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Verordnung des VBS
über die Angehörigen des militärischen Flugdienstes
(VAmFD)

vom 21. März 2022 (Stand am 1. Juli 2022)

Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS),
im Einvernehmen mit dem Eidgenössischen Finanzdepartement,

gestützt auf Artikel 20 der Militärflugdienstverordnung vom 18. März 20221 (MFV)
und auf Artikel 115 Buchstabe e der Bundespersonalverordnung vom 3. Juli 20012 (BPV),

verordnet:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

1. Abschnitt: Ausbildung

Art. 1 Grundausbildung  

1 Die An­ge­hö­ri­gen des mi­li­tä­ri­schen Flug­diens­tes wer­den in den Kur­sen, Schu­len und Kom­man­dos der Luft­waf­fe aus­ge­bil­det.

2 Für die Fach­aus­bil­dung von Be­rufs­fall­schirm­auf­klä­rern und Be­rufs­fall­schirm­auf­klä­re­rin­nen, Mi­liz­fall­schirm­auf­klä­rern und Mi­liz­fall­schirm­auf­klä­re­rin­nen so­wie An­ge­hö­ri­gen des Ar­mee-Auf­klä­rungs­de­ta­che­ments 10 (AAD 10) ist das Kom­man­do Spe­zi­al­kräf­te zu­stän­dig.

Art. 2 Brevetierung  

1 Bre­ve­tiert wer­den:

a.
Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­ten und Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­tin­nen nach er­folg­rei­chem Ab­schluss der Pi­lo­ten­schu­le der Luft­waf­fe;
b.
Be­rufs­bor­d­ope­ra­teu­re und Be­rufs­bor­d­ope­ra­teu­rin­nen, Mi­liz­bor­d­ope­ra­teu­re und Mi­liz­bor­d­ope­ra­teu­rin­nen so­wie Mi­liz- und Be­rufs­droh­nen­ope­ra­teu­re und Mi­liz- und Be­rufs­droh­nen­ope­ra­teu­rin­nen nach er­folg­rei­chem Ab­schluss der tech­ni­schen Aus­bil­dung;
c.
Mi­liz­fall­schirm­auf­klä­rer- und Mi­liz­fall­schirm­auf­klä­re­rin­nen-Of­fi­zie­re wäh­rend der Of­fi­ziers­schu­le mit prak­ti­schem Dienst so­wie Mi­liz­fall­schirm­auf­klä­rer- und Mi­liz­fall­schirm­auf­klä­re­rin­nen-Un­ter­of­fi­zie­re nach er­folg­rei­chem Ab­schluss des prak­ti­schen Diens­tes;
d.
Be­rufs­of­fi­zie­re und Be­rufs­un­ter­of­fi­zie­re mit Fach­aus­bil­dung für Fall­schirm­auf­klä­rer oder Fall­schirm­auf­klä­re­rin so­wie An­ge­hö­ri­ge des AAD 10 nach er­folg­rei­chem Ab­schluss der mi­li­tä­ri­schen Frei­fal­l­aus­bil­dung.

2 Die Bre­ve­tier­ten er­hal­ten einen Aus­weis (Bre­vet). Sie sind be­rech­tigt, das ent­spre­chen­de Spe­zia­lis­ten­ab­zei­chen ih­rer Or­ga­ni­sa­ti­on zu tra­gen.

Art. 3 Pflichtübungen  

1 Die An­ge­hö­ri­gen des mi­li­tä­ri­schen Flug­diens­tes ab­sol­vie­ren re­gel­mäs­sig Flug- oder Fall­schirm­sprung­übun­gen. Die Luft­waf­fe be­stimmt jähr­lich die An­zahl der Übun­gen.

2 Die Mi­li­zan­ge­hö­ri­gen des mi­li­tä­ri­schen Flug­diens­tes ab­sol­vie­ren die Übun­gen im Rah­men von Ein­sät­zen, Aus­bil­dungs­diens­ten und in­di­vi­du­el­lem Trai­ning.

Art. 4 Individuelles Training  

Die Mi­li­zan­ge­hö­ri­gen des mi­li­tä­ri­schen Flug­diens­tes leis­ten das in­di­vi­du­el­le Trai­ning ta­ge­wei­se. Beim Ein­rücken und bei der Ent­las­sung tra­gen sie Zi­vil­klei­der. Das Tra­gen der Uni­form kann an­ge­ord­net wer­den.

Art. 5 Trainingsunterbruch  

1 Die Trai­nings­pflicht im Rah­men von Ein­sät­zen, Aus­bil­dungs­diens­ten und in­di­vi­du­el­lem Trai­ning un­ter­bre­chen dür­fen:

a.
Mi­liz­mi­li­tär­pi­lo­ten und Mi­liz­mi­li­tär­pi­lo­tin­nen auf Kampf­flug­zeu­gen wäh­rend höchs­tens sechs Ka­len­der­wo­chen;
b.
Mi­liz­mi­li­tär­pi­lo­ten und Mi­liz­mi­li­tär­pi­lo­tin­nen auf He­li­ko­ptern wäh­rend höchs­tens acht Ka­len­der­wo­chen;
c.
Mi­liz­mi­li­tär­pi­lo­ten und Mi­liz­mi­li­tär­pi­lo­tin­nen auf Pro­pel­ler­flug­zeu­gen wäh­rend höchs­tens acht Ka­len­der­wo­chen;
d.
Mi­liz­bor­d­ope­ra­teu­re und Mi­liz­bor­d­ope­ra­teu­rin­nen wäh­rend höchs­tens acht Ka­len­der­wo­chen;
e.
Mi­liz­droh­nen­ope­ra­teu­re und Mi­liz­droh­nen­ope­ra­teu­rin­nen wäh­rend höchs­tens acht Ka­len­der­wo­chen;
f.
Mi­liz­fall­schirm­auf­klä­rer und Mi­liz­fall­schirm­auf­klä­re­rin­nen wäh­rend höchs­tens zwölf Ka­len­der­wo­chen.

2 Die Luft­waf­fe legt den Trai­nings­un­ter­bruch durch Wei­sun­gen fest.

3 Sie kann in be­son­de­ren Fäl­len einen län­ge­ren Un­ter­bruch be­wil­li­gen.

2. Abschnitt: Fliegermedizinische Tauglichkeit, Einstellung im militärischen Flugdienst und Wiederzulassung

Art. 6 Fliegermedizinische Tauglichkeitsuntersuchung  

1 Die Gül­tig­keits­dau­er des ärzt­li­chen Taug­lich­keit­sat­tests be­trägt:

a.
für Mi­li­tär­pi­lo­ten und Mi­li­tär­pi­lo­tin­nen so­wie An­ge­hö­ri­ge des Fall­schirm­sprung­diens­tes bis zum 40. Al­ters­jahr zwölf Mo­na­te, ab dem 41. Al­ters­jahr sechs Mo­na­te;
b.
für Bor­d­ope­ra­teu­re und Bor­d­ope­ra­teu­rin­nen so­wie Droh­nen­ope­ra­teu­re und Droh­nen­ope­ra­teu­rin­nen zwölf Mo­na­te.

2 In be­son­de­ren Fäl­len kann das Flie­ge­r­ärzt­li­che In­sti­tut (FAI) ei­ne kür­ze­re Gül­tig­keits­dau­er fest­le­gen.

3 Flie­ger­me­di­zi­ni­sche Un­ter­su­chun­gen gel­ten für Mi­li­zan­ge­hö­ri­ge als Ein­zel­dienst­ta­ge, die an den Aus­bil­dungs­dienst an­ge­rech­net wer­den. Die Luft­waf­fe er­lässt das Auf­ge­bot.

Art. 7 Zuständigkeit für die Einstellung  

1 Das FAI ord­net die vor­über­ge­hen­de Ein­stel­lung aus me­di­zi­ni­schen Grün­den an und stellt den An­trag auf end­gül­ti­ge Ein­stel­lung aus me­di­zi­ni­schen Grün­den an die Luft­waf­fe.

2 Die Luft­waf­fe stellt den An­trag auf end­gül­ti­ge Ein­stel­lung aus me­di­zi­ni­schen Grün­den von Be­rufs­an­ge­hö­ri­gen an das VBS und ord­net in al­len an­dern Fäl­len die Ein­stel­lung an. Bei den An­ge­hö­ri­gen des AAD 10 hält sie vor­gän­gig Rück­spra­che mit dem Kom­man­do Spe­zi­al­kräf­te.

3 Die Luft­waf­fe ord­net die vor­über­ge­hen­de oder end­gül­ti­ge Ein­stel­lung aus an­de­ren als me­di­zi­ni­schen Grün­den an. Bei den An­ge­hö­ri­gen des AAD 10 hält sie vor der An­ord­nung auf vor­über­ge­hen­de oder end­gül­ti­ge Ein­stel­lung Rück­spra­che mit dem Kom­man­do Spe­zi­al­kräf­te.

Art. 8 Wiederzulassung  

1 Die An­ge­hö­ri­gen des mi­li­tä­ri­schen Flug­diens­tes, die aus me­di­zi­ni­schen Grün­den vor­über­ge­hend im mi­li­tä­ri­schen Flug­dienst ein­ge­stellt wor­den sind, dür­fen die­sen erst wie­der auf­neh­men, wenn das FAI nach ei­ner me­di­zi­ni­schen Ab­klä­rung die Ein­stel­lung auf­ge­ho­ben hat.

2 Wur­de die Ein­stel­lung aus an­de­ren als me­di­zi­ni­schen Grün­den an­ge­ord­net und dau­ert sie län­ger als sechs Mo­na­te, so dür­fen die Be­trof­fe­nen die Tä­tig­keit erst wie­der auf­neh­men, wenn sie vom FAI für taug­lich er­klärt wor­den sind.

3 Die Luft­waf­fe ent­schei­det über die Wie­der­zu­las­sung und die Ein­stu­fung in die ur­sprüng­li­che oder ei­ne an­de­re Ka­te­go­rie nach den Ar­ti­keln 19, 20 oder 36, nach­dem das FAI die Taug­lich­keit für die be­tref­fen­de Ka­te­go­rie er­klärt hat.

3. Abschnitt: Entschädigung der Milizangehörigen

Art. 9 Auszahlung  

1 Die jähr­li­che Ent­schä­di­gung nach Ar­ti­kel 17 MFV wird mo­nat­lich in glei­chen Ra­ten aus­ge­zahlt.

2 Bei Trai­nings­un­ter­brü­chen wer­den die Mo­nats­ra­ten erst aus­be­zahlt, wenn die be­tref­fen­de Per­son im je­wei­li­gen Ka­len­der­jahr den Flug-, Droh­nen­flug- oder Fall­schirm­sprung­dienst wie­der auf­ge­nom­men hat. Die zu­rück­be­hal­te­nen Mo­nats­ra­ten wer­den nach der Wie­der­auf­nah­me aus­ge­zahlt.

Art. 10 Kürzung der Entschädigung  

1 Wer die für die be­tref­fen­de Ka­te­go­rie vor­ge­schrie­be­nen Dienst­leis­tun­gen, Pflicht­übun­gen oder Trai­nings aus ei­ge­nem Ver­schul­den nicht voll­stän­dig ab­sol­viert, muss die Dif­fe­renz zwi­schen der er­hal­te­nen Ent­schä­di­gung und der­je­ni­gen für die nächst­tiefe­re Ka­te­go­rie nach An­hang 1 der MFV zu­rück­er­stat­ten. In die Ka­te­go­rie B ein­ge­stuf­te Mi­li­zan­ge­hö­ri­ge des mi­li­tä­ri­schen Flug­diens­tes müs­sen die Hälf­te der er­hal­te­nen Ent­schä­di­gung zu­rück­be­zah­len.

2 Wird der zu­läs­si­ge Trai­nings­un­ter­bruch un­ent­schul­digt oder oh­ne ge­nü­gen­de Be­grün­dung über­schrit­ten, so wird die Ent­schä­di­gung nach An­hang 1 der MFV ge­kürzt. Die Kür­zung be­trägt:

a.
für Mi­liz­pi­lo­ten und Mi­liz­pi­lo­tin­nen mit vier­wö­chi­ger Trai­nings­pflicht einen Zwölf­tel, für sol­che mit sechs­wö­chi­ger Trai­nings­pflicht einen Ach­tel und für sol­che mit acht­wö­chi­ger Trai­nings­pflicht einen Sechs­tel;
b.
für Mi­liz­bor­d­ope­ra­teu­re und Mi­liz­bor­d­ope­ra­teu­rin­nen einen Sechs­tel;
c.
für Mi­liz­fall­schirm­auf­klä­rer und Mi­liz­fall­schirm­auf­klä­re­rin­nen einen Sechs­tel.
d.
für Mi­liz­droh­nen­ope­ra­teu­re und Mi­liz­droh­nen­ope­ra­teu­rin­nen einen Sechs­tel.
Art. 11 Fortzahlung der Entschädigung bei vorübergehender Einstellung  

1 Die Mi­li­zan­ge­hö­ri­gen des Flug­diens­tes und des Fall­schirm­sprung­diens­tes er­hal­ten die Ent­schä­di­gung wäh­rend höchs­tens drei Mo­na­ten pro Ka­len­der­jahr, wenn sie vor­über­ge­hend im Flug­dienst oder Fall­schirm­sprung­dienst ein­ge­stellt wer­den we­gen:

a.
Krank­hei­ten oder Un­fäl­len, die nicht mit Mi­li­tär­flug- oder Fall­schirm­sprung­ein­sät­zen zu­sam­men­hän­gen, oder Mut­ter­schafts­ur­laub;
b.
Aus­land­auf­ent­halt von we­ni­ger als sechs Mo­na­ten, so­fern sie wäh­rend die­ser Zeit den Wohn­sitz in der Schweiz bei­be­hal­ten.

2 Der An­spruch be­ginnt nach Ab­lauf des Mo­nats, in dem die Ein­stel­lung an­ge­ord­net wor­den ist.

Art. 12 Entschädigung bei Unfall und Erkrankung infolge von Einsätzen  

1 Die Mi­li­zan­ge­hö­ri­gen des Flug­diens­tes und des Fall­schirm­sprung­diens­tes er­hal­ten die Ent­schä­di­gung wäh­rend höchs­tens drei Jah­ren, wenn sie im Flug­dienst oder Fall­schirm­sprung­dienst ein­ge­stellt wer­den we­gen:

a.
ei­nes Un­falls, den sie bei ei­nem Mi­li­tär­flug, bei ei­nem Fall­schir­mab­sprung oder bei Tä­tig­kei­ten er­lit­ten ha­ben, die mit ei­nem Mi­li­tär­flug- oder Fall­schirm­sprun­gein­satz un­mit­tel­bar zu­sam­men­hän­gen;
b.
Er­kran­kung als Fol­ge von Mi­li­tär­flü­gen oder Fall­schir­mab­sprün­gen.

2 Der An­spruch be­ginnt nach Ab­lauf des Mo­nats, in dem die Ein­stel­lung an­ge­ord­net wor­den ist.

3 Die Höchst­dau­er des An­spruchs be­zieht sich auf die ge­sam­te Dienst­zeit. Wer­den die Be­trof­fe­nen mehr­mals im Flug­dienst oder Fall­schirm­sprung­dienst ein­ge­stellt, so wer­den die ein­zel­nen Ein­stel­lun­gen zu­sam­men­ge­zählt.

Art. 13 Entschädigung bei Einstellung aus anderen Gründen  

1 Den Mi­li­zan­ge­hö­ri­gen des Flug­diens­tes und des Fall­schirm­sprung­diens­tes, die aus an­de­ren Grün­den als Krank­heit, Un­fall, Mut­ter­schafts­ur­laub oder Aus­land­ur­laub im Flug­dienst oder Fall­schirm­sprung­dienst ein­ge­stellt wer­den, wird die Ent­schä­di­gung vor­läu­fig nicht aus­be­zahlt.

2 Die Ent­schä­di­gung wird rück­wir­kend aus­be­zahlt, wenn die Be­trof­fe­nen oh­ne ei­ge­nes Ver­schul­den im Flug­dienst oder Fall­schirm­sprung­dienst ein­ge­stellt wor­den sind und er­neut zu die­sem zu­ge­las­sen wer­den.

3 Die Ent­schä­di­gung für die Zeit der Ein­stel­lung kann ge­kürzt oder ge­stri­chen wer­den, wenn die Be­trof­fe­nen aus ei­ge­nem Ver­schul­den im Flug­dienst oder Fall­schirm­sprung­dienst ein­ge­stellt wur­den. Bei der Be­mes­sung wer­den ins­be­son­de­re der Grad des Ver­schul­dens und die mi­li­tä­ri­sche Füh­rung der Be­trof­fe­nen be­rück­sich­tigt.

4 Der An­spruch auf Ent­schä­di­gung en­det im Zeit­punkt der end­gül­ti­gen Ein­stel­lung im Flug­dienst oder Fall­schirm­sprung­dienst.

4. Abschnitt: Einsatz auf Luftfahrzeugen

Art. 14 Luftfahrzeugtypen  

Die Luft­waf­fe be­stimmt, wel­che Per­so­nen auf wel­chen Luft­fahr­zeug­ty­pen ein­ge­setzt wer­den.

Art. 15 Einsatz auf Zivilluftfahrzeugen und ausländischen Luftfahrzeugen  

1 Die Luft­waf­fe kann die An­ge­hö­ri­gen des Flug­diens­tes zu Flü­gen mit schwei­ze­ri­schen Zi­vil­luft­fahr­zeu­gen oder aus­län­di­schen Luft­fahr­zeu­gen kom­man­die­ren.

2 Die Luft­waf­fe und das Kom­man­do Spe­zi­al­kräf­te kön­nen in ih­rem je­wei­li­gen Zu­stän­dig­keits­be­reich Fall­schir­mab­sprün­ge aus Zi­vil­luft­fahr­zeu­gen oder aus­län­di­schen Luft­fahr­zeu­gen an­ord­nen.

3 Sol­che Flü­ge und Fall­schir­mab­sprün­ge, na­ment­lich auch Flü­ge, die von Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­ten und Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­tin­nen für das Bun­des­amt für Lan­des­to­po­gra­fie oder an­de­re Stel­len des Bun­des durch­ge­führt wer­den, gel­ten als mi­li­tä­ri­sche Flü­ge und Fall­schir­mab­sprün­ge.

4Die Luft­waf­fe kann die An­ge­hö­ri­gen des Droh­nen­flug­diens­tes zu Ein­sät­zen mit aus­län­di­schen Droh­nen­sys­te­men kom­man­die­ren. Die­se Ein­sät­ze gel­ten als mi­li­tä­ri­sche Flü­ge.

2. Kapitel: Militärpiloten und Militärpilotinnen

1. Abschnitt: Anstellungsvoraussetzungen und Ausbildung

Art. 16 Anstellungsvoraussetzungen  

1 Als Be­rufs­mi­li­tär­pi­lot oder Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­tin kann an­ge­stellt wer­den, wer:

a.
die Zu­las­sungs­vor­aus­set­zun­gen für ei­ne staat­lich an­er­kann­te uni­ver­si­täre Hoch­schu­le oder ei­ne staat­lich an­er­kann­te Fach­hoch­schu­le er­füllt;
b.
nach ab­ge­schlos­se­nem prak­ti­schem Dienst min­des­tens den Grad des Leut­nants be­klei­det;
c.
gu­te Qua­li­fi­ka­tio­nen aus den bis­he­ri­gen Mi­li­tär­dienst­leis­tun­gen be­sitzt;
d.
Kennt­nis­se in ei­ner zwei­ten Lan­des­s­pra­che und gu­te Eng­lisch­kennt­nis­se hat;
e.
einen Straf­re­gis­ter­aus­zug oh­ne Ein­trag vor­wei­sen kann;
f.
einen Be­trei­bungs­re­gis­ter­aus­zug oh­ne Ein­trag vor­wei­sen kann;
g.
das Höch­stal­ter von 26 Jah­ren nicht über­schrit­ten hat;
h.
im Rah­men der Eig­nungs­ab­klä­run­gen SPHAIR nach Ar­ti­kel 28a der Luft­fahrt­ver­ord­nung vom 14. No­vem­ber 19733 (LFV) für die Aus­bil­dung zum Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­ten oder zur Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­tin als ge­eig­net be­ur­teilt wor­den ist oder bei ab­ge­schlos­se­ner pri­va­ter Flug­aus­bil­dung ei­ne Eig­nungs­prü­fung be­stan­den hat; und
i.
die Ab­klä­rung der kör­per­li­chen Taug­lich­keit so­wie der in­tel­lek­tu­el­len und psy­chi­schen Eig­nung durch das FAI be­stan­den hat.

2Wer be­reits im Rah­men der Eig­nungs­ab­klä­run­gen SPHAIR nach Ar­ti­kel 28a LFV für die Aus­bil­dung zum Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­ten und zur Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­tin als un­ge­eig­net be­ur­teilt wor­den ist, wird nicht zur Eig­nungs­prü­fung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be h zu­ge­las­sen.

3 Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­ten und Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­tin­nen müs­sen zu­dem:

a.
die höchs­tens zehn Ta­ge dau­ern­de Be­rufs­eig­nungs­ab­klä­rung zur be­fris­te­ten An­stel­lung als Be­rufs­mi­li­tär­pi­lot­kan­di­dat oder Be­rufs­mi­li­tär­pi­lot­kan­di­da­tin be­stan­den ha­ben;
b.
die Ab­klä­rung der flie­ge­ri­schen Eig­nung in der Pi­lo­ten­schu­le der Luft­waf­fe zur un­be­fris­te­ten An­stel­lung als Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­t­an­wär­ter oder Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­t­an­wär­te­rin be­stan­den ha­ben; oder
c.
die Grund­aus­bil­dung für Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­ten und Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­tin­nen nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 1 er­folg­reich ab­ge­schlos­sen ha­ben.
Art. 17 Ausbildung  

1 Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­ten und Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­tin­nen wer­den im Rah­men der Pi­lo­ten­schu­le der Luft­waf­fe aus­ge­bil­det. Die­se Grund­aus­bil­dung dau­ert bis zur Bre­ve­tie­rung höchs­tens vier Jah­re.

2 Die Grund­aus­bil­dung für Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­ten und Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­tin­nen be­steht min­des­tens aus:

a.
ei­ner zi­vi­len flie­ge­ri­schen Aus­bil­dung, die zur Er­lan­gung ei­ner zi­vi­len Be­rufs­pi­lo­ten­li­zenz mit In­stru­men­ten­flug­be­rech­ti­gung führt;
b.
der mi­li­tä­ri­schen flie­ge­ri­schen Grund­aus­bil­dung und der flie­ge­ri­schen Spar­ten­aus­bil­dung zum He­li­ko­pter- oder Kampf­flug­zeug­pi­lo­ten re­spek­ti­ve zur He­li­ko­pter- oder Kampf­flug­zeug­pi­lo­tin.

3 Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­ten und Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­tin­nen kön­nen im Rah­men der Lauf­bahn­pla­nung ei­ne aka­de­mi­sche Wei­ter­aus­bil­dung ab­sol­vie­ren.

4 Der Chef oder die Chefin der Ar­mee kann in be­grün­de­ten Fäl­len im Rah­men der Grund­aus­bil­dung wie auch im Rah­men der aka­de­mi­schen Wei­ter­aus­bil­dung Aus­nah­men be­wil­li­gen, wenn Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­ten und Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­tin­nen bei­spiels­wei­se einen Teil der Grund­aus­bil­dung oder ein ent­spre­chen­des Stu­di­um be­reits ab­ge­schlos­sen ha­ben.

5 Die Luft­waf­fe er­ar­bei­tet die Aus­bil­dungs­pro­gram­me.

6 Der Ar­beit­ge­ber schliesst ge­stützt auf Ar­ti­kel 4 Ab­satz 5 BPV mit den Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­ten und Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­tin­nen ei­ne Aus­bil­dungs­ver­ein­ba­rung ab. Die­se Ver­ein­ba­rung be­darf der Zu­stim­mung des VBS.

Art. 18 Ernennung zum Berufsmilitärpiloten und Berufsmilitärpilotin  

Das VBS er­nennt die Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­ten und Be­rufs­mi­li­tär­pi­lo­tin­nen auf An­trag der Luft­waf­fe.

2. Abschnitt: Trainingsordnung für Milizpiloten und Milizpilotinnen

Art. 19 Einstufung und Dienstleistungen in der Kategorie A  

Für die Ein­stu­fung und die jähr­li­chen Dienst­leis­tun­gen in der Ka­te­go­rie A gilt fol­gen­de Re­ge­lung:

Un­ter­ka­te­go­rie

Funk­ti­on

Ta­ge
in­di­vi­du­el­les Trai­ning

Mi­ni­ma­le Zahl der
Flug­stun­den

A/1

Pi­lo­ten und Pi­lo­tin­nen der Kampf­staf­feln

nach Be­darf

40

A/2

He­li­ko­pter­pi­lo­ten und He­li­ko­pter­pi­lo­tin­nen der Luft­trans­port­staf­feln

nach Be­darf,
je­doch höchs­tens 12 Ta­ge

50*

A/3

Flä­chen­flug­zeug­pi­lo­ten und Flä­chen­flug­zeug­pi­lo­tin­nen der Luft­trans­port­staf­feln, bis zur Vollen­dung des 45. Al­ters­jah­res

nach Be­darf,
je­doch höchs­tens 12 Ta­ge

30

A/4

Pi­lo­ten und Pi­lo­tin­nen, die in ih­rer be­ruf­li­chen Funk­ti­on Staats­luft­fahr­zeu­ge flie­gen und nicht in ei­ner Staf­fel ein­ge­teilt sind

nach Be­darf,
je­doch höchs­tens 45 Ta­ge

50

*
Für Su­per-Pu­ma-Pi­lo­ten und Su­per-Pu­ma-Pi­lo­tin­nen wer­den die Si­mu­la­tor­stun­den an­ge­rech­net. Die Luft­waf­fe be­stimmt die jähr­lich an­re­chen­ba­re An­zahl Si­mu­la­tor­stun­den.
Art. 20 Einstufung und Dienstleistungen in der Kategorie B  

Für die Ein­stu­fung und die jähr­li­chen Dienst­leis­tun­gen in der Ka­te­go­rie B gilt fol­gen­de Re­ge­lung:

Un­ter­ka­te­go­rie

Funk­ti­on

Ta­ge
in­di­vi­du­el­les Trai­ning

Mi­ni­ma­le Zahl der
Flug­stun­den

B/1

Flä­chen­flug­zeug­pi­lo­ten und Flä­chen­flug­zeug­pi­lo­tin­nen der Luft­trans­port­staf­feln, ab dem 46. Al­ters­jahr

nach Be­darf,
je­doch höchs­tens 12 Ta­ge

20

B/2

Pi­lo­ten und Pi­lo­tin­nen der Ziel­flug- und der In­stru­men­ten­flug­staf­fel

nach Be­darf,
je­doch höchs­tens 12 Ta­ge

20

B/3

Pi­lo­ten und Pi­lo­tin­nen der Aus­bil­dungs­staf­fel

nach Be­darf,
je­doch höchs­tens 12 Ta­ge

20

Art. 21 Zuständigkeit  

Die Luft­waf­fe nimmt Än­de­run­gen der Ein­stu­fung je­weils auf Jah­res­be­ginn vor.

Art. 22 Flugstunden  

Die Luft­waf­fe kann durch Wei­sung die Zahl der Flug­stun­den nach den Ar­ti­keln 19 und 20 um höchs­tens 25 Pro­zent her­ab­set­zen oder er­hö­hen, so­fern es die mi­li­tä­ri­schen Be­dürf­nis­se und der Aus­bil­dungs­stand zu­las­sen oder er­for­dern.

3. Abschnitt: Ausscheiden der Milizmilitärpiloten und Milizmilitärpilotinnen

Art. 23  

Mi­liz­mi­li­tär­pi­lo­ten und Mi­liz­mi­li­tär­pi­lo­tin­nen der Ka­te­go­ri­en A/1, A/2, A/3 und B schei­den spä­tes­tens En­de des Ka­len­der­jah­res, in dem die Mi­li­tär­dienst­pflicht en­det, aus dem Flug­dienst aus.

4. Abschnitt: Einsatz von Piloten und Pilotinnen ohne Militärpiloten- oder Militärpilotinnenbrevet

Art. 24  

1 Die Luft­waf­fe kann Pi­lo­ten und Pi­lo­tin­nen oh­ne Mi­li­tär­pi­lo­ten- oder Mi­li­tär­pi­lo­tin­nen­bre­vet für Flü­ge des Luft­trans­port­diens­tes des Bun­des so­wie aus­nahms­wei­se zur Aus­bil­dung von Mi­li­tär­pi­lo­ten und Mi­li­tär­pi­lo­tin­nen so­wie zu Ein­sät­zen auf Mi­li­tär­luft­fahr­zeu­gen, aus­ge­nom­men auf Kampf­flug­zeu­gen, bei­zie­hen.

2 Das VBS ent­schei­det auf An­trag der Luft­waf­fe über die dienst­recht­li­chen Be­lan­ge die­ser Pi­lo­ten und Pi­lo­tin­nen.

3. Kapitel: Bordoperateure und Bordoperateurinnen

1. Abschnitt: Milizbordoperateure und Milizbordoperateurinnen

Art. 25 Zulassung  

1 Zur Aus­bil­dung zum Mi­liz­bor­d­ope­ra­teur oder zur Mi­liz­bor­d­ope­ra­teu­rin kann zu­ge­las­sen wer­den, wer:

a.
die Se­kun­dar­stu­fe I oder ei­ne gleich­wer­ti­ge Schu­le ab­sol­viert und ei­ne be­ruf­li­che Grund­bil­dung oder ei­ne Mit­tel­schu­le oder ei­ne an­de­re, gleich­wer­ti­ge Aus­bil­dung ab­ge­schlos­sen hat;
b.
den prak­ti­schen Dienst als Leut­nant be­stan­den hat;
c.
ei­ne gu­te Qua­li­fi­ka­ti­on aus den bis­he­ri­gen Mi­li­tär­dienst­leis­tun­gen be­sitzt;
d.
Kennt­nis­se in ei­ner zwei­ten Lan­des­s­pra­che und gu­te Eng­lisch­kennt­nis­se hat;
e.
ei­ne fach­tech­ni­sche Eig­nungs­prü­fung be­stan­den hat;
f.
einen Straf­re­gis­ter­aus­zug oh­ne Ein­trag vor­wei­sen kann;
g.
einen Be­trei­bungs­re­gis­ter­aus­zug oh­ne Ein­trag vor­wei­sen kann;
h.
das Höch­stal­ter von 26 Jah­ren nicht über­schrit­ten hat; und
i.
die Ab­klä­rung der kör­per­li­chen Taug­lich­keit so­wie der in­tel­lek­tu­el­len und psy­chi­schen Eig­nung durch das FAI be­stan­den hat.

2 Die Luft­waf­fe ent­schei­det über die Zu­las­sung.

Art. 26 Dienstleistungen  

Die Mi­liz­bor­d­ope­ra­teu­re und Mi­liz­bor­d­ope­ra­teu­rin­nen müs­sen pro Ka­len­der­jahr fol­gen­de Diens­te leis­ten:

a.
in­di­vi­du­el­les Trai­ning nach Be­darf, je­doch höchs­tens acht Ta­ge;
b.
20 Flug­stun­den.
Art. 27 Flugstunden  

Die Luft­waf­fe kann durch Wei­sung die Zahl der Flug­stun­den nach Ar­ti­kel 26 bis auf 15 Stun­den her­ab­set­zen oder bis auf 25 Stun­den er­hö­hen, so­fern es die mi­li­tä­ri­schen Be­dürf­nis­se und der Aus­bil­dungs­stand zu­las­sen oder er­for­dern.

Art. 28 Aufnahme des Flugdienstes  

Die Mi­liz­bor­d­ope­ra­teu­re und Mi­liz­bor­d­ope­ra­teu­rin­nen neh­men ih­ren Flug­dienst (Trai­nings­kurs, in­di­vi­du­el­les Trai­ning) nach der Bre­ve­tie­rung auf.

2. Abschnitt: Berufsbordoperateure und Berufsbordoperateurinnen

Art. 29 Anstellungsvoraussetzungen  

1 Als Be­rufs­bor­d­ope­ra­teur oder Be­rufs­bor­d­ope­ra­teu­rin kann ab Be­ginn der Grund­aus­bil­dung an­ge­stellt wer­den, wer:

a.
den prak­ti­schen Dienst als Haupt­mann be­stan­den hat;
b.
die Se­kun­dar­stu­fe I oder ei­ne gleich­wer­ti­ge Schu­le ab­sol­viert und ei­ne be­ruf­li­che Grund­bil­dung oder ei­ne Mit­tel­schu­le oder ei­ne an­de­re, gleich­wer­ti­ge Aus­bil­dung ab­ge­schlos­sen hat;
c.
ei­ne sehr gu­te Qua­li­fi­ka­ti­on aus den bis­he­ri­gen Mi­li­tär­dienst­leis­tun­gen be­sitzt;
d.
einen Straf­re­gis­ter­aus­zug oh­ne Ein­trag vor­wei­sen kann;
e.
einen Be­trei­bungs­re­gis­ter­aus­zug oh­ne Ein­trag vor­wei­sen kann;
f.
das Höch­stal­ter von 30 Jah­ren nicht über­schrit­ten hat;
g.
die Ab­klä­rung der kör­per­li­chen Taug­lich­keit so­wie der in­tel­lek­tu­el­len und psy­chi­schen Eig­nung durch das FAI be­stan­den hat; und
h.
in ei­ner höchs­tens drei Ta­ge dau­ern­den Be­rufs­eig­nungs­ab­klä­rung als ge­eig­net be­fun­den wor­den ist.

2 Der Chef oder die Chefin der Ar­mee kann in be­grün­de­ten Aus­nah­me­fäl­len und bei aus­ge­wie­se­nem Be­darf des Ar­beit­ge­bers an­de­re Vor­aus­set­zun­gen im Sin­ne von Ab­satz 1 Buch­sta­be a oder c an­er­ken­nen.

Art. 30 Ausbildung  

1 Be­rufs­bor­d­ope­ra­teu­re und Be­rufs­bor­d­ope­ra­teu­rin­nen wer­den in der Be­rufs­bor­d­ope­ra­teur­schu­le der Luft­waf­fe aus­ge­bil­det. Die­se dau­ert höchs­tens zwölf Mo­na­te.

2 Die Aus­bil­dung für Be­rufs­bor­d­ope­ra­teu­re und Be­rufs­bor­d­ope­ra­teu­rin­nen be­steht aus ei­ner tech­ni­schen Grund­aus­bil­dung und ei­ner Wei­ter­aus­bil­dung.

3 Die Luft­waf­fe legt die Aus­bil­dungs­pro­gram­me fest.

4. Kapitel: Angehörige des Fallschirmsprungdienstes

1. Abschnitt: Zulassung

Art. 31 Milizfallschirmaufklärer und Milizfallschirmaufklärerinnen  

1 Zur Aus­bil­dung zum Mi­liz­fall­schirm­auf­klä­rer oder zur Mi­liz­fall­schirm­auf­klä­re­rin kann zu­ge­las­sen wer­den, wer:

a.
ei­ne be­ruf­li­che Grund­bil­dung er­folg­reich ab­sol­viert oder ei­ne Mit­tel­schu­le ab­ge­schlos­sen hat;
b.
einen Straf­re­gis­ter­aus­zug oh­ne Ein­trag vor­wei­sen kann;
c.
einen Be­trei­bungs­re­gis­ter­aus­zug oh­ne Ein­trag vor­wei­sen kann;
d.
das Höch­stal­ter von 25 Jah­ren nicht über­schrit­ten hat;
e.
die flie­ge­ri­sche Aus­bil­dung nach Ar­ti­kel 28a LFV4 be­stan­den oder ei­ne pri­va­te Fall­schirm­sprun­g­aus­bil­dung ab­ge­schlos­sen hat und einen gül­ti­gen Aus­weis des Ae­ro-Clubs der Schweiz be­sitzt; und
f.
die Ab­klä­rung der kör­per­li­chen Taug­lich­keit so­wie der in­tel­lek­tu­el­len und psy­chi­schen Eig­nung durch das FAI be­stan­den hat.

2 Wer ei­ne an­de­re Re­kru­ten­schu­le als je­ne für Fall­schirm­auf­klä­rer und Fall­schirm­auf­klä­re­rin­nen be­stan­den hat und den Vor­schlag für die Aus­bil­dung zum Un­ter­of­fi­zier be­sitzt oder be­reits Un­ter­of­fi­zier ist, kann sich eben­falls um die Zu­las­sung be­wer­ben. Er oder sie ver­pflich­tet sich, den Grund­aus­bil­dungs­dienst zu leis­ten.

3 Die Luft­waf­fe be­ur­teilt die fall­schirm­tech­ni­sche Eig­nung und ent­schei­det über die Zu­las­sung der An­wär­ter und An­wär­te­rin­nen zum Fall­schirm­sprung­dienst.

Art. 32 Berufsoffiziere und Berufsunteroffiziere  

Be­rufs­of­fi­zie­re und Be­rufs­un­ter­of­fi­zie­re, wel­che die höchs­tens drei Ta­ge dau­ern­de Eig­nungs­ab­klä­rung be­stan­den ha­ben, kön­nen zur Fach­aus­bil­dung als Fall­schirm­auf­klä­rer oder Fall­schirm­auf­klä­re­rin zu­ge­las­sen wer­den.

Art. 33 Angehörige des AAD 10  

1 An­ge­hö­ri­ge des AAD 10, wel­che die Eig­nungs­ab­klä­rung des Kom­man­dos Spe­zi­al­kräf­te be­stan­den ha­ben, kön­nen zur fall­schirm­tech­ni­schen Aus­bil­dung zu­ge­las­sen wer­den.

2 Die Luft­waf­fe be­ur­teilt die fall­schirm­tech­ni­sche Eig­nung und ent­schei­det über die Zu­las­sung zum Fall­schirm­sprung­dienst.

2. Abschnitt: Ausbildung von Angehörigen des Fallschirmsprungdienstes

Art. 34 Fachlehrer und Fachlehrerinnen mit Fallschirminstruktor-Lizenz im Fachdienst Fallschirm  

Die Luft­waf­fe kann für die Aus­bil­dung im Fall­schirm­sprung­dienst Fach­leh­rer und Fach­leh­re­rin­nen mit Fall­schir­m­in­struk­tor-Li­zenz oh­ne mi­li­tä­ri­sche Frei­fal­l­aus­bil­dung bei­zie­hen.

Art. 35 Berufsoffiziere und Berufsunteroffiziere sowie Angehörige des AAD 10 mit militärischer Freifallausbildung  

1 Die mi­li­tä­ri­sche Frei­fal­l­aus­bil­dung für Be­rufs­of­fi­zie­re und Be­rufs­un­ter­of­fi­zie­re so­wie für An­ge­hö­ri­ge des AAD 10 dau­ert höchs­tens sechs Mo­na­te.

2 Die Luft­waf­fe legt das Aus­bil­dungs­pro­gramm fest.

3. Abschnitt: Trainingsordnung für Milizfallschirmaufklärer und Milizfallschirmaufklärerinnen

Art. 36 Einstufung und Dienstleistungen  

Für die Ein­stu­fung und die jähr­li­chen Dienst­leis­tun­gen in der Ka­te­go­rie B gilt fol­gen­de Re­ge­lung:

Un­ter­ka­te­go­rie

Funk­ti­on

Ta­ge
in­di­vi­du­el­les
Trai­ning

Mi­ni­ma­le
Zahl der
Ab­sprün­ge

B/1

in For­ma­tio­nen ein­ge­teil­te Mi­liz­fall­schirm­auf­klä­rer und Mi­liz­fall­schirm­auf­klä­re­rin­nen

12

40

B/2

in Stä­ben ein­ge­teil­te Mi­liz­fall­schirm­auf­klä­rer und Mi­liz­fall­schirm­auf­klä­re­rin­nen

8

24

Art. 37 Zuständigkeit  

Die Luft­waf­fe nimmt Än­de­run­gen der Ein­stu­fung je­weils auf Jah­res­be­ginn vor.

Art. 38 Herabsetzung und Erhöhung der Dienstleistungen  

Die Luft­waf­fe kann durch Wei­sung die Zahl der Ab­sprün­ge nach Ar­ti­kel 36 um höchs­tens 50 Pro­zent her­ab­set­zen oder die Zahl der Ab­sprün­ge und der Ta­ge des in­di­vi­du­el­len Trai­nings nach Ar­ti­kel 6 MFV um höchs­tens 25 Pro­zent er­hö­hen, so­fern es die mi­li­tä­ri­schen Be­dürf­nis­se und der Aus­bil­dungs­stand zu­las­sen oder er­for­dern.

Art. 39 Training  

1 Die Fall­schirm­auf­klä­rer und Fall­schirm­auf­klä­re­rin­nen müs­sen pro Quar­tal min­des­tens vier Ab­sprün­ge aus­füh­ren und ihr sport­li­ches Leis­tungs­ver­mö­gen auf ho­hem Ni­veau auf­recht­er­hal­ten.

2 Die Luft­waf­fe kann in be­son­de­ren Fäl­len Ab­wei­chun­gen oder län­ge­re Un­ter­bre­chun­gen be­wil­li­gen.

Art. 40 Individuelles Training  

1 Das in­di­vi­du­el­le Trai­ning ist in ein mi­li­tä­ri­sches und ein zi­vi­les Trai­ning auf­ge­teilt.

2 Im mi­li­tä­ri­schen in­di­vi­du­el­len Trai­ning fin­den die Ab­sprün­ge auf Be­fehl ei­nes Fall­schirm­auf­klä­rer-Of­fi­ziers, ei­nes mi­li­tä­ri­schen Sprung­dienst­lei­ters oder ei­ner mi­li­tä­ri­schen Sprung­dienst­lei­te­rin oder ei­nes Chefs oder ei­ner Chefin Mi­li­tä­ri­sches In­di­vi­du­el­les Trai­ning statt. Sie wer­den aus mi­li­tä­ri­schen Luft­fahr­zeu­gen und grund­sätz­lich mit dem Ein­satz­fall­schirm durch­ge­führt.

3 Im zi­vi­len Trai­ning fin­den die Ab­sprün­ge un­ter Auf­sicht ei­nes zi­vi­len In­struk­tors oder ei­ner zi­vi­len In­struk­to­rin des Ae­ro-Clubs der Schweiz statt. Sie wer­den aus zi­vi­len Luft­fahr­zeu­gen durch­ge­führt und kön­nen in zi­vi­ler Sprun­g­aus­rüs­tung durch­ge­führt wer­den.

Art. 41 Aufnahme des Fallschirmsprungtrainings  

Die Fall­schirm­auf­klä­rer und Fall­schirm­auf­klä­re­rin­nen neh­men ihr Fall­schirm­sprung­trai­ning (Trai­nings­kurs, in­di­vi­du­el­les Trai­ning) nach der Bre­ve­tie­rung auf.

5. Kapitel: Drohnenoperateure und Drohnenoperateurinnen

1. Abschnitt: Begriff und Zulassung

Art. 42 Begriff  

Als Droh­nen­ope­ra­teu­re und Droh­nen­ope­ra­teu­rin­nen gel­ten Droh­nen­pi­lo­ten und Droh­nen­pi­lo­tin­nen so­wie Droh­nen­nutz­las­t­ope­ra­teu­re und Droh­nen­nutz­las­t­ope­ra­teu­rin­nen.

Art. 43 Zulassung  

1 Zur Aus­bil­dung zum Mi­liz­droh­nen­nutz­las­t­ope­ra­teur oder zur Mi­liz­droh­nen­nutz­las­t­ope­ra­teu­rin kann zu­ge­las­sen wer­den, wer:

a.
die Se­kun­dar­stu­fe I oder ei­ne gleich­wer­ti­ge Schu­le ab­sol­viert und ei­ne be­ruf­li­che Grund­bil­dung oder ei­ne Mit­tel­schu­le oder ei­ne an­de­re, gleich­wer­ti­ge Aus­bil­dung ab­ge­schlos­sen hat;
b.
nach ab­ge­schlos­se­nem prak­ti­schem Dienst min­des­tens den Grad des Leut­nants be­klei­det;
c.
ei­ne gu­te Qua­li­fi­ka­ti­on aus den bis­he­ri­gen Mi­li­tär­dienst­leis­tun­gen be­sitzt;
d.
einen Straf­re­gis­ter­aus­zug oh­ne Ein­trag vor­wei­sen kann;
e.
einen Be­trei­bungs­re­gis­ter­aus­zug oh­ne Ein­trag vor­wei­sen kann;
f.
das Höch­stal­ter von 30 Jah­ren nicht über­schrit­ten hat;
g.
ei­ne gül­ti­ge Pri­vat­pi­lo­ten­li­zenz für Flä­chen­flug­zeu­ge (PPL A) be­sitzt;
h.
die Ab­klä­rung der kör­per­li­chen Taug­lich­keit so­wie der in­tel­lek­tu­el­len und psy­chi­schen Eig­nung durch das FAI be­stan­den hat; und
i.
in der Eig­nungs­ab­klä­rung als ge­eig­net be­fun­den wor­den ist.

2 Zur Aus­bil­dung zum Mi­liz­droh­nen­pi­lot oder zur Mi­liz­droh­nen­pi­lo­tin kann zu­ge­las­sen wer­den, wer die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–f, h und i er­füllt und über ei­ne gül­ti­ge zi­vi­le Be­rufs­pi­lo­ten­li­zenz für Flä­chen­flug­zeu­ge mit In­stru­men­ten­flug­be­rech­ti­gung (CPL/IR) be­sitzt.

3 Die Luft­waf­fe ent­schei­det über die Zu­las­sung zur je­wei­li­gen Fach­aus­bil­dung so­wie über Aus­nah­men von den Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be f und Ab­satz 2.

2. Abschnitt: Trainingsordnung für Milizdrohnenoperateure und Milizdrohnenoperateurinnen

Art. 44 Einstufungen und Dienstleistungspflicht  

Für die Ein­stu­fung und die jähr­li­che Dienst­leis­tungs­pflicht gilt fol­gen­de Re­ge­lung:

Funk­ti­on

Ta­ge
in­di­vi­du­el­les
Trai­ning

Mi­ni­ma­le
Zahl der Starts
und Lan­dun­gen

Mi­ni­ma­le Zahl der
Flug­stun­den*

Kom­man­dan­ten oder Kom­man­dan­tin­nen der Droh­nen­staf­fel, falls sie Droh­nen­ope­ra­teu­re oder Droh­nen­ope­ra­teu­rin­nen sind, so­wie Droh­nen­ope­ra­teu­re und Droh­nen­ope­ra­teu­rin­nen der Droh­nen­staf­fel

8

je 10

30

Droh­nen­ope­ra­teu­re und Droh­nen­ope­ra­teu­rin­nen in Stä­ben

12

je 10

30

*
Ma­xi­mal die Hälf­te der Flug­stun­den kann auf dem Si­mu­la­tor ab­sol­viert wer­den.
Art. 45 Flugstunden  

Die Luft­waf­fe kann durch Wei­sung die Zahl der Flug­stun­den nach Ar­ti­kel 44 um höchs­tens 30 Pro­zent her­ab­set­zen oder um höchs­tens 25 Pro­zent er­hö­hen, so­fern es die mi­li­tä­ri­schen Be­dürf­nis­se und der Aus­bil­dungs­stand zu­las­sen oder er­for­dern.

Art. 46 Aufnahme des Drohnenflugdienstes  

Droh­nen­ope­ra­teu­re und Droh­nen­ope­ra­teu­rin­nen neh­men ih­ren Droh­nen­flug­dienst nach der Bre­ve­tie­rung auf.

3. Abschnitt: Einsatz von Drohnenoperateuren und Drohnenoperateurinnen ohne Drohnenoperateurbrevet

Art. 47  

1 Die Luft­waf­fe kann zur Aus­bil­dung von Droh­nen­ope­ra­teu­ren und Droh­nen­ope­ra­teu­rin­nen und zu Ein­sät­zen mit dem Droh­nen­sys­tem aus­nahms­wei­se Ope­ra­teu­re und Ope­ra­teu­rin­nen oh­ne mi­li­tä­ri­sches Droh­nen­ope­ra­teur­bre­vet bei­zie­hen.

2 Das VBS ent­schei­det auf An­trag der Luft­waf­fe über die dienst­recht­li­chen Be­lan­ge die­ser Droh­nen­ope­ra­teu­re und Droh­nen­ope­ra­teu­rin­nen.

4. Abschnitt: Berufsdrohnenoperateure und Berufsdrohnenoperateurinnen

Art. 48 Anstellungsvoraussetzungen  

1 Als Be­rufs­droh­nen­ope­ra­teur oder Be­rufs­droh­nen­ope­ra­teu­rin kann ab Be­ginn der Grund­aus­bil­dung an­ge­stellt wer­den, wer:

a.
die Se­kun­dar­stu­fe I oder ei­ne gleich­wer­ti­ge Schu­le ab­sol­viert und ei­ne be­ruf­li­che Grund­bil­dung oder ei­ne Mit­tel­schu­le oder ei­ne an­de­re, gleich­wer­ti­ge Aus­bil­dung ab­ge­schlos­sen hat;
b.
einen Straf­re­gis­ter­aus­zug oh­ne Ein­trag vor­wei­sen kann;
c.
einen Be­trei­bungs­re­gis­ter­aus­zug oh­ne Ein­trag vor­wei­sen kann;
d.
ei­ne gül­ti­ge zi­vi­le Be­rufs­pi­lo­ten­li­zenz mit In­stru­men­ten­flug­be­rech­ti­gung (CPL/IR) be­sitzt;
e.
die Ab­klä­rung der kör­per­li­chen Taug­lich­keit so­wie der in­tel­lek­tu­el­len und psy­chi­schen Eig­nung durch das FAI be­stan­den hat; und
f.
in ei­ner höchs­tens drei Ta­ge dau­ern­den Be­rufs­eig­nungs­ab­klä­rung als ge­eig­net be­fun­den wor­den ist.

2 Die Luft­waf­fe ent­schei­det über die Zu­las­sung zur je­wei­li­gen Fach­aus­bil­dung so­wie über Aus­nah­men von der Vor­aus­set­zung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be d.

Art. 49 Ausbildung  

1 Die Aus­bil­dung zum Be­rufs­droh­nen­ope­ra­teur oder zur Be­rufs­droh­nen­ope­ra­teu­rin be­steht aus:

a.
ei­nem Kurs von höchs­tens 30 Ta­gen, wel­cher der Aus­wahl und der fach­tech­ni­schen Grund­schu­lung dient;
b.
ei­ner tech­ni­schen Aus­bil­dung von höchs­tens 12 Mo­na­ten.

2 Die Luft­waf­fe legt die Aus­bil­dungs­pro­gram­me fest.

3 Sie sorgt da­für, dass die Be­rufs­droh­nen­ope­ra­teu­re und Be­rufs­droh­nen­ope­ra­teu­rin­nen ih­re Kom­pe­ten­zen für den Er­halt der Pri­vat­pi­lo­ten­li­zenz für Flä­chen­flug­zeu­ge (PPL A) oder die zi­vi­le Be­rufs­pi­lo­ten­li­zenz für Flä­chen­flug­zeu­ge mit In­stru­men­ten­flug­be­rech­ti­gung (CPL/IR) auf­recht­er­hal­ten.

6. Kapitel: Fehlende Anstellungsvoraussetzungen

Art. 50 Straf- und Betreibungsregistereinträge bei der Anstellung  

Weist ei­ne Per­son Straf­re­gis­ter- oder Be­trei­bungs­re­gis­te­r­ein­trä­ge aus, die für die Funk­ti­ons­aus­übung von un­ter­ge­ord­ne­ter Be­deu­tung sind, so kann der Chef oder die Chefin der Ar­mee auf be­grün­de­ten An­trag der An­stel­lungs­be­hör­de ei­ne Aus­nah­me von der be­tref­fen­den An­stel­lungs­vor­aus­set­zung be­wil­li­gen.

Art. 51 Rückzahlung von Ausbildungskosten  

1 Der Ar­beit­ge­ber kann die Rück­zah­lung von Aus­bil­dungs­kos­ten für die Grund­aus­bil­dung nach Ar­ti­kel 17 ver­lan­gen, wenn:

a.
ei­ne An­stel­lungs­vor­aus­set­zung nicht er­füllt ist oder weg­fällt;
b.
die Grund­aus­bil­dung vor­zei­tig ab­ge­bro­chen oder nicht er­folg­reich ab­ge­schlos­sen wird;
c.
der Ar­beit­neh­mer oder die Ar­beit­neh­me­rin kün­digt.

2 Die Rück­zah­lung rich­tet sich nach den Be­stim­mun­gen der Aus­bil­dungs­ver­ein­ba­rung.

7. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 52 Aufhebung eines anderen Erlasses  

Die Ver­ord­nung des VBS vom 4. De­zem­ber 20035 über die An­ge­hö­ri­gen des mi­li­tä­ri­schen Flug­diens­tes wird auf­ge­ho­ben.

5 [AS 2003 5103; 2004 5045; 2006 2667; 2015 5027An­hang; 2016 2835]

Art. 53 Änderung eines anderen Erlasses  

Die Än­de­rung ei­nes an­de­ren Er­las­ses wird im An­hang ge­re­gelt.

Art. 54 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ju­li 2022 in Kraft.

Anhang

(Art. 53)

Änderung eines anderen Erlasses

6

6 Die Änderung kann unter AS 2022 214konsultiert werden.

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