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Verordnung über die Schweizerische Nationalbibliothek1
(Nationalbibliotheksverordnung, NBibV)

vom 14. Januar 1998 (Stand am 1. Januar 2021)

1 AS 1998 204 Die Bezeichnung der Verwaltungseinheit wurde in Anwendung von Art. 16 Abs. 3 der Publikationsverordnung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) angepasst. Die Anpassung wurde im ganzen Text vorgenommen.

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 4 Absatz 1 und 15 Absatz 1 des Bundesgesetzes vom 18. Dezember 19922 über die Schweizerische Nationalbibliothek (NBibG),

verordnet:

1. Abschnitt: Gegenstand

Art. 13  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt den Sam­mel- und Dienst­leis­tungs­auf­trag so­wie den Be­trieb der Schwei­ze­ri­schen Na­tio­nal­bi­blio­thek (Na­tio­nal­bi­blio­thek).

2 Die Na­tio­nal­bi­blio­thek um­fasst die Bi­blio­thek, das Schwei­ze­ri­sche Li­te­ra­tu­rar­chiv, die Gra­fi­sche Samm­lung, das Cen­tre Dür­ren­matt Neuchâtel und die Schwei­ze­ri­sche Na­tio­nalpho­no­thek. Al­le Samm­lun­gen und Ein­rich­tun­gen, die nicht dem Schwei­ze­ri­schen Li­te­ra­tu­rar­chiv, der Gra­fi­schen Samm­lung, dem Cen­tre Dür­ren­matt Neuchâtel und der Schwei­ze­ri­schen Na­tio­nalpho­no­thek zu­ge­ord­net sind, bil­den zu­sam­men die Bi­blio­thek (All­ge­mei­ne Samm­lung).

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4585).

2. Abschnitt: Sammelauftrag

Art. 2 Helvetica  

1 Die Na­tio­nal­bi­blio­thek sam­melt In­for­ma­ti­ons­trä­ger, die die Ei­gen­schaf­ten als Hel­ve­ti­ca nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 NBibG er­fül­len. Sie sam­melt um­fas­send ins­be­son­de­re fol­gen­de In­for­ma­ti­ons­trä­ger:

a.
Drucker­zeug­nis­se wie Bü­cher, Bro­schü­ren, Zeit­schrif­ten, Zei­tun­gen, Par­ti­tu­ren;
b.
gra­phi­sche oder pho­to­gra­phi­sche Do­ku­men­te wie Kar­ten, Plä­ne, At­lan­ten, Sti­che, Pho­to­gra­phien, Dia­po­si­ti­ve;
c.
Ton- und Bild­auf­zeich­nun­gen wie Ma­gnet­bän­der, Fil­me, Com­pact Discs;
d.
auf di­gi­ta­li­sier­tem Trä­ger fest­ge­hal­te­ne Tex­te, Bil­der und Ton­do­ku­men­te, die über Mul­ti­me­dia-Ver­fah­ren wahr­nehm­bar ge­macht wer­den kön­nen.

2 Punk­tu­ell ge­sam­melt wer­den kön­nen:

a.
In­for­ma­ti­ons­trä­ger, die sich nur teil­wei­se auf die Schweiz oder auf Per­so­nen mit schwei­ze­ri­schem Bür­ger­recht be­zie­hen;
b.
In­for­ma­ti­ons­trä­ger, de­ren In­halt für die Kennt­nis der Schweiz von ge­rin­ger Be­deu­tung ist oder be­reits in an­de­rer Form zum Be­stand der Na­tio­nal­bi­blio­thek ge­hört;
c.
un­ver­än­der­te Neu­auf­la­gen;
d.
Son­der­aus­ga­ben in auf­wen­di­ger Aus­stat­tung, wenn ei­ne ein­fa­che Aus­ga­be er­hält­lich ist;
e.
Über­set­zun­gen von Wer­ken, die aus­län­di­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge in der Schweiz ge­schaf­fen ha­ben, in an­de­re als die Lan­des­s­pra­chen;
f.
Amts­druck­schrif­ten der Ge­mein­den;
g.
Pu­bli­ka­tio­nen von Kirch­ge­mein­den und re­li­gi­ösen Ge­mein­schaf­ten;
h.
Pu­bli­ka­tio­nen von Un­ter­neh­men und Ge­sell­schaf­ten;
i.
Soft­wa­re-Pro­duk­te wie EDV-Pro­gram­me, Lern­spie­le, Ex­per­ten­sys­te­me und elek­tro­ni­sche Spie­le;
k.
Fahr­plä­ne, Te­le­phon­bü­cher und ähn­li­che Per­so­nen- oder Adress­ver­zeich­nis­se;
l.
Flug­schrif­ten, Ver­an­stal­tungs­pro­gram­me.

3 Mit Aus­nah­me ma­gne­ti­scher oder di­gi­ta­li­sier­ter In­for­ma­ti­ons­trä­ger wer­den, so­fern die Kon­ser­vie­rungs­kos­ten es zu­las­sen, grund­sätz­lich die Ori­gi­nal­trä­ger auf­be­wahrt.

4 Nicht ge­sam­melt wer­den:

a.
ver­viel­fäl­tig­tes Lehr­ma­te­ri­al von Bil­dungs- und Un­ter­richts­an­stal­ten;
b.
Li­zen­ti­ats- und Se­mi­nar­ar­bei­ten;
c.
Pa­tent­schrif­ten;
d.
Wert­pa­pie­re und Zah­lungs­mit­tel;
e.
In­for­ma­ti­ons­trä­ger, de­ren Be­nut­zung be­son­de­re Ge­rä­te er­for­dert;
f.
In­for­ma­ti­ons­trä­ger, die in der Schweiz her­ge­stellt wur­den, aber für den aus­län­di­schen Markt be­stimmt sind, so­fern sie für die Schweiz nicht be­son­de­res In­ter­es­se auf­wei­sen;
g.
Druck­sa­chen von Un­ter­neh­men und der Ver­wal­tung wie For­mu­la­re, Preis­lis­ten, Pro­spek­te und an­de­re Wer­be­schrif­ten; Ak­zi­denz­druck­sa­chen;
h.
In­for­ma­ti­ons­trä­ger oh­ne aus­rei­chend ein­heit­li­che phy­si­sche Er­schei­nungs­form.

5 Un­ter­la­gen des Bun­des, wel­che un­ter die Ar­chi­vie­rungs­pflicht fal­len, wer­den ge­mä­ss den ge­setz­li­chen Grund­la­gen für die Ar­chi­vie­rung durch das Bun­de­sar­chiv ar­chi­viert.

Art. 3 Sonderbestände  

1 Die Na­tio­nal­bi­blio­thek sam­melt als Son­der­be­stän­de die Ver­öf­fent­li­chun­gen in­ter­na­tio­na­ler Or­ga­ni­sa­tio­nen, wenn:

a.
sie ih­ren Sitz in der Schweiz ha­ben;
b.
die Na­tio­nal­bi­blio­thek ih­re ver­trag­li­che De­po­si­ta­rin für die Schweiz ist.

2 Über Auf­bau, Be­treu­ung und Er­schlies­sung wei­te­rer Son­der­be­stän­de ent­schei­det die Na­tio­nal­bi­blio­thek ent­spre­chend ih­ren Auf­ga­ben und nach Ab­spra­che mit an­de­ren In­sti­tu­tio­nen des Bun­des, ins­be­son­de­re dem Schwei­ze­ri­schen Bun­de­sar­chiv. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 13 NBibG.

Art. 4 Sammlung durch andere Institutionen 4  

1 Die Na­tio­nal­bi­blio­thek kann auf das Sam­meln von Hel­ve­ti­ca in be­stimm­ten Be­rei­chen ver­zich­ten, wenn sie von ei­ner an­de­ren In­sti­tu­ti­on um­fas­send ge­sam­melt, auf­be­wahrt, do­ku­men­tiert und zu­gäng­lich ge­macht wer­den.

2 Sie stimmt ih­re Sam­mel­tä­tig­keit mit sol­chen In­sti­tu­tio­nen ab, ins­be­son­de­re mit der Schwei­ze­ri­schen Bi­blio­thek für Blin­de, Seh- und Le­s­e­be­hin­der­te, der Ciné­ma­thèque suis­se und dem Schwei­ze­ri­schen Bun­de­sar­chiv.

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4585).

Art. 5 Erwerb  

1 Die Na­tio­nal­bi­blio­thek schliesst mit Ver­bän­den und Ein­zel­un­ter­neh­men, die im Be­reich der Her­stel­lung und Ver­brei­tung von Hel­ve­ti­ca tä­tig sind, nach Mög­lich­keit Ver­ein­ba­run­gen über die un­ent­gelt­li­che Ab­ga­be un­mit­tel­bar nach de­ren Er­schei­nen.

2 Sie ver­pflich­tet sich, un­ent­gelt­lich über­las­se­ne Hel­ve­ti­ca auf­zu­be­wah­ren, zu er­hal­ten, über ih­re Ka­ta­lo­ge und ge­ge­be­nen­falls über die Na­tio­nal­bi­blio­gra­phie zu er­schlies­sen.

3. Abschnitt: Graphische Sammlung

Art. 6  

1 Im Rah­men des Sam­me­l­auf­trags der Na­tio­nal­bi­blio­thek sam­melt die Gra­phi­sche Samm­lung gra­phi­sche In­for­ma­ti­ons­trä­ger, die das kul­tu­rel­le, so­zia­le, po­li­ti­sche, wirt­schaft­li­che und wis­sen­schaft­li­che Le­ben der Schweiz do­ku­men­tie­ren, ins­be­son­de­re Druck­gra­phik, Zeich­nun­gen und Skiz­zen, Pho­to­gra­phien, An­sichts­kar­ten und Pla­ka­te.

2 Schwer­punkt der Sam­mel­tä­tig­keit bil­den die Druck­gra­phik in der Form von Edi­tio­nen und Map­pen­wer­ken so­wie bi­blio­phi­le Aus­ga­ben.

3 Zum Aus­bau der Samm­lun­gen wer­den ins­be­son­de­re Wer­ke an­ge­schafft, die nach 1900 er­schie­nen sind.

4. Abschnitt: Schweizerisches Literaturarchiv

Art. 7 Auftrag  

1 Das Schwei­ze­ri­sche Li­te­ra­tu­rar­chiv (Li­te­ra­tu­rar­chiv) sam­melt Do­ku­men­te, die sich auf das li­te­ra­ri­sche Schaf­fen in der Schweiz vor al­lem in den vier Lan­des­s­pra­chen be­zie­hen; da­zu ge­hö­ren na­ment­lich:

a.
Ma­nu­skrip­te von Wer­ken und Do­ku­men­te zur Werk­ent­ste­hung wie No­ti­zen, Skiz­zen, Ent­wür­fe;
b.
Druck­fas­sun­gen von Wer­ken;
c.
per­sön­li­che Do­ku­men­te wie Brie­fe und Ta­ge­bü­cher;
d.
wei­te­re Do­ku­men­te oder Ge­gen­stän­de, die für das li­te­ra­ri­sche Schaf­fen ei­ner Au­to­rin oder ei­nes Au­tors von Be­deu­tung sind.

2 Schwer­punkt der Sam­mel­tä­tig­keit bil­den Au­to­rin­nen und Au­to­ren, de­ren Werk von Be­deu­tung oder für die Schweiz von be­son­de­rem kul­tu­rel­lem In­ter­es­se ist.

Art. 8 Externe Erschliessung  

Das Li­te­ra­tu­rar­chiv kann Drit­te mit der Er­schlies­sung von Teil­be­stän­den be­auf­tra­gen.

Art. 9 Verwertung von Urheberrechten  

1 Das Li­te­ra­tu­rar­chiv kann Ur­he­ber- und Nut­zungs­rech­te an­neh­men oder er­wer­ben.

2 Es kann sol­che Rech­te sel­ber ver­wer­ten oder die Ver­wer­tung Drit­ten über­tra­gen.

4a. Abschnitt: Centre Dürrenmatt Neuchâtel5

5 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4585).

Art. 9a  

1 Das Cen­tre Dür­ren­matt Neuchâtel sam­melt, er­schliesst, er­hält und ver­mit­telt das Bild­werk des Schrift­stel­lers und Ma­lers Fried­rich Dür­ren­matt (1921−1990).

2 Ne­ben den Aus­stel­lun­gen und Ver­an­stal­tun­gen ist das Cen­tre Dür­ren­matt Neu­châtel auch For­schungs­ort und för­dert so die Aus­ein­an­der­set­zung mit dem li­te­ra­ri­schen und bild­ne­ri­schen Werk von Fried­rich Dür­ren­matt.

4b. Abschnitt: Schweizerische Nationalphonothek6

6 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4585).

Art. 9b  

Die Schwei­ze­ri­sche Na­tio­nalpho­no­thek sam­melt, er­schliesst, er­hält und ver­mit­telt mu­si­ka­li­sche und ge­spro­che­ne Ton­trä­ger, de­ren In­hal­te einen Be­zug zur Ge­schich­te und Kul­tur der Schweiz ha­ben; da­zu ge­hö­ren na­ment­lich:

a.
kom­mer­zi­el­le Ton­do­ku­men­te, die in der Schweiz her­ge­stellt wur­den;
b.
kom­mer­zi­el­le Ton­do­ku­men­te, die im Aus­land her­ge­stellt wur­den und de­ren In­halt für das kul­tu­rel­le Le­ben der Schweiz be­deu­tend ist;
c.
nicht kom­mer­zi­el­le Ton­do­ku­men­te, die sich aus der wis­sen­schaft­li­chen For­schung er­ge­ben;
d.
nicht kom­mer­zi­el­le Ton­do­ku­men­te, ins­be­son­de­re die Hel­ve­ti­ca-Auf­zeich­nun­gen von Rund­funk­an­stal­ten.

5. Abschnitt: Dienstleistungen

Art. 10 Grundsätze  

1 Die Na­tio­nal­bi­blio­thek macht der Öf­fent­lich­keit ih­re Samm­lun­gen so um­fas­send zu­gäng­lich, wie es die Er­hal­tung der Wer­ke er­laubt.

2 Sie sorgt für die Er­hal­tung der Wer­ke.

3 Sie för­dert das kul­tu­rel­le Ver­ständ­nis in der Öf­fent­lich­keit für die Hel­ve­ti­ca.

4 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment des In­nern (De­par­te­ment) er­lässt Re­gle­men­te über:

a.
die Be­nut­zung der Be­stän­de und Ein­rich­tun­gen der Na­tio­nal­bi­blio­thek;
b.7
die Be­nut­zung der Be­stän­de und Ein­rich­tun­gen der Son­der­samm­lun­gen, ins­be­son­de­re des Li­te­ra­tu­rar­chivs, der Gra­phi­schen Samm­lung, des Cen­tre Dür­ren­matt Neuchâtel und der Schwei­ze­ri­schen Na­tio­nalpho­no­thek;
c.
die Nut­zung der In­for­ma­tio­nen und In­for­ma­ti­ons­mit­tel.

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4585).

Art. 10a Zuständigkeiten der Direktion 8  

Die Di­rek­ti­on der Na­tio­nal­bi­blio­thek er­lässt Wei­sun­gen zur Be­nut­zung ih­rer Samm­lun­gen und Ein­rich­tun­gen und gibt sie der Öf­fent­lich­keit in ge­eig­ne­ter Wei­se be­kannt.

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Dez. 1999, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000268).

Art. 11 Erschliessung  

1 Die Na­tio­nal­bi­blio­thek führt einen in­for­ma­ti­sier­ten Ka­ta­log ih­rer Be­stän­de. Sie rich­tet die er­for­der­li­chen Spe­zi­al­ka­ta­lo­ge ein.

2 Sie macht ih­re Ka­ta­lo­ge in den ei­ge­nen Räu­men und über Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­mit­tel zu­gäng­lich.

3 Sie stellt wei­te­re Hilfs­mit­tel zur Ver­fü­gung, ins­be­son­de­re Grund­la­gen- und Nach­schla­ge­wer­ke so­wie Bi­blio­gra­phien.

Art. 12 Nutzung und Erhaltung  

1 Die Be­stän­de der Na­tio­nal­bi­blio­thek kön­nen in de­ren Räu­men ein­ge­se­hen und nach Mass­ga­be der Be­nut­zungs­re­gle­men­te aus­ge­lie­hen wer­den.

2 Sie stellt die er­for­der­li­che In­fra­struk­tur zur Nut­zung der Be­stän­de zur Ver­fü­gung oder ver­mit­telt ih­ren Be­nut­ze­rin­nen und Be­nut­zern den Zu­gang zu ent­spre­chen­den Ein­rich­tun­gen ex­ter­ner In­sti­tu­tio­nen und Un­ter­neh­men.

3 Die Nut­zung kann ein­ge­schränkt wer­den, wenn die Er­hal­tung des Werks dies er­for­dert.

4 Zur Scho­nung und Er­hal­tung der Ori­gi­na­le über­trägt die Na­tio­nal­bi­blio­thek Tei­le ih­rer Samm­lung auf an­de­re Trä­ger und Me­di­en.

Art. 13 Auskünfte, Recherchen, Forschung und Vermittlung 9  

1 Im Be­reich der Hel­ve­ti­ca er­füllt die Na­tio­nal­bi­blio­thek fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Sie in­for­miert über ih­re ei­ge­nen Be­stän­de.
b.
Sie un­ter­stützt ih­re Be­nut­ze­rin­nen und Be­nut­zer bei wei­ter­füh­ren­den Re­cher­chen.
c.
Sie führt Re­cher­chen zu­guns­ten des Bun­des durch.
d.
Sie be­treibt und un­ter­stützt die Er­for­schung und Ver­mitt­lung ih­rer Samm­lun­gen.

2 Sie nimmt die­se Auf­ga­ben, so­weit sie sich nicht auf ih­re ei­ge­nen Samm­lun­gen be­schrän­ken, in Zu­sam­men­ar­beit mit an­de­ren an der In­for­ma­ti­ons- und Do­ku­men­ta­ti­ons­ver­sor­gung be­tei­lig­ten In­sti­tu­tio­nen wahr.

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4585).

Art. 14 Herausgabe von Bibliographien und Statistiken  

1 Die Na­tio­nal­bi­blio­thek ver­öf­fent­licht bi­blio­gra­phi­sche In­for­ma­tio­nen über Hel­ve­ti­ca. Sie er­füllt ins­be­son­de­re fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Sie gibt die Na­tio­nal­bi­blio­gra­phie her­aus.
b.10
...
c.
Sie ver­öf­fent­licht Fach­bi­blio­gra­phien von ge­samtschwei­ze­ri­scher Be­deu­tung.
d.
Sie er­stellt jähr­lich ei­ne Sta­tis­tik über die li­te­ra­ri­sche Pro­duk­ti­on der Schweiz.

2 Das De­par­te­ment re­gelt die Be­din­gun­gen für die Ver­wer­tung von In­for­ma­tio­nen, die die Na­tio­nal­bi­blio­thek ver­öf­fent­licht.

10 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4585).

Art. 14a Haftung und Bussen 11  

1 Wer den Samm­lun­gen oder Ein­rich­tun­gen der Na­tio­nal­bi­blio­thek Scha­den zu­fügt, ist in vol­lem Um­fang er­satz­pflich­tig; bei Ver­lust gilt die Haf­tung auch für die Kos­ten und Auf­wän­dun­gen ei­ner Er­satz­an­schaf­fung.

2 Per­so­nen, die den Wei­sun­gen zu­wi­der­han­deln, kön­nen von der Di­rek­ti­on der Na­tio­nal­bi­blio­thek mit ei­ner Bus­se von 50.– bis 500.– Fran­ken be­legt und bis zu höch­stens drei Jah­ren von den Dienst­leis­tun­gen der Na­tio­nal­bi­blio­thek aus­ge­schlos­sen wer­den.

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Dez. 1999, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000268).

6. Abschnitt: Zusammenarbeit und Koordination

Art. 15 Grundsätze 12  

1 Bei der Er­fül­lung ih­res Auf­trags ar­bei­tet die Na­tio­nal­bi­blio­thek mit an­de­ren In­sti­tu­tio­nen der Schweiz zu­sam­men und stimmt ih­re Tä­tig­keit mit ih­nen ab. Die Zu­sam­men­ar­beit er­streckt sich vor al­lem auf:

a.
die Teil­nah­me am in­ter­bi­blio­the­ka­ri­schen Leih­ver­kehr und des­sen Ko­or­di­na­ti­on;
b.
die Mit­ar­beit bei der Ent­wick­lung des schwei­ze­ri­schen Bi­blio­theks­we­sens;
c.
die Ent­wick­lung und An­wen­dung von Me­tho­den und Mass­nah­men der ana­lo­gen und di­gi­ta­len Be­stand­ser­hal­tung.

2 Die Na­tio­nal­bi­blio­thek kann Drit­te mit der Er­fül­lung die­ser Auf­ga­ben be­auf­tra­gen.

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4585).

Art. 16 und 1713  

13 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4585).

Art. 18 Schweizerisches Bibliotheksnetz 14  

1 Die Na­tio­nal­bi­blio­thek be­tei­ligt sich am Netz­werk der Schwei­zer Bi­blio­the­ken.

2 Sie be­müht sich ins­be­son­de­re um die Har­mo­ni­sie­rung von Nor­men und Stan­dards.

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4585).

Art. 19 Interbibliothekarischer Leihverkehr 15  

1 Die Na­tio­nal­bi­blio­thek wirkt beim in­ter­bi­blio­the­ka­ri­schen Leih­ver­kehr mit.

2 Sie stellt an­de­ren Bi­blio­the­ken ih­re Samm­lun­gen zur Ver­fü­gung und be­schafft bei die­sen für ih­re Be­nut­ze­rin­nen und Be­nut­zer Wer­ke, die sie nicht in den ei­ge­nen Samm­lun­gen hat.

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4585).

Art. 20 Planung und Entwicklung  

Die Na­tio­nal­bi­blio­thek regt For­schungs­pro­gram­me zur Prü­fung und An­wen­dung neu­er Tech­no­lo­gi­en im Be­reich des Bi­blio­theks- und In­for­ma­ti­ons­we­sens an und be­tei­ligt sich an ent­spre­chen­den Pro­jek­ten.

Art. 21 Internationale Zusammenarbeit  

1 Ver­ein­ba­run­gen nach Ar­ti­kel 10 NBibG wer­den vom Bun­des­amt für Kul­tur (Bun­des­amt) ge­schlos­sen.

2 Die Na­tio­nal­bi­blio­thek för­dert die Be­zie­hun­gen zu aus­län­di­schen In­sti­tu­tio­nen mit ver­gleich­ba­ren Auf­ga­ben, ins­be­son­de­re zu den eu­ro­päi­schen Na­tio­nal­bi­blio­the­ken.

7. Abschnitt: ...

Art. 222416  

16 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4585).

8. Abschnitt: Finanzielle Bestimmungen

Art. 25 Unterstützung bei wichtigen Anschaffungen  

1 Für den An­kauf von Samm­lun­gen oder von be­son­ders wich­ti­gen Ein­ze­l­ob­jek­ten kann die Na­tio­nal­bi­blio­thek die fi­nan­zi­el­le Un­ter­stüt­zung an­de­rer Dienst­stel­len des Bun­des oder von Kan­to­nen an­neh­men.

2 Sie kann in sol­chen Fäl­len auch an ei­ne wei­te­re Öf­fent­lich­keit ge­lan­gen, na­ment­lich durch die Ver­mitt­lung von För­der­ver­ei­ni­gun­gen (Art. 29).

Art. 26 Zuwendungen  

1 Die Na­tio­nal­bi­blio­thek kann an­stel­le der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­ver­wal­tung bzw. des Bun­des­ra­tes Zu­wen­dun­gen an­neh­men, so­weit ih­re An­nah­me nicht nach Ar­ti­kel 14 der Fi­nanz­haus­halt­ver­ord­nung vom 11. Ju­ni 199017 in die Kom­pe­tenz des Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­de­par­te­ments fällt.

2 Ins­be­son­de­re ent­schei­det sie frei über die An­nah­me oder Ab­leh­nung von In­for­ma­ti­ons­trä­gern oder an­de­ren be­weg­li­chen Ob­jek­ten so­wie gan­zer Samm­lun­gen, die ihr an­ge­bo­ten wer­den.

17 [AS 1990 996, 1993 820An­hang Ziff. 4, 1995 3204, 1996 2243Ziff. I 42 3043, 1999 1167An­hang Ziff. 5, 2000 198Art. 32 Ziff. 1, 2001 267Art. 33 Ziff. 2, 2003 537, 2004 4471Art. 15. AS 2006 1295Art. 76]. Sie­he heu­te: die V vom vom 5. April 2006 (SR 611.01).

Art. 27 Bibliotheksfonds  

1 Der Bi­blio­theks­fonds ist ein Spe­zi­al­fonds nach Ar­ti­kel 52 des Fi­nanz­haus­halt­ge­set­zes vom 7. Ok­to­ber 200518; er wird ge­äuf­net:19

a.
durch die Zu­wei­sung ein­ge­spar­ter oder nicht ver­wen­de­ter Be­trä­ge aus den jähr­lich zur Er­wer­bung und Er­hal­tung der Samm­lun­gen der Na­tio­nal­bi­blio­thek ein­ge­stell­ten or­dent­li­chen Kre­di­ten;
b.
aus Zu­wen­dun­gen Drit­ter, wel­che der Na­tio­nal­bi­blio­thek als Ein­la­ge in den Fonds oder zur frei­en Ver­wen­dung zu­ge­wie­sen wer­den;
c.
aus dem Er­lös von ver­kauf­ten Doublet­ten;
d.
aus dem Er­trag von Be­nut­zungs­ge­büh­ren, Bus­sen, Mahn­ge­büh­ren und nicht zu­rück­ge­for­der­ten Kau­tio­nen;
e.
aus dem Ver­kauf von Do­ku­men­ten oder Ge­gen­stän­den, die die Na­tio­nal­bi­blio­thek her­stellt oder über die sie ver­fü­gen kann;
f.
aus den Zin­sen auf dem Gut­ha­ben des Bi­blio­theks­fonds;
g.
aus dem Er­lös der Ver­wer­tung von ur­he­ber­recht­li­chen Nut­zungs­rech­ten und von Ver­öf­fent­li­chungs- und Ver­brei­tungs­rech­ten (Ver­brei­tungs­ge­büh­ren), die mit den Be­stän­den der Na­tio­nal­bi­blio­thek ver­bun­den sind.

2 Wird mit Zu­wen­dun­gen ein be­son­de­rer Ver­wen­dungs­zweck oder ei­ne Auf­la­ge ver­knüpft, kön­nen sie ei­ner spe­zi­el­len Ru­brik des Bi­blio­theks­fonds zu­ge­wie­sen wer­den.

18 SR 611.0

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 4585).

Art. 28 Verwendung der Mittel  

1 Der Bi­blio­theks­fonds kann für die Fi­nan­zie­rung al­ler Er­wer­bun­gen, die dem Sam­me­l­auf­trag der Na­tio­nal­bi­blio­thek ent­spre­chen, und für be­son­de­re Pro­jek­te in ih­rem Auf­ga­ben­be­reich ver­wen­det wer­den. Er darf nicht zur Fi­nan­zie­rung der lau­fen­den Tä­tig­keit ein­ge­setzt wer­den.

2 Die Di­rek­ti­on der Na­tio­nal­bi­blio­thek kann über den Bi­blio­theks­fonds bis zu ei­nem Be­trag von 100 000 Fran­ken jähr­lich ver­fü­gen. Für hö­he­re Aus­ga­ben ist die Zu­stim­mung des Bun­des­am­tes er­for­der­lich. Die Na­tio­nal­bi­blio­thek er­stat­tet dem Bun­des­amt über die Ver­wen­dung des Bi­blio­theks­fonds jähr­lich Be­richt.

9. Abschnitt: Unterstützung Dritter

Art. 29 Fördervereinigungen  

Die Na­tio­nal­bi­blio­thek kann mit Ver­ei­ni­gun­gen zu­sam­men­ar­bei­ten, die sie bei der Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben un­ter­stüt­zen. Ins­be­son­de­re kann sie:

a.
an der Grün­dung und Lei­tung sol­cher Ver­ei­ni­gun­gen und an ih­rer Tä­tig­keit mit­wir­ken;
b.
ih­nen Ein­rich­tun­gen der Na­tio­nal­bi­blio­thek vor­über­ge­hend zur Ver­fü­gung stel­len;
c.
den Mit­glie­dern von För­der­ver­ei­ni­gun­gen bei der Be­nut­zung ih­rer Samm­lun­gen oder Dienst­leis­tun­gen Ver­güns­ti­gun­gen ein­räu­men.
Art. 30 Partnerschaft  

1 Die Na­tio­nal­bi­blio­thek kann mit In­sti­tu­tio­nen zu­sam­men­ar­bei­ten, die ähn­li­che oder er­gän­zen­de Auf­ga­ben er­fül­len.

2 Den Mit­glie­dern und dem Pu­bli­kum sol­cher In­sti­tu­tio­nen kann die Na­tio­nal­bi­blio­thek für die Be­nut­zung der Samm­lun­gen und die In­an­spruch­nah­me ih­rer Dienst­lei­stun­gen Ver­güns­ti­gun­gen ein­räu­men.

3 Für ein­zel­ne Vor­ha­ben wie die Durch­füh­rung von Ver­an­stal­tun­gen oder die Her­aus­ga­be von Pu­bli­ka­tio­nen kann die Na­tio­nal­bi­blio­thek mit Drit­ten zu­sam­men­ar­bei­ten, so­weit kei­ne öf­fent­li­chen In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen.

4 Sol­che Un­ter­stüt­zun­gen dür­fen nicht an­ge­nom­men wer­den von na­tür­li­chen und ju­ris­ti­schen Per­so­nen, die sich haupt­säch­lich mit der Her­stel­lung oder dem Ver­kauf von Pro­duk­ten oder mit Dienst­leis­tun­gen be­fas­sen, für wel­che Wer­bung ver­bo­ten oder ein­ge­schränkt ist.

Art. 31 Finanzhilfe  

Über Fi­nanz­hil­fen nach Ar­ti­kel 12 NBibG ent­schei­det im Rah­men der be­wil­lig­ten Kre­di­te die Na­tio­nal­bi­blio­thek an­hand be­grün­de­ter Ge­su­che.

10. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 32 Aufhebung bisherigen Rechts  

Es wer­den auf­ge­ho­ben:

a.
die Ver­ord­nung vom 7. Sep­tem­ber 191220 be­tref­fend Lei­tung und Ver­wal­tung der Schwei­ze­ri­schen Na­tio­nal­bi­blio­thek;
b.
der Bun­des­rats­be­schluss vom 26. Ok­to­ber 194521 be­tref­fend die Er­rich­tung ei­nes Bi­blio­theks­fonds bei der Schwei­ze­ri­schen Na­tio­nal­bi­blio­thek.

20 [BS 4 187]

21 [BS 4 191]

Art. 33 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Fe­bru­ar 1998 in Kraft.

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