Bei grossen Gesetzen wie OR und ZGB kann dies bis zu 30 Sekunden dauern

Bundesgesetz
über die Förderung der Forschung und
der Innovation
(FIFG)

vom 14. Dezember 2012 (Stand am 15. April 2021)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf Artikel 64 Absätze 1 und 3 der Bundesverfassung1,
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 9. November 20112,

beschliesst:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zweck  

Mit die­sem Ge­setz will der Bund:

a.
die wis­sen­schaft­li­che For­schung för­dern;
b.
die wis­sen­schafts­ba­sier­te In­no­va­ti­on för­dern;
c.
die Aus­wer­tung und Ver­wer­tung der For­schungs­re­sul­ta­te un­ter­stüt­zen;
d.
die Zu­sam­men­ar­beit der For­schungs­or­ga­ne si­cher­stel­len;
e.
die wirt­schaft­li­che und wirk­sa­me Ver­wen­dung der Bun­des­mit­tel für die wis­sen­schaft­li­che For­schung und die wis­sen­schafts­ba­sier­te In­no­va­ti­on si­cher­stel­len.
Art. 2 Begriffe  

In die­sem Ge­setz be­deu­ten:

a.
wis­sen­schaft­li­che For­schung (For­schung): die me­tho­den­ge­lei­te­te Su­che nach neu­en Er­kennt­nis­sen; sie um­fasst na­ment­lich:
1.
Grund­la­gen­for­schung: For­schung, de­ren pri­märes Ziel der Er­kennt­nis­ge­winn ist,
2.
an­wen­dungs­ori­en­tier­te For­schung: For­schung, de­ren pri­märes Ziel Bei­trä­ge für pra­xis­be­zo­ge­ne Pro­blem­lö­sun­gen sind;
b.
wis­sen­schafts­ba­sier­te In­no­va­ti­on (In­no­va­ti­on): die Ent­wick­lung neu­er Pro­duk­te, Ver­fah­ren, Pro­zes­se und Dienst­leis­tun­gen für Wirt­schaft und Ge­sell­schaft durch For­schung, ins­be­son­de­re an­wen­dungs­ori­en­tier­te For­schung, und die Ver­wer­tung ih­rer Re­sul­ta­te.
Art. 3 Geltungsbereich  

Die­ses Ge­setz gilt für die For­schungs­or­ga­ne, so­weit sie für For­schung und In­no­va­ti­on Bun­des­mit­tel ver­wen­den.

Art. 4 Forschungsorgane  

For­schungs­or­ga­ne nach die­sem Ge­setz sind:

a.
die fol­gen­den For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen:
1.
der Schwei­ze­ri­sche Na­tio­nal­fonds zur För­de­rung der wis­sen­schaft­li­chen For­schung (SNF),
2.
der Ver­bund der schwei­ze­ri­schen Aka­de­mi­en, be­ste­hend aus:
der Aka­de­mie der Na­tur­wis­sen­schaf­ten Schweiz (SCNAT)
der Schwei­ze­ri­schen Aka­de­mie der Geis­tes- und So­zi­al­wis­sen­schaf­ten (SAGW)
der Schwei­ze­ri­schen Aka­de­mie der Me­di­zi­ni­schen Wis­sen­schaf­ten (SAMW)
der Schwei­ze­ri­schen Aka­de­mie der Tech­ni­schen Wis­sen­schaf­ten (SATW);
b.3
die Schwei­ze­ri­sche Agen­tur für In­no­va­ti­ons­för­de­rung (In­no­suis­se) nach dem In­no­suis­se-Ge­setz vom 17. Ju­ni 20164;
c.
die fol­gen­den Hoch­schul­for­schungs­stät­ten:
1.
die Eid­ge­nös­si­schen Tech­ni­schen Hoch­schu­len (ETH) und die For­schungs­an­stal­ten des ETH-Be­reichs,
2.
die nach dem Hoch­schul­för­de­rungs- und -ko­or­di­na­ti­ons­ge­setz vom 30. Sep­tem­ber 20115 (HFKG) ak­kre­di­tier­ten Hoch­schu­len und an­de­ren In­sti­tu­tio­nen des Hoch­schul­be­reichs,
3.
die nach die­sem Ge­setz vom Bund un­ter­stütz­ten For­schungs­ein­rich­tun­gen von na­tio­na­ler Be­deu­tung (Art. 15);
d.
die Bun­des­ver­wal­tung, so­weit sie:
1.
für die Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben Res­sort­for­schung be­treibt, oder
2.
Auf­ga­ben der For­schungs- und In­no­va­ti­ons­för­de­rung wahr­nimmt.

3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487).

4 SR 420.2

5 SR 414.20

Art. 5 Nichtkommerzielle Forschungsstätten ausserhalb des Hochschulbereichs  

Nach die­sem Ge­setz sind nicht­kom­mer­zi­el­le For­schungs­stät­ten aus­ser­halb des Hoch­schul­be­reichs In­sti­tu­tio­nen mit pri­va­ter oder öf­fent­li­cher Trä­ger­schaft, die nicht For­schungs­or­ga­ne nach Ar­ti­kel 4 sind, de­ren Zweck For­schungs­tä­tig­keit ist und die die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:

a.
Die Trä­ger und Eig­ner der In­sti­tu­ti­on er­lan­gen durch de­ren For­schungs­tä­tig­keit kei­ne geld­wer­ten Vor­tei­le.
b.
Ni­veau und Qua­li­tät der For­schung sind mit der For­schung von Hoch­schul­for­schungs­stät­ten ver­gleich­bar.
Art. 6 Grundsätze und Aufträge  

1 Die For­schungs­or­ga­ne be­ach­ten bei der Pla­nung ih­rer durch Bun­des­mit­tel fi­nan­zier­ten Tä­tig­keit:

a.
die Frei­heit der For­schung, die wis­sen­schaft­li­che Qua­li­tät von For­schung und In­no­va­ti­on so­wie die Viel­falt der wis­sen­schaft­li­chen Mei­nun­gen und Me­tho­den;
b.
die Frei­heit der Leh­re so­wie die en­ge Ver­bin­dung von Leh­re und For­schung;
c.
die wis­sen­schaft­li­che In­te­gri­tät und die gu­te wis­sen­schaft­li­che Pra­xis.

2 Sie för­dern bei der Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben:

a.
den wis­sen­schaft­li­chen Nach­wuchs;
b.
die Chan­cen­gleich­heit und die tat­säch­li­che Gleich­stel­lung von Mann und Frau.

3 Sie be­rück­sich­ti­gen bei der Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben im Wei­te­ren:

a.
die Zie­le ei­ner nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung von Ge­sell­schaft, Wirt­schaft und Um­welt;
b.
die in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit der an­de­ren For­schungs­or­ga­ne und des Bun­des.

4 Bei der För­de­rung der In­no­va­ti­on ach­ten sie zu­dem auf de­ren Bei­trag zur Wett­be­werbs­fä­hig­keit, Wert­schöp­fung und Be­schäf­ti­gung in der Schweiz.

2. Kapitel: Förderung

1. Abschnitt: Aufgaben und Zuständigkeiten des Bundes

Art.7 Aufgaben  

1 Der Bund för­dert die For­schung und die In­no­va­ti­on nach die­sem Ge­setz so­wie nach Spe­zi­al­ge­set­zen durch:

a.
den Be­trieb der bei­den ETH und der For­schungs­an­stal­ten des ETH-Be­reichs;
b.
Bei­trä­ge nach dem HFKG6;
c.
Bei­trä­ge an die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen;
d.
Bei­trä­ge an For­schungs­ein­rich­tun­gen von na­tio­na­ler Be­deu­tung;
e.
ei­ge­ne Res­sort­for­schung, ein­sch­liess­lich der Er­rich­tung und des Be­triebs bun­des­ei­ge­ner For­schungs­an­stal­ten;
f.7
den Be­trieb der In­no­suis­se und an­de­rer Mass­nah­men der In­no­va­ti­ons­för­de­rung;
g.8
in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit im Be­reich von For­schung und In­no­va­ti­on.

2 Zur Si­che­rung des For­schungs- und In­no­va­ti­ons­stand­ortes Schweiz kann er die Er­rich­tung ei­nes schwei­ze­ri­schen In­no­va­ti­ons­parks un­ter­stüt­zen.

3 Der Bun­des­rat kann die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen und In­no­suis­se be­auf­tra­gen, ein­zeln oder ge­mein­sam the­me­n­ori­en­tier­te För­der­pro­gram­me durch­zu­füh­ren.9

4 Er kann die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen und die In­no­suis­se mit Auf­ga­ben der in­ter­na­tio­na­len Zu­sam­men­ar­beit be­auf­tra­gen, de­ren Er­fül­lung ih­re Fach­kom­pe­tenz er­for­dert.10

6 SR 414.20

7 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487).

8 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487).

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 163; BBl 2016 3089).

10 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487).

Art. 8 Leistungsvereinbarungen  

1 Der Bun­des­rat kann mit For­schungs­or­ga­nen aus­ser­halb der Bun­des­ver­wal­tung und wei­te­ren Bei­trags­emp­fän­gern nach die­sem Ge­setz Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen ab­sch­lies­sen.

2 Er kann die­se Kom­pe­tenz an das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Wirt­schaft, Bil­dung und For­schung (WBF) oder an die zu­stän­di­ge Ver­wal­tungs­ein­heit über­tra­gen.

2. Abschnitt: Aufgaben, Fördergrundsätze und Beiträge der Forschungsförderungsinstitutionen

Art. 9 Aufgaben und Fördergrundsätze im Allgemeinen  

1 Die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen er­fül­len Auf­ga­ben, die zweck­mäs­si­ger­wei­se im Rah­men der wis­sen­schaft­li­chen Selbst­ver­wal­tung zu lö­sen sind.

2 Sie för­dern For­schung, so­weit die­se nicht un­mit­tel­bar kom­mer­zi­el­len Zwe­cken dient.

3 Sie er­las­sen die für die For­schungs­för­de­rung not­wen­di­gen Be­stim­mun­gen in ih­ren Sta­tu­ten und Re­gle­men­ten. Die­se be­dür­fen der Ge­neh­mi­gung durch den Bun­des­rat, so­weit sie Auf­ga­ben re­geln, für die Bun­des­mit­tel ver­wen­det wer­den. Die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen kön­nen den Er­lass von Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen von be­schränk­ter Trag­wei­te zu den ge­neh­mi­gungs­pflich­ti­gen Sta­tu­ten und Re­gle­men­ten an un­ter­ge­ord­ne­te Or­ga­ne über­tra­gen. Die­se Be­stim­mun­gen sind von der Ge­neh­mi­gungs­pflicht aus­ge­nom­men.11

4 Die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen le­gen be­son­de­res Ge­wicht auf die För­de­rung der Grund­la­gen­for­schung.

5 Sie för­dern die For­schung an nicht­kom­mer­zi­el­len For­schungs­stät­ten aus­ser­halb des Hoch­schul­be­reichs un­ter den fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen:

a.
Die wis­sen­schaft­li­che Un­ab­hän­gig­keit der mit der Durch­füh­rung der For­schung be­trau­ten Per­so­nen ist si­cher­ge­stellt.
b.
Die For­schung dient der Aus- und Wei­ter­bil­dung des wis­sen­schaft­li­chen Nach­wuch­ses.
c.
Die Re­sul­ta­te wer­den dem wis­sen­schaft­li­chen Ge­mein­gut zu­ge­führt.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Fe­br. 2017 (AS 2017 163; BBl 2016 3089).

Art. 10 Schweizerischer Nationalfonds  

1 Der Schwei­ze­ri­sche Na­tio­nal­fonds zur För­de­rung der wis­sen­schaft­li­chen For­schung (SNF) ist das För­der­or­gan des Bun­des für die wis­sen­schaft­li­che For­schung in al­len Dis­zi­pli­nen, die an ei­ner Hoch­schul­for­schungs­stät­te ver­tre­ten sind.

2 Er ver­wen­det die ihm vom Bund ge­währ­ten Bei­trä­ge na­ment­lich für:

a.
die För­de­rung im Rah­men sei­ner von ihm fest­ge­leg­ten För­der­in­stru­men­te;
b.
die von ihm be­schlos­se­ne Be­tei­li­gung an För­der­pro­gram­men und ver­netz­ten For­schungs­vor­ha­ben auf na­tio­na­ler und in­ter­na­tio­na­ler Ebe­ne;
c.
die Durch­füh­rung der vom Bun­des­rat be­schlos­se­nen und in Auf­trag ge­ge­be­nen na­tio­na­len För­der­pro­gram­me, na­ment­lich der na­tio­na­len For­schungs­pro­gram­me und der na­tio­na­len For­schungs­schwer­punk­te;
d.
die vom Bun­des­rat be­schlos­se­ne und in Auf­trag ge­ge­be­ne Be­tei­li­gung der Schweiz an in­ter­na­tio­na­len Pro­gram­men;
e.
die Un­ter­stüt­zung von Mass­nah­men der Aus­wer­tung und Ver­wer­tung von Re­sul­ta­ten aus der von ihm ge­för­der­ten For­schung.

3 Er ent­schei­det im Rah­men der ihm zu­ge­wie­se­nen Auf­ga­ben und Zu­stän­dig­kei­ten über die ge­eig­ne­ten In­stru­men­te und die Form der För­de­rung. Er kon­zen­triert sich da­bei auf die För­de­rung:

a.
ex­zel­len­ter For­schungs­pro­jek­te;
b.
ei­nes hoch qua­li­fi­zier­ten wis­sen­schaft­li­chen Nach­wuch­ses;
c.
von For­schungs­in­fra­struk­tu­ren, die der Ent­wick­lung von Fach­ge­bie­ten in der Schweiz die­nen und nicht in die Zu­stän­dig­keit der Hoch­schul­for­schungs­stät­ten oder des Bun­des fal­len;
d.
der in­ter­na­tio­na­len For­schungs­zu­sam­men­ar­beit un­ter Be­rück­sich­ti­gung der dies­be­züg­li­chen Zie­le und Mass­nah­men des Bun­des.

4 Er ent­rich­tet im Rah­men sei­ner För­de­rung den Hoch­schul­for­schungs­stät­ten und nicht­kom­mer­zi­el­len For­schungs­stät­ten aus­ser­halb des Hoch­schul­be­reichs Bei­trä­ge zur Ab­gel­tung der ih­nen ent­ste­hen­den in­di­rek­ten For­schungs­kos­ten (Over­head). Der Bun­des­rat re­gelt die Grund­sät­ze der Bei­trags­be­mes­sung.

5 Der SNF be­tei­ligt sich an den Ver­fah­ren, die den Be­schlüs­sen zu den na­tio­na­len For­schungs­pro­gram­men, den na­tio­na­len For­schungs­schwer­punk­ten und wei­te­ren an ihn über­tra­ge­nen För­der­pro­gram­men vor­aus­ge­hen.

6 Er kann zur Si­che­rung der Kon­ti­nui­tät sei­ner For­schungs­för­de­rung einen Teil der Bei­trä­ge des Bun­des zur Bil­dung von Ei­gen­ka­pi­tal in Form von Re­ser­ven ver­wen­den. Das To­tal der Re­ser­ven darf in kei­nem Rech­nungs­jahr 10 Pro­zent des je­wei­li­gen jähr­li­chen Bun­des­bei­tra­ges über­schrei­ten.

7 Das Staats­se­kre­ta­ri­at für Bil­dung, For­schung und In­no­va­ti­on (SBFI) schliesst mit dem SNF, ge­stützt auf die Fi­nanz­be­schlüs­se der Bun­des­ver­samm­lung, pe­ri­odisch ei­ne Leis­tungs­ver­ein­ba­rung ab. Dar­in wer­den auch die vom Bun­des­rat über­tra­ge­nen Zu­satz­auf­ga­ben kon­kre­ti­siert.

Art. 11 Schweizerische Akademien  

1 Der Ver­bund der schwei­ze­ri­schen Aka­de­mi­en ist das För­der­or­gan des Bun­des für die Stär­kung der Zu­sam­men­ar­beit in und zwi­schen al­len wis­sen­schaft­li­chen Dis­zi­pli­nen und für die Ver­an­ke­rung der Wis­sen­schaft in der Ge­sell­schaft.

2 Er ver­wen­det die ihm vom Bund ge­währ­ten Bei­trä­ge na­ment­lich für fol­gen­de Zwe­cke:

a.
Er be­treibt und för­dert die Früh­er­ken­nung ge­sell­schaft­lich re­le­van­ter The­men in den Be­rei­chen Bil­dung, For­schung und In­no­va­ti­on.
b.
Er setzt sich da­für ein, dass, wer Er­kennt­nis­se ge­winnt oder an­wen­det, sei­ne ethi­sche Ver­ant­wor­tung wahr­nimmt.
c.
Er ge­stal­tet den Dia­log zwi­schen Wis­sen­schaft und Ge­sell­schaft; er för­dert Stu­di­en zu Chan­cen und Ri­si­ken der In­no­va­tio­nen und Tech­no­lo­gi­en.

3 Die ein­zel­nen Aka­de­mi­en ko­or­di­nie­ren ih­re För­der­tä­tig­kei­ten im Rah­men des Ver­bun­des und stel­len die Zu­sam­men­ar­beit na­ment­lich mit den Hoch­schul­for­schungs­stät­ten si­cher.

4 Sie för­dern die Zu­sam­men­ar­beit von Wis­sen­schaft­le­rin­nen, Wis­sen­schaft­lern, Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten in Fach­ge­sell­schaf­ten, Kom­mis­sio­nen und wei­te­ren ge­eig­ne­ten or­ga­ni­sa­to­ri­schen For­men und nut­zen die­se zur Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben.

5 Sie un­ter­stüt­zen die in­ter­na­tio­na­le wis­sen­schaft­li­che Zu­sam­men­ar­beit, in­dem sie ge­eig­ne­te Ein­rich­tun­gen för­dern oder be­trei­ben, na­ment­lich na­tio­na­le Ko­or­di­na­ti­ons­platt­for­men und wis­sen­schaft­li­che Se­kre­ta­ria­te zu in­ter­na­tio­nal ko­or­di­nier­ten Pro­gram­men, an de­nen die Schweiz sich be­tei­ligt.

6 Sie kön­nen Da­ten­samm­lun­gen, Do­ku­men­ta­ti­ons­sys­te­me, wis­sen­schaft­li­che Zeit­schrif­ten, Edi­tio­nen oder ähn­li­che Ein­rich­tun­gen un­ter­stüt­zen, die als For­schungs­inf­ra­struk­tu­ren der Ent­wick­lung von Fach­ge­bie­ten in der Schweiz die­nen und die nicht in die För­der­zu­stän­dig­keit des SNF oder der Hoch­schul­for­schungs­stät­ten fal­len oder di­rekt vom Bund un­ter­stützt wer­den.

7 Das SBFI schliesst mit dem Ver­bund der schwei­ze­ri­schen Aka­de­mi­en, ge­stützt auf die Fi­nanz­be­schlüs­se der Bun­des­ver­samm­lung, pe­ri­odisch ei­ne Leis­tungs­ver­ein­ba­rung ab. Dar­in kann es den Ver­bund und die ein­zel­nen Aka­de­mi­en im Rah­men ih­rer Auf­ga­ben nach den Ab­sät­zen 1–4 mit Eva­lua­tio­nen, mit der Durch­füh­rung wis­sen­schaft­li­cher Pro­jek­te, dem Be­trei­ben von Ein­rich­tun­gen nach Ab­satz 6 und mit wei­te­ren Spe­zi­al­auf­ga­ben be­auf­tra­gen.

Art. 12 Wissenschaftliche Integrität und gute wissenschaftliche Praxis; Sanktionen  

1 Die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen ach­ten dar­auf, dass bei der von ih­nen ge­för­der­ten For­schung die Re­geln der wis­sen­schaft­li­chen In­te­gri­tät und der gu­ten wis­sen­schaft­li­chen Pra­xis ein­ge­hal­ten wer­den.

2 Sie kön­nen im Rah­men ih­rer För­de­rungs- und Kon­troll­ver­fah­ren bei be­grün­de­tem Ver­dacht auf Ver­let­zung die­ser Re­geln Aus­künf­te bei be­trof­fe­nen in- und aus­län­di­schen In­sti­tu­tio­nen oder Per­so­nen ein­ho­len und Aus­künf­te an sol­che In­sti­tu­tio­nen oder Per­so­nen er­tei­len.

3 Sie se­hen in ih­ren Re­gle­men­ten für Ver­stös­se ge­gen die wis­sen­schaft­li­che In­te­gri­tät und ge­gen die gu­te wis­sen­schaft­li­che Pra­xis im Zu­sam­men­hang mit der Ein­wer­bung oder der Ver­wen­dung ih­rer Bei­trä­ge ver­wal­tungs­recht­li­che Sank­tio­nen vor. Da­bei kön­nen sie ei­ne oder meh­re­re der fol­gen­den Mass­nah­men vor­se­hen:

a.
schrift­li­cher Ver­weis;
b.
schrift­li­che Ver­war­nung;
c.
Kür­zung, Sper­re oder Rück­for­de­rung der Bei­trä­ge;
d.
be­fris­te­ter Aus­schluss von der wei­te­ren Ge­such­stel­lung.

4Sie kön­nen die ar­beit­ge­ben­de In­sti­tu­ti­on über Ver­stös­se und Sank­tio­nen in­for­mie­ren.

5Straf­ta­tennach Ar­ti­kel 37 oder 38 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 199012 im Be­reich der For­schungs­för­de­rung wer­den nach den Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 197413 über das Ver­wal­tungs­straf­recht durch das SBFI ge­ahn­det.

Art. 13 Verfahren und Rechtsschutz  

1 Die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen re­geln ih­re Ver­fah­ren für Ver­fü­gun­gen über Bei­trä­ge. Die­se müs­sen den An­for­de­run­gen nach den Ar­ti­keln 10 und 26–38 des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 196814 (VwVG) ent­spre­chen.

2 Für die Er­öff­nung von Ver­fü­gun­gen an Ge­such­stel­le­rin­nen und Ge­such­stel­ler im Aus­land bei grenz­über­schrei­ten­den För­de­rungs­ver­fah­ren ist Ar­ti­kel 11b VwVG an­wend­bar.

3 Die Ge­such­stel­le­rin­nen und Ge­such­stel­ler kön­nen mit Be­schwer­de rü­gen:

a.
die Ver­let­zung von Bun­des­recht ein­sch­liess­lich Über­schrei­tung oder Miss­brauch des Er­mes­sens;
b.
die un­rich­ti­ge oder un­voll­stän­di­ge Fest­stel­lung des recht­s­er­heb­li­chen Sach­ver­hal­tes.

4 Die Na­men der Re­fe­ren­tin­nen und Re­fe­ren­ten und der wis­sen­schaft­li­chen Gut­ach­te­rin­nen und Gut­ach­ter dür­fen nur mit de­ren Ein­ver­ständ­nis der be­schwer­de­füh­ren­den Per­son be­kannt ge­ge­ben wer­den.

5 Im Üb­ri­gen rich­tet sich das Be­schwer­de­ver­fah­ren nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge.

3. Abschnitt: Forschung und Forschungsförderung durch die Bundesverwaltung

Art. 14 Vorbehalt spezialgesetzlicher Regelungen  

Für die Bun­des­ver­wal­tung gilt, so­weit sie For­schung be­treibt oder för­dert, die­ses Ge­setz; spe­zi­al­ge­setz­li­che Be­stim­mun­gen im Be­reich der Res­sort­for­schung blei­ben vor­be­hal­ten.

Art. 15 Beiträge an Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung  

1 Der Bun­des­rat kann im Rah­men der be­wil­lig­ten Kre­di­te Bei­trä­ge an For­schungs­ein­rich­tun­gen von na­tio­na­ler Be­deu­tung ent­rich­ten. Er kann da­bei den Bun­des­bei­trag an Auf­la­gen knüp­fen, na­ment­lich an die Auf­la­ge, dass die For­schungs­ein­rich­tun­gen re­or­ga­ni­siert oder zu­sam­men­ge­fasst wer­den.

2 Er kann die Kom­pe­tenz, über Bei­trä­ge zu ent­schei­den, an das WBF de­le­gie­ren. Zu­stän­dig­keits­vor­schrif­ten in Spe­zi­al­ge­set­zen blei­ben vor­be­hal­ten.

3 For­schungs­ein­rich­tun­gen nach Ab­satz 1 kön­nen recht­lich selbst­stän­di­ge Ein­rich­tun­gen fol­gen­der Ka­te­go­ri­en sein:

a.
nicht­kom­mer­zi­el­le For­schungs­in­fra­struk­tu­ren, die aus­ser­halb von Hoch­schu­len an­ge­sie­delt oder mit ih­nen as­so­zi­iert sind, ins­be­son­de­re wis­sen­schaft­li­che Hilfs­diens­te im Be­reich der wis­sen­schaft­li­chen und tech­ni­schen In­for­ma­ti­on und Do­ku­men­ta­ti­on;
b.
nicht­kom­mer­zi­el­le For­schungs­in­sti­tu­tio­nen, die aus­ser­halb von Hoch­schu­len an­ge­sie­delt oder mit ih­nen as­so­zi­iert sind;
c.
Tech­no­lo­gie­kom­pe­tenz­zen­tren, die mit Hoch­schu­len und der Wirt­schaft auf ei­ner nicht­kom­mer­zi­el­len Ba­sis zu­sam­men­ar­bei­ten.

4 Um Bei­trä­ge zu er­hal­ten, müs­sen die For­schungs­ein­rich­tun­gen die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:

a.
Sie er­fül­len Auf­ga­ben von na­tio­na­ler Be­deu­tung, die zweck­mäs­si­ger­wei­se nicht von be­ste­hen­den Hoch­schu­len und an­de­ren In­sti­tu­tio­nen des Hoch­schul­be­reichs wahr­ge­nom­men wer­den kön­nen.
b.
Sie wer­den mass­ge­blich durch Kan­to­ne, an­de­re öf­fent­li­che Ge­mein­we­sen, Hoch­schu­len oder Pri­va­te un­ter­stützt.

5 Die Hö­he des Bun­des­bei­tra­ges be­trägt:

a.
bei For­schungs­in­fra­struk­tu­ren höchs­tens 50 Pro­zent des Ge­samt­auf­wan­des für In­ves­ti­tio­nen und Be­trieb; der Bei­trag ist kom­ple­men­tär zur Un­ter­stüt­zung durch Kan­to­ne, an­de­re öf­fent­li­che Ge­mein­we­sen, Hoch­schu­len so­wie Pri­va­te;
b.
bei For­schungs­in­sti­tu­tio­nen höchs­tens 50 Pro­zent der Grund­fi­nan­zie­rung (Ge­samt­auf­wand für In­ves­ti­tio­nen und Be­trieb, ab­züg­lich kom­pe­ti­ti­ver For­schungs­mit­tel und Auf­trä­ge); der Bei­trag ist höchs­tens gleich hoch wie die Sum­me der Un­ter­stüt­zungs­bei­trä­ge von Kan­to­nen, an­de­ren öf­fent­li­chen Ge­mein­we­sen, Hoch­schu­len und Pri­va­ten;
c.
bei Tech­no­lo­gie­kom­pe­tenz­zen­tren höchs­tens 50 Pro­zent der Grund­fi­nan­zie­rung (Ge­samt­auf­wand für In­ves­ti­tio­nen und Be­trieb, ab­züg­lich kom­pe­ti­ti­ver For­schungs­mit­tel); der Bei­trag ist höchs­tens gleich hoch wie die Sum­me der Bei­trä­ge der Wirt­schaft aus For­schungs- und Ent­wick­lungs­ko­ope­ra­tio­nen und der Un­ter­stüt­zungs­bei­trä­ge von Kan­to­nen, an­de­ren öf­fent­li­chen Ge­mein­we­sen, Hoch­schu­len und Pri­va­ten.

6 Der Bun­des­rat kon­kre­ti­siert die Be­mes­sungs­kri­te­ri­en nach Ab­satz 5. Er kann bei Tech­no­lo­gie­kom­pe­tenz­zen­tren für den Auf­bau neu­er Ak­ti­vi­täts­ge­bie­te zeit­lich be­fris­te­te Son­der­re­ge­lun­gen be­züg­lich der an­re­chen­ba­ren Ein­künf­te aus kom­pe­ti­ti­ven For­schungs­mit­teln vor­se­hen.

7 Be­rüh­ren die Un­ter­stüt­zungs­mass­nah­men Auf­ga­ben an­de­rer For­schungs­or­ga­ne, der Schwei­ze­ri­schen Hoch­schul­kon­fe­renz oder des ETH-Ra­tes, so sind die­se vor­her an­zu­hö­ren.

Art. 16 Ressortforschung des Bundes  

1 Res­sort­for­schung ist For­schung, die von der Bun­des­ver­wal­tung in­iti­iert wird, weil die­se die Re­sul­ta­te die­ser For­schung zur Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben be­nö­tigt.

2 Die Res­sort­for­schung kann fol­gen­de Mass­nah­men um­fas­sen:

a.
Be­trieb bun­des­ei­ge­ner For­schungs­an­stal­ten;
b.
Bei­trä­ge an Hoch­schul­for­schungs­stät­ten für die Durch­füh­rung von For­schungs­pro­gram­men;
c.
Durch­füh­rung ei­ge­ner For­schungs­pro­gram­me, na­ment­lich in Zu­sam­men­ar­beit mit Hoch­schul­for­schungs­stät­ten, For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen, der In­no­suis­se15 oder wei­te­ren För­der­or­ga­ni­sa­tio­nen;
d.
die Er­tei­lung von For­schungs­auf­trä­gen (Auf­trags­for­schung).

3 In­sti­tu­tio­nen der Res­sort­for­schung, die kei­ne bun­des­ei­ge­nen For­schungs­an­stal­ten sind, die aber zur zweck­mäs­si­gen Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben, in Er­gän­zung zu den Mass­nah­men nach Ab­satz 2, ei­ge­ne For­schungs­pro­jek­te durch­füh­ren müs­sen, kön­nen sich hier­für bei der In­no­suis­se so­wie bei an­de­ren na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len För­der­or­ga­ni­sa­tio­nen um Dritt­mit­tel oder um die Teil­nah­me an Pro­gram­men be­wer­ben.16

4 Die Res­sort­for­schung un­ter­liegt den Grund­sät­zen nach Ar­ti­kel 6 Ab­sät­ze 1 Buch­sta­ben a und c so­wie 3 und 4.

5 Für die Res­sort­for­schung sind die De­par­te­men­te in ih­rem je­wei­li­gen Auf­ga­ben­be­reich zu­stän­dig.

6 Bei Mass­nah­men nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben b und c ent­rich­ten die zu­stän­di­gen Ver­wal­tungs­ein­hei­ten Bei­trä­ge zur Ab­gel­tung der in­di­rek­ten For­schungs­kos­ten (Over­head). Der Bun­des­rat re­gelt die Grund­sät­ze der Bei­trags­be­mes­sung.

7 Die Be­stim­mun­gen über die Fi­nan­zie­rung nach dem 8. Ab­schnitt fin­den auf die Res­sort­for­schung kei­ne An­wen­dung.

15 Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tig.

16 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487).

Art. 17 Bundeseigene Forschungsanstalten  

1 Der Bund kann durch spe­zi­al­ge­setz­li­che Re­ge­lung ei­ge­ne For­schungs­an­stal­ten er­rich­ten und be­ste­hen­de ganz oder teil­wei­se über­neh­men.

2 For­schungs­an­stal­ten des Bun­des sind auf­zu­he­ben, wenn für sie kein Be­dürf­nis mehr be­steht oder ih­re Auf­ga­ben bei ver­gleich­ba­rer Qua­li­tät wirk­sa­mer durch Hoch­schul­for­schungs­stät­ten wahr­ge­nom­men wer­den kön­nen.

3 Der Bun­des­rat sorgt da­für, dass die bun­des­ei­ge­nen For­schungs­an­stal­ten zweck­mäs­sig or­ga­ni­siert sind.

4 Er kann die Ent­scheid­kom­pe­ten­zen nach Ab­satz 3 an das zu­stän­di­ge De­par­te­ment de­le­gie­ren. Zu­stän­dig­keits­vor­schrif­ten in Spe­zi­al­ge­set­zen blei­ben vor­be­hal­ten.

5 Be­rüh­ren die Mass­nah­men nach den Ab­sät­zen 1 und 2 Auf­ga­ben an­de­rer For­schungs­or­ga­ne, der Schwei­ze­ri­schen Hoch­schul­kon­fe­renz oder des ETH-Ra­tes, so sind die­se vor­her an­zu­hö­ren.

6 Bun­des­ei­ge­ne For­schungs­an­stal­ten kön­nen sich bei der In­no­suis­se so­wie bei an­de­ren na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len För­der­or­ga­ni­sa­tio­nen um Dritt­mit­tel oder um die Teil­nah­me an Pro­gram­men be­wer­ben.17

17 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487).

4. Abschnitt: Innovationsförderung

Art. 18 Aufgaben des Bundes  

1 Der Bund kann In­no­va­ti­ons­pro­jek­te för­dern.

2 Wei­ter kann er un­ter­stüt­zen:

a.
Mass­nah­men zur För­de­rung des wis­sen­schafts­ba­sier­ten Un­ter­neh­mer­tums;
b.
Mass­nah­men zur Grün­dung und zum Auf­bau wis­sen­schafts­ba­sier­ter Un­ter­neh­men;
c.
die Ver­wer­tung des Wis­sens und den Wis­sens- und Tech­no­lo­gie­trans­fer zwi­schen Hoch­schu­len, Wirt­schaft und Ge­sell­schaft;
d.18
den Nach­wuchs im Be­reich der In­no­va­ti­on.

3 Er er­ar­bei­tet die Grund­la­gen für die In­no­va­ti­ons­för­de­rung.

4 Er stellt die Eva­lua­ti­on der För­der­tä­tig­keit si­cher.

18 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487).

Art. 19 Förderung von Innovationsprojekten  

1 Die In­no­suis­se als För­der­or­gan des Bun­des für die wis­sen­schafts­ba­sier­te In­no­va­ti­on nach dem In­no­suis­se-Ge­setz vom 17. Ju­ni 201619 för­dert In­no­va­ti­ons­pro­jek­te durch Bei­trä­ge an Hoch­schul­for­schungs­stät­ten und an nicht­kom­mer­zi­el­le For­schungs­stät­ten aus­ser­halb des Hoch­schul­be­reichs.20

2 Bei­trä­ge wer­den nur ge­währt, wenn die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
Das Pro­jekt wird zu­sam­men mit ei­nem oder meh­re­ren pri­va­ten oder öf­fent­li­chen Part­nern durch­ge­führt, die für die Ver­wer­tung sor­gen (Um­set­zungs­part­ner).
b.
Ei­ne wir­kungs­vol­le Um­set­zung der For­schungs­re­sul­ta­te zu­guns­ten der Wirt­schaft und der Ge­sell­schaft kann er­war­tet wer­den.
c.
Das Pro­jekt kann oh­ne die För­de­rung durch den Bund vor­aus­sicht­lich nicht rea­li­siert wer­den.
d.
Die Um­set­zungs­part­ner be­tei­li­gen sich hälf­tig an der Fi­nan­zie­rung des Pro­jekts. Der Bun­des­rat kann Aus­nah­men von die­ser Fi­nan­zie­rungs­re­gel vor­se­hen, na­ment­lich für:
1.
Pro­jek­te mit ei­nem über­durch­schnitt­li­chen Er­folgs­po­ten­zi­al;
2.
Pro­jek­te, de­ren Er­geb­nis­se ei­nem brei­ten Kreis von Nut­zern zu­gu­te­kom­men kön­nen.
e.
Das Pro­jekt trägt zur pra­xis­ori­en­tier­ten Aus­bil­dung des wis­sen­schaft­li­chen Nach­wuch­ses bei.

3 Die In­no­suis­se kann Mach­bar­keits­stu­di­en, Pro­to­ty­pen und Ver­suchs­an­la­gen auch oh­ne Um­set­zungs­part­ner för­dern, wenn sie von Hoch­schul­for­schungs­stät­ten oder nicht­kom­mer­zi­el­len For­schungs­stät­ten aus­ser­halb des Hoch­schul­be­reichs rea­li­siert wer­den und es sich um Vor­ha­ben mit be­deu­ten­dem In­no­va­ti­ons­po­ten­zi­al han­delt.21

4 Sie kann zu­dem In­stru­men­te zur Be­tei­li­gung an den Kos­ten für Ab­klä­run­gen der wir­kungs­vol­len Um­setz­bar­keit von Pro­jek­ten der Un­ter­neh­men vor­se­hen.22

5 Sie för­dert ins­be­son­de­re Vor­ha­ben nach den Ab­sät­zen 1 und 3, die einen Bei­trag zur nach­hal­ti­gen Res­sour­cen­nut­zung leis­ten.23

6 Die ge­för­der­ten Vor­ha­ben müs­sen die Grund­sät­ze der wis­sen­schaft­li­chen In­te­gri­tät und der gu­ten wis­sen­schaft­li­chen Pra­xis be­ach­ten. Bei Ver­stös­sen gel­ten die Sank­tio­nen und die In­for­ma­ti­ons­pflicht nach Ar­ti­kel 12 Ab­sät­ze 2–4.

19 SR 420.2

20 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487).

21 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487).

22 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487).

23 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487).

Art.20 Weitere Unterstützungsmassnahmen  

1 Die In­no­suis­se kann das wis­sen­schafts­ba­sier­te Un­ter­neh­mer­tum un­ter­stüt­zen durch:24

a.25
die Sen­si­bi­li­sie­rung und Schu­lung von Per­so­nen, wel­che ein Un­ter­neh­men grün­den wol­len oder neu ge­grün­det ha­ben oder die Nach­fol­ge in ei­nem Un­ter­neh­men an­tre­ten wol­len;
b.
In­for­ma­ti­ons- und Be­ra­tungs­an­ge­bo­te.

2 Sie kann die Grün­dung und den Auf­bau wis­sen­schafts­ba­sier­ter Un­ter­neh­men un­ter­stüt­zen durch:26

a.
Be­glei­tung, Be­ra­tung und Coa­ching von Jung­un­ter­neh­me­rin­nen und Jung­un­ter­neh­mern;
b.
Hil­fe bei der Su­che nach Fi­nan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten;
c.
In­for­ma­ti­ons- und Be­ra­tungs­an­ge­bo­te.

3 Sie kann die Ver­wer­tung des Wis­sens und den Wis­sens- und Tech­no­lo­gie­trans­fer na­ment­lich durch die För­de­rung des In­for­ma­ti­ons­aus­tauschs zwi­schen den Hoch­schu­len und der Wirt­schaft un­ter­stüt­zen.27

24 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487).

25 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487).

26 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487).

27 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487).

Art. 21 Vergütung für Begleitung, Beratung, Coaching und Mentoring 28  

1 Für die Be­glei­tung, die Be­ra­tung und das Coa­ching nach Ar­ti­kel 20 Ab­satz 2 Buch­sta­be a so­wie für die För­de­rung des In­for­ma­ti­ons­aus­tauschs zwi­schen den Hoch­schu­len und der Wirt­schaft nach Ar­ti­kel 20 Ab­satz 3 in Form des In­no­va­ti­ons­men­to­rings wer­den nur Leis­tun­gen von Leis­tungs­er­brin­ge­rin­nen und -er­brin­gern ver­gü­tet, die sich in ei­nem Aus­wahl­ver­fah­ren der In­no­suis­se da­für qua­li­fi­ziert ha­ben.

2 Die In­no­suis­se führt ei­ne öf­fent­lich zu­gäng­li­che Lis­te der qua­li­fi­zier­ten Leis­tungs­er­brin­ge­rin­nen und -er­brin­ger.

3 Die Ver­gü­tung wird ge­währt zur Un­ter­stüt­zung von:

a.
Jung­un­ter­neh­me­rin­nen und -un­ter­neh­mern oder ih­ren Jung­un­ter­neh­men für die Be­glei­tung, die Be­ra­tung und das Coa­ching (Art. 20 Abs. 2 Bst. a);
b.
Un­ter­neh­men für das In­no­va­ti­ons­men­to­ring (Art. 20 Abs. 3).

4 Die von der In­no­suis­se un­ter­stütz­te Leis­tung und der hier­für zur Ver­fü­gung ste­hen­de Höchst­be­trag wer­den mit den Un­ter­stüt­zungs­emp­fän­ge­rin­nen und ‑emp­fän­gern nach Ab­satz 3 ver­trag­lich fest­ge­legt. In ein­fa­chen Fäl­len er­folgt die Ver­gü­tungs­zu­si­che­rung mit Ver­fü­gung.

28 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487).

Art. 22 Nachwuchsförderung 29  

1 Die In­no­suis­se kann hoch­qua­li­fi­zier­ten Nach­wuchs im Be­reich der In­no­va­ti­on in Form von Sti­pen­di­en oder zins­lo­sen Dar­le­hen för­dern.

2 Die Bei­trä­ge nach Ab­satz 1 wer­den ge­währt im Rah­men ei­nes von der In­no­suis­se in­di­vi­du­ell fest­ge­leg­ten För­der­pro­gramms. Die­ses sieht einen Auf­ent­halt vor:

a.
in ei­nem wis­sen­schafts­ba­sier­ten Un­ter­neh­men zum Er­werb von pra­xis­ori­en­tier­ten Kom­pe­ten­zen; oder
b.
in ei­ner For­schungs­stät­te nach Ar­ti­kel 4 Buch­sta­be c oder Ar­ti­kel 5 zur Ver­tie­fung von Kom­pe­ten­zen in der an­wen­dungs­ori­en­tier­ten For­schung.

3 Die Bei­trä­ge nach Ab­satz 1 wer­den nur ge­währt, wenn das Pro­gramm nach Ab­satz 2 nicht im Rah­men ei­nes In­no­va­ti­ons­pro­jekts nach Ar­ti­kel 19 oder als Mass­nah­me nach Ar­ti­kel 20 durch­ge­führt wer­den kann.

4 Die Dau­er des Auf­ent­hal­tes nach Ab­satz 2 darf höchs­tens 3 Jah­re be­tra­gen.

5 Die Hö­he der Sti­pen­di­en, die fi­nan­zi­el­le Be­tei­li­gung der Un­ter­neh­men so­wie die Rück­zah­lungs­mo­da­li­tä­ten für die zins­lo­sen Dar­le­hen wer­den in der Bei­trags­ver­ord­nung der In­no­suis­se ge­re­gelt.

29 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018, Abs. 5 in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487).

Art. 23 Abgeltung der indirekten Forschungskosten 30  

1 Die In­no­suis­se ent­rich­tet im Rah­men ih­rer För­de­rung den Hoch­schul­for­schungs­stät­ten und den nicht­kom­mer­zi­el­len For­schungs­stät­ten aus­ser­halb des Hoch­schul­be­reichs Bei­trä­ge zur Ab­gel­tung der in­di­rek­ten For­schungs­kos­ten (Over­head).

2 Der Bun­des­rat re­gelt die Grund­sät­ze der Bei­trags­be­mes­sung.

30 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487).

Art. 24 Anwendbarkeit des Subventionsgesetzes 31  

Für die För­de­rung der In­no­va­ti­on durch die In­no­suis­se gel­ten die Vor­ga­ben des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 199032.

31 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487).

32 SR 616.1

Art. 25 Strafverfolgung  

Straf­ta­ten nach Ar­ti­kel 37 oder 38 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 199033 im Be­reich der In­no­va­ti­ons­för­de­rung wer­den nach den Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 197434 über das Ver­wal­tungs­straf­recht durch das WBF ge­ahn­det.

5. Abschnitt: Kompetenz des Bundesrates zum Erlass zusätzlicher Fördervoraussetzungen

Art. 26 Einhaltung der wissenschaftlichen Integrität und der guten wissenschaftlichen Praxis  

1 Der Bun­des­rat kann die Ge­wäh­rung von Bun­des­mit­teln an die Hoch­schul­for­schungs­stät­ten an die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen knüp­fen:

a.
Die Hoch­schul­for­schungs­stät­ten tref­fen Mass­nah­men zur Qua­li­täts­si­che­rung der mit Bun­des­mit­teln ge­för­der­ten For­schung.
b.
Sie er­las­sen für die an ih­rer In­sti­tu­ti­on tä­ti­gen For­sche­rin­nen und For­scher Richt­li­ni­en zur Ein­hal­tung der Re­geln der wis­sen­schaft­li­chen In­te­gri­tät und der gu­ten wis­sen­schaft­li­chen Pra­xis.
c.
Sie sind im Stan­de, bei Ver­stös­sen ge­gen die­se Re­geln Mass­nah­men zu er­grei­fen, und sie ver­fü­gen über die ent­spre­chen­den Ver­fah­ren.

2 Mass­nah­men sind ins­be­son­de­re vor­zu­se­hen für den Fall, dass:

a.
For­schungs­er­geb­nis­se Drit­ter oh­ne An­ga­be der Quel­le ver­wen­det wer­den;
b.
For­schungs­er­geb­nis­se, For­schungs­da­ten und For­schungs­pro­to­kol­le ver­wen­det wer­den, die er­fun­den oder durch be­wusst tat­sa­chen­wid­ri­ge Dar­stel­lung ge­fälscht oder ver­fälscht sind;
c.
in an­de­rer schwer­wie­gen­der Wei­se ge­gen die Re­geln der wis­sen­schaft­li­chen In­te­gri­tät und der gu­ten wis­sen­schaft­li­chen Pra­xis ver­stos­sen wird.
Art. 27 Verwertung der Forschungsresultate  

1 Der Bun­des­rat kann die Ge­wäh­rung von Bun­des­mit­teln an die Hoch­schul­for­schungs­stät­ten an die Vor­aus­set­zung knüp­fen, dass die Hoch­schul­for­schungs­stät­ten für ih­re For­schungs- und In­no­va­ti­ons­ak­ti­vi­tä­ten ei­ne Stra­te­gie zur Ver­wer­tung des Wis­sens und zum Wis­sens- und Tech­no­lo­gie­trans­fer zwi­schen Hoch­schu­le und Wirt­schaft vor­le­gen.

2 Er kann die Ge­wäh­rung von Bun­des­mit­teln im Wei­te­ren an ei­ne oder meh­re­re der fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen knüp­fen:

a.
Das geis­ti­ge Ei­gen­tum oder die Nut­zungs­rech­te an den mit den Bun­des­mit­teln er­ziel­ten For­schungs­re­sul­ta­ten wer­den der ar­beit­ge­ben­den Hoch­schul­for­schungs­stät­te über­tra­gen.
b.
Die be­tref­fen­de Hoch­schul­for­schungs­stät­te trifft Mass­nah­men, um die Ver­wer­tung der For­schungs­re­sul­ta­te, ins­be­son­de­re de­ren wirt­schaft­li­che Nut­zung, zu för­dern und die Schöp­fe­rin­nen und Schöp­fer des geis­ti­gen Ei­gen­tums an den Er­trä­gen an­ge­mes­sen zu be­tei­li­gen.
c.
Die For­schungs- und die Um­set­zungs­part­ner le­gen ei­ne Re­ge­lung des geis­ti­gen Ei­gen­tums und der Nut­zungs­rech­te vor.

3 Ver­säu­men die be­tref­fen­den Hoch­schul­for­schungs­stät­ten die Mass­nah­men nach Ab­satz 2 Buch­sta­be b, so kön­nen die Schöp­fe­rin­nen und Schöp­fer die Rück­über­tra­gung des geis­ti­gen Ei­gen­tums oder der Nut­zungs­rech­te ver­lan­gen.

6. Abschnitt: Internationale Zusammenarbeit im Bereich von Forschung und Innovation

Art. 28 Ziele, Aufgaben und Zuständigkeiten  

1 Der Bund för­dert die in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit der Schweiz im Be­reich von For­schung und In­no­va­ti­on so­wohl im In­ter­es­se der Ent­wick­lung des For­schungs- und In­no­va­ti­ons­stand­ortes Schweiz und der schwei­ze­ri­schen Hoch­schu­len wie auch im In­ter­es­se von Wirt­schaft, Ge­sell­schaft und Um­welt.

2 Er kann im Rah­men der über­ge­ord­ne­ten Zie­le der in­ter­na­tio­na­len For­schungs- und In­no­va­ti­ons­po­li­tik der Schweiz för­dern:

a.
die Teil­nah­me der Schweiz am Auf­bau und am Be­trieb in­ter­na­tio­na­ler For­schungs­ein­rich­tun­gen und in­ter­na­tio­nal ko­or­di­nier­ter For­schungs­in­fra­struk­tu­ren;
b.
die Teil­nah­me der Schweiz an in­ter­na­tio­na­len Pro­gram­men und Pro­jek­ten der For­schungs- und In­no­va­ti­ons­för­de­rung;
c.
die Mit­wir­kung der Schweiz in in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen und Gre­mi­en bei der Kon­zi­pie­rung, Pla­nung, Rea­li­sie­rung, beim Be­trieb und bei der Eva­lua­ti­on ent­spre­chen­der För­derak­ti­vi­tä­ten;
d.
die wei­te­re bi­la­te­ra­le und mul­ti­la­te­ra­le Zu­sam­men­ar­beit und Ko­ope­ra­ti­on im Be­reich von For­schung und In­no­va­ti­on.
Art. 29 Beiträge und Massnahmen  

1 Der Bun­des­rat kann im Rah­men der be­wil­lig­ten Kre­di­te fol­gen­de Bei­trä­ge aus­rich­ten und fol­gen­de Mass­nah­men vor­se­hen:

a.
Bei­trä­ge an For­schungs- und Tech­no­lo­gie­pro­gram­me und -pro­jek­te, wel­che die schwei­ze­ri­sche Mit­ar­beit an Ex­pe­ri­men­ten und Vor­ha­ben in­ter­na­tio­na­ler Or­ga­ni­sa­tio­nen und Pro­gram­me mit Schwei­zer Be­tei­li­gung so­wie die schwei­ze­ri­sche Nut­zung in­ter­na­tio­na­ler For­schungs­ein­rich­tun­gen er­mög­li­chen oder er­leich­tern;
b.
Bei­trä­ge an Hoch­schul­for­schungs­stät­ten und an nicht­kom­mer­zi­el­le For­schungs­stät­ten aus­ser­halb des Hoch­schul­be­reichs, um die schwei­ze­ri­sche Mit­ar­beit an Ex­pe­ri­men­ten und Vor­ha­ben in­ter­na­tio­na­ler Or­ga­ni­sa­tio­nen und Pro­gram­me zu er­mög­li­chen oder zu er­leich­tern;
c.
Bei­trä­ge an Hoch­schul­for­schungs­stät­ten für die bi­la­te­ra­le oder mul­ti­la­te­ra­le Zu­sam­men­ar­beit im For­schungs­be­reich aus­ser­halb in­ter­na­tio­na­ler Pro­gram­me und Or­ga­ni­sa­tio­nen; da­bei kann er sei­ne Leis­tun­gen von der Vor­aus­set­zung ab­hän­gig ma­chen, dass die be­güns­tig­ten In­sti­tu­tio­nen im In­te­res­se der in­ter­na­tio­na­len For­schungs- und In­no­va­ti­ons­po­li­tik der Schweiz an­ge­mes­se­ne Ei­gen­leis­tun­gen er­brin­gen;
d.35
Bei­trä­ge an Schwei­zer Un­ter­neh­men für die Aus­ar­bei­tung von Pro­jekt­vor­schlä­gen für die Teil­nah­me an den For­schungs­rah­men­pro­gram­men der Eu­ro­päi­schen Uni­on;
e.36
Bei­trä­ge an Schwei­zer Un­ter­neh­men zur För­de­rung von de­ren Be­tei­li­gung an den For­schungs­rah­men­pro­gram­men der Eu­ro­päi­schen Uni­on und an In­itia­ti­ven und Pro­gram­men, die von die­sen Rah­men­pro­gram­men mit­fi­nan­ziert wer­den, so­fern für sol­che Be­tei­li­gun­gen vor­aus­ge­setzt wird, dass die Un­ter­neh­men staat­li­che Bei­trä­ge er­hal­ten;
f.37
Bei­trä­ge an nicht­kom­mer­zi­el­le In­sti­tu­tio­nen und Or­ga­ni­sa­tio­nen für die fol­gen­den Tä­tig­kei­ten, so­weit die­se nicht vom Bund selbst aus­ge­übt wer­den:
1.
In­for­ma­ti­on in­ter­es­sier­ter Krei­se in der Schweiz über Ak­ti­vi­tä­ten und Pro­gram­me der in­ter­na­tio­na­len wis­sen­schaft­li­chen Zu­sam­men­ar­beit im Be­reich von For­schung und In­no­va­ti­on,
2.
Be­ra­tung und Un­ter­stüt­zung in­ter­es­sier­ter Krei­se in der Schweiz bei der Er­ar­bei­tung und Ein­rei­chung von Ge­su­chen be­züg­lich in­ter­na­tio­na­ler Pro­gram­me und Pro­jek­te im Be­reich von For­schung und In­no­va­ti­on.
g.38
...

2 Der Bun­des­rat re­gelt die Be­mes­sung der Bei­trä­ge und das Ver­fah­ren.

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 27. Sept. 2013, in Kraft seit 1. März 2014 (AS 2014 463; BBl 2013 1987).

36 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 27. Sept. 2013, in Kraft seit 1. März 2014 (AS 2014 463; BBl 2013 1987).

37 Ur­sprüng­lich: Bst. d. Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. März 2017 (AS 2017 163; BBl 2016 3089).

38 Ur­sprüng­lich: Bst. e. Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016, mit Wir­kung seit 1. März 2017 (AS 2017 163; BBl 2016 3089).

Art. 30 Aufträge an den SNF  

Der Bun­des­rat kann den SNF im Rah­men von des­sen Auf­ga­ben und Fach­kom­pe­ten­zen na­ment­lich mit den fol­gen­den Auf­ga­ben be­auf­tra­gen:

a.
Ver­tre­tung der schwei­ze­ri­schen In­ter­es­sen in in­ter­na­tio­na­len Gre­mi­en zur Kon­zi­pie­rung und Pla­nung in­ter­na­tio­na­ler För­der­pro­gram­me un­ter Be­tei­li­gung der Schweiz;
b.
Prü­fung von Ge­su­chen für Pro­gram­me mit Be­tei­li­gung der Schweiz;
c.
Durch­füh­rung na­tio­na­ler För­der­mass­nah­men zur Un­ter­stüt­zung in­ter­na­tio­na­ler För­der­mass­nah­men des Bun­des;
d.
Ab­schluss von Ver­ein­ba­run­gen mit Or­ga­ni­sa­tio­nen der For­schungs­för­de­rung an­de­rer Län­der im Be­reich der über­tra­ge­nen Auf­ga­ben.
Art. 31 Abschluss völkerrechtlicher Verträge durch den Bundesrat  

1 Der Bun­des­rat kann völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge über die in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit im Be­reich von For­schung und In­no­va­ti­on ab­sch­lies­sen.

2 In den Ver­trä­gen kann er auch Ver­ein­ba­run­gen tref­fen über:

a.
die Fi­nanz­kon­trol­le und die Au­dits;
b.
die Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fun­gen;
c.
die Si­che­rung und die Zu­tei­lung des im Rah­men der wis­sen­schaft­li­chen Zu­sam­men­ar­beit ent­ste­hen­den oder be­nö­tig­ten geis­ti­gen Ei­gen­tums;
d.
die Be­tei­li­gung des Bun­des an öf­fent­lich-recht­li­chen oder pri­vat­recht­li­chen ju­ris­ti­schen Per­so­nen;
e.
den Bei­tritt zu in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen;
f.
die Kon­troll­tä­tig­kei­ten von Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern aus Dritt­staa­ten und von in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen bei Hoch­schul­for­schungs­stät­ten und an­dern be­tei­lig­ten pri­va­ten oder öf­fent­li­chen For­schungs­in­sti­tu­tio­nen in der Schweiz.

3 Be­rüh­ren die Ver­trä­ge nach Ab­satz 1 die Auf­ga­ben be­stimm­ter For­schungs­or­ga­ne, der Schwei­ze­ri­schen Hoch­schul­kon­fe­renz oder des ETH-Ra­tes, so sind die­se vor­her an­zu­hö­ren.

7. Abschnitt: Schweizerischer Innovationspark

Art. 32 Voraussetzungen der Unterstützung durch den Bund  

1 Der Bund kann die Er­rich­tung ei­nes schwei­ze­ri­schen In­no­va­ti­ons­parks un­ter den fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen un­ter­stüt­zen:

a.
Der In­no­va­ti­ons­park dient ei­nem über­ge­ord­ne­ten na­tio­na­len In­ter­es­se, der Wett­be­werbs­fä­hig­keit, der Res­sour­cenef­fi­zi­enz und der nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung.
b.
Er wird zur Wah­rung des Gleich­ge­wichts zwi­schen den Re­gio­nen von An­fang an auf meh­re­re re­gio­na­le Stand­orte ver­teilt, die un­ter­ein­an­der ver­netzt sind und mit den Hoch­schu­len zu­sam­men­ar­bei­ten.
c.
Er kann nicht im Rah­men der or­dent­li­chen För­de­rung nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 ver­wirk­licht wer­den.
d.
Er er­gänzt in ge­eig­ne­ter Wei­se die or­dent­li­che För­de­rung nach dem 2. und dem 4. Ab­schnitt.
e.
Er leis­tet einen wir­kungs­vol­len Bei­trag zur Ver­net­zung der In­no­va­ti­ons­tä­tig­kei­ten in der Schweiz auf den Ebe­nen der In­sti­tu­tio­nen und der Re­gio­nen.

2 Die Bun­des­ver­samm­lung be­wil­ligt mit ein­fa­chem Bun­des­be­schluss die Un­ter­stüt­zung des Bun­des für einen schwei­ze­ri­schen In­no­va­ti­ons­park.

Art. 33 Unterstützungsmassnahmen und deren Voraussetzungen  

1 Die Un­ter­stüt­zung des Bun­des für den schwei­ze­ri­schen In­no­va­ti­ons­park kann er­fol­gen durch:

a.
den Ver­kauf ge­eig­ne­ter Grund­stücke im Bun­des­be­sitz;
b.
die Ab­ga­be ge­eig­ne­ter Grund­stücke des Bun­des im Bau­recht oh­ne Ver­zicht auf Bau­rechts­zin­sen;
c.
die Ab­ga­be ge­eig­ne­ter Grund­stücke des Bun­des im Bau­recht un­ter zeit­lich be­fris­te­tem Ver­zicht auf Bau­rechts­zin­sen;
d.
den Er­werb von Grund­stücken im Be­sitz von Drit­ten;
e.
ei­ne Kom­bi­na­ti­on der un­ter den Buch­sta­ben a–d ge­nann­ten Mass­nah­men;
f.39
wei­te­re für den Er­folg der In­no­va­ti­onspär­ke not­wen­di­ge Mass­nah­men, die nicht über die or­dent­li­che För­de­rung nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 ver­wirk­licht wer­den kön­nen, ins­be­son­de­re durch zeit­lich be­fris­te­te zins­lo­se Dar­le­hen, an­de­re ge­eig­ne­te Fi­nan­zie­rungs­in­stru­men­te oder Bei­trä­ge an den Be­trieb­s­auf­wand der ver­ant­wort­li­chen In­sti­tu­ti­on nach Ab­satz 2 Buch­sta­be b.

2 Für die Un­ter­stüt­zung gel­ten die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen:

a.
Die raum- und zo­nen­pla­ne­ri­schen Vor­aus­set­zun­gen für die zweck­ge­bun­de­ne Nut­zung der be­trof­fe­nen Grund­stücke sind zum Zeit­punkt des Bun­des­be­schlus­ses nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 2 voll­um­fäng­lich er­füllt.
b.
Für die Er­rich­tung des In­no­va­ti­ons­parks ist ei­ne pri­vat­recht­li­che oder ei­ne öf­fent­lich-recht­li­che In­sti­tu­ti­on mit ei­ner na­tio­nal breit ab­ge­stütz­ten Trä­ger­schaft un­ter Be­tei­li­gung meh­re­rer Kan­to­ne so­wie der Pri­vat­wirt­schaft ver­ant­wort­lich; de­ren Grün­dung er­folgt spä­tes­tens zeit­gleich mit dem Zeit­punkt des Bun­des­be­schlus­ses.
c.
Die für die Er­rich­tung des In­no­va­ti­ons­parks ver­ant­wort­li­che In­sti­tu­ti­on bie­tet na­ment­lich Ge­währ für:
1.
einen lang­fris­tig ori­en­tier­ten Auf­bau und ge­si­cher­ten Be­trieb des In­no­va­ti­ons­parks;
2.
die Ein­hal­tung der mass­ge­bli­chen bau- und sub­mis­si­ons­recht­li­chen Vor­ga­ben für öf­fent­li­che und pri­va­te In­ves­to­ren;
3.
ei­ne der Rechts­form an­ge­pass­te und klar ge­re­gel­te Auf­bau- und Lei­tungs­or­ga­ni­sa­ti­on, wel­che die Grund­sät­ze öf­fent­li­cher Ein­rich­tun­gen hin­sicht­lich Rech­nungs­le­gung, Fi­nanz­kon­trol­le und Be­richt­er­stat­tung zu­han­den der Trä­ger be­ach­tet;
4.
ge­re­gel­te Mit­wir­kungs­rech­te des ETH-Ra­tes, von In­sti­tu­tio­nen des ETH-Be­reichs und wei­te­rer in­ter­es­sier­ter Hoch­schu­len in Ent­scheid­ver­fah­ren über Sach­ver­hal­te, wel­che die Auf­ga­ben und In­ter­es­sen die­ser Or­ga­ne und In­sti­tu­tio­nen be­tref­fen.

3 Die Er­rich­tung des In­no­va­ti­ons­parks er­folgt ver­teilt auf meh­re­re Stand­orte. Für die In­sti­tu­tio­nen, die für die Stand­orte ver­ant­wort­lich sind, kön­nen un­ter­schied­li­che Trä­ger­schaf­ten nach Ab­satz 2 Buch­sta­be b vor­ge­se­hen wer­den. Die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 2 Buch­sta­be c gel­ten für je­de die­ser In­sti­tu­tio­nen. Im Wei­te­ren müs­sen die für die je­wei­li­gen Stand­orte ver­ant­wort­li­chen In­sti­tu­tio­nen aus­rei­chend Ge­währ für ei­ne sach­ge­rech­te Ver­net­zung der Stand­orte bie­ten.

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 15. April 2021 (AS 2021 186; BBl 2020 3681).

Art. 34 Öffentlich-rechtlicher Vertrag  

1 Ge­stützt auf den Bun­des­be­schluss nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 2 schliesst der Bun­des­rat mit der ver­ant­wort­li­chen In­sti­tu­ti­on nach Ar­ti­kel 33 Ab­satz 2 Buch­sta­be b einen öf­fent­lich-recht­li­chen Ver­trag ab.

2 Dar­in wer­den na­ment­lich die fol­gen­den Sach­ver­hal­te ge­re­gelt:

a.
die Zweck­bin­dung der ein­zel­nen Un­ter­stüt­zungs­mass­nah­men des Bun­des;
b.
die Hö­he und die Fäl­lig­keit der Rück­zah­lung der Er­trä­ge, wel­che durch die In­sti­tu­ti­on er­wirt­schaf­tet wer­den, an den Bund;
c.
die Mo­da­li­tä­ten der Rück­er­stat­tung der Un­ter­stüt­zung an den Bund, falls der Zweck nicht er­füllt wird.

8. Abschnitt: Finanzierung

Art. 35 Antrag des Bundesrates  

1 Der Bun­des­rat un­ter­brei­tet der Bun­des­ver­samm­lung:

a.
pe­ri­odisch ei­ne Bot­schaft zur För­de­rung von Bil­dung, For­schung und In­no­va­ti­on (BFI-Bot­schaft);
b.
nach Be­darf wei­te­re spe­zi­fi­sche Bot­schaf­ten zur För­de­rung der For­schung und der In­no­va­ti­on.

2 Mit den Bot­schaf­ten be­an­tragt er der Bun­des­ver­samm­lung die not­wen­di­gen Fi­nanz­be­schlüs­se.

Art. 36 Bewilligung der Mittel  

Die Bun­des­ver­samm­lung be­wil­ligt mit ein­fa­chem Bun­des­be­schluss je­weils für ei­ne mehr­jäh­ri­ge Pe­ri­ode:

a.
den Zah­lungs­rah­men für die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen;
b.
den Zah­lungs­rah­men für die Bei­trä­ge an For­schungs­ein­rich­tun­gen von na­tio­na­ler Be­deu­tung;
c.40
den Zah­lungs­rah­men für die In­no­va­ti­ons­för­de­rung der In­no­suis­se;
d.
die Ver­pflich­tungs­kre­di­te für die Bei­trä­ge im Rah­men der in­ter­na­tio­na­len Zu­sam­men­ar­beit im Be­reich von For­schung und In­no­va­ti­on;
e.41
den Zah­lungs­rah­men für den Be­trieb­s­auf­wand der für den schwei­ze­ri­schen In­no­va­ti­ons­park ver­ant­wort­li­chen In­sti­tu­ti­on nach Ar­ti­kel 33 Ab­satz 2 Buch­sta­be b.

40 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487).

41 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 15. April 2021 (AS 2021 186; BBl 2020 3681).

Art. 37 Freigabe und Auszahlung der Mittel  

1 Die Bun­des­bei­trä­ge an die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen wer­den frei­ge­ge­ben ge­stützt auf die von den In­sti­tu­tio­nen jähr­lich vor­ge­leg­ten und von den zu­stän­di­gen Bun­des­stel­len ge­neh­mig­ten För­der­plä­ne (Art. 48).

2 Die Bun­des­bei­trä­ge an die For­schungs­ein­rich­tun­gen von na­tio­na­ler Be­deu­tung (Art. 15) wer­den ge­mä­ss den Be­stim­mun­gen der Bei­trags­ver­fü­gun­gen und den Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen frei­ge­ge­ben.

3 Die Aus­zah­lung der frei­ge­ge­be­nen Bun­des­bei­trä­ge er­folgt nach Ar­ti­kel 23 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 199042.

4 Die Frei­ga­be und die Aus­zah­lung der Bun­des­bei­trä­ge im Rah­men der in­ter­na­tio­na­len Zu­sam­men­ar­beit rich­ten sich nach:

a.
den Be­stim­mun­gen der völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­ge; oder
b.
den Be­stim­mun­gen der Bei­trags­ver­fü­gun­gen und Ver­ein­ba­run­gen.

9. Abschnitt: Rückforderung und Rückzahlung

Art. 38 Rückforderung bei Pflichtverletzung  

1 Die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen for­dern die von ih­nen ge­währ­ten Mit­tel zu­rück, wenn sie zu Un­recht aus­be­zahlt wor­den sind oder wenn die Emp­fän­ge­rin oder der Emp­fän­ger die auf­er­leg­ten Pflich­ten trotz Mah­nung nicht er­füllt hat.

2 Der Rück­for­de­rungs­an­spruch ver­jährt mit Ab­lauf von drei Jah­ren, nach­dem der Geld­ge­ber da­von Kennt­nis er­hal­ten hat, in je­dem Fall aber zehn Jah­re nach Ent­ste­hung des An­spruchs.43

2bis Hat die Emp­fän­ge­rin oder der Emp­fän­ger durch ihr oder sein Ver­hal­ten ei­ne straf­ba­re Hand­lung be­gan­gen, so ver­jährt der Rück­for­de­rungs­an­spruch frü­he­s­tens mit Ein­tritt der straf­recht­li­chen Ver­fol­gungs­ver­jäh­rung. Tritt die­se in­fol­ge ei­nes ers­tin­stanz­li­chen Stra­f­ur­teils nicht mehr ein, so ver­jährt der An­spruch frü­he­s­tens mit Ab­lauf von drei Jah­ren seit Er­öff­nung des Ur­teils.44

3 Die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen ver­wen­den die rück­er­stat­te­ten Mit­tel für die ih­nen vom Bund über­tra­ge­nen Auf­ga­ben. Sie in­for­mie­ren dar­über in ih­ren Jah­res­be­rich­ten.

43 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 15. Ju­ni 2018 (Re­vi­si­on des Ver­jäh­rungs­rechts), in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5343; BBl 2014 235).

44 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 15. Ju­ni 2018 (Re­vi­si­on des Ver­jäh­rungs­rechts), in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5343; BBl 2014 235).

Art. 39 Rückzahlung bei wirtschaftlichem Nutzen und Gewinnbeteiligung  

1 Wer­den die Re­sul­ta­te der ganz oder teil­wei­se mit Bun­des­mit­teln fi­nan­zier­ten For­schung wirt­schaft­lich ge­nutzt, so kön­nen die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen ver­lan­gen:

a.
die Rück­zah­lung der von ih­nen ge­währ­ten Mit­tel nach Mass­ga­be der er­ziel­ten Er­trä­ge; und
b.
ei­ne an­ge­mes­se­ne Ge­winn­be­tei­li­gung.

2 Die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen ver­wen­den die Rück­zah­lun­gen und die Ge­winn­be­tei­li­gun­gen für die ih­nen vom Bund über­tra­ge­nen Auf­ga­ben. Sie in­for­mie­ren dar­über in ih­ren Jah­res­be­rich­ten.

3. Kapitel: Koordination und Planung

1. Abschnitt: Selbstkoordination

Art. 40  

1 Je­des For­schungs­or­gan ko­or­di­niert die Tä­tig­kei­ten, die un­ter sei­ner Ver­ant­wor­tung oder mit sei­ner Un­ter­stüt­zung durch­ge­führt wer­den.

2 Die For­schungs­or­ga­ne ko­or­di­nie­ren ih­re Tä­tig­kei­ten un­ter­ein­an­der durch rechtzei­ti­ge ge­gen­sei­ti­ge In­for­ma­ti­on.

3 Die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen, die In­no­suis­se so­wie die Bun­des­ver­wal­tung, so­weit sie Auf­ga­ben der For­schungs- oder In­no­va­ti­ons­för­de­rung wahr­nimmt, ko­or­di­nie­ren ih­re Tä­tig­kei­ten durch Ab­stim­mung ih­rer För­der­mass­nah­men und Zu­sam­men­ar­beit im Rah­men ih­rer För­derak­ti­vi­tä­ten. Sie be­rück­sich­ti­gen bei ih­ren Ko­or­di­na­ti­ons­an­stren­gun­gen die Be­dürf­nis­se der Leh­re, die oh­ne Bun­des­hil­fe durch­ge­führ­te For­schung, die For­schung im Aus­land und die Ko­or­di­na­ti­on nach dem HFKG45.

2. Abschnitt: Koordination durch den Bundesrat

Art. 41 Grundsätze  

1 Der Bun­des­rat ach­tet dar­auf, dass die Bun­des­mit­tel für die For­schung und die In­no­va­ti­on ko­or­di­niert, wirt­schaft­lich und wirk­sam ver­wen­det wer­den.

2 Lässt sich die Zu­sam­men­ar­beit nicht durch Selbst­ko­or­di­na­ti­on ver­wirk­li­chen, so trifft der Bun­des­rat die er­for­der­li­chen Mass­nah­men. Er kann zu die­sem Zweck ins­be­son­de­re be­ste­hen­den Kom­mis­sio­nen be­stimm­te Ko­or­di­na­ti­ons­auf­trä­ge er­tei­len oder be­son­de­re Kom­mis­sio­nen ein­set­zen.

3 Er über­prüft pe­ri­odisch oder nach Be­darf:

a.
die Ab­stim­mung zwi­schen na­tio­na­ler und in­ter­na­tio­na­ler För­de­rung im Be­reich von For­schung und In­no­va­ti­on;
b.
die Ko­hä­renz zwi­schen der in­ter­na­tio­na­len Zu­sam­men­ar­beit im Be­reich von For­schung und In­no­va­ti­on und der Wirt­schafts­aus­sen- und Ent­wick­lungs­po­li­tik so­wie der all­ge­mei­nen Aus­sen­po­li­tik der Schweiz.

4 Er trifft im Wei­te­ren, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich kos­ten­in­ten­si­ver For­schungs­in­fra­struk­tu­ren, die er­for­der­li­chen Mass­nah­men für ei­ne ko­hä­ren­te Ab­stim­mung der in­ter­na­tio­na­len For­schungs- und In­no­va­ti­ons­för­de­rung des Bun­des mit:

a.
der Ent­wick­lungs­pla­nung im ETH-Be­reich; und
b.
der ge­samtschwei­ze­ri­schen hoch­schul­po­li­ti­schen Ko­or­di­na­ti­on und Auf­ga­ben­tei­lung in be­son­ders kos­ten­in­ten­si­ven Be­rei­chen.

5 Er ko­or­di­niert die Pla­nung und die Durch­füh­rung na­tio­na­ler För­der­in­itia­ti­ven im Be­reich von For­schung und In­no­va­ti­on, die auf­grund ih­rer or­ga­ni­sa­to­ri­schen und fi­nan­zi­el­len Trag­wei­te nicht im Rah­men der or­dent­li­chen För­der­auf­ga­ben der For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen und der In­no­suis­se ver­wirk­licht wer­den kön­nen.

6 Er stellt da­bei si­cher, dass die For­schungs­or­ga­ne, die Schwei­ze­ri­sche Hoch­schul­kon­fe­renz und der ETH-Rat in die Pla­nung ein­be­zo­gen wer­den. An­trä­ge an die Bun­des­ver­samm­lung be­tref­fend För­der­mass­nah­men nach Ab­satz 5, ein­sch­liess­lich der Fest­le­gung von Fi­nan­zie­rung und Durch­füh­rung, er­stellt er im Ein­ver­neh­men mit der Schwei­ze­ri­schen Hoch­schul­kon­fe­renz.

Art. 42 Interdepartementaler Koordinationsausschuss für die Ressortforschung des Bundes  

1 Der Bun­des­rat setzt für die Ko­or­di­na­ti­on der Res­sort­for­schung des Bun­des einen in­ter­de­par­te­men­ta­len Ko­or­di­na­ti­ons­aus­schuss ein.

2 Er legt das Ver­fah­ren zur Er­nen­nung der Mit­glie­der des Ko­or­di­na­ti­ons­aus­schus­ses fest.

3 Der Ko­or­di­na­ti­ons­aus­schuss hat die fol­gen­den Auf­ga­ben:

a.
Er ko­or­di­niert das Vor­ge­hen beim Er­ar­bei­ten der Mehr­jah­res­pro­gram­me (Art. 45 Abs. 3).
b.
Er er­lässt Richt­li­ni­en über die Qua­li­täts­si­che­rung im Be­reich der Res­sort­for­schung.

4 Der Bun­des­rat kann dem Ko­or­di­na­ti­ons­aus­schuss wei­te­re Auf­ga­ben im Be­reich der Res­sort­for­schung über­tra­gen.

3. Abschnitt: Forschungs- und innovationspolitische Planung

Art. 43 Mittel der Planung  

Die Mit­tel der for­schungs- und in­no­va­ti­ons­po­li­ti­schen Pla­nung sind:

a.
die Über­prü­fung der stra­te­gi­schen Aus­rich­tung der För­der­po­li­tik des Bun­des;
b.
die Mehr­jah­res­pro­gram­me;
c.
die Jah­res­pla­nung.
Art. 44 Überprüfung der strategischen Ausrichtung der Förderpolitik des Bundes  

1 Das WBF be­auf­tragt na­tio­nal oder in­ter­na­tio­nal zu­sam­men­ge­setz­te Ex­per­ten­kom­missio­nen mit der pe­ri­odi­schen Über­prü­fung der schwei­ze­ri­schen For­schungs- und In­no­va­ti­ons­för­der­po­li­tik oder von Tei­len da­von.

2 Es holt beim Schwei­ze­ri­schen Wis­sen­schafts­rat46 ei­ne über­ge­ord­ne­te Stel­lung­nah­me zu den Er­geb­nis­sen ein.

3 Es kann fall­wei­se den Schwei­ze­ri­schen Wis­sen­schafts­rat mit Über­prü­fun­gen nach Ab­satz 1 oder mit de­ren Ko­or­di­na­ti­on be­auf­tra­gen.

4 Der Bun­des­rat legt, ge­stützt auf die Über­prü­fun­gen nach Ab­satz 1, die stra­te­gi­sche Aus­rich­tung der For­schungs- und In­no­va­ti­ons­för­der­po­li­tik des Bun­des fest. Er hört da­zu vor­gän­gig die Schwei­ze­ri­sche Hoch­schul­kon­fe­renz, den ETH-Rat, den SNF, die In­no­suis­se und nach Be­darf an­de­re be­trof­fe­ne For­schungs­or­ga­ne an.

5 Er passt die Aus­rich­tung der För­der­po­li­tik ver­än­der­ten Ver­hält­nis­sen an.

6 Er un­ter­brei­tet der Bun­des­ver­samm­lung zu­sam­men mit den BFI-Bot­schaf­ten pe­ri­odisch einen Be­richt über die Er­geb­nis­se der Über­prü­fun­gen nach Ab­satz 1 und über sei­ne Stra­te­gie der For­schungs- und In­no­va­ti­ons­för­der­po­li­tik.

46 Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 45 Mehrjahresprogramme  

1 Mit den Mehr­jah­res­pro­gram­men ge­ben die For­schungs­or­ga­ne Auf­schluss über ih­re for­schungs- und in­no­va­ti­ons­po­li­ti­schen Ab­sich­ten und über ih­re mit­tel­fris­ti­gen Prio­ri­tä­ten.

2 Die Mehr­jah­res­pro­gram­me die­nen der Ko­or­di­na­ti­on und der Zu­sam­men­ar­beit un­ter den For­schungs­or­ga­nen und ent­hal­ten die für die BFI-Bot­schaf­ten und für die Fi­nanz­pla­nung des Bun­des er­for­der­li­chen An­ga­ben. Sie die­nen im Wei­te­ren als Ba­sis für die pe­ri­odi­schen Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen des Bun­des mit den For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen.

3 Die Mehr­jah­res­pro­gram­me der Res­sort­for­schung wer­den in Form von res­sortü­ber­grei­fen­den For­schungs­kon­zep­ten dar­ge­legt. Die Bun­des­ver­wal­tung gibt dar­in Aus­kunft über die ge­plan­ten Schwer­punk­te in der Res­sort­for­schung. Da­bei be­rück­sich­tigt sie na­ment­lich die be­ste­hen­den For­schungs­schwer­punk­te der Hoch­schu­len, die im Auf­trag des Bun­des durch­ge­führ­ten För­der­pro­gram­me des SNF so­wie die Tä­tig­keit der In­no­suis­se.

Art. 46 Pflicht zur Ausarbeitung  

1 Zur Aus­ar­bei­tung von Mehr­jah­res­pro­gram­men sind ver­pflich­tet:

a.
die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen;
b.
die In­no­suis­se;
c.
die nach die­sem Ge­setz un­ter­stütz­ten For­schungs­ein­rich­tun­gen von na­tio­na­ler Be­deu­tung;
d.
die vom Bun­des­rat be­zeich­ne­ten Stel­len der Bun­des­ver­wal­tung.

2 Die Hoch­schu­len, die Bei­trä­ge nach dem 8. Ka­pi­tel des HFKG47 er­hal­ten, lie­fern die er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen über ih­re For­schung im Rah­men der Ver­fah­ren nach dem HFKG.

3 Die bei­den ETH und die For­schungs­an­stal­ten des ETH-Be­reichs lie­fern die er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen über ih­re For­schung im Rah­men der Ver­fah­ren nach dem ETH-Ge­setz vom 4. Ok­to­ber 199148.

Art. 47 Verfahren  

1 Der Bun­des­rat be­stimmt die for­ma­len An­for­de­run­gen an die Mehr­jah­res­pro­gram­me.

2 Die Mehr­jah­res­pro­gram­me sind zu un­ter­brei­ten:

a.
dem Bun­des­rat zur Kennt­nis­nah­me;
b.
so­weit sie die Hoch­schul­for­schung be­tref­fen: der Schwei­ze­ri­schen Hoch­schul­kon­fe­renz zur Stel­lung­nah­me;
c.
so­weit sie den ETH-Be­reich be­tref­fen: dem ETH-Rat zur Stel­lung­nah­me.

3 Sind die Mehr­jah­res­pro­gram­me nicht auf­ein­an­der ab­ge­stimmt oder über­stei­gen die Kre­dit­be­geh­ren die vor­aus­sicht­lich ver­füg­ba­ren Bun­des­mit­tel, so kann der Bun­des­rat ei­ne Über­ar­bei­tung der Pro­gram­me ver­lan­gen.

4 Der Bun­des­rat un­ter­brei­tet der Bun­des­ver­samm­lung im Rah­men der BFI-Bot­schaft einen Be­richt über die Mehr­jah­res­pro­gram­me.

Art. 48 Jahresplanung  

1 Die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen er­stel­len einen jähr­li­chen För­der­plan. Sie un­ter­brei­ten ihn dem WBF zur Ge­neh­mi­gung.

2 Das WBF kann sei­ne Ge­neh­mi­gungs­kom­pe­tenz der zu­stän­di­gen Ver­wal­tung­s­ein­heit über­tra­gen.

3 Die Bun­des­ver­wal­tung führt in den Be­grün­dun­gen zum Vor­an­schlag aus, wie die Mit­tel für die Auf­ga­ben im Be­reich der Res­sort­for­schung ver­wen­det wer­den sol­len.

4. Kapitel: Informations- und Berichterstattungspflichten, Qualitätssicherung

Art. 49 Information über Förderaktivitäten  

1 Die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen, die In­no­suis­se und die Bun­des­ver­wal­tung in­for­mie­ren die Öf­fent­lich­keit in ge­eig­ne­ter Form über ih­re För­derak­ti­vi­tä­ten.

2 Sie be­trei­ben zu die­sem Zweck öf­fent­lich zu­gäng­li­che In­for­ma­ti­ons­sys­te­me über die von ih­nen ge­för­der­ten Pro­jek­te im Be­reich von For­schung und In­no­va­ti­on.

Art. 50 Zugänglichkeit der Forschungsresultate  

Die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen, die In­no­suis­se und die Bun­des­ver­wal­tung sor­gen da­für, dass die For­schungs­re­sul­ta­te im Rah­men der ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen der Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich sind.

Art. 51 Qualitätssicherung  

1 Die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen und die In­no­suis­se füh­ren ein ge­eig­ne­tes Qua­li­täts­si­che­rungs­sys­tem für die Ent­scheid­ver­fah­ren und Pro­gram­me.

2 Sie über­prü­fen zu­dem pe­ri­odisch, im Rah­men der ih­nen zu­ge­wie­se­nen Auf­ga­ben und Zu­stän­dig­kei­ten, die Eig­nung der In­stru­men­te so­wie die Form der För­de­rung.

3 Die Qua­li­täts­si­che­rung im Be­reich der Res­sort­for­schung rich­tet sich nach den vom in­ter­de­par­te­men­ta­len Ko­or­di­na­ti­ons­aus­schuss für die Res­sort­for­schung er­las­se­nen Richt­li­ni­en. Re­ge­lun­gen in Spe­zi­al­ge­set­zen blei­ben vor­be­hal­ten.

Art. 52 Berichterstattung  

1 Die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen so­wie die Bun­des­ver­wal­tung, so­weit sie For­schung be­treibt oder för­dert, be­rich­ten dem Bun­des­rat oder dem zu­stän­di­gen De­par­te­ment pe­ri­odisch über ih­re Tä­tig­kei­ten und über die Durch­füh­rung der Mehr­jah­res­pro­gram­me.

2 Das zu­stän­di­ge De­par­te­ment re­gelt Art, Um­fang und Zeit­punkt der Be­richt­er­stat­tung, ge­ge­be­nen­falls im Rah­men der je­weils ab­ge­schlos­se­nen Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen.

3 Der Bun­des­rat er­stat­tet der Bun­des­ver­samm­lung mit den BFI-Bot­schaf­ten pe­rio­disch Be­richt.

5. Kapitel: Statistik

Art. 53  

1 Der Bun­des­rat ord­net die zur An­wen­dung die­ses Ge­set­zes not­wen­di­gen sta­tis­ti­schen Er­he­bun­gen an.

2 Er hört vor­her die be­trof­fe­nen For­schungs­or­ga­ne und, so­weit die Er­he­bun­gen Emp­fän­ge­rin­nen und Emp­fän­ger von Bei­trä­gen nach dem HFKG49 oder dem ETH-Ge­setz vom 4. Ok­to­ber 199150 be­tref­fen, die Schwei­ze­ri­sche Hoch­schul­kon­fe­renz be­zie­hungs­wei­se den ETH-Rat an.

3 Er stellt die In­for­ma­ti­on über die For­schungs- und In­no­va­ti­ons­pro­jek­te der Bun­des­ver­wal­tung und des ETH-Be­reichs si­cher, so­weit dies im Sin­ne von Ar­ti­kel 50 mög­lich ist.

4 Das SBFI führt für die Pro­jek­te der Res­sort­for­schung ei­ne Da­ten­bank.

6. Kapitel: Schweizerischer Wissenschaftsrat

Art. 54 Aufgaben  

1 Der Schwei­ze­ri­sche Wis­sen­schafts­rat (SWR51) ist ei­ne aus­ser­par­la­men­ta­ri­sche Kom­mis­si­on im Sin­ne von Ar­ti­kel 57a Ab­satz 1 des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199752. Er berät aus ei­ge­ner In­itia­ti­ve oder im Auf­trag des Bun­des­ra­tes oder des WBF den Bun­des­rat in al­len Fra­gen der For­schungs- und In­no­va­ti­ons­po­li­tik.

2 Er er­füllt im Auf­trag des Bun­des­ra­tes oder des WBF die fol­gen­den Auf­ga­ben:

a.
Er eva­lu­iert na­ment­lich:
1.
die För­der­mass­nah­men des Bun­des,
2.
die For­schungs­or­ga­ne hin­sicht­lich ih­rer Auf­ga­ben­er­fül­lung,
3.
die För­der­in­stru­men­te der For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen und der In­no­suis­se,
4.
die Mass­nah­men der Res­sort­for­schung hin­sicht­lich ih­rer Wirk­sam­keit.
b.
Er nimmt zu ein­zel­nen for­schungs- und in­no­va­ti­ons­po­li­ti­schen Vor­ha­ben oder Pro­ble­men Stel­lung.
c.
Er un­ter­stützt das WBF bei sei­ner pe­ri­odi­schen Über­prü­fung der schwei­ze­ri­schen For­schungs- und In­no­va­ti­ons­po­li­tik.
d.
Er berät den Bun­des­rat beim Voll­zug die­ses Ge­set­zes.

51 Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tig.

52 SR 172.010

Art. 55 Wahl und Organisation  

1 Der Bun­des­rat wählt die Mit­glie­der des SWR und be­stimmt die Prä­si­den­tin oder den Prä­si­den­ten.

2 Der SWR setzt sich aus 10–15 Mit­glie­dern zu­sam­men. Die­se ver­fü­gen über aus­ge­wie­se­ne fach­über­grei­fen­de Kom­pe­ten­zen in Wis­sen­schaft, Be­rufs­bil­dung und In­no­va­ti­on.

3 Der SWR ord­net sei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on und sei­ne Ge­schäfts­füh­rung in ei­nem Re­gle­ment. Die­ses be­darf der Ge­neh­mi­gung durch den Bun­des­rat.

7. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 56 Vollzug  

Der Bun­des­rat er­lässt die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen.

Art. 57 Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts  

1 Das For­schungs- und In­no­va­ti­ons­för­de­rungs­ge­setz vom 7. Ok­to­ber 198353 wird, un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 2, auf­ge­ho­ben.

2 Bis zum In­kraft­tre­ten des HFKG54 blei­ben die Ar­ti­kel 5 Buch­sta­be b Zif­fern 2 und 3, 6 Ab­satz 1 Buch­sta­ben b und c so­wie 24 Ab­satz 2 des For­schungs- und In­no­va­ti­ons­för­de­rungs­ge­set­zes vom 7. Ok­to­ber 1983 an­wend­bar.

3 Das HFKG wird wie folgt ge­än­dert:

...55

53 [AS 1984 28, 1992 1027Art. 19, 1993 901An­hang Ziff. 4 2080 An­hang Ziff. 9, 1996 99, 2000 1858, 2003 4265, 2004 4261, 2006 2197An­hang Ziff. 39, 2008 433, 2010 651, 2011 4497Ziff. I 1, 2012 3655Ziff. I 13, 20132639]

54 SR 414.20

55 Die Än­de­rung kann un­ter AS 2013 4425kon­sul­tiert wer­den.

Art. 57a Übergangsbestimmung zur Änderung vom
17. Juni 2016
56  

Be­ra­te­rin­nen und Be­ra­ter, die zum Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der Än­de­rung vom 17. Ju­ni 2016 ei­ne Tä­tig­keit im Rah­men von Ar­ti­kel 20 Ab­sät­ze 2 Buch­sta­be a so­wie 3 aus­üben, gel­ten im Rah­men des lau­fen­den Ver­trags als qua­li­fi­ziert im Sin­ne von Ar­ti­kel 21.

56 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des In­no­suis­se-Ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4259, 2017 131; BBl 2015 9487).

Art. 58 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

3 Er setzt die fol­gen­den Be­stim­mun­gen gleich­zei­tig mit dem HFKG57 in Kraft:

a.
Ar­ti­kel 4 Buch­sta­be c Zif­fer 2;
b.
Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 Buch­sta­be b;
c.
Ar­ti­kel 46 Ab­satz 2.
4 Die Ar­ti­kel 5 Buch­sta­be b Zif­fern 2 und 3, 6 Ab­satz 1 Buch­sta­ben b und c so­wie 24 Ab­satz 2 des For­schungs- und In­no­va­ti­ons­för­de­rungs­ge­set­zes vom 7. Ok­to­ber 198358 wer­den gleich­zei­tig mit dem In­kraft­tre­ten des HFKG auf­ge­ho­ben.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ja­nu­ar 201459
Ar­ti­kel 4 Buch­sta­be c Zif­fer 2, 7 Ab­satz 1 Buch­sta­be b und 46 Ab­satz 2 wer­den gleich­zei­tig mit dem HFKG60 in Kraft ge­setzt (Art. 58 Abs. 3).

57 SR 414.20

58 [AS 1984 28, 2008 433, 2010 651]

59 BRB vom 29. Nov. 2013

60 SR 414.20, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4103)

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden