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Verordnung
über die Landessprachen und die Verständigung
zwischen den Sprachgemeinschaften
(Sprachenverordnung, SpV)

vom 4. Juni 2010 (Stand am 1. Oktober 2014)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf das Sprachengesetz vom 5. Oktober 20071 (SpG),

verordnet:

1. Abschnitt: Amtssprachen des Bundes

Art. 1 Geltungsbereich des
2. Abschnitts SpG
2  

(Art. 4 Abs. 2 SpG)

Be­rei­tet ei­ne Ein­heit der Bun­des­ver­wal­tung in den Fäl­len nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 SpG die Fest­le­gung stra­te­gi­scher Zie­le oder den Ab­schluss ei­ner Leis­tungs­ver­ein­ba­rung oder ei­nes ähn­li­chen In­stru­ments vor und ist die be­tref­fen­de Or­ga­ni­sa­ti­on oder Per­son ge­samtschwei­ze­risch tä­tig, so prüft sie, ob:

a.
in die stra­te­gi­schen Zie­le oder in die In­stru­men­te Kri­te­ri­en oder Zie­le auf­ge­nom­men wer­den sol­len, die den An­for­de­run­gen des 2. Ab­schnitts SpG ent­spre­chen;
b.
Be­stim­mun­gen des 2. Ab­schnitts SpG durch Ver­ord­nungs­recht für an­wend­bar zu er­klä­ren sind.

2 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Aug. 2014, in Kraft seit 1. Okt. 2014 (AS 2014 2987).

Art. 2 Verständlichkeit  

(Art. 7 SpG)

1 Die amt­li­chen Pu­bli­ka­tio­nen und die wei­te­ren für die Öf­fent­lich­keit be­stimm­ten Tex­te des Bun­des sind in al­len Amtss­pra­chen sach­ge­recht, klar und bür­ger­freund­lich so­wie nach den Grund­sät­zen der sprach­li­chen Gleich­be­hand­lung der Ge­schlech­ter zu for­mu­lie­ren.

2 Die Ein­hei­ten der Bun­des­ver­wal­tung tref­fen die or­ga­ni­sa­to­ri­schen Mass­nah­men, die not­wen­dig sind, da­mit die re­dak­tio­nel­le und for­ma­le Qua­li­tät der Tex­te ge­währ­leis­tet ist. Die Bun­des­kanz­lei legt die re­dak­tio­nel­len und for­ma­len Qua­li­täts­s­tan­dards in Wei­sun­gen fest.3

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Aug. 2014, in Kraft seit 1. Okt. 2014 (AS 2014 2987).

Art. 3 Rätoromanisch  

(Art. 11 SpG)

1 Die Bun­des­kanz­lei ko­or­di­niert in­ner­halb der Bun­des­ver­wal­tung die Über­set­zun­gen ins Rä­to­ro­ma­ni­sche und die Ver­öf­fent­li­chung der rä­to­ro­ma­ni­schen Tex­te.

2 Die Tex­te wer­den in Zu­sam­men­ar­beit mit der Stan­des­kanz­lei des Kan­tons Grau­bün­den ins Rä­to­ro­ma­ni­sche über­setzt.

3 Die Bun­des­kanz­lei si­chert die lau­fen­de Nach­füh­rung der Er­las­se, die auf Rä­to­ro­ma­nisch über­setzt sind.

4 Sie ist zu­stän­dig für die rä­to­ro­ma­ni­sche Ter­mi­no­lo­gie in­ner­halb der Bun­des­ver­wal­tung und ver­öf­fent­licht die­se im In­ter­net.

Art. 4 Internet  

(Art. 12 Abs. 2 SpG)

1 Die Ein­hei­ten der Bun­des­ver­wal­tung stel­len die wich­tigs­ten In­hal­te ih­rer In­ter­net­sei­ten in Deutsch, Fran­zö­sisch und Ita­lie­nisch zur Ver­fü­gung. Die wich­tigs­ten In­hal­te be­stim­men sich nach der Be­deu­tung des Tex­tes und des Adres­sa­ten­krei­ses.4

2 Sie bie­ten in Ab­spra­che mit der Bun­des­kanz­lei zu­sätz­lich ei­ne Aus­wahl da­von in Rä­to­ro­ma­nisch an.

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Aug. 2014, in Kraft seit 1. Okt. 2014 (AS 2014 2987).

Art. 5 Völkerrechtliche Verträge  

(Art. 13 SpG)

1 Völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge kön­nen in eng­li­scher Spra­che ab­ge­schlos­sen wer­den, wenn:

a.
ei­ne be­son­de­re Dring­lich­keit vor­liegt;
b.
ei­ne spe­zi­fi­sche Form des Ab­kom­mens dies er­for­dert; oder
c.
es der üb­li­chen Pra­xis der in­ter­na­tio­na­len Be­zie­hun­gen der Schweiz im be­tref­fen­den Be­reich ent­spricht.

2 Ei­ne Ori­gi­nal­fas­sung in ei­ner der Amtss­pra­chen ist je­doch an­zu­stre­ben.

Art. 6 Chancengleichheit für die Angestellten der verschiedenen Sprachgemeinschaften 5  

(Art. 9 und 20 SpG)

1 Die Ar­beit­ge­ber des Per­so­nals der Ver­wal­tungs­ein­hei­ten nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 der Bun­des­per­so­nal­ver­ord­nung vom 3. Ju­li 20016 (BPV), mit Aus­nah­me des ETH-Be­reichs, stel­len si­cher, dass die An­ge­stell­ten auf­grund ih­rer Zu­ge­hö­rig­keit zu ei­ner be­stimm­ten Sprach­ge­mein­schaft nicht be­nach­tei­ligt wer­den.

2 Sie stel­len ins­be­son­de­re si­cher, dass al­le An­ge­stell­ten, un­ab­hän­gig da­von, wel­cher Sprach­ge­mein­schaft sie an­ge­hö­ren:

a.
wahl­wei­se auf Deutsch, Fran­zö­sisch oder Ita­lie­nisch ar­bei­ten kön­nen, so­fern nicht wich­ti­ge Grün­de die Ar­beit in ei­ner an­de­ren als der ge­wähl­ten Spra­che er­for­dern;
b.
ih­ren Qua­li­fi­ka­tio­nen ent­spre­chend glei­cher­mas­sen am Ent­schei­dungs­pro­zess teil­neh­men kön­nen;
c.
die glei­chen Ent­wick­lungs- und Auf­stiegschan­cen ha­ben.

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Aug. 2014, in Kraft seit 1. Okt. 2014 (AS 2014 2987).

6 SR 172.220.111.3

Art. 7 Vertretung der Sprachgemeinschaften in der Bundesverwaltung 7  

(Art. 20 Abs. 2 SpG und Art. 4 Abs. 2 Bst. e BPG)

1 Bei der Ver­tre­tung der Sprach­ge­mein­schaf­ten in den Ver­wal­tungs­ein­hei­ten nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b BPV8, mit Aus­nah­me des ETH-Be­reichs, na­ment­lich auch in den Ka­der­funk­tio­nen, sind fol­gen­de Band­brei­ten an­zu­stre­ben:

a.

Deutsch:

68,5–70,5 %

b.

Fran­zö­sisch:

21,5–23,5 %

c.

Ita­lie­nisch:

6,5– 8,5 %

d.

Rä­to­ro­ma­nisch:

0,5– 1,0 %

2 Die Ver­tre­tun­gen der la­tei­ni­schen Sprach­ge­mein­schaf­ten kön­nen ober­halb der Band­brei­ten nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben b–d lie­gen.

3 Bei Stel­len­be­set­zun­gen stel­len die Ar­beit­ge­ber nach Ab­satz 1 si­cher, dass Per­so­nen al­ler Sprach­ge­mein­schaf­ten bei der Vor­aus­wahl be­rück­sich­tigt und zu Vor­stel­lungs­ge­sprä­chen ein­ge­la­den wer­den, so­fern sie die ob­jek­ti­ven Kri­te­ri­en er­fül­len. Bei gleich­wer­ti­ger Qua­li­fi­ka­ti­on wer­den vor­ran­gig Per­so­nen ein­ge­stellt, die ei­ner in der be­tref­fen­den Ver­wal­tungs­ein­heit un­ter­ver­tre­te­nen Sprach­ge­mein­schaft an­ge­hö­ren; dies gilt ins­be­son­de­re für Ka­der­stel­len.

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Aug. 2014, in Kraft seit 1. Okt. 2014 (AS 2014 2987).

8 SR 172.220.111.3

Art. 8 Sprachkenntnisse des Bundespersonals 9  

(Art. 20 Abs. 1 SpG und Art. 4 Abs. 2 Bst. ebis BPG)

1 Die Ar­beit­ge­ber nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 sor­gen da­für, dass:

a.
je­de und je­der An­ge­stell­te über die für die Aus­übung der Funk­ti­on er­for­der­li­chen münd­li­chen und schrift­li­chen Kennt­nis­se ei­ner zwei­ten Amts­spra­che ver­fügt;
b.
je­de und je­der An­ge­stell­te des mitt­le­ren Ka­ders über gu­te ak­ti­ve Kennt­nis­se min­des­tens ei­ner zwei­ten Amtss­pra­che und wenn mög­lich über pas­si­ve Kennt­nis­se ei­ner drit­ten Amtss­pra­che ver­fügt;
c.
je­de und je­der An­ge­stell­te des hö­he­ren Ka­ders und je­de und je­der An­ge­stell­te des mitt­le­ren Ka­ders mit Füh­rungs­funk­ti­on über gu­te ak­ti­ve Kennt­nis­se min­des­tens ei­ner zwei­ten Amtss­pra­che und über pas­si­ve Kennt­nis­se ei­ner drit­ten Amtss­pra­che ver­fügt.

2 Die Ar­beit­ge­ber bie­ten ih­ren An­ge­stell­ten Sprach­kur­se in Deutsch, Fran­zö­sisch und Ita­lie­nisch an.

3 Er­füllt ein Ka­der­mit­glied bei sei­ner An­stel­lung die sprach­li­chen An­for­de­run­gen nicht, so er­greift der Ar­beit­ge­ber in­nert ei­nes Jah­res die zur Ver­bes­se­rung der Sprach­kennt­nis­se not­wen­di­gen Mass­nah­men.

4 Die Aus­bil­dung, die zur Er­rei­chung der Sprach­kennt­nis­se not­wen­dig ist, gilt als be­darf­s­ori­en­tier­te Aus- und Wei­ter­bil­dung nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 4 BPV10.

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Aug. 2014, in Kraft seit 1. Okt. 2014 (AS 2014 2987).

10 SR 172.220.111.3

Art. 8a Strategische Ziele 11  

(Art. 20 Abs. 1 und 2 SpG)

Der Bun­des­rat legt für je­de Le­gis­la­tur­pe­ri­ode die stra­te­gi­schen Zie­le im Zu­sam­men­hang mit der För­de­rung der Mehr­spra­chig­keit fest.

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Aug. 2014, in Kraft seit 1. Okt. 2014 (AS 2014 2987).

Art. 8b Delegierte oder Delegierter des Bundes für Mehrsprachigkeit 12  

(Art. 20 Abs. 1 und 2 SpG)

1 Der Bun­des­rat er­nennt ei­ne De­le­gier­te oder einen De­le­gier­ten für Mehr­spra­chig­keit (De­le­gier­te oder De­le­gier­ter des Bun­des für Mehr­spra­chig­keit). Sie oder er ist dem Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­de­par­te­ment zu­ge­ord­net.

2 Sie oder er hat na­ment­lich fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Un­ter­stüt­zung des Bun­des­ra­tes bei der Fest­le­gung der stra­te­gi­schen Zie­le und bei der Kon­trol­le von de­ren Um­set­zung;
b.
Ko­or­di­na­ti­on und Eva­lua­ti­on der Um­set­zung der stra­te­gi­schen Zie­le durch die De­par­te­men­te und die Bun­des­kanz­lei;
c.
Be­ra­tung und Un­ter­stüt­zung der De­par­te­men­te, der Bun­des­kanz­lei und der nach­ge­ord­ne­ten Ver­wal­tungs­ein­hei­ten so­wie von de­ren Per­so­nal in Fra­gen der Mehr­spra­chig­keit und Sen­si­bi­li­sie­rung für die­se Fra­gen;
d.
Zu­sam­men­ar­beit mit kan­to­na­len Stel­len und an­de­ren öf­fent­li­chen Ver­wal­tun­gen und Pfle­ge von Kon­tak­ten mit ex­ter­nen In­sti­tu­tio­nen, die sich mit der För­de­rung der Mehr­spra­chig­keit be­fas­sen;
e.
re­gel­mäs­si­ge In­for­ma­ti­on der Öf­fent­lich­keit im Be­reich der Mehr­spra­chig­keit;
f.
Ver­tre­tung des Bun­des in na­tio­na­len Gre­mi­en, die sich mit der För­de­rung der Mehr­spra­chig­keit be­fas­sen.

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Aug. 2014, in Kraft seit 1. Okt. 2014 (AS 2014 2987).

Art. 8c Umsetzung der strategischen Ziele durch die Departemente und die Verwaltungseinheiten 13  

(Art. 20 Abs. 1 und 2 SpG)

1 Die De­par­te­men­te und die Bun­des­kanz­lei er­stel­len mit den nach­ge­ord­ne­ten Ver­wal­tungs­ein­hei­ten für den Zeit­raum von je­weils vier Jah­ren einen Mass­nah­men­ka­ta­log für die Um­set­zung der stra­te­gi­schen Zie­le.

2 Die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten sind für die Um­set­zung des Mass­nah­men­ka­ta­logs zu­stän­dig und stel­len die er­for­der­li­chen fi­nan­zi­el­len und per­so­nel­len Res­sour­cen für die För­de­rung der Mehr­spra­chig­keit be­reit.

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Aug. 2014, in Kraft seit 1. Okt. 2014 (AS 2014 2987).

Art. 8d Überprüfung und Evaluation 14  

(Art. 20 Abs. 1 und 2 SpG)

1 Die Ent­wick­lung der Ver­tre­tung der Sprach­ge­mein­schaf­ten in den Ver­wal­tungs­ein­hei­ten nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 ist im jähr­li­chen Re­por­ting Per­so­nal­ma­na­ge­ment an die par­la­men­ta­ri­sche Auf­sichts­kom­mis­sio­nen dar­zu­le­gen.

2 Das Eid­ge­nös­si­sche Per­so­nal­amt stellt der oder dem De­le­gier­ten des Bun­des für Mehr­spra­chig­keit aus­führ­li­che sta­tis­ti­sche An­ga­ben über die Ver­tre­tung der Sprach­ge­mein­schaf­ten un­ter den An­ge­stell­ten der Ver­wal­tungs­ein­hei­ten nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1, na­ment­lich in den Ka­der­funk­tio­nen, zur Ver­fü­gung. Die Sta­tis­ti­ken wer­den auf der Grund­la­ge der im Per­so­na­l­in­for­ma­ti­ons­sys­tem der Bun­des­ver­wal­tung (BV Plus) ent­hal­te­nen Da­ten und Aus­wer­tun­gen er­stellt.

3 Die De­par­te­men­te und die Bun­des­kanz­lei le­gen der oder dem De­le­gier­ten des Bun­des für Mehr­spra­chig­keit al­le vier Jah­re einen Be­richt mit quan­ti­ta­ti­ven und qua­li­ta­ti­ven In­for­ma­tio­nen über den Stand der Mehr­spra­chig­keit und über die Um­set­zung der Ar­ti­kel 6–8 in­ner­halb ih­rer Ver­wal­tungs­ein­hei­ten vor. Sie lie­fern ihm oder ihr auf Ver­lan­gen zu­sätz­li­che In­for­ma­tio­nen zu Fra­gen der Mehr­spra­chig­keit in­ner­halb ih­res De­par­te­ments und ih­rer Ver­wal­tungs­ein­hei­ten.

4 Der oder die De­le­gier­te für Mehr­spra­chig­keit er­stellt auf der Grund­la­ge der Be­rich­te der De­par­te­men­te und der Bun­des­kanz­lei al­le vier Jah­re zu­han­den des Bun­des­ra­tes einen Eva­lua­ti­ons­be­richt. Er oder sie gibt im Eva­lua­ti­ons­be­richt zu­dem Emp­feh­lun­gen zur künf­ti­gen Aus­rich­tung der Mehr­spra­chig­keits­po­li­tik ab.

5 Hält ein De­par­te­ment oder die Bun­des­kanz­lei die Vor­ga­ben zur För­de­rung der Mehr­spra­chig­keit of­fen­sicht­lich nicht ein, so kann die oder der De­le­gier­te des Bun­des für Mehr­spra­chig­keit ge­gen­über dem be­trof­fe­nen De­par­te­ment oder ge­gen­über der Bun­des­kanz­lei Emp­feh­lun­gen ab­ge­ben.

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Aug. 2014, in Kraft seit 1. Okt. 2014 (AS 2014 2987).

2. Abschnitt: Förderung der Verständigung und des Austauschs zwischen den Sprachgemeinschaften

Art. 9 Schulischer Austausch  

(Art. 14 SpG)

1 Zur För­de­rung des schu­li­schen Aus­tauschs wer­den Fi­nanz­hil­fen Or­ga­ni­sa­tio­nen ge­währt, die die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:

a.
Ihr Zweck muss die För­de­rung des na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len Aus­tauschs von Schü­le­rin­nen und Schü­lern so­wie von Lehr­kräf­ten al­ler Schul­stu­fen sein, mit dem Ziel, die Kom­pe­ten­zen in den Lan­des­s­pra­chen zu ver­bes­sern.
b.
Sie müs­sen von den Kan­to­nen ge­grün­det wor­den sein.
c.
Sie müs­sen ge­samtschwei­ze­risch tä­tig sein.

2 Die Fi­nanz­hil­fen wer­den ge­währt für:

a.
Grund­dienst­leis­tun­gen im na­tio­na­len und re­gio­na­len Be­reich;
b.
Pro­jek­te von na­tio­na­ler Be­deu­tung zur För­de­rung der Ver­stän­di­gung und der sprach­li­chen Viel­falt.

3 Grund­dienst­leis­tun­gen sind ins­be­son­de­re:

a.
Auf­bau und Un­ter­halt ei­nes Aus­tauschnetz­werks;
b.
Be­ra­tung bei Aus­tausch­pro­jek­ten und de­ren Be­glei­tung;
c.
Ver­mitt­lung von Aus­tausch­part­ner­schaf­ten;
d.
Rea­li­sie­rung ei­ge­ner Aus­tausch­pro­jek­te und de­ren Eva­lua­ti­on;
e.
Pu­bli­ka­tio­nen, Er­ar­bei­tung von di­dak­ti­schen Hilfs­mit­teln und Do­ku­men­ta­ti­on;
f.
Aus- und Wei­ter­bil­dung der für den Aus­tausch ar­bei­ten­den Per­so­nen in Schu­le und Ver­wal­tung.
Art. 10 Förderung der Landessprachen im Unterricht  

(Art. 16 Bst. a und b SpG)

Zur För­de­rung der Lan­des­s­pra­chen im Un­ter­richt wer­den den Kan­to­nen Fi­nanz­hil­fen ge­währt für:

a.
in­no­va­ti­ve Pro­jek­te zur Ent­wick­lung von Kon­zep­ten und Lehr­mit­teln für den Un­ter­richt ei­ner zwei­ten und drit­ten Lan­des­s­pra­che;
b.
Pro­jek­te zur För­de­rung des Er­werbs ei­ner Lan­des­s­pra­che über zwei­spra­chi­gen Un­ter­richt;
c.
die För­de­rung der Kennt­nis­se An­der­ss­pra­chi­ger in der lo­ka­len Lan­des­s­pra­che vor dem Ein­tritt in die Pri­mar­schu­le.
Art. 11 Förderung der Kenntnisse Anderssprachiger in ihrer Erstsprache  

(Art. 16 Bst. c SpG)

Zur För­de­rung der Kennt­nis­se An­der­ss­pra­chi­ger in ih­rer Erst­spra­che wer­den den Kan­to­nen Fi­nanz­hil­fen ge­währt für ih­re Mass­nah­men zu­guns­ten:

a.
der För­de­rung von Kon­zep­ten für den in­te­grier­ten Un­ter­richt in hei­mat­li­cher Spra­che und Kul­tur;
b.
der Wei­ter­bil­dung der Lehr­kräf­te;
c.
der Ent­wick­lung von Lehr­mit­teln.
Art. 12 Wissenschaftliches Kompetenzzentrum zur Förderung der Mehrsprachigkeit  

(Art. 17 SpG)

1 Fi­nanz­hil­fen wer­den dem In­sti­tut für Mehr­spra­chig­keit der Uni­ver­si­tät und der Päd­ago­gi­schen Hoch­schu­le Frei­burg i. Ü. (In­sti­tut) ge­währt für des­sen Grund­dienst­leis­tun­gen in der an­ge­wand­ten For­schung im Be­reich der Spra­chen und der Mehr­spra­chig­keit.

2 Das Bun­des­amt für Kul­tur (BAK) schliesst mit dem In­sti­tut ei­ne Leis­tungs­ver­ein­ba­rung mit For­schungs­auf­trag ab.

3 Grund­dienst­leis­tun­gen sind ins­be­son­de­re:

a.
Ko­or­di­na­ti­on, Lei­tung und Um­set­zung des For­schungs­auf­trags;
b.
Auf­bau und Un­ter­halt ei­ner Do­ku­men­ta­ti­ons­stel­le;
c.
Pu­bli­ka­tio­nen zur Mehr­spra­chig­keit;
d.
Be­glei­tung und Aus­wer­tung von Un­ter­richt­sprak­ti­ken;
e.
Mit­ar­beit in na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len For­schungs­netz­wer­ken und Teil­nah­me an der Tä­tig­keit von wis­sen­schaft­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen.

4 Die Fi­nanz­hil­fen set­zen vor­aus, dass das In­sti­tut:

a.
ein Netz­werk mit Ein­be­zug von For­schungs­in­sti­tu­tio­nen al­ler Sprach­re­gio­nen des Lan­des, die sich an der an­ge­wand­ten For­schung für Mehr­spra­chig­keit be­tei­li­gen, ent­wi­ckelt, be­treibt und da­bei ei­ne lei­ten­de Funk­ti­on als wis­sen­schaft­li­ches Kom­pe­tenz­zen­trum wahr­nimmt;
b.
ei­ge­ne Pro­jek­te rea­li­siert, so­weit die Leis­tungs­ver­ein­ba­rung es vor­sieht;
c.
Pro­jek­te im Auf­trag von Bun­des­stel­len, die nicht im Rah­men des For­schungs­auf­trags lie­gen, so­wie Pro­jek­te im Auf­trag von Kan­to­nen oder Drit­ten nur dann rea­li­siert, wenn sich die Auf­trag­ge­ber an­ge­mes­sen an den Aus­füh­rungs­kos­ten be­tei­li­gen.
Art. 13 Unterstützung von Nachrichtenagenturen  

(Art. 18 Bst. a SpG)

1 Fi­nanz­hil­fen kön­nen Nach­rich­ten­agen­tu­ren von ge­samtschwei­ze­ri­scher Be­deu­tung ge­währt wer­den, die:

a.
sich einen ver­stän­di­gungs­po­li­ti­schen Auf­trag auf­er­legt ha­ben und ihn wahr-neh­men; und
b.
über spra­chen-, kul­tur- und ver­stän­di­gungs­po­li­ti­sche The­men aus al­len vier Sprach­re­gio­nen be­rich­ten.

2 Von ge­samtschwei­ze­ri­scher Be­deu­tung ist ei­ne Nach­rich­ten­agen­tur, wenn sie re­gel­mäs­sig In­for­ma­tio­nen in min­des­tens drei Lan­des­s­pra­chen ver­öf­fent­licht.

Art. 14 Unterstützung von Organisationen und Institutionen  

(Art. 18 Bst. b SpG)

1 Fi­nanz­hil­fen kön­nen nicht ge­win­n­ori­en­tier­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen und In­sti­tu­tio­nen von ge­samtschwei­ze­ri­scher Be­deu­tung ge­währt wer­den, de­ren Tä­tig­keit min­des­tens ei­ne gan­ze Sprach­re­gi­on be­trifft und die neue Im­pul­se in min­des­tens drei der fol­gen­den Be­rei­che set­zen:

a.
För­de­rung des Zu­sam­men­le­bens der Sprach­ge­mein­schaf­ten und der Be­geg­nung der Kul­tu­ren des Lan­des;
b.
För­de­rung der Be­wah­rung und der Ver­brei­tung der Lan­des­s­pra­chen und ih­rer Kul­tu­ren;
c.
För­de­rung des In­ter­es­ses für das li­te­ra­ri­sche Schaf­fen in der Schweiz über die Sprach­gren­zen hin­aus;
d.
Auf­ar­bei­tung des The­mas Spra­ch­er­werb und Ver­öf­fent­li­chung von Ar­bei­ten da­zu;
e.
Sen­si­bi­li­sie­rung der Be­völ­ke­rung für die in­di­vi­du­el­le und die ge­sell­schaft­li­che Mehr­spra­chig­keit und Ver­mitt­lung zwi­schen den Sprach­ge­mein­schaf­ten;
f.
Rea­li­sie­rung von Grund­la­gen­ar­bei­ten zur Er­hal­tung und För­de­rung von ter­ri­to­ri­al nicht ge­bun­de­nen, vom Bund of­fi­zi­ell an­er­kann­ten Spra­chen.

2 Die Hö­he der Fi­nanz­hil­fen be­misst sich nach:

a.
der Struk­tur und der Grös­se der Trä­ger­schaft;
b.
der Art und der Be­deu­tung der Tä­tig­keit oder ei­nes Vor­ha­bens;
c.
der Qua­li­tät und Wir­kung der Mass­nah­men;
d.
den Ei­gen­leis­tun­gen und den Bei­trä­gen Drit­ter.
Art. 15 Unterstützung von Projekten von Gemeinwesen  

(Art. 18 Bst. c SpG)

1 Fi­nanz­hil­fen kön­nen Ge­mein­we­sen ge­währt wer­den für Pro­jek­te, die min­des­tens zwei der Be­rei­che nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 1 be­tref­fen.

2 Die Hö­he der Fi­nanz­hil­fen be­misst sich nach:

a.
der Art und der Be­deu­tung der Tä­tig­keit oder ei­nes Vor­ha­bens;
b.
der Qua­li­tät und Wir­kung des Pro­jekts;
c.
den Ei­gen­leis­tun­gen und den Bei­trä­gen Drit­ter.
Art. 16 Finanzhilfen für Übersetzungen  

(Art. 19 SpG)

1 Fi­nanz­hil­fen für Über­set­zun­gen kön­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen und In­sti­tu­tio­nen ge­währt wer­den für ih­re Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tä­tig­keit in den ver­schie­de­nen Sprach­re­gio­nen, ins­be­son­de­re für die Kom­mu­ni­ka­ti­on mit den Per­so­nen, an die sie sich mit ih­rer ge­mein­nüt­zi­gen Tä­tig­keit rich­ten.

2 Die Or­ga­ni­sa­tio­nen und In­sti­tu­tio­nen müs­sen die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:

a.
Sie müs­sen in min­des­tens drei Sprach­re­gio­nen tä­tig sein.
b.
Sie dür­fen nicht ge­win­n­ori­en­tiert sein.
c.
Sie müs­sen ge­mein­nüt­zig tä­tig sein.
d.
Sie müs­sen po­li­tisch und kon­fes­sio­nell neu­tral sein.
e.
Sie müs­sen ei­ne sprach- und ver­stän­di­gungs­po­li­tisch re­le­van­te Auf­ga­be er­fül­len, und ih­re Tä­tig­keit muss ge­samtschwei­ze­ri­sche Aus­strah­lung ha­ben.

3 Or­ga­ni­sa­tio­nen und In­sti­tu­tio­nen, die Fi­nanz­hil­fen nach Ar­ti­kel 14 er­hal­ten, ha­ben kei­nen An­spruch auf Fi­nanz­hil­fen für Über­set­zun­gen.

3. Abschnitt: Unterstützung der mehrsprachigen Kantone

(Art. 21 SpG)

Art. 17  

1 Zur För­de­rung der Mehr­spra­chig­keit in den kan­to­na­len Be­hör­den und Ver­wal­tun­gen wer­den den mehr­spra­chi­gen Kan­to­nen zur Er­fül­lung ih­rer be­son­de­ren Auf­ga­ben ins­be­son­de­re Fi­nanz­hil­fen ge­währt für:

a.
Über­set­zungs- und Ter­mi­no­lo­gie­dienst­leis­tun­gen für die in­ner­kan­to­na­le und die in­ter­kan­to­na­le Kom­mu­ni­ka­ti­on;
b.
sprach­li­che und fach­li­che Aus- und Wei­ter­bil­dung der Kan­tons­an­ge­stell­ten in Fra­gen der Mehr­spra­chig­keit;
c.
Pro­jek­te zur Sen­si­bi­li­sie­rung der Öf­fent­lich­keit für die Mehr­spra­chig­keit.

2 Zur För­de­rung der Mehr­spra­chig­keit im Bil­dungs­be­reich wer­den den mehr­spra­chi­gen Kan­to­nen zur Er­fül­lung ih­rer be­son­de­ren Auf­ga­ben ins­be­son­de­re Fi­nanz­hil­fen ge­währt für:

a.
die Be­schaf­fung von Lehr­mit­teln für den Sprach­un­ter­richt;
b.
die sprach­li­che Aus- und Wei­ter­bil­dung der Lehr­kräf­te;
c.
Pro­jek­te zur För­de­rung des Er­werbs ei­ner Lan­des­s­pra­che über zwei­spra­chi­gen Un­ter­richt auf al­len Bil­dungs­stu­fen;
d.
Pro­jek­te zur För­de­rung des Be­suchs des Un­ter­richts in ei­ner an­de­ren of­fi­zi­el­len Amtss­pra­che des Kan­tons auf al­len Bil­dungs­stu­fen;
e.
Pro­jek­te zur För­de­rung von E-Lear­ning.

4. Abschnitt: Erhaltung und Förderung der rätoromanischen und der italienischen Sprache und Kultur im Kanton Graubünden

Art. 18 Allgemeine Massnahmen im Kanton Graubünden  

(Art. 22 Abs. 1 Bst. a SpG)

Zur Er­hal­tung und För­de­rung der rä­to­ro­ma­ni­schen und der ita­lie­ni­schen Spra­che und Kul­tur wer­den dem Kan­ton Grau­bün­den ins­be­son­de­re Fi­nanz­hil­fen ge­währt für:

a.
Mass­nah­men, die der Kan­ton in den fol­gen­den Be­rei­chen er­greift:
1.
Sprach­un­ter­richt an öf­fent­li­chen Schu­len,
2.
Über­set­zungs­tä­tig­keit,
3.
Pu­bli­ka­tio­nen in rä­to­ro­ma­ni­scher und ita­lie­ni­scher Spra­che,
4.
För­de­rung der Mehr­spra­chig­keit in der kan­to­na­len Ver­wal­tung,
5.
Er­hal­tung und För­de­rung der sprach­lich-kul­tu­rel­len Iden­ti­tät;
b.
die Un­ter­stüt­zung von Pro­jek­ten Drit­ter, die die Er­hal­tung und För­de­rung der rä­to­ro­ma­ni­schen und der ita­lie­ni­schen Spra­che und Kul­tur zum Ge­gen­stand ha­ben.
Art. 19 Unterstützung von Organisationen und Institutionen  

(Art. 22 Abs. 1 Bst. b SpG)

1 Fi­nanz­hil­fen wer­den dem Kan­ton Grau­bün­den ge­währt für die Un­ter­stüt­zung von über­re­gio­na­len Tä­tig­kei­ten rä­to­ro­ma­ni­scher Or­ga­ni­sa­tio­nen und In­sti­tu­tio­nen in den fol­gen­den Be­rei­chen:

a.
Sprach­aus­bau und Spra­cher­neue­rung;
b.
aus­ser­schu­li­scher Un­ter­richt in rä­to­ro­ma­ni­scher Spra­che und Kul­tur;
c.
Ent­wick­lung und Durch­füh­rung von Mass­nah­men zur Er­hal­tung und För­de­rung des Rä­to­ro­ma­ni­schen;
d.
Be­ra­tung, Ver­mitt­lung und Do­ku­men­ta­ti­on;
e.
Pu­bli­ka­tio­nen für Kin­der und Ju­gend­li­che.

2 Fi­nanz­hil­fen wer­den dem Kan­ton Grau­bün­den ge­währt für die Un­ter­stüt­zung von über­re­gio­na­len Tä­tig­kei­ten ita­lie­nisch­spra­chi­ger Or­ga­ni­sa­tio­nen und In­sti­tu­tio­nen in den fol­gen­den Be­rei­chen:

a.
Ent­wick­lung und Durch­füh­rung von Mass­nah­men zur För­de­rung der ita­lie­ni­schen Spra­che und Kul­tur;
b.
Pu­bli­ka­tio­nen zur ita­lie­ni­schen Spra­che und Kul­tur;
c.
Auf­bau und Be­trieb ei­ner Do­ku­men­ta­ti­ons­stel­le zur ita­lie­ni­schen Spra­che und Kul­tur.

3 Die Fi­nanz­hil­fen des Bun­des de­cken höchs­tens 90 Pro­zent der Ge­samt­kos­ten der Or­ga­ni­sa­ti­on oder der In­sti­tu­ti­on.

Art. 20 Förderung der rätoromanischen Verlagstätigkeit  

(Art. 22 Abs. 1 Bst. c SpG)

1 Fi­nanz­hil­fen wer­den dem Kan­ton Grau­bün­den ge­währt für die Un­ter­stüt­zung rä­to­ro­ma­ni­scher Ver­la­ge, die die För­de­rung rä­to­ro­ma­ni­scher Li­te­ra­tur zum Ziel ha­ben.

2 Die Ver­la­ge müs­sen Wer­ke in rä­to­ro­ma­ni­scher Spra­che ver­öf­fent­li­chen. Sie müs­sen ins­be­son­de­re:

a.
die Tex­te aus­wäh­len und lek­to­rie­ren;
b.
den Druck und die Pro­duk­ti­on or­ga­ni­sie­ren;
c.
den Ver­trieb för­dern.
Art. 21 Finanzhilfen zur Erhaltung und Förderung der rätoromanischen Sprache in den Medien  

(Art. 22 Abs. 2 SpG)

1 Fi­nanz­hil­fen wer­den dem Kan­ton Grau­bün­den ge­währt für die Un­ter­stüt­zung von Nach­rich­ten­agen­tu­ren.

2 Die Nach­rich­ten­agen­tu­ren müs­sen ins­be­son­de­re:

a.
täg­lich re­dak­tio­nel­le Leis­tun­gen in rä­to­ro­ma­ni­scher Spra­che mit Text und Bild er­brin­gen;
b.
die rä­to­ro­ma­ni­schen Idio­me und Ru­mantsch Gri­schun be­rück­sich­ti­gen;
c.
die re­dak­tio­nel­len Leis­tun­gen den Me­di­en in elek­tro­ni­scher Form zur Ver­fü­gung stel­len.

5. Abschnitt: Erhaltung und Förderung der italienischen Sprache und Kultur im Kanton Tessin

Art. 22 Allgemeine Massnahmen im Kanton Tessin  

(Art. 22 Abs. 1 Bst. a und c SpG)

Zur Er­hal­tung und För­de­rung der ita­lie­ni­schen Spra­che und Kul­tur wer­den dem Kan­ton Tes­sin ins­be­son­de­re Fi­nanz­hil­fen ge­währt für:

a.
die Un­ter­stüt­zung von For­schungs­pro­gram­men und For­schungs­pro­jek­ten im wis­sen­schaft­li­chen Be­reich;
b.
die Un­ter­stüt­zung von Pro­gram­men und Pro­jek­ten im sprach- und kul­tur­po­li­ti­schen Be­reich;
c.
Pu­bli­ka­tio­nen von be­son­de­rer Be­deu­tung für die För­de­rung der ita­lie­ni­schen Spra­che und Kul­tur;
d.
Ver­an­stal­tun­gen zur ita­lie­ni­schen Spra­che und Kul­tur.
Art. 23 Unterstützung von Organisationen und Institutionen  

(Art. 22 Abs. 1 Bst. b SpG)

1 Fi­nanz­hil­fen wer­den dem Kan­ton Tes­sin ge­währt für die Un­ter­stüt­zung von über­re­gio­na­len Tä­tig­kei­ten von Or­ga­ni­sa­tio­nen und In­sti­tu­tio­nen, na­ment­lich für:

a.
Pro­jek­te zur Er­hal­tung und För­de­rung des kul­tu­rel­len Er­bes;
b.
Mass­nah­men zur För­de­rung des li­te­ra­ri­schen Schaf­fens;
c.
die Or­ga­ni­sa­ti­on und die Durch­füh­rung von sprach­lich-kul­tu­rel­len Ver­an­stal­tun­gen.

2 Die Fi­nanz­hil­fen des Bun­des de­cken höchs­tens 90 Pro­zent der Ge­samt­kos­ten der Or­ga­ni­sa­ti­on oder der In­sti­tu­ti­on.

Art. 24 Finanzhilfen für das Osservatorio linguistico della Svizzera italiana  

(Art. 22 Abs. 1 Bst. b SpG)

Fi­nanz­hil­fen wer­den dem Kan­ton Tes­sin ge­währt für die Tä­tig­keit des Os­ser­va­to­rio lin­gui­sti­co del­la Sviz­ze­ra ita­lia­na.

Art. 25 Finanzhilfe für Übersetzungen  

(Art. 22 Abs. 1 Bst. c SpG)

Fi­nanz­hil­fen wer­den dem Kan­ton Tes­sin ge­währt für Über­set­zun­gen ins Ita­lie­ni­sche und aus dem Ita­lie­ni­schen von Wer­ken, die für die Ent­wick­lung der kul­tu­rel­len Iden­ti­tät des Kan­tons von be­son­de­rer Be­deu­tung sind.

6. Abschnitt: Vollzug

Art. 26 Gesuche  

1 Ge­su­che um Fi­nanz­hil­fen nach den Ar­ti­keln 9 und 13–25 sind beim BAK ein­zu­rei­chen.

2 Ge­su­che um Fi­nanz­hil­fen nach den Ar­ti­keln 10 und 11 sind bei der Schwei­ze­ri­schen Kon­fe­renz der kan­to­na­len Er­zie­hungs­di­rek­to­ren (EDK) ein­zu­rei­chen. Die EDK lei­tet die Ge­su­che mit ei­ner Emp­feh­lung an das BAK wei­ter.

3 Die Ge­su­che müs­sen jähr­lich ein­ge­reicht wer­den, so­fern die Leis­tungs­ver­ein­ba­rung nichts an­de­res vor­sieht.

4 Sie müs­sen bis zu den fol­gen­den Ter­mi­nen ein­ge­reicht wer­den:

a.
Ge­su­che nach den Ar­ti­keln 9–11 und 13–16: bis zum 31. März des Jah­res, für das die Fi­nanz­hil­fe be­an­tragt wird;
b.
Ge­su­che nach den Ar­ti­keln 17–25: bis zum 31. De­zem­ber des Vor­jah­res.
Art. 27 Verfahren und Rechtsmittel  

11 Über Ge­su­che um Fi­nanz­hil­fen ent­schei­det das BAK.

2 Das Ver­fah­ren und die Rechts­mit­tel rich­ten sich nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge.

Art. 28 Prioritätenordnung  

1 Die Fi­nanz­hil­fen wer­den im Rah­men der be­wil­lig­ten Kre­di­te ge­währt.

2 Über­stei­gen die be­an­trag­ten Fi­nanz­hil­fen die ver­füg­ba­ren Mit­tel, so er­stellt das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment des In­nern ge­stützt auf Ar­ti­kel 13 Ab­satz 2 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 199015 ei­ne Prio­ri­tä­ten­ord­nung, nach der die Ge­su­che be­ur­teilt wer­den.

Art. 29 Auszahlung der Finanzhilfen  

1 Die Fi­nanz­hil­fen nach den Ar­ti­keln 9 und 12–25 wer­den vom BAK aus­be­zahlt.

2 Die Fi­nanz­hil­fen nach den Ar­ti­keln 10 und 11 wer­den von der EDK aus­be­zahlt.

7. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 30 Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts  

Die Auf­he­bung und die Än­de­rung bis­he­ri­gen Rechts wer­den im An­hang ge­re­gelt.

Art. 31 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ju­li 2010 in Kraft.

Anhang

(Art. 30)

Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts

I

Die Verordnung vom 26. Juni 199616 über Finanzhilfen für die Erhaltung und Förderung der rätoromanischen und der italienischen Sprache und Kultur wird aufge­hoben.

II

Die nachstehenden Verordnungen werden wie folgt geändert:

17

16 [AS 1996 2283]

17 Die Änderungen können unter AS 2010 2653konsultiert werden.

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