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Bundesstatistikgesetz
(BStatG)

vom 9. Oktober 1992 (Stand am 1. Januar 2016)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 27sexies, 31quinquies Absatz 5 und 85 Ziffer 1
der Bundesver­fassung1,
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 30. Oktober 19912,

beschliesst:

1[BS 1 3; AS 1973 1051, 1978 484]. Den genannten Bestimmungen entsprechen heute Art. 64, 65, 100und 164Abs. 1 Bst. g der BV vom 18. April 1999 (SR 101).

2BBl 1992 I 373

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zweck  

Die­ses Ge­setz bezweckt:

a.
dem Bund die sta­tis­ti­schen Grund­la­gen be­reit­zu­stel­len, die er zur Er­fül­lung sei­ner Auf­ga­ben be­nö­tigt;
b.
den Kan­to­nen, den Ge­mein­den, der Wirt­schaft, der Pri­vat­wirt­schaft, den So­zi­al­part­nern und der Öf­fent­lich­keit sta­tis­ti­sche Er­geb­nis­se zur Ver­fü­gung zu stel­len;
c.
die Or­ga­ni­sa­ti­on der Bun­des­sta­tis­tik auf ei­ne ef­fi­zi­en­te und für die Be­frag­ten scho­nen­de Er­he­bung und Be­ar­bei­tung der Da­ten aus­zu­rich­ten;
d.
die na­tio­na­le und in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit auf dem Ge­biet der Sta­ti­s­tik zu för­dern;
e.
den Da­ten­schutz in der Bun­des­sta­tis­tik si­cher­zu­stel­len.
Art. 2 Geltungsbereich  

1 Die­ses Ge­setz gilt für al­le sta­tis­ti­schen Ar­bei­ten:

a.
die der Bun­des­rat an­ord­net;
b.3
die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten der Bun­des­ver­wal­tung mit Aus­nah­me des ETH-Be­rei­ches vor­neh­men oder vor­neh­men las­sen.

2 Der Bun­des­rat legt fest, wel­che Be­stim­mun­gen des Ge­set­zes für die sta­tis­ti­schen Ar­bei­ten des ETH-Be­reichs, der Schwei­ze­ri­schen Post und der Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­un­ter­neh­mung des Bun­des an­wend­bar sind.4

3 Er kann Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes für wei­te­re Kör­per­schaf­ten, An­stal­ten oder Pri­va­te an­wend­bar er­klä­ren, wenn die­se:

a.
der Auf­sicht des Bun­des un­ter­ste­hen;
b.
Fi­nanz­hil­fen oder Ab­gel­tun­gen des Bun­des er­hal­ten; oder
c.
ei­ne Tä­tig­keit ge­stützt auf ei­ne Kon­zes­si­on oder Be­wil­li­gung des Bun­des aus­üben.

4 Bei der Un­ter­stel­lung un­ter die­ses Ge­setz nach den Ab­sät­zen 2 und 3 be­ach­tet der Bun­des­rat die For­schungs­frei­heit so­wie die ge­setz­li­chen Auf­ga­ben und die Au­to­no­mie der be­trof­fe­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen.

3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 20. März 1998 über die Schwei­ze­ri­schen Bun­des­bah­nen, in Kraft seit 1. Jan. 1999 (AS 1998 2847; BBl 1997 I 909).

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 6 des Bun­des­ge­set­zes über die Bahn­re­form 2 vom 20. März 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5597; BBl 2005 2415, 2007 2681).

Art. 3 Aufgaben der Bundesstatistik  

1 Die Bun­des­sta­tis­tik er­mit­telt in fach­lich un­ab­hän­gi­ger Wei­se re­prä­sen­ta­ti­ve Er­geb­nis­se über den Zu­stand und die Ent­wick­lung von Be­völ­ke­rung, Wirt­schaft, Ge­sell­schaft, Bil­dung, For­schung, Raum und Um­welt in der Schweiz.5

2 Sie dient:

a.
der Vor­be­rei­tung, Durch­füh­rung und Über­prü­fung von Bun­des­auf­ga­ben;
b.
der Be­ur­tei­lung von Sach­ge­bie­ten, in de­nen die Auf­ga­ben von Bund und Kan­to­nen eng in­ein­an­der grei­fen, zum Bei­spiel von Bil­dung, Wis­sen­schaft und For­schung, Kul­tur, Sport, Rechts­we­sen, Tou­ris­mus, öf­fent­li­chen Fi­nan­zen, Raum­nut­zung, Bau- und Woh­nungs­we­sen, Ver­kehr, Ener­gie oder Ge­sund­heits- und So­zi­al­we­sen;
c.
der Un­ter­stüt­zung von For­schungs­vor­ha­ben von na­tio­na­ler Be­deu­tung;
d.6
der Be­ur­tei­lung der Er­fül­lung des Ver­fas­sungs­auf­tra­ges zur Gleich­stel­lung von Mann und Frau so­wie von Be­hin­der­ten und Nicht­be­hin­der­ten;
e.7
der Eva­lua­ti­on der Be­schäf­ti­gungs­fä­hig­keit und der Tä­tig­kei­ten der Ab­sol­ven­tin­nen und Ab­sol­ven­ten der Hoch­schu­len.

3 Im Rah­men die­ser Auf­ga­ben wird mit den Kan­to­nen, den Ge­mein­den, der Wis­sen­schaft, der Pri­vat­wirt­schaft und den So­zi­al­part­nern so­wie den aus­län­di­schen und in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen zu­sam­men­ge­ar­bei­tet und nach Mög­lich­keit ih­ren In­for­ma­ti­ons­be­dürf­nis­sen Rech­nung ge­tra­gen.

5 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 5 des Hoch­schul­för­de­rungs- und -ko­or­di­na­ti­ons­ge­set­zes vom 30. Sept. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4103; BBl 2009 4561).

6 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des Be­hin­der­ten­gleich­stel­lungs­ge­set­zes vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4487; BBl 2001 1715).

7 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 5 des Hoch­schul­för­de­rungs- und -ko­or­di­na­ti­ons­ge­set­zes vom 30. Sept. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4103; BBl 2009 4561).

Art. 4 Grundsätze für die Datenbeschaffung  

1 So­weit der Bund über die not­wen­di­gen Da­ten ver­fügt oder die­se bei ei­ner dem Ge­setz un­ter­stell­ten Or­ga­ni­sa­ti­on durch den Voll­zug von Bun­des­recht an­fal­len (Ver­wal­tungs­da­ten des Bun­des), wird auf be­son­de­re Er­he­bun­gen für die Bun­dess­ta­tis­tik (Di­rek­ter­he­bun­gen, In­di­rek­ter­he­bun­gen oder Er­he­bun­gen mit­tels Be­ob­ach­tun­gen und Mes­sun­gen) ver­zich­tet.

2 Sind die von der Bun­des­sta­tis­tik über Drit­te be­nö­tig­ten Da­ten bei Stel­len der Kan­to­ne oder Ge­mein­den oder bei an­de­ren ju­ris­ti­schen Per­so­nen des öf­fent­li­chen Rechts ver­füg­bar, so sind die Da­ten bei ih­nen zu er­he­ben (In­di­rek­ter­he­bung).

3 Als Di­rek­ter­he­bung gilt das Er­fas­sen neu­er Da­ten an der Quel­le durch Be­fra­gung von na­tür­li­chen und ju­ris­ti­schen Per­so­nen für die al­lei­ni­gen Zwe­cke die­ses Ge­set­zes. Die Zahl und die Art der Be­fra­gun­gen sind auf ein not­wen­di­ges Mi­ni­mum zu be­schrän­ken.

4 Bei Er­he­bun­gen im Rah­men die­ses Ge­set­zes gibt der Bund den Zweck und die Rechts­grund­la­ge für die Be­ar­bei­tung so­wie die Ka­te­go­ri­en der an der Da­ten­samm­lung Be­tei­lig­ten und die Da­ten­emp­fän­ger be­kannt.

5 Die Or­ga­ni­sa­tio­nen, Stel­len und an­de­ren ju­ris­ti­schen Per­so­nen des öf­fent­li­chen Rechts nach den Ab­sät­zen 1 und 2 ha­ben die Da­ten dem Bun­des­amt für Sta­tis­tik un­ent­gelt­lich zur Ver­fü­gung zu stel­len.8

8 Ein­ge­fügt ge­mä­ss Art. 17 Ziff. 2 des Volks­zäh­lungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 6743; BBl 2007 53).

2. Abschnitt: Anordnungsbefugnisse und Mitwirkung

Art. 5 Anordnung von Erhebungen  

1 Der Bun­des­rat ord­net die er­for­der­li­chen Er­he­bun­gen an. Er kann da­bei Misch­for­men von Di­rekt- und In­di­rek­ter­he­bun­gen vor­se­hen.

2 Er kann die An­ord­nungs­be­fug­nis an ein De­par­te­ment, ei­ne Grup­pe oder ein Amt de­le­gie­ren:

a.
für Er­he­bun­gen, bei de­nen kei­ne Per­so­nen­da­ten er­ho­ben wer­den;
b.
für Er­he­bun­gen oh­ne Aus­kunfts­pflicht über einen klei­nen Kreis von Un­ter­neh­men und Be­trie­ben des pri­va­ten und des öf­fent­li­chen Rechts;
c.
für ein­ma­li­ge Er­he­bun­gen bei ei­nem klei­nen Kreis von Per­so­nen.

3 Die dem Ge­setz un­ter­stell­ten In­sti­tu­tio­nen der For­schungs­för­de­rung und For­schungs­stät­ten des Bun­des kön­nen ein­ma­li­ge oder zeit­lich be­fris­te­te Er­he­bun­gen oh­ne Aus­kunfts­pflicht an­ord­nen.

4 An­de­re dem Ge­setz nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 oder 3 un­ter­stell­te Or­ga­ni­sa­tio­nen sind be­fugt zur selb­stän­di­gen An­ord­nung von:

a.
Er­he­bun­gen, bei de­nen kei­ne Per­so­nen­da­ten er­ho­ben wer­den;
b.
Er­he­bun­gen oh­ne Aus­kunfts­pflicht bei na­tür­li­chen und ju­ris­ti­schen Per­so­nen des pri­va­ten und öf­fent­li­chen Rechts, mit de­nen die Or­ga­ni­sa­ti­on zur Er­fül­lung ih­rer üb­ri­gen Auf­ga­ben zu­sam­men­ar­bei­tet;
c.
Er­he­bun­gen mit Aus­kunfts­pflicht, wenn ein an­de­res Ge­setz dies vor­sieht.

5 Er­he­bun­gen zur Er­pro­bung von Me­tho­den kön­nen oh­ne be­son­de­re An­ord­nung durch­ge­führt wer­den, so­fern da­mit kei­ne Aus­kunfts­pflicht ver­bun­den ist.

Art. 6 Pflichten der Befragten  

1 Di­rek­ter­he­bun­gen sind für na­tür­li­che Per­so­nen in Pri­vat­haus­hal­ten frei­wil­lig. Vor­be­hal­ten ist die Aus­kunfts­pflicht nach Ar­ti­kel 10 des Volks­zäh­lungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 20079.10

1bis In­di­rek­ter­he­bun­gen sind für na­tür­li­che und ju­ris­ti­sche Per­so­nen so­wie für Ein­rich­tun­gen mit öf­fent­lich-recht­li­chen Auf­ga­ben ob­li­ga­to­risch.11

2 Die Er­he­bung er­folgt in der Form, wel­che den Ver­pflich­te­ten mög­lichst ge­rin­ge ad­mi­nis­tra­ti­ve Um­trie­be auf­er­legt.

3 Wer für ei­ne Er­he­bung frei­wil­lig Aus­kunft gibt, muss die­se wahr­heits­ge­treu und nach bes­tem Wis­sen er­tei­len. Für frei­wil­li­ge Aus­künf­te, die für die Be­frag­ten mit aus­ser­ge­wöhn­lich gros­sem Auf­wand ver­bun­den sind, kann der Bun­des­rat ei­ne Ent­schä­di­gung vor­se­hen.

4 Wenn es die Voll­stän­dig­keit, Re­prä­sen­ta­ti­vi­tät, Ver­gleich­bar­keit oder Ak­tua­li­tät ei­ner Sta­tis­tik un­be­dingt er­for­dert, kann der Bun­des­rat un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 1 bei der An­ord­nung ei­ner Er­he­bung na­tür­li­che und ju­ris­ti­sche Per­so­nen des pri­va­ten und öf­fent­li­chen Rechts und de­ren Ver­tre­ter zur Aus­kunft ver­pflich­ten. Die ver­pflich­te­ten Per­so­nen müs­sen die Aus­künf­te wahr­heits­ge­treu, frist­ge­mä­ss, un­ent­gelt­lich und in der vor­ge­schrie­be­nen Form er­tei­len.12

9 SR 431.112

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 23. Dez. 2011 (Teil­nah­me an sta­tis­ti­schen Er­he­bun­gen des Bun­des), in Kraft seit 15. Ju­li 2012 (AS 2012 3131; BBl 2011 39674429).

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. Dez. 2011 (Teil­nah­me an sta­tis­ti­schen Er­he­bun­gen des Bun­des), in Kraft seit 15. Ju­li 2012 (AS 2012 3131; BBl 2011 39674429).

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 23. Dez. 2011 (Teil­nah­me an sta­tis­ti­schen Er­he­bun­gen des Bun­des), in Kraft seit 15. Ju­li 2012 (AS 2012 3131; BBl 2011 39674429).

Art. 7 Mitwirkung der Kantone und Gemeinden  

1 Der Bun­des­rat legt bei der An­ord­nung ei­ner Er­he­bung fest, in wel­chem Aus­mass die Kan­to­ne und Ge­mein­den bei der Durch­füh­rung mit­wir­ken.

2 Er kann da­bei die Über­nah­me von Da­ten aus ih­ren Da­ten­samm­lun­gen an­ord­nen, so­fern die Rechts­grund­la­ge der Da­ten­samm­lung die Ver­wen­dung für sta­tis­ti­sche Zwe­cke nicht aus­drück­lich aus­sch­liesst. Un­ter­lie­gen die­se Da­ten ei­ner ge­setz­lich ver­an­ker­ten Ge­heim­hal­tungs­pflicht, dür­fen sie ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 des vor­lie­gen­den Ge­set­zes so­wie Ar­ti­kel 2213 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 199214 nicht wei­ter­ge­ge­ben wer­den.

3 Kan­to­ne und Ge­mein­den tra­gen je die aus ih­rer Mit­wir­kung ent­ste­hen­den Kos­ten. Das kan­to­na­le Recht kann die Kos­ten­ver­tei­lung zwi­schen Kan­to­nen und Ge­mein­den an­ders re­geln.

4 Für be­son­de­re Auf­wen­dun­gen oder frei­wil­lig er­brach­te zu­sätz­li­che Leis­tun­gen kann der Bun­des­rat ei­ne Ent­schä­di­gung vor­se­hen.

13Be­rich­tigt von der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on der BVers (Art. 33 GVG – AS 19741051).

14SR 235.1

Art. 8 Mitwirkung übriger Stellen  

For­schungs­stel­len und an­de­re ge­eig­ne­te Or­ga­ni­sa­tio­nen kön­nen mit ih­rer Zu­stim­mung zur Mit­wir­kung an Er­he­bun­gen oder an­de­ren sta­tis­ti­schen Ar­bei­ten her­an­ge­zo­gen wer­den, so­fern der Da­ten­schutz ge­währ­leis­tet ist. Es kann ei­ne Ent­schä­di­gung aus­ge­rich­tet wer­den.

Art. 9 Mehrjahresprogramm  

1 Für je­de Le­gis­la­tur­pe­ri­ode wird im Rah­men der Le­gis­la­tur­pla­nung ein Mehr­jah­res­pro­gramm er­stellt.

2 Das Mehr­jah­res­pro­gramm gibt Aus­kunft über:

a.
die wich­ti­gen sta­tis­ti­schen Ar­bei­ten der Bun­des­sta­tis­tik;
b.
den fi­nan­zi­el­len und per­so­nel­len Auf­wand des Bun­des;
c.
die Aus­wir­kun­gen für Mit­wir­ken­de und Be­frag­te;
d.
die in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit.

3. Abschnitt: Organisation der Bundesstatistik

Art. 10 Bundesamt für Statistik  

1 Das Bun­des­amt für Sta­tis­tik (Bun­des­amt) ist die zen­tra­le Sta­tis­tik­stel­le des Bun­des. Es er­bringt sta­tis­ti­sche Dienst­leis­tun­gen für Ver­wal­tungs­ein­hei­ten des Bun­des, üb­ri­ge Be­nüt­zer der Bun­des­sta­tis­tik und die Öf­fent­lich­keit.

2 Das Bun­des­amt ko­or­di­niert die Bun­des­sta­tis­tik und er­stellt ein­heit­li­che Grund­la­gen im In­ter­es­se der na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len Ver­gleich­bar­keit. Es er­stellt in Zu­sam­men­ar­beit mit den an­de­ren Sta­tis­tik­stel­len und nach An­hö­ren in­ter­es­sier­ter Krei­se das Mehr­jah­res­pro­gramm. Es führt in der Re­gel die Er­he­bun­gen durch und er­ar­bei­tet Ge­samt­dar­stel­lun­gen, so­fern die­se nicht durch den Bun­des­rat ei­ner an­de­ren Sta­tis­tik- oder Amts­stel­le über­tra­gen wer­den.

3 Das Bun­des­amt führt in en­ger Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen ein Be­triebs- und Un­ter­neh­mungs­re­gis­ter (BUR) als Hilfs­in­stru­ment für die Durch­füh­rung von Er­he­bun­gen bei Un­ter­neh­men und Be­trie­ben. Der Bun­des­rat kann vor­se­hen, dass be­stimm­te An­ga­ben auch für per­so­nen­be­zo­ge­ne Zwe­cke im öf­fent­li­chen In­ter­es­se ver­wen­det wer­den.

3bis Das Bun­des­amt führt in en­ger Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen ein eid­ge­nös­si­sches Ge­bäu­de- und Woh­nungs­re­gis­ter (GWR). Zu­griff auf das Re­gis­ter für Zwe­cke der Sta­tis­tik, For­schung und Pla­nung so­wie zur Er­fül­lung ge­setz­li­cher Auf­ga­ben ha­ben der Bund so­wie je­der Kan­ton und je­de Ge­mein­de auf die­je­ni­gen Da­ten, die sein be­zie­hungs­wei­se ihr Ge­biet be­tref­fen. Der Bun­des­rat re­gelt die Füh­rung des Re­gis­ters und er­lässt nä­he­re Be­stim­mun­gen über den Da­ten­schutz. So­weit es sich um kei­ne per­so­nen­be­zo­ge­nen An­ga­ben han­delt, kann der Bun­des­rat die Da­ten des Re­gis­ters öf­fent­lich zu­gäng­lich ma­chen.15

3ter Das Bun­des­amt führt in en­ger Zu­sam­men­ar­beit mit den Hoch­schu­len ein Schwei­ze­ri­sches Re­gis­ter der Stu­die­ren­den als Hilfs­mit­tel für die Er­stel­lung von Sta­tis­ti­ken. Die Kan­to­ne und die Hoch­schu­len dür­fen An­ga­ben aus die­sem Re­gis­ter für Über­prü­fun­gen ver­wen­den, die der Wahr­neh­mung ih­rer fi­nanz­wirt­schaft­li­chen, ver­wal­tungs­tech­ni­schen und recht­li­chen In­ter­es­sen nach Mass­ga­be der In­ter­kan­to­na­len Uni­ver­si­täts­ver­ein­ba­rung vom 20. Fe­bru­ar 199716 die­nen. Der Bun­des­rat be­stimmt die für die­sen Zweck be­kannt zu ge­ben­den Merk­ma­le und die Mo­da­li­tä­ten der Wei­ter­ga­be.17

3qua­ter Das Bun­des­amt führt ein Stich­pro­ben­re­gis­ter als Hilfs­in­stru­ment für Er­he­bun­gen bei Haus­hal­ten und Per­so­nen. Die An­bie­te­rin­nen von öf­fent­li­chen Te­le­fon­diens­ten sind ver­pflich­tet, die da­für not­wen­di­gen Kun­den­da­ten dem Bun­des­amt zu lie­fern, so­weit die­se vor­han­den sind. Sie kön­nen für ih­ren Auf­wand teil­wei­se oder ganz ent­schä­digt wer­den. Die zur Mit­wir­kung an Er­he­bun­gen bei­ge­zo­ge­nen Stel­len dür­fen die Da­ten nicht für ei­ge­ne Zwe­cke ge­brau­chen. Die Da­ten des Stich­pro­ben­re­gis­ters dür­fen nur für Er­he­bun­gen ge­mä­ss die­sem Ge­setz ver­wen­det wer­den.18

3quin­quies Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.19

4 Die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten so­wie, nach Mass­ga­be ih­rer Un­ter­stel­lung nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 3, die üb­ri­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen lie­fern dem Bun­des­amt zur Er­fül­lung sei­ner Auf­ga­ben die Er­geb­nis­se und Grund­la­gen ih­rer Sta­tis­tik­tä­tig­keit und, falls er­for­der­lich, Da­ten aus ih­ren Da­ten­samm­lun­gen und Er­he­bun­gen.

5 Ge­heim­hal­tungs­pflich­ten und Sper­run­gen kön­nen in der Re­gel ei­ner Be­kannt­ga­be an das Bun­des­amt nur ent­ge­gen­ge­hal­ten wer­den, wenn ein Bun­des­ge­setz die Wei­ter­ga­be oder Ver­wen­dung der Da­ten für sta­tis­ti­sche Zwe­cke aus­drück­lich aus­schliesst. Das Bun­des­amt darf die­se Da­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 des vor­lie­gen­den Ge­set­zes so­wie Ar­ti­kel 2220 Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 199221 nicht wei­ter­ge­ben.

15 Ein­ge­fügt durch Art. 10 des BG vom 26. Ju­ni 1998 über die eid­ge­nös­si­sche Volks­zäh­lung (AS 1999 917; BBl 1997 III 1225). Fas­sung ge­mä­ss Art. 24 Ziff. 1 des Zweit­woh­nungs­ge­set­zes vom 20. März 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5657; BBl 2014 2287).

16 AS 1999 1503

17 Ein­ge­fügt durch Art. 25 des Uni­ver­si­täts­för­de­rungs­ge­setz vom 8. Okt. 1999, in Kraft seit 1. April 2000 gül­tig bis 31. Dez. 2007 (AS 2000 948; BBl 1999 297).

18 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007921; BBl 2003 7951).

19 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007921; BBl 2003 7951).

20Be­rich­tigt von der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on der BVers (Art. 33 GVG – AS 19741051).

21SR 235.1

Art. 11 Übrige Statistikproduzenten des Bundes  

1 Die üb­ri­gen Ver­wal­tungs­ein­hei­ten so­wie die dem Ge­setz teil­wei­se un­ter­stell­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen füh­ren die Er­he­bun­gen nach Ar­ti­kel 5 Ab­sät­ze 2–4 durch. Der Bun­des­rat kann ei­ner Ver­wal­tungs­ein­heit, und mit ih­rer Zu­stim­mung auch ei­ner un­ter­stell­ten Kör­per­schaft oder An­stalt, im Ein­zel­fall wei­te­re Er­he­bun­gen über­tra­gen.

2 Er­he­bungs­stel­len des Bun­des, die nicht aus­sch­liess­lich Sta­tis­tik oder For­schung be­trei­ben, be­zeich­nen für ih­re sta­tis­ti­schen Ar­bei­ten ei­ne oder meh­re­re Sta­tis­tiks­tel­len.

3 Die sta­tis­ti­sche Aus­wer­tung von Ver­wal­tungs­da­ten des Bun­des ist grund­sätz­lich Auf­ga­be der Ver­wal­tungs­ein­heit, Kör­per­schaft oder An­stalt, die über die Da­ten ver­fügt. Im Ein­ver­neh­men mit dem Bun­des­amt oder durch Be­schluss des Bun­des­ra­tes kann das Bun­des­amt mit der Be­ar­bei­tung be­traut wer­den.

4 Das Bun­des­amt berät die üb­ri­gen Sta­tis­tik­pro­du­zen­ten des Bun­des und stellt ih­nen im Rah­men der Da­ten­schutz­be­stim­mun­gen die er­for­der­li­chen Da­ten zur Ver­fü­gung.

Art. 12 Koordination  

1 Bei der Aus­ge­stal­tung der Er­he­bun­gen, Ge­samt­dar­stel­lun­gen so­wie der üb­ri­gen Da­ten­quel­len der Bun­des­sta­tis­tik ist das Bun­des­amt zu kon­sul­tie­ren.

2 Das Bun­des­amt wirkt auf ei­ne Ko­or­di­na­ti­on mit den kan­to­na­len Sta­tis­ti­ken hin, ins­be­son­de­re um die Er­he­bungs­pro­gram­me auf­ein­an­der ab­zu­stim­men und Re­gis­ter oder an­de­re Da­ten­samm­lun­gen im Hin­blick auf die sta­tis­ti­sche Be­ar­bei­tung zu har­mo­ni­sie­ren.

3 Es ar­bei­tet zu­dem mit den Kan­to­nen, den Hoch­schu­len und den For­schungs­or­ga­nen in sta­tis­tik­be­zo­ge­nen For­schungs- und Aus­bil­dungs­fra­gen zu­sam­men.

Art. 13 Kommission für die Bundesstatistik  

1 Der Bun­des­rat setzt ei­ne Kom­mis­si­on für die Bun­des­sta­tis­tik ein. Die­se berät ihn und die Sta­tis­tik­pro­du­zen­ten des Bun­des in wich­ti­gen Fra­gen der Bun­des­sta­tis­tik.

2 In der Kom­mis­si­on sind die Kan­to­ne, die Ge­mein­den, die Wis­sen­schaft, die Pri­vat­wirt­schaft, die So­zi­al­part­ner so­wie die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten des Bun­des und die dem Ge­setz un­ter­stell­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen ver­tre­ten.

4. Abschnitt: Datenschutz und Datensicherheit

Art. 14 Datenschutz und Amtsgeheimnis  

1 Die zu sta­tis­ti­schen Zwe­cken er­ho­be­nen oder wei­ter­ge­ge­be­nen Da­ten dür­fen nicht zu an­de­ren Zwe­cken ver­wen­det wer­den, aus­ser wenn ein Bun­des­ge­setz ei­ne an­de­re Ver­wen­dung aus­drück­lich an­ord­net oder der Be­trof­fe­ne ei­ner sol­chen schrift­lich zu­stimmt.

2 Die mit sta­tis­ti­schen Ar­bei­ten be­trau­ten Per­so­nen müs­sen al­le Da­ten über ein­zel­ne na­tür­li­che und ju­ris­ti­sche Per­so­nen ge­heim hal­ten, die sie bei ih­rer Ar­beit wahr­ge­nom­men ha­ben. Die­se Pflicht gilt ins­be­son­de­re auch für die Per­so­nen, die in den Kan­to­nen, Ge­mein­den und bei üb­ri­gen Stel­len zur Mit­wir­kung an Er­he­bun­gen bei­ge­zo­gen wer­den oder die Da­ten nach Ar­ti­kel 19 er­hal­ten.

Art. 14a Datenverknüpfungen 22  

1 Zur Er­fül­lung sei­ner sta­tis­ti­schen Auf­ga­ben kann das Bun­des­amt Da­ten mit­ein­an­der ver­knüp­fen, wenn die­se an­ony­mi­siert wer­den. Wer­den be­son­ders schüt­zens­wer­te Da­ten ver­knüpft oder er­ge­ben sich aus der Ver­knüp­fung Per­sön­lich­keitspro­fi­le, so sind die ver­knüpf­ten Da­ten nach Ab­schluss der sta­tis­ti­schen Aus­wer­tungs­ar­bei­ten zu lö­schen. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

2 Sta­tis­tik­stel­len der Kan­to­ne und Ge­mein­den dür­fen zur Er­fül­lung ih­rer sta­tis­ti­schen Auf­ga­ben Da­ten des Bun­des­am­tes nur mit des­sen schrift­li­cher Zu­stim­mung und un­ter Be­rück­sich­ti­gung sei­ner Auf­la­gen mit wei­te­ren Da­ten ver­knüp­fen.

22 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des Re­gis­ter­har­mo­ni­sie­rungs­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Nov. 2006 (AS 2006 4165; BBl 2006 427).

Art. 15 Datensicherheit und Datenaufbewahrung  

1 Al­le Stel­len, die Per­so­nen­da­ten für die oder aus der Bun­des­sta­tis­tik be­ar­bei­ten, müs­sen die­se durch die er­for­der­li­chen or­ga­ni­sa­to­ri­schen und tech­ni­schen Mass­nah­men ge­gen un­be­fug­tes Be­ar­bei­ten schüt­zen.

2 Die Er­he­bungs­stel­len dür­fen die zur Vor­be­rei­tung, Durch­füh­rung und Ko­or­di­na­ti­on von Er­he­bun­gen er­stell­ten Na­mens- und Adress­lis­ten nur so­lan­ge auf­be­wah­ren, als die­se für die ge­nann­ten Zwe­cke be­ar­bei­tet wer­den müs­sen. Vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen über das Be­triebs- und Un­ter­neh­mens­re­gis­ter.

3 Er­he­bungs­ma­te­ri­al, das ne­ben den er­frag­ten An­ga­ben Na­men oder per­sön­li­che Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mern der Be­trof­fe­nen ent­hält, darf nur von den zu­stän­di­gen Er­he­bungs­stel­len be­ar­bei­tet wer­den. Es ist zu ver­nich­ten, so­bald die Be­ar­bei­tung ab­ge­schlos­sen ist.

4 Da­ten kön­nen bei der zu­stän­di­gen Sta­tis­tik­stel­le des Bun­des, beim Bun­des­amt oder, mit des­sen schrift­li­cher Zu­stim­mung und un­ter Be­rück­sich­ti­gung sei­ner Auf­la­gen, bei der kan­to­na­len Sta­tis­tik­stel­le auf­be­wahrt und ar­chi­viert wer­den, so­fern sie kei­ne Na­men oder per­sön­li­chen Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mern der Be­trof­fe­nen ent­hal­ten.23

23 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Re­gis­ter­har­mo­ni­sie­rungs­ge­set­zes vom 23. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Nov. 2006 (AS 2006 4165; BBl 2006 427).

Art. 16 Anwendung anderer Datenschutzbestimmungen  

1 Für den Da­ten­schutz bei al­len sta­tis­ti­schen Ar­bei­ten gel­ten ne­ben den Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes die Be­stim­mun­gen des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 199224 über die Be­ar­bei­tung für For­schung, Pla­nung und Sta­tis­tik.

2 Der Bun­des­rat er­lässt für die Er­he­bung der Da­ten so­wie für die Be­ar­bei­tung durch Bun­des­or­ga­ne die er­gän­zen­den Be­stim­mun­gen über den Da­ten­schutz und die Da­ten­si­cher­heit.

Art. 17 Datenschutz in den Kantonen  

1 Für die Be­ar­bei­tung durch kan­to­na­le Or­ga­ne gel­ten die Ar­ti­kel 14, 15 und 16 Ab­satz 1 die­ses Ge­set­zes und das kan­to­na­le Recht, wel­ches die nicht per­so­nen­be­zo­ge­ne Be­ar­bei­tung von Da­ten re­gelt, so­weit es die­sen Ar­ti­keln nicht wi­der­spricht. Feh­len sol­che Vor­schrif­ten, so gilt das Bun­des­recht.

2 Wir­ken die Kan­to­ne oder Ge­mein­den bei der Durch­füh­rung ei­ner Er­he­bung mit, so be­stim­men die Kan­to­ne ei­ne Stel­le, wel­che für die Ein­hal­tung des Da­ten­schut­zes sorgt.

5. Abschnitt: Veröffentlichungen und Dienstleistungen

Art. 18 Veröffentlichungen  

1 Die wich­tigs­ten sta­tis­ti­schen Er­geb­nis­se und Grund­la­gen wer­den in be­nüt­zer­ge­rech­ter Form in den Amtss­pra­chen ver­öf­fent­licht. Nicht ver­öf­fent­lich­te Er­geb­nis­se wer­den auf ge­eig­ne­te Wei­se zu­gäng­lich ge­macht.

2 Das Bun­des­amt stellt zu die­sem Zweck die er­for­der­li­chen Ein­rich­tun­gen be­reit; die­se ste­hen auch den üb­ri­gen Sta­tis­tik­pro­du­zen­ten zur Ver­brei­tung ih­rer Er­geb­nis­se of­fen.

3 Un­ter Vor­be­halt ei­ner ge­setz­lich vor­ge­schrie­be­nen Ver­öf­fent­li­chung sol­len die Er­geb­nis­se kei­ne Rück­schlüs­se auf die Ver­hält­nis­se ein­zel­ner na­tür­li­cher oder ju­ris­ti­scher Per­so­nen er­lau­ben, wel­che die be­trof­fe­ne Per­son nicht schon all­ge­mein zu­gäng­lich ge­macht hat.

4 Der Bun­des­rat kann aus wei­te­ren wich­ti­gen Grün­den den Zu­gang be­schrän­ken.

Art. 19 Übrige Dienstleistungen  

1 Das Bun­des­amt und die üb­ri­gen Sta­tis­tik­pro­du­zen­ten neh­men be­son­de­re Aus­wer­tun­gen für die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten des Bun­des und, im Rah­men ih­rer Mög­lich­kei­ten, für Drit­te vor.

2 Die Sta­tis­tik­pro­du­zen­ten des Bun­des dür­fen Per­so­nen­da­ten für nicht per­so­nen­be­zo­ge­ne Zwe­cke, ins­be­son­de­re für For­schung, Pla­nung und Sta­tis­tik, For­schungs- und Sta­tis­tik­stel­len des Bun­des so­wie Drit­ten be­kannt ge­ben, wenn:

a.
die Da­ten an­ony­mi­siert wer­den, so­bald es der Zweck des Be­ar­bei­tens er­laubt;
b.
der Emp­fän­ger die Da­ten nur mit Zu­stim­mung des Sta­tis­tik­pro­du­zen­ten wei­ter­gibt;
c.
der Emp­fän­ger die Er­geb­nis­se nur so be­kannt­gibt, dass die be­trof­fe­nen Per­so­nen nicht be­stimm­bar sind; und
d.
die Vor­aus­set­zun­gen für die Ein­hal­tung des Sta­tis­tik­ge­heim­nis­ses und der üb­ri­gen Da­ten­schutz­be­stim­mun­gen durch den Emp­fän­ger ge­ge­ben sind.

3 Das Bun­des­amt kann be­fris­te­te For­schungs-, Ana­ly­se- und Be­ra­tungs­auf­ga­ben im Zu­sam­men­hang mit der Bun­des­sta­tis­tik aus­füh­ren, wenn der Auf­trag­ge­ber die Kos­ten über­nimmt oder das nö­ti­ge Per­so­nal zur Ver­fü­gung stellt.

Art. 20 Wiederverwendung durch Dritte  

1 Die ver­öf­fent­lich­ten, zu­gäng­lich ge­mach­ten oder aus Da­ten der Bun­des­sta­tis­tik er­ar­bei­te­ten sta­tis­ti­schen Er­geb­nis­se kön­nen mit Quel­len­hin­weis oh­ne ur­he­ber­recht­li­che Be­wil­li­gung ver­wen­det oder wie­der­ge­ge­ben wer­den.

2 Der Bun­des­rat kann für die Ver­wen­dung zu Er­werbs­zwe­cken Aus­nah­men vor­se­hen.

Art. 21 Gebühren  

Der Bun­des­rat re­gelt die Ge­büh­ren für die Ver­öf­fent­li­chun­gen, Dienst­leis­tun­gen und Be­wil­li­gun­gen.

6. Abschnitt: Strafbestimmungen 25

25 Ab 1. Jan. 2007 sind die angedrohten Strafen und die Verjährungsfristen in Anwendung von Art. 333 Abs. 2­–6 des Strafgesetzbuches (SR 311.0) in der Fassung des BG vom 13. Dez. 2002 (AS 2006 3459; BBl 1999 1979) zu interpretieren beziehungsweise umzurechnen.

Art. 22 Verletzung der Auskunftspflicht  

Wer bei ei­ner auf­grund die­ses Ge­set­zes an­ge­ord­ne­ten Er­he­bung vor­sätz­lich falsche An­ga­ben macht oder trotz Mah­nung der Aus­kunfts­pflicht nicht oder nicht rich­tig nach­kommt, wird mit Bus­se be­straft.

Art. 23 Verletzung von Datenschutz und Amtsgeheimnis  

Wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig die Be­stim­mun­gen von Ar­ti­kel 14 ver­letzt, in­dem er ge­heim zu hal­ten­de Da­ten wei­ter­gibt oder zu an­de­ren als sta­tis­ti­schen Zwe­cken ver­wen­det, wird mit Ge­fäng­nis oder mit Bus­se be­straft.

Art. 24 Strafverfolgung  

1 Die Kan­to­ne ver­fol­gen und be­ur­tei­len Ver­let­zun­gen der Aus­kunfts­pflicht, wenn kan­to­na­le Or­ga­ne ei­ne Er­he­bung durch­füh­ren, und Ver­let­zun­gen des Sta­tis­tik­­ge­heim­nis­ses durch kan­to­na­le Or­ga­ne.

2 Das zu­stän­di­ge De­par­te­ment ver­folgt und be­ur­teilt die üb­ri­gen Wi­der­hand­lun­gen nach den Ver­fah­rens­vor­schrif­ten des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 197426 über das Ver­wal­tungs­straf­rechts.

3 Es gel­ten im Üb­ri­gen die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen des Straf­ge­setz­bu­ches27 und die Ar­ti­kel 6 und 7 des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 1974 über das Ver­wal­tungs­straf­rechts.

7. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 25 Vollzug  

1 Der Bun­des­rat wird mit dem Voll­zug be­auf­tragt und er­lässt die Aus­füh­rungs­­be­stim­mun­gen.

2 Er kann in ei­ge­ner Zu­stän­dig­keit Ab­kom­men über die in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­­ar­beit ab­sch­lies­sen.

Art. 2628  

28 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 20 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

Art. 27 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Au­gust 199329

29BRB vom 30. Ju­ni 1993

Anhang

Aufhebung und Änderung von anderen Erlassen

1. Bundesgesetz vom 23. Juli 1870 betreffend die amtlichen statistischen Aufnahmen in der Schweiz30

30[BS 4 282]

Aufgehoben

2. Bundesbeschluss vom 17. September 1875 betreffend die statistische Zusammenstellung der in der Schweiz vorkommenden Geburten, Sterbefälle, Trauungen, Scheidungen und Nichtigerklärung von Ehen31

31[BS 4 285; AS 1985 660Ziff. I 11]

Aufgehoben

3. Bundesgesetz vom 27. Juni 1973 über schulstatistische Erhebungen32

Aufgehoben

4. Bundesbeschluss vom 30. November 1964 über die periodische Durchführung von Strassenverkehrszählungen33

Aufgehoben

5. Beschluss der Bundesversammlung vom 14. Juni 1954 über die periodische Durchführung von Betriebszählungen34

34[AS 1954 652, 1974 1857Anhang Ziff. 26]

Aufgehoben

6. Beschluss der Bundesversammlung vom 12. April 1933 über die Einführung einer eidgenössischen Fremdenverkehrsstatistik35

35[BS 4 286; AS 1974 1857Anhang Ziff. 27]

Aufgehoben

7. –14.

...36

36 Die Änderungen können unter AS 1993 2080konsultiert werden.

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