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Verordnung
über die Waffen-, Schiess- und Übungsplätze
(Waffen- und Schiessplatzverordnung, VWS)

vom 22. November 2017 (Stand am 1. Januar 2018)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 124 Absatz 2 des Militärgesetzes vom 3. Februar 19951,

verordnet:

1

Art. 1 Gegenstand  

Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Nut­zung und die Ver­wal­tung der Waf­fen-, der Schiess- und der Übungs­plät­ze.

Art. 2 Begriffe  

1 Ein Waf­fen­platz be­steht aus Bau­ten, An­la­gen, Ein­rich­tun­gen und Ge­län­den für die Aus­bil­dung, die Un­ter­kunft, die Ver­pfle­gung und die Frei­zeit. Er dient vor­ran­gig der mi­li­tä­ri­schen Aus­bil­dung in Schu­len und Kur­sen so­wie dem Ein­satz der Ar­mee.

2 Schiess- und Übungs­plät­ze sind Ge­bie­te, in de­nen re­gel­mäs­sig Schiess­übun­gen oder an­de­re mi­li­tä­ri­sche Aus­bil­dun­gen durch­ge­führt wer­den. Sie kön­nen aus Stel­lungs- und Be­we­gungs­räu­men, Ziel­ge­bie­ten, Si­cher­heits­zo­nen, Un­ter­künf­ten und wei­te­ren In­fra­struk­tu­ren be­ste­hen.

3 Der Bun­des­rat be­zeich­net die Waf­fen­plät­ze so­wie die Schiess- und die Übungs­plät­ze im Sach­plan Mi­li­tär nach Ar­ti­kel 13 des Raum­pla­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 19792.

Art. 3 Militärische Belegung und Nutzung  

1 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Ver­tei­di­gung, Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport (VBS) steu­ert die mi­li­tä­ri­sche Be­le­gung der Aus­bil­dungs­in­fra­struk­tur zen­tral, um ei­ne wirt­schaft­li­che Aus­las­tung zu ge­währ­leis­ten.

2 Es be­zeich­net für je­den Waf­fen-, Schiess- und Übungs­platz einen Kom­man­dan­ten oder ei­ne Kom­man­dan­tin.

3 Der Kom­man­dant oder die Kom­man­dan­tin ist ver­ant­wort­lich für die vor­schrifts­ge­mäs­se mi­li­tä­ri­sche Nut­zung und die Si­cher­heit der je­wei­li­gen Aus­bil­dungs­in­fra­struk­tur. Er oder sie re­gelt die mi­li­tä­ri­sche Nut­zung im Waf­fen­platz­be­fehl und im Be­fehl für den Schiess- oder den Übungs­platz und ver­ant­wor­tet die Ko­or­di­na­ti­on der mi­li­tä­ri­schen Nut­zung und des Be­triebs auf dem ihm oder ihr zu­ge­wie­se­nen Platz. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 6 Ab­satz 2.

4 Er oder sie ist ers­te An­sprech­per­son für die Trup­pen­kom­man­dan­ten und ‑kom­man­dan­tin­nen, die Be­hör­den und Pri­va­te. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 6 Ab­satz 2.

Art. 4 Zivile Mitnutzung  

1 Es be­steht grund­sätz­lich kein An­spruch auf zi­vi­le Mit­nut­zung. So­fern es die mi­li­tä­ri­schen Be­dürf­nis­se er­lau­ben und die nö­ti­gen zi­vi­len Be­wil­li­gun­gen vor­lie­gen, kann das VBS zi­vi­le Mit­nut­zun­gen ge­gen Ent­schä­di­gung ver­ein­ba­ren. Die Prio­ri­tät der Mit­nut­zun­gen rich­tet sich nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 2 der Ver­ord­nung vom 5. De­zem­ber 20083 über das Im­mo­bi­li­en­ma­na­ge­ment und die Lo­gis­tik des Bun­des.

2 Bei kan­to­na­len Waf­fen­plät­zen gilt Ar­ti­kel 6 Ab­satz 2.

Art. 5 Sperrgebiete  

1 Sperr­ge­bie­te dür­fen von der Trup­pe nicht ge­nutzt wer­den. Als Sperr­ge­bie­te im Sin­ne die­ser Ver­ord­nung gel­ten:

a.
der Schwei­ze­ri­sche Na­tio­nal­park;
b.
die Hoch- und die Flach­moo­re, die Au­en von na­tio­na­ler Be­deu­tung und die eid­ge­nös­si­schen Jagd­bann­ge­bie­te.

2 Das VBS kann im Ein­ver­neh­men mit dem Bun­des­amt für Um­welt Ge­bie­te nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b als Ge­bie­te mit ein­ge­schränk­ter Nut­zung be­zeich­nen.

3 Ge­bie­te mit ein­ge­schränk­ter Nut­zung dür­fen von der Trup­pe nur un­ter Ein­hal­tung der ver­ein­bar­ten Auf­la­gen be­nützt wer­den.

Art. 6 Kantonale Waffenplätze  

1 Der Bund kann die kan­to­na­len Waf­fen­plät­ze ein­sch­liess­lich der Bau­ten, der An­la­gen, der Ein­rich­tun­gen und des Ge­län­des, die mi­li­tä­ri­schen Zwe­cken die­nen, ge­gen Ent­schä­di­gung nut­zen.

2 Für die kan­to­na­len Waf­fen­plät­ze schliesst das VBS Ver­trä­ge mit den Kan­to­nen ab, wel­che die mi­li­tä­ri­sche und die zi­vi­le Nut­zung, die Zu­stän­dig­kei­ten, den Be­trieb, die Ent­schä­di­gung und die ge­gen­sei­ti­gen Rech­te und Pflich­ten re­geln.

3 Die Kan­to­ne un­ter­hal­ten ih­re Waf­fen­plät­ze auf ei­ge­ne Kos­ten und sor­gen für den gu­ten Zu­stand der Bau­ten, der An­la­gen, der Ein­rich­tun­gen und des Ge­län­des.

Art. 7 Entschädigungsregelung  

1 Der Bund ent­schä­digt die Kan­to­ne für die Mie­te der kan­to­na­len Waf­fen­plät­ze mit ei­nem fes­ten Zins­satz von 3 Pro­zent des je­weils ak­tu­el­len Ge­bäu­de­ver­si­che­rungs­werts. Er leis­tet zu­sätz­lich einen Bei­trag für die Nut­zung und für die In­stand­hal­tung der Um­ge­bung der Waf­fen­plät­ze. Die Leis­tun­gen des Kan­tons für den Be­trieb wer­den se­pa­rat ent­schä­digt.

2 Der Zins­satz wird in Ab­hän­gig­keit des An­teils des Bun­des an den ge­sam­ten In­ves­ti­tio­nen um höchs­tens 0,5 Pro­zent er­höht oder ver­rin­gert.

3 Der Zins­satz wird al­le 10 Jah­re über­prüft und bei Be­darf neu fest­ge­legt.

Art. 8 Nicht bundeseigene Schiess- und Übungsplätze  

Bei nicht bun­des­ei­ge­nen Schiess- und Übungs­plät­zen wer­den die Nut­zung und der Be­trieb mit den Grund­ei­gen­tü­mern und -ei­gen­tü­me­rin­nen ver­trag­lich ge­re­gelt.

Art. 9 Vollzug  

Das VBS voll­zieht die­se Ver­ord­nung.

Art. 10 Aufhebung anderer Erlasse  

Die fol­gen­den Er­las­se wer­den auf­ge­ho­ben:

1.
die Waf­fen- und Schiess­platz­ver­ord­nung vom 26. Ju­ni 19964;
2.
die Waf­fen- und Schiess­platz­ver­ord­nung VBS vom 26. Ju­ni 19965.
Art. 11 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2018 in Kraft.

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