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Bundesgesetz
über die Landessprachen und die Verständigung
zwischen den Sprachgemeinschaften
(Sprachengesetz, SpG)

vom 5. Oktober 2007 (Stand am 1. Februar 2021)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 4, 18 und 70 der Bundesverfassung1,
nach Einsicht in den Bericht der Kommission für Wissenschaft, Bildung und
Kultur des Nationalrates vom 15. September 20062
und in die Stellungnahme des Bundesrates vom 18. Oktober 20063,

beschliesst:

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand  

Die­ses Ge­setz re­gelt:

a.
den Ge­brauch der Amtss­pra­chen durch die Bun­des­be­hör­den und im Ver­kehr mit ih­nen;
b.
die För­de­rung der Ver­stän­di­gung und des Aus­tau­sches zwi­schen den Sprach­ge­mein­schaf­ten;
c.
die Un­ter­stüt­zung der mehr­spra­chi­gen Kan­to­ne bei der Er­fül­lung ih­rer be­son­de­ren Auf­ga­ben;
d.
die Un­ter­stüt­zung von Mass­nah­men der Kan­to­ne Grau­bün­den und Tes­sin zu­guns­ten des Rä­to­ro­ma­ni­schen und des Ita­lie­ni­schen.
Art. 2 Zweck  

Mit die­sem Ge­setz will der Bund:

a.
die Vier­spra­chig­keit als We­sens­merk­mal der Schweiz stär­ken;
b.
den in­ne­ren Zu­sam­men­halt des Lan­des fes­ti­gen;
c.
die in­di­vi­du­el­le und die in­sti­tu­tio­nel­le Mehr­spra­chig­keit in den Lan­des­s­pra­chen för­dern;
d.
das Rä­to­ro­ma­ni­sche und das Ita­lie­ni­sche als Lan­des­s­pra­chen er­hal­ten und för­dern.
Art. 3 Grundsätze  

1 Der Bund be­ach­tet bei der Er­fül­lung sei­ner Auf­ga­ben ins­be­son­de­re fol­gen­de Grund­sät­ze:

a.
Er ach­tet dar­auf, die vier Lan­des­s­pra­chen gleich zu be­han­deln.
b.
Er ge­währ­leis­tet und ver­wirk­licht die Spra­chen­frei­heit in al­len Be­rei­chen sei­nes Han­delns.
c.
Er trägt der her­kömm­li­chen sprach­li­chen Zu­sam­men­set­zung der Ge­bie­te Rech­nung.
d.
Er för­dert die Ver­stän­di­gung zwi­schen den Sprach­ge­mein­schaf­ten.

2 Er ar­bei­tet bei der Er­fül­lung sei­ner sprach- und ver­stän­di­gungs­po­li­ti­schen Auf­ga­ben mit den Kan­to­nen zu­sam­men.

2. Abschnitt: Amtssprachen des Bundes

Art. 4 Geltungsbereich  

1 Die­ser Ab­schnitt gilt für fol­gen­de Bun­des­be­hör­den:

a.
die Bun­des­ver­samm­lung und ih­re Or­ga­ne;
b.
den Bun­des­rat;
c.
die Bun­des­ver­wal­tung nach Ar­ti­kel 2 Ab­sät­ze 1–3 des Re­gie­rungs- und Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­ons­ge­set­zes vom 21. März 19974 (RVOG);
d.
die eid­ge­nös­si­schen Ge­rich­te;
e.
die aus­ser­par­la­men­ta­ri­schen Kom­mis­sio­nen des Bun­des.

2 So­weit die in die­sem Ge­setz fest­ge­leg­ten Zie­le es er­for­dern, kann der Bun­des­rat vor­se­hen, dass:

a.
Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts auf Or­ga­ni­sa­tio­nen oder Per­so­nen nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 4 RVOG, die ge­stützt auf Bun­des­recht mit Ver­wal­tungs­auf­ga­ben be­traut wer­den, an­wend­bar sind;
b.
die Er­tei­lung von Kon­zes­sio­nen oder Auf­trä­gen so­wie die Zu­spra­che von Fi­nanz­hil­fen mit der Auf­la­ge zu ver­bin­den sind, Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts zu be­fol­gen.
Art. 5 Amtssprachen  

1 Die Amtss­pra­chen des Bun­des sind Deutsch, Fran­zö­sisch und Ita­lie­nisch. Rä­to­ro­ma­nisch ist Amtss­pra­che im Ver­kehr mit Per­so­nen die­ser Spra­che.

2 Die Bun­des­be­hör­den ver­wen­den die Amtss­pra­chen in ih­ren Stan­dard­for­men.

Art. 6 Wahl der Sprache  

1 Wer sich an ei­ne Bun­des­be­hör­de wen­det, kann dies in der Amtss­pra­che ei­ge­ner Wahl tun.

2 Die Bun­des­be­hör­den ant­wor­ten in der Amtss­pra­che, in der sie an­ge­gan­gen wer­den. Sie kön­nen sich mit den Per­so­nen, die an sie ge­lan­gen, auf ei­ne an­de­re Amtss­pra­che ei­ni­gen.

3 Per­so­nen rä­to­ro­ma­ni­scher Spra­che kön­nen sich in de­ren Idio­men oder in Ru­mantsch gri­schun an die Bun­des­be­hör­den wen­den. Die­se ant­wor­ten in Ru­mantsch gri­schun.

4 Der Bun­des­rat kann die freie Wahl der Amtss­pra­chen ein­schrän­ken für den Ver­kehr mit Be­hör­den, de­ren Tä­tig­keit re­gio­nal be­grenzt ist.

5 Im Ver­kehr mit Per­so­nen, die kei­ne Amtss­pra­che be­herr­schen, ver­wen­den die Bun­des­be­hör­den nach Mög­lich­keit ei­ne Spra­che, wel­che die­se Per­so­nen ver­ste­hen.

6 Die be­son­de­ren Be­stim­mun­gen der Bun­des­recht­pfle­ge sind vor­be­hal­ten.

Art. 7 Verständlichkeit  

1 Die Bun­des­be­hör­den be­mü­hen sich um ei­ne sach­ge­rech­te, kla­re und bür­ger­freund­li­che Spra­che und ach­ten auf ge­schlech­ter­ge­rech­te For­mu­lie­run­gen.

2 Der Bun­des­rat trifft die not­wen­di­gen Mass­nah­men; er sorgt ins­be­son­de­re für die Aus- und Wei­ter­bil­dung des Per­so­nals und für die nö­ti­gen Hilfs­mit­tel.5

5 Die Änd. ge­mä­ss BG vom 20. Ju­ni 2014 über die Wei­ter­bil­dung, in Kraft seit 1. Jan. 2017, be­trifft nur den fran­zö­si­schen und den ita­lie­ni­schen Text (AS 2016 689; BBl 20133729).

Art. 8 Bundesversammlung  

1 In den Be­ra­tun­gen der eid­ge­nös­si­schen Rä­te und ih­rer Kom­mis­sio­nen äus­sert sich je­des Mit­glied in ei­ner Lan­des­s­pra­che sei­ner Wahl.

2 Für die Be­hand­lung in den Rä­ten und in ih­ren Kom­mis­sio­nen müs­sen Bot­schaf­ten, Be­rich­te, Er­las­sent­wür­fe und An­trä­ge in der Re­gel in Deutsch, Fran­zö­sisch und Ita­lie­nisch vor­lie­gen.

Art. 9 Bundesrat und Bundesverwaltung  

1 Die Mit­glie­der des Bun­des­ra­tes, die Bun­des­kanz­le­rin oder der Bun­des­kanz­ler und die An­ge­stell­ten der Bun­des­ver­wal­tung ar­bei­ten wahl­wei­se in deut­scher, fran­zö­si­scher oder ita­lie­ni­scher Spra­che.

2 Die Ar­beit­ge­ber des Bun­des im Sin­ne der Bun­des­per­so­nal­ge­setz­ge­bung stel­len die er­for­der­li­chen Hilfs­mit­tel zur Ver­fü­gung.

Art. 10 Veröffentlichungen in Deutsch, Französisch und Italienisch  

1 Die Er­las­se des Bun­des und an­de­re Tex­te, die nach dem Pu­bli­ka­ti­ons­ge­setz vom 18. Ju­ni 20046 oder auf­grund an­de­rer Be­stim­mun­gen des Bun­des­rechts in der Amt­li­chen und der Sys­te­ma­ti­schen Samm­lung des Bun­des­rechts oder im Bun­des­blatt zu ver­öf­fent­li­chen sind, wer­den in Deutsch, Fran­zö­sisch und Ita­lie­nisch ver­öf­fent­licht, so­weit das Ge­setz nichts an­de­res vor­sieht.7

2 Die Ver­öf­fent­li­chung er­folgt gleich­zei­tig in Deutsch, Fran­zö­sisch und Ita­lie­nisch.

6 SR 170.512

7 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 3977; BBl 20137057).

Art. 11 Veröffentlichungen in Rätoromanisch  

Tex­te von be­son­de­rer Trag­wei­te so­wie die Un­ter­la­gen für eid­ge­nös­si­sche Wahlen und Ab­stim­mun­gen wer­den auch in Rä­to­ro­ma­nisch ver­öf­fent­licht. Die Bun­des­kanz­lei be­stimmt die­se Tex­te nach An­hö­rung der Stan­des­kanz­lei des Kan­tons Grau­bün­den und der in­ter­es­sier­ten Bun­des­stel­len.

Art. 12 Bekanntmachungen, Beschriftungen und Ausweise  

1 Für Be­kannt­ma­chun­gen wäh­len die Bun­des­be­hör­den die lo­ka­le Amtss­pra­che.

2 Die Bun­des­be­hör­den tre­ten nach aus­sen in den vier Amtss­pra­chen auf, ins­be­son­de­re bei der Ge­stal­tung:

a.
ih­rer Druck­sa­chen;
b.
der In­ter­ne­tein­stiegs­sei­ten;
c.
der Be­schrif­tun­gen ih­rer Ge­bäu­de.

3 Per­sön­li­che Aus­wei­se wer­den in den vier Amtss­pra­chen ge­stal­tet.

4 Für die Öf­fent­lich­keit be­stimm­te For­mu­la­re des Bun­des müs­sen in al­len Amtss­pra­chen ver­füg­bar sein. Die Bun­des­be­hör­den kön­nen Aus­nah­men vor­se­hen für For­mu­la­re, die für einen be­schränk­ten Per­so­nen­kreis be­stimmt sind.

Art. 13 Völkerrechtliche Verträge  

1 Von bi­la­te­ra­len Ver­trä­gen, die der Pu­bli­ka­ti­ons­pflicht un­ter­ste­hen, muss ei­ne Ori­gi­nal­fas­sung in min­des­tens ei­ner Amtss­pra­che des Bun­des vor­lie­gen.

2 Bei mul­ti­la­te­ra­len Ver­trä­gen, die der Pu­bli­ka­ti­ons­pflicht un­ter­ste­hen, ist dar­auf zu ach­ten, dass ei­ne Ori­gi­nal­fas­sung in min­des­tens ei­ner Amtss­pra­che des Bun­des er­stellt wird.

3 Vor­be­hal­ten blei­ben Aus­nah­men nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 2 des Pu­bli­ka­ti­ons­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 20048 und auf­grund be­son­de­rer Be­stim­mun­gen der Bun­des­ge­setz­ge­bung.

3. Abschnitt: Förderung der Verständigung und des Austauschs zwischen den Sprachgemeinschaften

Art. 14 Schulischer Austausch  

1 Bund und Kan­to­ne för­dern den Aus­tausch von Schü­le­rin­nen und Schü­lern so­wie von Lehr­kräf­ten al­ler Schul­stu­fen.

2 Der Bund kann den Kan­to­nen so­wie Aus­tau­sch­or­ga­ni­sa­tio­nen Fi­nanz­hil­fen ge­wäh­ren.

Art. 15 Unterricht  

1 Bund und Kan­to­ne sor­gen im Rah­men ih­rer Zu­stän­dig­keit da­für, dass die Un­ter­richtss­pra­che, na­ment­lich ih­re Stan­dard­form, auf al­len Un­ter­richts­stu­fen be­son­ders ge­pflegt wird.

2 Sie för­dern im Rah­men ih­rer Zu­stän­dig­keit die Mehr­spra­chig­keit der Ler­nen­den und Leh­ren­den.

3 Sie set­zen sich im Rah­men ih­rer Zu­stän­dig­keit für einen Fremd­spra­chen­un­ter­richt ein, der ge­währ­leis­tet, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler am En­de der ob­li­ga­to­ri­schen Schul­zeit über Kom­pe­ten­zen in min­des­tens ei­ner zwei­ten Lan­des­s­pra­che und ei­ner wei­te­ren Fremd­spra­che ver­fü­gen. Der Un­ter­richt in den Lan­des­s­pra­chen trägt den kul­tu­rel­len Aspek­ten ei­nes mehr­spra­chi­gen Lan­des Rech­nung.

Art. 16 Weitere Massnahmen zur Sprachförderung  

Der Bund kann den Kan­to­nen Fi­nanz­hil­fen ge­wäh­ren für:

a.
die Ge­stal­tung der Grund­vor­aus­set­zun­gen für den Un­ter­richt ei­ner zwei­ten und drit­ten Lan­des­s­pra­che;
b.
die För­de­rung der Kennt­nis­se An­der­ss­pra­chi­ger in der lo­ka­len Lan­des­spra­che;
c.
die För­de­rung der Kennt­nis­se An­der­ss­pra­chi­ger in ih­rer Erst­spra­che.
Art. 17 Wissenschaftliche Institution zur Förderung der Mehrsprachigkeit  

Zur Ko­or­di­na­ti­on, Ein­füh­rung und Durch­füh­rung der an­ge­wand­ten For­schung im Be­reich der Spra­chen und der Mehr­spra­chig­keit kön­nen der Bund und die Kan­to­ne ein hier­für ge­eig­ne­tes wis­sen­schaft­li­ches Kom­pe­tenz­zen­trum un­ter­stüt­zen.

Art. 18 Unterstützung von Organisationen  

Der Bund kann Fi­nanz­hil­fen ge­wäh­ren an:

a.
Nach­rich­ten­agen­tu­ren von ge­samtschwei­ze­ri­scher Be­deu­tung, die über die vier Sprach­re­gio­nen des Lan­des be­rich­ten;
b.
nicht ge­win­n­ori­en­tier­te Or­ga­ni­sa­tio­nen und In­sti­tu­tio­nen von ge­samtschwei­ze­ri­scher Be­deu­tung, die durch ih­re Tä­tig­keit in min­des­tens ei­ner Sprach­re­gi­on die Ver­stän­di­gung för­dern oder Grund­la­gen­ar­beit für die För­de­rung der Mehr­spra­chig­keit leis­ten und die Er­geb­nis­se ver­mit­teln;
c.
Ge­mein­we­sen, die Pro­jek­te zu­guns­ten der Ver­stän­di­gung zwi­schen den Sprach­ge­mein­schaf­ten un­ter­stüt­zen.
Art. 19 Finanzhilfen für Übersetzungen  

Der Bund kann ge­samtschwei­ze­risch tä­ti­gen, nicht ge­win­n­ori­en­tier­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen und In­sti­tu­tio­nen Fi­nanz­hil­fen ge­wäh­ren für schrift­li­che Über­set­zun­gen zwi­schen den Lan­des­s­pra­chen.

Art. 20 Mehrsprachigkeit im öffentlichen Dienst  

1 Der Bund för­dert die Kennt­nis­se sei­nes Per­so­nals in den Lan­des­s­pra­chen.

2 Der Bund sorgt für ei­ne an­ge­mes­se­ne Ver­tre­tung der Sprach­ge­mein­schaf­ten in den Bun­des­be­hör­den so­wie in den aus­ser­par­la­men­ta­ri­schen Kom­mis­sio­nen und för­dert die Mehr­spra­chig­keit in der Ar­mee.

3 Bund und Kan­to­ne stel­len sich ge­gen­sei­tig die Ter­mi­no­lo­gie­da­ten­ban­ken un­ent­gelt­lich zur Ver­fü­gung.

4. Abschnitt: Unterstützung der mehrsprachigen Kantone

Art. 21  

1 Im Rah­men der be­wil­lig­ten Kre­di­te ge­währt der Bund den mehr­spra­chi­gen Kan­to­nen Fi­nanz­hil­fen für die Er­fül­lung ih­rer be­son­de­ren Auf­ga­ben.

2 Als mehr­spra­chig gel­ten die Kan­to­ne Bern, Frei­burg, Grau­bün­den und Wal­lis.

3 Als be­son­de­re Auf­ga­ben gel­ten na­ment­lich:

a.
die Schaf­fung ge­eig­ne­ter Vor­aus­set­zun­gen und Hilfs­mit­tel für die mehr­spra­chi­ge Ar­beit in po­li­ti­schen Be­hör­den, Jus­tiz und Ver­wal­tung;
b.
die För­de­rung der Mehr­spra­chig­keit der Ler­nen­den und Leh­ren­den in den Amtss­pra­chen des Kan­tons auf al­len Un­ter­richts­stu­fen.

5. Abschnitt: Erhaltung und Förderung der rätoromanischen und der italienischen Sprache und Kultur

Art. 22  

1 Im Rah­men der be­wil­lig­ten Kre­di­te ge­währt der Bund den Kan­to­nen Grau­bün­den und Tes­sin Fi­nanz­hil­fen zur Un­ter­stüt­zung:

a.
von Mass­nah­men zur Er­hal­tung und För­de­rung der rä­to­ro­ma­ni­schen und der ita­lie­ni­schen Spra­che und Kul­tur;
b.
von Or­ga­ni­sa­tio­nen und In­sti­tu­tio­nen, die über­re­gio­na­le Auf­ga­ben der Er­hal­tung und För­de­rung der rä­to­ro­ma­ni­schen und der ita­lie­ni­schen Spra­che und Kul­tur wahr­neh­men;
c.
der Ver­lag­stä­tig­keit in der rä­to­ro­ma­nisch- und ita­lie­nisch­spra­chi­gen Schweiz.

2 Zur Er­hal­tung und För­de­rung der rä­to­ro­ma­ni­schen Spra­che kann der Bund Mass­nah­men zur För­de­rung der rä­to­ro­ma­ni­schen Pres­se un­ter­stüt­zen.

3 Die Fi­nanz­hil­fe des Bun­des be­trägt höchs­tens 75 Pro­zent der Ge­samt­kos­ten.

6. Abschnitt: Vollzug und Evaluation

Art. 23 Gewährung von Finanzhilfen  

1 Der Bund ge­währt die Fi­nanz­hil­fen auf Ge­such hin. Die Ge­su­che müs­sen Aus­kunft über die be­ab­sich­tig­ten Mass­nah­men ge­ben und einen Fi­nan­zie­rungs­plan ent­hal­ten.

2 Der Bund spricht die Fi­nanz­hil­fen in der Form der Leis­tungs­ver­ein­ba­rung oder der Ver­fü­gung zu. Leis­tungs­ver­ein­ba­run­gen wer­den nach Mög­lich­keit über meh­re­re Jah­re ab­ge­schlos­sen.

Art. 24 Ausschluss von Mehrfachunterstützung  

Für die­sel­be Mass­nah­me kön­nen nicht meh­re­re Fi­nanz­hil­fen nach die­sem Ge­setz ge­währt wer­den.

Art. 25 Berichterstattung, Evaluation und Statistik 9  

1 Die Kan­to­ne, Or­ga­ni­sa­tio­nen und In­sti­tu­tio­nen be­rich­ten dem Bund pe­ri­odisch über die Ver­wen­dung der Fi­nanz­hil­fen.

2 Der Bund über­prüft re­gel­mäs­sig die Zweck­mäs­sig­keit und Wirk­sam­keit der Mass­nah­men.

3 Er er­stellt un­ter Mit­wir­kung der Kan­to­ne ei­ne Sta­tis­tik zum schu­li­schen Aus­tausch nach Ar­ti­kel 14. Die Kan­to­ne stel­len dem Bund die da­zu not­wen­di­gen Da­ten in stan­dar­di­sier­ter Form zur Ver­fü­gung.10

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Fe­br. 2021 (AS 2021 48; BBl 2020 3131).

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Fe­br. 2021 (AS 2021 48; BBl 2020 3131).

7. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 26 Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts  

Die Auf­he­bung und die Än­de­rung bis­he­ri­gen Rechts wer­den im An­hang ge­re­gelt.

Art. 27 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens:11 1. Ja­nu­ar 2010
Zif­fer I des An­hangs wird zum glei­chen Zeit­punkt wie die Spra­chen­ver­ord­nung in Kraft ge­setzt.

11 BRB vom 4. Dez. 2009

Anhang

(Art. 26)

Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts

I

Das Bundesgesetz vom 6. Oktober 199512 über Finanzhilfen für die Erhaltung und Förderung der rätoromanischen und der italienischen Sprache und Kultur wird aufge­hoben.

II

Die nachstehenden Bundesgesetze werden wie folgt geändert:

...13

12 [AS 1996 22802514]

13 Die Änderungen können unter AS 2009 6605konsultiert werden

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