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Bundesgesetz
über Geoinformation
(Geoinformationsgesetz, GeoIG)

vom 5. Oktober 2007 (Stand am 1. Oktober 2009)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 60 Absatz 1, 63, 64, 75a und 122 Absatz 1
der Bundesverfassung1,
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 6. September 20062,

beschliesst:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zweck  

Die­ses Ge­setz bezweckt, dass Geo­da­ten über das Ge­biet der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft den Be­hör­den von Bund, Kan­to­nen und Ge­mein­den so­wie der Wirt­schaft, der Ge­sell­schaft und der Wis­sen­schaft für ei­ne brei­te Nut­zung, nach­hal­tig, ak­tu­ell, rasch, ein­fach, in der er­for­der­li­chen Qua­li­tät und zu an­ge­mes­se­nen Kos­ten zur Ver­fü­gung ste­hen.

Art. 2 Geltungsbereich  

1 Die­ses Ge­setz gilt für die Geo­ba­sis­da­ten des Bun­des­rechts.

2 Es gilt für an­de­re Geo­da­ten des Bun­des, so­weit das üb­ri­ge Bun­des­recht nichts an­de­res vor­schreibt.

3 Die Vor­schrif­ten für Geo­da­ten gel­ten sinn­ge­mä­ss auch für geo­lo­gi­sche Da­ten des Bun­des.

4 Das drit­te, vier­te und fünf­te Ka­pi­tel ge­hen ab­wei­chen­den Vor­schrif­ten in an­de­ren Bun­des­ge­set­zen vor.

Art. 3 Begriffe  

1 In die­sem Ge­setz be­deu­ten:

a.
Geo­da­ten: raum­be­zo­ge­ne Da­ten, die mit ei­nem be­stimm­ten Zeit­be­zug die Aus­deh­nung und Ei­gen­schaf­ten be­stimm­ter Räu­me und Ob­jek­te be­schrei­ben, ins­be­son­de­re de­ren La­ge, Be­schaf­fen­heit, Nut­zung und Rechts­ver­hält­nis­se;
b.
Geo­in­for­ma­tio­nen: raum­be­zo­ge­ne In­for­ma­tio­nen, die durch die Ver­knüp­fung von Geo­da­ten ge­won­nen wer­den;
c.
Geo­ba­sis­da­ten: Geo­da­ten, die auf ei­nem recht­set­zen­den Er­lass des Bun­des, ei­nes Kan­tons oder ei­ner Ge­mein­de be­ru­hen;
d.
ei­gen­tü­mer­ver­bind­li­che Geo­ba­sis­da­ten: Geo­ba­sis­da­ten, die al­le an ei­nem Grund­stück be­rech­tig­ten Per­so­nen recht­lich bin­den;
e.
be­hör­den­ver­bind­li­che Geo­ba­sis­da­ten: Geo­ba­sis­da­ten, die für Be­hör­den des Bun­des, der Kan­to­ne und der Ge­mein­den bei der Er­fül­lung ih­rer öf­fent­li­chen Auf­ga­ben recht­lich ver­bind­lich sind;
f.
Ge­o­re­fe­renz­da­ten: Geo­ba­sis­da­ten, die für wei­te­re Geo­da­ten als geo­me­tri­sche Grund­la­ge die­nen;
g.
Geo­me­ta­da­ten: for­ma­le Be­schrei­bun­gen der Merk­ma­le von Geo­da­ten, bei­spiels­wei­se von Her­kunft, In­halt, Struk­tur, Gül­tig­keit, Ak­tua­li­tät, Ge­nau­ig­keit, Nut­zungs­rech­ten, Zu­griffs­mög­lich­kei­ten oder Be­ar­bei­tungs­me­tho­den;
h.
Geo­da­ten­mo­del­le: Ab­bil­dun­gen der Wirk­lich­keit, wel­che Struk­tur und In­halt von Geo­da­ten sys­te­mu­n­ab­hän­gig fest­le­gen;
i.
Dar­stel­lungs­mo­del­le: Be­schrei­bun­gen gra­fi­scher Dar­stel­lun­gen zur Ver­an­schau­li­chung von Geo­da­ten (z.B. in Form von Kar­ten und Plä­nen);
j.
Geo­diens­te: ver­netz­ba­re An­wen­dun­gen, wel­che die Nut­zung von elek­tro­ni­schen Dienst­leis­tun­gen im Be­reich der Geo­da­ten ver­ein­fa­chen und Geo­da­ten in struk­tu­rier­ter Form zu­gäng­lich ma­chen.

2 Der Bun­des­rat kann in die­sem Ge­setz ver­wen­de­te Be­grif­fe nä­her aus­füh­ren und ge­stützt auf neue Er­kennt­nis­se in Wis­sen­schaft und Tech­nik so­wie in An­leh­nung an die in­ter­na­tio­na­le Ent­wick­lung an­pas­sen.

2. Kapitel: Grundsätze

1. Abschnitt: Qualitative und technische Anforderungen

Art. 4 Harmonisierung  

1 Die qua­li­ta­ti­ven und tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Geo­da­ten und Geo­me­ta­da­ten sind so fest­zu­le­gen, dass ein ein­fa­cher Aus­tausch und ei­ne brei­te Nut­zung mög­lich sind.

2 In­ter­na­tio­nal oder na­tio­nal an­er­kann­te Nor­men für Geo­da­ten und Geo­me­ta­da­ten sind in den Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten des Geo­in­for­ma­ti­ons­rechts so­weit mög­lich und fach­lich sinn­voll zu be­rück­sich­ti­gen.

Art. 5 Geobasisdaten des Bundesrechts  

1 Der Bun­des­rat legt in ei­nem Ka­ta­log die Geo­ba­sis­da­ten des Bun­des­rechts fest.

2 Er er­lässt Vor­schrif­ten über die qua­li­ta­ti­ven und tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Geo­ba­sis­da­ten des Bun­des­rechts, ins­be­son­de­re über:

a.
die geo­dä­ti­schen Be­zugs­sys­te­me und Be­zugs­rah­men;
b.
die Geo­da­ten­mo­del­le;
c.
die Dar­stel­lungs­mo­del­le;
d
den De­tail­lie­rungs­grad;
e.
die Qua­li­tät;
f.
das Er­he­ben und Nach­füh­ren;
g.
den Aus­tausch;
h.
die räum­li­che Ab­gren­zung.

3 Er kann das Bun­des­amt für Lan­des­to­po­gra­fie oder das fach­lich zu­stän­di­ge Amt er­mäch­ti­gen, tech­ni­sche Vor­schrif­ten für Geo­ba­sis­da­ten des Bun­des­rechts zu er­las­sen und fach­li­che Emp­feh­lun­gen ab­zu­ge­ben.

Art. 6 Geometadaten  

1 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die qua­li­ta­ti­ven und tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Geo­me­ta­da­ten, die sich auf Geo­ba­sis­da­ten be­zie­hen, ins­be­son­de­re über:

a.
den In­halt;
b.
die Da­ten­mo­del­le;
c.
den De­tail­lie­rungs­grad;
d.
die Qua­li­tät;
e.
das Er­he­ben und Nach­füh­ren;
f.
den Aus­tausch.

2 Er kann das Bun­des­amt für Lan­des­to­po­gra­fie oder das fach­lich zu­stän­di­ge Amt er­mäch­ti­gen, tech­ni­sche Vor­schrif­ten für Geo­me­ta­da­ten zu er­las­sen und fach­li­che Emp­feh­lun­gen ab­zu­ge­ben.

Art. 7 Geografische Namen  

1 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten zur Ko­or­di­na­ti­on der Na­men von Ge­mein­den, Ort­schaf­ten und Stras­sen. Er re­gelt die üb­ri­gen geo­gra­fi­schen Na­men, die Zu­stän­dig­kei­ten und das Ver­fah­ren so­wie die Kos­ten­tra­gung.

2 Der Bun­des­rat ent­schei­det in letz­ter In­stanz über Strei­tig­kei­ten aus der An­wen­dung von Ab­satz 1.

2. Abschnitt: Erheben, Nachführen und Verwalten

Art. 8 Zuständigkeit, Methodenfreiheit  

1 Die Ge­setz­ge­bung be­zeich­net die Stel­len, die für das Er­he­ben, Nach­füh­ren und Ver­wal­ten der Geo­ba­sis­da­ten zu­stän­dig sind. Feh­len ent­spre­chen­de Vor­schrif­ten, so liegt die Zu­stän­dig­keit bei der Fach­stel­le des Bun­des oder des Kan­tons, die für den Sach­be­reich zu­stän­dig ist, auf den sich die Geo­ba­sis­da­ten be­zie­hen.

2 Beim Er­he­ben und Nach­füh­ren von Geo­ba­sis­da­ten sind Dop­pel­spu­rig­kei­ten zu ver­mei­den.

3 Für das Er­he­ben und Nach­füh­ren von Geo­ba­sis­da­ten be­steht Me­tho­den­frei­heit, so­fern die Ver­gleich­bar­keit der Er­geb­nis­se ge­währ­leis­tet ist.

Art. 9 Gewährleistung der Verfügbarkeit  

1 Die für das Er­he­ben, Nach­füh­ren und Ver­wal­ten der Geo­ba­sis­da­ten zu­stän­di­ge Stel­le ge­währ­leis­tet de­ren nach­hal­ti­ge Ver­füg­bar­keit.

2 Der Bun­des­rat re­gelt für Geo­ba­sis­da­ten des Bun­des­rechts:

a.
die Art und Wei­se der Ar­chi­vie­rung;
b.
die Art und Pe­ri­odi­zi­tät der His­to­ri­sie­rung.

3. Abschnitt: Zugang und Nutzung

Art. 10 Grundsatz  

Geo­ba­sis­da­ten des Bun­des­rechts sind öf­fent­lich zu­gäng­lich und kön­nen von je­der Per­son ge­nutzt wer­den, so­fern kei­ne über­wie­gen­den öf­fent­li­chen oder pri­va­ten In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen.

Art. 11 Datenschutz  

Die Ar­ti­kel 1–11, 16–25, 27, 33, 36 und 37 des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 19923 über den Da­ten­schutz fin­den auf al­le Geo­ba­sis­da­ten des Bun­des­rechts An­wen­dung. Vor­be­hal­ten blei­ben ab­wei­chen­de Vor­schrif­ten nach den Ar­ti­keln 12 Ab­satz 2 Buch­sta­be c, 14 Ab­sät­ze 1 und 2 so­wie 32 Ab­satz 2 Buch­sta­be d des vor­lie­gen­den Ge­set­zes.

Art. 12 Nutzung  

1 Die für das Er­he­ben, Nach­füh­ren und Ver­wal­ten der Geo­ba­sis­da­ten zu­stän­di­ge Stel­le kann den Zu­gang zu Geo­ba­sis­da­ten des Bun­des­rechts so­wie de­ren Nut­zung und Wei­ter­ga­be von ei­ner Ein­wil­li­gung ab­hän­gig ma­chen. Die Ein­wil­li­gung wird er­teilt durch:

a.
Ver­fü­gung;
b.
Ver­trag;
c.
or­ga­ni­sa­to­ri­sche oder tech­ni­sche Zu­gangs­kon­trol­len.

2 Der Bun­des­rat er­lässt nä­he­re Vor­schrif­ten über:

a.
die zu­läs­si­ge Nut­zung und Wei­ter­ga­be;
b.
die Grund­zü­ge des Ver­fah­rens zur Ge­wäh­rung von Zu­gang und Nut­zung;
c.
die Pflich­ten der Nut­ze­rin­nen und Nut­zer, na­ment­lich hin­sicht­lich des Zu­gangs und des Da­ten­schut­zes bei der Nut­zung und Wei­ter­ga­be der Da­ten;
d.
das An­brin­gen von Quel­len­an­ga­ben und Warn­hin­wei­sen;
e.
die Aus­nah­men vom Er­for­der­nis der Ein­wil­li­gung.
Art. 13 Geodienste  

1 Der Bun­des­rat be­stimmt die Geo­diens­te von na­tio­na­lem In­ter­es­se und legt de­ren Min­dest­be­stand fest.

2 Er er­lässt für die­se Geo­diens­te Vor­schrif­ten über die qua­li­ta­ti­ven und tech­ni­schen An­for­de­run­gen im Hin­blick auf ei­ne op­ti­ma­le Ver­net­zung.

3 Er re­gelt die sach­be­reichs­über­grei­fen­den Geo­diens­te.

4 Er kann vor­schrei­ben, dass be­stimm­te Geo­ba­sis­da­ten des Bun­des­rechts al­lein oder in Ver­bin­dung mit an­de­ren Da­ten im Ab­ruf­ver­fah­ren oder auf an­de­re Wei­se in elek­tro­ni­scher Form zu­gäng­lich ge­macht wer­den.

5 Die für das Er­he­ben, Nach­füh­ren und Ver­wal­ten der Geo­ba­sis­da­ten zu­stän­di­ge Stel­le ist für den Auf­bau und Be­trieb die­ser Geo­diens­te zu­stän­dig.

Art. 14 Austausch unter Behörden  

1 Die Be­hör­den des Bun­des und der Kan­to­ne ge­wäh­ren sich ge­gen­sei­tig ein­fa­chen und di­rek­ten Zu­gang zu Geo­ba­sis­da­ten.

2 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten des Aus­tau­sches von Geo­ba­sis­da­ten des Bun­des­rechts.

3 Der Aus­tausch wird pau­schal ab­ge­gol­ten. Bund und Kan­to­ne re­geln die Mo­da­li­tä­ten und die Be­mes­sung der Aus­gleichs­zah­lun­gen in ei­nem öf­fent­lich-recht­li­chen Ver­trag.

Art. 15 Gebühren  

1 Bund und Kan­to­ne kön­nen für den Zu­gang zu Geo­ba­sis­da­ten und de­ren Nut­zung Ge­büh­ren er­he­ben.

2 Sie har­mo­ni­sie­ren die Grund­sät­ze der Ta­ri­fie­rung für Geo­ba­sis­da­ten des Bun­des­rechts und für die Geo­diens­te von na­tio­na­lem In­ter­es­se.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Ge­büh­ren für den Zu­gang zu den Geo­ba­sis­da­ten des Bun­des und für de­ren Nut­zung so­wie für die Nut­zung der Geo­diens­te des Bun­des. Die Ge­büh­ren set­zen sich zu­sam­men aus:

a.
bei Nut­zung zum Ei­gen­ge­brauch: höchs­tens den Grenz­kos­ten und ei­nem an­ge­mes­se­nen Bei­trag an die In­fra­struk­tur;
b.
bei ge­werb­li­cher Nut­zung: den Grenz­kos­ten und ei­nem der Nut­zung an­ge­mes­se­nen Bei­trag an die In­fra­struk­tur so­wie an die In­ves­ti­ti­ons- und Nach­füh­rungs­kos­ten.

4. Abschnitt: Kataster der öffentlich-rechtlichen Eigentumsbeschränkungen

Art. 16 Gegenstand und Form  

1 Ge­gen­stand des Ka­tas­ters sind öf­fent­lich-recht­li­che Ei­gen­tums­be­schrän­kun­gen, die nach den Vor­schrif­ten des Zi­vil­ge­setz­buchs (ZGB)4 nicht im Grund­buch an­ge­merkt wer­den.

2 Der Bun­des­rat legt fest, wel­che Geo­ba­sis­da­ten des Bun­des­rechts Ge­gen­stand des Ka­tas­ters sind.

3 Die Kan­to­ne kön­nen zu­sätz­li­che ei­gen­tü­mer­ver­bind­li­che Geo­ba­sis­da­ten be­zeich­nen, die zum Be­stand des Ka­tas­ters ge­hö­ren.

4 Der Ka­tas­ter wird im Ab­ruf­ver­fah­ren oder auf an­de­re Wei­se in elek­tro­ni­scher Form zu­gäng­lich ge­macht.

5 Der Bun­des­rat legt die Min­dest­an­for­de­run­gen an den Ka­tas­ter hin­sicht­lich Or­ga­ni­sa­ti­on, Füh­rung, Da­ten­har­mo­ni­sie­rung, Da­ten­qua­li­tät, Me­tho­den und Ver­fah­ren fest.

Art. 17 Rechtswirkung  

Der In­halt des Ka­tas­ters gilt als be­kannt.

Art. 18 Haftung  

Die Haf­tung für die Füh­rung des Ka­tas­ters rich­tet sich nach Ar­ti­kel 955 des ZGB5.

5. Abschnitt: Gewerbliche Leistungen des Bundes

Art. 19  

1 Der Bun­des­rat kann Stel­len der Bun­des­ver­wal­tung er­mäch­ti­gen, zur Er­fül­lung be­son­de­rer Kun­den­wün­sche Geo­da­ten und wei­te­re Leis­tun­gen im Be­reich der Geo­in­for­ma­ti­on ge­werb­lich an­zu­bie­ten.

2 Das An­ge­bot an ge­werb­li­chen Leis­tun­gen muss in ei­nem en­gen Zu­sam­men­hang mit der Auf­ga­be der er­mäch­tig­ten Stel­le ste­hen und darf de­ren Er­fül­lung nicht be­ein­träch­ti­gen.

3 Die er­mäch­tig­te Stel­le bie­tet die ge­werb­li­chen Leis­tun­gen auf pri­vat­recht­li­cher Ba­sis an. Sie setzt den Preis nach den Be­din­gun­gen des Mark­tes fest und gibt die An­sät­ze be­kannt. Die ge­werb­li­chen Leis­tun­gen müs­sen ins­ge­samt min­des­tens kos­ten­de­ckend er­bracht und dür­fen nicht mit Er­trä­gen aus dem Grun­d­an­ge­bot der Stel­le ver­güns­tigt wer­den.

6. Abschnitt: Unterstützungs- und Duldungspflichten

Art. 20 Unterstützung bei der Erhebung und Nachführung  

1 Die an Grund und Bo­den be­rech­tig­ten Per­so­nen sind ver­pflich­tet, die im Auf­trag des Bun­des und der Kan­to­ne han­deln­den Amts­per­so­nen und be­auf­trag­te Drit­te beim Er­he­ben und Nach­füh­ren von Geo­ba­sis­da­ten zu un­ter­stüt­zen. Ins­be­son­de­re müs­sen sie die­sen Amts­per­so­nen:

a.
Zu­tritt zu pri­va­ten Grund­stücken ge­wäh­ren;
b.
auf An­mel­dung hin in­nert nütz­li­cher Frist Zu­tritt zu Ge­bäu­den ge­wäh­ren;
c.
für die Dau­er des Er­he­bens und Nach­füh­rens das An­brin­gen von tech­ni­schen Hilfs­mit­teln auf Grund­stücken und an Ge­bäu­den ge­stat­ten;
d.
auf An­mel­dung hin in­nert nütz­li­cher Frist Ein­sicht in pri­va­te und amt­li­che Da­ten und Un­ter­la­gen ge­wäh­ren.

2 Die Amts­per­so­nen und die be­auf­trag­ten Drit­ten kön­nen nö­ti­gen­falls die ört­li­che Amts- und Voll­zugs­hil­fe in An­spruch neh­men.

3 Wer das Er­he­ben und Nach­füh­ren von Geo­ba­sis­da­ten wi­der­recht­lich be­hin­dert, trägt den ent­ste­hen­den Mehr­auf­wand.

Art. 21 Schutz von Grenz- und Vermessungszeichen  

1 Die an Grund und Bo­den be­rech­tig­ten Per­so­nen sind ver­pflich­tet, das vor­über­ge­hen­de oder dau­ern­de An­brin­gen von Grenz- und Ver­mes­sungs­zei­chen auf Grund­stücken und an Ge­bäu­den oh­ne Ent­schä­di­gung zu dul­den.

2 Grenz- und Ver­mes­sungs­zei­chen kön­nen im Grund­buch an­ge­merkt wer­den.

3 Wer Grenz- und Ver­mes­sungs­zei­chen wi­der­recht­lich ver­setzt, ent­fernt oder be­schä­digt, trägt die Kos­ten für de­ren Er­satz und für die Fol­ge­schä­den.

3. Kapitel: Landesvermessung

Art. 22 Aufgabe  

1 Die Lan­des­ver­mes­sung stellt Ge­o­re­fe­renz­da­ten des Bun­des für zi­vi­le und mi­li­tä­ri­sche Zwe­cke zur Ver­fü­gung.

2 Die Auf­ga­be um­fasst ins­be­son­de­re:

a.
die De­fi­ni­ti­on der geo­dä­ti­schen Be­zugs­sys­te­me und das Er­stel­len, Nach­füh­ren und Ver­wal­ten der Be­zugs­rah­men;
b.
das Ver­mar­ken und Ver­mes­sen der Lan­des­gren­ze;
c.
das Er­he­ben, Nach­füh­ren und Ver­wal­ten der to­po­gra­fi­schen In­for­ma­tio­nen für na­tio­na­le Land­schafts­mo­del­le;
d.
das Be­reit­stel­len des Lan­des­kar­ten­werks.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Zu­stän­dig­kei­ten, die Or­ga­ni­sa­ti­on, das Ver­fah­ren und die Me­tho­den.

Art. 23 Räumliche Abdeckung  

1 Die Lan­des­ver­mes­sung deckt das gan­ze Ge­biet der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ab.

2 So­weit not­wen­dig, wer­den auch Ge­o­re­fe­renz­da­ten über das grenz­na­he Aus­land er­ho­ben.

Art. 24 Festlegung der Landesgrenze  

1 Der Bun­des­rat kann völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge mit dem Aus­land über die Fest­le­gung der Lan­des­gren­ze selbst­stän­dig ab­sch­lies­sen, so­fern die­se nur Grenz­be­rei­ni­gun­gen oder an­de­re ge­ring­fü­gi­ge Ge­biets­ver­än­de­run­gen be­tref­fen.

2 Er er­lässt Vor­schrif­ten über das Ver­fah­ren, na­ment­lich über die Mit­wir­kung der be­trof­fe­nen Kan­to­ne und Ge­mein­den.

Art. 25 Landeskartenwerk  

1 Das Lan­des­kar­ten­werk ist Teil der Ge­o­re­fe­renz­da­ten des Bun­des.

2 Der Bun­des­rat re­gelt die Her­stel­lung, die Ver­öf­fent­li­chung so­wie die zi­vi­le und mi­li­tä­ri­sche Nut­zung des Lan­des­kar­ten­werks.

3 Die Ur­he­ber­rech­te, die bei der Her­stel­lung, Be­ar­bei­tung und Nach­füh­rung des Lan­des­kar­ten­werks ent­ste­hen, ge­hö­ren dem Bund.

Art. 26 Nationale Atlanten, thematische Kartenwerke von nationalem Interesse  

Der Bun­des­rat kann die Her­stel­lung na­tio­na­ler At­lan­ten und ver­gleich­ba­rer the­ma­ti­scher Kar­ten­wer­ke von na­tio­na­lem In­ter­es­se als Bun­des­auf­ga­be be­zeich­nen.

4. Kapitel: Landesgeologie

Art. 27 Aufgabe  

1 Die Lan­des­geo­lo­gie stellt geo­lo­gi­sche Da­ten und In­for­ma­tio­nen für die Bun­des­ver­wal­tung und für Drit­te zur Ver­fü­gung.

2 Die Auf­ga­be um­fasst ins­be­son­de­re:

a.
die geo­lo­gi­sche Lan­des­auf­nah­me;
b.
das Be­reit­stel­len geo­lo­gi­scher Da­ten von na­tio­na­lem In­ter­es­se;
c.
die Be­ra­tung und Un­ter­stüt­zung der Bun­des­ver­wal­tung in geo­lo­gi­schen Fra­gen;
d.
die Ar­chi­vie­rung geo­lo­gi­scher Da­ten;
e.
die Ko­or­di­na­ti­on der geo­lo­gi­schen Ak­ti­vi­tä­ten auf Bun­des­ebe­ne.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Zu­stän­dig­kei­ten, die Or­ga­ni­sa­ti­on, das Ver­fah­ren und die Me­tho­den.

Art. 28 Räumliche Abdeckung  

1 Die Lan­des­geo­lo­gie deckt das gan­ze Ge­biet der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ab.

2 So­weit not­wen­dig, wer­den auch geo­lo­gi­sche Da­ten über das grenz­na­he Aus­land er­ho­ben.

5. Kapitel: Amtliche Vermessung

Art. 29 Aufgabe  

1 Die amt­li­che Ver­mes­sung stellt die Ver­füg­bar­keit der ei­gen­tü­mer­ver­bind­li­chen Ge­o­re­fe­renz­da­ten und der be­schrei­ben­den In­for­ma­tio­nen der Grund­stücke si­cher.

2 Die Auf­ga­be um­fasst ins­be­son­de­re:

a.
das Ver­dich­ten der geo­dä­ti­schen Be­zugs­rah­men;
b.
das Ver­mar­ken und Ver­mes­sen der Kan­tons-, Be­zirks- und Ge­mein­de­gren­zen;
c.
das Ver­mar­ken und Ver­mes­sen der Grund­stücks­gren­zen;
d.
das Er­he­ben, Nach­füh­ren und Ver­wal­ten der to­po­gra­fi­schen In­for­ma­tio­nen über die Grund­stücke;
e.
das Be­reit­stel­len des Plans für das Grund­buch.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Grund­zü­ge der amt­li­chen Ver­mes­sung, ins­be­son­de­re:

a.
das Ver­mar­ken und Ver­mes­sen der Grund­stücks­gren­zen;
b.
die Min­dest­an­for­de­run­gen an die kan­to­na­le Or­ga­ni­sa­ti­on;
c.
die Ober­lei­tung und Ober­auf­sicht des Bun­des;
d.
die sach­li­che Ab­gren­zung zu den üb­ri­gen Geo­ba­sis­da­ten.
Art. 30 Räumliche Abdeckung  

Die amt­li­che Ver­mes­sung deckt das gan­ze Ge­biet der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ab.

Art. 31 Planung und Umsetzung  

1 Der Bun­des­rat legt die mit­tel- und lang­fris­ti­ge Pla­nung der amt­li­chen Ver­mes­sung fest.

2 Die Um­set­zung er­folgt auf der Grund­la­ge von mehr­jäh­ri­gen Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen zwi­schen der Eid­ge­nös­si­schen Ver­mes­sungs­di­rek­ti­on und den zu­stän­di­gen Stel­len der Kan­to­ne.

3 Der Bun­des­rat kann Vor­schrif­ten über den In­halt und über das Ver­fah­ren zum Ab­schluss der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen er­las­sen.

Art. 32 Genehmigung  

1 Die amt­li­che Ver­mes­sung muss von der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­le ge­neh­migt wer­den.

2 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die Grund­zü­ge des Ver­fah­rens, ins­be­son­de­re über:

a.
die Da­ten und Plä­ne, die Ge­gen­stand der Ge­neh­mi­gung sind;
b.
die Vor­aus­set­zun­gen für die Ge­neh­mi­gung;
c.
die Mit­wir­kung von Stel­len des Bun­des;
d.
die öf­fent­li­che Auf­la­ge;
e.
die Ver­fah­rens­rech­te der an Grund und Bo­den be­rech­tig­ten Per­so­nen.
Art. 33 Beglaubigte Auszüge  

1 Je­de Per­son kann von den vom Kan­ton als zu­stän­dig be­zeich­ne­ten Stel­len be­glau­big­te Aus­zü­ge aus der amt­li­chen Ver­mes­sung aus­stel­len las­sen.

2 Für das Aus­stel­len be­glau­big­ter Aus­zü­ge kann ei­ne Ge­bühr er­ho­ben wer­den.

3 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die Grund­zü­ge des Ver­fah­rens, ins­be­son­de­re über:

a.
den In­halt und die Struk­tur der be­glau­big­ten Aus­zü­ge;
b.
das Aus­stel­len von be­glau­big­ten Aus­zü­gen in elek­tro­ni­scher Form;
c.
die Grund­sät­ze der Ta­ri­fie­rung der Ge­büh­ren.

6. Kapitel: Organisation

1. Abschnitt: Zuständigkeit und Zusammenarbeit

Art. 34 Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen  

1 Der Bund ist zu­stän­dig für:

a.
die Lan­des­ver­mes­sung;
b.
die Lan­des­geo­lo­gie;
c.
die stra­te­gi­sche Aus­rich­tung und die Ober­lei­tung der amt­li­chen Ver­mes­sung;
d.
die Ober­auf­sicht über die amt­li­che Ver­mes­sung;
e.
die stra­te­gi­sche Aus­rich­tung des Ka­tas­ters der öf­fent­lich-recht­li­chen Ei­gen­tums­be­schrän­kun­gen;
f.
die Ober­auf­sicht über den Ka­tas­ter der öf­fent­lich-recht­li­chen Ei­gen­tums­­be­schrän­kun­gen;
g.
die Ko­or­di­na­ti­on und Har­mo­ni­sie­rung im Be­reich der Geo­ba­sis­da­ten des Bun­des­rechts und der Geo­diens­te von na­tio­na­lem In­ter­es­se.

2 Die Kan­to­ne sind zu­stän­dig für:

a.
die Durch­füh­rung der amt­li­chen Ver­mes­sung;
b.
die Füh­rung des Ka­tas­ters der öf­fent­lich-recht­li­chen Ei­gen­tums­be­schrän­kun­gen.

3 Er­füllt ein Kan­ton sei­ne Auf­ga­ben nicht zeit­ge­recht oder qua­li­ta­tiv un­ge­nü­gend, so kann der Bun­des­rat nach des­sen Er­mah­nung und An­hö­rung die Er­satz­vor­nah­me an­ord­nen.

Art. 35 Mitwirkung der Kantone und Anhörung der Organisationen  

Bei der Vor­be­rei­tung von recht­set­zen­den Er­las­sen des Bun­des im Gel­tungs­be­reich die­ses Ge­set­zes, wel­che die Zu­stän­dig­keit und die In­ter­es­sen der Kan­to­ne, der Ge­mein­den und der Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen be­tref­fen, stellt der Bund die Mit­wir­kung der Kan­to­ne und die An­hö­rung der Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen auf ge­eig­ne­te Wei­se si­cher.

Art. 36 Internationale Zusammenarbeit  

1 Der Bund för­dert in Zu­sam­men­ar­beit mit an­de­ren Staa­ten die Ko­or­di­na­ti­on, Har­mo­ni­sie­rung und Stan­dar­di­sie­rung im Be­reich der Geo­in­for­ma­ti­on.

2 Er ist zu­stän­dig für die Zu­sam­men­ar­beit mit an­de­ren Staa­ten im Be­reich der Geo­ba­sis­da­ten des Bun­des­rechts.

3 Die Kan­to­ne kön­nen in ih­rem Zu­stän­dig­keits­be­reich di­rekt mit den re­gio­na­len und ört­li­chen Stel­len des grenz­na­hen Aus­lands zu­sam­men­ar­bei­ten, ins­be­son­de­re Geo­da­ten aus­tau­schen und das Er­he­ben, Nach­füh­ren und Ver­wal­ten von Geo­da­ten ko­or­di­nie­ren.

2. Abschnitt: Finanzierung

Art. 37 Aufgaben in der Zuständigkeit des Bundes  

Die Fi­nan­zie­rung der Auf­ga­ben nach Ar­ti­kel 34 Ab­satz 1 er­folgt durch den Bund.

Art. 38 Amtliche Vermessung  

1 Bund und Kan­to­ne fi­nan­zie­ren die amt­li­che Ver­mes­sung ge­mein­sam. Die Bun­des­ver­samm­lung re­gelt die Ein­zel­hei­ten in ei­ner Ver­ord­nung. Die­se bil­det die Grund­la­ge für die in Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen fest­ge­leg­ten Glo­bal­bei­trä­ge des Bun­des.

2 Die Kos­ten der Nach­füh­rung der amt­li­chen Ver­mes­sung trägt die na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­son, die sie ver­ur­sacht, so­fern sie be­stimm­bar ist.

3 Die Kan­to­ne tra­gen die Kos­ten, die we­der durch Glo­bal­bei­trä­ge des Bun­des noch durch Ge­büh­ren ge­deckt sind. Sie kön­nen be­stim­men, wer sich an die­sen rest­li­chen Kos­ten zu be­tei­li­gen hat.

4 Der Bund fi­nan­ziert die Er­satz­vor­nah­me (Art. 34 Abs. 3). Er for­dert beim säu­mi­gen Kan­ton die Kos­ten ein, die nach Ab­zug der ver­ein­bar­ten Glo­bal­bei­trä­ge ver­blei­ben.

Art. 39 Kataster der öffentlich-rechtlichen Eigentumsbeschränkungen  

1 Bund und Kan­to­ne fi­nan­zie­ren den Ka­tas­ter der öf­fent­lich-recht­li­chen Ei­gen­tums­be­schrän­kun­gen ge­mein­sam. Der Bund ge­währt den Kan­to­nen Glo­bal­bei­trä­ge auf der Grund­la­ge von mehr­jäh­ri­gen Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen zwi­schen dem Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für Ver­tei­di­gung, Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport und den Kan­to­nen.

2 Die Kos­ten der Ein­tra­gung und Nach­füh­rung ei­ner Ei­gen­tums­be­schrän­kung trägt die Stel­le, die die­se be­schliesst.

3 Der Bund fi­nan­ziert die Er­satz­vor­nah­me (Art. 34 Abs. 3). Er for­dert beim säu­mi­gen Kan­ton die Kos­ten ein, die nach Ab­zug der ver­ein­bar­ten Glo­bal­bei­trä­ge ver­blei­ben.

3. Abschnitt: Bildung und Forschung

Art. 40 Förderung der Ausbildung  

1 Bund und Kan­to­ne för­dern die Aus­bil­dung im Be­reich der Geo­in­for­ma­ti­on.

2 Sie sor­gen da­für, dass die Bil­dungs­gän­ge und Ab­schlüs­se auf al­len Stu­fen dem Stand von Wis­sen­schaft und Tech­nik ent­spre­chen.

Art. 41 Ingenieur-Geometerinnen und Ingenieur-Geometer  

1 Zur selbst­stän­di­gen Aus­füh­rung von Ar­bei­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung ist be­rech­tigt, wer das eid­ge­nös­si­sche Staats­ex­amen er­folg­reich be­stan­den hat und im Re­gis­ter der In­ge­nieur-Geo­me­te­rin­nen und In­ge­nieur-Geo­me­ter ein­ge­tra­gen ist.

2 Ei­ne aus Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern des Bun­des, der Kan­to­ne und der Be­rufs­or­ga­ni­sa­tio­nen zu­sam­men­ge­setz­te Be­hör­de des Bun­des:

a.
führt das Staats­ex­amen durch;
b.
führt das Re­gis­ter und er­teilt oder ver­wei­gert das Pa­tent;
c.
übt die Dis­zi­pli­narauf­sicht über die im Re­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen Per­so­nen aus.

3 Der Bun­des­rat er­lässt nä­he­re Vor­schrif­ten über:

a.
die zur Er­lan­gung des Pa­ten­tes not­wen­di­ge Aus­bil­dung;
b.
die fach­li­chen und per­sön­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für die Ein­tra­gung;
c.
die Re­gis­ter­füh­rung und die Pa­ten­ter­tei­lung;
d.
die Zu­sam­men­set­zung, Er­nen­nung und Or­ga­ni­sa­ti­on der Be­hör­de;
e.
die Zu­stän­dig­kei­ten der Be­hör­de und der Ver­wal­tung;
f.
die Lö­schung aus dem Re­gis­ter und an­de­re Dis­zi­plin­ar­mass­nah­men;
g.
die Be­rufs­pflich­ten der im Re­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen Per­so­nen;
h.
die Fi­nan­zie­rung des Staats­ex­amens, der Re­gis­ter­füh­rung und der üb­ri­gen Tä­tig­kei­ten der Be­hör­de.
Art. 42 Förderung der Forschung  

Bund und Kan­to­ne för­dern die For­schung im Be­reich der Geo­in­for­ma­ti­on.

7. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 43 Evaluation  

1 Der Bun­des­rat über­prüft in­ner­halb von sechs Jah­ren nach Ein­füh­rung des Ka­tas­ters über öf­fent­lich-recht­li­che Ei­gen­tums­be­schrän­kun­gen des­sen Not­wen­dig­keit, Zweck­mäs­sig­keit, Wirk­sam­keit und Wirt­schaft­lich­keit.

2 Er er­stat­tet der Bun­des­ver­samm­lung Be­richt und macht dar­in Vor­schlä­ge für not­wen­di­ge Än­de­run­gen.

Art. 44 Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts  

Die Auf­he­bung und die Än­de­rung bis­he­ri­gen Rechts wer­den im An­hang ge­re­gelt.

Art. 45 Koordination mit der NFA  

Tritt das Bun­des­ge­setz vom 6. Ok­to­ber 20066 über die Schaf­fung und Än­de­rung von Er­las­sen zur Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen (NFA) gleich­zei­tig oder nach dem vor­lie­gen­den Ge­setz in Kraft, so wird Zif­fer II/1 der NFA-Vor­la­ge (Art. 39 SchlT ZGB7) ge­gen­stands­los.

6 AS 2007 5779. Die NFA-Vor­la­ge trat am 1. Jan. 2008 in Kraft.

7 SR 210

Art. 46 Übergangsbestimmungen  

1 Der Bun­des­rat kann wäh­rend zwölf Jah­ren ab In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes die Ge­büh­ren in Ab­wei­chung von Ar­ti­kel 15 Ab­satz 3 re­geln.

2 Er legt den Zeit­plan für die Ein­füh­rung des Ka­tas­ters der öf­fent­lich-recht­li­chen Ei­gen­tums­be­schrän­kun­gen fest.

3 Wer im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens die­ses Ge­set­zes nach Bun­des­recht zur selbst­stän­di­gen Aus­füh­rung von Ar­bei­ten der amt­li­chen Ver­mes­sung be­rech­tigt ist, be­hält die­se Be­rech­ti­gung. Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten für die Über­gangs­zeit bis zur Ein­tra­gung in das Re­gis­ter der In­ge­nieur-Geo­me­te­rin­nen und In­ge­nieur-Geo­me­ter.

4 Die Kan­to­ne pas­sen ih­re Ge­setz­ge­bung über die Geo­in­for­ma­ti­on in­nert drei Jah­ren nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes an. Wäh­rend ei­ner vom Bun­des­rat fest­ge­leg­ten Über­gangs­zeit müs­sen sie die von ih­nen ver­wal­te­ten Geo­ba­sis­da­ten des Bun­des­rechts nur dann an die qua­li­ta­ti­ven und tech­ni­schen An­for­de­run­gen im Sin­ne der Ar­ti­kel 5 und 6 an­pas­sen, wenn:

a.
Völ­ker­recht oder Bun­des­recht dies zwin­gend vor­schreibt;
b.
es sich um Da­ten han­delt, de­ren Rechts­grund­la­ge mit oder nach dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes ge­schaf­fen wird;
c.
sie die Da­ten neu er­he­ben;
d.
sie die Da­ten­ver­wal­tung auf neue tech­nisch-or­ga­ni­sa­to­ri­sche Grund­la­gen stel­len (Da­ten­bank, Hard­wa­re oder Soft­wa­re), wel­che die Hemm­nis­se für ei­ne An­pas­sung be­sei­ti­gen.
Art. 47 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Die Ar­ti­kel 16−18, 34 Ab­satz 1 Buch­sta­ben e und f so­wie 39 wer­den vom Bun­des­rat mit der Ver­ord­nung vom 2. Sep­tem­ber 20098 über die öf­fent­lich-recht­li­chen Ei­gen­tums­be­schrän­kun­gen in Kraft ge­setzt. Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten der üb­ri­gen Be­stim­mun­gen.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ju­li 20089

Ar­ti­kel 16–18, 34 Ab­satz 1 Buch­sta­ben e und f so­wie 39: 1. Ok­to­ber 200910

8 SR 510.622.4

9 BRB vom 21. Mai 2008

10 V vom 2. Sept. 2009 (AS 2009 4721).

Anhang

(Art. 44)

Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts

I

Das Bundesgesetz vom 21. Juni 193511 über die Erstellung neuer Landeskarten wird aufgehoben.

II

...12

11 [BS 5 665; AS 1977 2249Ziff. I 131]

12 Die Änderung kann unter AS 2008 2793konsultiert werden.

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