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Verordnung
des Bundesamtes für Landestopografie
über Geoinformation
(GeoIV-swisstopo)

vom 26. Mai 2008 (Stand am 1. Juli 2017)

Das Bundesamt für Landestopografie,

gestützt auf die Artikel 3 Absatz 1, 4 Absatz 2, 5 Absatz 3, 6 Absatz 2, 10 Absatz 2, 15 Absatz 4, 17 Absatz 2, 34 Absatz 2 und 35 Absatz 2 der
Geoinformations­verordnung vom 21. Mai 20081 (GeoIV),

verordnet:

1

Art. 1 Lokal gelagerte geodätische Bezugssysteme  

Die lo­kal ge­la­ger­ten geo­dä­ti­schen Be­zugs­sys­te­me CH1903 und CH1903+ wer­den de­fi­niert durch:

a.
die Di­men­sio­nen des Be­zug­sel­lip­soi­des;
b.
die Ori­en­tie­run­gen der Ko­or­di­na­ten­ach­sen des Be­zug­sel­lip­soi­des und den Mass­stab ge­gen­über glo­bal ge­la­ger­ten Be­zugs­sys­te­men;
c.
die geo­dä­ti­schen Ko­or­di­na­ten und Hö­hen der Fun­da­men­tal­punk­te;
d.
die schie­fach­si­ge, win­kel­treue Zy­lin­der­pro­jek­ti­on (Dop­pel­pro­jek­ti­on);
e.
das ebe­ne, recht­wink­li­ge Ko­or­di­na­ten­sys­tem der schwei­ze­ri­schen Lan­des­ver­mes­sung (Lan­des­ko­or­di­na­ten­sys­tem);
f.
die Ko­or­di­na­ten des Pro­jek­ti­ons­zen­trums im Lan­des­ko­or­di­na­ten­sys­tem.
Art. 2 Geodätisches Bezugssystem CH1903  

Für das geo­dä­ti­sche Be­zugs­sys­tem CH1903 gel­ten fol­gen­de De­fi­ni­tio­nen und Be­zeich­nun­gen:

a.
Die Di­men­sio­nen des Be­zug­sel­lip­soi­des (Bes­sel 1841) wer­den durch die Län­ge der gros­sen Halb­ach­se (a = 6 377 397.155 m) und die Ab­plat­tung (f = 1/299.15281285) de­fi­niert.
b.
Die Ori­en­tie­run­gen der Ko­or­di­na­ten­ach­sen wer­den durch die astro­no­mi­schen Be­ob­ach­tun­gen im Fun­da­men­tal­punkt und der Mass­stab durch die Län­gen der Ba­sis­stre­cken nach Me­ter­de­fi­ni­ti­on fest­ge­legt.
c.
Der Fun­da­men­tal­punkt im Me­ri­di­an­zen­trum der al­ten Stern­war­te von Bern hat die el­lip­soi­di­sche Län­ge = 7°26'22.50" und die el­lip­soi­di­sche Brei­te = 46°57'08.66". Die el­lip­soi­di­sche Hö­he des Fun­da­men­tal­punk­tes ist ab­ge­lei­tet aus der Hö­he des «Repè­re Pi­er­re du Ni­ton» (Art. 5 Abs. 2 GeoIV) und der Geoid­hö­he N = 0 m in Schwer­zen­bach (y = 691 971 m und x = 248 240 m).
d.
Für die schie­fach­si­ge, win­kel­treue Zy­lin­der­pro­jek­ti­on gel­ten die Pro­jek­ti­ons­for­meln nach Ro­sen­mund (1903).
e.
Das Lan­des­ko­or­di­na­ten­sys­tem wird durch die bei­den recht­wink­lig zu­ein­an­der durch das Pro­jek­ti­ons­zen­trum (iden­tisch mit dem Fun­da­men­tal­punkt) ver­lau­fen­den Ach­sen in Rich­tung Os­ten (y) und Nor­den (x) fest­ge­legt.
f.
Die Lan­des­ko­or­di­na­ten des Pro­jek­ti­ons­zen­trums wer­den mit y = 600 000.00 m (Rechts­wert) und x = 200 000.00 m (Hoch­wert) fest­ge­legt.
g.
die Fix­punk­te der Lan­des­ver­mes­sung im Be­zugs­sys­tem CH1903 bil­den den Be­zugs­rah­men LV03.
Art. 3 Geodätisches Bezugssystem CH1903+  

Das geo­dä­ti­sche Be­zugs­sys­tem CH1903+ ist be­züg­lich der Di­men­sio­nen des Be­zug­sel­lip­soi­des, der Ori­en­tie­run­gen der Ko­or­di­na­ten­ach­sen, des Mass­sta­bes so­wie des Pro­jek­ti­ons­sys­tems mit dem geo­dä­ti­schen Be­zugs­sys­tem CH1903 iden­tisch. Für das geo­dä­ti­sche Be­zugs­sys­tem CH1903+ gel­ten fol­gen­de De­fi­ni­tio­nen und Be­zeich­nun­gen:

a.
Die Di­men­sio­nen des Be­zug­sel­lip­soi­des (Bes­sel 1841) wer­den durch die Län­ge der gros­sen Halb­ach­se (a = 6 377 397.155 m) und die Ab­plat­tung (f = 1/299.15281285) de­fi­niert.
b.
Die Ori­en­tie­run­gen der Ko­or­di­na­ten­ach­sen sind par­al­lel zum glo­bal ge­la­ger­ten geo­dä­ti­schen Be­zugs­sys­tem CHTRS95 nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 der Lan­des­ver­mes­sungs­ver­ord­nung vom 21. Mai 20082, und die Mass­stabs­de­fi­ni­tio­nen bei­der Be­zugs­sys­te­me sind iden­tisch.
c.
Der Fun­da­men­tal­punkt liegt in der Geo­sta­ti­on Zim­mer­wald (BE). Die el­lip­soi­di­schen Ko­or­di­na­ten des Fun­da­men­tal­punk­tes sind der­art fest­ge­legt, dass das Zen­trum der Kar­ten­pro­jek­ti­on im ide­el­len Me­ri­di­an­zen­trum der al­ten Stern­war­te Bern die el­lip­soi­di­sche Län­ge = 7°26'22.50" und die el­lip­soi­di­sche Brei­te = 46°57'08.66" er­hält. Die el­lip­soi­di­sche Hö­he des Fun­da­men­tal­punk­tes be­trägt h = 897.361 m.
d.
Für die schie­fach­si­ge, win­kel­treue Zy­lin­der­pro­jek­ti­on gel­ten die Pro­jek­ti­ons­for­meln nach Ro­sen­mund (1903).
e.
Das Lan­des­ko­or­di­na­ten­sys­tem wird durch die bei­den recht­wink­lig zu­ein­an­der durch das Pro­jek­ti­ons­zen­trum (im ide­el­len Me­ri­di­an­zen­trum der al­ten Stern­war­te Bern) ver­lau­fen­den Ach­sen in Rich­tung Os­ten (E) und Nor­den (N) fest­ge­legt.
f.
Die ebe­nen Ko­or­di­na­ten des Pro­jek­ti­ons­zen­trums wer­den mit E = 2 600 000.000 m (Rechts­wert) und N = 1 200 000.000 m (Hoch­wert) fest­ge­legt.
g.
Die Re­fe­renz­punk­te und die GNSS-Per­man­ent­sta­tio­nen der Lan­des­ver­mes­sung im Be­zugs­sys­tem CH1903+ bil­den den Be­zugs­rah­men LV95.
Art. 4 Koordinatentransformationen  

1 In Be­zug auf die Ko­or­di­na­ten­trans­for­ma­ti­on sind die bei­den geo­dä­ti­schen Be­zugs­sys­te­me CH1903 und CH1903+ iden­tisch.

2 Die Ko­or­di­na­ten­trans­for­ma­ti­on zwi­schen dem Be­zugs­rah­men LV03 und dem Be­zugs­rah­men LV95 wird durch ei­ne Trans­for­ma­ti­on nach fi­ni­ten Ele­men­ten rea­li­siert, wel­che auf Af­fin­trans­for­ma­tio­nen in­ner­halb von vor­de­fi­nier­ten Drei­e­cken ba­siert. Die Eck­punk­te der Drei­e­cke (Trans­for­ma­ti­ons­stütz­punk­te) und de­ren Ko­or­di­na­ten in bei­den Be­zugs­sys­te­men wer­den durch das Bun­des­amt für Lan­des­to­po­gra­fie in Ab­spra­che mit den Kan­to­nen fest­ge­legt.

3 Die Ko­or­di­na­ten­trans­for­ma­ti­on zwi­schen dem glo­bal ge­la­ger­ten geo­dä­ti­schen Be­zugs­sys­tem CHTRS95 und dem lo­kal ge­la­ger­ten geo­dä­ti­schen Be­zugs­sys­tem CH1903+ ist durch drei geo­zen­tri­sche Trans­la­tio­nen de­fi­niert:

a. dX =

XCHTRS95

XCH1903+=

674.374 m;

b. dY =

YCHTRS95

YCH1903+=

15.056 m;

c. dZ =

ZCHTRS95

ZCH1903+=

405.346 m.

Art. 5 Beschreibungssprache für Geodatenmodelle 3  

Die all­ge­mei­ne Be­schrei­bungs­spra­che für Geo­da­ten­mo­del­le ent­spricht der Norm SN 612030 (Aus­ga­be 1998, Ver­mes­sung und Geo­in­for­ma­ti­on – IN­TER­LIS 1 Mo­del­lie­rungs­spra­che und Da­ten­trans­fer­me­tho­de)4 oder dem Stan­dard eCH-0031 IN­TER­LIS 2 – Re­fe­renz­hand­buch (Stand 7. Sep­tem­ber 2016)5.

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V der Swiss­to­po vom 24. Mai 2017, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2017 3341).

4 Der Text der Norm kann ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen wer­den bei der Schwei­ze­ri­schen Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch.

5 Der Text des Stan­dards kann kos­ten­los ein­ge­se­hen und be­zo­gen wer­den beim Ver­ein eCH, Main­austras­se 30, 8034Zü­rich, www.ech.ch.

Art. 6 Geometadaten  

Für die Geo­me­ta­da­ten gilt die Norm SN 612050 (Aus­ga­be 2005-05, Ver­mes­sung und Geo­in­for­ma­ti­on – GM03-Me­ta­da­ten­mo­dell – Schwei­zer Me­ta­da­ten­mo­dell für Geo­da­ten).6

6 Der Text der Norm kann ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen wer­den bei der Schwei­ze­ri­schen Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch.

Art. 7 Mindestanforderungen für Geodienste 7  

Die Geo­diens­te nach den Ar­ti­keln 34–36 GeoIV ent­spre­chen min­des­tens dem Stan­dard eCH-0056 An­wen­dungs­pro­fil Geo­diens­te (Stand 7. Sep­tem­ber 2016)8.

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V der Swiss­to­po vom 24. Mai 2017, in Kraft seit 1. Ju­li 2017 (AS 2017 3341).

8 Der Text des Stan­dards kann kos­ten­los ein­ge­se­hen und be­zo­gen wer­den beim Ver­ein eCH, Main­au­stras­se 30, 8034Zü­rich, www.ech.ch.

Art. 8 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ju­li 2008 in Kraft.

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