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Verordnung
über das eidgenössische Gebäude- und Wohnungsregister
(VGWR)

vom 9. Juni 2017 (Stand am 1. April 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 10 Absatz 3bis des Bundesstatistikgesetzes vom
9. Oktober 19921 (BStatG),

verordnet:

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zweck des eidgenössischen Gebäude- und Wohnungsregisters  

1 Das Bun­des­amt für Sta­tis­tik (BFS) führt das eid­ge­nös­si­sche Ge­bäu­de- und Woh­nungs­re­gis­ter (GWR) als Re­fe­renz­in­for­ma­ti­ons­sys­tem für Zwe­cke der Sta­tis­tik, For­schung und Pla­nung.

2 Das GWR dient zu­dem der Er­fül­lung wei­te­rer ge­setz­li­cher Auf­ga­ben.

Art. 2 Begriffe  

In die­ser Ver­ord­nung be­deu­ten:

a.
Bau­pro­jekt: Ob­jekt, für das ein Bau­be­wil­li­gungs­ge­such nach Ar­ti­kel 22 des Bun­des­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 19792 über die Raum­pla­nung (RPG) er­for­der­lich ist;
b.
Ge­bäu­de: auf Dau­er an­ge­leg­ter, mit ei­nem Dach ver­se­he­ner, mit dem Bo­den fest ver­bun­de­ner Bau, der Per­so­nen auf­neh­men kann und Wohn­zwe­cken oder Zwe­cken der Ar­beit, der Aus­bil­dung, der Kul­tur, des Sports oder jeg­li­cher an­de­rer mensch­li­cher Tä­tig­keit dient; ein Dop­pel-, Grup­pen- und Rei­hen­haus zählt eben­falls als ein Ge­bäu­de,, wenn es einen ei­ge­nen Zu­gang von aus­sen hat und wenn zwi­schen den Ge­bäu­den ei­ne senk­rech­te vom Erd­ge­schoss bis zum Dach rei­chen­de tra­gen­de Trenn­mau­er be­steht;
c.
Woh­nung: Ge­samt­heit von Räu­men nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 des Zweit­woh­nungs­ge­set­zes vom 20. März 20153 (ZWG);
d.
Ge­bäu­de­ein­gang: Zu­gang von aus­sen in ein Ge­bäu­de; der Ein­gang ist durch ei­ne Ge­bäu­de­adres­se iden­ti­fi­ziert;
e.
Ge­bäu­de­adres­se: Adres­sie­rungs­an­ga­ben nach Ar­ti­kel 26b der Ver­ord­nung vom 21. Mai 20084 über die geo­gra­fi­schen Na­men (GeoNV) und Ko­or­di­na­ten des Ge­bäu­de­ein­gangs.

2. Abschnitt: Organisation, Führung und Inhalt des GWR

Art. 3 Aufgaben des BFS  

1 Das BFS führt, ak­tua­li­siert und ver­öf­fent­licht re­gel­mäs­sig einen Merk­mals­ka­ta­log des GWR, der die Merk­mals­ausprä­gun­gen, No­men­kla­tu­ren und Ko­die­run­gen ent­hält. Bei der Aus­ar­bei­tung des Ka­ta­logs ar­bei­tet es mit den Stel­len der Ge­mein­den, der Kan­to­ne und des Bun­des, die das GWR be­nüt­zen, zu­sam­men.

2 Es de­fi­niert nach An­hö­rung der Kan­to­ne die Min­dest­an­for­de­run­gen an die Qua­li­tät der Da­ten.

3 Es de­fi­niert die Merk­mals­ausprä­gun­gen, No­men­kla­tu­ren und Ko­die­run­gen für die Iden­ti­fi­ka­to­ren und Merk­ma­le, die im GWR ge­führt wer­den.

4 Es er­stellt zu­sam­men mit dem Bun­des­amt für Raum­ent­wick­lung und dem Bun­des­amt für Lan­des­to­po­gra­fie ei­ne Wei­sung für die De­fi­ni­ti­on von Ge­bäu­den nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­be b, um ei­ne stan­dar­di­sier­te Ver­wal­tung der im GWR ge­führ­ten Da­ten si­cher­zu­stel­len.

Art. 4 Zusammenarbeit des BFS mit anderen Stellen  

Das BFS ar­bei­tet mit fol­gen­den Stel­len zu­sam­men:

a.
den Sta­tis­tik­stel­len von Bund, Kan­to­nen und Ge­mein­den;
b.
den kan­to­na­len und kom­mu­na­len Bauäm­tern;
c.
den Ver­mes­sungs­fach­stel­len von Bund, Kan­to­nen und Ge­mein­den;
d.
den kan­to­na­len Ko­or­di­na­ti­ons­stel­len;
e.
den kan­to­na­len oder kom­mu­na­len re­gis­ter­füh­ren­den Stel­len von an­er­kann­ten Re­gis­tern.
Art. 5 Aufgaben der Kantone  

1 Je­der Kan­ton be­stimmt ei­ne Stel­le, die für die Ko­or­di­na­ti­on der Tä­tig­kei­ten in Zu­sam­men­hang mit dem GWR zu­stän­dig ist, und teilt dem BFS die für die Nach­füh­rung der Da­ten zu­stän­di­gen Stel­len mit.

2 Die kan­to­na­le Ko­or­di­na­ti­ons­stel­le stellt in Ab­spra­che mit dem BFS si­cher, dass die Da­ten des GWR re­gel­mäs­sig ak­tua­li­siert wer­den.

Art. 6 Anerkannte kantonale und kommunale Register  

1 Das BFS kann die Qua­li­täts­si­che­rung und die Be­treu­ung der für die Nach­füh­rung der Da­ten zu­stän­di­gen Stel­len an die Kan­to­ne oder gros­se Städ­te de­le­gie­ren, wenn die­se ein Re­gis­ter füh­ren, das die fol­gen­den Be­din­gun­gen er­füllt (an­er­kann­te Re­gis­ter):

a.
Ei­ne kan­to­na­le oder kom­mu­na­le ge­setz­li­che Grund­la­ge be­grün­det das Re­gis­ter, re­gelt sei­ne Funk­ti­ons­wei­se und be­stimmt die re­gis­ter­füh­ren­de Stel­le.
b.
Das Re­gis­ter er­füllt die Min­dest­an­for­de­run­gen an die Qua­li­tät der Da­ten nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 2.
c.
Es um­fasst min­des­tens 25 000 Ge­bäu­de und 100 000 Woh­nun­gen oder ent­hält die voll­stän­di­gen Da­ten ei­nes Kan­tons.

2 Sind die­se Be­din­gun­gen er­füllt, so ar­bei­tet das BFS mit der re­gis­ter­füh­ren­den Stel­le ei­ne Ver­ein­ba­rung aus und ge­währt die­ser ei­ne jähr­li­che fi­nan­zi­el­le Ent­schä­di­gung. Die­se setzt sich zu­sam­men aus ei­nem Grund­be­trag von ma­xi­mal 5000 Fran­ken pro Re­gis­ter und ei­nem nach der An­zahl der Ge­bäu­de und Woh­nun­gen be­rech­ne­ten Be­trag von 15 Rap­pen pro Ge­bäu­de mit Wohn­nut­zung, 5 Rap­pen pro Ge­bäu­de oh­ne Wohn­nut­zung und 1 Rap­pen pro Woh­nung. Als Min­dest­bei­trag wird die im Jahr 2016 aus­be­zahl­te Sum­me ge­währt.

Art. 7 Im GWR geführte Objekte  

1 Im GWR wer­den fol­gen­de Ob­jek­te ge­führt:

a.
Bau­pro­jek­te spä­tes­tens beim Er­tei­len der Bau­be­wil­li­gung;
b.
al­le Ge­bäu­de so­wie ih­re Ein­gän­ge (ein­sch­liess­lich der Adres­sen) und bei Ge­bäu­den mit Wohn­nut­zungdie da­zu­ge­hö­ri­gen Woh­nun­gen;
c.
wei­te­re ge­bau­te Ob­jek­te und wei­te­re Ar­ten von Bau­pro­jek­ten.

2 Ge­plan­te Ge­bäu­de so­wie ih­re Ein­gän­ge und ih­re Woh­nun­gen müs­sen spä­tes­tens beim Er­tei­len der Bau­be­wil­li­gung ge­führt wer­den.

3 Das BFS de­fi­niert im Merk­mals­ka­ta­log, in wel­chen Fäl­len Ob­jek­te nach Ab­satz 1 von der Füh­rung im GWR aus­ge­nom­men sind.

4 Mi­li­tä­ri­sche Ob­jek­te, Bau­ten und Ein­rich­tun­gen, die der An­la­gen­schutz­ver­ord­nung vom 2. Mai 19905 un­ter­ste­hen, wer­den im GWR nicht er­fasst.

Art. 8 Im GWR geführte Informationen  

1 Im GWR wer­den zu je­dem Bau­pro­jekt fol­gen­de In­for­ma­tio­nen ge­führt:

a.
Bau­pro­jek­ti­den­ti­fi­ka­tor des BFS (EPRO­ID);
b.
po­li­ti­sche Ge­mein­de;
c.
Re­fe­renz zu den Grund­stücken;
d.
Be­schrei­bung des Bau­pro­jekts;
e.
Bau­herr­schaft;
f.
Art der Ar­bei­ten;
g.
Pro­jekt­kos­ten;
h.
Pro­jekt­sta­tus (Stand Bau­ver­fah­ren);
i.
Typ der Aus­nah­me­be­wil­li­gung;
j.
An­zahl Ge­bäu­de des Bau­pro­jekts;
k.
An­zahl Woh­nun­gen des Bau­pro­jekts.

2 Im GWR wer­den zu je­dem Ge­bäu­de fol­gen­de In­for­ma­tio­nen ge­führt:

a.
Ge­bäu­dei­den­ti­fi­ka­tor des BFS (EGID);
b.
Ge­bäu­de­num­mer des Kan­tons oder der Ge­mein­de;
c.
Ge­bäu­de­ein­gangsi­den­ti­fi­ka­tor des BFS (EDID);
d.
po­li­ti­sche Ge­mein­de;
e.
Re­fe­renz zu den Grund­stücken;
f.
Adres­sie­rungs­an­ga­ben nach Ar­ti­kel 26a und 26b GeoNV6;
g.
Ge­bäu­de­ka­te­go­rie;
h.
Ge­bäu­de­sta­tus (pro­jek­tiert, er­stellt, ab­ge­bro­chen);
i.
Bau­da­tum oder -pe­ri­ode und Ab­bruch­da­tum oder -pe­ri­ode des Ge­bäu­des;
j.
Ge­bäu­de­di­men­sio­nen (Flä­chen, Vo­lu­men);
k.
Ge­bäu­de­struk­tur (An­zahl Stock­wer­ke);
l.
ge­bäu­de­tech­ni­sche Hauptin­stal­la­tio­nen (Heiz­sys­tem, Schutz­raum);
m.
Zu­ge­hö­rig­keit zu sta­tis­ti­schen Zo­nen, Quar­tie­ren und wei­te­ren in­fra­kom­mu­na­len Ge­biets­ein­hei­ten.

3 Im GWR wer­den zu je­der Woh­nung fol­gen­de In­for­ma­tio­nen ge­führt:

a.
Woh­nungs­i­den­ti­fi­ka­tor des BFS (EWID);
b.
Woh­nungs­num­mer des Kan­tons oder der Ge­mein­de;
c.
Re­fe­renz zu den Grund­stücken bei Woh­nun­gen im Stock­werk­ei­gen­tum;
d.
Lo­ka­li­sie­rung der Woh­nung im Ge­bäu­de;
e.
Bau­da­tum oder -pe­ri­ode und Ab­bruch­da­tum oder -pe­ri­ode der Woh­nung;
f.
Woh­nungs­sta­tus (pro­jek­tiert, er­stellt, ab­ge­bro­chen);
g.
Woh­nungs­di­men­sio­nen (Flä­che);
h.
Woh­nungs­struk­tur (An­zahl Zim­mer, Kochein­rich­tung, mehr­stö­ckig);
i.
Nut­zungs­art der Woh­nung;
j.
Nut­zungs­ein­schrän­kung der Woh­nung (im Sin­ne des ZWG).

4 Ei­ne In­for­ma­ti­on nach den Ab­sät­zen 1–3 kann in ein oder meh­re­re Merk­ma­le un­ter­teilt wer­den.

5 Das BFS kann im Merk­mals­ka­ta­log be­stimm­te Merk­ma­le für fa­kul­ta­tiv er­klä­ren.

6 Es kann für die Füh­rung des GWR oder die sta­tis­ti­sche Aus­wer­tung wei­te­re Merk­ma­le oder Hilfs­an­ga­ben ins GWR auf­neh­men. Die­se In­for­ma­tio­nen sind für Drit­te nicht zu­gäng­lich.

Art. 9 Datenquellen  

1 Quel­len sind in ers­ter Li­nie die Ver­wal­tungs­da­ten des Bun­des, der Kan­to­ne und der Ge­mein­den, wel­che die in Ar­ti­kel 8 Ab­sät­ze 1–3 auf­ge­führ­ten In­for­ma­tio­nen lie­fern kön­nen.

2 Für die Nach­füh­rung der im GWR ge­führ­ten In­for­ma­tio­nen kön­nen ins­be­son­de­re fol­gen­de Da­ten­quel­len ver­wen­det wer­den:

a.
Bau­be­wil­li­gungs- und Bau­ab­nah­me­dos­siers der Kan­to­ne und Ge­mein­den;
b.
Grund­da­ten­satz der amt­li­chen Ver­mes­sung;
c.
Grund­da­ten­satz der kan­to­na­len Grund­bü­cher;
d.
Ge­bäu­de- und Woh­nungs-Re­fe­renz­da­ten für die Be­stim­mung des Steu­er­wer­tes;
e.
Ver­wal­tungs­re­gis­ter der kan­to­na­len Ge­bäu­de­ver­si­che­run­gen;
f.
Da­ten­samm­lun­gen der Post, der Fern­mel­de­diens­te, der Elek­tri­zi­täts- und Gas­ver­sor­ger und der Be­trei­ber von Wär­me­ver­bün­den;
g.
Mel­dun­gen der Bau­herr­schaft, von Ar­chi­tek­tin­nen und Ar­chi­tek­ten, von Ei­gen­tü­me­rin­nen und Ei­gen­tü­mern so­wie von Im­mo­bi­li­en­ver­wal­tun­gen;
h.
Da­ten an­de­rer sta­tis­ti­scher Er­he­bun­gen, so­fern de­ren Ver­wen­dung im GWR im An­hang zur Sta­tis­ti­ker­he­bungs­ver­ord­nung vom 30. Ju­ni 19937 aus­drück­lich er­wähnt ist;
i.
Da­ten, die an­läss­lich kan­to­na­ler und kom­mu­na­ler Feue­rungs­kon­trol­len er­ho­ben wer­den;
j.
Da­ten, die für die Aus­stel­lung kan­to­na­ler Ge­bäu­de­ener­gie­aus­wei­se (GE­AK) er­ho­ben wer­den.

3 Da­ten aus Re­gis­tern des Bun­des, der Kan­to­ne und der Ge­mein­den sind dem BFS oder der re­gis­ter­füh­ren­den Stel­le ei­nes an­er­kann­ten Re­gis­ters für die Nach­füh­rung des GWR un­ent­gelt­lich zur Ver­fü­gung zu stel­len.

4 Na­tür­li­che und ju­ris­ti­sche Per­so­nen und In­sti­tu­tio­nen, die mit öf­fent­lich-recht­li­chen Auf­ga­ben be­traut sind, sind ver­pflich­tet, die In­for­ma­tio­nen nach Ar­ti­kel 8 zu lie­fern.

Art. 10 Nachführung der Register  

1 Die zu­stän­di­gen kom­mu­na­len oder kan­to­na­len Stel­len füh­ren al­le In­for­ma­tio­nen zu Bau­pro­jek­ten, Ge­bäu­den und Woh­nun­gen nach Ar­ti­kel 8 lau­fend im GWR oder in ei­nem an­er­kann­ten Re­gis­ter nach. Die Nach­füh­rung muss spä­tes­tens auf En­de je­des Quar­tals in­ner­halb ei­ner Frist von 30 Ta­gen for­mell ab­ge­schlos­sen wer­den.

2 Die re­gis­ter­füh­ren­den Stel­len von an­er­kann­ten Re­gis­tern über­mit­teln dem BFS min­des­tens ein­mal im Mo­nat die Da­ten zu den Ge­bäu­den und den Woh­nun­gen. Die Über­mitt­lung und der Im­port der Da­ten er­fol­gen, so weit wie mög­lich, stan­dar­di­siert und au­to­ma­ti­siert.

Art. 11 Unterstützung der Gemeinden  

1 Das BFS stellt in Zu­sam­men­ar­beit mit den kan­to­na­len Ko­or­di­na­ti­ons­stel­len die Un­ter­stüt­zung der kom­mu­na­len Stel­len si­cher, die für die Nach­füh­rung des Re­gis­ters zu­stän­dig und nicht ei­nem an­er­kann­ten Re­gis­ter an­ge­schlos­sen sind.

2 Die re­gis­ter­füh­ren­de Stel­le ei­nes an­er­kann­ten Re­gis­ters un­ter­stützt die für die Nach­füh­rung des Re­gis­ters zu­stän­di­gen kom­mu­na­len Stel­len, die ih­re In­for­ma­tio­nen im be­tref­fen­den an­er­kann­ten Re­gis­ter nach­füh­ren, in ih­rer Auf­ga­be und de­fi­niert, in wel­cher Form die er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen in das an­er­kann­te Re­gis­ter über­tra­gen wer­den müs­sen.

Art. 12 Überprüfung und Berichtigung der Daten  

1 Das BFS prüft die Qua­li­tät der für das GWR be­stimm­ten Da­ten bei der elek­tro­ni­schen Da­ten­über­nah­me aus den an­er­kann­ten Re­gis­tern oder aus jeg­li­chen wei­te­ren Quel­len.

2 Es stellt ei­ne au­to­ma­ti­sier­te Über­prü­fung zur Ver­fü­gung, um si­cher­zu­stel­len, dass die von den an­er­kann­ten Re­gis­tern ge­lie­fer­ten Da­ten die er­for­der­li­chen Qua­li­täts­an­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 2 er­fül­len.

3 Es führt zu­dem re­gel­mäs­sig ei­ne Qua­li­täts­prü­fung der Da­ten des GWR durch und über­mit­telt der für die Nach­füh­rung der Da­ten zu­stän­di­gen Stel­le oder der re­gis­ter­füh­ren­den Stel­le ei­nes an­er­kann­ten Re­gis­ters die auf­ge­deck­ten Ab­wei­chun­gen und Feh­ler zur Über­ar­bei­tung.

4 Sind die er­fass­ten Da­ten un­voll­stän­dig oder falsch oder wei­sen sie Ab­wei­chun­gen auf, so ord­net das BFS de­ren Kor­rek­tur an. Es setzt da­zu ei­ne Frist an.

Art. 13 Schnittstellen für die elektronische Verwaltung der Daten  

1 Das BFS stellt den für die Nach­füh­rung der Da­ten des GWR zu­stän­di­gen Stel­len ei­ne In­for­ma­ti­kan­wen­dung für die Spei­che­rung und die Ver­wal­tung der Da­ten zur Ver­fü­gung.

2 Es legt die Schnitt­stel­len für den Da­ten­aus­tausch zwi­schen dem GWR und den an­er­kann­ten Re­gis­tern so­wie den Ge­mein­den, die nicht ei­nem an­er­kann­ten Re­gis­ter an­ge­schlos­sen sind, fest. Vor Än­de­run­gen kon­sul­tiert es die re­gis­ter­füh­ren­den Stel­len von an­er­kann­ten Re­gis­tern. Es räumt für die Um­set­zung an­ge­mes­se­ne Fris­ten ein.

3. Abschnitt: Verwendung und Bekanntgabe der Daten

Art. 14 Verwendung der Daten zu statistischen Zwecken durch das BFS  

1 Das GWR dient dem BFS als Grund­la­ge für sta­tis­ti­sche Er­he­bun­gen.

2 Ins­be­son­de­re kann das BFS auf der Grund­la­ge des GWR:

a.
sta­tis­ti­sche Aus­wer­tun­gen vor­neh­men;
b.
Stich­pro­ben für sta­tis­ti­sche Er­he­bun­gen in al­len Sta­tis­tik­be­rei­chen zie­hen.
Art. 15 Verwendung und Zugänglichkeit der Daten für Zwecke der Statistik, der Forschung und der Planung sowie zur Erfüllung gesetzlicher Aufgaben  

1 Das BFS er­mög­licht einen On­li­ne-Zu­griff auf die Da­ten des GWR für die Durch­füh­rung von sta­tis­ti­schen Ar­bei­ten, zu For­schungs- und zu Pla­nungs­zwe­cken so­wie zur Er­fül­lung ge­setz­li­cher Auf­ga­ben:

a.
den Sta­tis­tik­stel­len und For­schungs­zen­tren des Bun­des, der Kan­to­ne und der Ge­mein­den;
b.
wei­te­ren Amts­stel­len, öf­fent­lich-recht­li­chen An­stal­ten und von ei­ner Amts­stel­le be­auf­trag­ten Drit­ten.

2 Der Zu­griff auf die Da­ten er­for­dert die Ein­rei­chung ei­nes for­mel­len und be­grün­de­ten Ge­suchs an das BFS.

3 Er ist be­schränkt auf die Da­ten, die das je­wei­li­ge Ge­biet der Stel­len nach Ab­satz 1 be­tref­fen und die für die Er­fül­lung der ge­setz­li­chen Auf­ga­be not­wen­dig sind.

4 Das BFS kann in­di­vi­du­ell be­ar­bei­te­te Da­ten der Be­rech­ti­gungs­stu­fen A und B nach An­hang 1 auf Ge­such hin über­mit­teln.

5 Die Da­ten der Be­rech­ti­gungs­stu­fe B nach An­hang 1 müs­sen nach Ab­schluss der ge­setz­li­chen Auf­ga­be ver­nich­tet wer­den.

6 Stel­len, die über einen Zu­griff nach Ab­satz 1 ver­fü­gen, kön­nen die Da­ten Drit­ten be­kannt ge­ben, wenn die je­wei­li­ge kan­to­na­le Ge­setz­ge­bung dies vor­sieht und Drit­te die Da­ten ent­we­der für die Durch­füh­rung von sta­tis­ti­schen Ar­bei­ten, zu For­schungs- und zu Pla­nungs­zwe­cken oder zur Er­fül­lung ei­ner ge­setz­li­chen Auf­ga­be be­nö­ti­gen. Die Da­ten­be­ar­bei­tung durch Drit­te hat nach den Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung zu er­fol­gen.

Art. 16 Publikation der Daten des GWR  

Das BFS ver­öf­fent­licht die Da­ten des GWR der Stu­fe A nach An­hang 1 im In­ter­net.

Art. 17 Gebühren  

1 Die Nut­zung der im In­ter­net zur Ver­fü­gung ge­stell­ten Da­ten ist kos­ten­los.

2 Der Zu­griff auf die Da­ten des GWR ist für Stel­len, die über einen Zu­griff nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 1 ver­fü­gen, kos­ten­los.

3 Der Be­zug von in­di­vi­du­ell auf­be­rei­te­ten Da­ten des GWR ist ge­büh­ren­pflich­tig.

4 Die Ge­büh­re­ner­he­bung durch das BFS rich­tet sich nach der Ver­ord­nung vom 25. Ju­ni 20038 über die Ge­büh­ren und Ent­schä­di­gun­gen für sta­tis­ti­sche Dienst­leis­tun­gen von Ver­wal­tungs­ein­hei­ten des Bun­des.

4. Abschnitt: Datensicherheit

Art. 189  

Für die Da­ten­si­cher­heit gel­ten:

a.
die Ver­ord­nung vom 14. Ju­ni 199310 zum Bun­des­ge­setz über den Da­ten­schutz;
b.
die Cy­ber­ri­si­ken­ver­ord­nung vom 27. Mai 202011.

9 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 25 der V vom 24. Fe­br. 2021, in Kraft seit 1. April 2021 (AS 2021 132).

10 SR 235.11

11 SR 120.73

5. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 19 Aufhebung und Änderung anderer Erlasse  

Die Auf­he­bung und die Än­de­rung an­de­rer Er­las­se wer­den in An­hang 2 ge­re­gelt.

Art. 20 Übergangsbestimmungen  

Noch nicht im GWR ge­führ­te Ge­bäu­de oh­ne Wohn­nut­zung müs­sen bis spä­tes­tens 31. De­zem­ber 2020 im GWR er­fasst wer­den. Das BFS er­ar­bei­tet zu­sam­men mit den Kan­to­nen und den Ver­mes­sungs­fach­stel­len Ver­fah­ren für die Über­nah­me die­ser Da­ten.

Art. 21 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ju­li 2017 in Kraft.

Anhang 1

(Art. 15 und 16)

Zugriff auf die Daten des eidgenössischen Gebäude- und Wohnungsregisters

Berechtigungsstufen

Stufe A – öffentlich zugängliche Daten

Stufe B – mit Einschränkung zugängliche Daten

Stufe C – nicht zugängliche Daten

Stufe A / B / C

Gebäudeinformationen

Gebäudeidentifikator des BFS (EGID)

A

Gebäudenummer des Kantons oder der Gemeinde

A

Politische Gemeinde

A

Referenz zu den Grundstücken

A

Adressierungsangaben nach Artikel 26a und 26b GeoNV12

A

Gebäudekategorie

A

Gebäudestatus (projektiert, erstellt, abgebrochen)

A

Baudatum oder -periode und Abbruchdatum oder -periode des Gebäudes

A

Gebäudedimensionen (Flächen, Volumen)

A

Gebäudestruktur (Anzahl Stockwerke)

A

Gebäudetechnische Installationen (Heizsystem, Schutzraum)

B

Zugehörigkeit zu statistischen Zonen, Quartieren und weiteren infrakommunalen Gebietseinheiten

B

Ansprechperson für das Gebäude

C

Wohnungsinformationen

Wohnungsidentifikator des BFS (EWID)

A

Wohnungsnummer des Kantons oder der Gemeinde

A

Referenz zu den Grundstücken bei Wohnungen im Stockwerkeigentum

B

Lokalisierung der Wohnung im Gebäude

A

Baudatum oder -periode und Abbruchdatum oder -periode der Wohnung

B

Wohnungsstatus (projektiert, erstellt, abgebrochen)

A

Wohnungsdimensionen (Fläche)

B

Wohnungsstruktur (Anzahl Zimmer, Kocheinrichtung, mehrstöckig)

B

Nutzungsart der Wohnung

B

Nutzungseinschränkung der Wohnung (im Sinne von ZWG13)

B

Bauprojektinformationen

Bauprojektidentifikator des BFS (EPROID)

B

Politische Gemeinde

B

Referenz zu den Grundstücken

B

Beschreibung des Bauprojekts

B

Bauherrschaft

C

Art der Arbeiten

B

Projektkosten

B

Projektstatus (Stand Bauverfahren)

B

Typ der Ausnahmebewilligung

B

Anzahl Gebäude des Bauprojekts

B

Anzahl Wohnungen des Bauprojekts

B

Anhang 2

(Art. 19)

Aufhebung und Änderung anderer Erlasse

I

Die Verordnung vom 31. Mai 200014 über das eidgenössische Gebäude- und Wohnungsregister wird aufgehoben.

II

Die nachstehenden Erlasse werden wie folgt geändert:

...15

14 [AS 2000 1555, 2004 3367, 2005 3381, 2007 33996719Anhang Ziff. 7, 2012 4707]

15 Die Änderungen können unter AS 2017 3459konsultiert werden.

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