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Verordnung
über den Natur- und Heimatschutz
(NHV)

vom 16. Januar 1991 (Stand am 1. Juni 2017)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 26 des Bundesgesetzes vom 1. Juli 19661 über den Natur- und Heimatschutz (NHG)
sowie Artikel 44 Absatz 1 des Umweltschutzgesetzes vom 7. Oktober 19832 (USG), in Ausführung des Übereinkommens vom 19. September 19793 über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen
Lebens­räume,4

verordnet:

1 SR 451

2 SR 814.01

3 SR 0.455

4 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).

1. Abschnitt: Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege bei Erfüllung von Bun­desaufgaben 5

5Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

Art. 1 Grundsatz 6  

Bei der Er­fül­lung von Bun­des­auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 2 NHG und bei der Schaf­fung und Än­de­rung von Recht­s­er­las­sen so­wie Kon­zep­ten und Sach­plä­nen (Art. 13 des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 19797) für die­se Auf­ga­ben be­rück­sich­ti­gen die zu­stän­di­gen Be­hör­den des Bun­des und der Kan­to­ne die An­for­de­run­gen von Na­tur­schutz, Hei­mat­schutz und Denk­mal­pfle­ge.

6Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

7SR 700

Art. 2 Mitwirkung der Fachorgane für Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege 8  

1 Das Bun­des­amt für Um­welt (BA­FU)9, das Bun­des­amt für Kul­tur (BAK) und das Bun­des­amt für Stras­sen (ASTRA)10 ste­hen den für die Er­fül­lung von Bun­desauf­ga­ben zu­stän­di­gen Be­hör­den be­ra­tend zur Ver­fü­gung.

2 Die zu­stän­di­gen Be­hör­den des Bun­des ho­len bei der Er­fül­lung ei­ner Bun­desauf­ga­be nach Ar­ti­kel 2 NHG ei­ne fach­li­che Stel­lung­nah­me der Kan­to­ne ein. Für die Mit­wir­kung des BA­FU, des BAK und des ASTRA gilt Ar­ti­kel 3 Ab­satz 4 NHG.11

3 Die Kan­to­ne sor­gen für die Mit­wir­kung ih­rer Fach­stel­len für Na­tur­schutz, Hei­mat­schutz und Denk­mal­pfle­ge bei der Er­fül­lung der ih­nen nach Ar­ti­kel 1 ob­lie­gen­den Auf­ga­ben.12

4 Das BA­FU, das BAK und das ASTRA (Abs. 2) so­wie die kan­to­na­len Fach­stel­len für Na­tur­schutz, Hei­mat­schutz und Denk­mal­pfle­ge (Abs. 3) be­ur­tei­len im Rah­men ih­rer Mit­wir­kung, ob nach Ar­ti­kel 7 NHG ein Gut­ach­ten der zu­stän­di­gen Fach­kom­missi­on des Bun­des (Art. 23 Abs. 2) not­wen­dig ist.13

8Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

9 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) an­ge­passt. Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

10 Der Kreis der be­trof­fe­nen Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) an­ge­passt. Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

11Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 der V vom 2. Fe­br. 2000 zum Bun­des­ge­setz über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

12Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 der V vom 2. Fe­br. 2000 zum Bun­des­ge­setz über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

13Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 der V vom 2. Fe­br. 2000 zum Bun­des­ge­setz über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

Art. 314  

14Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

2. Abschnitt: Unterstützung von Naturschutz, Heimatschutz und Denkmalpflege durch den Bund 15

15Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

Art. 4 Globale Finanzhilfen 16  

1 Fi­nanz­hil­fen für Mass­nah­men zur Er­hal­tung von schüt­zens­wer­ten Ob­jek­ten nach Ar­ti­kel 13 NHG wer­den in der Re­gel auf der Grund­la­ge ei­ner Pro­gramm­ver­ein­ba­rung glo­bal ge­währt.

2 Ge­gen­stand der Pro­gramm­ver­ein­ba­rung sind ins­be­son­de­re:

a.
die in den Be­rei­chen Na­tur­schutz, Hei­mat­schutz oder Denk­mal­pfle­ge ge­mein­sam zu er­rei­chen­den stra­te­gi­schen Pro­gramm­zie­le;
b.
die Leis­tung des Kan­tons;
c.
die Bei­trags­leis­tung des Bun­des;
d.
das Con­trol­ling.

3 Die Dau­er der Pro­gramm­ver­ein­ba­rung be­trägt höchs­tens vier Jah­re.

4 Das BA­FU, das BAK und das ASTRA er­las­sen Richt­li­ni­en über das Vor­ge­hen bei Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen so­wie über die An­ga­ben und Un­ter­la­gen zu den Ge­gen­stän­den der Pro­gramm­ver­ein­ba­rung.

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 4a Finanzhilfen im Einzelfall 17  

1 Aus­nahms­wei­se kön­nen Fi­nanz­hil­fen ein­zeln ge­währt wer­den, wenn die Mass­nah­men:

a.
dring­lich sind;
b.
in be­son­de­rem Mass ei­ne kom­ple­xe oder spe­zi­el­le fach­li­che Be­ur­tei­lung er­for­dern; oder
c.
mit gros­sem Auf­wand ver­bun­den sind.

2 Das BA­FU, das BAK oder das ASTRA schliesst da­zu mit dem Kan­ton einen Ver­trag ab oder er­lässt ei­ne Ver­fü­gung.

3 Das BA­FU, das BAK und das ASTRA er­las­sen Richt­li­ni­en über das Vor­ge­hen bei der Ge­wäh­rung von Fi­nanz­hil­fen im Ein­zel­fall so­wie über die An­ga­ben und Un­ter­la­gen zum Ge­such.

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 4b Gesuch 18  

1 Der Kan­ton reicht das Ge­such um Fi­nanz­hil­fen beim BA­FU, BAK oder ASTRA ein.

2 Das Ge­such um ei­ne glo­ba­le Fi­nanz­hil­fe muss An­ga­ben ent­hal­ten über:

a.
die zu er­rei­chen­den Pro­gramm­zie­le;
b.
die zur Ziel­er­rei­chung vor­aus­sicht­lich not­wen­di­gen Mass­nah­men und de­ren Durch­füh­rung;
c.
die Wirk­sam­keit der Mass­nah­men.

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 5 Beitragsbemessung 19  

1 Die Hö­he der Fi­nanz­hil­fen rich­tet sich nach:

a.
der na­tio­na­len, re­gio­na­len oder lo­ka­len Be­deu­tung der zu schüt­zen­den Ob­jek­te;
b.
dem Um­fang, der Qua­li­tät und der Kom­ple­xi­tät der Mass­nah­men;
c.
dem Grad der Ge­fähr­dung der zu schüt­zen­den Ob­jek­te;
d.
der Qua­li­tät der Leis­tungs­er­brin­gung.

2 Die Hö­he der glo­ba­len Fi­nanz­hil­fen wird zwi­schen dem BA­FU, dem BAK oder dem ASTRA und dem be­trof­fe­nen Kan­ton aus­ge­han­delt.

3 In den Be­rei­chen Denk­mal­pfle­ge, Ar­chäo­lo­gie, Orts­bild­schutz und Schutz der his­to­ri­schen Ver­kehrs­we­ge kön­nen die Fi­nanz­hil­fen auch mit­tels fol­gen­der Höchst­bei­trä­ge in Pro­zen­ten an die bei­trags­be­rech­tig­ten Auf­wen­dun­gen fest­ge­legt wer­den:

a.
25 Pro­zent für Ob­jek­te von na­tio­na­ler Be­deu­tung;
b.
20 Pro­zent für Ob­jek­te von re­gio­na­ler Be­deu­tung;
c.
15 Pro­zent für Ob­jek­te von lo­ka­ler Be­deu­tung.

4 Aus­nahms­wei­se kann der Pro­zent­satz nach Ab­satz 3 bis auf höchs­tens 45 Pro­zent er­höht wer­den, wenn nach­ge­wie­sen wird, dass die un­er­läss­li­chen Mass­nah­men an­dern­falls nicht fi­nan­ziert wer­den kön­nen.

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 6 Beitragsberechtigte Aufwendungen 20  

Bei­trags­be­rech­tigt sind nur Auf­wen­dun­gen, die tat­säch­lich ent­stan­den und für die zweck­mäs­si­ge Er­fül­lung der Mass­nah­men er­for­der­lich sind.

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 7 Nebenbestimmungen  

1 Die Zu­si­che­rung ei­ner Fi­nanz­hil­fe für ein Ob­jekt kann ins­be­son­de­re mit den Auf­la­gen und Be­din­gun­gen ver­knüpft wer­den, dass:

a.
es dau­ernd oder für ei­ne be­stimm­te Zeit un­ter Schutz ge­stellt wird;
b.
es in ei­nem dem Bei­trags­zweck ent­spre­chen­den Zu­stand er­hal­ten wird und Än­de­run­gen des Zu­stan­des der Zu­stim­mung des BA­FU, des BAK oder des ASTRA be­dür­fen;
c.
der Bei­trags­emp­fän­ger pe­ri­odisch über des­sen Zu­stand Be­richt er­stat­tet;
d.21
ei­ner vom BA­FU, dem BAK oder dem ASTRA be­zeich­ne­ten Per­son wäh­rend der Aus­füh­rung von Ar­bei­ten am Ob­jekt je­de ge­wünsch­te Ein­sicht ge­währt wird;
e.22
f.23
al­le ver­lang­ten Be­rich­te, zeich­ne­ri­schen und fo­to­gra­fi­schen Auf­nah­men dem BA­FU, dem BAK oder dem ASTRA kos­ten­los über­las­sen wer­den;
g.24
am Ob­jekt ei­ne dau­er­haf­te In­schrift über die Mit­hil­fe und den Schutz des Bun­des an­ge­bracht wird;
h.
die nö­ti­gen Un­ter­halts­ar­bei­ten aus­ge­führt wer­den;
i.
Hand­än­de­run­gen oder an­de­re recht­li­che Ver­än­de­run­gen dem BA­FU, dem BAK oder dem ASTRA so­fort zu mel­den sind;
k.
sein Zu­stand über­wacht wer­den darf;
l.
es in ei­nem mit sei­ner Zweck­be­stim­mung ver­ein­ba­ren Mas­se für die All­ge­mein­heit zu­gäng­lich ge­macht wird.

2 Das BA­FU, das BAK und das ASTRA kön­nen auf die Ab­lie­fe­rung ei­ner Do­ku­men­ta­ti­on nach Ab­satz 1 Buch­sta­be f ver­zich­ten, wenn ei­ne sach­ge­rech­te Ar­chi­vie­rung und die Zu­gäng­lich­keit beim Kan­ton ge­währ­leis­tet sind.25

21Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

22Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

23Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

24Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

25Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

Art. 8 Ausnahmen von der Anmerkungspflicht 26  

In der Zu­si­che­rung ent­bin­den das BA­FU, das BAK oder das ASTRA die Grund­ei­gen­tü­me­rin oder den Grund­ei­gen­tü­mer von der An­mer­kungs­pflicht, falls die Schutz- und Un­ter­halts­mass­nah­men auf an­de­re Wei­se gleich­wer­tig ab­ge­si­chert wer­den. Sie be­rück­sich­ti­gen da­bei die Be­deu­tung des Ob­jekts, sei­ne po­ten­ti­el­le Ge­fähr­dung so­wie die vor­han­de­nen kan­to­na­len recht­li­chen Schutz­mög­lich­kei­ten.

26Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

Art. 9 Kompetenz zur Beitragsgewährung 2728  

1 Für die Ge­wäh­rung der Fi­nanz­hil­fen ist das BA­FU, das BAK oder das ASTRA zu­stän­dig.29

2 Die­se Be­stim­mung gilt auch für die Ar­ti­kel 14, 14a und, so­weit es sich nicht um die Ein­lei­tung ei­nes Ent­eig­nungs­ver­fah­rens han­delt, 15 NHG.

27Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 10 Auszahlung 30  

1 Glo­ba­le Fi­nanz­hil­fen wer­den in Tran­chen aus­be­zahlt.

2 Fi­nanz­hil­fen im Ein­zel­fall wer­den auf­grund der von der kan­to­na­len Fach­stel­le ge­prüf­ten und ge­neh­mig­ten Ab­rech­nun­gen aus­be­zahlt.

30 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 10a Berichterstattung und Kontrolle 31  

1 Der Kan­ton er­stat­tet dem BA­FU, dem BAK oder dem ASTRA jähr­lich Be­richt über die Ver­wen­dung der glo­ba­len Fi­nanz­hil­fen.

2 Das BA­FU, das BAK oder das ASTRA kon­trol­liert stich­pro­ben­wei­se:

a.
die Aus­füh­rung ein­zel­ner Mass­nah­men ge­mä­ss Pro­gramm­ver­ein­ba­rung, Ver­fü­gung oder Ver­trag;
b.
die Ver­wen­dung der aus­be­zahl­ten Bei­trä­ge.

31 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 11 Mangelhafte Erfüllung 32  

1 Bei glo­ba­len Fi­nanz­hil­fen hält das BA­FU, das BAK oder das ASTRA die Tran­chen­zah­lun­gen wäh­rend der Pro­gramm­dau­er ganz oder teil­wei­se zu­rück, wenn der Kan­ton:

a.
sei­ner Be­richt­er­stat­tungs­pflicht (Art. 10a Abs. 1) nicht nach­kommt;
b.
ei­ne er­heb­li­che Stö­rung sei­ner Leis­tung schuld­haft ver­ur­sacht.

2 Stellt sich bei glo­ba­len Fi­nanz­hil­fen nach der Pro­gramm­dau­er her­aus, dass die Leis­tung man­gel­haft ist, so ver­langt das BA­FU, das BAK oder das ASTRA vom Kan­ton Nach­bes­se­rung; es setzt ihm da­für ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist.

3 Die Rechts­fol­gen von Leis­tungs­stö­run­gen bei zu­ge­si­cher­ten Fi­nanz­hil­fen im Ein­zel­fall und die Rück­for­de­rung be­reits aus­be­zahl­ter Fi­nanz­hil­fen rich­ten sich nach Ar­ti­kel 28 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 199033.

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

33 SR 616.1

Art. 12 Beiträge an Organisationen 34  

1 Or­ga­ni­sa­tio­nen des Na­tur­schut­zes, des Hei­mat­schut­zes und der Denk­mal­pfle­ge von ge­samtschwei­ze­ri­scher Be­deu­tung, die An­spruch auf ei­ne Fi­nanz­hil­fe nach Ar­ti­kel 14 NHG er­he­ben, ha­ben dem BA­FU, dem BAK oder dem ASTRA ein be­grün­de­tes Ge­such ein­zu­rei­chen.35 Dem Ge­such sind de­tail­lier­te Un­ter­la­gen (Rech­nun­gen und Be­rich­te) über die Tä­tig­keit der Ver­ei­ni­gung bei­zu­le­gen, aus de­nen er­sicht­lich ist, in wel­chem Mas­se bei­trags­be­rech­tig­te Leis­tun­gen im öf­fent­li­chen In­ter­es­se er­bracht wer­den.

2 Fi­nanz­hil­fen für Tä­tig­kei­ten, die im ge­samtschwei­ze­ri­schen In­ter­es­se lie­gen, kön­nen auch aus­ge­rich­tet wer­den an:

a.
in­ter­na­tio­na­le Or­ga­ni­sa­tio­nen für Na­tur­schutz, Hei­mat­schutz und Denk­mal­pfle­ge;
b.
Se­kre­ta­ria­te in­ter­na­tio­na­ler Über­ein­kom­men für Na­tur­schutz, Hei­mat­schutz und Denk­mal­pfle­ge.36

34Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

35Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

36Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

Art. 12a Forschung, Ausbildung, Öffentlichkeitsarbeit 37  

1 Ge­su­che um Fi­nanz­hil­fen nach Ar­ti­kel 14a Ab­satz 1 NHG sind dem BA­FU, dem BAK oder dem ASTRA ein­zu­rei­chen.

2 Fi­nanz­hil­fen an die Kan­to­ne wer­den glo­bal auf der Grund­la­ge von Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen ge­währt. Es gel­ten die Ar­ti­kel 4–11.

3 Fi­nanz­hil­fen an an­de­re Emp­fän­ger wer­den ein­zeln ge­währt. Es gel­ten die Ar­ti­kel 6, 9, 10a und 11 Ab­satz 3.

37Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995 (AS 1996 225). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 der V vom 2. Fe­br. 2011 (Wei­ter­ent­wick­lung der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen im Um­welt­be­reich), in Kraft seit 1. März 2011 (AS 2011 649).

3. Abschnitt: Schutz der einheimischen Pflanzen- und Tierwelt

Art. 13 Grundsatz 38  

Der Schutz der ein­hei­mi­schen Pflan­zen und Tie­re soll wenn mög­lich durch an­ge­pass­te land- und forst­wirt­schaft­li­che Nut­zung ih­rer Le­bens­räu­me (Bio­to­pe) er­reicht wer­den. Die­se Auf­ga­be er­for­dert die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen den Fa­ch­or­ga­nen der Land- und Forst­wirt­schaft, des Na­tur- und Hei­mat­schut­zes, des Um­welt­schut­zes so­wie der Raum­pla­nung.

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 der V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, in Kraft seit 1. März 2015 (AS 2015 427).

Art. 14 Biotopschutz 39  

1 Der Bio­top­schutz soll ins­be­son­de­re zu­sam­men mit dem öko­lo­gi­schen Aus­gleich (Art. 15) und den Ar­ten­schutz­be­stim­mun­gen (Art. 20) den Fort­be­stand der wild­le­ben­den ein­hei­mi­schen Pflan­zen- und Tier­welt si­cher­stel­len.

2 Bio­to­pe wer­den ins­be­son­de­re ge­schützt durch:

a.
Mass­nah­men zur Wah­rung oder nö­ti­gen­falls Wie­der­her­stel­lung ih­rer Ei­gen­art und bio­lo­gi­schen Viel­falt;
b.
Un­ter­halt, Pfle­ge und Auf­sicht zur lang­fris­ti­gen Si­che­rung des Schutz­ziels;
c.
Ge­stal­tungs­mass­nah­men, mit de­nen das Schutz­ziel er­reicht, be­ste­hen­de Schä­den be­ho­ben und künf­ti­ge Schä­den ver­mie­den wer­den kön­nen;
d.
Aus­schei­dung öko­lo­gisch aus­rei­chen­der Puf­fer­zo­nen;
e.
Er­ar­bei­tung wis­sen­schaft­li­cher Grund­la­gen.

3 Bio­to­pe wer­den als schüt­zens­wert be­zeich­net auf­grund:

a.
der ins­be­son­de­re durch Kenn­ar­ten cha­rak­te­ri­sier­ten Le­bens­raum­ty­pen nach An­hang 1;
b.
der ge­schütz­ten Pflan­zen- und Tier­ar­ten nach Ar­ti­kel 20;
c.
der nach der Fi­sche­rei­ge­setz­ge­bung ge­fähr­de­ten Fi­sche und Kreb­se;
d.
der ge­fähr­de­ten und sel­te­nen Pflan­zen- und Tier­ar­ten, die in den vom BA­FU er­las­se­nen oder an­er­kann­ten Ro­ten Lis­ten auf­ge­führt sind;
e.
wei­te­rer Kri­te­ri­en, wie Mo­bi­li­täts­an­sprü­che der Ar­ten oder Ver­net­zung ih­rer Vor­kom­men.

4 Die Kan­to­ne kön­nen die Lis­ten nach Ab­satz 3 Buch­sta­ben a–d den re­gio­na­len Ge­ge­ben­hei­ten an­pas­sen.

5 Die Kan­to­ne se­hen ein zweck­mäs­si­ges Fest­stel­lungs­ver­fah­ren vor, mit dem mög­li­chen Be­ein­träch­ti­gun­gen schüt­zens­wer­ter Bio­to­pe so­wie Ver­let­zun­gen der Ar­ten­schutz­be­stim­mun­gen des Ar­ti­kels 20 vor­ge­beugt wer­den kann.

6 Ein tech­ni­scher Ein­griff, der schüt­zens­wer­te Bio­to­pe be­ein­träch­ti­gen kann, darf nur be­wil­ligt wer­den, so­fern er stand­ort­ge­bun­den ist und ei­nem über­wie­gen­den Be­dürf­nis ent­spricht. Für die Be­wer­tung des Bio­tops in der In­ter­es­sen­ab­wä­gung sind ne­ben sei­ner Schutz­wür­dig­keit nach Ab­satz 3 ins­be­son­de­re mass­ge­bend:

a.
sei­ne Be­deu­tung für die ge­schütz­ten, ge­fähr­de­ten und sel­te­nen Pflan­zen- und Tier­ar­ten;
b.
sei­ne aus­glei­chen­de Funk­ti­on für den Na­tur­haus­halt;
c.
sei­ne Be­deu­tung für die Ver­net­zung schüt­zens­wer­ter Bio­to­pe;
d.
sei­ne bio­lo­gi­sche Ei­gen­art oder sein ty­pi­scher Cha­rak­ter.

7 Wer einen Ein­griff vor­nimmt oder ver­ur­sacht, ist zu best­mög­li­chen Schutz-, Wie­der­her­stel­lungs- oder an­sonst an­ge­mes­se­nen Er­satz­mass­nah­men zu ver­pflich­ten.

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Ju­ni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).

Art. 15 Ökologischer Ausgleich  

1 Der öko­lo­gi­sche Aus­gleich (Art. 18b Abs. 2 NHG) bezweckt ins­be­son­de­re, iso­lier­te Bio­to­pe mit­ein­an­der zu ver­bin­den, nö­ti­gen­falls auch durch die Neu­schaf­fung von Bio­to­pen, die Ar­ten­viel­falt zu för­dern, ei­ne mög­lichst na­tur­na­he und scho­nen­de Bo­den­nut­zung zu er­rei­chen, Na­tur in den Sied­lungs­raum ein­zu­bin­den und das Land­schafts­bild zu be­le­ben.

2 Für Bei­trä­ge für be­son­de­re öko­lo­gi­sche Leis­tun­gen in der Land­wirt­schaft gilt
der Be­griff Biodi­ver­si­täts­bei­trä­ge, wie er in der Di­rekt­zah­lungs­ver­ord­nung vom 23. Ok­to­ber 201340 ver­wen­det wird.41

40 SR 910.13

41Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995 (AS 1996 225). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 9 Ziff. 3 der Di­rekt­zah­lungs­ver­ord­nung vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4145).

Art. 16 Bezeichnung der Biotope von nationaler Bedeutung  

1 Die Be­zeich­nung der Bio­to­pe von na­tio­na­ler Be­deu­tung so­wie die Fest­le­gung der Schutz­zie­le und die Be­stim­mung der Fris­ten für die An­ord­nung der Schutz­mass­nah­men nach Ar­ti­kel 18a NHG wer­den in be­son­de­ren Ver­ord­nun­gen (In­ven­ta­ren) ge­re­gelt.

2 Die In­ven­ta­re sind nicht ab­sch­lies­send; sie sind re­gel­mäs­sig zu über­prü­fen und nach­zu­füh­ren.

Art. 17 Schutz und Unterhalt der Biotope von nationaler Bedeutung  

1 Für die Bio­to­pe von na­tio­na­ler Be­deu­tung re­geln die Kan­to­ne nach An­hö­ren des BA­FU die Schutz- und Un­ter­halts­mass­nah­men so­wie de­ren Fi­nan­zie­rung.

2 und 342

42 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 18 Abgeltungen für Biotope und den ökologischen Ausgleich 43  

1 Die Hö­he der glo­ba­len Ab­gel­tun­gen für Schutz und Un­ter­halt der Bio­to­pe und für den öko­lo­gi­schen Aus­gleich rich­tet sich nach:

a.
der na­tio­na­len, re­gio­na­len oder lo­ka­len Be­deu­tung der zu schüt­zen­den Ob­jek­te;
b.
dem Um­fang, der Qua­li­tät und der Kom­ple­xi­tät der Mass­nah­men so­wie von de­ren Pla­nung;
c.
der Be­deu­tung der Mass­nah­men für die Tier- und Pflan­zen­ar­ten, die für die Er­hal­tung und Ver­bes­se­rung der bio­lo­gi­schen Viel­falt prio­ri­tär sind;
d.
dem Grad der Ge­fähr­dung der zu schüt­zen­den Ob­jek­te;
e.
der Be­deu­tung der Mass­nah­men für die Ver­net­zung von schüt­zens­wer­ten Bio­to­pen und von Be­stän­den schüt­zens­wer­ter Ar­ten;
f.
der Qua­li­tät der Leis­tungs­er­brin­gung;
g.
der Be­las­tung des Kan­tons durch den Moor­land­schafts- und den Bio­top­schutz. 44

2 Sie wird zwi­schen dem BA­FU und dem be­trof­fe­nen Kan­ton aus­ge­han­delt.

3 Im Üb­ri­gen gel­ten die Ar­ti­kel 4–4b und 6–11.

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 1 der V vom 2. Fe­br. 2011 (Wei­ter­ent­wick­lung der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen im Um­welt­be­reich), in Kraft seit 1. März 2011 (AS 2011 649).

Art. 19 Verhältnis zu den ökologischen Leistungen in der Landwirtschaft 45  

Die Ab­gel­tun­gen nach Ar­ti­kel 18 wer­den um die Bei­trä­ge ge­kürzt, die für die glei­che öko­lo­gi­sche Leis­tung auf der land­wirt­schaft­li­chen Nutz­flä­che oder der Be­triebs­flä­che nach den Ar­ti­keln 55–62 der Di­rekt­zah­lungs­ver­ord­nung vom 23. Ok­to­ber 201346 ge­währt wer­den.

45 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 9 Ziff. 3 der Di­rekt­zah­lungs­ver­ord­nung vom 23. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4145).

46 SR 910.13

Art. 20 Artenschutz  

1 Das un­be­rech­tig­te Pflücken, Aus­gra­ben, Aus­reis­sen, Weg­füh­ren, An­bie­ten, Ver­kau­fen, Kau­fen oder Ver­nich­ten, ins­be­son­de­re durch tech­ni­sche Ein­grif­fe, von wild­le­ben­den Pflan­zen der im An­hang 2 auf­ge­führ­ten Ar­ten ist un­ter­sagt.

2 Zu­sätz­lich zu den im Bun­des­ge­setz vom 20. Ju­ni 198647 über die Jagd und den Schutz wild­le­ben­der Säu­ge­tie­re und Vö­gel ge­nann­ten gel­ten die wild­le­ben­den Tie­re der im An­hang 3 auf­ge­führ­ten Ar­ten als ge­schützt. Es ist un­ter­sagt, Tie­re die­ser Ar­ten:

a.
zu tö­ten, zu ver­let­zen oder zu fan­gen, so­wie ih­re Ei­er, Lar­ven, Pup­pen, Nes­ter oder Brut­stät­ten zu be­schä­di­gen, zu zer­stö­ren oder weg­zu­neh­men;
b.
le­bend oder tot, ein­sch­liess­lich der Ei­er, Lar­ven, Pup­pen oder Nes­ter, mit- zu­füh­ren, zu ver­sen­den, an­zu­bie­ten, aus­zu­füh­ren, an­dern zu über­las­sen, zu er­wer­ben, in Ge­wahr­sam zu neh­men oder bei sol­chen Hand­lun­gen mit­zu­wir­ken.

3 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann zu­sätz­lich zu den Aus­nah­me­be­wil­li­gun­gen nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 1 NHG wei­te­re Aus­nah­me­be­wil­li­gun­gen er­tei­len,

a.
wenn dies der Er­hal­tung der bio­lo­gi­schen Viel­falt dient;
b.
für tech­ni­sche Ein­grif­fe, die stand­ort­ge­bun­den sind und ei­nem über­wie­gen­den Be­dürf­nis ent­spre­chen. Ihr Ver­ur­sa­cher ist zu best­mög­li­chen Schutz- oder an­sonst an­ge­mes­se­nen Er­satz­mass­nah­men zu ver­pflich­ten.

4 Die Kan­to­ne re­geln nach An­hö­ren des BA­FU den an­ge­mes­se­nen Schutz der im An­hang 4 auf­ge­führ­ten Pflan­zen- und Tier­ar­ten.48

5 Wer ge­gen die Be­stim­mun­gen der Ab­sät­ze 1 und 2 ver­stösst, ist straf­bar nach Ar­ti­kel 24aNHG.49

47SR 922.0

48 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Ju­ni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).

49Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

Art. 21 Wiederansiedlung von Pflanzen und Tieren  

Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK) kann im Ein­ver­neh­men mit den be­trof­fe­nen Kan­to­nen die Wie­der­an­sied­lung von Ar­ten, Un­ter­ar­ten und Ras­sen, die in der Schweiz wild le­bend nicht mehr vor­kom­men, be­wil­li­gen, so­fern:50

a.
ein ge­nü­gend gros­ser arts­pe­zi­fi­scher Le­bens­raum vor­han­den ist;
b.
ent­spre­chen­de recht­li­che Vor­keh­ren zum Schutz der Art ge­trof­fen sind;
c.
kei­ne Nach­tei­le für die Er­hal­tung der Ar­ten­viel­falt und ih­rer ge­ne­ti­schen Ei­gen­art ent­ste­hen.

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 der V vom 2. Fe­br. 2000 zum Bun­des­ge­setz über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

3a. Abschnitt: Moore und Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung 51

51Eingefügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 225).

Art. 21a Schutz der Moore 52  

Die Be­zeich­nung der Moo­re von be­son­de­rer Schön­heit und von na­tio­na­ler Be­deu­tung so­wie ihr Schutz und Un­ter­halt rich­tet sich nach den Ar­ti­keln 16–19.

52Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995 (AS 1996 225). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 22 Schutz der Moorlandschaften 53  

1 Die Be­zeich­nung der Moor­land­schaf­ten von be­son­de­rer Schön­heit und von na­tio­na­ler Be­deu­tung so­wie die Fest­le­gung der Schutz­zie­le wer­den in ei­ner be­son­de­ren Ver­ord­nung (In­ven­tar) ge­re­gelt.

2 Die Kan­to­ne re­geln nach An­hö­ren des BA­FU die Schutz- und Un­ter­halts­mass­nah­men so­wie de­ren Fi­nan­zie­rung.

3 Die Hö­he der glo­ba­len Ab­gel­tun­gen für Schutz und Un­ter­halt der Moor­land­schaf­ten rich­tet sich nach:

a.
dem Um­fang, der Qua­li­tät und der Kom­ple­xi­tät der Mass­nah­men;
b.
dem Grad der Ge­fähr­dung der zu schüt­zen­den Ob­jek­te;
c.
der Qua­li­tät der Leis­tungs­er­brin­gung;
d.
der Be­las­tung des Kan­tons durch den Moor­land­schafts- und den Bio­top­schutz.54

3bis Sie wird zwi­schen dem BA­FU und dem be­trof­fe­nen Kan­ton aus­ge­han­delt. Im Üb­ri­gen gel­ten für die Ge­wäh­rung der Ab­gel­tun­gen die Ar­ti­kel 4–4b, 6–11 und 18 und 19.55

4 Die glo­ba­len Ab­gel­tun­gen für Bio­to­pe von na­tio­na­ler Be­deu­tung, die sich in­ner­halb von Moor­land­schaf­ten von be­son­de­rer Schön­heit und von na­tio­na­ler Be­deu­tung be­fin­den, rich­ten sich nach den Ar­ti­keln 18 und 19.56

53Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

54 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

55 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

4. Abschnitt: Vollzug

Art. 23 Bundesorgane 57  

1 Die Fach­stel­len des Bun­des für Na­tur-, Hei­mat­schutz und Denk­mal­pfle­ge sind:

a.
das BA­FU für die Be­rei­che Na­tur- und Land­schafts­schutz;
b.
das BAK für die Be­rei­che Denk­mal­pfle­ge, Ar­chäo­lo­gie und Orts­bild­schutz;
c.
das ASTRA für den Be­reich Schutz der his­to­ri­schen Ver­kehrs­we­ge.

2 Sie voll­zie­hen das NHG, so­weit nicht an­de­re Bun­des­be­hör­den zu­stän­dig sind. Bei der Er­fül­lung von Bun­des­auf­ga­ben nach den Ar­ti­keln 2–6 NHG sor­gen sie für ei­ne ko­or­di­nier­te In­for­ma­ti­on und Be­ra­tung der Be­hör­den und der Öf­fent­lich­keit.58

3 Sind an­de­re Bun­des­be­hör­den für den Voll­zug zu­stän­dig, so wir­ken das BA­FU, das BAK und das ASTRA nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 4 NHG mit.

4 Die Eid­ge­nös­si­sche Na­tur- und Hei­mat­schutz­kom­mis­si­on (EN­HK) und die Eid­ge­nös­si­sche Kom­mis­si­on für Denk­mal­pfle­ge (EKD) sind die be­ra­ten­den Fach­kom­mis­sio­nen des Bun­des für An­ge­le­gen­hei­ten des Na­tur­schut­zes, des Hei­mat­schut­zes und der Denk­mal­pfle­ge.

57 Be­rei­nigt ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995 (AS 1996 225), Ziff. II 1 der V vom 2. Fe­br. 2000 zum Bun­des­ge­setz über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren (AS 2000 703) und Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 4937).

58 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 1 der V vom 29. März 2017 über das Bun­desin­ven­tar der Land­schaf­ten und Na­tur­denk­mä­ler, in Kraft seit 1. Ju­ni 2017 (AS 2017 2815).

Art. 24 Organisation der ENHK und der EKD 59  

1 Die EN­HK und die EKD be­ste­hen aus je höchs­tens 15 Mit­glie­dern. Bei ih­rer Zu­sam­men­set­zung wer­den das Fach­wis­sen so­wie die ein­zel­nen Auf­ga­ben­be­rei­che und Sprach­ge­bie­te be­rück­sich­tigt. Der Bun­des­rat wählt die Mit­glie­der und be­zeich­net die Prä­si­den­tin oder den Prä­si­den­ten. Im Üb­ri­gen or­ga­ni­sie­ren sich die Kom­mis­sio­nen sel­ber.

2 Auf An­trag der EN­HK und der EKD kön­nen das BA­FU, das BAK und das ASTRA Per­so­nen mit Spe­zi­al­kennt­nis­sen zu stän­di­gen Kon­su­len­tin­nen oder Kon­su­len­ten er­nen­nen. Sie be­ra­ten in ih­ren Spe­zi­al­ge­bie­ten die Kom­mis­sio­nen so­wie das BA­FU, das BAK und das ASTRA.

3 Das UVEK ge­neh­migt das Ge­schäfts­re­gle­ment der EN­HK und das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment des In­nern (EDI) das­je­ni­ge der EKD.60

4 Das BA­FU und das BAK füh­ren die Se­kre­ta­ria­te. BA­FU, BAK und ASTRA ent­schä­di­gen sie an­teils­mäs­sig zu­las­ten der Sach­kre­di­te.

5 Die EN­HK und die EKD er­stat­ten dem UVEK be­zie­hungs­wei­se dem EDI jähr­lich Be­richt über ih­re Tä­tig­keit.61

59Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 der V vom 2. Fe­br. 2000 zum Bun­des­ge­setz über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 der V vom 2. Fe­br. 2000 zum Bun­des­ge­setz über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

Art. 25 Aufgaben der ENHK und der EKD 62  

1 Die EN­HK und die EKD ha­ben ins­be­son­de­re fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.63
sie be­ra­ten die De­par­te­men­te in grund­sätz­li­chen Fra­gen des Na­tur­schut­zes, des Hei­mat­schut­zes und der Denk­mal­pfle­ge;
b.
sie wir­ken be­ra­tend mit beim Voll­zug des NHG;
c.
sie wir­ken mit bei der Vor­be­rei­tung und Nach­füh­rung der In­ven­ta­re von Ob­jek­ten von na­tio­na­ler Be­deu­tung;
d.64
sie be­gut­ach­ten Fra­gen des Na­tur­schut­zes, des Hei­mat­schut­zes und der Denk­mal­pfle­ge zu­han­den der Be­hör­den des Bun­des und der Kan­to­ne, die Bun­des­auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 2 NHG zu er­fül­len ha­ben (Art. 7 und 8 NHG);
e.65
sie er­stat­ten be­son­de­re Gut­ach­ten (Art. 17a NHG), so­fern ein Vor­ha­ben, das kei­ne Bun­des­auf­ga­be nach Ar­ti­kel 2 NHG dar­stellt, ein Ob­jekt be­ein­träch­ti­gen könn­te, das in ei­nem In­ven­tar des Bun­des nach Ar­ti­kel 5 NHG auf­ge­führt oder an­der­wei­tig von be­son­de­rer Be­deu­tung ist.

2 Die EKD hat zu­dem fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
sie nimmt auf Er­su­chen des BAK zu Ge­su­chen um Fi­nanz­hil­fen im Be­reich der Denk­mal­pfle­ge Stel­lung;
b.
sie pflegt die Zu­sam­men­ar­beit und den wis­sen­schaft­li­chen Aus­tausch mit al­len in­ter­es­sier­ten Krei­sen und för­dert die prak­ti­sche und theo­re­ti­sche Grund­la­gen­ar­beit.66

3 Mit­glie­der der EKD, Kon­su­len­tin­nen oder Kon­su­len­ten so­wie wei­te­re aus­ge­wie­se­ne Per­so­nen kön­nen vom BAK als Ex­per­tin­nen und Ex­per­ten mit der fach­li­chen Be­ra­tung und Be­glei­tung der Kan­to­ne bei der Aus­füh­rung von Mass­nah­men be­auf­tragt wer­den.67

62Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

63Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 der V vom 2. Fe­br. 2000 zum Bun­des­ge­setz über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

64Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 1 der V vom 2. Fe­br. 2000 zum Bun­des­ge­setz über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

65Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

66Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

67Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

Art. 26 Aufgaben der Kantone  

1 Die Kan­to­ne sor­gen für einen sach­ge­rech­ten und wirk­sa­men Voll­zug von Ver­fas­sungs- und Ge­set­ze­s­auf­trag. Sie be­zeich­nen da­zu Amts­stel­len als Fach­stel­len für Na­tur­schutz, Hei­mat­schutz und Denk­mal­pfle­ge und ge­ben die­se dem BA­FU, dem BAK oder dem ASTRA be­kannt.68

2 Die Kan­to­ne be­rück­sich­ti­gen bei ih­ren raum­wirk­sa­men Tä­tig­kei­ten (Art. 1 der V vom 2. Okt. 198969 über die Raum­pla­nung) die Mass­nah­men, für die der Bund Fi­nanz­hil­fen oder Ab­gel­tun­gen nach der vor­lie­gen­den Ver­ord­nung aus­rich­tet. Sie sor­gen ins­be­son­de­re da­für, dass die Plä­ne und Vor­schrif­ten, wel­che die zu­läs­si­ge Nut­zung des Bo­dens im Sin­ne der Raum­pla­nungs­ge­setz­ge­bung re­geln, den Schutz­mass­nah­men Rech­nung tra­gen.

68Fas­sung des Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

69[AS 19891985, 19961534. AS 2000 2047Art. 50]. Sie­he heu­te die Raum­pla­nungs­ver­ord­nung vom 28. Ju­ni 2000 (SR 700.1).

Art. 27 Mitteilung von Erlassen und Verfügungen  

1 Die Kan­to­ne tei­len dem BA­FU, dem BAK oder dem ASTRA ih­re Er­las­se über den Na­tur­schutz, den Hei­mat­schutz und die Denk­mal­pfle­ge mit.70

2 Die zu­stän­di­gen Be­hör­den tei­len dem BA­FU fol­gen­de Ver­fü­gun­gen mit:

a.
Aus­nah­men von den Ar­ten­schutz­be­stim­mun­gen (Art. 22 Abs. 1 und 3 NHG; Art. 20 Abs. 3);
b.
Be­sei­ti­gung von Uferve­ge­ta­ti­on (Art. 22 Abs. 2 und 3 NHG);
c.
Fest­stel­lungs­ver­fü­gun­gen im Bio­top- und Ar­ten­schutz (Art. 14 Abs. 4);
d.
Wie­der­her­stel­lungs­ver­fü­gun­gen (Art. 24e NHG);
e.71
Ver­fü­gun­gen, die Bau­ten, An­la­gen und Bo­den­ver­än­de­run­gen in Bio­to­pen von na­tio­na­ler Be­deu­tung (Art. 18a NHG) oder in Moor­land­schaf­ten (Art. 23b NHG) be­tref­fen;
f.72
Ge­neh­mi­gun­gen von Nut­zungs­pla­nun­gen (Art. 26 des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 197973), wenn Land­schaf­ten, Na­tur­denk­mä­ler, Bio­to­pe und Moor­land­schaf­ten von na­tio­na­ler Be­deu­tung be­ein­träch­tigt wer­den.

3 Ha­ben die EN­HK, die EKD, das BA­FU, das BAK oder das ASTRA bei ei­nem Vor­ha­ben im Sin­ne von Ar­ti­kel 2 mit­ge­wirkt, so teilt die zu­stän­di­ge Be­hör­de ih­nen auf Be­geh­ren die ent­spre­chen­de Ver­fü­gung mit.

70Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

71 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 1 der V vom 2. Fe­br. 2000 zum Bun­des­ge­setz über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

72 Ein­ge­fügt durch Ziff. II der V vom 2. April 2014, in Kraft seit 1. Mai 2014 (AS 2014 909).

73SR 700

Art. 27a Überwachung und Erfolgskontrolle 74  

1 Das BA­FU sorgt für die Über­wa­chung der bio­lo­gi­schen Viel­falt und stimmt sie mit an­de­ren Mass­nah­men zur Um­welt­be­ob­ach­tung ab. Die Kan­to­ne kön­nen die­se Über­wa­chung er­gän­zen. Sie stim­men sie mit dem BA­FU ab und stel­len die­sem ih­re Un­ter­la­gen zur Ver­fü­gung.

2 Das BA­FU, das BAK und das ASTRA füh­ren Er­folgs­kon­trol­len durch, um den Voll­zug der ge­setz­li­chen Mass­nah­men und de­ren Eig­nung zu über­prü­fen. Sie ar­bei­ten eng mit den be­trof­fe­nen Bun­de­säm­tern und Kan­to­nen zu­sam­men.

74 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Ju­ni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).

Art. 27b Geoinformation 75  

Das BA­FU gibt die mi­ni­ma­len Geo­da­ten­mo­del­le und Dar­stel­lungs­mo­del­le für Geo­ba­sis­da­ten nach die­ser Ver­ord­nung vor, für die es im An­hang 1 der Geo­in­for­ma­ti­ons­ver­ord­nung vom 21. Mai 200876 als Fach­stel­le des Bun­des be­zeich­net ist.

75 Ein­ge­fügt durch An­hang 2 Ziff. 2 der V vom 21. Mai 2008 über Geo­in­for­ma­ti­on, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2809).

76 SR 510.620

5. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 28 Aufhebung bisherigen Rechts  

Es wer­den auf­ge­ho­ben:

a.
die Voll­zie­hungs­ver­ord­nung vom 27. De­zem­ber 196677 zum Bun­des­ge­setz über den Na­tur- und Hei­mat­schutz;
b.
der Bun­des­rats­be­schluss vom 6. Ju­ni 198878 über die An­wen­dung von Ar­ti­kel 18d NHG.

77[AS 1966 1646, 1977 2273Ziff. I 41, 1985 670Ziff. I 5, 1986 988]

78In der AS nicht ver­öf­fent­licht.

Art. 29 Übergangsbestimmung  

1 Bis der Bun­des­rat die Bio­to­pe von na­tio­na­ler Be­deu­tung (Art. 16) und die Moor­land­schaf­ten von be­son­de­rer Schön­heit und von na­tio­na­ler Be­deu­tung (Art. 22) be­zeich­net hat und so­lan­ge die ein­zel­nen In­ven­ta­re nicht ab­ge­schlos­sen sind,

a.
sor­gen die Kan­to­ne mit ge­eig­ne­ten So­fort­mass­nah­men da­für, dass sich der Zu­stand von Bio­to­pen, de­nen auf­grund der vor­han­de­nen Er­kennt­nis­se und Un­ter­la­gen na­tio­na­le Be­deu­tung zu­kommt, nicht ver­schlech­tert;
b.79
be­stimmt das BA­FU im Ein­zel­fall auf­grund der vor­han­de­nen Er­kennt­nis­se und Un­ter­la­gen bei Bei­trags­ge­su­chen die Be­deu­tung ei­nes Bio­tops oder ei­ner Moor­land­schaft;
c.80
sor­gen die Kan­to­ne mit ge­eig­ne­ten So­fort­mass­nah­men da­für, dass sich der Zu­stand von Moor­land­schaf­ten, de­nen auf­grund der vor­han­de­nen Er­kennt­nis­se und Un­ter­la­gen be­son­de­re Schön­heit und na­tio­na­le Be­deu­tung zu­kommt, nicht ver­schlech­tert.

2 Die Fi­nan­zie­rung ge­mä­ss Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b rich­tet sich nach den Ar­ti­keln 17 und 18, je­ne ge­mä­ss Ab­satz 1 Buch­sta­be c nach Ar­ti­kel 22.81

3 Die Be­hör­den und Amts­stel­len des Bun­des so­wie sei­ner An­stal­ten und Be­trie­be tref­fen dort, wo sie nach der an­wend­ba­ren Spe­zi­al­ge­setz­ge­bung des Bun­des zu­stän­dig sind, die So­fort­mass­nah­men nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und c.82

79Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

80Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

81 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 der V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, in Kraft seit 1. März 2015 (AS 2015 427).

82Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

Art. 30 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Fe­bru­ar 1991 in Kraft.

Anhang 1 83

83 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).

(Art. 14 Abs. 3)

Liste der schützenswerten Lebensraumtypen

wissenschaftlich

deutsch

Quellfluren, Gewässer

Adiantion

Kalktuff-Felsspaltengesellschaften

Cratoneurion (commutati)

Kalk-Quellflur

Cardamino-Montion

Weichwasser-Quellflur

Ranunculion fluitantis

Brachsmen- und Barbenregion (Epipotamon)

Glycerio-Sparganion

Bach- und Flussröhricht

Charion

Armleuchteralgenrasen

Potamion

Laichkrautgesellschaften

Lemnion

Wasserlinsengesellschaften

Nymphaeion

Seerosengesellschaften

Hochmoore, Übergangsmoore

Sphagnion magellanici

Torfmoos-Hochmoor

Caricion lasiocarpae

Übergangsmoor

Sphagno-Utricularion

Wasserschlauch-Moortümpelgesellschaften

Betulion pubescentis

Birken-Moorwald

Piceo-Vaccinienion uliginosi
(Sphagno-Pinetum mugi)

Torfmoos-Bergföhrenwald

Sphagno-Piceetum

Torfmoos-Fichtenwald

Uferbereiche, Verlandungsgesellschaften und Flachmoore

Phragmition

Stillwasser-Röhricht

Phalaridion

Landschilf-Röhricht

Littorellion

Strandlingsgesellschaften

Magnocaricion

Grossseggenried

Cladietum

Schneidbinsenried

Caricion fuscae

Saures Kleinseggenried

Caricion davallianae,
Rhynchosporion

Kalk-Kleinseggenried

Calthion

Sumpfdotterblumenwiese

Molinion

Pfeifengraswiese

Filipendulion

Spierstaudenflur

Trockenrasen, magere Wiesen und Weiden

Alysso-Sedion

Thermophile Kalkfelsgrusflur

Caricion ferrugineae

Rostseggenhalde

Elynion

Nacktriedrasen

Arabidion caeruleae

Kalk-Schneetälchen

Salicion herbaceae

Sauerboden-Schneetälchen

Stipo-Poion

Inneralpine Felsensteppe

Cirsio-Brachypodion

Kontinentaler Halbtrockenrasen

Xerobromion

Subatlantischer Trockenrasen

Diplachnion

Insubrischer Trockenrasen

Mesobromion

Subatlantischer Halbtrockenrasen

Auenvegetation

Epilobion fleischeri

Alluvionen mit krautiger Pioniervegetation

Caricion bicolori-atrofuscae

Schwemmufervegetation alpiner Wildbäche

Nanocyperion

Zwergbinsen-Annuellenflur

Bidention

Nitrophile Annuellenvegetation

Salicion elaeagni

Gebirgsweidenaue

Salicion cinereae

Moorweidengebüsche

Alnion glutinosae

Erlen-Bruchwald

Salicion albae

Silberweiden-Auenwald

Alnion incanae

Grauerlen-Auenwald

Fraxinion

Eschen-Auenwald

Schluchtwälder, Wälder an Steilhängen und Trockenwälder

Lunario-Acerion

Bergahorn-Schluchtwald

Tilion platyphylli

Wärmeliebender Linden-Mischwald

Cephalanthero-Fagenion

Orchideen-Buchenwald

Carpinion betuli

Eichen-Hainbuchenwald

Quercion pubescenti-petraeae

Flaumeichenwald

Orno-Ostryon

Hopfenbuchenwald der Südalpen

Molinio-Pinion
(inkl. Cephalanthero-Pinion)

Pfeifengras-Föhrenwald

Erico-Pinion sylvestris,
Cytiso-Pinion

Subkontinentaler Kalk-Föhrenwald

Ononido-Pinion

Kontinentaler Steppen-Föhrenwald

Dicrano-Pinion

Mesophiler Föhrenwald auf Silikat

Asplenio-Abieti-Piceetum
(Abieti-Piceion)

Blockschutt-Tannen-Fichtenwald

Larici-Pinetum cembrae

Lärchen-Arvenwald

Cirsio tuberosi-Pinetum montanae (Erico-Pinion mugo)

Knollendistel-Bergföhrenwald

Saumgesellschaften, Gebüsche und Heiden

Aegopodion, Alliarion

Nährstoffreicher mesophiler Krautsaum

Geranion sanguinei

Trockenwarmer Krautsaum

Berberidion

Trockenwarme Gebüsche auf basenreichem Boden

Calluno-Genistion

Subatlantische Zwergstrauchheide

Juniperion sabinae

Kontinentale Zwergstrauchheide

Ericion (carneae)

Subalpine Heide auf Kalkboden

Juniperion nanae

Trockene subalpine Zwergstrauchheide

Rhododendro-Vaccinion

Mesophile subalpine Zwergstrauchheide

Loiseleurio-Vaccinion

Arktisch-alpine Zwergstrauchheide

Fels-, Felsgrus- und Karstfluren sowie Schuttfluren

Asplenion serpentini

Serpentingesteinsflur

Sedo-Veronicion

Thermophile Silikatfelsgrusflur

Thlaspion rotundifolii

Alpine Kalkblockflur

Drabion hoppeanae

Alpine Kalkschieferflur

Petasition paradoxi

Feuchte Kalkschuttflur der höheren Lagen

Androsacion alpinae

Alpine Silikatschuttflur

Galeopsion segetum

Sommerwarme Silikatschuttflur

Ackerbegleitvegetation, Ruderalfluren

Chenopodion rubri

Begleitvegetation der Hackkulturen auf
basenarmen Böden

Agropyro-Rumicion

Feuchte Trittflur

Onopordion (acanthii)

Wärmeliebende Ruderalgesellschaften

Anhang 2 84

84 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869, 2001 1662).

(Art. 20 Abs. 1)

Liste der geschützten Pflanzen

wissenschaftlich

deutsch

Angiospermae

Blütenpflanzen

Adonis vernalis L.

Frühlingsadonis

Androsace sp.

Mannsschild, alle Arten

Anemone sylvestris L.

Hügel-Windröschen

Apium repens (Jacq.) Lag.

Kriechender Eppich

Aquilegia alpina L.

Alpen-Akelei

Armeria sp.

Grasnelke, alle Arten

Artemisia sp. (Artengruppe der A. glacialis)

alle kleinen alpinen Edelraute-Arten

Asphodelus albus Mill.

Affodill

Calla palustris L.

Drachenwurz

Carex baldensis L.

Monte-Baldo-Segge

Daphne alpina L.

Alpen-Seidelbast

Daphne cneorum L.

Flaumiger Seidelbast, Flühröschen

Delphinium elatum L.

Hoher Rittersporn

Dianthus glacialis Haenke

Gletscher-Nelke

Dianthus gratianopolitanus Vill.

Grenobler Nelke

Dianthus superbus L.

Pracht-Nelke

Dictamnus albus L.

Diptam

Dracocephalum sp.

Drachenkopf, beide Arten

Droseraceae

Sonnentaugewächse, inkl. Wasserfalle

Ephedra helvetica C. A. Mey.

Schweizerisches Meerträubchen

Eriophorum gracile Roth

Schlankes Wollgras

Eritrichium nanum (L.) Gaudin

Himmelsherold

Eryngium alpinum L.

Alpen-Mannstreu, Alpendistel

Eryngium campestre L.

Feld-Mannstreu

Erythronium dens-canis L.

Hundszahn

Fritillaria meleagris L.

Gewöhnliche Schachblume

Gentiana pneumonanthe L.

Lungen-Enzian

Gladiolus sp.

Gladiole, alle Arten

Inula helvetica Weber

Schweizerischer Alant

Iris pseudacorus L.

Gelbe Schwertlilie

Iris sibirica L.

Sibirische Schwertlilie

Leucojum aestivum L.

Spätblühende Knotenblume

Lilium bulbiferum L. s.l.

Feuerlilie, beide Unterarten

Lilium martagon L.

Türkenbund

Lindernia procumbens (Krock.) Philcox

Büchsenkraut

Melampyrum nemorosum L.

Hain-Walchtelweizen

Myosotis rehsteineri Wartm.

Bodensee-Vergissmeinnicht

Nuphar sp.

Teichrose, alle Arten

Nymphaea alba L.

Weisse Seerose

Orchidaceae

Orchideengewächse, alle Arten

Paeonia officinalis L.

Pfingstrose

Papaver f. alpinum (aurantiacum,
sendtneri, occidentale)

Alpen-Mohn, alle Arten

Paradisea liliastrum (L.) Bertol.

Trichterlilie, Paradieslilie

Pulsatilla vulgaris Mill.

Gewöhnliche Küchenschelle

Saxifraga hirculus L.

Goldblumiger Steinbrech

Sempervivum grandiflorum Haw.

Gaudins Hauswurz

Sempervivum wulfenii Mert. & W.D.J. Koch

Wulfens Hauswurz

Silene coronaria (L.) Desr.

Kranzrade

Sisymbrium supinum L.

Niederliegende Rauke

Sorbus domestica L.

Speierling, Sperberbaum

Trapa natans L.

Wassernuss

Trifolium saxatile All.

Stein-Klee

Tulipa sp.

Tulpe, alle Arten

Typha minima Hoppe

Kleiner Rohrkolben

Typha shuttleworthii W. D. J. Koch&Sond.

Shuttleworths Rohrkolben

Pteridophyta

Farne

Adiantum capillus-veneris L.

Venushaar

Botrychium sp. (ausgenommen
B. lunaria)

Traubenfarn, alle Arten ausser Gemeiner Mondraute

Marsilea quadrifolia L.

Kleefarn

Matteuccia struthiopteris (L.) Tod.

Straussfarn

Phyllitis scolopendrium (L.) Newman

Hirschzunge

Polystichum braunii (Spenn.) Fée

Alex. Brauns Schildfarn

Polystichum setiferum (Forssk.) Woyn.

Borstiger Schildfarn

Bryophyta

Moose

Barbula asperifolia Mitt.

Breutelia chrysocoma (Hedw.) Lindb.

Goldschopfmoos

Bryum versicolor B. & S.

ein Birnmoos

Drepanocladus vernicosus (Mitt.)
Warnst.

ein Sichelmoos

Frullania parvistipula Steph.

ein Sack-Lebermoos

Leucobryum glaucum aggr.

Weissmoos, “Klumpenmoos“

Phaeoceros laevis ssp. carolinianus (Michx.) Prosk.

Gelbhornmoos

Riccia breidleri Steph.

Breidlers Stern-Lebermoos

Ricciocarpos natans (L.) Corda

Schwimm-Lebermoos

Sphagnum sp.

Torfmoose od. Bleichmoose, alle Arten

Tayloria rudolphiana (Garov.) B.,
S. & G.

Rudolphs Trompetenmoos

Lichenes

Grossflechten

Gyalecta ulmi (Sw.) Zahlbr.

Heterodermia sp.

alle Arten

Hypotrachina laevigata (Sm.) Hale

Leptogium burnetiae Dodge

Leptogium hildenbrandii (Garov.) Nyl.

Lobaria sp.

Lungenflechte, alle Arten

Nephroma expallidum (Nyl.) Nyl.

Nephroma laevigatum Ach.

Parmotrema reticulatum (Taylor) Choisy

Parmotrema stuppeum (Taylor) Hale

Peltigera hymenina (Ach.) Delise

Ramalina dilacerata (Hoffm.) Hoffm.

Ramalina roesleri (Hochst. ex Schaerer) Hue

Sphaerophorus globosus (Hudson) Vainio

Sphaerophorus melanocarpus (Sw.) DC.

Squamarina lentigera (Weber) Poelt

Stereocaulon sp.

alle Arten

Sticta sp.

Grübchenflechten, alle Arten

Usnea cornuta (Körber)

Usnea glabrata (Ach.) Vainio

Usnea longissima Ach.

Engelshaarflechte

Usnea wasmuthii (Räsänen)

Basidiomycetes

Grosspilze

Boletus regius Krombholz

Echter Königsröhrling

Clavaria zollingeri Léveille

Amethystfarbige Keule

Hygrocybe calyptraeformis (Berk. & Br.) Fayod

Rosaroter Saftling

Lariciformes officinalis (Vill.: Fr.)
Kotl. & Pouz.

Lärchen-Baumschwamm

Lyophyllum favrei Haller & Haller

Gelbblättriger Karminschwärzling

Pluteus aurantiorugosus (Trog.) Sacc.

Orangeroter Dachpilz

Sarcodon joeides (Pass.) Pat.

Violettfleischiger Braunsporstacheling

Squamanita schreieri Imbach

Gelber Schuppenwulstling

Suillus plorans (Roll.) Sing.

Arven-Röhrling

Tricholoma caligatum (Viv.) Rick.

Krokodil-Ritterling

Tricholoma colossum (Fr.) Quélet

Riesen-Ritterling

Verpa conica Swartz ex Pers.
(=V. digitaliformis)

Fingerhut-Verpel

Anhang 3 85

85 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).

(Art. 20 Abs. 2)

Liste der geschützten Tiere

wissenschaftlich

deutsch

Invertebrata

Wirbellose

Mollusca

Weichtiere (Schnecken, Muscheln)

Charpentieria thomasiana (Pini)

Studers Schliessmundschnecke

Tandonia nigra (K. Pfeiffer)

Schwarzer Kielschnegel

Trichia biconica (Eder)

Nidwaldner Haarschnecke

Unio crassus Philipsson

Kleine Flussmuschel, Gemeine Bach­-
muschel

Unio mancus Lamarck

Südliche Malermuschel

Zoogenetes harpa (Say)

Harfenschnecke

Insecta

Insekten

Odonata

Libellen

Aeshna caerulea Ström.

Alpen-Mosaikjungfer

Aeshna subarctica Walker

Hochmoor-Mosaikjungfer

Boyeria irene Fonsc.

Boyeria

Calopteryx virgo meridionalis Selys

Südliche Prachtlibelle

Ceriagrion tenellum Villers

Späte Adonislibelle

Coenagrion lunulatum Charp.

Mond-Azurjungfer

Coenagrion mercuriale Charp.

Helm-Azurjungfer

Epitheca bimaculata Charp.

Zweifleck

Gomphus simillimus Selys

Gelbe Keiljungfer

Gomphus vulgatissimus L.

Gemeine Keiljungfer

Lestes dryas Kirby

Glänzende Binsenjungfer

Leucorrhinia albifrons Burm.

Oestliche Moosjungfer

Leucorrhinia caudalis Charp.

Zierliche Moosjungfer

Leucorrhinia pectoralis Charp.

Grosse Moosjungfer

Nehalennia speciosa Charp.

Zwerglibelle

Onychogomphus forcipatus L.

Kleine Zangenlibelle

Onychogomphus uncatus Charp.

Grosse Zangenlibelle

Ophiogomphus cecilia Fourc.

Grüne Keiljungfer

Oxygastra curtisii Dale

Gekielte Smaragdlibelle

Sympecma braueri Bianchi

Sibirische Winterlibelle

Sympetrum depressiusculum Selys

Sumpf-Heidelibelle

Sympetrum flaveolum L.

Gefleckte Heidelibelle

Mantodea

Fangschrecken

Mantis religiosa L.

Gottesanbeterin

Orthoptera

Geradflügler (Heuschrecken, Grillen)

Aiolopus thalassinus (Fabr.)

Grüne Strandschrecke

Calliptamus italicus (L.)

Italienische Schönschrecke

Calliptamus siciliae Ramme

Provence-Schönschrecke

Chrysochraon keisti Nadig

Schweizer Goldschrecke

Epacromius tergestinus (Charp.)

Fluss-Strandschrecke

Ephippiger ephippiger vitium Serville

Steppen-Sattelschrecke

Locusta migratoria cinerascens (Fabr.)

Wanderheuschrecke

Oedaleus decorus (Germar6)

Kreuzschrecke

Oedipoda caerulescens (L.)

Blauflügelige Ödlandschrecke

Oedipoda germanica (Latr.)

Rotflügelige Ödlandschrecke

Pachytrachis striolatus (Fieber)

Gestreifte Südschrecke

Pholidoptera littoralis insubrica Nadig

Fiebers Strauchschrecke

Platycleis tessellata (Charp.)

Braunfleckige Beissschrecke

Polysarcus denticauda (Charp.)

Gemeine Wanstschrecke

Psophus stridulus (L.)

Rotflügelige Schnarrschrecke

Saga pedo (Pallas)

Steppen-Sägeschrecke

Sphingonotus caerulans (L.)

Blauflügelige Sandschrecke

Stethophyma grossum (L.)

Sumpfschrecke

Tettigonia caudata (Charp.)

Östliches Heupferd

Neuroptera, Ascalaphidae

Netzflügler

Libelloides sp.

Schmetterlingshafte, beide Arten

Lepidoptera, Papilionidea

Tagfalter

Arethusana arethusa Denis & Schiff.

Rotbindensamtfalter

Chazara briseis L.

Felsenfalter

Coenonympha hero L.

Waldwiesenvögelchen

Coenonympha oedippus Fabr.

Moorwiesenvögelchen

Erebia christi Raetzer

Raetzers Mohrenfalter

Erebia nivalis Lorkovic & de Lesse

Erebia sudetica Staudinger

Sudeten-Mohrenfalter

Eurodryas aurinia aurinia Rott.

Skabiosenscheckenfalter, collin-montan

Iolana iolas (Ochs.)

Blasenstrauchbläuling

Limenitis populi L.

Grosser Eisvogel

Lopinga achine Scop.

Gelbringfalter, Bacchantin

Lycaeides argyrognomon Bergstr.

Kronwicken- oder Gemeiner Bläuling

Lycaena dispar Haworth

Grosser Feuerfalter, Ampferfeuerfalter

Maculinea alcon (Denis & Schiff.)

Lungenenzian Bläuling

Maculinea arion L.

Schwarzgefleckter Bläuling,
Quendel-Ameisenbläuling

Maculinea nausithous Bergstr.

Schwarzblauerbläuling, Dunkler Moor­bläuling

Maculinea teleius Bergstr.

Grosser Moorbläuling, Heller Wiesen­knopf-Ameisenbläuling

Mellicta britomartis Assmann

Östlicher Scheckenfalter

Mellicta deione Dup.

Parnassius apollo L.

Apollofalter

Parnassius mnemosyne L.

Schwarzer Apollofalter

Lepidoptera, Hesperioidea

Dickkopffalter

Carcharodus baeticus Rambur

Andorn-Dickkopffalter

Pyrgus cirsii Rambur

Spätsommer-Würfelfalter

Lepidoptera, Sphingidae

Schwärmer (Nachtfalter)

Hyles hippophaes Esper

Sanddorn-, Kreuzdornschwärmer

Proserpinus proserpina Pallas

Nachtkerzen-, Kleiner Oleanderschwär­mer

Lepidoptera, Lasiocampidae

Glucken, Wollspinner (Nachtfalter)

Eriogaster catax L.

Heckenwollafter, Heckenwollspinner

Coleoptera, Carabidae

Laufkäfer

Abax oblongus Dej.

Calosoma inquisitor (L.)

Kleiner Puppenräuber

Calosoma sycophanta (L.)

Grosser Puppenräuber

Carabus creutzeri Fabr.

Cychrus cordicollis Chaud.

Cymindis variolosa (Fabr.)

Licinus cassideus (Fabr.)

Nebria crenatostriata Bassi

Platynus cyaneus (Dej.)

Poecilus kugelanni (Panz.)

Trechus laevipes Jeann.

Coleoptera, Dysticidae

Echte Schwimmkäfer

Graphoderus bilineatus (Geer)

Schmalbindiger Breitflügeltauchkäfer

Coleoptera, Buprestidae

Prachtkäfer

Anthaxia candens (Panz.)

Anthaxia hungarica (Scop.)

Anthaxia manca (L.)

Chalcophora mariana (L.)

Marienprachtkäfer

Coroebus florentinus (Herbst)

Coroebus undatus (Fabr.)

Dicerca aenea (L.)

Dicerca alni (Fischer)

Dicerca berolinensis (Herbst)

Dicerca furcata (Thunberg)

Dicerca moesta (Fabr.)

Eurythyrea austriaca (L.)

Eurythyrea micans (Fabr.)

Eurythyrea quercus (Hbst.)

Poecilonota variolosa (Paykull)

Scintillatrix dives (Guillebeau)

Scintillatrix mirifica (Mulsant)

Scintillatrix rutilans (Fabr.)

Coleoptera, Scarabaeidae

Blatthornkäfer

Oryctes nasicornis (L.)

Nashornkäfer

Osmoderma eremita (Scop.)

Eremit

Polyphylla fullo (L.)

Walker

Coleoptera, Lucanidae

Hirschkäfer

Lucanus cervus (L.)

Hirschkäfer, Hornschröter

Coleoptera, Cerambycidae

Bockkäfer

Akimerus schaefferi (Laich.)

Cerambyx cerdo L.

Eichenheldbock, Eichenspiessbock

Cerambyx miles Bonelli

Corymbia cordigera (Fuesslins)

Dorcadion aethiops (Scop.)

Dorcadion fuliginator (L.)

Grasbock, Erdbock

Dorcatypus tristis (L.)

Ergates faber (L.)

Mulmbock

Lamia textor (L.)

Weberbock

Lepturobosca virens (L.)

Mesosa curculionoides (L.)

Morimus asper Sulzer

Necydalis major L.

Necydalis ulmi Chevrolat

Pachyta lamed (L.)

Pedostrangalia revestita (L.)

Plagionotus detritus (L.)

Purpuricenus kaehleri (L.)

Blutbock, Purpurbock

Rhamnusium bicolor (Schrank)

Rosalia alpina (L.)

Alpenbock

Saperda octopunctata (Scop.)

Saperda perforata (Pallas)

Saperda punctata (L.)

Saperda similis Laich.

Tragosoma depsarium (L.)

Zottenbock

Hymenoptera, Formicidae

Hautflügler

Formica s.str. (rufa, aquilonia, lugubris, paralugubris, polyctena, pratensis,
truncorum)

hügelbildende Rote Waldameisen (Formica rufa-Gruppe)

Polyergus rufescens (Latr.)

Amazon-Ameise

Vertebrata

Wirbeltiere

Amphibia

alle Amphibien (Frösche, Unken,
Kröten, Salamander, Molche)

Reptilia

alle Reptilien (Sumpfschildkröte,
Schlangen, Eidechsen, Blindschleichen)

Mammalia

Säugetiere

Insectivora

Insektenfresser

Crocidura leucodon (Hermann)

Feldspitzmaus

Crocidura suaveolens (Pallas)

Gartenspitzmaus

Neomys anomalus Cabrera

Sumpfspitzmaus

Neomys fodiens Pennant

Wasserspitzmaus

Rodentia

Nagetiere

Dryomys nitedula (Pallas)

Baumschläfer

Micromys minutus (Pallas)

Zwergmaus

Muscardinus avellanarius L.

Haselmaus

Chiroptera

alle Fledermäuse

Anhang 4 86

86 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 19. Juni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869, 2001 1662).

(Art. 20 Abs. 4)

Liste der kantonal zu schützenden Arten

Pflanzenarten

wissenschaftlich

deutsch

Angiospermae

Blütenpflanzen

Bromus grossus DC.

Dickährige Trespe

Caldesia parnassifolia (L.) Parl.

Caldesie

Najas flexilis (Willd.) Rostk. & W.L.E. Schmidt

Biegsames Nixenkraut

Bryophyta

Moose
(Laub-, Leber- und Hornmoose)

Andreaea blyttii Schimp. ssp. angustata (Limpr.) Schultze-Mot. (=A. heinemannii)

Blytts Klaffmoos

Andreaea rothii Web. & Mohr

Roths Klaffmoos

Atractylocarpus alpinus (Milde) Lindb.

Barbula rigidula ssp. verbana (Nich.&Dix.) Podp.

Bryum argenteum ssp. veronense (De Not.) Amann

(Silber-)Birnmoos

Buxbaumia viridis (Lam. & DC.)
Moug. & Nestl.

Grünes Koboldmoos

Dicranum viride (Sull. & Lesq.) Lindb.

Grünes Besenmoos, Gabelzahnmoos

Distichophyllum carinatum Dix. & Nich.

Gekieltes Zweizeilblattmoos

Frullania cesatiana De Not.

ein Sack-Lebermoos

Hypnum sauteri Schimp.

ein Schlafmoos

Jamesoniella undulifolia (Nees) K. Müll.

Mannia triandra (Scop.) Grolle

ein Zwerglungenmoos

Meesia longiseta Hedw.

ein Zeilenmoos («Schwanenhalsmoos»)

Orthotrichum rogeri Brid.

Rogers Kapuzenmoos

Orthotrichum scanicum Grönv.

ein Kapuzenmoos

Pseudoleskea artariae Thér.

Pyramidula tetragona (Brid.) Brid.

Viereckiges Pyramidenmoos

Scapania helvetica Gott.

ein Spaten-Lebermoos

Scapania massalongi (K. Müll.) K. Müll.

Massalongs Spatenmoos

Scapania scapanioides (Mass.) Grolle

ein Spaten-Lebermoos

Seligeria austriaca Schauer

ein Zwergmoos

Seligeria carniolica (Breidl. & Beck) Nyh.

ein Zwergmoos

Tetrodontium ovatum (Funck) Schwaegr.

Ulota rehmannii Jur. ssp. macrospora (Bauer & Warnst.) Podp.
(=U. macrospora)

ein Krausblattmoos

Tierarten

Annelida

Ringelwürmer

Hirudo officinalis L.

Blutegel

Mollusca

Weichtiere (Schnecken, Muscheln)

Helix pomatia L.

Weinbergschnecke

Mammalia

Säugetiere

Insectivora

Insektenfresser

Erinaceus europaeus L.

Igel

Soricidae, sp.

Spitzmäuse, alle Arten

Rodentia

Nagetiere

Gliridae, sp.

Schläfer, alle Arten

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