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Verordnung
zum Bundesgesetz über die Förderung der Forschung
und der Innovation
(Forschungs- und Innovationsförderungsverordnung, V-FIFG)

vom 29. November 2013 (Stand am 1. September 2023)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 10 Absatz 4 zweiter Satz und 6 dritter Satz, 15 Absatz 6, 16 Absatz 6 zweiter Satz, 23 Absatz 2, 29 Absatz 2, 47 Absatz 1
und 56 des Bundesgesetzes vom 14. Dezember 20121 über die Förderung
der Forschung und der Innovation (FIFG)
sowie auf Artikel 1 Absatz 5 des Innosuisse-Gesetzes vom 17. Juni 20162 (SAFIG),3

verordnet:

1 SR 420.1

2 SR 420.2

3 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

1. Kapitel: Sonderprogramme und themenorientierte Förderprogramme der Forschungsförderungsinstitutionen und der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung 4

4 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

(Art. 7 Abs. 3 FIFG)

Art. 1 Grundsätze 5  

1 Son­der­pro­gram­me und the­me­n­ori­en­tier­te För­der­pro­gram­me müs­sen ei­nem ge­samtschwei­ze­ri­schen In­ter­es­se die­nen.

2 Die Durch­füh­rung von Son­der­pro­gram­men und the­me­n­ori­en­tier­ten För­der­pro­gram­men kann er­fol­gen:

a.
über die För­der­in­stru­men­te der fol­gen­den För­der­or­ga­ne (För­der­or­ga­ne):
1.
der For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen nach Ar­ti­kel 4 Buch­sta­be a FIFG,
2.
der Schwei­ze­ri­schen Agen­tur für In­no­va­ti­ons­för­de­rung (In­no­suis­se);
b.
über Son­der­mass­nah­men; die­se müs­sen im Rah­men der För­der­zu­stän­dig­kei­ten der För­der­or­ga­ne ge­trof­fen wer­den.

3 Son­der­pro­gram­me und the­me­n­ori­en­tier­te För­der­pro­gram­me sind be­fris­tet.

4 Bei Be­darf wer­den dem Ein­zel­fall an­ge­pass­te Mass­nah­men zur Eva­lua­ti­on der Pro­gram­me, ins­be­son­de­re zur Wir­kungs­prü­fung, fest­ge­legt.

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

Art. 2 Verfahren 6  

1 Der Auf­trag zur Durch­füh­rung ei­nes Son­der­pro­gramms oder ei­nes the­me­n­ori­en­tier­ten För­der­pro­gramms er­folgt ge­stützt auf den ent­spre­chen­den Fi­nanz­be­schluss der Bun­des­ver­samm­lung im Rah­men der pe­ri­odi­schen Bot­schaf­ten zur För­de­rung von Bil­dung, For­schung und In­no­va­ti­on (BFI) nach Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 Buch­sta­be a FIFG.

2 In dring­li­chen Fäl­len, na­ment­lich bei Son­der­pro­gram­men, kann für einen Auf­trag auch ein Fi­nanz­be­schluss mit ei­ner spe­zi­fi­schen Bot­schaft zur För­de­rung der For­schung und der In­no­va­ti­on nach Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 Buch­sta­be b FIFG be­an­tragt wer­den.

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

2. Abschnitt: Nationale Forschungsprogramme des Schweizerischen Nationalfonds

(Art. 10 Abs. 2 Bst. c FIFG)

Art. 3 Begriff, Zweck und Gegenstände  

1 Mit den na­tio­na­len For­schungs­pro­gram­men (NFP) des Schwei­ze­ri­schen Na­tio­nal­fonds (SNF) sol­len un­ter­ein­an­der ko­or­di­nier­te und auf ein ge­mein­sa­mes Ziel aus­ge­rich­te­te For­schungs­pro­jek­te aus­ge­löst und durch­ge­führt wer­den.

2 Als Ge­gen­stand der NFP eig­nen sich vor al­lem Pro­blem­stel­lun­gen:

a.
zu de­ren Lö­sung die schwei­ze­ri­sche For­schung einen be­son­de­ren Bei­trag leis­ten kann;
b.
zu de­ren Lö­sung For­schungs­bei­trä­ge aus ver­schie­de­nen Dis­zi­pli­nen er­for­der­lich sind;
c.
de­ren Er­for­schung in­ner­halb von et­wa fünf Jah­ren Er­geb­nis­se er­war­ten lässt, die für die Pra­xis ver­wert­bar sind.

3 In be­grün­de­ten Aus­nah­me­fäl­len kann ein NFP auch da­für ein­ge­setzt wer­den, ge­zielt zu­sätz­li­ches For­schungs­po­ten­zi­al in der Schweiz zu schaf­fen.

4 Bei der Aus­wahl wird auch be­rück­sich­tigt, ob:

a.
die er­war­te­ten Re­sul­ta­te aus dem Pro­gramm als wis­sen­schaft­li­che Grund­la­ge für Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­ent­schei­de die­nen kön­nen;
b.
das Pro­gramm im Rah­men der in­ter­na­tio­na­len Zu­sam­men­ar­beit durch­ge­führt wer­den kann.
Art. 4 Einreichung, Sichtung und Priorisierung der Themenvorschläge  

1 Die Bun­des­stel­len und je­de na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­son kön­nen dem Staats­se­kre­ta­ri­at für Bil­dung, For­schung und In­no­va­ti­on (SBFI) Vor­schlä­ge für NFP ein­rei­chen.

2 Das SBFI sich­tet pe­ri­odisch die ein­ge­reich­ten Vor­schlä­ge. Es kon­sul­tiert die im in­ter­de­par­te­men­ta­len Ko­or­di­na­ti­ons­aus­schuss für Res­sort­for­schung ver­tre­te­nen Bun­des­stel­len und er­stellt ge­stützt dar­auf ei­ne Prio­ri­tä­ten­lis­te.

3 Es er­ar­bei­tet für die hoch prio­ri­sier­ten The­men Pro­gramm­vor­schlä­ge, wel­che die zu­ge­hö­ri­gen Fra­ge­stel­lun­gen prä­zi­sie­ren so­wie den mass­ge­bli­chen For­schungs­auf­trag und wei­te­re Pro­gramm­vor­ga­ben dar­le­gen.7

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

Art. 5 Prüfung der Machbarkeit, Ausarbeitung der Programmkonzepte 8  

1 Das SBFI be­auf­tragt den SNF, die Pro­gramm­vor­schlä­ge auf ih­re Mach­bar­keit hin zu über­prü­fen und die Pro­gramm­kon­zep­te aus­zu­ar­bei­ten.

2 Bei wirt­schafts­na­hen For­schungs­the­men stellt der SNF bei der Er­stel­lung der Pro­gramm­kon­zep­te die Mit­wir­kung der In­no­suis­se si­cher.

3 In be­son­de­ren Fäl­len, na­ment­lich bei ak­tu­el­len ge­sell­schaft­lich re­le­van­ten The­men von ge­samtschwei­ze­ri­scher Be­deu­tung, kann das SBFI im Auf­trag des Bun­des­ra­tes oder des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für Wirt­schaft, Bil­dung und For­schung (WBF), in Ab­wei­chung vom Ver­fah­ren ge­mä­ss Ar­ti­kel 4 Ab­sät­ze 2 und 3, den SNF di­rekt mit der Prü­fung der Mach­bar­keit und der Er­stel­lung ei­nes Pro­gramm­kon­zepts be­auf­tra­gen. Es teilt dem SNF zu die­sem Zweck die Fra­ge­stel­lun­gen und wei­te­re Vor­ga­ben für das zu prü­fen­de Pro­gramm mit.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

Art.6 Prüfung und Wahl der Programme 9  

1 Das SBFI kon­sul­tiert die im in­ter­de­par­te­men­ta­len Ko­or­di­na­ti­ons­aus­schuss für Res­sort­for­schung ver­tre­te­nen Bun­des­stel­len hin­sicht­lich Re­le­vanz und Dring­lich­keit der Pro­gram­me für Bun­des­auf­ga­ben. Es kann zu­dem ei­ne Stel­lung­nah­me des Schwei­ze­ri­schen Wis­sen­schafts­ra­tes (SWR) ein­ho­len.

2 Es un­ter­brei­tet dem WBF pe­ri­odisch Vor­schlä­ge für neue Pro­gram­me.

3 Das WBF be­an­tragt dem Bun­des­rat die Durch­füh­rung von NFP. Da­bei be­rück­sich­tigt es das in der BFI-Bot­schaft aus­ge­wie­se­ne und in der Leis­tungs­ver­ein­ba­rung mit dem SNF fest­ge­leg­te Fi­nanz­vo­lu­men pro Bei­trags­pe­ri­ode.

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

Art. 7 Ausschreibungsunterlagen und Durchführung der Programme 10  

1 Der SNF er­stellt für je­des Pro­gramm ei­ne Aus­schrei­bungs­un­ter­la­ge ge­mä­ss dem Ent­scheid des Bun­des­ra­tes.

2 Er setzt für je­des Pro­gramm ei­ne Lei­tungs­grup­pe ein oder er­rich­tet ei­ne an­de­re ge­eig­ne­te Lei­tungs­struk­tur.

3 Das SBFI be­zeich­net für je­des Pro­gramm ei­ne Ver­tre­tung aus der Bun­des­ver­wal­tung. Ih­re Auf­ga­ben sind in ei­nem Pflich­ten­heft ge­re­gelt.11

4 Das WBF ge­neh­migt die Aus­schrei­bungs­un­ter­la­gen. Es kann die­se Kom­pe­tenz an das SBFI über­tra­gen. Die in­ter­es­sier­ten Stel­len der Bun­des­ver­wal­tung wer­den vor der Ge­neh­mi­gung kon­sul­tiert.12

5 Der SNF ver­öf­fent­licht die Aus­schrei­bung, eva­lu­iert die ein­ge­reich­ten Pro­jekt­vor­schlä­ge und ent­schei­det über die im Rah­men der Pro­gram­me durch­zu­füh­ren­den Pro­jek­te.

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Nov. 2016 (AS 2016 3565).

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

12 Fas­sung des drit­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

Art. 8 Berichterstattung, Wissenstransfer und Wirkungsprüfung  

1 Der SNF in­for­miert die Öf­fent­lich­keit und die Ziel­grup­pen aus For­schung, Wirt­schaft und Ge­sell­schaft re­gel­mäs­sig über den Stand und den Fort­gang der Ar­bei­ten in den NFP.

2 Er ist für den Wis­sen­strans­fer der Er­geb­nis­se an die Ziel­grup­pen zu­stän­dig.

3 Nach Ab­schluss ei­nes NFP ver­öf­fent­licht er ei­ne Zu­sam­men­fas­sung der Haupt­er­geb­nis­se des Pro­gramms.

4 Er er­stellt einen Schluss­be­richt zu­han­den des Bun­des­ra­tes, in dem er dar­legt, in­wie­weit die Zie­le des NFP er­reicht wur­den.

5 Das SBFI ent­schei­det nach Rück­spra­che mit dem SNF, ob ein ab­ge­schlos­se­nes NFP oder das In­stru­ment NFP an sich ei­ner Wir­kungs­prü­fung un­ter­zo­gen wird. Es be­schliesst nach Rück­spra­che mit dem SNF die Mo­da­li­tä­ten der Prü­fung und er­teilt die ent­spre­chen­den Auf­trä­ge.

Art. 9 Ausführungsbestimmungen  

Das WBF re­gelt in ei­ner Ver­ord­nung die Ein­zel­hei­ten des Ver­fah­rens zur Sich­tung und Prü­fung der The­men für NFP so­wie zur Wir­kungs­prü­fung.

3. Abschnitt: Nationale Forschungsschwerpunkte des SNF

(Art. 10 Abs. 2 Bst. c FIFG)

Art. 10 Begriff und Zweck  

1 Ein na­tio­na­ler For­schungs­schwer­punkt (NFS) hat fol­gen­de Ei­gen­schaf­ten:

a.
Er ist ein For­schungs­vor­ha­ben von ge­samtschwei­ze­ri­scher Be­deu­tung und ist ei­nem klar be­zeich­ne­ten und the­ma­tisch ab­ge­grenz­ten For­schungs­ge­biet zu­ge­ord­net.
b.
Er ist an ei­ner oder meh­re­ren Hei­m­in­sti­tu­tio­nen an­ge­sie­delt und ver­fügt über ein Netz von Part­nern und Part­ner­in­sti­tu­tio­nen in­ner­halb oder aus­ser­halb des Hoch­schul­be­reichs.

2 Als Hei­m­in­sti­tu­tio­nen kom­men nur Hoch­schul­for­schungs­stät­ten in Fra­ge.

3 Al­lei­ni­ge Hei­m­in­sti­tu­ti­on kön­nen nur In­sti­tu­tio­nen sein, die sämt­li­che Zie­le des je­wei­li­gen NFS nach Ab­satz 4 in ei­ge­ner Kom­pe­tenz er­fül­len kön­nen.

4 Mit der Er­rich­tung ei­nes NFS wer­den na­ment­lich die fol­gen­den Zie­le an­ge­strebt:

a.
die Er­hal­tung und nach­hal­ti­ge Stär­kung der Po­si­ti­on der Schweiz in stra­te­gisch wich­ti­gen For­schungs­be­rei­chen durch För­de­rung der For­schung von höchs­ter Qua­li­tät;
b.
die nach­hal­ti­ge Er­neue­rung und Op­ti­mie­rung in­no­va­ti­ver For­schungs­struk­tu­ren durch den Auf­bau zu­sätz­li­cher Lehr- und For­schungs­ka­pa­zi­tä­ten, die För­de­rung der Ar­beits­tei­lung und die Ko­or­di­na­ti­on un­ter den For­schungs­in­sti­tu­tio­nen so­wie de­ren in­ter­na­tio­na­le Ver­net­zung;
c.
die Um­set­zung ei­ner ko­hä­ren­ten Stra­te­gie der For­schung, des Wis­sens- und Tech­no­lo­gie­trans­fers, der Aus­bil­dung des wis­sen­schaft­li­chen Nach­wuch­ses so­wie der Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on.
Art. 11 Dauer  

1 Ein NFS hat ei­ne Lauf­zeit von höchs­tens zwölf Jah­ren.

2 Die Lauf­zeit ist in höchs­tens vier­jäh­ri­ge Fi­nan­zie­rungs­pe­ri­oden un­ter­teilt.

Art. 12 Organisation  

1 Die in der Hei­m­in­sti­tu­ti­on an­ge­sie­del­te NFS-Lei­tung lei­tet den NFS in or­ga­ni­sa­to­ri­scher und wis­sen­schaft­li­cher Hin­sicht.

2 Sie trifft im Rah­men des NFS-Ver­trags (Art. 15) selbst­stän­dig Ent­schei­de. Ihr ob­lie­gen na­ment­lich:

a.
die Ko­or­di­na­ti­on al­ler am NFS be­tei­lig­ten Part­ner­in­sti­tu­tio­nen und For­scher­grup­pen;
b.
die wis­sen­schaft­li­che Lei­tung und Ge­samtaus­rich­tung des NFS;
c.
die ope­ra­ti­ve Steue­rung des NFS so­wie die Zu­tei­lung und Kon­trol­le der Fi­nanz­mit­tel.

3 Die Hei­m­in­sti­tu­tio­nen op­ti­mie­ren und ver­stär­ken ih­re For­schungs­struk­tu­ren in den je­wei­li­gen For­schungs­ge­bie­ten des NFS. Sie lie­fern zu­dem an­ge­mes­se­ne Ei­gen­bei­trä­ge an die Fi­nan­zie­rung des NFS, na­ment­lich für die NFS-Lei­tung.

Art. 13 Auswahl- und Entscheidverfahren  

1 Der SNF führt im Auf­trag des WBF die Aus­schrei­bung für neue NFS-Se­ri­en durch.13

2 Das Aus­wahl- und Ent­scheid­ver­fah­ren läuft über zwei Stu­fen: zu­erst über Skiz­zen und an­sch­lies­send über Ge­su­che.

3 Der SNF ist für die wis­sen­schaft­li­che und die struk­tu­rel­le Be­ur­tei­lung der Ein­ga­ben nach den Zie­len von Ar­ti­kel 10 Ab­satz 4 ver­ant­wort­lich. Da­zu zieht er in­ter­na­tio­na­le Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten bei.

4 Er emp­fiehlt dem SBFI ei­ne Aus­wahl wis­sen­schaft­lich und struk­tu­rell hoch be­wer­te­ter Ge­su­che für NFS zur Durch­füh­rung.

5 Das SBFI ist für die for­schungs- und hoch­schul­po­li­ti­sche Be­ur­tei­lung zu­stän­dig. Im Rah­men des Aus­wahl- und Ent­scheid­ver­fah­rens:

a.
lei­tet es die er­for­der­li­chen Ab­klä­run­gen und Ver­hand­lun­gen mit den in­vol­vier­ten Hoch­schu­len und For­schungs­in­sti­tu­tio­nen;
b.
holt es die Stel­lung­nah­me der im in­ter­de­par­te­men­ta­len Ko­or­di­na­ti­ons­aus­schuss für die Res­sort­for­schung ver­tre­te­nen Bun­des­stel­len hin­sicht­lich der Be­deu­tung der Vor­ha­ben für Bun­des­auf­ga­ben ein;
c.
holt es die Stel­lung­nah­me der In­no­suis­se14 hin­sicht­lich der Be­deu­tung der Vor­ha­ben für die In­no­va­ti­ons­för­de­rung ein;
d.
hält es Rück­spra­che mit dem SNF hin­sicht­lich fi­nan­zi­el­ler und struk­tu­rel­ler Auf­la­gen;
e.
holt es die Stel­lung­nah­me des SWR hin­sicht­lich der Ge­samt­be­wer­tung der Vor­ha­ben ein.

6 Es stellt dem WBF einen be­grün­de­ten An­trag zur Er­rich­tung neu­er NFS.15

7 Das WBF ent­schei­det über die zu er­rich­ten­den NFS. Da­bei legt es für je­den NFS die Auf­la­gen und den Fi­nanz­rah­men für die ers­te Bei­trags­pe­ri­ode fest.

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

14 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

Art. 14 Eröffnung der Entscheide  

1 Der SNF er­öff­net sei­ne Ver­fü­gun­gen über Ge­su­che, die er nicht zur Durch­füh­rung emp­fiehlt.

2 Das WBF er­öff­net sei­ne Ver­fü­gun­gen über Ge­su­che, die der SNF zur Durch­füh­rung emp­fiehlt.

Art. 15 NFS-Vertrag  

1 Der SNF, die Hei­m­in­sti­tu­tio­nen und die NFS-Lei­tung schlies­sen für je­de Fi­nan­zie­rungs­pe­ri­ode einen Ver­trag ab.16

2 Der SNF un­ter­brei­tet den Ver­trag vor des­sen Un­ter­zeich­nung dem SBFI zur Ge­neh­mi­gung. Die­ses prüft die vor­ge­se­he­nen Re­ge­lun­gen hin­sicht­lich der Ein­hal­tung des ge­setz­ten Fi­nanz­rah­mens, der Auf­la­gen und der da­mit ver­bun­de­nen Rech­te und Pflich­ten der Be­tei­lig­ten.

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

Art. 16 Durchführung der NFS  

1 Der SNF fi­nan­ziert und be­glei­tet die NFS und über­prüft die Ein­hal­tung der Ver­trags­be­din­gun­gen.17

2 Er ent­schei­det nach ei­ner ab­ge­lau­fe­nen Fi­nan­zie­rungs­pe­ri­ode über die Ver­län­ge­rung der Un­ter­stüt­zung ge­stützt auf ein Ge­such der NFS-Lei­tung. Ei­nem sol­chen Ge­such muss ein Schrei­ben der Hei­m­in­sti­tu­tio­nen bei­lie­gen, in dem die­se ih­re fi­nan­zi­el­le Aus­stat­tung des NFS und ih­re struk­tu­rel­len Aus­bau­plä­ne zu­si­chern. Der SNF be­rück­sich­tigt bei sei­nem Ent­scheid auch die Er­geb­nis­se sei­ner Zwi­sche­ne­va­lua­ti­on.

3 Heisst der SNF ein Ver­län­ge­rungs­ge­such gut, so wird für die neue Fi­nan­zie­rungs­pe­ri­ode ein neu­er Ver­trag nach Ar­ti­kel 15 ge­schlos­sen.18

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

Art. 17 Monitoring, Berichterstattung und Evaluation  

1 Der SNF sorgt für ein Mo­ni­to­ring der lau­fen­den NFS. Er setzt für das Mo­ni­to­ring je­des NFS ein in­ter­na­tio­na­les Be­gleit­ko­mi­tee ein.19

2 Er er­ar­bei­tet für je­den ab­ge­schlos­se­nen NFS einen Schluss­be­richt. Die­ser er­hält den fi­nan­zi­el­len Ab­schluss so­wie einen Be­richt über die wis­sen­schaft­li­chen und die struk­tu­rel­len Er­geb­nis­se. Er nimmt dar­in ei­ne ab­sch­lies­sen­de Be­wer­tung hin­sicht­lich der mit dem NFS ver­folg­ten Haupt­zie­le vor. Da­zu stützt er sich auf ent­spre­chen­de Schluss­be­rich­te der NFS-Lei­tung so­wie auf die Be­ur­tei­lung des in­ter­na­tio­na­len Be­gleit­ko­mi­tees.

3 Das SBFI ent­schei­det nach Rück­spra­che mit dem SNF, ob ein ab­ge­schlos­se­ner NFS oder ei­ne ab­ge­schlos­se­ne NFS-Se­rie oder das In­stru­ment NFS an sich im Auf­trag des SBFI ei­ner um­fas­sen­den Wir­kungs­prü­fung un­ter der Leit­fra­ge der Ziel­er­rei­chung un­ter­zo­gen wird. Es ent­schei­det nach Rück­spra­che mit dem SNF über die Mo­da­li­tä­ten ei­ner all­fäl­li­gen Prü­fung und er­teilt die ent­spre­chen­den Auf­trä­ge.

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

Art. 18 Abbruch von NFS  

1 Heisst der SNF ein Ver­län­ge­rungs­ge­such für einen NFS nicht gut, so be­an­tragt er dem WBF des­sen Ab­bruch.

2 Das WBF ent­schei­det vor Ab­lauf ei­ner Fi­nan­zie­rungs­pe­ri­ode dar­über, ob der NFS nach Ab­lauf der Fi­nan­zie­rungs­pe­ri­ode wei­ter­ge­führt wird. Das Ent­scheid­ver­fah­ren rich­tet sich sinn­ge­mä­ss nach den Be­stim­mun­gen von Ar­ti­kel 13 Ab­sät­ze 2–7.

3 So­fern die Um­stän­de es er­for­dern, kann das WBF auf An­trag des SNF auch ent­schei­den, dass ein NFS wäh­rend ei­ner lau­fen­den Fi­nan­zie­rungs­pe­ri­ode ab­ge­bro­chen wird.

4 Der SNF ge­währt im Fal­le ei­nes Ab­bruchs ei­nes NFS ei­ne Aus­lauf­fi­nan­zie­rung von höchs­tens zwölf Mo­na­ten.

Art. 19 Verfahren  

Das WBF re­gelt in ei­ner Ver­ord­nung die Ein­zel­hei­ten des Ver­fah­rens zur Aus­schrei­bung, Aus­wahl und Eva­lua­ti­on der NFS.

4. Abschnitt: Reserven des SNF20

20 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

(Art. 10 Abs. 6 FIFG)

Art. 19a Überschreiten des Höchstsatzes der Reserven  

1 Der SNF darf in ei­nem Ka­len­der­jahr (Rech­nungs­jahr n) den Höchst­satz von 15 Pro­zent des vom Par­la­ment be­wil­lig­ten Bun­des­bei­trags für den SNF aus­nahms­wei­se über­schrei­ten, wenn:

a.
das To­tal der Re­ser­ven 20 Pro­zent der Sum­me der nicht bi­lan­zier­ten Ver­pflich­tun­gen des SNF für die bei­den Fol­ge­jah­re (Jah­re n+1 und n+2) nicht über­schrei­tet; und
b.
der Höchst­satz von 15 Pro­zent des vor­aus­sicht­li­chen jähr­li­chen Bun­des­bei­trags für den SNF für das Fol­ge­jahr (n+3) ein­ge­hal­ten ist.

2 Der SNF legt dem SBFI ei­ne ent­spre­chen­de, jähr­lich ak­tua­li­sier­te Re­ser­ve­pla­nung vor.

3 Das SBFI nimmt da­von Kennt­nis und be­wil­ligt nach vor­gän­gi­ger Kon­sul­ta­ti­on der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­ver­wal­tung ei­ne all­fäl­li­ge Aus­nah­me nach Ab­satz 1.

2. Kapitel: Forschungsförderung durch die Bundesverwaltung

1. Abschnitt: Beiträge an Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung

(Art. 15 FIFG)

Art. 20 Gesuchs- und Prüfverfahren; Entscheid  

1 For­schungs­ein­rich­tun­gen rei­chen ih­re Ge­su­che um Bei­trä­ge dem SBFI ein.

2 Das Ge­such muss ent­hal­ten:

a.
An­ga­ben über Auf­ga­ben und Or­ga­ni­sa­ti­on der ge­such­stel­len­den Ein­rich­tung;
b.
ei­ne Dar­stel­lung der ge­gen­wär­ti­gen und der ge­plan­ten Tä­tig­kei­ten und der Grün­de, warum da­für ein Bun­des­bei­trag ge­leis­tet wer­den soll;
c.
ei­ne Über­sicht über die zur Er­fül­lung der Auf­ga­ben be­nö­tig­ten Auf­wen­dun­gen, die fi­nan­zi­el­le Si­tua­ti­on und die vom Bund er­war­te­ten Leis­tun­gen.

3 Das WBF re­gelt das Prüf­ver­fah­ren in ei­ner Ver­ord­nung.

4 Es ent­schei­det im Rah­men des ver­füg­ba­ren Kre­dits über die Bei­trä­ge.

Art.21 Bemessung der Beiträge für Forschungsinfrastrukturen und Forschungsinstitutionen  

1 Die Bei­trags­sät­ze nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 5 FIFG so­wie die im Ein­zel­fall mass­ge­bli­chen Bei­trags­sät­ze gel­ten als Durch­schnitts­wer­te für die je­wei­li­ge BFI-Pe­ri­ode.

2 Die Kos­ten­be­tei­li­gung der Kan­to­ne, der an­de­ren öf­fent­li­chen Ge­mein­we­sen, der Hoch­schu­len und der Pri­va­ten kann in Form von Geld- oder Sach­leis­tun­gen er­fol­gen.

3 Ei­ne Kos­ten­be­tei­li­gung aus­sch­liess­lich über Sach­leis­tun­gen ist nur bei Hoch­schu­len zu­läs­sig.

4 All­fäl­li­ge Sach­leis­tun­gen müs­sen ein­deu­tig als Ein­nah­men der For­schungs­in­fra­struk­tur oder der For­schungs­in­sti­tu­ti­on aus­ge­wie­sen und ver­bucht wer­den.21

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

Art. 22 Bemessung der Beiträge für Technologiekompetenzzentren  

1 Die Bei­trags­sät­ze nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 5 FIFG so­wie die im Ein­zel­fall mass­ge­bli­chen Bei­trags­sät­ze gel­ten als Durch­schnitts­wer­te für die je­wei­li­ge BFI-Pe­ri­ode.

2 Die Kos­ten­be­tei­li­gung der Kan­to­ne, der an­de­ren öf­fent­li­chen Ge­mein­we­sen, der Hoch­schu­len und der Pri­va­ten und die Bei­trä­ge der Wirt­schaft aus For­schungs- und Ent­wick­lungs­ko­ope­ra­tio­nen kön­nen in Form von Geld- oder Sach­leis­tun­gen er­fol­gen.

3 Ei­ne Kos­ten­be­tei­li­gung aus­sch­liess­lich über Sach­leis­tun­gen ist nur bei Hoch­schu­len zu­läs­sig.

4 All­fäl­li­ge Sach­leis­tun­gen müs­sen ein­deu­tig als Ein­nah­men des Tech­no­lo­gie­kom­pe­tenz­zen­trums aus­ge­wie­sen und ver­bucht wer­den.22

5 Neue Ak­ti­vi­täts­ge­bie­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 15 Ab­satz 6 FIFG müs­sen von be­ste­hen­den For­schungs­schwer­punk­ten an­de­rer Hoch­schul­for­schungs­stät­ten ab­grenz­bar und von na­tio­na­ler Be­deu­tung sein.

6 Beim Auf­bau neu­er Ak­ti­vi­täts­ge­bie­te kön­nen bei der Be­rech­nung der Grund­fi­nan­zie­rung all­fäl­li­ge kom­pe­ti­ti­ve For­schungs­mit­tel wäh­rend höchs­tens zwei­er BFI-Pe­ri­oden be­rück­sich­tigt wer­den. Die An­rech­nung der ent­spre­chen­den For­schungs­mit­tel setzt vor­aus, dass die­se dem neu­en Ak­ti­vi­täts­ge­biet zu­ge­ord­net wer­den kön­nen.

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

Art. 23 Weitere Voraussetzungen für Beiträge an Technologiekompetenzzentren  

Für die Ge­wäh­rung von Bei­trä­gen an Tech­no­lo­gie­kom­pe­tenz­zen­tren, die im Rah­men ih­rer Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 4 Buch­sta­be a FIFG ei­ge­ne Start-ups grün­den oder sich an de­ren Grün­dung be­tei­li­gen, gel­ten die fol­gen­den wei­te­ren Vor­aus­set­zun­gen:

a.
Das Tech­no­lo­gie­kom­pe­tenz­zen­trum grün­det ei­ge­ne Start-ups oder be­tei­ligt sich an der Grün­dung von Start-ups nur dann, wenn die ent­spre­chen­de Tech­no­lo­gie (Pro­duk­te oder Ver­fah­ren) im Rah­men ei­nes sei­ner For­schungs­pro­gram­me ent­wi­ckelt oder ver­bes­sert wur­de.
b.
Es grün­det ei­ge­ne Start-ups nur dann, wenn am For­schungs­pro­gramm nach Buch­sta­be a be­tei­lig­te In­dus­trie­part­ner auf die wirt­schaft­li­che Ver­wer­tung des ge­ne­rier­ten geis­ti­gen Ei­gen­tums ver­zich­ten.
c.
Es er­bringt zu­guns­ten des Start-up kei­ne Geld­leis­tun­gen und kei­ne nicht ab­ge­gol­te­nen Sach­leis­tun­gen. Hin­ge­gen kann es dem je­wei­li­gen Start-up aus dem mass­ge­bli­chen For­schungs­pro­jekt ge­ne­rier­tes geis­ti­ges Ei­gen­tum so­wie zu­ge­hö­ri­ge Nut­zungs­rech­te un­ent­gelt­lich über­tra­gen.
d.
Es weist Ein­künf­te aus Pa­tent­ver­käu­fen, Li­zenz­zah­lun­gen und Ver­äus­se­run­gen von Be­tei­li­gun­gen an Start-ups aus und in­ves­tiert die­se nach­weis­lich in den or­dent­li­chen Be­trieb.

2. Abschnitt: Ressortforschung des Bundes

(Art. 16 FIFG)

Art. 24 Bundesmittel für die Ressortforschung  

1 Bun­des­bei­trä­ge zur Durch­füh­rung von For­schungs­pro­gram­men so­wie Over­head­bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 39 wer­den im Rah­men von Ver­trä­gen oder von Ver­fü­gun­gen fest­ge­legt.

2 Im Fal­le von Auf­trags­for­schung ver­gü­tet die Bun­des­ver­wal­tung Auf­wen­dun­gen, die zur Ver­trags­er­fül­lung not­wen­dig sind.

Art. 25 Qualitätssicherung und Verwertung der Ressortforschungsresultate  

1 Der in­ter­de­par­te­men­ta­le Ko­or­di­na­ti­ons­aus­schuss für die Res­sort­for­schung be­rück­sich­tigt beim Er­lass sei­ner Richt­li­ni­en über die Qua­li­täts­si­che­rung die Grund­sät­ze der Qua­li­täts­si­che­rung der För­der­or­ga­ne.

2 Die Bun­des­stel­len re­geln in den Ver­trä­gen oder den Ver­fü­gun­gen im Be­reich der Res­sort­for­schung die Rech­te an den ge­won­ne­nen For­schungs­re­sul­ta­ten und de­ren Nut­zung.

3. Kapitel: Innovationsförderung

(Art. 18–25 FIFG; Art. 23 SAFIG)23

23 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

Art. 26 Grundlagen für die Innovationsförderung  

(Art. 18 Abs. 3 FIFG)

1 Das SBFI er­ar­bei­tet Grund­la­gen für die In­no­va­ti­ons­för­de­rung, na­ment­lich die in­no­va­ti­ons­po­li­ti­sche Stra­te­gie, und un­ter­brei­tet sie dem Bun­des­rat al­le vier Jah­re im Rah­men der BFI-Bot­schaft.

2 Es ko­or­di­niert sich da­bei mit der In­no­suis­se so­wie mit an­de­ren Bun­des­stel­len und si­chert in ge­eig­ne­ter Form den Ein­be­zug der Wirt­schaft so­wie der Hoch­schul­or­ga­ne.24

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

Art. 26a Sitz der Innosuisse 25  

(Art. 1 Abs. 5 SA­FIG)

Die In­no­suis­se hat ih­ren Sitz in Bern.

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

Art. 27 Evaluation der Innovationsförderung  

(Art. 18 Abs. 4 FIFG)

1 Das SBFI stellt die Eva­lua­ti­on der Wirk­sam­keit und der Ef­fi­zi­enz der In­no­va­ti­ons­för­de­rung si­cher.

2 Es er­stat­tet dem Bun­des­rat über das Er­geb­nis al­le vier Jah­re im Rah­men der BFI-Bot­schaft Be­richt.

Art. 2826  

26 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

Art. 29 und 3027  

27 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

Art. 31 Bundesbeitrag zur Deckung des Betriebsaufwands der für die Errichtung des Innovationsparks verantwortlichen Institution 28  

1 Das SBFI kann der für die Er­rich­tung des In­no­va­ti­ons­parks ver­ant­wort­li­chen In­sti­tu­ti­on auf Ge­such hin einen Bei­trag an den Be­trieb ih­rer Ge­schäfts­stel­le ge­wäh­ren.

2 Der Bei­trag dient der De­ckung der an­re­chen­ba­ren Kos­ten der Ge­schäfts­stel­le, die zur Er­fül­lung der Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 4 des Öf­fent­lich-recht­li­chen Ver­trags vom 21. De­zem­ber 201629 zwi­schen dem Schwei­ze­ri­schen Bun­des­rat und der Stif­tung «Swit­zer­land In­no­va­ti­on» über den In­no­va­ti­ons­park not­wen­dig sind.

3 Als an­re­chen­ba­re Kos­ten gel­ten:

a.
die Lohn­kos­ten, so­weit sie das für ver­gleich­ba­re Funk­tio­nen Üb­li­che nicht über­stei­gen, und die Ar­beit­ge­ber­bei­trä­ge an die So­zi­al­ver­si­che­run­gen;
b.
die Sach- und Be­triebs­kos­ten zur Er­brin­gung der Leis­tun­gen nach der Leis­tungs­ver­ein­ba­rung zwi­schen dem SBFI und der ver­ant­wort­li­chen In­sti­tu­ti­on (Art. 5a des Ver­trags);
c.
die orts­üb­li­chen und ver­tret­ba­ren Miet­kos­ten für die von der ver­ant­wort­li­chen In­sti­tu­ti­on be­nö­tig­ten Räu­me.

4 Mit dem Bei­trag an die Be­triebs­kos­ten wird auch die Be­ar­bei­tung der Ge­su­che für Bürg­schaf­ten und die Über­wa­chung der lau­fen­den Bürg­schaf­ten ab­ge­gol­ten.

5 Das SBFI ver­fügt jähr­lich den Höchst­be­trag für den Bei­trag des Bun­des.

6 Es ver­gü­tet nur die tat­säch­lich ent­stan­de­nen und nach­ge­wie­se­nen Auf­wen­dun­gen. All­fäl­li­ge nicht be­an­spruch­te Mit­tel aus dem Bun­des­bei­trag ei­nes Jah­res wer­den nach Vor­lie­gen der Jah­res­rech­nung der ver­ant­wort­li­chen In­sti­tu­ti­on mit dem Bun­des­bei­trag des Fol­ge­jah­res ver­rech­net.

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. März 2021, in Kraft seit 15. April 2021 (AS 2021 187).

29 BBl 2021 705

Art. 32 Gesuch um Bundesbeitrag 30  

1 Die für die Er­rich­tung des In­no­va­ti­ons­parks ver­ant­wort­li­che In­sti­tu­ti­on reicht für den jähr­li­chen Bun­des­bei­trag an den Be­trieb der Ge­schäfts­stel­le bis spä­tes­tens En­de des Vor­jah­res beim SBFI ein Ge­such ein.

2 Das Ge­such muss ins­be­son­de­re Fol­gen­des ent­hal­ten:

a.
das Bud­get der ver­ant­wort­li­chen In­sti­tu­ti­on;
b.
ei­ne Auf­stel­lung der ge­plan­ten Tä­tig­kei­ten und Mass­nah­men zur Er­fül­lung der Auf­ga­ben ge­mä­ss der Leis­tungs­ver­ein­ba­rung nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 3 Buch­sta­be b.

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. März 2021, in Kraft seit 15. April 2021 (AS 2021 187).

4. Kapitel: Beiträge zur Abgeltung des Overhead

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 33 Zweck der Overheadbeiträge 31  

Bei­trä­ge für in­di­rek­te For­schungs­kos­ten (Over­head) stel­len einen Bei­trag an die Kos­ten dar, die den In­sti­tu­tio­nen durch For­schungs­vor­ha­ben ent­ste­hen, die der SNF, die In­no­suis­se und die Bun­des­ver­wal­tung im Rah­men ih­rer For­schungs- und In­no­va­ti­ons­för­de­rung un­ter­stüt­zen.

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

Art. 34 Berichterstattung und Kontrolle  

1 Der SNF und die In­no­suis­se er­stat­ten dem SBFI pro Bei­trags­pe­ri­ode Be­richt über ih­re Over­head­bei­trags­zu­spra­chen. Sie le­gen da­bei na­ment­lich die Bei­trags­ver­tei­lung nach In­sti­tu­tio­nen, nach För­der­in­stru­men­ten und nach Fach­be­rei­chen dar.

2 Das SBFI prüft im Rah­men sei­ner Kon­trol­l­auf­ga­ben, ob der im mass­ge­bli­chen Fi­nan­zie­rungs­be­schluss fest­ge­leg­te Bei­trags­höchst­satz ein­ge­hal­ten ist, und ge­neh­migt ge­ge­be­nen­falls den Be­richt.

3 Die Ein­hei­ten der Bun­des­ver­wal­tung er­stat­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 52 FIFG Be­richt.

2. Abschnitt: Overheadbeiträge des SNF

(Art. 10 Abs. 4 zweiter Satz FIFG)

Art. 35 Bemessung, Ausrichtung und Auszahlung  

1 Der SNF be­misst die Over­head­bei­trä­ge auf­grund der von ihm im Vor­jahr be­wil­lig­ten Pro­jekt­bei­trä­ge im Rah­men:

a.
der be­wil­lig­ten Kre­di­te; und
b.
des Bei­trags­höchst­sat­zes, den das Par­la­ment im mass­ge­bli­chen Fi­nan­zie­rungs­be­schluss fest­ge­legt hat.

2 Er be­wil­ligt die Bei­trä­ge mit­tels Ver­fü­gung.

3 Die Aus­zah­lung der Bei­trä­ge er­folgt je zur Hälf­te am En­de des ers­ten und des drit­ten Quar­tals des Ka­len­der­jah­res.

Art. 36 Reglement  

1 Der SNF er­lässt ein Re­gle­ment über die Over­head­bei­trä­ge. Dar­in re­gelt er na­ment­lich:

a.
die För­der­in­stru­men­te, die ein An­recht auf Over­head­bei­trä­ge ge­ben kön­nen;
b.
die Rück­zah­lung von Over­head­bei­trä­gen in be­grün­de­ten Fäl­len wie bei­spiels­wei­se bei Nicht­durch­füh­rung ei­nes Pro­jekts.

2 Das Re­gle­ment be­darf der Ge­neh­mi­gung durch den Bun­des­rat.

3. Abschnitt: Overheadbeiträge der Innosuisse

(Art. 23 Abs. 2 FIFG)32

32 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

Art. 37 Bemessung, Ausrichtung und Auszahlung 33  

1 Die In­no­suis­se be­misst die Over­head­bei­trä­ge auf­grund der von ihr im Ka­len­der­jahr be­wil­lig­ten Pro­jekt­bei­trä­ge im Rah­men:

a.
der be­wil­lig­ten Kre­di­te; und
b.
des Bei­trags­höchst­sat­zes, den das Par­la­ment im mass­ge­bli­chen Fi­nan­zie­rungs­be­schluss fest­ge­legt hat.

2 Sie legt die Bei­trags­hö­he im Rah­men der Pro­jekt­ge­neh­mi­gung fest.

3 Die Aus­zah­lung der Over­head­bei­trä­ge er­folgt im Rah­men der Aus­zah­lung der Bei­trä­ge für die di­rek­ten For­schungs­kos­ten.

33 In Kraft seit 1. Jan. 2017.

Art. 38 Beitragsverordnung 34  

Die In­no­suis­se legt die Ein­zel­hei­ten der Ge­wäh­rung von Over­head­bei­trä­gen in ih­rer Bei­trags­ver­ord­nung fest.

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

4. Abschnitt: Overheadbeiträge in der Ressortforschung

(Art. 16 Abs. 6 zweiter Satz FIFG)

Art. 39  

1 Die Bun­des­ver­wal­tung weist Over­head­bei­trä­ge für Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 2 Buch­sta­ben c und d FIFG in ih­ren Ent­schei­den ge­son­dert aus.35

2 Für die Be­rech­nung der Over­head­bei­trä­ge gilt höchs­tens der vom Par­la­ment fest­ge­leg­te Bei­trags­höchst­satz für die Over­head­bei­trä­ge des SNF.

3 Die Aus­zah­lung der Over­head­bei­trä­ge er­folgt im Rah­men der Aus­zah­lung der Bei­trä­ge für die di­rek­ten For­schungs­kos­ten.

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

5. Kapitel: Massnahmen zur Förderung der Verwertung von Forschungsresultaten als zusätzliche Fördervoraussetzungen

(Art. 27 FIFG)

Art. 40 Massnahmen zur Förderung der Verwertung von Forschungsresultaten  

1 Die För­der­or­ga­ne ent­schei­den im Ein­zel­fall, ob sie die Ge­wäh­rung von Bun­des­mit­teln an Be­din­gun­gen über die Ver­wen­dung von For­schungs­re­sul­ta­ten im Sin­ne von Ar­ti­kel 27 Ab­sät­ze 1 und 2 FIFG knüp­fen wol­len.

2 Ent­schei­den die För­der­or­ga­ne im Sin­ne von Ab­satz 1, so gel­ten die fol­gen­den Re­geln:

a.
For­schen­de, die in Aus­übung ih­rer mit Bun­des­mit­teln fi­nan­zier­ten Tä­tig­kei­ten im­ma­te­ri­al­gü­ter­recht­lich re­le­van­te For­schungs­re­sul­ta­te er­zeu­gen, ha­ben die ar­beit­ge­ben­de Hoch­schul­for­schungs­stät­te zu in­for­mie­ren.
b.
For­schen­de und ih­re ar­beit­ge­ben­den Hoch­schul­for­schungs­stät­ten ver­pflich­ten sich, den Schutz des geis­ti­gen Ei­gen­tums an For­schungs­re­sul­ta­ten nicht durch vor­zei­ti­ge Ver­öf­fent­li­chun­gen oder in an­de­rer Wei­se zu be­ein­träch­ti­gen.
c.
Ver­wer­tet die ar­beit­ge­ben­de Hoch­schul­for­schungs­stät­te Im­ma­te­ri­al­gü­ter­rech­te an For­schungs­re­sul­ta­ten, so leis­tet sie den For­schen­den ei­ne an­ge­mes­se­ne Ent­schä­di­gung nach den Grund­sät­zen von Ar­ti­kel 332 Ab­satz 4 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts36. Vor­be­hal­ten blei­ben spe­zi­al­recht­li­che Be­stim­mun­gen.
d.
Trifft die ar­beit­ge­ben­de Hoch­schul­for­schungs­stät­te nach er­folg­ter In­for­ma­ti­on durch die For­schen­den in­ner­halb fall­wei­se zu ver­ein­ba­ren­der Zeit kei­ne Mass­nah­men, um die Ver­wer­tung der Im­ma­te­ri­al­gü­ter­rech­te an den For­schungs­re­sul­ta­ten zu för­dern, so kön­nen die For­schen­den die Rück­über­tra­gung der Im­ma­te­ri­al­gü­ter­rech­te ver­lan­gen.
e.
Wer­den an ei­ner Hoch­schul­for­schungs­stät­te in Aus­übung ei­ner mit Bun­des­mit­teln so­wie Mit­teln Drit­ter fi­nan­zier­ten Tä­tig­keit im­ma­te­ri­al­gü­ter­recht­lich re­le­van­te For­schungs­re­sul­ta­te er­zeugt, so ist die Hoch­schul­for­schungs­stät­te min­des­tens im Ver­hält­nis der Bun­des­mit­tel zu den Ge­samt­kos­ten des be­tref­fen­den For­schungs­pro­jekts an den Ein­nah­men aus der Ver­wer­tung der Im­ma­te­ri­al­gü­ter­rech­te be­tei­ligt. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 41.

3 Kommt ei­ne ar­beit­ge­ben­de Hoch­schul­for­schungs­stät­te oder nicht­kom­mer­zi­el­le For­schungs­stät­te aus­ser­halb des Hoch­schul­be­reichs ih­ren an die Ge­wäh­rung von Bun­des­mit­teln ge­knüpf­ten Ver­pflich­tun­gen zur Ver­wer­tung der For­schungs­re­sul­ta­te nicht nach, so kön­nen die För­der­or­ga­ne die zu­ge­sag­ten Bei­trä­ge kür­zen oder die aus­be­zahl­ten Bei­trä­ge zu­rück­for­dern.

Art. 41 Regelung des geistigen Eigentums und der Nutzungsrechte in Innovationsprojekten  

1 Die In­no­suis­se ent­schei­det bei je­dem Ge­such, ob sie die Ge­wäh­rung von Bei­trä­gen an die Be­din­gung knüp­fen will, dass die For­schungs- und die Um­set­zungs­part­ner ei­ne Ver­ein­ba­rung über das geis­ti­ge Ei­gen­tum und die Nut­zungs­rech­te vor­le­gen.

2 Ei­ne Ver­ein­ba­rung nach Ab­satz 1 muss Fol­gen­des ent­hal­ten:

a.
ei­ne Re­ge­lung über die Ei­gen­tums­rech­te an den Er­geb­nis­sen des un­ter­stütz­ten In­no­va­ti­ons­pro­jekts;
b.
ei­ne Re­ge­lung über die Nut­zung und Ver­wer­tung des aus dem un­ter­stütz­ten In­no­va­ti­ons­pro­jekt re­sul­tie­ren­den geis­ti­gen Ei­gen­tums;
c.
ei­ne Re­ge­lung über die Nut­zung und Ver­wer­tung ei­nes all­fäl­li­gen in das un­ter­stütz­te In­no­va­ti­ons­pro­jekt ein­ge­brach­ten geis­ti­gen Ei­gen­tums;
d.
all­fäl­li­ge Ent­schä­di­gungs­an­sprü­che;
e.
Ge­heim­hal­tungs­pflich­ten und Pu­bli­ka­ti­ons­rech­te.

3 Die Um­set­zungs­part­ner ha­ben im Be­reich ih­rer Gü­ter und Dienst­leis­tun­gen min­des­tens das Recht auf die un­ent­gelt­li­che, nicht-ex­klu­si­ve Nut­zung und Ver­wer­tung der Er­geb­nis­se des un­ter­stütz­ten In­no­va­ti­ons­pro­jekts. Die­ses Recht muss in der Ver­ein­ba­rung fest­ge­legt wer­den.

4 Das Nut­zungs- und Ver­wer­tungs­recht der Um­set­zungs­part­ner nach Ab­satz 3 kann dann ex­klu­siv sein, wenn es sich auf­grund der Si­tua­ti­on der Um­set­zungs­part­ner auf dem Markt auf­drängt. Die Ver­ein­ba­rung be­rück­sich­tigt die In­ter­es­sen der For­schungs­part­ner.

5 Bei der Fest­le­gung ei­ner Ent­schä­di­gung für ei­ne ex­klu­si­ve Nut­zung und Ver­wer­tung von Pro­jek­t­er­geb­nis­sen des un­ter­stütz­ten In­no­va­ti­ons­pro­jekts durch einen Um­set­zungs­part­ner ist ins­be­son­de­re zu be­ach­ten:

a.
der An­teil der Um­set­zungs­part­ner an der Fi­nan­zie­rung des un­ter­stütz­ten In­no­va­ti­ons­pro­jekts; und
b.
dassdie Ent­schä­di­gungs­pflicht die er­folg­rei­che Ver­wer­tung der Pro­jek­t­er­geb­nis­se nicht ge­fähr­den darf; ei­ne all­fäl­li­ge Ge­fähr­dung ist von den Um­set­zungs­part­nern dar­zu­le­gen.

5a. Kapitel: Datenbekanntgabe durch Forschungsförderungsinstitutionen37

37 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 3. Juni 2016, in Kraft seit 1. Juli 2016 (AS 2016 1843).

(Art. 9 FIFG)

Art. 41a  

1 Die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen kön­nen den ar­beit­ge­ben­den In­sti­tu­tio­nen für Kon­troll- und Voll­zugs­zwe­cke Da­ten aus den ein­ge­gan­ge­nen Bei­trags­ge­su­chen und den För­de­rent­schei­den durch ein Ab­ruf­ver­fah­ren zu­gäng­lich ma­chen.

2 Die ar­beit­ge­ben­de In­sti­tu­ti­on hat Zu­griff aus­sch­liess­lich auf Da­ten über For­schungs­vor­ha­ben, die die For­schen­den an die­ser In­sti­tu­ti­on aus­füh­ren oder aus­zu­füh­ren be­ab­sich­ti­gen. Sie ver­wen­det die Da­ten für:

a.
Stel­lung­nah­men und Be­stä­ti­gun­gen, die die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen für die Be­ar­bei­tung die­ser Ge­su­che und für die Aus­rich­tung der Bei­trä­ge be­nö­ti­gen;
b.
die Bei­trags­ver­wal­tung;
c.
die Eva­lua­ti­on der Ver­wen­dung von Dritt­mit­teln.

3 Über das Ab­ruf­ver­fah­ren sind kei­ne be­son­ders schüt­zens­wer­ten Per­so­nen­da­ten im Sin­ne von Ar­ti­kel 5 Buch­sta­be c des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sep­tem­ber 202038 zu­gäng­lich.39

38 SR 235.1

39 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 50 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

6. Kapitel: Internationale Zusammenarbeit

1. Abschnitt: Verträge und Absichtserklärungen, Teilnahme der Schweiz an internationalen Kooperationen

(Art. 28 Abs. 2 FIFG)

Art. 42 Verträge und Absichtserklärungen  

1 Das WBF ist be­fugt, im Rah­men der in­ter­na­tio­na­len Zu­sam­men­ar­beit im Be­reich von For­schung und In­no­va­ti­on völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 7a Ab­satz 2 des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199740 ab­zu­sch­lies­sen. Vor­be­hal­ten blei­ben spe­zi­al­recht­li­che Be­stim­mun­gen.

2 Das WBF ist im Rah­men sei­ner Kom­pe­tenz nach Ab­satz 1 be­fugt, Ab­sichts­er­klä­run­gen zur För­de­rung der in­ter­na­tio­na­len Zu­sam­men­ar­beit im Be­reich von For­schung und In­no­va­ti­on ab­zu­sch­lies­sen.41

3 Es kann die Kom­pe­ten­zen nach den Ab­sät­zen 1 und 2 dem SBFI über­tra­gen.

40 SR 172.010

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

Art. 43 Erneuerung von Schweizer Delegationen im Rahmen internationaler Kooperationen  

1 Das SBFI ist be­fugt, im Rah­men der völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­ge über die in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit im Be­reich von For­schung und In­no­va­ti­on die Wie­der­wahl oder Er­neue­rung der Schwei­zer De­le­ga­tio­nen in den Aus­schüs­sen von in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen, Pro­gram­men und Zu­sam­men­ar­beitspro­jek­ten zu be­schlies­sen.

2 Es lädt wei­te­re Bun­des­stel­len und die For­schungs­or­ga­ne, die auf­grund ih­res Tä­tig­keits­ge­biets am Ein­sitz in De­le­ga­tio­nen mit­in­ter­es­siert sein könn­ten, ein, Vor­schlä­ge für De­le­ga­ti­ons­mit­glie­der so­wie Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten zu un­ter­brei­ten.

Art. 4442  

42 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

2. Abschnitt: Beiträge zur Förderung schweizerischer Mitarbeit an Vorhaben internationaler Organisationen und Programme; Information und Beratung

(Art. 29 Abs. 1 Bst. a, b, f und g FIFG)

Art. 45 Zweck der Beiträge  

1 Die Bei­trä­ge er­mög­li­chen es in­ter­es­sier­ten schwei­ze­ri­schen Stel­len, im Rah­men ei­ner In­sti­tu­ti­on oder Or­ga­ni­sa­ti­on:

a.
sich auf in­ter­na­tio­na­le Pro­jek­te und Pro­gram­me vor­zu­be­rei­ten oder an ih­nen teil­zu­neh­men;
b.
sich in Vor­ha­ben zu in­te­grie­ren, die für die zu­künf­ti­ge schwei­ze­ri­sche For­schungs- und In­no­va­ti­ons­po­li­tik, für den Wis­sen­schafts­stand­ort Schweiz
oder für die Prä­senz der Schwei­zer Wis­sen­schaft im Aus­land von gros­ser Be­deu­tung sind;
c.
die In­fra­struk­tur in­ter­na­tio­na­ler wis­sen­schaft­li­cher Or­ga­ni­sa­tio­nen zu nut­zen.

2 Vor­be­hal­ten blei­ben völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge so­wie spe­zi­al­recht­li­che Be­stim­mun­gen, na­ment­lich für die Teil­nah­me an den For­schungs­rah­men­pro­gram­men der Eu­ro­päi­schen Uni­on und die na­tio­na­len Ak­ti­vi­tä­ten im Be­reich der Raum­fahrt.43

43 Fas­sung ge­mä­ss Art. 20 der V vom 17. Dez. 2021 über die För­de­rung von na­tio­na­len Ak­ti­vi­tä­ten im Be­reich der Raum­fahrt, in Kraft seit 1. Fe­br. 2022 (AS 2021 929).

Art. 46 Beitragsvoraussetzungen und -bemessungen  

1 Bei­trä­ge kön­nen den In­sti­tu­tio­nen und Or­ga­ni­sa­tio­nen ge­währt wer­den, wenn:

a.
das Vor­ha­ben von ge­samtschwei­ze­ri­schem In­ter­es­se ist;
b.
die Be­tei­li­gung der Schweiz oh­ne Fi­nanz­hil­fen des Bun­des nicht mög­lich ist;
c.
das Vor­ha­ben von ei­ner In­sti­tu­ti­on oder Or­ga­ni­sa­ti­on ge­tra­gen wird, die Ge­währ bie­tet, dass die Bei­trä­ge ef­fi­zi­ent ein­ge­setzt und der ad­mi­nis­tra­ti­ve Auf­wand ge­ring ge­hal­ten wird.44

2 Bei­trä­ge wer­den je­weils für höchs­tens fünf Jah­re ge­währt. Ei­ne oder meh­re­re Ver­län­ge­run­gen der Un­ter­stüt­zung um je­weils höchs­tens fünf Jah­re sind mög­lich. Vor je­der Ver­län­ge­rung wird die Be­rech­ti­gung über­prüft.

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

Art. 47 Antrag  

Die Ge­su­che um Bei­trä­ge sind beim SBFI ein­zu­rei­chen. Sie müs­sen fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
den Na­men der Ge­such­stel­le­rin oder des Ge­such­stel­lers;
b.
die In­sti­tu­ti­on oder Or­ga­ni­sa­ti­on, der ein Bei­trag ge­währt wer­den soll;
c.
ei­ne Be­schrei­bung des Vor­ha­bens (Pro­gramm oder Pro­jekt), ein­sch­liess­lich Fi­nanz­rah­men;
d.
Ei­gen­leis­tun­gen und sons­ti­ge Be­tei­li­gun­gen so­wie wei­te­re Fi­nan­zie­rungs­quel­len und Leis­tun­gen Drit­ter;
e.
ei­ne Be­grün­dung für ei­ne schwei­ze­ri­sche Teil­nah­me, ins­be­son­de­re An­ga­ben über die wis­sen­schaft­li­che Be­deu­tung und das In­ter­es­se der Schweiz;
f.
den be­an­trag­ten Bei­trag des Bun­des.
Art. 48 Konsultationen  

Das SBFI kon­sul­tiert an­de­re Äm­ter oder For­schungs­or­ga­ne, die durch das Vor­ha­ben be­trof­fen sein oder ein In­ter­es­se ha­ben kön­nen.

Art. 49 Entscheid 45  

1 Über Bei­trä­ge bis 3 Mil­li­on Fran­ken ent­schei­det das SBFI.

2 Über Bei­trä­ge von mehr als 3 Mil­lio­nen Fran­ken ent­schei­det das WBF. Das SBFI stellt An­trag.

3 Für Bei­trä­ge von mehr als 5 Mil­lio­nen Fran­ken muss vor­gän­gig die Zu­stim­mung des Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­de­par­te­men­tes ein­ge­holt wer­den. Kommt in ei­nem sol­chen Fall kei­ne Ei­ni­gung zu­stan­de, so ent­schei­det der Bun­des­rat auf An­trag des WBF.

4 Die Bei­trä­ge kön­nen durch Ver­fü­gun­gen oder im Rah­men von Ver­trä­gen ge­währt wer­den.

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

Art. 50 Information und Beratung 46  

1 Das SBFI kann For­schungs­or­ga­ne, Or­ga­ni­sa­tio­nen und Un­ter­neh­men mit Sitz in der Schweiz über die vom Bund un­ter­stütz­ten Ak­ti­vi­tä­ten be­züg­lich in­ter­na­tio­na­ler Pro­gram­me und Pro­jek­te in­for­mie­ren und sie bei der Er­ar­bei­tung und Ein­rei­chung von Ge­su­chen be­ra­ten.

2 Es kann Bei­trä­ge aus­rich­ten an nicht­kom­mer­zi­el­le In­sti­tu­tio­nen und Or­ga­ni­sa­tio­nen für die In­for­ma­ti­ons- und Be­ra­tungs­tä­tig­kei­ten nach Ar­ti­kel 29 Ab­satz 1 Buch­sta­be f FIFG.

3 Für die Bei­trä­ge nach Ab­satz 2 legt es in den Ver­trä­gen oder Ver­fü­gun­gen einen jähr­li­chen Höchst­be­trag im Rah­men der ver­füg­ba­ren Mit­tel fest. Da­bei be­rück­sich­tigt es die Per­so­nal-, Miet- und Sach­kos­ten, die in Zu­sam­men­hang mit der In­for­ma­ti­ons- und Be­ra­tungs­tä­tig­keit ste­hen, so­wie an­de­re Mit­tel­zu­flüs­se der öf­fent­li­chen Hand oder Drit­ter.

4 Bei­trä­ge wer­den je­weils für höchs­tens vier Jah­re ge­währt. Ei­ne oder meh­re­re Ver­län­ge­run­gen der Un­ter­stüt­zung um je­weils höchs­tens vier Jah­re sind mög­lich. Vor je­der Ver­län­ge­rung wird die Be­rech­ti­gung über­prüft.

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

3. Abschnitt: Beiträge zur bilateralen wissenschaftlichen Zusammenarbeit ausserhalb internationaler Programme und Organisationen

(Art. 29 Abs. 1 Bst. c FIFG)

Art. 51 Grundsätze  

1 Es kön­nen Bei­trä­ge an Hoch­schul­for­schungs­stät­ten aus­ge­rich­tet wer­den für die Zu­sam­men­ar­beit und den Aus­tausch mit den im Rah­men der in­ter­na­tio­na­len For­schungs- und In­no­va­ti­ons­po­li­tik der Schweiz be­stimm­ten Län­dern und Re­gio­nen.47

2 Die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen schwei­ze­ri­schen und aus­län­di­schen Hoch­schul­for­schungs­stät­ten wird um­ge­setzt über ge­mein­sa­me For­schungs­pro­gram­me, die ge­mein­sa­me Nut­zung von La­bo­ra­to­ri­en, die Ver­lei­hung von ge­mein­sa­men Hoch­schul­ab­schlüs­sen, die Fi­nan­zie­rung von Sti­pen­di­en für den Aus­tausch von Stu­die­ren­den und For­schen­den so­wie durch punk­tu­el­le Pro­jek­te und Pi­lot-Ak­ti­vi­tä­ten.

3 Pro­gram­me und Pro­jek­te wer­den un­ter­stützt, wenn die Part­ner­län­der die Re­zi­pro­zi­tät ge­währ­leis­ten.

4 Recht­fer­ti­gen es das wis­sen­schafts­po­li­ti­sche In­ter­es­se für die Schweiz und die wis­sen­schaft­li­che Ex­zel­lenz ei­nes Pro­jekts, so kann vom Grund­satz der Re­zi­pro­zi­tät ab­ge­se­hen wer­den, so­fern die Trä­ger der Pro­jek­te oder die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen an­ge­mes­se­ne Mit­tel zur Ver­fü­gung stel­len.

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

Art. 52 Verfahren für gemeinsame Projektausschreibungen 48  

1 Das SBFI setzt für die im Rah­men der in­ter­na­tio­na­len For­schungs- und In­no­va­ti­ons­po­li­tik der Schweiz be­stimm­ten Län­der oder Re­gio­nen einen na­tio­na­len Steue­rungs­aus­schuss ein. Die­ser be­stimmt die Aus­rich­tung des Zu­sam­men­ar­beits­pro­gramms aus na­tio­na­ler Sicht.

2 Das SBFI kann für je­des Land oder je­de Re­gi­on ei­ne Schwei­zer Hoch­schul­for­schungs­stät­te als Lea­ding Hou­se be­stim­men, die mit der Ko­or­di­na­ti­on und der Um­set­zung des Zu­sam­men­ar­beits­pro­gramms be­auf­tragt wer­den kann. Da­zu kon­sul­tiert das SBFI swis­su­ni­ver­si­ties. Ist für ein Land oder ei­ne Re­gi­on kein Lea­ding Hou­se ein­ge­setzt, so trifft das SBFI die er­for­der­li­chen Mass­nah­men und Ent­schei­de.

3 Der SNF ist im Auf­trag des SBFI für die Aus­schrei­bung der ge­mein­sa­men For­schungs­pro­jek­te im Rah­men der bi­la­te­ra­len wis­sen­schaft­li­chen Zu­sam­men­ar­beit so­wie für de­ren Eva­lua­ti­on zu­stän­dig. Das Ver­fah­ren rich­tet sich nach den Re­gle­men­ten des SNF und nach der Aus­schrei­bung durch den SNF.

4 Die bi­la­te­ra­len Ver­ein­ba­run­gen mit dem Part­ner­land re­geln die Bil­dung von ge­mein­sa­men Ar­beits­grup­pen und de­ren Auf­ga­ben. Die Ar­beits­grup­pen ent­schei­den na­ment­lich über die Gut­heis­sung oder Ab­leh­nung der im Rah­men der Pro­gram­me ein­ge­reich­ten Pro­jekt­ge­su­che.

5 Das WBF re­gelt in ei­ner Ver­ord­nung die Ver­tre­tung im na­tio­na­len Steue­rungs­aus­schuss und des­sen Ar­beits­wei­se.

48 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

Art. 53 Festsetzung der Beiträge, Leistungsaufträge  

1 Das WBF legt im Rah­men der be­wil­lig­ten Kre­di­te für je­des Zu­sam­men­ar­beits­pro­gramm den Höchst­be­trag für die Durch­füh­rung des Pro­gramms fest, der für die je­wei­li­ge Bei­trags­pe­ri­ode zu­ge­spro­chen wer­den kann.49

2 Das SBFI schliesst mit je­dem Lea­ding Hou­se einen Leis­tungs­ver­trag ab, der die Zie­le der bi­la­te­ra­len Zu­sam­men­ar­beit, die vom Lea­ding Hou­se zu er­brin­gen­den Leis­tun­gen und die Vor­ga­ben zur Be­richt­er­stat­tung (Re­por­ting und Con­trol­ling) fest­legt. Das SBFI kann dem Lea­ding Hou­se im Leis­tungs­ver­trag ei­ne Ent­schei­dungs­kom­pe­tenz für die Aus­wahl ein­zel­ner Pro­jek­te und Pi­lot-Ak­ti­vi­tä­ten über­tra­gen.

3 Die Ein­zel­hei­ten der Auf­ga­ben des SNF und die ent­spre­chen­den Bei­trä­ge wer­den in der Leis­tungs­ver­ein­ba­rung mit dem SNF fest­ge­legt.

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

7. Kapitel: Koordination, Planung und nachhaltige Entwicklung

1. Abschnitt: Koordination durch den Bundesrat

(Art. 41 und 42 FIFG)

Art. 54 Wissenschaftsaussenpolitik  

1 Das SBFI er­ar­bei­tet pe­ri­odisch oder nach Be­darf zu­han­den des Bun­des­ra­tes einen Be­richt im Rah­men der Vor­ga­ben nach Ar­ti­kel 41 Ab­satz 3 FIFG zum Stand und zur Ent­wick­lung der schwei­ze­ri­schen Wis­sen­schafts­aus­sen­po­li­tik. Es be­rück­sich­tigt da­bei:

a.
die Ver­pflich­tun­gen der Schweiz aus völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen;
b.
die Ent­wick­lun­gen im eu­ro­päi­schen und im aus­se­r­eu­ro­päi­schen For­schungs- und In­no­va­ti­ons­raum;
c.
die Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 29 FIFG, die im Rah­men der in­ter­na­tio­na­len Zu­sam­men­ar­beit im Be­reich von For­schung und In­no­va­ti­on ge­trof­fen wur­den.

2 Es ko­or­di­niert sich da­bei mit den für die Aus­sen­po­li­tik zu­stän­di­gen Stel­len des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten so­wie mit wei­te­ren in­ter­es­sier­ten Bun­des­stel­len und kon­sul­tiert den SNF und die In­no­suis­se na­ment­lich hin­sicht­lich der an sie de­le­gier­ten Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 30 FIFG und Ar­ti­kel 3 Ab­satz 3 SA­FIG.50

3 Der Bun­des­rat nimmt vom Be­richt nach Ab­satz 1 Kennt­nis und be­schliesst die not­wen­di­gen Ko­or­di­na­ti­ons­mass­nah­men.

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

Art. 55 Forschungsinfrastrukturen 51  

1 Das SBFI er­ar­bei­tet zu­han­den des WBF pe­ri­odisch oder nach Be­darf einen Be­richt zum Stand und zur Ent­wick­lung von For­schungs­in­fra­struk­tu­ren, ins­be­son­de­re von in­ter­na­tio­na­len Gross­for­schungs­ein­rich­tun­gen und wei­te­ren in­ter­na­tio­nal ko­or­di­nier­ten For­schungs­in­fra­struk­tu­ren un­ter Be­tei­li­gung der Schweiz. Es be­rück­sich­tigt da­bei:

a.
die Ver­pflich­tun­gen der Schweiz aus völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen;
b.
die Ent­wick­lun­gen ins­be­son­de­re im eu­ro­päi­schen For­schungs- und In­no­va­ti­ons­raum hin­sicht­lich der Ein­rich­tung und des Be­triebs in­ter­na­tio­nal ko­or­di­nier­ter For­schungs­in­fra­struk­tu­ren;
c.
die Ent­wick­lungs­prio­ri­tä­ten der Fach­ge­bie­te und Dis­zi­pli­nen in der Schweiz im Be­reich von For­schung und In­no­va­ti­on;
d.
die ent­spre­chen­den Ent­wick­lungs­prio­ri­tä­ten im ETH-Be­reich und an den üb­ri­gen Hoch­schu­len.

2 Es kon­sul­tiert da­bei die be­trof­fe­nen For­schungs­or­ga­ne und Bun­des­stel­len so­wie bei Be­darf den SWR, und stellt die not­wen­di­ge wis­sen­schaft­li­che Ex­per­ti­se si­cher.

3 Es stellt im Wei­te­ren si­cher, dass in Fäl­len, wo sich ein di­rek­ter Zu­sam­men­hang mit den be­son­ders kos­ten­in­ten­si­ven Be­rei­chen nach dem Hoch­schul­för­de­rungs- und –ko­or­di­na­ti­ons­ge­setz vom 30. Sep­tem­ber 201152 (HFKG) er­gibt, ei­ne sach­li­che Ab­stim­mung zwi­schen for­schungs- und in­no­va­ti­ons­po­li­ti­scher Pla­nung nach FIFG und hoch­schul­po­li­ti­scher Ko­or­di­na­ti­on nach HFKG er­folgt.

4 Das WBF nimmt vom Be­richt Kennt­nis.

5 All­fäl­li­ge An­trä­ge zur Fi­nan­zie­rung der For­schungs­in­fra­struk­tu­ren er­fol­gen im Rah­men der pe­ri­odi­schen BFI-Bot­schaf­ten.

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

52 SR 414.20

Art. 56 Nationale Förderinitiativen  

1 Das WBF ko­or­di­niert na­tio­na­le För­der­in­itia­ti­ven im Sin­ne von Ar­ti­kel 41 Ab­satz 5 FIFG hin­sicht­lich Pla­nung und Durch­füh­rung.

2 Es ko­or­di­niert die­se In­itia­ti­ven mit dem or­dent­li­chen Pla­nungs­ver­fah­ren (Art. 58 und 59) und stellt si­cher, dass all­fäl­li­ge An­trä­ge auf För­der­mass­nah­men im Rah­men der pe­ri­odi­schen BFI-Bot­schaf­ten er­fol­gen.

Art. 57 Interdepartementaler Koordinationsausschuss für die Ressortforschung des Bundes  

1 Der in­ter­de­par­te­men­ta­le Ko­or­di­na­ti­ons­aus­schuss für die Res­sort­for­schung be­steht aus Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern:

a.
der ein­zel­nen Bun­des­stel­len, die Auf­ga­ben im Be­reich der Res­sort­for­schung wahr­neh­men;
b.
der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­ver­wal­tung.

2 Die Mit­glie­der nach Ab­satz 1 ver­tre­ten die Di­rek­tio­nen oder Ge­schäfts­lei­tun­gen der je­wei­li­gen Bun­des­stel­len. Die Er­nen­nung er­folgt durch die zu­stän­di­gen Bun­des­stel­len.

3 An den Sit­zun­gen des Aus­schus­ses neh­men Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter des SNF, der In­no­suis­se und des ETH-Rats mit be­ra­ten­der Stim­me teil.

4 Die Staats­se­kre­tä­rin oder der Staats­se­kre­tär des SBFI lei­tet den Aus­schuss. Sie oder er kann ei­ne Ver­tre­te­rin oder einen Ver­tre­ter be­stim­men.

2. Abschnitt: Planung

(Art. 43–48 FIFG)

Art. 58 Mehrjahresprogramme  

(Art. 45 FIFG)

1 Mit ih­ren Mehr­jah­res­pro­gram­men ge­ben die For­schungs­or­ga­ne Aus­kunft über die be­ab­sich­tig­ten Tä­tig­kei­ten in der nächs­ten BFI-Pe­ri­ode, vor al­lem dar­über:

a.
wel­che Schwer­punk­te und Prio­ri­tä­ten sie set­zen wol­len und in­wie­weit die­se mit der stra­te­gi­schen Aus­rich­tung der For­schungs- und In­no­va­ti­ons­för­de­rungs­po­li­tik des Bun­des über­ein­stim­men;
b.
wie sie ih­re Mit­tel im Ver­gleich zur bis­he­ri­gen Tä­tig­keit auf­zu­tei­len be­ab­sich­ti­gen;
c.
wie sie ih­re Tä­tig­kei­ten in­tern und mit den an­dern For­schungs­or­ga­nen ko­or­di­nie­ren wol­len;
d.
wel­che per­so­nel­len und fi­nan­zi­el­len Aus­wir­kun­gen zu er­war­ten sind.

2 Das SBFI setzt den För­der­or­ga­nen ei­ne Frist, in der sie ih­re Mehr­jah­res­pro­gram­me ein­zu­rei­chen ha­ben.

Art. 59 Jährlicher Förderplan der Forschungsförderungsinstitutionen  

(Art. 48 FIFG)

1 Bei der Er­stel­lung ih­res jähr­li­chen För­der­plans über­prüft je­de For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­ti­on ihr Mehr­jah­res­pro­gramm auf des­sen Gül­tig­keit. Ab­wei­chun­gen von den auf die Mehr­jah­res­pro­gram­me ab­ge­stütz­ten Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen sind zu be­grün­den.

2 Der För­der­plan zeigt, wie die Mit­tel im kom­men­den Jahr ver­wen­det wer­den sol­len. Die Dar­stel­lung er­folgt in Fran­ken und An­tei­len am Ge­samt­auf­wand; zum Ver­gleich wer­den die ent­spre­chen­den Zah­len der bei­den Vor­jah­re an­ge­führt. Die ge­plan­te För­de­rung ist zu be­grün­den.

3 Der jähr­li­che För­der­plan wird durch das SBFI ge­neh­migt.53

53 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 699).

3. Abschnitt: Nachhaltige Entwicklung

(Art. 6 Abs. 3 Bst. a FIFG)

Art. 60  

1 Die För­der­or­ga­ne ver­lan­gen im Rah­men der Ge­suchs­ver­fah­ren An­ga­ben über den Bei­trag der Pro­jek­te zur nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung.

2 Die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen und die Bun­des­ver­wal­tung ge­ben im Rah­men ih­rer Be­richt­er­stat­tung nach Ar­ti­kel 52 FIFG so­wie die In­no­suis­se in ih­rem Ge­schäfts­be­richt nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 Buch­sta­be o SA­FIG Aus­kunft dar­über, wie sie bei der Er­fül­lung ih­rer För­der­tä­tig­keit die Bun­des­zie­le für ei­ne nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung von Ge­sell­schaft, Wirt­schaft und Um­welt be­rück­sich­tigt ha­ben.54

54 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

8. Kapitel: Schweizerischer Wissenschaftsrat

(Art. 54 und 55 FIFG)

Art. 61  

1 Der Schwei­ze­ri­sche Wis­sen­schafts­rat (SWR)55 ist ei­ne stän­di­ge Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on nach Ar­ti­kel 8a Ab­satz 2 der Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ver­ord­nung vom 25. No­vem­ber 199856. Er ist ad­mi­nis­tra­tiv dem WBF zu­ge­ord­net.

2 Er führt ei­ne ei­ge­ne Ge­schäfts­stel­le.

3 Die Mit­tel für den Be­trieb des SWR wer­den im Vor­an­schlag des SBFI ein­ge­stellt.

55 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

56 SR 172.010.1

9. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 62 Aufhebung und Änderung anderer Erlasse  

1 Die For­schungs- und In­no­va­ti­ons­för­de­rungs­ver­ord­nung vom 10. Ju­ni 198557 wird auf­ge­ho­ben.

2 Die nach­ste­hen­den Ver­ord­nun­gen wer­den wie folgt ge­än­dert:

58

57 [AS 1985 775; 1996 1807, 2000 187Art. 21 Ziff. 3, 1861; 2004 4263, 4871; 2008 683, 4617, 5747An­hang Ziff. 8; 2010 5461; 2012 3631Ziff. I 8; 2013 2641]

58 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 2013 4593kon­sul­tiert wer­den.

Art. 63 Übergangsbestimmungen  

1 Für die Ge­wäh­rung der Over­head­bei­trä­ge der In­no­suis­se so­wie für die Ein­zel­hei­ten der Bei­trags­be­mes­sung gilt bis zum In­kraft­tre­ten der Be­stim­mun­gen über die Fi­nan­zie­rung und die Bun­des­bei­trä­ge nach dem 7. und dem 8. Ka­pi­tel des HFKG59, längs­tens je­doch bis zum 31. De­zem­ber 2016, Ar­ti­kel 10s Ab­sät­ze 6 und 7 mit An­hang so­wie die da­zu­ge­hö­ri­ge Über­gangs­be­stim­mung vom 24. No­vem­ber 201060 der For­schungs- und In­no­va­ti­ons­för­de­rungs­ver­ord­nung vom 10. Ju­ni 1985.

2 Bis zum In­kraft­tre­ten der Ka­pi­tel 1–5 des HFKG hat Ar­ti­kel 52 Ab­satz 2, zwei­ter Satz fol­gen­den Wort­laut:

61

59 SR 414.20

60 AS 2010 5461

61 Ein­ge­fügt in der ge­nann­ten Be­stim­mung bis 31. Dez. 2014

Art. 64 Inkrafttreten  

1 Die­se Ver­ord­nung tritt, un­ter Vor­be­halt der Ab­sät­ze 2 und 3, am 1. Ja­nu­ar 2014 in Kraft.

2 Ar­ti­kel 55 Ab­satz 3 tritt gleich­zei­tig mit den Ka­pi­teln 1–5 des HFKG62 in Kraft.

3 Die Ar­ti­kel 37 und 38 tre­ten gleich­zei­tig mit den Be­stim­mun­gen über die Fi­nan­zie­rung und die Bun­des­bei­trä­ge nach dem 7. und dem 8. Ka­pi­tel HFKG, spä­tes­tens je­doch am 1. Ja­nu­ar 2017 in Kraft.

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