach­te Leis­tung.

2 Das SBFI stellt die zur Be­richt­er­stat­tung zu ver­wen­den­den For­mu­la­re zur Ver­fü­gung.3

3 www.sbfi.ad­min.ch/wei­ter­bil­dung

Art. 7 Mitteilungspflicht  

1 Die Emp­fän­ge­rin­nen von Fi­nanz­hil­fen sind ver­pflich­tet, das SBFI um­ge­hend über we­sent­li­che Än­de­run­gen bei ih­rer Or­ga­ni­sa­ti­on oder über ei­ne Ge­fähr­dung der Ziel­er­rei­chung zu in­for­mie­ren.

2 Vor­schlä­ge für ei­ne al­ter­na­ti­ve Er­brin­gung der ver­ein­bar­ten Leis­tun­gen sind vom SBFI ge­neh­mi­gen zu las­sen.

2. Abschnitt: Finanzhilfen für den Erwerb und Erhalt von Grundkompetenzen Erwachsener

(Art. 16 Abs. 2 WeBiG)

Art. 8 Nationale Ziele  

1 Das SBFI ver­ein­bart mit den Kan­to­nen un­ter Ein­be­zug der Or­ga­ni­sa­tio­nen der Ar­beits­welt na­tio­na­le Zie­le im Be­reich des Er­werbs und Er­halts von Grund­kom­pe­ten­zen Er­wach­se­ner. Es stellt da­zu die Ko­or­di­na­ti­on mit wei­te­ren in­ter­es­sier­ten Bun­des­stel­len si­cher.

2 Die na­tio­na­len Zie­le wer­den al­le vier Jah­re über­prüft.

Art. 9 Kantonale Programme  

1 Die Um­set­zung der ver­ein­bar­ten na­tio­na­len Zie­le er­folgt mit­tels Pro­gram­men ein­zel­ner oder meh­re­rer Kan­to­ne.

2 Die kan­to­na­len Pro­gram­me wer­den von ei­ner vom Kan­ton be­zeich­ne­ten Stel­le er­ar­bei­tet. Die­se Stel­le ist auch für die Ko­or­di­na­ti­on mit an­de­ren Kan­to­nen und mit dem Bund zu­stän­dig.

3 Kan­to­na­le Pro­gram­me im Be­reich der För­de­rung von Grund­kom­pe­ten­zen Er­wach­se­ner sind mit Mass­nah­men aus an­de­ren Spe­zi­al­ge­set­zen und ins­be­son­de­re mit kan­to­na­len In­te­gra­ti­ons­pro­gram­men ge­mä­ss Ar­ti­kel 58 Ab­satz 3 des Aus­län­der- und In­te­gra­ti­ons­ge­set­zes4 vom 16. De­zem­ber 20055 ab­zu­stim­men.

4 Die Kan­to­ne ent­schei­den im Rah­men ih­rer Pro­gram­me über die Ver­tei­lung der Fi­nanz­hil­fen.

4 Der Ver­weis wur­de in An­wen­dung von Art. 12 Abs. 2 des Pu­bli­ka­ti­ons­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004 (SR 170.512) auf den 1. Jan. 2019 an­ge­passt.

5 SR 142.20

Art. 10 Programmvereinbarungen  

1 Die kan­to­na­len Pro­gram­me bil­den die Grund­la­ge für die Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen (Art. 11 Abs. 1). Die­se bein­hal­ten ins­be­son­de­re die Pro­gramm­zie­le, die Fi­nanz­hil­fe­leis­tun­gen des Bun­des so­wie die In­di­ka­to­ren für die Mes­sung der Ziel­er­rei­chung.

2 Ei­ne Pro­gramm­ver­ein­ba­rung gilt vier Jah­re, so­fern auf­grund der Ab­stim­mung mit an­de­ren kan­to­na­len Pro­gram­men nicht ei­ne an­de­re Dau­er an­ge­zeigt ist.

3 Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen kön­nen ein­mal um ei­ne Pe­ri­ode ver­län­gert wer­den.

Art. 11 Finanzhilfen an die Kantone  

1 Das SBFI ge­währt die Fi­nanz­hil­fen in der Re­gel auf der Grund­la­ge ei­ner Pro­gramm­ver­ein­ba­rung ge­mä­ss Ar­ti­kel 20a des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 19906.

2 Aus Ef­fi­zi­enz­grün­den kön­nen Fi­nanz­hil­fen auch im Rah­men von Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen vor­ge­se­hen oder durch Ver­fü­gung ge­währt wer­den.

Art. 12 Verteilung der Finanzhilfen  

Das SBFI ver­ein­bart mit den Kan­to­nen den Ver­teil­schlüs­sel für die Fi­nanz­hil­fen zu­guns­ten der kan­to­na­len Pro­gram­me.

Art. 13 Maximale Höhe der Finanzhilfen  

Die Hö­he der Fi­nanz­hil­fen des Bun­des ent­spricht höchs­tens den Auf­wen­dun­gen der Kan­to­ne für ein kan­to­na­les Pro­gramm.

Art. 14 Berichterstattung und Kontrolle  

1 Die Kan­to­ne er­stat­ten dem SBFI jähr­lich Be­richt über die Ver­wen­dung der Fi­nanz­hil­fen.

2 Die Be­richt­er­stat­tung bein­hal­tet na­ment­lich den Fort­schritt bei der Er­rei­chung der Zie­le des kan­to­na­len Pro­gramms an­hand der ver­ein­bar­ten In­di­ka­to­ren oder er­brach­ten Leis­tun­gen.

3. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 15 Übergangsbestimmung  

Ge­su­che ge­mä­ss Ar­ti­kel 4 für die BFI-Pe­ri­ode 2017–2020 kön­nen bis zum 31. Ja­nu­ar 2017 beim SBFI ein­ge­reicht wer­den.

Art. 16 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2017 in Kraft.

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