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Bundesgesetz
über die Meteorologie und Klimatologie
(MetG)

vom 18. Juni 1999 (Stand am 1. Januar 2007)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 24bis Absatz 2, 24quinquies Absatz 2, 24septies, 27sexies,
37ter und 85 Ziffer 1 der Bundesverfassung1,

nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 22. April 19982,

beschliesst:

1 [BS 1 3; AS 1957 1027, 1971 905, 1973 1051, 1976 715]. Den genannten Bestimmungen entsprechen heute die Art. 64, 74, 76, 87, 118und 173der BV vom 18. April 1999 (SR 101).

2 BBl 1998 4161

1

Art. 1 Bundesaufgaben  

Der Bund er­füllt im Be­reich der Me­teo­ro­lo­gie und Kli­ma­to­lo­gie fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Er er­fasst auf dem Ge­biet der Schweiz dau­ernd und flä­chen­de­ckend me­teo­ro­lo­gi­sche und kli­ma­to­lo­gi­sche Da­ten.
b.
Er be­tei­ligt sich an Er­fas­sung, Aus­tausch und Aus­wer­tung von in­ter­na­tio­na­len me­teo­ro­lo­gi­schen und kli­ma­to­lo­gi­schen Da­ten.
c.
Er warnt vor Ge­fah­ren des Wet­ters.
d.
Er stellt me­teo­ro­lo­gi­sche In­for­ma­tio­nen für den Flug­be­trieb und die Flug­si­cher­heit auf schwei­ze­ri­schem Ge­biet be­reit.
e.
Er sorgt für die Be­reit­stel­lung von kli­ma­to­lo­gi­schen In­for­ma­tio­nen so­wie für die Um­set­zung von Mass­nah­men als Bei­trag zur lang­fris­ti­gen Si­che­rung ei­ner ge­sun­den Um­welt.
f.
Er stellt die Über­wa­chung der Ra­dio­ak­ti­vi­tät in der At­mo­sphä­re si­cher und stellt me­teo­ro­lo­gi­sche Grund­la­gen für die Be­rech­nung der Aus­brei­tung von Luft­schad­stof­fen zur Ver­fü­gung.
g.
Er för­dert die theo­re­ti­sche Me­teo­ro­lo­gie und Kli­ma­to­lo­gie und führt an­wen­dungs­ori­en­tier­te For­schungs- und Ent­wick­lungs­pro­jek­te durch.
h.
Er er­bringt wei­te­re me­teo­ro­lo­gi­sche und kli­ma­to­lo­gi­sche Dienst­leis­tun­gen für die Be­dürf­nis­se der All­ge­mein­heit.
Art. 2 Zuständige Verwaltungseinheiten  

1 Der Bun­des­rat be­zeich­net die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten, wel­che die Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 1 über­neh­men. Er be­zeich­net ins­be­son­de­re das für den ge­samtschwei­ze­ri­schen me­teo­ro­lo­gi­schen und kli­ma­to­lo­gi­schen Dienst zu­stän­di­ge Bun­des­amt (Bun­des­amt); die­ses ver­tritt die Schwei­ze­ri­sche Eid­ge­nos­sen­schaft bei der Welt­or­ga­ni­sa­ti­on für Me­teo­ro­lo­gie.

2 In der Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben be­rück­sich­ti­gen die zu­stän­di­gen Ver­wal­tung­s­ein­hei­ten die Be­dürf­nis­se der Lan­des­tei­le und Sprach­re­gio­nen.

Art. 3 Grundangebot an Dienstleistungen  

1 Der Bun­des­rat legt im Rah­men der Bun­des­auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 1 ein be­nut­zer­ge­rech­tes Grun­d­an­ge­bot an me­teo­ro­lo­gi­schen und kli­ma­to­lo­gi­schen Dienst­leis­tun­gen fest. Er re­gelt die Be­din­gun­gen für des­sen Nut­zung.

2 Das Bun­des­amt sorgt für die Be­reit­stel­lung des Grun­d­an­ge­bots, stellt die im Rah­men der Bun­des­auf­ga­ben er­ho­be­nen Da­ten und In­for­ma­tio­nen Drit­ten zur Ver­fü­gung und be­treibt Aus­kunfts- und Be­ra­tungs­diens­te.

3 Es er­hebt für die­se Dienst­leis­tun­gen Ge­büh­ren. Sie kön­nen nach der Art der Nut­zung ab­ge­stuft wer­den. Bei der Be­mes­sung der Ge­büh­ren ist dem All­ge­mein­nut­zen der me­teo­ro­lo­gi­schen und kli­ma­to­lo­gi­schen In­for­ma­tio­nen so­wie den Be­dürf­nis­sen der Kan­to­ne und der Wis­sen­schaft an­ge­mes­sen Rech­nung zu tra­gen.

Art. 4 Erweiterte Dienstleistungen  

1 Das Bun­des­amt kann me­teo­ro­lo­gi­sche und kli­ma­to­lo­gi­sche Da­ten, Er­geb­nis­se oder sons­ti­ge In­for­ma­tio­nen zur De­ckung be­son­de­rer Kun­den­wün­sche auf­be­rei­ten und kom­mer­zi­ell ver­wer­ten.

2 Das An­ge­bot an er­wei­ter­ten Dienst­leis­tun­gen hat in ei­nem en­gen Zu­sam­men­hang mit dem Grun­d­an­ge­bot zu ste­hen und darf die­ses nicht be­ein­träch­ti­gen.

3 Das Bun­des­amt bie­tet die er­wei­ter­ten Dienst­leis­tun­gen auf pri­vat­recht­li­cher Ba­sis an. Es setzt das Ent­gelt nach den Be­din­gun­gen des Mark­tes fest und gibt die An­sät­ze be­kannt. Die er­wei­ter­ten Dienst­leis­tun­gen dür­fen nicht un­ter den Ge­ste­hungs­kos­ten er­bracht und nicht mit Er­trä­gen aus dem Grun­d­an­ge­bot ver­bil­ligt wer­den.

Art. 5 Zusammenarbeit und Beteiligungen  

1 Das Bun­des­amt kann zur Er­fül­lung sei­ner Auf­ga­ben mit schwei­ze­ri­schen, aus­län­di­schen oder in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen des öf­fent­li­chen oder pri­va­ten Rechts zu­sam­men­ar­bei­ten. Es kann für die Schwei­ze­ri­sche Eid­ge­nos­sen­schaft den Bei­tritt er­klä­ren oder Be­tei­li­gun­gen ein­ge­hen.

2 Der Bun­des­rat kann ent­spre­chen­de in­ter­na­tio­na­le Ab­kom­men in ei­ge­ner Zu­stän­dig­keit ab­sch­lies­sen. Er kann sei­ne Ver­trags­schluss­kom­pe­tenz an das Bun­des­amt ab­tre­ten, wenn sol­che Ab­kom­men aus­sch­liess­lich fach­tech­ni­sche Be­stim­mun­gen ent­hal­ten.

Art. 5a Beiträge für Beteiligungen an internationalen Programmen 3  

1 Der Bund kann im Rah­men der be­wil­lig­ten Kre­di­te Bei­trä­ge ge­wäh­ren für die Be­tei­li­gung der Schweiz an Pro­gram­men in­ter­na­tio­na­ler Or­ga­ni­sa­tio­nen und In­sti­tu­tio­nen im Be­reich der Me­teo­ro­lo­gie und Kli­ma­to­lo­gie auf in­ter­na­tio­na­ler Ebe­ne.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt die Hö­he der Bei­trä­ge und re­gelt das Ver­fah­ren.

3 Er kann mit Drit­ten Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen ab­sch­lies­sen; dar­in legt er die Art der Be­tei­li­gung und den Um­fang der Leis­tun­gen fest.

3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 48814882; BBl 20055413).

Art. 6 Aufgabenerfüllung durch Dritte  

Der Bun­des­rat kann be­stimm­te Auf­ga­ben nach die­sem Ge­setz durch Ver­trag ganz oder teil­wei­se an Drit­te über­tra­gen.

Art. 7 Vollzug  

Der Bun­des­rat wird mit dem Voll­zug be­auf­tragt.

Art. 8 Aufhebung bisherigen Rechts  

Es wer­den auf­ge­ho­ben:

a.
das Bun­des­ge­setz vom 27. Ju­ni 19014 über die Schwei­ze­ri­sche Me­teo­ro­lo­gi­sche Zen­tral­an­stalt;
b.
der Bun­des­be­schluss vom 9. De­zem­ber 19215 be­tref­fend die Er­wei­te­rung des Diens­tes der Schwei­ze­ri­schen Me­teo­ro­lo­gi­schen Zen­tral­an­stalt in Zü­rich.

4 [BS 4 274; AS 1957 271Art. 3]

5 [BS 4 276]

Art. 9 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. April 20006

6 BRB vom 23. Fe­br. 2000 (AS 2000 666)

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