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Verordnung des VBS
über die Beschaffung, die Nutzung und
die Ausserdienststellung von Material
(Materialverordnung VBS, MatV)

vom 26. März 2018 (Stand am 18. August 2020)

Das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS),

gestützt auf Artikel 3 Absatz 2 der Organisationverordnung vom 7. März 20031 für das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport,

verordnet:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Geltungsbereich  

Die­se Ver­ord­nung gilt für die Grup­pe Ver­tei­di­gung, für die üb­ri­gen Äm­ter des VBS so­wie für die Ar­mee.

Art. 2 Begriffe  

1 In die­ser Ver­ord­nung be­deu­ten:

a.
Ma­te­ri­al im VBS: Das Ma­te­ri­al im VBS um­fasst Gü­ter und Dienst­leis­tun­gen des VBS, die für die Auf­trags­er­fül­lung von Ar­mee und Ver­wal­tung not­wen­dig sind.
b.2
Ar­mee­ma­te­ri­al: Das Ar­mee­ma­te­ri­al um­fasst ins­be­son­de­re Waf­fen, Mu­ni­ti­on, Kriegs­ma­te­ri­al, die per­sön­li­che Aus­rüs­tung, sons­ti­ge Gü­ter­lie­fe­run­gen, Dienst­leis­tun­gen, For­schungs- oder Ent­wick­lungs­leis­tun­gen so­wie die zu­ge­hö­ri­ge Be­vor­ra­tung, wel­che die Ar­mee für die Er­fül­lung ih­res Auf­tra­ges be­nö­tigt.
c.
Aus­ser­dienst­stel­lung: Durch die Aus­ser­dienst­stel­lung wird Ar­mee­ma­te­ri­al nach Mass­ga­be der mi­li­tä­ri­schen Be­dürf­nis­se, der ge­setz­li­chen Grund­la­gen, der po­li­ti­schen Vor­ga­ben und der fi­nan­zi­el­len Rah­men­be­din­gun­gen aus der mi­li­tä­ri­schen Nut­zung ge­nom­men.

2 Über­dies gel­ten für die­se Ver­ord­nung die Be­grif­fe, die in den Ar­ti­keln 6 und 9 be­stimmt sind.

2 Die Be­rich­ti­gung vom 18. Aug. 2020 be­trifft nur den ita­lie­ni­schen Text (AS 2020 3583).

2. Kapitel: Bestimmungen für das gesamte Material im VBS

Art. 3 Aufgaben und Zuständigkeiten  

1 Die Auf­ga­ben und die Zu­stän­dig­kei­ten der Be­darfs­stel­len rich­ten sich nach Ar­ti­kel 16 und An­hang 1 der Ver­ord­nung über die Or­ga­ni­sa­ti­on des öf­fent­li­chen Be­schaf­fungs­we­sens der Bun­des­ver­wal­tung vom 24. Ok­to­ber 20123 (Org-VöB).

2 Die Be­darfs­stel­len mel­den der je­weils zu­stän­di­gen zen­tra­len Be­schaf­fungs­stel­le ih­ren Be­darf mit­tels ei­ner Be­darfs­mel­dung. Die Be­darfs­mel­dung bein­hal­tet:

a.
die An­for­de­run­gen;
b.
den Be­schaf­fungs­um­fang;
c.
die Er­klä­rung, dass die be­trieb­li­chen Aspek­te in der Nut­zungs­pha­se ein­sch­liess­lich der Fi­nan­zie­rung be­rück­sich­tigt wur­den.

3 Die Be­schaf­fungs­stel­le kann wei­te­re Un­ter­la­gen ver­lan­gen.

Art. 4 Beauftragte Dritte  

So­weit Drit­te im Auf­trag der Ver­wal­tungs­ein­hei­ten nach Ar­ti­kel 1 han­deln, ist mit die­sen Drit­ten ei­ne mit die­ser Ver­ord­nung ver­gleich­ba­re Re­ge­lung zu ver­ein­ba­ren.

3. Kapitel: Lebenswegphasen des Armeematerials

1. Abschnitt: Zusammenarbeit zwischen der Gruppe Verteidigung und der armasuisse

Art. 5  

Die Grup­pe Ver­tei­di­gung und das Bun­des­amt für Rüs­tung (ar­ma­suis­se) re­geln die Mo­da­li­tä­ten ih­rer Zu­sam­men­ar­beit.

2. Abschnitt: Militärische Gesamtplanung

Art. 6  

1 Der Ar­mee­stab ist zu­stän­dig für die mi­li­tä­ri­sche Ge­samt­pla­nung. Er be­rück­sich­tigt da­bei un­ter an­de­rem die Grund­sät­ze des Bun­des­ra­tes für die Rüs­tungs­po­li­tik des VBS.

2 Zu den Auf­ga­ben des Ar­mee­sta­bes ge­hö­ren na­ment­lich:

a.
die Er­brin­gung des Be­dürf­nis- und des Wirt­schaft­lich­keits­nach­wei­ses, die Be­darfs­er­mitt­lung und die ent­spre­chen­de Mit­tei­lung an die zu­stän­di­ge zen­tra­le Be­schaf­fungs­stel­le;
b.
die kon­ti­nu­ier­li­che Be­ur­tei­lung der in der Ar­mee ein­ge­führ­ten Sys­te­me hin­sicht­lich der ma­te­ri­el­len Be­reit­schaft, der Wirk­sam­keit und des Nut­zens für die Ar­mee;
c.
die Be­auf­tra­gung zur Aus­ser­dienst­stel­lung des nicht mehr be­nö­tig­ten Ar­mee­ma­te­ri­als.

3 Der Ar­mee­stab be­stimmt die Not­wen­dig­keit von Trup­pen­ver­su­chen im Rah­men von Be­schaf­fungs­auf­trä­gen und Be­schaf­fungs­pro­jek­ten.

4 Als Trup­pen­ver­such gilt die Er­mitt­lung und die Va­li­die­rung der spe­zi­fi­schen An­for­de­run­gen oder der Zu­schlags­kri­te­ri­en für die Be­schaf­fung von Ar­mee­ma­te­ri­al im Rah­men ei­nes ei­gen­stän­di­gen Prüf­pro­zes­ses mit der Trup­pe als An­wen­der­ver­tre­te­rin.

3. Abschnitt: Beschaffung von Armeematerial

Art. 7 Beschaffungsauftrag  

Be­schaf­fun­gen aus­ser­halb ei­nes Pro­jek­tes er­for­dern einen Be­schaf­fungs­auf­trag mit An­ga­be von Be­schaf­fungs­ge­gen­stand und Be­schaf­fungs­men­ge.

Art. 8 Beschaffungsprojekt  

1 Kom­ple­xe Be­schaf­fun­gen wer­den als Pro­jek­te durch­ge­führt.

2 Die Steue­rung, die Füh­rung und die Aus­füh­rung von Be­schaf­fungs­pro­jek­ten wer­den nach der Pro­jekt­ma­na­ge­ment­me­tho­de HER­MES durch­ge­führt. Die Ein­zel­hei­ten der Pro­jek­t­ab­wick­lung sind im An­hang ab­ge­bil­det.

Art. 9 Zusätzliche Aufgaben der Bedarfsstelle bei der Beschaffung von Armeematerial  

1 Bei der Be­schaf­fung von Ar­mee­ma­te­ri­al hat die Be­darfs­stel­le in Er­gän­zung zu Ar­ti­kel 3 und im Hin­blick auf die Be­schaf­fungs­rei­fe fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Fest­le­gung der pro­jekt­s­pe­zi­fi­schen An­for­de­run­gen;
b.
Fest­le­gung des Im­mo­bi­li­en­be­darfs;
c.
Er­ar­bei­tung fol­gen­der Kon­zep­te, so­fern er­for­der­lich:
1.
Ein­satz­kon­zept,
2.
Aus­bil­dungs­kon­zept,
3.
Sys­tem­be­wirt­schaf­tungs­kon­zept,
4.
Be­triebs­kon­zept bei IT- bzw. IKT-Sys­te­men,
5.
Si­cher­heits­be­richt oder In­for­ma­ti­ons­si­cher­heits­kon­zept ge­mä­ss Ein­stu­fungs­ent­scheid der Stel­le für In­for­ma­ti­ons- und Ob­jekt­si­cher­heit;
d.
Er­mitt­lung der Aus­wir­kun­gen hin­sicht­lich der Ar­mee­or­ga­ni­sa­ti­on, der Im­mo­bi­li­en, des Per­so­nal- und Fi­nanz­be­darfs, der Ein­füh­rung, des Be­triebs, der Sys­tem­be­wirt­schaf­tung und der Aus­bil­dung im Hin­blick auf die Ar­mee­bot­schaft;
e.
Er­klä­rung, dass die An­for­de­run­gen hin­sicht­lich der Ver­wen­dung durch die Trup­pe er­füllt sind (Trup­pen­taug­lich­keit).

2 Die An­for­de­run­gen müs­sen der Art und der Kom­ple­xi­tät des zu be­schaf­fen­den Ma­te­ri­als oder der zu be­schaf­fen­den Dienst­leis­tung Rech­nung tra­gen und wer­den im Pro­jekt­ver­lauf von der zu­stän­di­gen Stel­le wei­ter prä­zi­siert. Sie wer­den na­ment­lich in Be­zug auf Funk­tio­na­li­tät, Ein­satz, Aus­bil­dung, Tech­no­lo­gie, Tech­nik, Lo­gis­tik, Sys­te­mum­ge­bung, Sys­te­mar­chi­tek­tur, In­for­ma­ti­ons­si­cher­heit, Schutz und Si­cher­heit, In­fra­struk­tur und Um­welt fest­ge­legt.

3 Im Rah­men der Pro­jek­t­ab­wick­lung wird be­züg­lich des An­for­de­rungs­ma­na­ge­ments ein me­tho­di­sches Vor­ge­hen de­fi­niert.

4 Im Sys­tem­be­wirt­schaf­tungs­kon­zept nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c Zif­fer 3 sind sämt­li­che lo­gis­ti­schen Aspek­te ge­re­gelt, ins­be­son­de­re:

a.
die Aus­ge­stal­tung der zi­vi­len (trup­pen­fer­nen) und mi­li­tä­ri­schen (trup­pen­na­hen) In­stand­set­zung;
b.
der Nach­schub;
c.
die per­so­nel­len und ma­te­ri­el­len Mit­tel;
d.
die Tä­tig­kei­ten und Kom­pe­ten­zen;
e.
die zeit­li­chen In­ter­val­le; und
f.
die hier­zu not­wen­di­gen Aus­bil­dun­gen.

5 Das Sys­tem­be­wirt­schaf­tungs­kon­zept ent­hält die für die Be­schaf­fung lo­gis­tisch re­le­van­ten Da­ten und In­for­ma­tio­nen und re­gelt die lo­gis­ti­sche Um­set­zung in der Nut­zungs­pha­se mit dem Ziel, die ge­for­der­te Ein­satz­be­reit­schaft von Sys­te­men und Ob­jek­ten nach wirt­schaft­li­chen Aspek­ten si­cher­zu­stel­len.

6 Als IT- bzw. IKT-Sys­te­me nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c Zif­fer 4 gel­ten Ap­pli­ka­tio­nen, Platt­for­men oder Netz­wer­ke der In­for­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gie. Sie um­fas­sen ne­ben den üb­li­chen Kom­pe­tenten na­ment­lich auch:

a.
Sys­te­me zur mi­li­tä­ri­schen Cy­be­r­ab­wehr von Cy­ber-Be­dro­hun­gen und Sys­te­me der elek­tro­ni­schen Kriegs­füh­rung;
b.
zu­ge­hö­ri­ge Im­ma­te­ri­al­gü­ter­rech­te wie bei­spiels­wei­se Li­zen­zen.
Art. 10 Endverbleibserklärung  

1 Wird Ma­te­ri­al be­schafft, für das vom Lie­fe­ran­ten oder vom Lie­fer­land de­fi­niert wird, dass es beim Emp­fän­ger ver­blei­ben muss und nur von die­sem ge­nutzt wer­den darf, so ist da­für ei­ne End­ver­bleib­s­er­klä­rung not­wen­dig.

2 Die End­ver­bleib­s­er­klä­rung ist von der ar­ma­suis­se zu un­ter­zeich­nen.

3 Ein Trans­fer des Ma­te­ri­als ist nur mit dem Ein­ver­ständ­nis des Lie­fe­ran­ten oder des Lie­fer­lan­des zu­läs­sig.

Art. 11 Völkerrechtliche Prüfung neuer Waffen, Mittel und Methoden der Kriegsführung sowie deren Änderung und andere Verwendung  

1 Wer­den Waf­fen, Mit­tel und Me­tho­den der Kriegs­füh­rung (Waf­fen­sys­te­me) neu be­schafft, ab­ge­än­dert oder ei­nem an­de­ren Ver­wen­dungs­zweck zu­ge­führt, so müs­sen die­se auf ih­re völ­ker­recht­li­che Kon­for­mi­tät ge­prüft wer­den.

2 Fol­gen­de Waf­fen­sys­te­me sind zu prü­fen:

a.
al­le Mit­tel, die da­zu be­stimmt sind, Men­schen zu tö­ten, zu ver­let­zen oder ih­re Leis­tungs­fä­hig­keit vor­über­ge­hend zu be­ein­träch­ti­gen;
b.
al­le Mit­tel, die da­zu be­stimmt sind, im Rah­men der Krieg­füh­rung Ob­jek­te zu zer­stö­ren, zu be­schä­di­gen oder vor­über­ge­hend funk­ti­ons­un­fä­hig zu ma­chen;
c.
Mu­ni­ti­on, Pro­jek­ti­le oder Sub­stan­zen, wel­che die Ef­fek­te nach den Buch­sta­ben a und b ver­ur­sa­chen;
d.
Platt­for­men, die Mit­tel nach den Buch­sta­ben a, b und c zum Ein­satz brin­gen kön­nen.

3 Die für die völ­ker­recht­li­che Prü­fung zu­stän­di­ge Stel­le im Ar­mee­stab ist im Be­schaf­fungs­pro­zess von der Be­darfs- oder der Be­schaf­fungs­stel­le mit ein­zu­be­zie­hen. Die zu­stän­di­ge Stel­le führt ei­ne un­ab­hän­gi­ge Prü­fung durch und er­hält da­für Zu­gang zu den re­le­van­ten In­for­ma­tio­nen.

4 Vor der Er­ar­bei­tung ei­nes Kon­zepts so­wie vor der Rea­li­sie­rung und der Ein­füh­rung ei­nes Waf­fen­sys­tems muss je­weils ei­ne po­si­ti­ve Er­klä­rung der Völ­ker­rechts­kon­for­mi­tät vor­lie­gen.

Art. 12 Beschaffungsreife  

Die ar­ma­suis­se er­klärt die Be­schaf­fungs­rei­fe, wenn die Be­darfs­stel­le ih­ren Ver­pflich­tun­gen nach den Ar­ti­keln 3 und 9 nach­ge­kom­men ist und die fol­gen­den Be­din­gun­gen er­füllt sind:4

a.
Der Zu­schlag be­zie­hungs­wei­se der Ty­pen­ent­scheid ist er­folgt.;
b.
Es lie­gen ver­bind­li­che Of­fer­ten oder die not­wen­di­gen Ver­ein­ba­run­gen mit dem Lie­fe­ran­ten vor.

4 Die Be­rich­ti­gung vom 20. Nov. 2018 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2018 4091).

4. Abschnitt: Nutzung

Art. 13  

1 Die Lo­gis­tik­ba­sis der Ar­mee ver­wal­tet das Ar­mee­ma­te­ri­al.

2 Die Grup­pe Ver­tei­di­gung kann der Füh­rungs­un­ter­stüt­zungs­ba­sis IT- bzw. IKT-Sys­te­me zur Ver­wal­tung zu­wei­sen.

3 Die Ver­wal­tung des Ar­mee­ma­te­ri­als um­fasst:

a.
die Sys­tem­ver­ant­wor­tung;
b.
sämt­li­che lo­gis­ti­schen Pro­zes­se.

5. Abschnitt: Ausserdienststellung

Art. 14 Ausserdienststellung von Armeematerial  

Die Aus­ser­dienst­stel­lung von Ar­mee­ma­te­ri­al er­folgt nach dem Wirt­schaft­lich­keits­prin­zip über:

a.
die Wei­ter­ver­wen­dung;
b.
den Ver­kauf;
c.
die Ver­wer­tung;
d.
die Zu­wei­sung zur Samm­lung des his­to­ri­schen Ma­te­ri­als der Schwei­zer Ar­mee;
e.
die un­ent­gelt­li­che Ab­ga­be an Drit­te;
f.
die Ent­sor­gung.
Art. 15 Zuständigkeiten bei der Ausserdienststellung von Armeematerial  

1 Über die Aus­ser­dienst­stel­lung von Waf­fen­sys­te­men mit Aus­wir­kun­gen auf die Ar­mee­or­ga­ni­sa­ti­on, die nicht vom Par­la­ment ver­ab­schie­det wer­den müs­sen, ent­schei­det der Chef oder die Chefin VBS.

2 Über die Aus­ser­dienst­stel­lung von Waf­fen­sys­te­men oh­ne Aus­wir­kun­gen auf die Ar­mee­or­ga­ni­sa­ti­on ent­schei­det der Chef oder die Chefin der Ar­mee oder ei­ne von ihm oder ihr be­zeich­ne­te Stel­le.

3 Wur­de bei der Be­schaf­fung ei­ne End­ver­bleib­ser­kä­rung aus­ge­stellt, so be­darf die Um­set­zung der Aus­ser­dienst­stel­lung ei­ner Be­wil­li­gung der ar­ma­suis­se.

Art. 16 Verkauf, Verwertung und Entsorgung von Armeematerial  

1 Die ar­ma­suis­se ist zu­stän­dig für den Ver­kauf, die Ver­wer­tung und die Ent­sor­gung von Ar­mee­ma­te­ri­al.

2 Der Ar­mee­stab kann im Rah­men der Aus­ser­dienst­stel­lung Ma­te­ri­al be­zeich­nen, das zwin­gend ent­sorgt wer­den muss.

Art. 17 Sammlung des historischen Materials der Schweizer Armee  

1 Die Samm­lung des his­to­ri­schen Ma­te­ri­als der Schwei­zer Ar­mee um­fasst Ge­gen­stän­de und Do­ku­men­te, wel­che die tech­ni­sche und die his­to­ri­sche Ent­wick­lung der Ar­mee und ih­rer Aus­rüs­tung nach­voll­zieh­bar dar­stel­len. Sie ist in­ter­es­sier­ten Per­so­nen zu­gäng­lich.

2 Der Chef oder die Chefin der Ar­mee re­gelt im Ein­ver­neh­men mit dem Rüs­tungs­chef oder der Rüs­tungs­che­fin die fach­ge­rech­te Aus­wahl, Auf­be­wah­rung und In­stand­hal­tung so­wie die wis­sen­schaft­li­che Be­treu­ung der Ge­gen­stän­de und der Do­ku­men­te der Samm­lung. In die­ser Re­ge­lung wer­den auch die Vor­aus­set­zun­gen zur Ab­ga­be von Ge­gen­stän­den und Do­ku­men­ten an an­er­kann­te na­tio­na­le Mu­se­en fest­ge­legt.

6. Abschnitt: Schutz und Behandlung von Armeematerial

Art. 18  

1 Der Chef oder die Chefin der Ar­mee er­lässt im Ein­ver­neh­men mit der In­for­ma­ti­ons- und Ob­jekt­si­cher­heit VBS Wei­sun­gen zum Schutz des Ar­mee­ma­te­ri­als.

2 Die­se Wei­sun­gen re­geln die Schutz­stu­fen, die Zu­wei­sung des Ar­mee­ma­te­ri­als zu den­sel­ben, die Be­hand­lungs­grund­sät­ze und die Er­stel­lung der Be­hand­lungs­vor­schrif­ten.

4. Kapitel: Bestimmungen für das übrige Material im VBS

Art. 19 Beschaffung  

1 Die Äm­ter füh­ren kom­ple­xe Be­schaf­fun­gen als Pro­jek­te durch und wen­den da­bei die Pro­jekt­ma­na­ge­ment­me­tho­de HER­MES in der für die all­ge­mei­ne Bun­des­ver­wal­tung gel­ten­den Ver­si­on an.

2 So­weit die ar­ma­suis­se ge­stützt auf die Org-VöB5 als zen­tra­le Be­schaf­fungs­stel­le für die Be­schaf­fung von Gü­tern und Dienst­leis­tun­gen zu­stän­dig ist, kann sie den Äm­tern auf de­ren An­trag hin nach Ar­ti­kel 12–14 Org-VöB für Be­schaf­fun­gen un­ter­halb des Schwel­len­werts ei­ne Be­schaf­fungs­de­le­ga­ti­on er­tei­len.

3 Vor­be­hal­ten blei­ben wei­ter­ge­hen­de pro­jekt­be­zo­ge­ne Be­schaf­fungs­de­le­ga­tio­nen.

Art. 20 Nutzung, Unterhalt und Sicherheit  

Die Äm­ter des VBS er­las­sen die er­for­der­li­chen Wei­sun­gen für die Nut­zung, den Un­ter­halt und die Si­cher­heit ih­res Ma­te­ri­als.

Art. 21 Ausserdienststellung  

Nicht mehr be­nö­tig­tes Ma­te­ri­al wird durch die Äm­ter ver­kauft oder ent­sorgt.

5. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 22 Aufhebung eines anderen Erlasses  

Die Ver­ord­nung des VBS vom 6. De­zem­ber 20076 über das Ar­mee­ma­te­ri­al wird auf­ge­ho­ben.

Art. 23 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Mai 2018 in Kraft.

Anhang

(Art. 8 Abs. 2)

Projektphasen mit den entsprechenden Meilensteinen nach HERMES VBS, Szenario Beschaffung Verteidigung

Abbildung 1

1. Erläuterungen

1.1 Meilenstein 10: Projektinitialisierungsauftrag. Zuständig für die Erstellung des Projektinitialisierungsauftrags ist der Armeestab.

1.2 Projektphase «Initialisierung» von Meilenstein 10 bis Meilenstein 20: Festlegen des Beschaffungsinhalts. Zuständig für die Führung der Phase Initialisierung ist der Armeestab.

1.3 Meilenstein 20: Entscheid über die Projektfreigabe und Unterzeichnen des Projektauftrags.

1.4 Projektphase «Konzept» von Meilenstein 20 bis Meilenstein 30: Durchführen der Vorevaluation und der Evaluation, Erarbeiten von Konzepten. Zuständig für die Führung der Phase Konzept ist die armasuisse.

1.5 Meilenstein 25: Entscheid über die Freigabe der Evaluation.

1.6 Vor Meilenstein 30: Entscheid über die Typenwahl und Entscheid über die Beschaffungsreife (Art. 9) durch die armasuisse.

1.7 Meilenstein 30: Entscheid über die Freigabe der Realisierung.

1.8 Projektphase «Realisierung» von Meilenstein 30 bis Meilenstein 40: Realisierung der Beschaffung und der Abnahmen. Zuständig für die Führung der Phase Realisierung ist die armasuisse.

1.9 Meilenstein 40: Entscheid über die Freigabe der Einführung.

1.10 Projektphase «Einführung» von Meilenstein 40 bis Meilenstein 50: Aktivieren von System und Material, Einsatz- und Ausbildungsorganisation, Systembewirtschaftung und Betriebsorganisation. Zuständig für die Führung der Phase Einführung ist die armasuisse.

1.11 Meilenstein 45: Entscheid über die Einsatzfähigkeit durch die Bedarfsstelle.

1.12 Meilenstein 50: Übergabe an die Bedarfsstelle. Projektabschluss und Auf­lösen der Projektorganisation.

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