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Bundesgesetz
über das Kriegsmaterial
(Kriegsmaterialgesetz, KMG)

vom 13. Dezember 1996 (Stand am 1. Februar 2013)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 41 Absätze 2 und 3 sowie 64bis der Bundesverfassung1
und auf die Zuständigkeit des Bundes in auswärtigen Angelegenheiten2,3

nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 15. Februar 19954,

beschliesst:

1 [BS 1 3]. Diesen Bestimmungen entsprechen die Artikel 107 Absatz 2 und 123der Bundes­ver­fassung vom 18. April 1999 (SR 101).

2 Dieser Zuständigkeitsumschreibung entspricht Artikel 54 Absatz 1 der Bundesverfassung vom 18. April 1999 (SR 101).

3 Fassung gemäss Ziff. I 2 des BG vom 22. Juni 2001 über die Straffung der Bundesgesetz­gebung über Waffen, Kriegsmaterial, Sprengstoff sowie zivil und militärisch verwend­bare Güter, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 248; BBl 2000 3369).

4 BBl 1995 II 1027

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zweck  

Das Ge­setz bezweckt, durch die Kon­trol­le der Her­stel­lung und des Trans­fers von Kriegs­ma­te­ri­al und der ent­spre­chen­den Tech­no­lo­gie die in­ter­na­tio­na­len Ver­pflich­tun­gen der Schweiz zu er­fül­len so­wie ih­re aus­sen­po­li­ti­schen Grund­sät­ze zu wah­ren; da­bei soll in der Schweiz ei­ne an die Be­dürf­nis­se ih­rer Lan­des­ver­tei­di­gung an­ge­pass­te in­dus­tri­el­le Ka­pa­zi­tät auf­recht­er­hal­ten wer­den kön­nen.

Art. 2 Grundsatz  

Ei­ner Be­wil­li­gung des Bun­des be­dür­fen:

a.
die Her­stel­lung von Kriegs­ma­te­ri­al;
b.
der Han­del mit Kriegs­ma­te­ri­al;
c.
die Ver­mitt­lung von Kriegs­ma­te­ri­al;
d.
die Ein­fuhr, Aus­fuhr und Durch­fuhr von Kriegs­ma­te­ri­al;
e.
die Über­tra­gung von Im­ma­te­ri­al­gü­tern, ein­sch­liess­lich Know-how, und die Ein­räu­mung von Rech­ten dar­an, so­fern sie sich auf Kriegs­ma­te­ri­al be­zie­hen und an na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­so­nen mit Wohn­sitz oder Sitz im Aus­land er­fol­gen.
Art. 3 Verhältnis zu anderen Gesetzen 5  

Vor­be­hal­ten blei­ben die Zoll­ge­setz­ge­bung, die Vor­schrif­ten über den Zah­lungs­ver­kehr und wei­te­re Er­las­se über den Aus­sen­han­del.

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 22. Ju­ni 2001 über die Straf­fung der Bun­des­ge­setz­ge­bung über Waf­fen, Kriegs­ma­te­ri­al, Spreng­stoff so­wie zi­vil und mi­li­tä­risch ver­wend­ba­re Gü­ter, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 248; BBl 2000 3369).

Art. 4 Anwendung auf die Rüstungsbetriebe des Bundes  

Auf die Rüs­tungs­be­trie­be des Bun­des fin­den die Be­stim­mun­gen über die Grund­be­wil­li­gung (Art. 9–11) kei­ne An­wen­dung.6 Die Be­stim­mun­gen über die Ver­mitt­lung (Art. 15 und 16), die Ein- und Aus­fuhr (Art. 17–19) und die Über­tra­gung von Im­ma­te­ri­al­gü­tern oder die Ein­räu­mung von Rech­ten dar­an (Art. 20 und 21) gel­ten für die Rüs­tungs­be­trie­be nicht, so­weit ih­re Ge­schäf­te im Zu­sam­men­hang mit der Be­schaf­fung von Kriegs­ma­te­ri­al für die schwei­ze­ri­sche Ar­mee ste­hen.

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 22. Ju­ni 2001 über die Straf­fung der Bun­des­ge­setz­ge­bung über Waf­fen, Kriegs­ma­te­ri­al, Spreng­stoff so­wie zi­vil und mi­li­tä­risch ver­wend­ba­re Gü­ter, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 248; BBl 2000 3369).

Art. 5 Begriff des Kriegsmaterials  

1 Als Kriegs­ma­te­ri­al gel­ten:

a.
Waf­fen, Waf­fen­sys­te­me, Mu­ni­ti­on so­wie mi­li­tä­ri­sche Spreng­mit­tel;
b.
Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de, die spe­zi­fisch für den Kampfein­satz oder für die Ge­fechts­füh­rung kon­zi­piert oder ab­ge­än­dert wor­den sind und die in der Re­gel für zi­vi­le Zwe­cke nicht ver­wen­det wer­den.

2 Als Kriegs­ma­te­ri­al gel­ten zu­dem Ein­zel­tei­le und Bau­grup­pen, auch teil­wei­se be­ar­bei­te­te, so­fern er­kenn­bar ist, dass die­se Tei­le in der­sel­ben Aus­füh­rung nicht auch für zi­vi­le Zwe­cke ver­wend­bar sind.

3 Der Bun­des­rat be­zeich­net das Kriegs­ma­te­ri­al in ei­ner Ver­ord­nung.

Art. 6 Weitere Begriffe  

1 Als Her­stel­lung im Sin­ne die­ses Ge­set­zes gel­ten die ge­werbs­mäs­si­ge Neu­an­fer­ti­gung von Kriegs­ma­te­ri­al so­wie die ge­werbs­mäs­si­ge Ab­än­de­rung von Kriegs­ma­te­ri­al an Tei­len, die für des­sen Funk­ti­on we­sent­lich sind.

2 Als Han­del im Sin­ne die­ses Ge­set­zes gilt je­des ge­werbs­mäs­si­ge An­bie­ten, Er­wer­ben oder Wei­ter­ge­ben von Kriegs­ma­te­ri­al.

3 Als Ver­mitt­lung gilt:

a.
die Schaf­fung der we­sent­li­chen Vor­aus­set­zun­gen für den Ab­schluss von Ver­trä­gen be­tref­fend die Her­stel­lung, das An­bie­ten, Er­wer­ben oder Wei­ter­ge­ben von Kriegs­ma­te­ri­al, die Über­tra­gung von Im­ma­te­ri­al­gü­tern, ein­schliess­lich Know-how, oder die Ein­räu­mung von Rech­ten dar­an, so­weit sich die­se auf Kriegs­ma­te­ri­al be­zie­hen;
b.
der Ab­schluss sol­cher Ver­trä­ge, wenn die Leis­tung durch Drit­te er­bracht wer­den soll.

2. Kapitel: Verbotenes Kriegsmaterial 7

7 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 16. März 2012, in Kraft seit 1. Febr. 2013 (AS 2013 295; BBl 20115905).

Art. 7 Kernwaffen, biologische und chemische Waffen  

1 Es ist ver­bo­ten:

a.
Kern­waf­fen, bio­lo­gi­sche oder che­mi­sche Waf­fen (ABC-Waf­fen) zu ent­wi­ckeln, her­zu­stel­len, zu ver­mit­teln, zu er­wer­ben, je­man­dem zu über­las­sen, ein‑, aus‑, durch­zu­füh­ren, zu la­gern oder an­der­wei­tig über sie zu ver­fü­gen;
b.
je­man­den zu ei­ner Hand­lung nach Buch­sta­be a zu ver­lei­ten;
c.
ei­ne Hand­lung nach Buch­sta­be a zu för­dern.

2 Nicht un­ter das Ver­bot fal­len Hand­lun­gen, die be­stimmt sind:

a.
zur Ver­nich­tung von ABC-Waf­fen durch die da­für zu­stän­di­gen Stel­len; oder
b.
zum Schutz ge­gen Wir­kun­gen von ABC-Waf­fen oder zur Ab­wehr die­ser Wir­kun­gen.

3 Das Ver­bot gilt, un­ab­hän­gig vom Recht des Ta­torts, auch für Hand­lun­gen, die im Aus­land be­gan­gen wer­den, wenn:

a.
sie völ­ker­recht­li­che Ver­ein­ba­run­gen ver­let­zen, an wel­che die Schweiz ge­bun­den ist; und
b.
der Tä­ter Schwei­zer ist oder Wohn­sitz in der Schweiz hat.
Art. 8 Antipersonenminen 8  

1 Es ist ver­bo­ten:

a.
An­ti­per­so­nen­mi­nen zu ent­wi­ckeln, her­zu­stel­len, zu ver­mit­teln, zu er­wer­ben, je­man­dem zu über­las­sen, ein-, aus-, durch­zu­füh­ren, zu la­gern oder an­der­wei­tig über sie zu ver­fü­gen;
b.
je­man­den zu ei­ner Hand­lung nach Buch­sta­be a zu ver­lei­ten;
c.
ei­ne Hand­lung nach Buch­sta­be a zu för­dern.9

2 Für die Ent­wick­lung von Ver­fah­ren zur Su­che, Räu­mung oder Ver­nich­tung von An­ti­per­so­nen­mi­nen und für die Aus­bil­dung in die­sen Ver­fah­ren kann ei­ne be­schränk­te An­zahl von An­ti­per­so­nen­mi­nen zu­rück­be­hal­ten oder wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Die für die­se Zwe­cke un­be­dingt er­for­der­li­che Min­dest­zahl darf je­doch nicht über­schrit­ten wer­den.10

3 Als An­ti­per­so­nen­mi­nen gel­ten Spreng­kör­per, die un­ter oder auf dem Bo­den oder ei­ner an­de­ren Ober­flä­che oder in de­ren Nä­he an­ge­bracht wer­den und die so kon­zi­piert oder ab­ge­än­dert wor­den sind, dass sie bei An­we­sen­heit oder Nä­he­rung ei­ner Per­son oder durch Kon­takt mit ihr ex­plo­die­ren, und die da­zu be­stimmt sind, ei­ne oder meh­re­re Per­so­nen aus­ser Ge­fecht zu set­zen, zu ver­let­zen oder zu tö­ten. Mi­nen, die da­zu be­stimmt sind, durch die Ge­gen­wart, Nä­he oder Be­rüh­rung ei­nes Fahr­zeu­ges, aber nicht ei­ner Per­son, zur Ex­plo­si­on ge­bracht zu wer­den und mit ei­ner Wie­der­auf­nah­me­sper­re11 ver­se­hen sind, gel­ten nicht als An­ti­per­so­nen­mi­nen, wenn sie mit die­ser Vor­rich­tung aus­ge­rüs­tet sind.12

4 Un­ter Wie­der­auf­nah­me­sper­re ver­steht man ei­ne Vor­rich­tung, die ei­ne Mi­ne schüt­zen soll und ein Teil der Mi­ne ist, der mit ihr ver­bun­den, an ihr be­fes­tigt oder un­ter ihr an­ge­bracht ist und der beim Ver­such, sich an der Mi­ne zu schaf­fen zu ma­chen oder sie an­der­wei­tig ge­zielt zu stö­ren, ak­ti­viert wird.13

8 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Ju­ni 2004 (AS 2004 2451; BBl 200321962210). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. März 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2013 (AS 2013 295; BBl 20115905).

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. März 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2013 (AS 2013 295; BBl 20115905).

11 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Ju­ni 2004 (AS 2004 2451; BBl 200321962210). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. März 1998, in Kraft seit 1. März 1999 (AS 1999 1155; BBl 1998 679).

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 19. Dez. 2003, in Kraft seit 1. Ju­ni 2004 (AS 2004 2451; BBl 200321962210).

Art. 8a Streumunition 14  

1 Es ist ver­bo­ten:

a.
Streu­mu­ni­ti­on zu ent­wi­ckeln, her­zu­stel­len, zu ver­mit­teln, zu er­wer­ben, je­man­dem zu über­las­sen, ein-, aus-, durch­zu­füh­ren, zu la­gern oder an­der­wei­tig über sie zu ver­fü­gen;
b.
je­man­den zu ei­ner Hand­lung nach Buch­sta­be a zu ver­lei­ten;
c.
ei­ne Hand­lung nach Buch­sta­be a zu för­dern.

2 Ab­satz 1 ist auch an­wend­bar auf ex­plo­si­ve Bom­blets, die ei­gens da­zu be­stimmt sind, von an Luft­fahr­zeu­gen an­ge­brach­ten Aus­sto­ss­be­häl­tern ver­streut oder frei­ge­ge­ben zu wer­den.

3 Für die Ent­wick­lung von Ver­fah­ren zur Su­che, Räu­mung oder Ver­nich­tung von Streu­mu­ni­ti­on, für die Aus­bil­dung in die­sen Ver­fah­ren und für die Ent­wick­lung von Mass­nah­men ge­gen Streu­mu­ni­ti­on kann ei­ne be­schränk­te Men­ge da­von zu­rück­be­hal­ten, er­wor­ben oder wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Die für die­se Zwe­cke un­be­dingt er­for­der­li­che Min­dest­men­ge darf je­doch nicht über­schrit­ten wer­den.

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. März 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2013 (AS 2013 295; BBl 20115905).

Art. 8b Verbot der direkten Finanzierung 15  

1 Die di­rek­te Fi­nan­zie­rung der Ent­wick­lung, der Her­stel­lung oder des Er­werbs von ver­bo­te­nem Kriegs­ma­te­ri­al ist ver­bo­ten.

2 Als di­rek­te Fi­nan­zie­rung im Sin­ne die­ses Ge­set­zes gilt die un­mit­tel­ba­re Ge­wäh­rung von Kre­di­ten, Dar­le­hen und Schen­kun­gen oder ver­gleich­ba­ren fi­nan­zi­el­len Vor­tei­len zur Be­zah­lung oder Be­vor­schus­sung von Kos­ten und Auf­wen­dun­gen, die mit der Ent­wick­lung, der Hers­tel­lung oder dem Er­werb von ver­bo­te­nem Kriegs­ma­te­ri­al ver­bun­den sind.

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. März 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2013 (AS 2013 295; BBl 20115905).

Art. 8c Verbot der indirekten Finanzierung 16  

1 Die in­di­rek­te Fi­nan­zie­rung der Ent­wick­lung, der Her­stel­lung oder des Er­werbs von ver­bo­te­nem Kriegs­ma­te­ri­al ist ver­bo­ten, wenn da­mit das Ver­bot der di­rek­ten Fi­nan­zie­rung um­gan­gen wer­den soll.

2 Als in­di­rek­te Fi­nan­zie­rung im Sin­ne die­ses Ge­set­zes gilt:

a.
die Be­tei­li­gung an Ge­sell­schaf­ten, die ver­bo­te­nes Kriegs­ma­te­ri­al ent­wi­ckeln, her­stel­len oder er­wer­ben;
b.
der Er­werb von Ob­li­ga­tio­nen oder an­de­ren An­la­ge­pro­duk­ten, die durch sol­che Ge­sell­schaf­ten aus­ge­ge­ben wer­den.

16 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. März 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2013 (AS 2013 295; BBl 20115905).

3. Kapitel: Grundbewilligung

Art. 9 Gegenstand  

1 Ei­ner Grund­be­wil­li­gung be­darf, wer auf schwei­ze­ri­schem Ter­ri­to­ri­um:

a.
Kriegs­ma­te­ri­al her­stel­len will;
b.
auf ei­ge­ne Rech­nung oder auf Rech­nung ei­nes Drit­ten mit Kriegs­ma­te­ri­al han­deln oder Kriegs­ma­te­ri­al ge­werbs­mäs­sig an Emp­fän­ger im Aus­land ver­mit­teln will, un­ge­ach­tet des Or­tes, wo sich das Kriegs­ma­te­ri­al be­fin­det.

2 Kei­ner Grund­be­wil­li­gung be­darf, wer:

a.
als Un­ter­lie­fe­rant Fir­men in der Schweiz be­lie­fert, die über ei­ne Grund­be­wil­li­gung ver­fü­gen;
b.
Auf­trä­ge des Bun­des für Kriegs­ma­te­ri­al der schwei­ze­ri­schen Ar­mee aus­führt;
c.17
Feu­er­waf­fen ge­mä­ss Waf­fen­ge­setz­ge­bung, de­ren Be­stand­tei­le oder Zu­be­hör oder de­ren Mu­ni­ti­on oder Mu­ni­ti­ons­be­stand­tei­le her­stellt, da­mit han­delt oder die­se ge­werbs­mäs­sig ins Aus­land ver­mit­telt und da­für ei­ne Waf­fen­han­dels­be­wil­li­gung nach der Waf­fen­ge­setz­ge­bung hat;
d.
Spreng­mit­tel, py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de oder Schiess­pul­ver, die von der Spreng­stoff­ge­setz­ge­bung er­fasst sind, her­stellt oder da­mit im In­land han­delt und da­für ei­ne Be­wil­li­gung nach der Spreng­stoff­ge­setz­ge­bung hat.18

17 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 12. Dez. 2008 (AS 2008 54995405Art. 2 Bst. d; BBl 2006 2713).

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 22. Ju­ni 2001 über die Straf­fung der Bun­des­ge­setz­ge­bung über Waf­fen, Kriegs­ma­te­ri­al, Spreng­stoff so­wie zi­vil und mi­li­tä­risch ver­wend­ba­re Gü­ter, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 248; BBl 2000 3369).

Art. 10 Voraussetzungen  

1 Die Grund­be­wil­li­gung wird na­tür­li­chen oder ju­ris­ti­schen Per­so­nen er­teilt, wenn:

a.
der Ge­such­stel­ler die er­for­der­li­che Ge­währ für ei­ne ord­nungs­ge­mäs­se Füh­rung der Ge­schäf­te bie­tet; und
b.
die be­ab­sich­tig­te Tä­tig­keit den Lan­des­in­ter­es­sen nicht zu­wi­der­läuft.

2 Be­nö­tigt der Ge­such­stel­ler für sei­ne Tä­tig­keit auch ei­ne Be­wil­li­gung nach der Waf­fen­ge­setz­ge­bung des Bun­des oder des Kan­tons, so wird die Grund­be­wil­li­gung nur er­teilt, wenn die Be­wil­li­gung nach der Waf­fen­ge­setz­ge­bung vor­liegt.

Art. 11 Geltung  

1 Die Grund­be­wil­li­gung ist nicht über­trag­bar und gilt nur für das dar­in auf­ge­führ­te Kriegs­ma­te­ri­al. Sie kann be­fris­tet so­wie an Be­din­gun­gen und Auf­la­gen ge­knüpft wer­den.

2 Sie kann ganz oder teil­wei­se wi­der­ru­fen wer­den, wenn die Vor­aus­set­zun­gen für ih­re Er­tei­lung nicht mehr ge­ge­ben sind.

3 Sie er­setzt nicht die auf­grund an­de­rer Vor­schrif­ten des eid­ge­nös­si­schen oder kan­to­na­len Rechts ein­zu­ho­len­den Be­wil­li­gun­gen.

4. Kapitel: Einzelbewilligungen

1. Abschnitt: Bewilligungsarten

Art. 12  

Für Tä­tig­kei­ten, die nach die­sem Ge­setz ei­ner Be­wil­li­gung be­dür­fen, wer­den fol­gen­de Ein­zel­be­wil­li­gun­gen un­ter­schie­den:

a.
19
b.
Ver­mitt­lungs­be­wil­li­gung;
c.
Ein­fuhr­be­wil­li­gung;
d.
Aus­fuhr­be­wil­li­gung;
e.
Durch­fuhr­be­wil­li­gung;
f.
Be­wil­li­gung für den Ab­schluss von Ver­trä­gen be­tref­fend die Über­tra­gung von Im­ma­te­ri­al­gü­tern, ein­sch­liess­lich Know-how, oder die Ein­räu­mung von Rech­ten dar­an;
g.20
Han­dels­be­wil­li­gung.

19 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 22. Ju­ni 2001 über die Straf­fung der Bun­des­ge­setz­ge­bung über Waf­fen, Kriegs­ma­te­ri­al, Spreng­stoff so­wie zi­vil und mi­li­tä­risch ver­wend­ba­re Gü­ter, mit Wir­kung seit 1. März 2002 (AS 2002 248; BBl 2000 3369).

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 22. Ju­ni 2001 über die Straf­fung der Bun­des­ge­setz­ge­bung über Waf­fen, Kriegs­ma­te­ri­al, Spreng­stoff so­wie zi­vil und mi­li­tä­risch ver­wend­ba­re Gü­ter, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 248; BBl 2000 3369).

2. Abschnitt: …

Art. 13 und 1421  

21 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 22. Ju­ni 2001 über die Straf­fung der Bun­des­ge­setz­ge­bung über Waf­fen, Kriegs­ma­te­ri­al, Spreng­stoff so­wie zi­vil und mi­li­tä­risch ver­wend­ba­re Gü­ter, mit Wir­kung seit 1. März 2002 (AS 2002 248; BBl 2000 3369).

3. Abschnitt: Vermittlungsbewilligung

Art. 15 Gegenstand  

1 Wer auf schwei­ze­ri­schem Ter­ri­to­ri­um Kriegs­ma­te­ri­al an einen Emp­fän­ger im Aus­land ver­mit­teln will, oh­ne in der Schweiz ei­ne ei­ge­ne Pro­duk­ti­ons­stät­te für die Her­stel­lung von Kriegs­ma­te­ri­al zu un­ter­hal­ten, be­darf ne­ben ei­ner Grund­be­wil­li­gung im Sin­ne von Ar­ti­kel 9 für je­den ein­zel­nen Fall ei­ner Ein­zel­be­wil­li­gung.

2 Der Bun­des­rat kann für be­stimm­te Län­der Aus­nah­men vor­se­hen.

3 Wer Feu­er­waf­fen ge­mä­ss Waf­fen­ge­setz­ge­bung, de­ren Be­stand­tei­le oder Zu­be­hör oder de­ren Mu­ni­ti­on oder Mu­ni­ti­ons­be­stand­tei­le ge­werbs­mäs­sig an Emp­fän­ger im Aus­land ver­mit­telt, er­hält die Ein­zel­be­wil­li­gung nur, wenn er nach­weist, dass er ei­ne ent­spre­chen­de Waf­fen­han­dels­be­wil­li­gung nach der Waf­fen­ge­setz­ge­bung hat.22

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 22. Ju­ni 2001 über die Straf­fung der Bun­des­ge­setz­ge­bung über Waf­fen, Kriegs­ma­te­ri­al, Spreng­stoff so­wie zi­vil und mi­li­tä­risch ver­wend­ba­re Gü­ter, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 248; BBl 2000 3369). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 12. Dez. 2008 (AS 2008 54995405Art. 2 Bst. d; BBl 2006 2713).

Art. 16 Geltung  

1 Die Ver­mitt­lungs­be­wil­li­gung kann be­fris­tet so­wie an Be­din­gun­gen und Auf­la­gen ge­knüpft wer­den.

2 Wenn aus­ser­or­dent­li­che Um­stän­de es er­for­dern, kann die Ver­mitt­lungs­be­wil­li­gung sus­pen­diert oder wi­der­ru­fen wer­den.

3a. Abschnitt: Handelsbewilligung23

23 Eingefügt durch Ziff. I 2 des BG vom 22. Juni 2001 über die Straffung der Bundesgesetz­gebung über Waffen, Kriegsmaterial, Sprengstoff sowie zivil und militärisch verwend­bare Güter, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 248; BBl 2000 3369).

Art. 16a Gegenstand  

1 Wer von schwei­ze­ri­schem Ter­ri­to­ri­um aus im Aus­land mit Kriegs­ma­te­ri­al han­delt, oh­ne in der Schweiz ei­ne ei­ge­ne Pro­duk­ti­ons­stät­te für die Her­stel­lung von Kriegs­ma­te­ri­al zu un­ter­hal­ten, be­darf ne­ben ei­ner Grund­be­wil­li­gung im Sin­ne von Ar­ti­kel 9 für je­den ein­zel­nen Fall ei­ner Ein­zel­be­wil­li­gung.

2 Der Bun­des­rat kann für be­stimm­te Län­der Aus­nah­men vor­se­hen.

3 Wer von schwei­ze­ri­schem Ter­ri­to­ri­um aus im Aus­land ge­mä­ss Waf­fen­ge­setz­ge­bung mit Feu­er­waf­fen, de­ren Be­stand­tei­len oder Zu­be­hör oder de­ren Mu­ni­ti­on oder Mu­ni­ti­ons­be­stand­tei­len han­delt, er­hält die Ein­zel­be­wil­li­gung nur, wenn er nach­weist, dass er ei­ne Waf­fen­han­dels­be­wil­li­gung nach der Waf­fen­ge­setz­ge­bung hat.24

24 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 12. Dez. 2008 (AS 2008 54995405Art. 2 Bst. d; BBl 2006 2713).

Art. 16b Geltung  

1 Die Han­dels­be­wil­li­gung kann be­fris­tet so­wie an Be­din­gun­gen und Auf­la­gen ge­knüpft wer­den.

2 Wenn aus­ser­or­dent­li­che Um­stän­de es er­for­dern, kann die Han­dels­be­wil­li­gung sus­pen­diert oder wi­der­ru­fen wer­den.

4. Abschnitt: Ein‑, Aus- und Durchfuhrbewilligungen

Art. 17 Gegenstand  

1 Die Ein‑, Aus- und Durch­fuhr von Kriegs­ma­te­ri­al be­dür­fen ei­ner Be­wil­li­gung des Bun­des.

2 Ei­ner Durch­fuhr­be­wil­li­gung be­dür­fen auch Lie­fe­run­gen in schwei­ze­ri­sche Zoll­la­ger und Zoll­frei­la­ger so­wie Lie­fe­run­gen aus sol­chen La­gern ins Aus­land.25

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Be­wil­li­gungs­pflicht und das Ver­fah­ren für Kriegs­ma­te­ri­al­durch­fuh­ren im Luftraum.

3bis Er kann für die Aus- und Durch­fuhr aus oder nach be­stimm­ten Län­dern er­leich­ter­te Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren oder Aus­nah­men von der Be­wil­li­gungs­pflicht vor­se­hen.26

3ter Er kann für Ein­fuh­ren von Ein­zel­tei­len, Bau­grup­pen oder an­ony­men Tei­len er­leich­ter­te Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren vor­se­hen.27

4 Kei­ner Ein­fuhr­be­wil­li­gung nach die­sem Ge­setz be­darf, wer:

a.
Kriegs­ma­te­ri­al, das für den Bund be­stimmt ist, ein­führt;
b.28
ge­mä­ss Waf­fen­ge­setz­ge­bung Feu­er­waf­fen, de­ren Be­stand­tei­le, Zu­be­hör, Mu­ni­ti­on oder Mu­ni­ti­ons­be­stand­tei­le in das schwei­ze­ri­sche Staats­ge­biet ver­bringt;
c.
Spreng­mit­tel, py­ro­tech­ni­sche Ge­gen­stän­de oder Schiess­pul­ver ein­führt.29

25 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1411; BBl 2004 567).

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 22. Ju­ni 2001 über die Straf­fung der Bun­des­ge­setz­ge­bung über Waf­fen, Kriegs­ma­te­ri­al, Spreng­stoff so­wie zi­vil und mi­li­tä­risch ver­wend­ba­re Gü­ter (AS 2002 248; BBl 2000 3369). Fas­sung ge­mä­ss Art. 3 Ziff. 5 des BB vom 17. Dez. 2004 über die Ge­neh­mi­gung und die Um­set­zung der bi­la­te­ra­len Ab­kom­men zwi­schen der Schweiz und der EU über die As­so­zi­ie­rung an Schen­gen und an Du­blin, in Kraft seit 12. Dez. 2008 (AS 2008 4475405Art. 1 Bst. d; BBl 2004 5965).

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 22. Ju­ni 2001 über die Straf­fung der Bun­des­ge­setz­ge­bung über Waf­fen, Kriegs­ma­te­ri­al, Spreng­stoff so­wie zi­vil und mi­li­tä­risch ver­wend­ba­re Gü­ter, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 248; BBl 2000 3369).

28 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 12. Dez. 2008 (AS 2008 54995405Art. 2 Bst. d; BBl 2006 2713).

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 22. Ju­ni 2001 über die Straf­fung der Bun­des­ge­setz­ge­bung über Waf­fen, Kriegs­ma­te­ri­al, Spreng­stoff so­wie zi­vil und mi­li­tä­risch ver­wend­ba­re Gü­ter, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 248; BBl 2000 3369).

Art. 18 Nichtwiederausfuhr-Erklärungen; Ausnahmen  

1 In der Re­gel kann ei­ne Aus­fuhr­be­wil­li­gung nur er­teilt wer­den, wenn es sich um die Lie­fe­rung an ei­ne aus­län­di­sche Re­gie­rung oder an ei­ne für die­se tä­ti­ge Un­ter­neh­mung han­delt, und wenn ei­ne Er­klä­rung die­ser Re­gie­rung vor­liegt, dass das Ma­te­ri­al nicht wie­der aus­ge­führt wird (Nicht­wie­der­aus­fuhr-Er­klä­rung).

2 Auf die Nicht­wie­der­aus­fuhr-Er­klä­rung kann bei Ein­zel­tei­len oder Bau­grup­pen von Kriegs­ma­te­ri­al ver­zich­tet wer­den, wenn fest­steht, dass sie im Aus­land in ein Pro­dukt ein­ge­baut und nicht un­ver­än­dert wie­der­aus­ge­führt wer­den sol­len, oder wenn es sich um an­ony­me Tei­le han­delt, de­ren Wert im Ver­hält­nis zum fer­ti­gen Kriegs­ma­te­ri­al nicht ins Ge­wicht fällt.

Art. 19 Geltung  

1 Die Ein‑, Aus- und Durch­fuhr­be­wil­li­gun­gen sind be­fris­tet.

2 Wenn aus­ser­or­dent­li­che Um­stän­de es er­for­dern, kön­nen sie sus­pen­diert oder wi­der­ru­fen wer­den.

5. Abschnitt: Bewilligung für die Übertragung von Immaterialgütern oder die Einräumung von Rechten daran

Art. 20 Gegenstand  

1 Der Be­wil­li­gung be­darf der Ab­schluss ei­nes Ver­trags, bei dem von der Schweiz aus an ei­ne na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­son mit Wohn­sitz oder Sitz im Aus­land Im­ma­te­ri­al­gü­ter ein­sch­liess­lich Know-how über­tra­gen wer­den, die für die Ent­wick­lung, die Her­stel­lung oder den Ge­brauch von Kriegs­ma­te­ri­al von we­sent­li­cher Be­deu­tung sind. Das glei­che gilt für den Ab­schluss ei­nes Ver­trags, wel­cher Rech­te an der­ar­ti­gen Im­ma­te­ri­al­gü­tern und Know-how ein­räumt.

2 Nicht un­ter die Be­wil­li­gungs­pflicht fal­len ins­be­son­de­re Im­ma­te­ri­al­gü­ter, ein­schliess­lich Know-how:

a.
die für die rou­ti­ne­mäs­si­ge Durch­füh­rung der In­stal­la­ti­on, des Un­ter­halts, der Kon­trol­le und der Re­pa­ra­tur von Kriegs­ma­te­ri­al, des­sen Aus­fuhr be­wil­ligt wur­de, not­wen­dig sind;
b.
die all­ge­mein zu­gäng­lich sind;
c.
die zum Zwe­cke der An­mel­dung ei­nes Pa­tents in ei­nem an­dern Staat of­fen­bart wer­den müs­sen; oder
d.
die der wis­sen­schaft­li­chen Grund­la­gen­for­schung die­nen.

3 Der Bun­des­rat kann für be­stimm­te Län­der Aus­nah­men vor­se­hen.

Art. 21 Voraussetzungen  

Die Be­wil­li­gung wird nicht er­teilt, wenn der Er­wer­ber sei­nen Sitz oder Wohn­sitz in ei­nem Land hat, nach dem die Aus­fuhr des be­tref­fen­den Kriegs­ma­te­ri­als nicht be­wil­ligt wür­de.

6. Abschnitt: Bewilligungsvoraussetzungen für Auslandsgeschäfte

Art. 22 Herstellung, Vermittlung, Ausfuhr und Durchfuhr  

Die Her­stel­lung, die Ver­mitt­lung, die Aus­fuhr und die Durch­fuhr von Kriegs­ma­te­ri­al für Emp­fän­ger im Aus­land wer­den be­wil­ligt, wenn dies dem Völ­ker­recht, den in­ter­na­tio­na­len Ver­pflich­tun­gen und den Grund­sät­zen der schwei­ze­ri­schen Aus­sen­po­li­tik nicht wi­der­spricht.

Art. 23 Ersatzteillieferungen  

Die Aus­fuhr von Er­satz­tei­len für Kriegs­ma­te­ri­al, des­sen Aus­fuhr be­wil­ligt wor­den ist, wird eben­falls be­wil­ligt, wenn in der Zwi­schen­zeit kei­ne aus­ser­or­dent­li­chen Um­stän­de ein­ge­tre­ten sind, die einen Wi­der­ruf der ers­ten Be­wil­li­gung ver­lan­gen wür­den.

Art. 24 Einfuhr  

Die Ein­fuhr von Kriegs­ma­te­ri­al wird be­wil­ligt, wenn dies dem Völ­ker­recht nicht wi­der­spricht und den Lan­des­in­ter­es­sen nicht zu­wi­der­läuft.

7. Abschnitt: Embargo

Art. 2530  

Die Er­tei­lung von Be­wil­li­gun­gen ist aus­ge­schlos­sen, wenn ent­spre­chen­de Zwangs­mass­nah­men nach dem Em­bargo­ge­setz vom 22. März 200231 er­las­sen wor­den sind.

30 Fas­sung ge­mä­ss Art. 17 Ziff. 1 des Em­bargo­ge­set­zes vom 22. März 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2003 (AS 2002 3673; BBl 2001 1433).

31 SR 946.231

5. Kapitel: Kontrollen, Verfahren, Gebühren

Art. 26 Kontrollen  

Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die Kon­trol­le der Her­stel­lung, des Han­dels, der Ver­mitt­lung, der Ein‑, Aus- und Durch­fuhr von Kriegs­ma­te­ri­al so­wie der Über­tra­gung von Im­ma­te­ri­al­gü­tern, ein­sch­liess­lich Know-how, oder der Ein­räu­mung von Rech­ten dar­an, so­weit die­se sich auf Kriegs­ma­te­ri­al be­zie­hen.

Art. 27 Auskunftspflichten  

Die In­ha­ber ei­ner Be­wil­li­gung nach die­sem Ge­setz be­zie­hungs­wei­se die In­ha­ber und das Per­so­nal der ent­spre­chen­den Un­ter­neh­men sind ver­pflich­tet, den Kon­troll­or­ga­nen al­le für ei­ne sach­ge­mäs­se Kon­trol­le er­for­der­li­chen Aus­künf­te zu er­tei­len und die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen vor­zu­le­gen.

Art. 28 Befugnisse der Kontrollorgane  

1 Die Kon­troll­or­ga­ne sind be­fugt, die Ge­schäfts­räu­me der aus­kunfts­pflich­ti­gen Per­so­nen wäh­rend der üb­li­chen Ar­beits­zeit oh­ne Vor­an­mel­dung zu be­tre­ten und zu be­sich­ti­gen so­wie in die ein­schlä­gi­gen Un­ter­la­gen Ein­sicht zu neh­men. Sie be­schlag­nah­men be­las­ten­des Ma­te­ri­al. Bei Ver­dacht auf straf­ba­re Hand­lun­gen blei­ben wei­ter­ge­hen­de Be­stim­mun­gen des Ver­fah­rens- und Pro­zess­rechts vor­be­hal­ten.

2 So­weit not­wen­dig kön­nen sie bei ih­ren Kon­trol­len die Po­li­zei­or­ga­ne der Kan­to­ne und der Ge­mein­den, die Un­ter­su­chungs­or­ga­ne der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung so­wie den Nach­rich­ten­dienst des Bun­des bei­zie­hen.32

3 Sie kön­nen im Rah­men der Zweck­be­stim­mung die­ses Ge­set­zes Per­so­nen­da­ten be­ar­bei­ten. Von den be­son­ders schüt­zens­wer­ten Per­so­nen­da­ten dür­fen nur sol­che über ad­mi­nis­tra­ti­ve oder straf­recht­li­che Ver­fol­gun­gen und Sank­tio­nen be­ar­bei­tet wer­den. Wei­te­re be­son­ders schüt­zens­wer­te Per­so­nen­da­ten dür­fen be­ar­bei­tet wer­den, wenn dies zur Be­hand­lung des Ein­zel­fal­les un­ent­behr­lich ist.

4 Sie sind zur Wah­rung des Amts­ge­heim­nis­ses ver­pflich­tet und tref­fen in ih­rem Be­reich al­le zur Ver­hin­de­rung von Wirt­schaftss­pio­na­ge nö­ti­gen Vor­sichts­mass­nah­men.

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 7 der V vom 4. Dez. 2009 über die An­pas­sung ge­setz­li­cher Be­stim­mun­gen in­fol­ge in­fol­ge der Schaf­fung des Nach­rich­ten­diens­tes des Bun­des, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6921).

Art. 29 Zuständigkeit und Verfahren  

1 Der Bun­des­rat be­zeich­net die zu­stän­di­gen Stel­len und re­gelt das Ver­fah­ren im ein­zel­nen. Die Kon­trol­le an der Gren­ze ob­liegt den Zoll­or­ga­nen.

2 Der Bun­des­rat ent­schei­det über Ge­su­che mit er­heb­li­cher aus­sen- oder si­cher­heits­po­li­ti­scher Trag­wei­te. Im Üb­ri­gen sind für das Ver­fah­ren die Be­stim­mun­gen des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 196833 mass­ge­bend.

3 Das Ver­fah­ren für Be­schwer­den ge­gen Ver­fü­gun­gen nach die­sem Ge­setz rich­tet sich nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­ver­wal­tungs­rechts­pfle­ge.

Art. 30 Zentralstelle  

1 Der Bun­des­rat be­zeich­net ei­ne Zen­tral­stel­le zur Be­kämp­fung il­le­ga­ler Tä­tig­kei­ten im Zu­sam­men­hang mit Kriegs­ma­te­ri­al.

2 Die Zen­tral­stel­le wirkt beim Voll­zug so­wie bei der De­likts­ver­hü­tung mit und mel­det Ver­stös­se ge­gen Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes den zu­stän­di­gen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den. So­weit und so­lan­ge es ih­re Auf­ga­ben er­for­dern, ist sie be­fugt, Per­so­nen­da­ten, mit Ein­schluss von be­son­ders schüt­zens­wer­ten Per­so­nen­da­ten und von Per­sön­lich­keitspro­fi­len zu be­ar­bei­ten.34

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 der V vom 12. Dez. 2008 über die An­pas­sung ge­setz­li­cher Be­stim­mun­gen in­fol­ge Über­füh­rung der nach­rich­ten­dienst­li­chen Tei­le des Diens­tes für Ana­ly­se und Prä­ven­ti­on zum VBS, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6261).

Art. 31 Gebühren  

Für die in die­sem Ge­setz vor­ge­se­he­nen Be­wil­li­gun­gen wer­den Ge­büh­ren er­ho­ben. Der Bun­des­rat setzt de­ren An­sät­ze fest.

Art. 32 Orientierung des Parlaments  

Der Bun­des­rat ori­en­tiert die Ge­schäfts­prü­fungs­kom­mis­sio­nen der eid­ge­nös­si­schen Rä­te über die Ein­zel­hei­ten der Kriegs­ma­te­ri­al­aus­fuhr.

6. Kapitel: Strafbestimmungen

Art. 33 Widerhandlungen gegen die Bewilligungs- und Meldepflichten  

1 Mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe wird be­straft, wer vor­sätz­lich:35

a.
oh­ne ent­spre­chen­de Be­wil­li­gung oder ent­ge­gen den in ei­ner Be­wil­li­gung fest­ge­setz­ten Be­din­gun­gen oder Auf­la­gen Kriegs­ma­te­ri­al her­stellt, ein­führt, durch­führt, aus­führt, da­mit han­delt, es ver­mit­telt oder Ver­trä­ge be­tref­fend die Über­tra­gung von Im­ma­te­ri­al­gü­tern ein­sch­liess­lich Know-how, die sich auf Kriegs­ma­te­ri­al be­zie­hen, oder die Ein­räu­mung von Rech­ten dar­an ab­schliesst;
b.
in ei­nem Ge­such An­ga­ben, die für die Er­tei­lung ei­ner Be­wil­li­gung we­sent­lich sind, un­rich­tig oder un­voll­stän­dig macht oder ein von ei­nem Drit­ten ver­fass­tes Ge­such die­ser Art ver­wen­det;
c.36
Kriegs­ma­te­ri­al nicht oder nicht rich­tig zur Ein-, Aus- oder Durch­fuhr an­mel­det;
d.
an einen an­de­ren als den in der Be­wil­li­gung ge­nann­ten Emp­fän­ger oder Be­stim­mungs­ort Kriegs­ma­te­ri­al lie­fert, über­trägt oder ver­mit­telt;
e.
an einen an­de­ren als den in der Be­wil­li­gung ge­nann­ten Emp­fän­ger oder Be­stim­mungs­ort Im­ma­te­ri­al­gü­ter, ein­sch­liess­lich Know-how, über­trägt oder Rech­te dar­an ein­räumt;
f.
bei der fi­nan­zi­el­len Ab­wick­lung ei­nes il­le­ga­len Kriegs­ma­te­ri­al­ge­schäfts mit­wirkt oder des­sen Fi­nan­zie­rung ver­mit­telt.

2 In schwe­ren Fäl­len ist die Stra­fe Frei­heits­s­tra­fe von ei­nem Jahr bis zu zehn Jah­ren. Mit der Frei­heits­s­tra­fe kann ei­ne Geld­stra­fe ver­bun­den wer­den.37

3 Wird die Tat fahr­läs­sig be­gan­gen, so ist die Stra­fe Geld­stra­fe bis zu 180 Ta­ges­sät­zen.38

4 Bei der nicht be­wil­lig­ten Ein- oder Durch­fuhr ist auch die im Aus­land ver­üb­te Tat straf­bar.

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. März 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2013 (AS 2013 295; BBl 20115905).

36 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 2005, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1411; BBl 2004 567).

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. März 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2013 (AS 2013 295; BBl 20115905).

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. März 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2013 (AS 2013 295; BBl 20115905).

Art. 34 Widerhandlungen gegen das Verbot von Kernwaffen, biologischen und chemischen Waffen  

1 Mit ei­ner Frei­heits­s­tra­fe bis zu zehn Jah­ren oder Geld­stra­fe wird be­straft, wer vor­sätz­lich und oh­ne dass er ei­ne Aus­nah­me nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 2 in An­spruch neh­men kann:39

a.
Kern­waf­fen, bio­lo­gi­sche oder che­mi­sche Waf­fen (ABC-Waf­fen) ent­wi­ckelt, her­stellt, ver­mit­telt, er­wirbt, je­man­dem über­lässt, ein­führt, aus­führt, durch­führt, la­gert oder an­der­wei­tig über sie ver­fügt;
b.
je­man­den zu ei­ner der un­ter Buch­sta­be a be­zeich­ne­ten Hand­lun­gen ver­lei­tet; oder
c.
ei­ne un­ter Buch­sta­be a be­zeich­ne­te Hand­lung för­dert.

2 Mit der Frei­heits­s­tra­fe kann ei­ne Geld­stra­fe ver­bun­den wer­den.40

3 Wird die Tat fahr­läs­sig be­gan­gen, so ist die Stra­fe Frei­heits­s­tra­fe bis zu ei­nem Jahr oder Geld­stra­fe.41

4 Die im Aus­land ver­üb­te Tat ist, un­ab­hän­gig vom Recht des Ta­torts, nach die­sen Be­stim­mun­gen straf­bar, wenn:

a.
sie völ­ker­recht­li­che Ver­ein­ba­run­gen ver­letzt, an wel­che die Schweiz ge­bun­den ist; und
b.
der Tä­ter Schwei­zer ist oder Wohn­sitz in der Schweiz hat.

5 Ar­ti­kel 7 Ab­sät­ze 4 und 5 des Straf­ge­setz­bu­ches42 sind an­wend­bar.43

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. März 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2013 (AS 2013 295; BBl 20115905).

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. März 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2013 (AS 2013 295; BBl 20115905).

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. März 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2013 (AS 2013 295; BBl 20115905).

42 SR 311.0

43 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. März 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2013 (AS 2013 295; BBl 20115905).

Art. 35 Widerhandlungen gegen das Verbot der Antipersonenminen  

1 Mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu zehn Jah­ren oder Geld­stra­fe wird be­straft, wer vor­sätz­lich und oh­ne dass er ei­ne Aus­nah­me nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 2 in An­spruch neh­men kann:44

a.
An­ti­per­so­nen­mi­nen ent­wi­ckelt, her­stellt, ver­mit­telt, er­wirbt, je­man­dem über­­lässt, ein­führt, aus­führt, durch­führt, la­gert oder an­der­wei­tig über sie ver­fügt;
b.
je­man­den zu ei­ner der un­ter Buch­sta­be a be­zeich­ne­ten Hand­lun­gen ver­lei­tet; oder
c.
ei­ne der un­ter Buch­sta­be a be­zeich­ne­ten Hand­lun­gen för­dert.

2 Mit der Frei­heits­s­tra­fe kann ei­ne Geld­stra­fe ver­bun­den wer­den.45

3 Wird die Tat fahr­läs­sig be­gan­gen, so ist die Stra­fe Frei­heits­s­tra­fe bis zu ei­nem Jahr oder Geld­stra­fe.46

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. März 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2013 (AS 2013 295; BBl 20115905).

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. März 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2013 (AS 2013 295; BBl 20115905).

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. März 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2013 (AS 2013 295; BBl 20115905).

Art. 35a Widerhandlungen gegen das Verbot der Streumunition 47  

1 Mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu zehn Jah­ren oder Geld­stra­fe wird be­straft, wer vor­sätz­lich und oh­ne dass er ei­ne Aus­nah­me nach Ar­ti­kel 8a Ab­satz 3 in An­spruch neh­men kann:

a.
Streu­mu­ni­ti­on ent­wi­ckelt, her­stellt, ver­mit­telt, er­wirbt, je­man­dem über­lässt, ein­führt, aus­führt, durch­führt, la­gert oder an­der­wei­tig über sie ver­fügt;
b.
je­man­den zu ei­ner der un­ter Buch­sta­be a be­zeich­ne­ten Hand­lun­gen ver­lei­tet; oder
c.
ei­ne der un­ter Buch­sta­be a be­zeich­ne­ten Hand­lun­gen för­dert.

2 Mit der Frei­heits­s­tra­fe kann ei­ne Geld­stra­fe ver­bun­den wer­den.

3 Wird die Tat fahr­läs­sig be­gan­gen, so ist die Stra­fe Frei­heits­s­tra­fe bis zu ei­nem Jahr oder Geld­stra­fe.

47 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. März 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2013 (AS 2013 295; BBl 20115905).

Art. 35b Widerhandlungen gegen das Finanzierungsverbot 48  

1 Mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu fünf Jah­ren oder Geld­stra­fe wird be­straft, wer vor­sätz­lich und oh­ne dass er ei­ne Aus­nah­me nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 2, Ar­ti­kel 8 Ab­satz 2 oder Ar­ti­kel 8a Ab­satz 3 in An­spruch neh­men kann, ge­gen das Fi­nan­zie­rungs­ver­bot nach den Ar­ti­keln 8b oder 8cver­stösst.

2 Mit der Frei­heits­s­tra­fe kann ei­ne Geld­stra­fe ver­bun­den wer­den.

3 Nimmt der Tä­ter die Mög­lich­keit ei­ner Wi­der­hand­lung ge­gen das Fi­nan­zie­rungs­ver­bot ge­mä­ss den Ar­ti­keln 8boder 8cle­dig­lich in Kauf, so macht er sich nach die­ser Be­stim­mung nicht straf­bar.

48 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 16. März 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2013 (AS 2013 295; BBl 20115905).

Art. 36 Übertretungen  

1 Mit Bus­se bis zu 100 000 Fran­ken wird be­straft, wer vor­sätz­lich:49

a.
die Aus­künf­te, die Vor­la­ge von Un­ter­la­gen oder den Zu­tritt zu den Ge­schäfts­räu­men ge­mä­ss den Ar­ti­keln 27 und 28 Ab­satz 1 ver­wei­gert oder in die­sem Zu­sam­men­hang falsche An­ga­ben macht;
b.
auf an­de­re Wei­se ei­ner Be­stim­mung die­ses Ge­set­zes oder ei­ner Aus­füh­rungs­vor­schrift, de­ren Über­tre­tung für straf­bar er­klärt wird, oder ei­ner un­ter Hin­weis auf die Straf­dro­hung die­ses Ar­ti­kels er­las­se­nen Ver­fü­gung zu­wi­der­han­delt, oh­ne dass ein straf­ba­res Ver­hal­ten nach ei­nem an­de­ren Straf­tat­be­stand vor­liegt.

2 Ver­such und Ge­hil­fen­schaft sind straf­bar.

3 Wird die Tat fahr­läs­sig be­gan­gen, so ist die Stra­fe Bus­se bis zu 40 000 Fran­ken.

4 Die Straf­ver­fol­gung ver­jährt in fünf Jah­ren.50

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. März 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2013 (AS 2013 295; BBl 20115905).

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. März 2012, in Kraft seit 1. Fe­br. 2013 (AS 2013 295; BBl 20115905).

Art. 37 Widerhandlungen in Geschäftsbetrieben  

Auf Wi­der­hand­lun­gen in Ge­schäfts­be­trie­ben ist Ar­ti­kel 6 des Ver­wal­tungs­straf­rechts­ge­set­zes vom 22. März 197451 an­wend­bar.

Art. 38 Einziehung von Kriegsmaterial 52  

Der Rich­ter ver­fügt oh­ne Rück­sicht auf die Straf­bar­keit ei­ner be­stimm­ten Per­son die Ein­zie­hung des be­tref­fen­den Kriegs­ma­te­ri­als, wenn und so­weit kei­ne Ge­währ für ei­ne recht­mäs­si­ge wei­te­re Ver­wen­dung ge­bo­ten wird. Das ein­ge­zo­ge­ne Kriegs­ma­te­ri­al so­wie ein all­fäl­li­ger Ver­wer­tungs­er­lös ver­fal­len un­ter Vor­be­halt des Bun­des­ge­set­zes vom 19. März 200453 über die Tei­lung ein­ge­zo­ge­ner Ver­mö­gens­wer­te dem Bund.

52 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 19. März 2004 über die Tei­lung ein­ge­zo­ge­ner Ver­mö­gens­wer­te, in Kraft seit 1. Aug. 2004 (AS 2004 3503; BBl 2002 441).

53 SR 312.4

Art. 39 Einziehung von Vermögenswerten 54  

Ein­ge­zo­ge­ne Ver­mö­gens­wer­te oder Er­satz­for­de­run­gen ver­fal­len un­ter Vor­be­halt des Bun­des­ge­set­zes vom 19. März 200455 über die Tei­lung ein­ge­zo­ge­ner Ver­mö­gens­wer­te dem Bund.

54 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 19. März 2004 über die Tei­lung ein­ge­zo­ge­ner Ver­mö­gens­wer­te, in Kraft seit 1. Aug. 2004 (AS 2004 3503; BBl 2002 441).

55 SR 312.4

Art. 40 Gerichtsbarkeit und Anzeigepflicht  

1 Die Ver­fol­gung und Be­ur­tei­lung der Wi­der­hand­lun­gen un­ter­ste­hen der Bun­des­straf­ge­richts­bar­keit.

2 Die Be­wil­li­gungs- und Kon­troll­be­hör­den des Bun­des und der Kan­to­ne, die Po­li­zei­or­ga­ne der Kan­to­ne und Ge­mein­den so­wie die Zoll­or­ga­ne sind ver­pflich­tet, Wi­der­hand­lun­gen ge­gen die­ses Ge­setz, die sie in ih­rer dienst­li­chen Tä­tig­keit wahr­neh­men oder die ih­nen da­bei zur Kennt­nis ge­lan­gen, bei der Bun­des­an­walt­schaft an­zu­zei­gen.

7. Kapitel: Amtshilfe

Art. 41 Amtshilfe in der Schweiz  

Die zu­stän­di­gen Be­hör­den des Bun­des so­wie die Po­li­zei­or­ga­ne der Kan­to­ne und Ge­mein­den kön­nen ein­an­der und den je­wei­li­gen Auf­sichts­be­hör­den Da­ten be­kannt­ge­ben, so­weit dies für den Voll­zug die­ses Ge­set­zes not­wen­dig ist.

Art. 42 Amtshilfe zwischen schweizerischen und ausländischen Behörden  

1 Die für den Voll­zug, die Kon­trol­le, die De­likts­ver­hü­tung oder die Straf­ver­fol­gung zu­stän­di­gen Be­hör­den des Bun­des kön­nen mit den zu­stän­di­gen aus­län­di­schen Be­hör­den so­wie in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen oder Gre­mi­en zu­sam­men­ar­bei­ten und die Er­he­bun­gen ko­or­di­nie­ren, so­weit:

a.
dies zum Voll­zug die­ses Ge­set­zes oder ent­spre­chen­der aus­län­di­scher Vor­schrif­ten er­for­der­lich ist; und
b.
die aus­län­di­schen Be­hör­den oder in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen oder Gre­mi­en an das Amts­ge­heim­nis oder ei­ne ent­spre­chen­de Ver­schwie­gen­heits­pflicht ge­bun­den sind und in ih­rem Be­reich Schutz vor Wirt­schaftss­pio­na­ge ga­ran­tie­ren.

2 Sie kön­nen aus­län­di­sche Be­hör­den so­wie in­ter­na­tio­na­le Or­ga­ni­sa­tio­nen oder Gre­mi­en na­ment­lich um Her­aus­ga­be der er­for­der­li­chen Da­ten er­su­chen. Zu de­ren Er­lan­gung kön­nen sie ih­nen Da­ten be­kannt­ge­ben über:

a.
Be­schaf­fen­heit, Men­ge, Be­stim­mungs- und Ver­wen­dungs­ort, Ver­wen­dungs­zweck so­wie Emp­fän­ger von Wa­ren, Be­stand­tei­len, Im­ma­te­ri­al­gü­tern, ein­schliess­lich Know-how, oder Rech­ten dar­an;
b.
Per­so­nen, die an der Her­stel­lung, Lie­fe­rung, Ver­mitt­lung oder Fi­nan­zie­rung von Wa­ren oder Be­stand­tei­len, an der Über­tra­gung von Im­ma­te­ri­al­gü­tern, ein­schliess­lich Know-how, oder der Ein­räu­mung von Rech­ten dar­an, be­tei­ligt sind;
c.
die fi­nan­zi­el­le Ab­wick­lung des Ge­schäfts.

3 Hält der aus­län­di­sche Staat Ge­gen­recht, so kön­nen die Be­hör­den des Bun­des nach Ab­satz 1 die Da­ten nach Ab­satz 2 auch von sich aus oder auf Er­su­chen hin be­kannt­ge­ben, wenn die aus­län­di­sche Be­hör­de zu­si­chert, dass die Da­ten:

a.
nur für Zwe­cke be­ar­bei­tet wer­den, die die­sem Ge­setz ent­spre­chen; und
b.
nur dann in ei­nem ge­richt­li­chen Straf­ver­fah­ren ver­wen­det wer­den, wenn sie nach­träg­lich nach den Be­stim­mun­gen über die in­ter­na­tio­na­le Rechts­hil­fe be­schafft wor­den sind.

4 Sie kön­nen die Da­ten auch in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen oder Gre­mi­en un­ter den Vor­aus­set­zun­gen von Ab­satz 3 be­kannt­ge­ben, wo­bei auf das Er­for­der­nis des Ge­gen­rechts ver­zich­tet wer­den kann.

5 Die Be­stim­mun­gen über die in­ter­na­tio­na­le Rechts­hil­fe in Strafsa­chen blei­ben vor­be­hal­ten.

8. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 43 Vollzug  

1 Der Bun­des­rat er­lässt die Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten.

256

56 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 2 des BG vom 22. Ju­ni 2001 über die Straf­fung der Bun­des­ge­setz­ge­bung über Waf­fen, Kriegs­ma­te­ri­al, Spreng­stoff so­wie zi­vil und mi­li­tä­risch ver­wend­ba­re Gü­ter (AS 2002 248; BBl 2000 3369).

Art. 44 Aufhebung bisherigen Rechts  

Das Bun­des­ge­setz vom 30. Ju­ni 197257 über das Kriegs­ma­te­ri­al wird auf­ge­ho­ben.

Art. 45 Änderung bisherigen Rechts  

58

58 Die Än­de­run­gen kön­nen kon­sul­tiert wer­den un­ter AS 1998 794.

Art. 46 Übergangsbestimmungen  

159

2 Ver­trä­ge über die Über­tra­gung von Im­ma­te­ri­al­gü­tern, ein­sch­liess­lich Know-how, oder der Ein­räu­mung von Rech­ten dar­an, die vor dem In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes ab­ge­schlos­sen wur­den, be­nö­ti­gen kei­ne Be­wil­li­gung nach die­sem Ge­setz.

59 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 23 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

Art. 47 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten; bis zum In­kraft­tre­ten ei­ner bun­des­recht­li­chen Waf­fen­ge­setz­ge­bung kann er ein­zel­ne Be­stim­mun­gen von der In­kraft­set­zung aus­neh­men.

3 Er re­gelt den Ver­kehr mit Schiess­pul­ver, das für zi­vi­le Zwe­cke vor­ge­se­hen ist, bis ent­spre­chen­de ge­setz­li­che Be­stim­mun­gen in Kraft ge­tre­ten sind.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. April 199860

60 BRB vom 25. Fe­br. 1998

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