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Verordnung
zum Bundesgesetz über die Förderung der Forschung
und der Innovation
(Forschungs- und Innovationsförderungsverordnung, V-FIFG)

vom 29. November 2013 (Stand am 15. April 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 10 Absatz 4 zweiter Satz, 15 Absatz 6, 16 Absatz 6
zweiter Satz, 19 Absatz 2 Buchstabe d, 23 Absatz 2, 29 Absatz 2, 47 Absatz 1
und 56 des Bundesgesetzes vom 14. Dezember 20121 über die Förderung
der Forschung und der Innovation (FIFG)
sowie auf Artikel 1 Absatz 5 des Innosuisse-Gesetzes vom 17. Juni 20162 (SAFIG),3

verordnet:

1 SR 420.1

2 SR 420.2

3 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

1. Kapitel: Themenorientierte Förderprogramme der Forschungsförderungs­institutionen und der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung 4

4 Ausdruck gemäss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607). Diese Änd. wurde im ganzen Erlass berücksichtigt.

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

(Art. 7 Abs. 3 FIFG)

Art. 1 Grundsätze  

1 The­me­n­ori­en­tier­te För­der­pro­gram­me müs­sen ei­nem ge­samtschwei­ze­ri­schen In­ter­es­se die­nen.

2 Die Durch­füh­rung the­me­n­ori­en­tier­ter För­der­pro­gram­me kann er­fol­gen:

a.
über die För­der­in­stru­men­te der fol­gen­den För­der­or­ga­ne (För­der­or­ga­ne):
1.
der For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen nach Ar­ti­kel 4 Buch­sta­be a FIFG,
2.
der Schwei­ze­ri­schen Agen­tur für In­no­va­ti­ons­för­de­rung (In­no­suis­se5);
b.
über Son­der­mass­nah­men; die­se müs­sen im Rah­men der För­der­zu­stän­dig­kei­ten der För­der­or­ga­ne ge­trof­fen wer­den.

3 The­me­n­ori­en­tier­te För­der­pro­gram­me sind be­fris­tet.

4 Bei Be­darf wer­den dem Ein­zel­fall an­ge­pass­te Mass­nah­men zur Eva­lua­ti­on der Pro­gram­me, ins­be­son­de­re zur Wir­kungs­prü­fung, fest­ge­legt.

5 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 2 Verfahren  

1 Der Auf­trag zur Durch­füh­rung ei­nes the­me­n­ori­en­tier­ten För­der­pro­gramms er­folgt ge­stützt auf den ent­spre­chen­den Fi­nanz­be­schluss der Bun­des­ver­samm­lung im Rah­men der pe­ri­odi­schen Bot­schaf­ten zur För­de­rung von Bil­dung, For­schung und In­no­va­ti­on (BFI) nach Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 Buch­sta­be a FIFG.

2 In dring­li­chen Fäl­len kann für einen Auf­trag auch ein Fi­nanz­be­schluss mit ei­ner spe­zi­fi­schen Bot­schaft zur För­de­rung der For­schung und der In­no­va­ti­on nach Ar­ti­kel 35 Ab­satz 1 Buch­sta­be b FIFG be­an­tragt wer­den.

2. Abschnitt: Nationale Forschungsprogramme des Schweizerischen Nationalfonds

(Art. 10 Abs. 2 Bst. c FIFG)

Art. 3 Begriff, Zweck und Gegenstände  

1 Mit den na­tio­na­len For­schungs­pro­gram­men (NFP) des Schwei­ze­ri­schen Na­tio­nal­fonds (SNF) sol­len un­ter­ein­an­der ko­or­di­nier­te und auf ein ge­mein­sa­mes Ziel aus­ge­rich­te­te For­schungs­pro­jek­te aus­ge­löst und durch­ge­führt wer­den.

2 Als Ge­gen­stand der NFP eig­nen sich vor al­lem Pro­blem­stel­lun­gen:

a.
zu de­ren Lö­sung die schwei­ze­ri­sche For­schung einen be­son­de­ren Bei­trag leis­ten kann;
b.
zu de­ren Lö­sung For­schungs­bei­trä­ge aus ver­schie­de­nen Dis­zi­pli­nen er­for­der­lich sind;
c.
de­ren Er­for­schung in­ner­halb von et­wa fünf Jah­ren Er­geb­nis­se er­war­ten lässt, die für die Pra­xis ver­wert­bar sind.

3 In be­grün­de­ten Aus­nah­me­fäl­len kann ein NFP auch da­für ein­ge­setzt wer­den, ge­zielt zu­sätz­li­ches For­schungs­po­ten­zi­al in der Schweiz zu schaf­fen.

4 Bei der Aus­wahl wird auch be­rück­sich­tigt, ob:

a.
die er­war­te­ten Re­sul­ta­te aus dem Pro­gramm als wis­sen­schaft­li­che Grund­la­ge für Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­ent­schei­de die­nen kön­nen;
b.
das Pro­gramm im Rah­men der in­ter­na­tio­na­len Zu­sam­men­ar­beit durch­ge­führt wer­den kann.
Art. 4 Einreichung, Sichtung und Priorisierung der Themenvorschläge  

1 Die Bun­des­stel­len und je­de na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­son kön­nen dem Staats­se­kre­ta­ri­at für Bil­dung, For­schung und In­no­va­ti­on (SBFI) Vor­schlä­ge für NFP ein­rei­chen.

2 Das SBFI sich­tet pe­ri­odisch die ein­ge­reich­ten Vor­schlä­ge. Es kon­sul­tiert die im in­ter­de­par­te­men­ta­len Ko­or­di­na­ti­ons­aus­schuss für Res­sort­for­schung ver­tre­te­nen Bun­des­stel­len und er­stellt ge­stützt dar­auf ei­ne Prio­ri­tä­ten­lis­te.

3 Es er­ar­bei­tet für die hoch prio­ri­sier­ten The­men kur­ze Pro­gramm­vor­schlä­ge, wel­che die zu­ge­hö­ri­gen Fra­ge­stel­lun­gen prä­zi­sie­ren so­wie den mass­ge­bli­chen For­schungs­auf­trag und wei­te­re Pro­gramm­vor­ga­ben dar­le­gen.

Art. 5 Prüfung der Machbarkeit, Ausarbeitung der Programmkonzepte 6  

1 Das SBFI be­auf­tragt den SNF, die Pro­gramm­vor­schlä­ge auf ih­re Mach­bar­keit hin zu über­prü­fen und zu kon­kre­ti­sie­ren.

2 Ge­stützt auf die Er­geb­nis­se der Mach­bar­keits­prü­fung for­mu­liert der SNF im Pro­gramm­kon­zept für die als mach­bar be­fun­de­nen Vor­schlä­ge den For­schungs­auf­trag in wis­sen­schaft­lich be­ar­beit­ba­re Fra­gen und Pro­blem­stel­lun­gen aus. Da­bei be­rück­sich­tigt er die nach­fol­gen­den Eck­punk­te des mög­li­chen Pro­gramms:

a.
Zie­le und Schwer­punk­te des Pro­gramms;
b.
For­schungs­dau­er des Pro­gramms;
c.
Gro­bauf­tei­lung der fi­nan­zi­el­len Mit­tel auf die Schwer­punk­te;
d.
na­tio­na­les und in­ter­na­tio­na­les For­schungs­um­feld;
e.
Adres­sa­tin­nen und Adres­sa­ten und prak­ti­scher Nut­zen.7

3 Bei wirt­schafts­na­hen For­schungs­the­men stellt der SNF bei der Er­stel­lung der Pro­gramm­kon­zep­te die Mit­wir­kung der In­no­suis­se si­cher.8

4 In be­son­de­ren Fäl­len, na­ment­lich bei ak­tu­el­len ge­sell­schaft­lich re­le­van­ten The­men von ge­samtschwei­ze­ri­scher Be­deu­tung, kann das SBFI im Auf­trag des Bun­des­ra­tes oder des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für Wirt­schaft, Bil­dung und For­schung (WBF), in Ab­wei­chung vom Ver­fah­ren ge­mä­ss Ar­ti­kel 4 Ab­sät­ze 2 und 3, den SNF di­rekt mit der Prü­fung der Mach­bar­keit be­auf­tra­gen. Es teilt dem SNF zu die­sem Zweck die Fra­ge­stel­lun­gen und wei­te­re Vor­ga­ben für das zu prü­fen­de Pro­gramm mit.

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Nov. 2016 (AS 2016 3565).

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Nov. 2016 (AS 2016 3565).

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Nov. 2016 (AS 2016 3565).

Art.6 Prüfung und Wahl der Programme  

1 Das SBFI ver­an­lasst, dass die im in­ter­de­par­te­men­ta­len Ko­or­di­na­ti­ons­aus­schuss für Res­sort­for­schung ver­tre­te­nen Bun­des­stel­len die Pro­gramm­kon­zep­te hin­sicht­lich Re­le­vanz und Dring­lich­keit der Pro­gram­me für Bun­des­auf­ga­ben prü­fen. Es kann zu­dem ei­ne Stel­lung­nah­me des Schwei­ze­ri­schen Wis­sen­schafts­ra­tes (SWR)9 ein­ho­len.10

2 Es un­ter­brei­tet dem WBF pe­ri­odisch ei­ne Aus­wahl von Vor­schlä­gen für neue Pro­gram­me.

3 Das WBF be­an­tragt dem Bun­des­rat pe­ri­odisch die Durch­füh­rung von ein bis drei NFP. Da­bei be­rück­sich­tigt es das in der BFI-Bot­schaft aus­ge­wie­se­ne und in der Leis­tungs­ver­ein­ba­rung mit dem SNF fest­ge­leg­te Fi­nanz­vo­lu­men pro Bei­trags­pe­ri­ode.

9 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Nov. 2016 (AS 2016 3565).

Art. 7 Ausschreibungsunterlagen und Durchführung der Programme 11  

1 Der SNF er­stellt für je­des Pro­gramm ei­ne Aus­schrei­bungs­un­ter­la­ge ge­mä­ss dem Ent­scheid des Bun­des­ra­tes.

2 Er setzt für je­des Pro­gramm ei­ne Lei­tungs­grup­pe ein oder er­rich­tet ei­ne an­de­re ge­eig­ne­te Lei­tungs­struk­tur.

3 Das SBFI be­zeich­net für je­des Pro­gramm Per­so­nen in­ner­halb der Bun­des­ver­wal­tung (Bun­des­be­ob­ach­te­rin­nen und -be­ob­ach­ter), die zu­stän­dig sind für den In­for­ma­ti­ons­fluss und den Wis­sen­strans­fer zwi­schen dem Pro­gramm und den be­tref­fen­den Äm­tern.

4 Das WBF ge­neh­migt die Aus­schrei­bungs­un­ter­la­gen. Es kann die­se Kom­pe­tenz an das SBFI über­tra­gen. Die in­ter­es­sier­ten Stel­len der Bun­des­ver­wal­tung wer­den vor ei­ner Ge­neh­mi­gung kon­sul­tiert.

5 Der SNF ver­öf­fent­licht die Aus­schrei­bung, eva­lu­iert die ein­ge­reich­ten Pro­jekt­vor­schlä­ge und ent­schei­det über die im Rah­men der Pro­gram­me durch­zu­füh­ren­den Pro­jek­te.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Nov. 2016 (AS 2016 3565).

Art. 8 Berichterstattung, Wissenstransfer und Wirkungsprüfung  

1 Der SNF in­for­miert die Öf­fent­lich­keit und die Ziel­grup­pen aus For­schung, Wirt­schaft und Ge­sell­schaft re­gel­mäs­sig über den Stand und den Fort­gang der Ar­bei­ten in den NFP.

2 Er ist für den Wis­sen­strans­fer der Er­geb­nis­se an die Ziel­grup­pen zu­stän­dig.

3 Nach Ab­schluss ei­nes NFP ver­öf­fent­licht er ei­ne Zu­sam­men­fas­sung der Haupt­er­geb­nis­se des Pro­gramms.

4 Er er­stellt einen Schluss­be­richt zu­han­den des Bun­des­ra­tes, in dem er dar­legt, in­wie­weit die Zie­le des NFP er­reicht wur­den.

5 Das SBFI ent­schei­det nach Rück­spra­che mit dem SNF, ob ein ab­ge­schlos­se­nes NFP oder das In­stru­ment NFP an sich ei­ner Wir­kungs­prü­fung un­ter­zo­gen wird. Es be­schliesst nach Rück­spra­che mit dem SNF die Mo­da­li­tä­ten der Prü­fung und er­teilt die ent­spre­chen­den Auf­trä­ge.

Art. 9 Ausführungsbestimmungen  

Das WBF re­gelt in ei­ner Ver­ord­nung die Ein­zel­hei­ten des Ver­fah­rens zur Sich­tung und Prü­fung der The­men für NFP so­wie zur Wir­kungs­prü­fung.

3. Abschnitt: Nationale Forschungsschwerpunkte des SNF

(Art. 10 Abs. 2 Bst. c FIFG)

Art. 10 Begriff und Zweck  

1 Ein na­tio­na­ler For­schungs­schwer­punkt (NFS) hat fol­gen­de Ei­gen­schaf­ten:

a.
Er ist ein For­schungs­vor­ha­ben von ge­samtschwei­ze­ri­scher Be­deu­tung und ist ei­nem klar be­zeich­ne­ten und the­ma­tisch ab­ge­grenz­ten For­schungs­ge­biet zu­ge­ord­net.
b.
Er ist an ei­ner oder meh­re­ren Hei­m­in­sti­tu­tio­nen an­ge­sie­delt und ver­fügt über ein Netz von Part­nern und Part­ner­in­sti­tu­tio­nen in­ner­halb oder aus­ser­halb des Hoch­schul­be­reichs.

2 Als Hei­m­in­sti­tu­tio­nen kom­men nur Hoch­schul­for­schungs­stät­ten in Fra­ge.

3 Al­lei­ni­ge Hei­m­in­sti­tu­ti­on kön­nen nur In­sti­tu­tio­nen sein, die sämt­li­che Zie­le des je­wei­li­gen NFS nach Ab­satz 4 in ei­ge­ner Kom­pe­tenz er­fül­len kön­nen.

4 Mit der Er­rich­tung ei­nes NFS wer­den na­ment­lich die fol­gen­den Zie­le an­ge­strebt:

a.
die Er­hal­tung und nach­hal­ti­ge Stär­kung der Po­si­ti­on der Schweiz in stra­te­gisch wich­ti­gen For­schungs­be­rei­chen durch För­de­rung der For­schung von höchs­ter Qua­li­tät;
b.
die nach­hal­ti­ge Er­neue­rung und Op­ti­mie­rung in­no­va­ti­ver For­schungs­struk­tu­ren durch den Auf­bau zu­sätz­li­cher Lehr- und For­schungs­ka­pa­zi­tä­ten, die För­de­rung der Ar­beits­tei­lung und die Ko­or­di­na­ti­on un­ter den For­schungs­in­sti­tu­tio­nen so­wie de­ren in­ter­na­tio­na­le Ver­net­zung;
c.
die Um­set­zung ei­ner ko­hä­ren­ten Stra­te­gie der For­schung, des Wis­sens- und Tech­no­lo­gie­trans­fers, der Aus­bil­dung des wis­sen­schaft­li­chen Nach­wuch­ses so­wie der Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on.
Art. 11 Dauer  

1 Ein NFS hat ei­ne Lauf­zeit von höchs­tens zwölf Jah­ren.

2 Die Lauf­zeit ist in höchs­tens vier­jäh­ri­ge Fi­nan­zie­rungs­pe­ri­oden un­ter­teilt.

Art. 12 Organisation  

1 Die in der Hei­m­in­sti­tu­ti­on an­ge­sie­del­te NFS-Lei­tung lei­tet den NFS in or­ga­ni­sa­to­ri­scher und wis­sen­schaft­li­cher Hin­sicht.

2 Sie trifft im Rah­men des NFS-Ver­trags (Art. 15) selbst­stän­dig Ent­schei­de. Ihr ob­lie­gen na­ment­lich:

a.
die Ko­or­di­na­ti­on al­ler am NFS be­tei­lig­ten Part­ner­in­sti­tu­tio­nen und For­scher­grup­pen;
b.
die wis­sen­schaft­li­che Lei­tung und Ge­samtaus­rich­tung des NFS;
c.
die ope­ra­ti­ve Steue­rung des NFS so­wie die Zu­tei­lung und Kon­trol­le der Fi­nanz­mit­tel.

3 Die Hei­m­in­sti­tu­tio­nen op­ti­mie­ren und ver­stär­ken ih­re For­schungs­struk­tu­ren in den je­wei­li­gen For­schungs­ge­bie­ten des NFS. Sie lie­fern zu­dem an­ge­mes­se­ne Ei­gen­bei­trä­ge an die Fi­nan­zie­rung des NFS, na­ment­lich für die NFS-Lei­tung.

Art. 13 Auswahl- und Entscheidverfahren  

1 Der SNF führt im Auf­trag des WBF die Aus­schrei­bung für die NFS durch.

2 Das Aus­wahl- und Ent­scheid­ver­fah­ren läuft über zwei Stu­fen: zu­erst über Skiz­zen und an­sch­lies­send über Ge­su­che.

3 Der SNF ist für die wis­sen­schaft­li­che und die struk­tu­rel­le Be­ur­tei­lung der Ein­ga­ben nach den Zie­len von Ar­ti­kel 10 Ab­satz 4 ver­ant­wort­lich. Da­zu zieht er in­ter­na­tio­na­le Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten bei.

4 Er emp­fiehlt dem SBFI ei­ne Aus­wahl wis­sen­schaft­lich und struk­tu­rell hoch be­wer­te­ter Ge­su­che für NFS zur Durch­füh­rung.

5 Das SBFI ist für die for­schungs- und hoch­schul­po­li­ti­sche Be­ur­tei­lung zu­stän­dig. Im Rah­men des Aus­wahl- und Ent­scheid­ver­fah­rens:

a.
lei­tet es die er­for­der­li­chen Ab­klä­run­gen und Ver­hand­lun­gen mit den in­vol­vier­ten Hoch­schu­len und For­schungs­in­sti­tu­tio­nen;
b.
holt es die Stel­lung­nah­me der im in­ter­de­par­te­men­ta­len Ko­or­di­na­ti­ons­aus­schuss für die Res­sort­for­schung ver­tre­te­nen Bun­des­stel­len hin­sicht­lich der Be­deu­tung der Vor­ha­ben für Bun­des­auf­ga­ben ein;
c.
holt es die Stel­lung­nah­me der In­no­suis­se hin­sicht­lich der Be­deu­tung der Vor­ha­ben für die In­no­va­ti­ons­för­de­rung ein;
d.
hält es Rück­spra­che mit dem SNF hin­sicht­lich fi­nan­zi­el­ler und struk­tu­rel­ler Auf­la­gen;
e.
holt es die Stel­lung­nah­me des SWR hin­sicht­lich der Ge­samt­be­wer­tung der Vor­ha­ben ein.

6 Es stellt dem WBF einen be­grün­de­ten An­trag zur Er­rich­tung von NFS.

7 Das WBF ent­schei­det über die zu er­rich­ten­den NFS. Da­bei legt es für je­den NFS die Auf­la­gen und den Fi­nanz­rah­men für die ers­te Bei­trags­pe­ri­ode fest.

Art. 14 Eröffnung der Entscheide  

1 Der SNF er­öff­net sei­ne Ver­fü­gun­gen über Ge­su­che, die er nicht zur Durch­füh­rung emp­fiehlt.

2 Das WBF er­öff­net sei­ne Ver­fü­gun­gen über Ge­su­che, die der SNF zur Durch­füh­rung emp­fiehlt.

Art. 15 NFS-Vertrag  

1 Der SNF, die Hei­m­in­sti­tu­tio­nen und die NFS-Lei­tung schlies­sen für je­de Fi­nan­zie­rungs­pe­ri­ode einen NFS-Ver­trag ab.

2 Der SNF un­ter­brei­tet den Ver­trag vor des­sen Un­ter­zeich­nung dem SBFI zur Ge­neh­mi­gung. Die­ses prüft die vor­ge­se­he­nen Re­ge­lun­gen hin­sicht­lich der Ein­hal­tung des ge­setz­ten Fi­nanz­rah­mens, der Auf­la­gen und der da­mit ver­bun­de­nen Rech­te und Pflich­ten der Be­tei­lig­ten.

Art. 16 Durchführung der NFS  

1 Der SNF fi­nan­ziert, be­glei­tet und über­wacht die NFS.

2 Er ent­schei­det nach ei­ner ab­ge­lau­fe­nen Fi­nan­zie­rungs­pe­ri­ode über die Ver­län­ge­rung der Un­ter­stüt­zung ge­stützt auf ein Ge­such der NFS-Lei­tung. Ei­nem sol­chen Ge­such muss ein Schrei­ben der Hei­m­in­sti­tu­tio­nen bei­lie­gen, in dem die­se ih­re fi­nan­zi­el­le Aus­stat­tung des NFS und ih­re struk­tu­rel­len Aus­bau­plä­ne zu­si­chern. Der SNF be­rück­sich­tigt bei sei­nem Ent­scheid auch die Er­geb­nis­se sei­ner Zwi­sche­ne­va­lua­ti­on.

3 Heisst der SNF ein Ver­län­ge­rungs­ge­such gut, so wird für die neue Bei­trags­pe­ri­ode ein neu­er Ver­trag nach Ar­ti­kel 15 ge­schlos­sen.

Art. 17 Monitoring, Berichterstattung und Evaluation  

1 Der SNF sorgt für ein kon­ti­nu­ier­li­ches Mo­ni­to­ring der lau­fen­den NFS. Er setzt für das Mo­ni­to­ring je­des NFS ein in­ter­na­tio­na­les Be­gleit­ko­mi­tee ein.

2 Er er­ar­bei­tet für je­den ab­ge­schlos­se­nen NFS einen Schluss­be­richt. Die­ser er­hält den fi­nan­zi­el­len Ab­schluss so­wie einen Be­richt über die wis­sen­schaft­li­chen und die struk­tu­rel­len Er­geb­nis­se. Er nimmt dar­in ei­ne ab­sch­lies­sen­de Be­wer­tung hin­sicht­lich der mit dem NFS ver­folg­ten Haupt­zie­le vor. Da­zu stützt er sich auf ent­spre­chen­de Schluss­be­rich­te der NFS-Lei­tung so­wie auf die Be­ur­tei­lung des in­ter­na­tio­na­len Be­gleit­ko­mi­tees.

3 Das SBFI ent­schei­det nach Rück­spra­che mit dem SNF, ob ein ab­ge­schlos­se­ner NFS oder ei­ne ab­ge­schlos­se­ne NFS-Se­rie oder das In­stru­ment NFS an sich im Auf­trag des SBFI ei­ner um­fas­sen­den Wir­kungs­prü­fung un­ter der Leit­fra­ge der Ziel­er­rei­chung un­ter­zo­gen wird. Es ent­schei­det nach Rück­spra­che mit dem SNF über die Mo­da­li­tä­ten ei­ner all­fäl­li­gen Prü­fung und er­teilt die ent­spre­chen­den Auf­trä­ge.

Art. 18 Abbruch von NFS  

1 Heisst der SNF ein Ver­län­ge­rungs­ge­such für einen NFS nicht gut, so be­an­tragt er dem WBF des­sen Ab­bruch.

2 Das WBF ent­schei­det vor Ab­lauf ei­ner Fi­nan­zie­rungs­pe­ri­ode dar­über, ob der NFS nach Ab­lauf der Fi­nan­zie­rungs­pe­ri­ode wei­ter­ge­führt wird. Das Ent­scheid­ver­fah­ren rich­tet sich sinn­ge­mä­ss nach den Be­stim­mun­gen von Ar­ti­kel 13 Ab­sät­ze 2–7.

3 So­fern die Um­stän­de es er­for­dern, kann das WBF auf An­trag des SNF auch ent­schei­den, dass ein NFS wäh­rend ei­ner lau­fen­den Fi­nan­zie­rungs­pe­ri­ode ab­ge­bro­chen wird.

4 Der SNF ge­währt im Fal­le ei­nes Ab­bruchs ei­nes NFS ei­ne Aus­lauf­fi­nan­zie­rung von höchs­tens zwölf Mo­na­ten.

Art. 19 Verfahren  

Das WBF re­gelt in ei­ner Ver­ord­nung die Ein­zel­hei­ten des Ver­fah­rens zur Aus­schrei­bung, Aus­wahl und Eva­lua­ti­on der NFS.

2. Kapitel: Forschungsförderung durch die Bundesverwaltung

1. Abschnitt: Beiträge an Forschungseinrichtungen von nationaler Bedeutung

(Art. 15 FIFG)

Art. 20 Gesuchs- und Prüfverfahren; Entscheid  

1 For­schungs­ein­rich­tun­gen rei­chen ih­re Ge­su­che um Bei­trä­ge dem SBFI ein.

2 Das Ge­such muss ent­hal­ten:

a.
An­ga­ben über Auf­ga­ben und Or­ga­ni­sa­ti­on der ge­such­stel­len­den Ein­rich­tung;
b.
ei­ne Dar­stel­lung der ge­gen­wär­ti­gen und der ge­plan­ten Tä­tig­kei­ten und der Grün­de, warum da­für ein Bun­des­bei­trag ge­leis­tet wer­den soll;
c.
ei­ne Über­sicht über die zur Er­fül­lung der Auf­ga­ben be­nö­tig­ten Auf­wen­dun­gen, die fi­nan­zi­el­le Si­tua­ti­on und die vom Bund er­war­te­ten Leis­tun­gen.

3 Das WBF re­gelt das Prüf­ver­fah­ren in ei­ner Ver­ord­nung.

4 Es ent­schei­det im Rah­men des ver­füg­ba­ren Kre­dits über die Bei­trä­ge.

Art.21 Bemessung der Beiträge für Forschungsinfrastrukturen und Forschungsinstitutionen  

1 Die Bei­trags­sät­ze nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 5 FIFG so­wie die im Ein­zel­fall mass­ge­bli­chen Bei­trags­sät­ze gel­ten als Durch­schnitts­wer­te für die je­wei­li­ge BFI-Pe­ri­ode.

2 Die Kos­ten­be­tei­li­gung der Kan­to­ne, der an­de­ren öf­fent­li­chen Ge­mein­we­sen, der Hoch­schu­len und der Pri­va­ten kann in Form von Geld- oder Sach­leis­tun­gen er­fol­gen.

3 Ei­ne Kos­ten­be­tei­li­gung aus­sch­liess­lich über Sach­leis­tun­gen ist nur bei Hoch­schu­len zu­läs­sig.

4 Im Fal­le von Sach­leis­tun­gen müs­sen die­se zu­dem ein­deu­tig als Ein­nah­men der For­schungs­in­fra­struk­tur oder der For­schungs­in­sti­tu­ti­on aus­weis­bar sein.

Art. 22 Bemessung der Beiträge für Technologiekompetenzzentren  

1 Die Bei­trags­sät­ze nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 5 FIFG so­wie die im Ein­zel­fall mass­ge­bli­chen Bei­trags­sät­ze gel­ten als Durch­schnitts­wer­te für die je­wei­li­ge BFI-Pe­ri­ode.

2 Die Kos­ten­be­tei­li­gung der Kan­to­ne, der an­de­ren öf­fent­li­chen Ge­mein­we­sen, der Hoch­schu­len und der Pri­va­ten und die Bei­trä­ge der Wirt­schaft aus For­schungs- und Ent­wick­lungs­ko­ope­ra­tio­nen kön­nen in Form von Geld- oder Sach­leis­tun­gen er­fol­gen.

3 Ei­ne Kos­ten­be­tei­li­gung aus­sch­liess­lich über Sach­leis­tun­gen ist nur bei Hoch­schu­len zu­läs­sig.

4 Im Fal­le von Sach­leis­tun­gen müs­sen die­se zu­dem ein­deu­tig als Ein­nah­men des Tech­no­lo­gie­kom­pe­tenz­zen­trums aus­weis­bar sein.

5 Neue Ak­ti­vi­täts­ge­bie­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 15 Ab­satz 6 FIFG müs­sen von be­ste­hen­den For­schungs­schwer­punk­ten an­de­rer Hoch­schul­for­schungs­stät­ten ab­grenz­bar und von na­tio­na­ler Be­deu­tung sein.

6 Beim Auf­bau neu­er Ak­ti­vi­täts­ge­bie­te kön­nen bei der Be­rech­nung der Grund­fi­nan­zie­rung all­fäl­li­ge kom­pe­ti­ti­ve For­schungs­mit­tel wäh­rend höchs­tens zwei­er BFI-Pe­ri­oden be­rück­sich­tigt wer­den. Die An­rech­nung der ent­spre­chen­den For­schungs­mit­tel setzt vor­aus, dass die­se dem neu­en Ak­ti­vi­täts­ge­biet zu­ge­ord­net wer­den kön­nen.

Art. 23 Weitere Voraussetzungen für Beiträge an Technologiekompetenzzentren  

Für die Ge­wäh­rung von Bei­trä­gen an Tech­no­lo­gie­kom­pe­tenz­zen­tren, die im Rah­men ih­rer Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 4 Buch­sta­be a FIFG ei­ge­ne Start-ups grün­den oder sich an de­ren Grün­dung be­tei­li­gen, gel­ten die fol­gen­den wei­te­ren Vor­aus­set­zun­gen:

a.
Das Tech­no­lo­gie­kom­pe­tenz­zen­trum grün­det ei­ge­ne Start-ups oder be­tei­ligt sich an der Grün­dung von Start-ups nur dann, wenn die ent­spre­chen­de Tech­no­lo­gie (Pro­duk­te oder Ver­fah­ren) im Rah­men ei­nes sei­ner For­schungs­pro­gram­me ent­wi­ckelt oder ver­bes­sert wur­de.
b.
Es grün­det ei­ge­ne Start-ups nur dann, wenn am For­schungs­pro­gramm nach Buch­sta­be a be­tei­lig­te In­dus­trie­part­ner auf die wirt­schaft­li­che Ver­wer­tung des ge­ne­rier­ten geis­ti­gen Ei­gen­tums ver­zich­ten.
c.
Es er­bringt zu­guns­ten des Start-up kei­ne Geld­leis­tun­gen und kei­ne nicht ab­ge­gol­te­nen Sach­leis­tun­gen. Hin­ge­gen kann es dem je­wei­li­gen Start-up aus dem mass­ge­bli­chen For­schungs­pro­jekt ge­ne­rier­tes geis­ti­ges Ei­gen­tum so­wie zu­ge­hö­ri­ge Nut­zungs­rech­te un­ent­gelt­lich über­tra­gen.
d.
Es weist Ein­künf­te aus Pa­tent­ver­käu­fen, Li­zenz­zah­lun­gen und Ver­äus­se­run­gen von Be­tei­li­gun­gen an Start-ups aus und in­ves­tiert die­se nach­weis­lich in den or­dent­li­chen Be­trieb.

2. Abschnitt: Ressortforschung des Bundes

(Art. 16 FIFG)

Art. 24 Bundesmittel für die Ressortforschung  

1 Bun­des­bei­trä­ge zur Durch­füh­rung von For­schungs­pro­gram­men so­wie Over­head­bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 39 wer­den im Rah­men von Ver­trä­gen oder von Ver­fü­gun­gen fest­ge­legt.

2 Im Fal­le von Auf­trags­for­schung ver­gü­tet die Bun­des­ver­wal­tung Auf­wen­dun­gen, die zur Ver­trags­er­fül­lung not­wen­dig sind.

Art. 25 Qualitätssicherung und Verwertung der Ressortforschungsresultate  

1 Der in­ter­de­par­te­men­ta­le Ko­or­di­na­ti­ons­aus­schuss für die Res­sort­for­schung be­rück­sich­tigt beim Er­lass sei­ner Richt­li­ni­en über die Qua­li­täts­si­che­rung die Grund­sät­ze der Qua­li­täts­si­che­rung der För­der­or­ga­ne.

2 Die Bun­des­stel­len re­geln in den Ver­trä­gen oder den Ver­fü­gun­gen im Be­reich der Res­sort­for­schung die Rech­te an den ge­won­ne­nen For­schungs­re­sul­ta­ten und de­ren Nut­zung.

3. Kapitel: Innovationsförderung

(Art. 18–25 FIFG; Art. 23 SAFIG)12

12 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

Art. 26 Grundlagen für die Innovationsförderung  

(Art. 18 Abs. 3 FIFG)

1 Das SBFI er­ar­bei­tet Grund­la­gen für die In­no­va­ti­ons­för­de­rung, na­ment­lich die in­no­va­ti­ons­po­li­ti­sche Stra­te­gie, und un­ter­brei­tet sie dem Bun­des­rat al­le vier Jah­re im Rah­men der BFI-Bot­schaft.

2 Es ko­or­di­niert sich da­bei mit der In­no­suis­se so­wie mit an­de­ren Bun­des­stel­len und si­chert in ge­eig­ne­ter Form den Ein­be­zug der Wirt­schaft so­wie der Hoch­schul­or­ga­ne.13

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

Art. 26a Sitz der Innosuisse 14  

(Art. 1 Abs. 5 SA­FIG)

Die In­no­suis­se hat ih­ren Sitz in Bern.

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

Art. 27 Evaluation der Innovationsförderung  

(Art. 18 Abs. 4 FIFG)

1 Das SBFI stellt die Eva­lua­ti­on der Wirk­sam­keit und der Ef­fi­zi­enz der In­no­va­ti­ons­för­de­rung si­cher.

2 Es er­stat­tet dem Bun­des­rat über das Er­geb­nis al­le vier Jah­re im Rah­men der BFI-Bot­schaft Be­richt.

Art. 2815  

15 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

Art. 29 Beiträge der Innosuisse für Innovationsprojekte  

(Art. 19 FIFG)16

Die In­no­suis­se un­ter­stützt In­no­va­ti­ons­pro­jek­te mit Bei­trä­gen nur dann, wenn die be­tei­lig­ten Um­set­zungs­part­ner auf­zei­gen, dass ei­ne wir­kungs­vol­le Um­set­zung der For­schungs­er­geb­nis­se ei­nes Pro­jekts am Markt oder für die Ge­sell­schaft er­war­tet wer­den kann. Da­bei sind zu be­rück­sich­ti­gen:

a.
die vor­aus­sicht­li­chen Aus­wir­kun­gen des Pro­jekts auf die Wett­be­werbs­fä­hig­keit der Um­set­zungs­part­ner oder auf die Volks­wirt­schaft;
b.
die mit der Um­set­zung ver­bun­de­ne vor­aus­sicht­li­che Wert­schöp­fung in der Schweiz;
c.
der beim Um­set­zungs­part­ner vor­aus­sicht­lich re­sul­tie­ren­de wirt­schaft­li­che oder ge­sell­schaft­li­che Nut­zen.

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

Art. 30 Beteiligung der Umsetzungspartner  

(Art. 19 Abs. 2 Bst. d FIFG)

1 Die In­no­suis­se kann die Be­tei­li­gung des Um­set­zungs­part­ners an den Pro­jekt­kos­ten aus­nahms­wei­se auf we­ni­ger als 50 Pro­zent fest­set­zen, wenn:17

a.
das Pro­jekt über­durch­schnitt­lich ho­he Rea­li­sie­rungs­ri­si­ken und gleich­zei­tig das Po­ten­zi­al für einen über­durch­schnitt­li­chen wirt­schaft­li­chen Er­folg oder für einen ho­hen ge­sell­schaft­li­chen Nut­zen auf­weist;
b.
die zu er­war­ten­den Er­geb­nis­se nicht al­lein dem Um­set­zungs­part­ner, son­dern auch ei­nem brei­ten im Pro­jekt nicht be­tei­lig­ten Kreis von Nut­zern zu­gu­te­kom­men kön­nen; oder
c.
die Be­tei­li­gung des Um­set­zungs­part­ners zu­sam­men mit ei­ner Dritt­fi­nan­zie­rung, die nicht aus Bun­des­mit­teln stammt, min­des­tens ei­ne hälf­ti­ge Be­tei­li­gung aus­macht.

2 Sie kann über­dies die Be­tei­li­gung der Um­set­zungs­part­ner an den Pro­jekt­kos­ten auf we­ni­ger als 50 Pro­zent fest­set­zen, wenn es sich um ein In­no­va­ti­ons­pro­jekt han­delt, an dem aus­sch­liess­lich Un­ter­neh­men mit ei­nem Be­schäf­tig­ten­an­teil von höchs­tens 500 Voll­zei­t­ä­qui­va­len­ten teil­neh­men. Da­bei be­trägt die Be­tei­li­gung der Um­set­zungs­part­ner je­doch:

a.
min­des­tens 30 Pro­zent;
b.
min­des­tens 20 Pro­zent bei Pro­jek­ten, die:
1.
zur Be­wäl­ti­gung des Struk­tur­wan­dels bei­tra­gen, ins­be­son­de­re durch die Er­ar­bei­tung neu­er Ge­schäfts­mo­del­le oder die Um­set­zung ra­di­ka­ler oder dis­rup­ti­ver In­no­va­ti­ons­vor­ha­ben, und
2.
den Bei­zug von Dritt­leis­tun­gen spe­zia­li­sier­ter Leis­tungs­er­brin­ger nö­tig ma­chen.18

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016 (AS 2016 1843). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Dez. 2020, in Kraft vom 1. Jan. 2021 bis zum 31. Dez. 2022 (AS 2020 5427).

Art. 31 Bundesbeitrag zur Deckung des Betriebsaufwands der für die Errichtung des Innovationsparks verantwortlichen Institution 19  

1 Das SBFI kann der für die Er­rich­tung des In­no­va­ti­ons­parks ver­ant­wort­li­chen In­sti­tu­ti­on auf Ge­such hin einen Bei­trag an den Be­trieb ih­rer Ge­schäfts­stel­le ge­wäh­ren.

2 Der Bei­trag dient der De­ckung der an­re­chen­ba­ren Kos­ten der Ge­schäfts­stel­le, die zur Er­fül­lung der Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 4 des Öf­fent­lich-recht­li­chen Ver­trags vom 21. De­zem­ber 201620 zwi­schen dem Schwei­ze­ri­schen Bun­des­rat und der Stif­tung «Swit­zer­land In­no­va­ti­on» über den In­no­va­ti­ons­park not­wen­dig sind.

3 Als an­re­chen­ba­re Kos­ten gel­ten:

a.
die Lohn­kos­ten, so­weit sie das für ver­gleich­ba­re Funk­tio­nen Üb­li­che nicht über­stei­gen, und die Ar­beit­ge­ber­bei­trä­ge an die So­zi­al­ver­si­che­run­gen;
b.
die Sach- und Be­triebs­kos­ten zur Er­brin­gung der Leis­tun­gen nach der Leis­tungs­ver­ein­ba­rung zwi­schen dem SBFI und der ver­ant­wort­li­chen In­sti­tu­ti­on (Art. 5a des Ver­trags);
c.
die orts­üb­li­chen und ver­tret­ba­ren Miet­kos­ten für die von der ver­ant­wort­li­chen In­sti­tu­ti­on be­nö­tig­ten Räu­me.

4 Mit dem Bei­trag an die Be­triebs­kos­ten wird auch die Be­ar­bei­tung der Ge­su­che für Bürg­schaf­ten und die Über­wa­chung der lau­fen­den Bürg­schaf­ten ab­ge­gol­ten.

5 Das SBFI ver­fügt jähr­lich den Höchst­be­trag für den Bei­trag des Bun­des.

6 Es ver­gü­tet nur die tat­säch­lich ent­stan­de­nen und nach­ge­wie­se­nen Auf­wen­dun­gen. All­fäl­li­ge nicht be­an­spruch­te Mit­tel aus dem Bun­des­bei­trag ei­nes Jah­res wer­den nach Vor­lie­gen der Jah­res­rech­nung der ver­ant­wort­li­chen In­sti­tu­ti­on mit dem Bun­des­bei­trag des Fol­ge­jah­res ver­rech­net.

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. März 2021, in Kraft seit 15. April 2021 (AS 2021 187).

20 BBl 2021 705

Art. 32 Gesuch um Bundesbeitrag 21  

1 Die für die Er­rich­tung des In­no­va­ti­ons­parks ver­ant­wort­li­che In­sti­tu­ti­on reicht für den jähr­li­chen Bun­des­bei­trag an den Be­trieb der Ge­schäfts­stel­le bis spä­tes­tens En­de des Vor­jah­res beim SBFI ein Ge­such ein.

2 Das Ge­such muss ins­be­son­de­re Fol­gen­des ent­hal­ten:

a.
das Bud­get der ver­ant­wort­li­chen In­sti­tu­ti­on;
b.
ei­ne Auf­stel­lung der ge­plan­ten Tä­tig­kei­ten und Mass­nah­men zur Er­fül­lung der Auf­ga­ben ge­mä­ss der Leis­tungs­ver­ein­ba­rung nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 3 Buch­sta­be b.

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. März 2021, in Kraft seit 15. April 2021 (AS 2021 187).

4. Kapitel: Beiträge zur Abgeltung des Overhead

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 33 Zweck der Overheadbeiträge  

Bei­trä­ge für in­di­rek­te For­schungs­kos­ten (Over­head) die­nen da­zu, den In­sti­tu­tio­nen die Kos­ten teil­wei­se ab­zu­gel­ten, die ih­nen durch For­schungs­vor­ha­ben ent­ste­hen, die der SNF, die In­no­suis­se und die Bun­des­ver­wal­tung im Rah­men ih­rer For­schungs- und In­no­va­ti­ons­för­de­rung un­ter­stüt­zen.

Art. 34 Berichterstattung und Kontrolle  

1 Der SNF und die In­no­suis­se er­stat­ten dem SBFI pro Bei­trags­pe­ri­ode Be­richt über ih­re Over­head­bei­trags­zu­spra­chen. Sie le­gen da­bei na­ment­lich die Bei­trags­ver­tei­lung nach In­sti­tu­tio­nen, nach För­der­in­stru­men­ten und nach Fach­be­rei­chen dar.

2 Das SBFI prüft im Rah­men sei­ner Kon­trol­l­auf­ga­ben, ob der im mass­ge­bli­chen Fi­nan­zie­rungs­be­schluss fest­ge­leg­te Bei­trags­höchst­satz ein­ge­hal­ten ist, und ge­neh­migt ge­ge­be­nen­falls den Be­richt.

3 Die Ein­hei­ten der Bun­des­ver­wal­tung er­stat­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 52 FIFG Be­richt.

2. Abschnitt: Overheadbeiträge des SNF

(Art. 10 Abs. 4 zweiter Satz FIFG)

Art. 35 Bemessung, Ausrichtung und Auszahlung  

1 Der SNF be­misst die Over­head­bei­trä­ge auf­grund der von ihm im Vor­jahr be­wil­lig­ten Pro­jekt­bei­trä­ge im Rah­men:

a.
der be­wil­lig­ten Kre­di­te; und
b.
des Bei­trags­höchst­sat­zes, den das Par­la­ment im mass­ge­bli­chen Fi­nan­zie­rungs­be­schluss fest­ge­legt hat.

2 Er be­wil­ligt die Bei­trä­ge mit­tels Ver­fü­gung.

3 Die Aus­zah­lung der Bei­trä­ge er­folgt je zur Hälf­te am En­de des ers­ten und des drit­ten Quar­tals des Ka­len­der­jah­res.

Art. 36 Reglement  

1 Der SNF er­lässt ein Re­gle­ment über die Over­head­bei­trä­ge. Dar­in re­gelt er na­ment­lich:

a.
die För­der­in­stru­men­te, die ein An­recht auf Over­head­bei­trä­ge ge­ben kön­nen;
b.
die Rück­zah­lung von Over­head­bei­trä­gen in be­grün­de­ten Fäl­len wie bei­spiels­wei­se bei Nicht­durch­füh­rung ei­nes Pro­jekts.

2 Das Re­gle­ment be­darf der Ge­neh­mi­gung durch den Bun­des­rat.

3. Abschnitt: Overheadbeiträge der Innosuisse

(Art. 23 Abs. 2 FIFG)22

22 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

Art. 37 Bemessung, Ausrichtung und Auszahlung 23  

1 Die In­no­suis­se be­misst die Over­head­bei­trä­ge auf­grund der von ihr im Ka­len­der­jahr be­wil­lig­ten Pro­jekt­bei­trä­ge im Rah­men:

a.
der be­wil­lig­ten Kre­di­te; und
b.
des Bei­trags­höchst­sat­zes, den das Par­la­ment im mass­ge­bli­chen Fi­nan­zie­rungs­be­schluss fest­ge­legt hat.

2 Sie legt die Bei­trags­hö­he im Rah­men der Pro­jekt­ge­neh­mi­gung fest.

3 Die Aus­zah­lung der Over­head­bei­trä­ge er­folgt im Rah­men der Aus­zah­lung der Bei­trä­ge für die di­rek­ten For­schungs­kos­ten.

23 In Kraft seit 1. Jan. 2017.

Art. 38 Beitragsverordnung 24  

Die In­no­suis­se legt die Ein­zel­hei­ten der Ge­wäh­rung von Over­head­bei­trä­gen in ih­rer Bei­trags­ver­ord­nung fest.

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

4. Abschnitt: Overheadbeiträge in der Ressortforschung

(Art. 16 Abs. 6 zweiter Satz FIFG)

Art. 39  

1 Die Bun­des­ver­wal­tung weist Over­head­bei­trä­ge für Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 2 Buch­sta­ben b und c FIFG in ih­ren Ent­schei­den ge­son­dert aus.

2 Für die Be­rech­nung der Over­head­bei­trä­ge gilt höchs­tens der vom Par­la­ment fest­ge­leg­te Bei­trags­höchst­satz für die Over­head­bei­trä­ge des SNF.

3 Die Aus­zah­lung der Over­head­bei­trä­ge er­folgt im Rah­men der Aus­zah­lung der Bei­trä­ge für die di­rek­ten For­schungs­kos­ten.

5. Kapitel: Massnahmen zur Förderung der Verwertung von Forschungsresultaten als zusätzliche Fördervoraussetzungen

(Art. 27 FIFG)

Art. 40 Massnahmen zur Förderung der Verwertung von Forschungsresultaten  

1 Die För­der­or­ga­ne ent­schei­den im Ein­zel­fall, ob sie die Ge­wäh­rung von Bun­des­mit­teln an Be­din­gun­gen über die Ver­wen­dung von For­schungs­re­sul­ta­ten im Sin­ne von Ar­ti­kel 27 Ab­sät­ze 1 und 2 FIFG knüp­fen wol­len.

2 Ent­schei­den die För­der­or­ga­ne im Sin­ne von Ab­satz 1, so gel­ten die fol­gen­den Re­geln:

a.
For­schen­de, die in Aus­übung ih­rer mit Bun­des­mit­teln fi­nan­zier­ten Tä­tig­kei­ten im­ma­te­ri­al­gü­ter­recht­lich re­le­van­te For­schungs­re­sul­ta­te er­zeu­gen, ha­ben die ar­beit­ge­ben­de Hoch­schul­for­schungs­stät­te zu in­for­mie­ren.
b.
For­schen­de und ih­re ar­beit­ge­ben­den Hoch­schul­for­schungs­stät­ten ver­pflich­ten sich, den Schutz des geis­ti­gen Ei­gen­tums an For­schungs­re­sul­ta­ten nicht durch vor­zei­ti­ge Ver­öf­fent­li­chun­gen oder in an­de­rer Wei­se zu be­ein­träch­ti­gen.
c.
Ver­wer­tet die ar­beit­ge­ben­de Hoch­schul­for­schungs­stät­te Im­ma­te­ri­al­gü­ter­rech­te an For­schungs­re­sul­ta­ten, so leis­tet sie den For­schen­den ei­ne an­ge­mes­se­ne Ent­schä­di­gung nach den Grund­sät­zen von Ar­ti­kel 332 Ab­satz 4 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts25. Vor­be­hal­ten blei­ben spe­zi­al­recht­li­che Be­stim­mun­gen.
d.
Trifft die ar­beit­ge­ben­de Hoch­schul­for­schungs­stät­te nach er­folg­ter In­for­ma­ti­on durch die For­schen­den in­ner­halb fall­wei­se zu ver­ein­ba­ren­der Zeit kei­ne Mass­nah­men, um die Ver­wer­tung der Im­ma­te­ri­al­gü­ter­rech­te an den For­schungs­re­sul­ta­ten zu för­dern, so kön­nen die For­schen­den die Rück­über­tra­gung der Im­ma­te­ri­al­gü­ter­rech­te ver­lan­gen.
e.
Wer­den an ei­ner Hoch­schul­for­schungs­stät­te in Aus­übung ei­ner mit Bun­des­mit­teln so­wie Mit­teln Drit­ter fi­nan­zier­ten Tä­tig­keit im­ma­te­ri­al­gü­ter­recht­lich re­le­van­te For­schungs­re­sul­ta­te er­zeugt, so ist die Hoch­schul­for­schungs­stät­te min­des­tens im Ver­hält­nis der Bun­des­mit­tel zu den Ge­samt­kos­ten des be­tref­fen­den For­schungs­pro­jekts an den Ein­nah­men aus der Ver­wer­tung der Im­ma­te­ri­al­gü­ter­rech­te be­tei­ligt. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 41.

3 Kommt ei­ne ar­beit­ge­ben­de Hoch­schul­for­schungs­stät­te oder nicht­kom­mer­zi­el­le For­schungs­stät­te aus­ser­halb des Hoch­schul­be­reichs ih­ren an die Ge­wäh­rung von Bun­des­mit­teln ge­knüpf­ten Ver­pflich­tun­gen zur Ver­wer­tung der For­schungs­re­sul­ta­te nicht nach, so kön­nen die För­der­or­ga­ne die zu­ge­sag­ten Bei­trä­ge kür­zen oder die aus­be­zahl­ten Bei­trä­ge zu­rück­for­dern.

Art. 41 Regelung des geistigen Eigentums und der Nutzungsrechte in Innovationsprojekten  

1 Die In­no­suis­se ent­schei­det bei je­dem Ge­such, ob sie die Ge­wäh­rung von Bei­trä­gen an die Be­din­gung knüp­fen will, dass die For­schungs- und die Um­set­zungs­part­ner ei­ne Ver­ein­ba­rung über das geis­ti­ge Ei­gen­tum und die Nut­zungs­rech­te vor­le­gen.

2 Ei­ne Ver­ein­ba­rung nach Ab­satz 1 muss Fol­gen­des ent­hal­ten:

a.
ei­ne Re­ge­lung über die Ei­gen­tums­rech­te an den Er­geb­nis­sen des un­ter­stütz­ten In­no­va­ti­ons­pro­jekts;
b.
ei­ne Re­ge­lung über die Nut­zung und Ver­wer­tung des aus dem un­ter­stütz­ten In­no­va­ti­ons­pro­jekt re­sul­tie­ren­den geis­ti­gen Ei­gen­tums;
c.
ei­ne Re­ge­lung über die Nut­zung und Ver­wer­tung ei­nes all­fäl­li­gen in das un­ter­stütz­te In­no­va­ti­ons­pro­jekt ein­ge­brach­ten geis­ti­gen Ei­gen­tums;
d.
all­fäl­li­ge Ent­schä­di­gungs­an­sprü­che;
e.
Ge­heim­hal­tungs­pflich­ten und Pu­bli­ka­ti­ons­rech­te.

3 Die Um­set­zungs­part­ner ha­ben im Be­reich ih­rer Gü­ter und Dienst­leis­tun­gen min­des­tens das Recht auf die un­ent­gelt­li­che, nicht-ex­klu­si­ve Nut­zung und Ver­wer­tung der Er­geb­nis­se des un­ter­stütz­ten In­no­va­ti­ons­pro­jekts. Die­ses Recht muss in der Ver­ein­ba­rung fest­ge­legt wer­den.

4 Das Nut­zungs- und Ver­wer­tungs­recht der Um­set­zungs­part­ner nach Ab­satz 3 kann dann ex­klu­siv sein, wenn es sich auf­grund der Si­tua­ti­on der Um­set­zungs­part­ner auf dem Markt auf­drängt. Die Ver­ein­ba­rung be­rück­sich­tigt die In­ter­es­sen der For­schungs­part­ner.

5 Bei der Fest­le­gung ei­ner Ent­schä­di­gung für ei­ne ex­klu­si­ve Nut­zung und Ver­wer­tung von Pro­jek­t­er­geb­nis­sen des un­ter­stütz­ten In­no­va­ti­ons­pro­jekts durch einen Um­set­zungs­part­ner ist ins­be­son­de­re zu be­ach­ten:

a.
der An­teil der Um­set­zungs­part­ner an der Fi­nan­zie­rung des un­ter­stütz­ten In­no­va­ti­ons­pro­jekts; und
b.
dassdie Ent­schä­di­gungs­pflicht die er­folg­rei­che Ver­wer­tung der Pro­jek­t­er­geb­nis­se nicht ge­fähr­den darf; ei­ne all­fäl­li­ge Ge­fähr­dung ist von den Um­set­zungs­part­nern dar­zu­le­gen.

5a. Kapitel: Datenbekanntgabe durch Forschungsförderungsinstitutionen26

26 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 3. Juni 2016, in Kraft seit 1. Juli 2016 (AS 2016 1843).

(Art. 9 FIFG)

Art. 41a  

1 Die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen kön­nen den ar­beit­ge­ben­den In­sti­tu­tio­nen für Kon­troll- und Voll­zugs­zwe­cke Da­ten aus den ein­ge­gan­ge­nen Bei­trags­ge­su­chen und den För­de­rent­schei­den durch ein Ab­ruf­ver­fah­ren zu­gäng­lich ma­chen.

2 Die ar­beit­ge­ben­de In­sti­tu­ti­on hat Zu­griff aus­sch­liess­lich auf Da­ten über For­schungs­vor­ha­ben, die die For­schen­den an die­ser In­sti­tu­ti­on aus­füh­ren oder aus­zu­füh­ren be­ab­sich­ti­gen. Sie ver­wen­det die Da­ten für:

a.
Stel­lung­nah­men und Be­stä­ti­gun­gen, die die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen für die Be­ar­bei­tung die­ser Ge­su­che und für die Aus­rich­tung der Bei­trä­ge be­nö­ti­gen;
b.
die Bei­trags­ver­wal­tung;
c.
die Eva­lua­ti­on der Ver­wen­dung von Dritt­mit­teln.

3 Über das Ab­ruf­ver­fah­ren sind kei­ne be­son­ders schüt­zens­wer­ten Per­so­nen­da­ten oder Per­sön­lich­keitspro­fi­le im Sin­ne von Ar­ti­kel 3 Buch­sta­be c be­zie­hungs­wei­se d des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 199227 über den Da­ten­schutz zu­gäng­lich.

6. Kapitel: Internationale Zusammenarbeit

1. Abschnitt: Verträge und Absichtserklärungen, Teilnahme der Schweiz an internationalen Kooperationen

(Art. 28 Abs. 2 FIFG)

Art. 42 Verträge und Absichtserklärungen  

1 Das WBF ist be­fugt, im Rah­men der in­ter­na­tio­na­len Zu­sam­men­ar­beit im Be­reich von For­schung und In­no­va­ti­on völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 7a Ab­satz 2 des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 199728 ab­zu­sch­lies­sen. Vor­be­hal­ten blei­ben spe­zi­al­recht­li­che Be­stim­mun­gen.

2 Das WBF ist im Rah­men sei­ner Kom­pe­tenz nach Ab­satz 1 be­fugt, Ab­sichts­er­klä­run­gen zur För­de­rung der in­ter­na­tio­na­len Zu­sam­men­ar­beit im Be­reich von For­schung und In­no­va­ti­on ab­zu­sch­lies­sen, na­ment­lich im Rah­men der Eu­ro­päi­schen Zu­sam­men­ar­beit auf dem Ge­biet der wis­sen­schaft­li­chen und tech­ni­schen For­schung (COST).

3 Es kann die Kom­pe­ten­zen nach den Ab­sät­zen 1 und 2 dem SBFI über­tra­gen.

Art. 43 Erneuerung von Schweizer Delegationen im Rahmen internationaler Kooperationen  

1 Das SBFI ist be­fugt, im Rah­men der völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­ge über die in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit im Be­reich von For­schung und In­no­va­ti­on die Wie­der­wahl oder Er­neue­rung der Schwei­zer De­le­ga­tio­nen in den Aus­schüs­sen von in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen, Pro­gram­men und Zu­sam­men­ar­beitspro­jek­ten zu be­schlies­sen.

2 Es lädt wei­te­re Bun­des­stel­len und die For­schungs­or­ga­ne, die auf­grund ih­res Tä­tig­keits­ge­biets am Ein­sitz in De­le­ga­tio­nen mit­in­ter­es­siert sein könn­ten, ein, Vor­schlä­ge für De­le­ga­ti­ons­mit­glie­der so­wie Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten zu un­ter­brei­ten.

Art. 4429  

29 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

2. Abschnitt: Beiträge zur Förderung schweizerischer Mitarbeit an Vorhaben internationaler Organisationen und Programme; Information und Beratung

(Art. 29 Abs. 1 Bst. a, b, f und g FIFG)

Art. 45 Zweck der Beiträge  

1 Die Bei­trä­ge er­mög­li­chen es in­ter­es­sier­ten schwei­ze­ri­schen Stel­len, im Rah­men ei­ner In­sti­tu­ti­on oder Or­ga­ni­sa­ti­on:

a.
sich auf in­ter­na­tio­na­le Pro­jek­te und Pro­gram­me vor­zu­be­rei­ten oder an ih­nen teil­zu­neh­men;
b.
sich in Vor­ha­ben zu in­te­grie­ren, die für die zu­künf­ti­ge schwei­ze­ri­sche For­schungs- und In­no­va­ti­ons­po­li­tik, für den Wis­sen­schafts­stand­ort Schweiz oder für die Prä­senz der Schwei­zer Wis­sen­schaft im Aus­land von gros­ser Be­deu­tung sind;
c.
die In­fra­struk­tur in­ter­na­tio­na­ler wis­sen­schaft­li­cher Or­ga­ni­sa­tio­nen zu nut­zen.

2 Vor­be­hal­ten blei­ben völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge so­wie spe­zi­al­recht­li­che Be­stim­mun­gen, na­ment­lich für die Teil­nah­me an den For­schungs­rah­men­pro­gram­men der Eu­ro­päi­schen Uni­on.

Art. 46 Beitragsvoraussetzungen und -bemessungen  

1 Bei­trä­ge wer­den den In­sti­tu­tio­nen und Or­ga­ni­sa­tio­nen ge­währt, wenn das Vor­ha­ben:

a.
von ge­samtschwei­ze­ri­schem In­ter­es­se ist;
b.
nicht aus­rei­chend an­ders fi­nan­ziert wer­den kann und die Be­tei­li­gung der Schweiz oh­ne Fi­nanz­hil­fen des Bun­des nicht mög­lich ist;
c.
von ei­ner In­sti­tu­ti­on oder Or­ga­ni­sa­ti­on ge­tra­gen wird, die Ge­währ bie­tet, dass die Bei­trä­ge ef­fi­zi­ent ein­ge­setzt und der ad­mi­nis­tra­ti­ve Auf­wand ge­ring ge­hal­ten wird.

2 Bei­trä­ge wer­den je­weils für höchs­tens fünf Jah­re ge­währt. Ei­ne oder meh­re­re Ver­län­ge­run­gen der Un­ter­stüt­zung um je­weils höchs­tens fünf Jah­re sind mög­lich. Vor je­der Ver­län­ge­rung wird die Be­rech­ti­gung über­prüft.

Art. 47 Antrag  

Die Ge­su­che um Bei­trä­ge sind beim SBFI ein­zu­rei­chen. Sie müs­sen fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
den Na­men der Ge­such­stel­le­rin oder des Ge­such­stel­lers;
b.
die In­sti­tu­ti­on oder Or­ga­ni­sa­ti­on, der ein Bei­trag ge­währt wer­den soll;
c.
ei­ne Be­schrei­bung des Vor­ha­bens (Pro­gramm oder Pro­jekt), ein­sch­liess­lich Fi­nanz­rah­men;
d.
Ei­gen­leis­tun­gen und sons­ti­ge Be­tei­li­gun­gen so­wie wei­te­re Fi­nan­zie­rungs­quel­len und Leis­tun­gen Drit­ter;
e.
ei­ne Be­grün­dung für ei­ne schwei­ze­ri­sche Teil­nah­me, ins­be­son­de­re An­ga­ben über die wis­sen­schaft­li­che Be­deu­tung und das In­ter­es­se der Schweiz;
f.
den be­an­trag­ten Bei­trag des Bun­des.
Art. 48 Konsultationen  

Das SBFI kon­sul­tiert an­de­re Äm­ter oder For­schungs­or­ga­ne, die durch das Vor­ha­ben be­trof­fen sein oder ein In­ter­es­se ha­ben kön­nen.

Art. 49 Entscheid  

1 Über Bei­trä­ge bis 1 Mil­li­on Fran­ken ent­schei­det das SBFI.

2 Über Bei­trä­ge von mehr als 1 Mil­li­on Fran­ken ent­schei­det das WBF. Das SBFI stellt An­trag.

3 Für Bei­trä­ge von mehr als 2 Mil­lio­nen Fran­ken muss vor­gän­gig die Zu­stim­mung des Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­de­par­te­men­tes ein­ge­holt wer­den. Kommt in ei­nem sol­chen Fall kei­ne Ei­ni­gung zu­stan­de, so ent­schei­det der Bun­des­rat auf An­trag des WBF.

4 Die Bei­trä­ge kön­nen durch Ver­fü­gun­gen oder im Rah­men von Ver­trä­gen ge­währt wer­den.

Art. 50 Information und Beratung 30  

Das SBFI kann For­schungs­or­ga­ne, Or­ga­ni­sa­tio­nen und Un­ter­neh­men mit Sitz in der Schweiz über die vom Bund un­ter­stütz­ten Ak­ti­vi­tä­ten be­züg­lich in­ter­na­tio­na­ler Pro­gram­me und Pro­jek­te in­for­mie­ren und sie bei der Er­ar­bei­tung und Ein­rei­chung von Ge­su­chen be­ra­ten.

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

3. Abschnitt: Beiträge zur bilateralen wissenschaftlichen Zusammenarbeit ausserhalb internationaler Programme und Organisationen

(Art. 29 Abs. 1 Bst. c FIFG)

Art. 51 Grundsätze  

1 Es kön­nen Bei­trä­ge an Hoch­schul­for­schungs­stät­ten aus­ge­rich­tet wer­den für die Zu­sam­men­ar­beit und den Aus­tausch mit den im Rah­men der in­ter­na­tio­na­len For­schungs- und In­no­va­ti­ons­po­li­tik der Schweiz be­stimm­ten Schwer­punkt­län­dern und ‑re­gio­nen.

2 Die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen schwei­ze­ri­schen und aus­län­di­schen Hoch­schul­for­schungs­stät­ten wird um­ge­setzt über ge­mein­sa­me For­schungs­pro­gram­me, die ge­mein­sa­me Nut­zung von La­bo­ra­to­ri­en, die Ver­lei­hung von ge­mein­sa­men Hoch­schul­ab­schlüs­sen, die Fi­nan­zie­rung von Sti­pen­di­en für den Aus­tausch von Stu­die­ren­den und For­schen­den so­wie durch punk­tu­el­le Pro­jek­te und Pi­lot-Ak­ti­vi­tä­ten.

3 Pro­gram­me und Pro­jek­te wer­den un­ter­stützt, wenn die Part­ner­län­der die Re­zi­pro­zi­tät ge­währ­leis­ten.

4 Recht­fer­ti­gen es das wis­sen­schafts­po­li­ti­sche In­ter­es­se für die Schweiz und die wis­sen­schaft­li­che Ex­zel­lenz ei­nes Pro­jekts, so kann vom Grund­satz der Re­zi­pro­zi­tät ab­ge­se­hen wer­den, so­fern die Trä­ger der Pro­jek­te oder die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen an­ge­mes­se­ne Mit­tel zur Ver­fü­gung stel­len.

Art. 52 Verfahren für gemeinsame Projektausschreibungen mit Schwerpunktländern und -regionen  

1 Das SBFI setzt für die Schwer­punkt­län­der oder -re­gio­nen na­tio­na­le Steue­rungs­aus­schüs­se ein. Die­se be­stim­men, ge­ge­be­nen­falls in Ab­stim­mung mit dem zu­stän­di­gen Lea­ding Hou­se nach Ab­satz 2, die Aus­rich­tung des Zu­sam­men­ar­beits­pro­gramms aus na­tio­na­ler Sicht.

2 Das SBFI kann für je­des Schwer­punkt­land oder je­de Schwer­punkt­re­gi­on ei­ne Schwei­zer Hoch­schul­for­schungs­stät­te als Lea­ding Hou­se be­stim­men, das mit der Ko­or­di­na­ti­on und der Um­set­zung des Zu­sam­men­ar­beits­pro­gramms be­auf­tragt wer­den kann. Da­zu kon­sul­tiert das SBFI vor­gän­gig die Rek­to­ren­kon­fe­renz der schwei­ze­ri­schen Hoch­schu­len.31 Ist für ein Schwer­punkt­land oder ei­ne Schwer­punkt­re­gi­on kein Lea­ding Hou­se ein­ge­setzt, so trifft das SBFI die er­for­der­li­chen Mass­nah­men und Ent­schei­de.

3 Der SNF ist im Auf­trag des SBFI für die Aus­schrei­bung der ge­mein­sa­men For­schungs­pro­jek­te im Rah­men der bi­la­te­ra­len wis­sen­schaft­li­chen Zu­sam­men­ar­beit so­wie für de­ren Eva­lua­ti­on zu­stän­dig und ent­schei­det ge­mä­ss den Kri­te­ri­en sei­nes Bei­trags­re­gle­ments über die Auf­nah­me der Pro­jek­te in die en­ge­re Wahl.

4 Die bi­la­te­ra­len Ver­ein­ba­run­gen mit dem Part­ner­land re­geln die Bil­dung von ge­mein­sa­men Ar­beits­grup­pen und de­ren Auf­ga­ben. Die Ar­beits­grup­pen ent­schei­den na­ment­lich über die Gut­heis­sung oder Ab­leh­nung der im Rah­men der Pro­gram­me ein­ge­reich­ten Pro­jekt­ge­su­che.

5 Das WBF re­gelt in ei­ner Ver­ord­nung die Ein­zel­hei­ten des Ver­fah­rens.

31 In Kraft seit 1. Jan. 2015.

Art. 53 Festsetzung der Beiträge, Leistungsaufträge  

1 Das WBF legt im Rah­men der be­wil­lig­ten Kre­di­te für je­des Zu­sam­men­ar­beits­pro­gramm mit ei­nem Schwer­punkt­land oder ei­ner Schwer­punkt­re­gi­on den Höchst­be­trag für die Durch­füh­rung des Pro­gramms fest, der für die je­wei­li­ge Bei­trags­pe­ri­ode zu­ge­spro­chen wer­den kann.

2 Das SBFI schliesst mit je­dem Lea­ding Hou­se einen Leis­tungs­ver­trag ab, der die Zie­le der bi­la­te­ra­len Zu­sam­men­ar­beit, die vom Lea­ding Hou­se zu er­brin­gen­den Leis­tun­gen und die Vor­ga­ben zur Be­richt­er­stat­tung (Re­por­ting und Con­trol­ling) fest­legt. Das SBFI kann dem Lea­ding Hou­se im Leis­tungs­ver­trag ei­ne Ent­schei­dungs­kom­pe­tenz für die Aus­wahl ein­zel­ner Pro­jek­te und Pi­lot-Ak­ti­vi­tä­ten über­tra­gen.

3 Die Ein­zel­hei­ten der Auf­ga­ben des SNF und die ent­spre­chen­den Bei­trä­ge wer­den in der Leis­tungs­ver­ein­ba­rung mit dem SNF fest­ge­legt.

7. Kapitel: Koordination, Planung und nachhaltige Entwicklung

1. Abschnitt: Koordination durch den Bundesrat

(Art. 41 und 42 FIFG)

Art. 54 Wissenschaftsaussenpolitik  

1 Das SBFI er­ar­bei­tet pe­ri­odisch oder nach Be­darf zu­han­den des Bun­des­ra­tes einen Be­richt im Rah­men der Vor­ga­ben nach Ar­ti­kel 41 Ab­satz 3 FIFG zum Stand und zur Ent­wick­lung der schwei­ze­ri­schen Wis­sen­schafts­aus­sen­po­li­tik. Es be­rück­sich­tigt da­bei:

a.
die Ver­pflich­tun­gen der Schweiz aus völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen;
b.
die Ent­wick­lun­gen im eu­ro­päi­schen und im aus­se­r­eu­ro­päi­schen For­schungs- und In­no­va­ti­ons­raum;
c.
die Mass­nah­men nach Ar­ti­kel 29 FIFG, die im Rah­men der in­ter­na­tio­na­len Zu­sam­men­ar­beit im Be­reich von For­schung und In­no­va­ti­on ge­trof­fen wur­den.

2 Es ko­or­di­niert sich da­bei mit den für die Aus­sen­po­li­tik zu­stän­di­gen Stel­len des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten so­wie mit wei­te­ren in­ter­es­sier­ten Bun­des­stel­len und kon­sul­tiert den SNF und die In­no­suis­se na­ment­lich hin­sicht­lich der an sie de­le­gier­ten Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 30 FIFG und Ar­ti­kel 3 Ab­satz 3 SA­FIG.32

3 Der Bun­des­rat nimmt vom Be­richt nach Ab­satz 1 Kennt­nis und be­schliesst die not­wen­di­gen Ko­or­di­na­ti­ons­mass­nah­men.

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

Art. 55 Forschungsinfrastrukturen  

1 Das SBFI er­ar­bei­tet pe­ri­odisch oder nach Be­darf zu­han­den des Bun­des­ra­tes einen Be­richt zum Stand und zur Ent­wick­lung von For­schungs­in­fra­struk­tu­ren, ins­be­son­de­re von in­ter­na­tio­na­len Gross­for­schungs­ein­rich­tun­gen und wei­te­ren in­ter­na­tio­nal ko­or­di­nier­ten For­schungs­in­fra­struk­tu­ren un­ter Be­tei­li­gung der Schweiz. Es be­rück­sich­tigt da­bei:

a.
die Ver­pflich­tun­gen der Schweiz aus völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen;
b.
die Ent­wick­lun­gen ins­be­son­de­re im eu­ro­päi­schen For­schungs- und In­no­va­ti­ons­raum hin­sicht­lich der Ein­rich­tung und des Be­triebs in­ter­na­tio­nal ko­or­di­nier­ter For­schungs­in­fra­struk­tu­ren;
c.
die Ent­wick­lungs­prio­ri­tä­ten der Fach­ge­bie­te und Dis­zi­pli­nen in der Schweiz im Be­reich von For­schung und In­no­va­ti­on;
d.
die ent­spre­chen­den Ent­wick­lungs­prio­ri­tä­ten im ETH-Be­reich und an den üb­ri­gen Hoch­schu­len.

2 Es kon­sul­tiert da­bei die För­der­or­ga­ne, be­trof­fe­ne Bun­des­stel­len so­wie bei Be­darf den SWR, und stellt die not­wen­di­ge wis­sen­schaft­li­che Ex­per­ti­se si­cher.

3 Es stellt im Wei­te­ren si­cher, dass in Fäl­len, wo sich ein di­rek­ter Zu­sam­men­hang mit den be­son­ders kos­ten­in­ten­si­ven Be­rei­chen nach dem Hoch­schul­för­de­rungs- und -ko­or­di­na­ti­ons­ge­setz vom 30. Sep­tem­ber 201133 (HFKG) er­gibt, ei­ne sach­li­che Ab­stim­mung zwi­schen for­schungs- und in­no­va­ti­ons­po­li­ti­scher Pla­nung nach FIFG und hoch­schul­po­li­ti­scher Ko­or­di­na­ti­on nach HFKG er­folgt.34

4 Der Bun­des­rat nimmt vom Be­richt Kennt­nis und be­schliesst die not­wen­di­gen Ko­or­di­na­ti­ons­mass­nah­men.

33 SR 414.20

34 In Kraft seit 1. Jan. 2015

Art. 56 Nationale Förderinitiativen  

1 Das WBF ko­or­di­niert na­tio­na­le För­der­in­itia­ti­ven im Sin­ne von Ar­ti­kel 41 Ab­satz 5 FIFG hin­sicht­lich Pla­nung und Durch­füh­rung.

2 Es ko­or­di­niert die­se In­itia­ti­ven mit dem or­dent­li­chen Pla­nungs­ver­fah­ren (Art. 58 und 59) und stellt si­cher, dass all­fäl­li­ge An­trä­ge auf För­der­mass­nah­men im Rah­men der pe­ri­odi­schen BFI-Bot­schaf­ten er­fol­gen.

Art. 57 Interdepartementaler Koordinationsausschuss für die Ressortforschung des Bundes  

1 Der in­ter­de­par­te­men­ta­le Ko­or­di­na­ti­ons­aus­schuss für die Res­sort­for­schung be­steht aus Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern:

a.
der ein­zel­nen Bun­des­stel­len, die Auf­ga­ben im Be­reich der Res­sort­for­schung wahr­neh­men;
b.
der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­ver­wal­tung.

2 Die Mit­glie­der nach Ab­satz 1 ver­tre­ten die Di­rek­tio­nen oder Ge­schäfts­lei­tun­gen der je­wei­li­gen Bun­des­stel­len. Die Er­nen­nung er­folgt durch die zu­stän­di­gen Bun­des­stel­len.

3 An den Sit­zun­gen des Aus­schus­ses neh­men Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter des SNF, der In­no­suis­se und des ETH-Rats mit be­ra­ten­der Stim­me teil.

4 Die Staats­se­kre­tä­rin oder der Staats­se­kre­tär des SBFI lei­tet den Aus­schuss. Sie oder er kann ei­ne Ver­tre­te­rin oder einen Ver­tre­ter be­stim­men.

2. Abschnitt: Planung

(Art. 43–48 FIFG)

Art. 58 Mehrjahresprogramme  

(Art. 45 FIFG)

1 Mit ih­ren Mehr­jah­res­pro­gram­men ge­ben die For­schungs­or­ga­ne Aus­kunft über die be­ab­sich­tig­ten Tä­tig­kei­ten in der nächs­ten BFI-Pe­ri­ode, vor al­lem dar­über:

a.
wel­che Schwer­punk­te und Prio­ri­tä­ten sie set­zen wol­len und in­wie­weit die­se mit der stra­te­gi­schen Aus­rich­tung der For­schungs- und In­no­va­ti­ons­för­de­rungs­po­li­tik des Bun­des über­ein­stim­men;
b.
wie sie ih­re Mit­tel im Ver­gleich zur bis­he­ri­gen Tä­tig­keit auf­zu­tei­len be­ab­sich­ti­gen;
c.
wie sie ih­re Tä­tig­kei­ten in­tern und mit den an­dern For­schungs­or­ga­nen ko­or­di­nie­ren wol­len;
d.
wel­che per­so­nel­len und fi­nan­zi­el­len Aus­wir­kun­gen zu er­war­ten sind.

2 Das SBFI setzt den För­der­or­ga­nen ei­ne Frist, in der sie ih­re Mehr­jah­res­pro­gram­me ein­zu­rei­chen ha­ben.

Art. 59 Jährlicher Förderplan der Forschungsförderungsinstitutionen  

(Art. 48 FIFG)

1 Bei der Er­stel­lung ih­res jähr­li­chen För­der­plans über­prüft je­de For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­ti­on ihr Mehr­jah­res­pro­gramm auf des­sen Gül­tig­keit. Ab­wei­chun­gen von den auf die Mehr­jah­res­pro­gram­me ab­ge­stütz­ten Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen sind zu be­grün­den.

2 Der För­der­plan zeigt, wie die Mit­tel im kom­men­den Jahr ver­wen­det wer­den sol­len. Die Dar­stel­lung er­folgt in Fran­ken und An­tei­len am Ge­samt­auf­wand; zum Ver­gleich wer­den die ent­spre­chen­den Zah­len der bei­den Vor­jah­re an­ge­führt. Die ge­plan­te För­de­rung ist zu be­grün­den.

3. Abschnitt: Nachhaltige Entwicklung

(Art. 6 Abs. 3 Bst. a FIFG)

Art. 60  

1 Die För­der­or­ga­ne ver­lan­gen im Rah­men der Ge­suchs­ver­fah­ren An­ga­ben über den Bei­trag der Pro­jek­te zur nach­hal­ti­gen Ent­wick­lung.

2 Die For­schungs­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen und die Bun­des­ver­wal­tung ge­ben im Rah­men ih­rer Be­richt­er­stat­tung nach Ar­ti­kel 52 FIFG so­wie die In­no­suis­se in ih­rem Ge­schäfts­be­richt nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 Buch­sta­be o SA­FIG Aus­kunft dar­über, wie sie bei der Er­fül­lung ih­rer För­der­tä­tig­keit die Bun­des­zie­le für ei­ne nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung von Ge­sell­schaft, Wirt­schaft und Um­welt be­rück­sich­tigt ha­ben.35

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6607).

8. Kapitel: Schweizerischer Wissenschaftsrat

(Art. 54 und 55 FIFG)

Art. 61  

1 Der Schwei­ze­ri­sche Wis­sen­schafts­rat (SWR) ist ei­ne stän­di­ge Ver­wal­tungs­kom­mis­si­on nach Ar­ti­kel 8a Ab­satz 2 der Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ver­ord­nung vom 25. No­vem­ber 199836. Er ist ad­mi­nis­tra­tiv dem WBF zu­ge­ord­net.

2 Er führt ei­ne ei­ge­ne Ge­schäfts­stel­le.

3 Die Mit­tel für den Be­trieb des SWR wer­den im Vor­an­schlag des SBFI ein­ge­stellt.

9. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 62 Aufhebung und Änderung anderer Erlasse  

1 Die For­schungs- und In­no­va­ti­ons­för­de­rungs­ver­ord­nung vom 10. Ju­ni 198537 wird auf­ge­ho­ben.

2 Die nach­ste­hen­den Ver­ord­nun­gen wer­den wie folgt ge­än­dert:

...38

37 [AS 1985 775, 1996 1807, 2000 187Art. 21 Ziff. 3 1861, 2004 42634871, 2008 68346175747An­hang Ziff. 8, 2010 5461, 2012 3631Ziff. I 8, 2013 2641]

38 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 2013 4593kon­sul­tiert wer­den.

Art. 63 Übergangsbestimmungen  

1 Für die Ge­wäh­rung der Over­head­bei­trä­ge der In­no­suis­se so­wie für die Ein­zel­hei­ten der Bei­trags­be­mes­sung gilt bis zum In­kraft­tre­ten der Be­stim­mun­gen über die Fi­nan­zie­rung und die Bun­des­bei­trä­ge nach dem 7. und dem 8. Ka­pi­tel des HFKG39, längs­tens je­doch bis zum 31. De­zem­ber 2016, Ar­ti­kel 10s Ab­sät­ze 6 und 7 mit An­hang so­wie die da­zu­ge­hö­ri­ge Über­gangs­be­stim­mung vom 24. No­vem­ber 201040 der For­schungs- und In­no­va­ti­ons­för­de­rungs­ver­ord­nung vom 10. Ju­ni 1985.

2 Bis zum In­kraft­tre­ten der Ka­pi­tel 1–5 des HFKG hat Ar­ti­kel 52 Ab­satz 2, zwei­ter Satz fol­gen­den Wort­laut:

...41

39 SR 414.20

40 AS 2010 5461

41 Ein­ge­fügt in der ge­nann­ten Be­stim­mung bis 31. Dez. 2014

Art. 64 Inkrafttreten  

1 Die­se Ver­ord­nung tritt, un­ter Vor­be­halt der Ab­sät­ze 2 und 3, am 1. Ja­nu­ar 2014 in Kraft.

2 Ar­ti­kel 55 Ab­satz 3 tritt gleich­zei­tig mit den Ka­pi­teln 1–5 des HFKG42 in Kraft.

3 Die Ar­ti­kel 37 und 38 tre­ten gleich­zei­tig mit den Be­stim­mun­gen über die Fi­nan­zie­rung und die Bun­des­bei­trä­ge nach dem 7. und dem 8. Ka­pi­tel HFKG, spä­tes­tens je­doch am 1. Ja­nu­ar 2017 in Kraft.

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