Bei grossen Gesetzen wie OR und ZGB kann dies bis zu 30 Sekunden dauern

4. Abschnitt: Rechtsmittelverfahren

Art. 130 262  

1 Für das Rechts­mit­tel­ver­fah­ren gel­ten die all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge.263

2 Das Be­schwer­de­recht rich­tet sich nach dem je­weils in der Sa­che an­wend­ba­ren Bun­des­recht. Zur Be­schwer­de be­rech­tigt sind auch die be­trof­fe­nen Kan­to­ne und Ge­mein­den.

262 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 46 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

263 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 46 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

5. Abschnitt: Ausserbetriebnahme von militärischen Immobilien264

264 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 6015; BBl 2009 5917).

Art. 130a Zuständigkeit  

1 Das VBS re­gelt die Aus­ser­be­trieb­nah­me von Im­mo­bi­li­en des Bun­des, die nicht mehr für mi­li­tä­ri­sche Zwe­cke be­nö­tigt wer­den.

1bis Es spricht sich mit den Kantons- und Gemeindebehörden ab.265

2 Es schliesst die für die Aus­ser­be­trieb­nah­me not­wen­di­gen Ver­trä­ge ab.

265 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4277, 2017 2297; BBl 2014 6955).

Art. 130b Vorrang beim Verkauf  

1 Beim Ver­kauf von nicht mehr be­nö­tig­ten mi­li­tä­ri­schen Im­mo­bi­li­en sind vor­ran­gig die Kan­to­ne und Ge­mein­den zu be­rück­sich­ti­gen.

2 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

4. Kapitel: Leistungen der Gemeinden und der Einwohner

Art. 131 Unterkunft für die Truppe  

1 Ge­mein­den und Ein­woh­ner sind ver­pflich­tet, den Trup­pen und Ar­mee­tie­ren Un­ter­kunft zu ge­wäh­ren.

2 Sie wer­den da­für vom Bund an­ge­mes­sen ent­schä­digt.

Art. 132 Lokale; Anschlagstellen  

Die Ge­mein­den stel­len un­ent­gelt­lich zur Ver­fü­gung:

a.266
die Lo­ka­le und An­la­gen für die Ori­en­tie­rungs­ver­an­stal­tun­gen;
b.
die Wacht- und Ar­rest­lo­ka­le;
c.
die Plät­ze und Lo­ka­le für die Mo­bil­ma­chung;
d.
die Be­samm­lungs- und Park­plät­ze für die Trup­pe;
e.
die An­schlag­stel­len für Auf­ge­bots­pla­ka­te und an­de­re Mit­tei­lun­gen der Mi­li­tär­be­hör­den.

266 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 6015; BBl 2009 5917).

Art. 133 Schiessanlagen  

1 Die Ge­mein­den sor­gen da­für, dass die Schiess­an­la­gen, die für die aus­ser­dienst­li­chen mi­li­tä­ri­schen Schiess­übun­gen so­wie die ent­spre­chen­de Tä­tig­keit der Schiess­ver­ei­ne be­nö­tigt wer­den, un­ent­gelt­lich zur Ver­fü­gung ste­hen. Die Schiess­an­la­gen sind der Trup­pe ge­gen Ent­schä­di­gung für Schiess­übun­gen zur Ver­fü­gung zu stel­len.

2 Das VBS kann den Ge­mein­den für die Er­rich­tung von Schiess­an­la­gen das Ent­eig­nungs­recht nach dem EntG267 er­tei­len, so­fern ih­nen die­se Mög­lich­keit nicht auf­grund des kan­to­na­len Rechts zu­steht.

3 Das VBS er­lässt Vor­schrif­ten über La­ge, Bau und Be­trieb von Schiess­an­la­gen für das Schiess­we­sen aus­ser Dienst so­wie über die zu­las­ten der Schiess­ver­ei­ne ge­hen­den Ein­rich­tun­gen. Es be­rück­sich­tigt da­bei die Be­dürf­nis­se der Si­cher­heit, des Um­welt­schut­zes so­wie des Na­tur- und Hei­mat­schut­zes.

Art. 134 Benützung von Privatgrund  

1 Die Grund­be­sit­zer sind ver­pflich­tet, die Be­nüt­zung ih­res Lan­des zu mi­li­tä­ri­schen Übun­gen zu ge­stat­ten.

2 Für den da­durch ent­ste­hen­den Scha­den leis­tet der Bund Er­satz nach Mass­ga­be der Ar­ti­kel 135–143. …268

268 Zwei­ter Satz auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 2002, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3957; BBl 2002 858).

5. Kapitel: Haftung für Schäden

Art. 135 Schaden infolge dienstlicher Tätigkeit  

1 Der Bund haf­tet oh­ne Rück­sicht auf das Ver­schul­den für den Scha­den, den An­ge­hö­ri­ge der Ar­mee oder die Trup­pe Drit­ten wi­der­recht­lich zu­fü­gen:

a.
durch ei­ne be­son­ders ge­fähr­li­che mi­li­tä­ri­sche Tä­tig­keit; oder
b.
in Aus­übung ei­ner an­dern dienst­li­chen Tä­tig­keit.

2 Er haf­tet nicht, so­fern er be­weist, dass der Scha­den durch hö­he­re Ge­walt oder durch Ver­schul­den der ge­schä­dig­ten oder ei­ner drit­ten Per­son ver­ur­sacht wor­den ist.

3 Bei Tat­be­stän­den, die un­ter an­de­re Haf­tungs­be­stim­mun­gen fal­len, rich­tet sich die Haf­tung des Bun­des nach die­sen Be­stim­mun­gen.

4 Ge­gen­über den An­ge­hö­ri­gen der Ar­mee, die den Scha­den ver­ur­sacht ha­ben, steht den Ge­schä­dig­ten kein An­spruch zu.

Art. 136 Schaden infolge ausserdienstlicher Tätigkeit  

Der Bund haf­tet für nicht ver­meid­ba­re Land- und Sach­schä­den, die in di­rek­tem Zu­sam­men­hang mit der aus­ser­dienst­li­chen Tä­tig­keit der Trup­pe oder mi­li­tä­ri­scher Ver­bän­de oder Ver­ei­ne ste­hen, so­weit sie nicht ver­sicher­bar sind.

Art. 137 Eigentum der Angehörigen der Armee  

1 Die An­ge­hö­ri­gen der Ar­mee müs­sen für Ver­lust und Be­schä­di­gung ih­res Ei­gen­tums selbst auf­kom­men. Der Bund rich­tet ih­nen ei­ne an­ge­mes­se­ne Ent­schä­di­gung aus, wenn der Scha­den durch einen dienst­li­chen Un­fall oder un­mit­tel­bar durch die Aus­füh­rung ei­nes Be­fehls ent­stan­den ist.

2 Bei Selbst­ver­schul­den kann die Ent­schä­di­gung an­ge­mes­sen her­ab­ge­setzt wer­den. Da­bei wird be­rück­sich­tigt, ob die Mit­nah­me oder Ver­wen­dung des pri­va­ten Ge­gen­stan­des dienst­lich ge­bo­ten war.

Art. 138 Rückgriff nach Entschädigung  

Hat der Bund ei­ne Ent­schä­di­gung ge­leis­tet, so steht ihm der Rück­griff auf die An­ge­hö­ri­gen der Ar­mee zu, die den Scha­den vor­sätz­lich oder grob­fahr­läs­sig ver­ur­sacht ha­ben.

Art. 139 Haftung der Angehörigen der Armee  

1 Die An­ge­hö­ri­gen der Ar­mee haf­ten für den Scha­den, den sie dem Bund durch vor­sätz­li­che oder grob­fahr­läs­si­ge Ver­let­zung ih­rer Dienst­pflicht un­mit­tel­bar zu­fü­gen.

2 Sie sind für ih­re per­sön­li­che Aus­rüs­tung so­wie für das ih­nen im Dienst an­ver­trau­te Ma­te­ri­al ver­ant­wort­lich und haf­ten für de­ren Ver­lust und Be­schä­di­gung. Sie haf­ten nicht, wenn sie nach­wei­sen, dass sie den Scha­den we­der durch vor­sätz­li­che noch durch grob­fahr­läs­si­ge Ver­let­zung ih­rer Dienst­pflicht ver­ur­sacht ha­ben. In glei­cher Wei­se haf­ten die An­ge­hö­ri­gen der Ar­mee, die für die Or­ga­ni­sa­ti­on des Ma­te­ri­al­diens­tes oder der Ma­te­ri­al­kon­trol­le ver­ant­wort­lich sind.

3 Die Rech­nungs­füh­rer und -füh­re­rin­nen und die sie kon­trol­lie­ren­den Or­ga­ne sind für den Kom­missa­ri­ats­dienst, die ih­nen an­ver­trau­ten Gel­der und de­ren vor­schrifts­ge­mäs­se Ver­wen­dung ver­ant­wort­lich und haf­ten für Scha­den in die­sen Be­rei­chen. Sie haf­ten nicht, wenn sie nach­wei­sen, dass sie den Scha­den we­der durch vor­sätz­li­che noch durch grob­fahr­läs­si­ge Ver­let­zung ih­rer Dienst­pflicht ver­ur­sacht ha­ben.

Art. 140 Haftung der Formationen  

1 Die For­ma­tio­nen sind für das ih­nen über­ge­be­ne Ar­mee­ma­te­ri­al ver­ant­wort­lich. Sie haf­ten für Ver­lust und Be­schä­di­gung, wenn die da­für Ver­ant­wort­li­chen nicht fest­ge­stellt wer­den kön­nen. Da­ge­gen haf­ten sie nicht, wenn sie nach­wei­sen, dass kein schuld­haf­tes Ver­hal­ten ih­rer An­ge­hö­ri­gen vor­liegt.269

2 Zur De­ckung des Scha­dens kann ein Sold­ab­zug vor­ge­nom­men wer­den.

269 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 6015; BBl 2009 5917).

Art. 141 Haftungsgrundsätze  

1 Die Ar­ti­kel 42, 43 Ab­satz 1, 44 Ab­satz 1, 45–47, 49, 50 Ab­satz 1 und 51–53 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts270 gel­ten sinn­ge­mä­ss.

2 Bei der Fest­set­zung der Ent­schä­di­gun­gen, wel­che die An­ge­hö­ri­gen der Ar­mee leis­ten müs­sen, wer­den aus­ser­dem die Art des Diens­tes so­wie die mi­li­tä­ri­sche Füh­rung und die fi­nan­zi­el­len Ver­hält­nis­se der Haf­ten­den an­ge­mes­sen be­rück­sich­tigt.

3 Bei der Fest­set­zung der Ent­schä­di­gung, die For­ma­tio­nen leis­ten müs­sen, wer­den aus­ser­dem die Art des Diens­tes und die be­son­de­ren Um­stän­de an­ge­mes­sen be­rück­sich­tigt.

Art. 142 Verfahrensbestimmungen 271  

1 Das Ver­fah­ren rich­tet sich nach dem Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­setz272. Die Kos­ten des ers­tin­stanz­li­chen Ver­fah­rens wer­den vom Bund ge­tra­gen; Ba­raus­la­gen kön­nen je­doch der un­ter­lie­gen­den Par­tei auf­er­legt wer­den.

2 Über die Haf­tung der For­ma­tio­nen (Art. 140) wird in ei­nem ver­ein­fach­ten Ver­fah­ren ent­schie­den.

3 Der Bun­des­rat be­zeich­net die Be­hör­den, die für die ers­tin­stanz­li­che Be­ur­tei­lung strei­ti­ger ver­wal­tungs- und ver­mö­gens­recht­li­cher An­sprü­che des Bun­des oder ge­gen den Bund nach die­sem Ge­setz zu­stän­dig sind.

4 Die Ent­schei­de die­ser Be­hör­den kön­nen mit Be­schwer­de an das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt wei­ter­ge­zo­gen wer­den.273

271 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 4. Okt. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3957; BBl 2002 858).

272 SR 172.021

273 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 6015; BBl 2009 5917).

Art. 143 Verjährung 274  

1 Der Scha­den­er­satz­an­spruch ge­gen­über dem Bund ver­jährt nach den Be­stim­mun­gen des Ob­li­ga­tio­nen­rechts275 über die un­er­laub­ten Hand­lun­gen. Als Kla­ge im Sin­ne von Ar­ti­kel 135 Zif­fer 2 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts gilt auch die schrift­li­che Gel­tend­ma­chung des Scha­den­er­satz­an­spruchs beim VBS.

2 Der An­spruch des Bun­des ge­gen­über An­ge­hö­ri­gen der Ar­mee so­wie For­ma­tio­nen ver­jährt in­nert drei Jah­ren, nach­dem der Bund vom Scha­den und von der er­satz­pflich­ti­gen Per­son Kennt­nis er­hal­ten hat, je­den­falls aber mit Ab­lauf von zehn Jah­ren, vom Ta­ge an ge­rech­net, an wel­chem das schä­di­gen­de Ver­hal­ten er­folg­te oder auf­hör­te.

3 Hat die er­satz­pflich­ti­ge Per­son durch ihr schä­di­gen­des Ver­hal­ten ei­ne straf­ba­re Hand­lung be­gan­gen, so ver­jährt der An­spruch des Bun­des frü­he­s­tens mit Ein­tritt der straf­recht­li­chen Ver­fol­gungs­ver­jäh­rung. Tritt die­se in­fol­ge ei­nes ers­tin­stanz­li­chen Stra­f­ur­teils nicht mehr ein, so ver­jährt der An­spruch frü­he­s­tens mit Ab­lauf von drei Jah­ren seit Er­öff­nung des Ur­teils.

4 Der Rück­griffs­an­spruch des Bun­des ge­gen­über An­ge­hö­ri­gen der Ar­mee ver­jährt in­nert drei Jah­ren seit der An­er­ken­nung oder der rechts­kräf­ti­gen Fest­stel­lung der Scha­den­er­satz­pflicht des Bun­des, je­den­falls aber mit Ab­lauf von zehn Jah­ren, bei Tö­tung ei­nes Men­schen oder bei Kör­per­ver­let­zung mit Ab­lauf von zwan­zig Jah­ren, vom Ta­ge an ge­rech­net, an wel­chem das schä­di­gen­de Ver­hal­ten er­folg­te oder auf­hör­te.

274 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 6 des BG vom 15. Ju­ni 2018 (Re­vi­si­on des Ver­jäh­rungs­rechts), in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5343; BBl 2014 235).

275 SR 220

6. Kapitel: Aufgebote, Verschiebungen, Dispensationen und Urlaub 276

276 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4277, 2017 2297; BBl 2014 6955).

Art. 144 Aufgebote und Verschiebungen  

1 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über das Auf­ge­bot und über die Ver­schie­bung von Aus­bil­dungs­diens­ten.

2 Er be­zeich­net nach An­hö­rung der Kan­to­ne die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten des Bun­des und der Kan­to­ne, die über Ge­su­che um Ver­schie­bung der Re­kru­ten­schu­le und von Aus­bil­dungs­diens­ten ent­schei­den.277

3 Bund und Kan­to­ne sor­gen im Rah­men ih­rer Zu­stän­dig­kei­ten für die Ver­ein­bar­keit von zi­vi­ler Aus­bil­dung und der Re­kru­ten­schu­le so­wie den Aus­bil­dungs­diens­ten zur Er­lan­gung des Gra­des Wacht­meis­ter, Feld­wei­bel, Haupt­feld­wei­bel, Fou­ri­er oder Leut­nant.278

277 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 4. Okt. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3957; BBl 2002 858).

278 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4277, 2017 2297; BBl 2014 6955).

Art. 145 Dispensation und Urlaub 279  

Für die Er­fül­lung wich­ti­ger Auf­ga­ben in den zi­vi­len Be­rei­chen des Si­cher­heits­ver­bun­des Schweiz kön­nen Mi­li­tär­dienst­pflich­ti­ge vom As­sis­tenz- und vom Ak­tiv­dienst dis­pen­siert oder be­ur­laubt wer­den.

279 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4277, 2017 2297; BBl 2014 6955).

7. Kapitel: Bearbeitung von Personendaten280

280 Fassung gemäss Anhang Ziff. 2 des BG vom 3. Okt. 2008 über die militärischen Informationssysteme, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6617; BBl 2008 3213).

Art. 146 Militärische Informationssysteme 281  

Die Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten in In­for­ma­ti­ons­sys­te­men und beim Ein­satz von Über­wa­chungs­mit­teln der Ar­mee und der Mi­li­tär­ver­wal­tung wird im Bun­des­ge­setz vom 3. Ok­to­ber 2008282 über mi­li­tä­ri­sche und an­de­re In­for­ma­ti­ons­sys­te­me im VBS ge­re­gelt.

281 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des BG vom 17. Ju­ni 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2023 117; BBl 2021 3046).

282 SR 510.91

Art. 146a Befragungen zu wissenschaftlichen Zwecken 283  

Bei der Re­kru­tie­rung und im Ver­lauf der Aus­bil­dung kön­nen Stel­lungs­pflich­ti­ge und An­ge­hö­ri­ge der Ar­mee im Auf­trag des VBS zu wis­sen­schaft­li­chen Zwe­cken be­fragt wer­den. Der Per­sön­lich­keits- und der Da­ten­schutz sind da­bei zu wah­ren.

283 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4277, 2017 2297; BBl 2014 6955).

Art. 147148h  

Auf­ge­ho­ben

8. Kapitel: Gewerbliche Leistungen284

284 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 19. März 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 6015; BBl 2009 5917).

Art. 148i  

1 Die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten des VBS kön­nen Drit­ten ge­werb­li­che Leis­tun­gen er­brin­gen, wenn die­se Leis­tun­gen:

a.
mit den Haupt­auf­ga­ben der Ver­wal­tungs­ein­heit in ei­nem en­gen Zu­sam­men­hang ste­hen;
b.
die Er­fül­lung der Haupt­auf­ga­ben nicht be­ein­träch­ti­gen; und
c.
kei­ne be­deu­ten­den zu­sätz­li­chen sach­li­chen und per­so­nel­len Mit­tel er­for­dern.

2 Ge­werb­li­che Leis­tun­gen sind auf der Grund­la­ge ei­ner Kos­ten- und Leis­tungs­rech­nung zu min­des­tens kos­ten­de­cken­den Prei­sen zu er­brin­gen. Das VBS kann für be­stimm­te Leis­tun­gen Aus­nah­men vor­se­hen, wenn da­durch die Pri­vat­wirt­schaft in kei­ner Wei­se kon­kur­ren­ziert wird.

8a. Titel: Finanzielle Mittel für die Armee285

285 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4277, 2017 2297; BBl 2014 6955).

Art. 148j  

Die Bun­des­ver­samm­lung be­schliesst für je­weils vier Jah­re mit ein­fa­chem Bun­des­be­schluss den Zah­lungs­rah­men für die fi­nan­zi­el­len Mit­tel der Ar­mee.

Neunter Titel: Schlussbestimmungen

Art. 149 Verordnungen der Bundesversammlung 286  

Die Bun­des­ver­samm­lung er­lässt die Be­stim­mun­gen nach den Ar­ti­keln 29 Ab­satz 4 und 93 Ab­satz 2 so­wie er­gän­zen­de Be­stim­mun­gen über das Mi­li­tär­ver­wal­tungs­ver­fah­ren in der Form der Ver­ord­nung der Bun­des­ver­samm­lung.

286 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2022 725; BBl 2021 2198).

Art. 149a Massnahmen zur Friedensförderung 287  

Der Bun­des­rat kann Ein­rich­tun­gen und Ma­te­ri­al der Ar­mee für Mass­nah­men der in­ter­na­tio­na­len Frie­dens­för­de­rung zur Ver­fü­gung stel­len.288 Er kann für sol­che Mass­nah­men auch ju­ris­ti­sche Per­so­nen un­ter­stüt­zen, grün­den oder sich an sol­chen be­tei­li­gen.289

287 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. März 1998, in Kraft seit 1. März 1999 (AS 1999 1153; BBl 1998 679).

288 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 8 des BG vom 6. Okt. 2006 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und die Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen (NFA), in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5779; BBl2005 6029).

289 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4277, 2017 2297; BBl 2014 6955).

Art. 149b Politisches Controlling 290  

1 Der Bun­des­rat über­prüft pe­ri­odisch, ob die der Ar­mee ge­setz­ten Zie­le er­reicht wer­den; er er­stat­tet der Bun­des­ver­samm­lung Be­richt. Die zu­stän­di­gen par­la­men­ta­ri­schen Kom­mis­sio­nen be­stim­men Form und Ge­gen­stand der Be­richt­er­stat­tung.

2 Der Bun­des­rat kon­sul­tiert die zu­stän­di­gen par­la­men­ta­ri­schen Kom­mis­sio­nen, be­vor er grund­le­gen­de Än­de­run­gen in den Be­rei­chen der Aus­bil­dung, des Ein­sat­zes oder der Or­ga­ni­sa­ti­on der Ar­mee ein­führt.

290 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 3957; BBl 2002 858).

Art. 150 Ausführungsbestimmungen  

1 Der Bun­des­rat er­lässt die Aus­füh­rungs­ver­ord­nun­gen.

2 Er er­lässt die Dienst­re­gle­men­te; er um­schreibt dar­in na­ment­lich die Rech­te und Pflich­ten der An­ge­hö­ri­gen der Ar­mee.

3 Er kann das VBS er­mäch­ti­gen, zur Wah­rung der mi­li­tä­ri­schen Ge­heim­hal­tung Vor­schrif­ten zu er­las­sen.

4291

291 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 4. Okt. 2002 (AS 2003 3957; BBl 2002 858). Auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. 12 des In­for­ma­ti­ons­si­cher­heits­ge­set­zes vom 18. Dez. 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2022 232; 2023 650; BBl 2017 2953).

Art. 150a Abkommen über den Status von Angehörigen der Armee 292  

1 Der Bun­des­rat kann in­ter­na­tio­na­le Ab­kom­men zur Re­ge­lung der recht­li­chen und ad­mi­nis­tra­ti­ven Fra­gen ab­sch­lies­sen, die sich aus der zeit­wei­li­gen Ent­sen­dung von schwei­ze­ri­schen An­ge­hö­ri­gen der Ar­mee ins Aus­land oder dem zeit­wei­li­gen Auf­ent­halt von An­ge­hö­ri­gen aus­län­di­scher Ar­meen in der Schweiz er­ge­ben.

2 Da­bei kann er die fol­gen­den Be­rei­che ab­wei­chend vom gel­ten­den Recht re­geln:

a.
die Haf­tung im Scha­den­fall, wo­bei ei­ne ab­wei­chen­de Re­ge­lung die Rechts­stel­lung Pri­va­ter im In­land nicht be­ein­träch­ti­gen darf;
b.
die Zu­stän­dig­keit zur Ver­fol­gung straf­ba­rer Hand­lun­gen und dis­zi­pli­na­ri­scher Ver­stös­se;
c.
die Ein- und Aus­fuhr von Ma­te­ri­al und Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­den so­wie Heiz- und Treib­stof­fen aus­län­di­scher Trup­pen.

292 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 6. Okt. 2000, in Kraft seit 1. Sept. 2001 (AS 2001 2264; BBl 2000477).

Art. 151 Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
18. März 2016
293  

1 Der Bun­des­rat führt die Neu­ord­nung der Ar­mee ge­mä­ss der Än­de­rung vom 18. März 2016 in­ner­halb von längs­tens fünf Jah­ren nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung durch.

2 Wäh­rend die­ser Dau­er kann er aus zwin­gen­den Grün­den ab­wei­chen von den ge­setz­li­chen Be­stim­mun­gen über:

a.
die Al­ters­gren­zen für die Pflicht zur Teil­nah­me an der Re­kru­tie­rung (Art. 9 Abs. 2);
b.
die Al­ters­gren­zen für die Mi­li­tär­dienst­pflicht (Art. 13);
c.
die Höchst­zahl der Aus­bil­dungs­dienst­ta­ge (Art. 42 Abs. 2 und 3);
d.
die Ab­sol­vie­rung der Re­kru­ten­schu­le (Art. 49 Abs. 1);
e.
den Soll­be­stand der Ar­mee (Art. 1 der Ar­mee­or­ga­ni­sa­ti­on vom 18. März 2016294).

3 Er re­gelt für die­se Dau­er durch Ver­ord­nung die Aus­bil­dung und Or­ga­ni­sa­ti­on der Ar­mee so­wie de­ren Zu­sam­men­ar­beit und Ko­or­di­na­ti­on mit den an­de­ren Ak­teu­ren des Si­cher­heits­ver­bun­des Schweiz.

293 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 4277, 2017 2297; BBl 2014 6955).

294 SR 513.1; BBl 2014 6955

Art. 152 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens:295

An­hang Zif­fer 3: 1. Ju­li 1995
al­le üb­ri­gen Be­stim­mun­gen: 1. Ja­nu­ar 1996

295BRB vom 19. Ju­ni 1995

Anhang

Änderung und Aufhebung bisherigen Rechts

1. – 6.

296

296 Die Änderungen können unter AS 19954093konsultiert werden.

7. Bundesgesetz vom 12. April 1907 über die Militärorganisation297

297[BS 5 3; AS 1948 425; 1949 1491Art. 1–3, 5Bst. a–d; 1952 331 338 Art. 2; 19592035Art. 48 Abs. 2 Bst. d; 1961 231; 1968 73Ziff. I, III; 1970 43; 1972897Art. 15 Ziff. 3; 1975 11; 1979114Art. 72 Bst. e; 1984 1324; 1990 1882; 1991 857Anhang Ziff. 10 1412; 1992 288Anhang Ziff. 20, 2521Art. 55 Ziff. 3, 2392Ziff. I 2; 1993901Anhang Ziff. 5, 3043Anhang Ziff. 2; 1994 1622Art. 22 Abs. 2]

Aufgehoben

8.

298

298 Die Änderungen können unter AS 19954093konsultiert werden.

9. Beschluss der Bundesversammlung vom 12. Juni 1946 betreffend Festsetzung der an die Kantone für den Unterhalt und die Instandstellung der Bekleidung und persönlichen Ausrüstung zu leistenden Entschädigung299

299[BS 5291]

Aufgehoben

10. Beschluss der Bundesversammlung vom 28. Juni 1946 über die Ausrüstung des Heeres mit Schuhwerk300

300[BS 5299]

Aufgehoben

11. Bundesgesetz vom 24. Juni 1904 betreffend die Überwachung der Einführung und der Verwendung von Brieftauben301

301[BS 5377; AS 194943]

Aufgehoben

12. Bundesbeschluss vom 8. Dezember 1961 über den Militärdienst der Auslandschweizer und der Doppelbürger302

302[AS 19611151; 1986696; 19901882Anhang Ziff. 6]

Aufgehoben

13. – 15.

303

303 Die Änderungen können unter AS 19954093konsultiert werden.

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