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Bundesgesetz
über die Museen und Sammlungen des Bundes
(Museums- und Sammlungsgesetz, MSG)

vom 12. Juni 2009 (Stand am 1. Januar 2010)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf Artikel 69 Absatz 2 der Bundesverfassung1,
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrats vom 21. September 20072,

beschliesst:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand  

Die­ses Ge­setz re­gelt die Auf­ga­ben und die Or­ga­ni­sa­ti­on der Mu­se­en und Samm­lun­gen des Bun­des.

Art. 2 Ziele  

Der Bund strebt na­ment­lich fol­gen­de Zie­le an:

a.
wich­ti­ge be­weg­li­che Kul­tur­gü­ter der Schweiz zu er­hal­ten;
b.
das Be­wusst­sein der Be­völ­ke­rung für die Kul­tu­ren der Schweiz zu stär­ken;
c.
den Mu­se­en und Samm­lun­gen des Bun­des ein kla­res Pro­fil zu ge­ben;
d.
die Zu­sam­men­ar­beit in der Schwei­zer Mu­se­ums­land­schaft zu ver­bes­sern;
e.
an­de­re Mu­se­en und Samm­lun­gen in der Schweiz fach­lich zu un­ter­stüt­zen;
f.
mit den Mu­se­en und Samm­lun­gen des Bun­des einen Bei­trag zu ei­nem at­trak­ti­ven Bil­dungs-, Wis­sen­schafts-, Wirt­schafts- und Tou­ris­mus­stand­ort Schweiz zu leis­ten.
Art. 3 Begriffe  

In die­sem Ge­setz be­deu­ten:

a.
Mu­se­um des Bun­des: Mu­se­um, das or­ga­ni­sa­to­risch zur zen­tra­len oder de­zen­tra­len Bun­des­ver­wal­tung ge­hört;
b.
Samm­lung des Bun­des: Be­stand an be­weg­li­chen Kul­tur­gü­tern, der im Ei­gen­tum des Bun­des oder ei­ner Ein­heit der de­zen­tra­len Bun­des­ver­wal­tung steht.

2. Kapitel: Aufgaben der Museen und Sammlungen des Bundes

Art. 4  

1 Die Mu­se­en und Samm­lun­gen des Bun­des ha­ben fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Sie pfle­gen in Zu­sam­men­ar­beit mit an­de­ren Mu­se­en und Samm­lun­gen in der Schweiz das ma­te­ri­el­le und im­ma­te­ri­el­le Ge­dächt­nis des Lan­des.
b.
Sie ent­wi­ckeln Samm­lungs­kon­zep­te und stim­men die­se un­ter­ein­an­der so­wie mit an­de­ren Mu­se­en und Samm­lun­gen in der Schweiz ab.
c.
Sie be­trei­ben Ob­jekt­for­schung.
d.
Sie ver­mit­teln der Be­völ­ke­rung The­men zu Ge­sell­schaft, Kul­tu­ren und Iden­ti­tät der Schweiz, ins­be­son­de­re durch Aus­stel­lun­gen und Ver­öf­fent­li­chun­gen.
e.
Sie er­mög­li­chen den Zu­gang des Pu­bli­kums zur Kul­tur.
f.
Sie bie­ten an­de­ren Mu­se­en und Samm­lun­gen in der Schweiz ih­re Dienst­leis­tun­gen an.
g.
Sie för­dern die Aus­bil­dung im Be­reich der Mu­seo­lo­gie.

2 Der Bun­des­rat um­schreibt die Auf­ga­ben der Mu­se­en, die zur de­zen­tra­len Bun­des­ver­wal­tung ge­hö­ren, und der Samm­lun­gen, die im Ei­gen­tum ei­ner Ein­heit der de­zen­tra­len Bun­des­ver­wal­tung ste­hen, im Ein­zel­nen.

3 Das Bun­des­amt für Kul­tur um­schreibt in Zu­sam­men­ar­beit mit der je­weils be­trof­fe­nen Ver­wal­tungs­ein­heit die Auf­ga­ben der Mu­se­en, die zur zen­tra­len Bun­des­ver­wal­tung ge­hö­ren, und der Samm­lun­gen, die im Ei­gen­tum des Bun­des ste­hen, im Ein­zel­nen.

3. Kapitel: Schweizerisches Nationalmuseum

1. Abschnitt: Rechtsform und Tätigkeitsbereich

Art. 5 Rechtsform  

1 Das Schwei­ze­ri­sche Na­tio­nal­mu­se­um (SNM) ist ei­ne öf­fent­lich-recht­li­che An­stalt mit ei­ge­ner Rechts­per­sön­lich­keit.

2 Es or­ga­ni­siert sich sel­ber und führt ei­ne ei­ge­ne Rech­nung.

Art. 6 Zusammensetzung  

Das SNM be­steht aus:

a.
dem Lan­des­mu­se­um Zü­rich;
b.
dem Schloss Prang­ins;
c.
dem Fo­rum der Schwei­zer Ge­schich­te Schwyz;
d.
dem Samm­lungs­zen­trum Af­fol­tern am Al­bis.
Art. 7 Aufgaben  

Das SNM er­füllt die Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 4 im kul­tur­his­to­ri­schen Be­reich. Zu den Auf­ga­ben ge­hö­ren ins­be­son­de­re:

a.
die Dar­stel­lung der Ge­schich­te der Schweiz;
b.
die Aus­ein­an­der­set­zung mit der Iden­ti­tät der Schweiz;
c.
die Be­ra­tung und fach­li­che Un­ter­stüt­zung an­de­rer Mu­se­en und Samm­lun­gen in der Schweiz.
Art. 8 Gewerbliche Tätigkeiten  

1 Das SNM kann ge­werb­li­che Leis­tun­gen für Drit­te er­brin­gen und die­sen Rech­te ver­lei­hen, wenn dies in ei­nem en­gen Zu­sam­men­hang mit sei­nen Auf­ga­ben steht und de­ren Er­fül­lung nicht be­ein­träch­tigt.

2 Es kann ins­be­son­de­re:

a.
Dienst­leis­tun­gen für Mu­se­en und ähn­li­che In­sti­tu­tio­nen er­brin­gen;
b.
Ne­ben­be­trie­be füh­ren oder durch Drit­te füh­ren las­sen;
c.
Drit­ten Kul­tur­gü­ter, Ge­bäu­de oder Lie­gen­schaf­ten zur Ver­fü­gung stel­len oder dar­an Rech­te ein­räu­men.

3 Es muss für sei­ne ge­werb­li­chen Tä­tig­kei­ten markt­kon­for­me Prei­se fest­set­zen und das be­trieb­li­che Rech­nungs­we­sen so aus­ge­stal­ten, dass Kos­ten und Er­trä­ge der ein­zel­nen Tä­tig­kei­ten aus­ge­wie­sen wer­den kön­nen. Ei­ne Quer­sub­ven­tio­nie­rung der ge­werb­li­chen Tä­tig­kei­ten ist nicht zu­läs­sig.

4 Es ist im Be­reich der ge­werb­li­chen Tä­tig­kei­ten den­sel­ben Vor­schrif­ten un­ter­stellt wie die pri­va­ten An­bie­te­rin­nen und An­bie­ter.

Art. 9 Rechtsverhältnisse  

So­weit die­ses Ge­setz nichts an­de­res vor­sieht, un­ter­ste­hen die Rechts­ver­hält­nis­se des SNM dem Pri­vat­recht.

2. Abschnitt: Organe und Personal

Art. 10 Organe  

1 Die Or­ga­ne des SNM sind:

a.
der Mu­se­ums­rat;
b.
die Ge­schäfts­lei­tung;
c.
die Re­vi­si­ons­stel­le.

2 Die Mit­glie­der des Mu­se­ums­rats und der Ge­schäfts­lei­tung wah­ren die In­ter­es­sen des SNM. Bei ei­nem In­ter­es­sen­kon­flikt tritt das be­tref­fen­de Mit­glied in den Aus­stand. Dau­er­haf­te In­ter­es­sen­kon­flik­te schlies­sen ei­ne Mit­glied­schaft aus.

Art. 11 Museumsrat  

1 Der Mu­se­ums­rat be­steht aus sie­ben bis neun fach­kun­di­gen Mit­glie­dern.

2 Der Bun­des­rat wählt die Prä­si­den­tin oder den Prä­si­den­ten und die üb­ri­gen Mit­glie­der des Mu­se­ums­rats für ei­ne Amts­dau­er von vier Jah­ren. Er ge­währ­leis­tet da­bei ei­ne an­ge­mes­se­ne Ver­tre­tung der Sprach­re­gio­nen. Je­des Mit­glied kann ein­mal wie­der­ge­wählt wer­den.

3 Der Bun­des­rat kann Mit­glie­der des Mu­se­ums­rats aus wich­ti­gen Grün­den ab­be­ru­fen.

4 Der Mu­se­ums­rat hat fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Er sorgt für die Um­set­zung der stra­te­gi­schen Zie­le und er­stat­tet dem Bun­des­rat Be­richt über de­ren Er­rei­chung.
b.
Er ver­ab­schie­det das Bud­get.
c.
Er nimmt den Ge­schäfts­be­richt ab und ver­öf­fent­licht die­sen nach Ge­neh­mi­gung durch den Bun­des­rat.
d.
Er er­nennt, un­ter Vor­be­halt der Ge­neh­mi­gung durch den Bun­des­rat, die Di­rek­to­rin oder den Di­rek­tor.
e.
Er er­nennt auf An­trag der Di­rek­to­rin oder des Di­rek­tors die üb­ri­gen Mit­glie­der der Ge­schäfts­lei­tung.
f.
Er über­wacht die Ge­schäfts­füh­rung.
g.
Er er­lässt, un­ter Vor­be­halt der Ge­neh­mi­gung durch den Bun­des­rat, das Per­so­nal­re­gle­ment.
h.
Er er­lässt die Ge­schäfts­ord­nung.
Art. 12 Geschäftsleitung  

1 Die Ge­schäfts­lei­tung ist das ope­ra­ti­ve Or­gan. Sie er­füllt al­le Auf­ga­ben, die kei­nem an­de­ren Or­gan zu­ge­wie­sen sind.

2 Die Di­rek­to­rin oder der Di­rek­tor steht der Ge­schäfts­lei­tung vor. Sie oder er:

a.
ist für die ope­ra­tio­nel­le Füh­rung des SNM ver­ant­wort­lich;
b.
stellt das Per­so­nal des SNM an;
c.
ver­tritt das SNM nach aus­sen.

3 Die Ge­schäfts­ord­nung re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

Art. 13 Revisionsstelle  

1 Die Re­vi­si­ons­stel­le wird vom Bun­des­rat ge­wählt.

2 Der Prüf­auf­trag der Re­vi­si­ons­stel­le so­wie ih­re Stel­lung, Be­fä­hi­gung, Un­ab­hän­gig­keit, Amts­dau­er und Be­richt­er­stat­tung rich­ten sich un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 3 sinn­ge­mä­ss nach den Ar­ti­keln 727–731a des Ob­li­ga­tio­nen­rechts3.

3 Die Re­vi­si­ons­stel­le er­stat­tet dem Mu­se­ums­rat und dem Bun­des­rat über das Er­geb­nis der Prü­fung Be­richt.

4 Der Bun­des­rat kann die Re­vi­si­ons­stel­le aus wich­ti­gen Grün­den ab­be­ru­fen.

Art. 14 Personal  

1 Das Ar­beits­ver­hält­nis des Per­so­nals des SNM un­ter­steht dem Bun­des­per­so­nal­ge­setz vom 24. März 20004.

2 Das Per­so­nal des SNM ist bei der Pen­si­ons­kas­se des Bun­des (PU­BLI­CA) ver­si­chert.

3. Abschnitt: Sammlungsgegenstände und Liegenschaften

Art. 15 Sammlungsgegenstände  

1 Der Bund über­trägt dem SNM sei­ne bis zum In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes von der MU­SEE-SUIS­SE-Grup­pe ge­führ­ten Samm­lungs­ge­gen­stän­de und die da­mit ver­bun­de­nen Im­ma­te­ri­al­gü­ter­rech­te zur Nutz­nies­sung. Vor­be­hal­ten blei­ben die Samm­lungs­ge­gen­stän­de, die zum Mu­se­um für Mu­sik­au­to­ma­ten See­wen ge­hö­ren.

2 Der Bund kann dem SNM an wei­te­ren Samm­lungs­ge­gen­stän­den und Im­ma­te­ri­al­gü­ter­rech­ten ei­ne Nutz­nies­sung ein­räu­men.

3 Neue Samm­lungs­ge­gen­stän­de, die das SNM er­wirbt, ste­hen von Ge­set­zes we­gen im Ei­gen­tum des Bun­des. Das SNM er­hält die­se Ge­gen­stän­de und die da­mit ver­bun­de­nen Im­ma­te­ri­al­gü­ter­rech­te vom Bund zur Nutz­nies­sung.

4 Das SNM ver­si­chert die ihm an­ver­trau­ten Samm­lungs­ge­gen­stän­de des Bun­des in der Re­gel nicht. Der Bund kann das Ri­si­ko für die dem SNM durch den Bund oder durch Drit­te an­ver­trau­ten Samm­lungs­ge­gen­stän­de de­cken.

5 Die Ein­zel­hei­ten der Nutz­nies­sung und der Ver­si­che­rung wer­den in ei­nem öf­fent­lich-recht­li­chen Ver­trag zwi­schen dem Bund und dem SNM fest­ge­legt.

Art. 16 Liegenschaften  

1 Der Bund über­trägt dem SNM die von den Mu­se­en und dem Samm­lungs­zen­trum nach Ar­ti­kel 6 ge­nutz­ten Lie­gen­schaf­ten zur Nutz­nies­sung. Die Lie­gen­schaf­ten ver­blei­ben im Ei­gen­tum des Bun­des und wer­den von die­sem un­ter­hal­ten.

2 Der Bund ver­rech­net dem SNM für die Lie­gen­schafts­nut­zung ei­ne an­ge­mes­se­ne Ab­gel­tung.

3 Die Be­grün­dung der Nutz­nies­sung und die Ein­zel­hei­ten der Lie­gen­schafts­nut­zung wer­den in ei­nem öf­fent­lich-recht­li­chen Ver­trag zwi­schen dem Bund und dem SNM fest­ge­legt.

4. Abschnitt: Finanzen

Art. 17 Finanzierung  

1 Das SNM ver­fügt über einen mehr­jäh­ri­gen Zah­lungs­rah­men. Der Bund ge­währt dem SNM jähr­li­che Bei­trä­ge.

2 Das SNM be­schafft sich zu­sätz­li­che Mit­tel ins­be­son­de­re durch:

a.
Ein­nah­men aus dem Mu­se­ums­be­trieb;
b.
Ein­nah­men aus ge­werb­li­chen Leis­tun­gen und der Ver­lei­hung von Rech­ten;
c.
Spon­so­ring­bei­trä­ge;
d.
Bei­trä­ge der Stand­ort­kan­to­ne und der Stand­ort­ge­mein­den nach Ar­ti­kel 6;
e.
Zu­wen­dun­gen Drit­ter.
Art. 18 Tresorerie  

1 Die li­qui­den Mit­tel des SNM wer­den von der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­ver­wal­tung im Rah­men der zen­tra­len Tre­so­re­rie ver­wal­tet.

2 Die Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­ver­wal­tung ge­währt dem SNM zur Si­cher­stel­lung der Zah­lungs­be­reit­schaft im Rah­men sei­ner Auf­ga­ben­er­fül­lung nach Ar­ti­kel 7 Dar­le­hen zu markt­kon­for­men Be­din­gun­gen.

3 Die Ein­zel­hei­ten wer­den in ei­nem öf­fent­lich-recht­li­chen Ver­trag zwi­schen dem Bund und dem SNM fest­ge­legt.

Art. 19 Rechnungslegung  

1 Die Rech­nungs­le­gung des SNM stellt die Ver­mö­gens-, Fi­nanz- und Er­trags­la­ge den tat­säch­li­chen Ver­hält­nis­sen ent­spre­chend voll­stän­dig dar.

2 Sie folgt den Grund­sät­zen der We­sent­lich­keit, der Ver­ständ­lich­keit, der Ste­tig­keit und der Brut­to­dar­stel­lung und ori­en­tiert sich an all­ge­mein an­er­kann­ten Stan­dards.

3 Die aus den Rech­nungs­le­gungs­grund­sät­zen ab­ge­lei­te­ten Bi­lan­zie­rungs- und Be­wer­tungs­re­geln sind of­fen­zu­le­gen.

4 Der Bun­des­rat kann Vor­schrif­ten zur Rech­nungs­le­gung er­las­sen.

Art. 20 Steuern  

1 Das SNM ist im Rah­men sei­ner nicht­ge­werb­li­chen Tä­tig­kei­ten von je­der Be­steue­rung durch Bund, Kan­to­ne und Ge­mein­den be­freit.

2 Vor­be­hal­ten blei­ben fol­gen­de Bun­des­steu­ern:

a.
die Mehr­wert­steu­er;
b.
die Ver­rech­nungs­steu­er;
c.
die Stem­pe­l­ab­ga­ben.
3 Das SNM wird für Ge­win­ne aus den ge­werb­li­chen Tä­tig­kei­ten nach Ar­ti­kel 8 be­steu­ert.

5. Abschnitt: Wahrung der Bundesinteressen

Art. 21 Aufsicht  

1 Das SNM un­ter­steht der Auf­sicht des Bun­des­rats.

2 Der Bun­des­rat übt sei­ne Auf­sichts­funk­ti­on ins­be­son­de­re durch die Wahl des Mu­se­ums­rats, die Ge­neh­mi­gung des Ge­schäfts­be­richts so­wie durch die Ent­las­tung des Mu­se­ums­rats aus.

Art. 22 Strategische Ziele  

1 Der Bun­des­rat legt für je­weils vier Jah­re die stra­te­gi­schen Zie­le des SNM fest. Er sorgt da­für, dass der Mu­se­ums­rat vor­her an­ge­hört wird.

2 Er über­prüft jähr­lich die Er­rei­chung der stra­te­gi­schen Zie­le, ge­stützt auf den Be­richt des Mu­se­ums­rats und all­fäl­li­ge wei­te­re Ab­klä­run­gen.

4. Kapitel: Übrige Museen und Sammlungen des Bundes

Art. 23 Aufgaben  

Die üb­ri­gen Mu­se­en und Samm­lun­gen des Bun­des er­fül­len die Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 4 in den vom SNM nicht ab­ge­deck­ten Be­rei­chen.

Art. 24 Veräusserung an Dritte und Verwaltung durch Dritte  

Der Bun­des­rat kann Mu­se­en, die zur zen­tra­len Bun­des­ver­wal­tung ge­hö­ren, und Samm­lun­gen, die im Ei­gen­tum des Bun­des ste­hen, an Drit­te ver­äus­sern oder ih­re Ver­wal­tung Drit­ten über­tra­gen.

Art. 25 Museumsfonds  

1 Für die Fi­nan­zie­rung der Auf­ga­ben­er­fül­lung der vom Bund di­rekt ver­wal­te­ten Mu­se­en wird ein Spe­zi­al­fonds (Mu­se­ums­fonds) im Sin­ne von Ar­ti­kel 52 des Fi­nanz­haus­halt­ge­set­zes vom 7. Ok­to­ber 20055 ge­schaf­fen.

2 Der Mu­se­ums­fonds wird ins­be­son­de­re ge­äuf­net durch:

a.
Bei­trä­ge der Stand­ort­kan­to­ne und der Stand­ort­ge­mein­den ge­mä­ss die­sem Ka­pi­tel;
b.
Zu­wen­dun­gen Drit­ter;
c.
Ein­nah­men aus Ein­trit­ten und ge­werb­li­chen Leis­tun­gen;
d.
Ein­nah­men aus dem Ver­kauf von Samm­lungs­ge­gen­stän­den.
3 Der Bun­des­rat legt in ei­ner Ver­ord­nung den An­wen­dungs­be­reich die­ses Ar­ti­kels fest und re­gelt die Fonds­ver­wal­tung. Er legt zu­dem die An­la­ge­grund­sät­ze so­wie die wei­te­ren Mo­da­li­tä­ten für die Äuf­nung und die Be­las­tung des Mu­se­ums­fonds fest.

5. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 26 Aufhebung bisherigen Rechts  

Fol­gen­de Er­las­se wer­den auf­ge­ho­ben:

a.
das Bun­des­ge­setz vom 27. Ju­ni 18906 über die Er­rich­tung ei­nes Schwei­ze­ri­schen Lan­des­mu­se­ums;
b.
der Bun­des­be­schluss vom 5. März 19707 über den Kre­dit für die Er­wer­bung va­ter­län­di­scher Al­ter­tü­mer.
Art. 27 Änderung bisherigen Rechts  

Das Bun­des­ge­setz vom 16. De­zem­ber 19948 über das öf­fent­li­che Be­schaf­fungs­we­sen wird wie folgt ge­än­dert:

Art. 2 Abs. 1 Bst. f

8SR 172.056.1. Die hier­nach auf­ge­führ­te Änd. ist ein­ge­fügt im ge­nann­ten BG.

Art. 28 Errichtung des SNM  

1 Der Bun­des­rat be­stimmt den Zeit­punkt, in dem das SNM ei­ge­ne Rechts­per­sön­lich­keit er­langt und an die Stel­le der Mu­se­en und des Samm­lungs­zen­trums nach Ar­ti­kel 6 tritt. Das SNM tritt in die bis­her gel­ten­den Rechts­ver­hält­nis­se ein und re­gelt die­se neu, wo es er­for­der­lich ist.

2 Der Bun­des­rat trifft fol­gen­de Vor­keh­ren für die Über­tra­gung der Wer­te, Rech­te und Pflich­ten auf das SNM und für des­sen Be­trieb­s­auf­nah­me:

a.
Er be­stimmt den Zeit­punkt der Grund­buchan­mel­dung der Nutz­nies­sung nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 1; die Grund­buchein­trä­ge er­fol­gen steu­er- und ge­büh­ren­frei.
b.
Er ge­neh­migt das In­ven­tar der Samm­lungs­ge­gen­stän­de, die ver­trag­lich oder the­ma­tisch zum Mu­se­um für Mu­sik­au­to­ma­ten See­wen ge­hö­ren oder dort seit Jah­ren be­treut wer­den.

3 Er trifft aus­ser­dem fol­gen­de Mass­nah­men:

a.
Er über­trägt die Mit­tel aus dem Spe­zi­al­fonds der MU­SEE-SUIS­SE-Grup­pe auf das SNM.
b.
Er ge­neh­migt die Er­öff­nungs­bi­lanz des SNM.
c.
Er be­zeich­net den Zeit­punkt des Ein­tritts der Rechts­wir­kun­gen für wei­te­re Rech­te und Pflich­ten in Be­zug auf das SNM.
Art. 29 Übergang der Arbeitsverhältnisse  
Die Ar­beits­ver­hält­nis­se des Per­so­nals der Mu­se­en und des Samm­lungs­zen­trums nach Ar­ti­kel 6 ge­hen im Zeit­punkt, in dem das SNM ei­ge­ne Rechts­per­sön­lich­keit er­langt, auf die­ses über.
Art. 30 Zuständige Arbeitgeberin  

1 Das SNM gilt als zu­stän­di­ge Ar­beit­ge­be­rin für die Ren­ten­be­zü­ge­rin­nen und Ren­ten­be­zü­ger:

a.
die den Mu­se­en und dem Samm­lungs­zen­trum der MU­SEE-SUIS­SE-Grup­pe zu­ge­ord­net sind; und
b.
de­ren Al­ters-, In­va­li­den- oder Hin­ter­las­se­nen­ren­ten aus der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge vor dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes bei der Pen­si­ons­kas­se des Bun­des (PU­BLI­CA) zu lau­fen be­gon­nen ha­ben.

2 Das SNM gilt eben­falls als zu­stän­di­ge Ar­beit­ge­be­rin, wenn ei­ne In­va­li­den­ren­te nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes zu lau­fen be­ginnt, die Ar­beits­un­fä­hig­keit, die zur In­va­li­di­tät ge­führt hat, aber vor dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes ein­ge­tre­ten war.

Art. 31 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

In­kraft­tre­ten:
Art. 9–14, 15 Abs. 5, 16 Abs. 3, 18 Abs. 3, 19–22 und 28: 19. Ok­to­ber 20099
Üb­ri­ge Be­stim­mun­gen: 1. Ja­nu­ar 201010

9 V vom 30. Sept. 2009 (SR 432.301)

10 V vom 4. Dez. 2009 (AS 2009 6427)

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