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Verordnung
über das Kriegsmaterial
(Kriegsmaterialverordnung, KMV)

vom 25. Februar 1998 (Stand am 1. Oktober 2015)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf das Kriegsmaterialgesetz vom 13. Dezember 19961 (KMG),
auf Artikel 150a Absatz 2 Buchstabe c des Militärgesetzes vom 3. Februar 19952
und auf Artikel 43 des Regierungs- und Verwaltungsorganisationsgesetzes
vom 21. März 19973,4

verordnet:

1 SR 514.51

2 SR 510.10

3 SR 172.010

4 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Geltungsbereich  

1 Die­se Ver­ord­nung re­gelt die Grund­be­wil­li­gun­gen und die Ein­zel­be­wil­li­gun­gen für den Han­del, die Ver­mitt­lung und die Ein-, Aus- und Durch­fuhr von Kriegs­ma­te­ri­al so­wie den Ab­schluss von Ver­trä­gen für die Über­tra­gung von Im­ma­te­ri­al­gü­tern ein­schliess­lich Know-how und die Ein­räu­mung von Rech­ten dar­an.5

2 Die Ver­ord­nung gilt für das schwei­ze­ri­sche Zoll­ge­biet, die schwei­ze­ri­schen of­fe­nen Zoll­la­ger, La­ger für Mas­sen­gü­ter und Zoll­frei­la­ger so­wie die schwei­ze­ri­schen Zollaus­schluss­ge­bie­te.6

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

6 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 10 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1469).

Art. 2 Kriegsmaterial  

(Art. 5 KMG)

Als Kriegs­ma­te­ri­al gel­ten die in An­hang 1 auf­ge­führ­ten Gü­ter.

2. Abschnitt: Grundbewilligungen

Art. 3 Gesuch  

(Art. 9 KMG)

Dem Ge­such um ei­ne Grund­be­wil­li­gung sind bei­zu­le­gen:

a.
ein Ver­zeich­nis des Kriegs­ma­te­ri­als, für wel­ches um ei­ne Be­wil­li­gung er­sucht wird;
b.7
...
c.
ein Aus­zug aus dem Han­dels­re­gis­ter;
d.
ein Aus­zug aus dem Steu­er­re­gis­ter;
e.
ein Aus­zug aus dem Be­trei­bungs­re­gis­ter;
f.
bei na­tür­li­chen Per­so­nen ei­ne Wohn­sitz­be­stä­ti­gung.

7 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, mit Wir­kung seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

Art. 4 Rückzug und Widerruf  

(Art. 11 KMG)

1 Die Grund­be­wil­li­gung für die Her­stel­lung wird zu­rück­ge­zo­gen, wenn sie wäh­rend fünf Jah­ren nicht be­nützt wor­den ist.

2 Grund­be­wil­li­gun­gen für den Han­del und für die Ver­mitt­lung wer­den zu­rück­ge­zo­gen, wenn sie wäh­rend drei Jah­ren nicht be­nützt wor­den sind.

3 Wird ei­ne Grund­be­wil­li­gung wi­der­ru­fen, zu­rück­ge­zo­gen oder fällt sie aus ei­nem an­de­ren Grund da­hin, so wird das beim In­ha­ber oder der In­ha­be­rin der Be­wil­li­gung noch vor­han­de­ne Kriegs­ma­te­ri­al un­ter Auf­sicht der Be­wil­li­gungs­be­hör­de ver­wer­tet oder li­qui­diert.8

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

3. Abschnitt: Einzelbewilligungen

Art. 5 Bewilligungskriterien für Auslandsgeschäfte  

(Art. 22 KMG)

1 Bei der Be­wil­li­gung von Aus­lands­ge­schäf­ten und des Ab­schlus­ses von Ver­trä­gen nach Ar­ti­kel 20 KMG sind zu be­rück­sich­ti­gen:

a.
die Auf­recht­er­hal­tung des Frie­dens, der in­ter­na­tio­na­len Si­cher­heit und der re­gio­na­len Sta­bi­li­tät;
b.9
die Si­tua­ti­on im In­nern des Be­stim­mungs­lan­des; na­ment­lich sind zu be­rück­sich­ti­gen die Re­spek­tie­rung der Men­schen­rech­te und der Ver­zicht auf Kin­der­sol­da­ten;
c.10
die Be­stre­bun­gen der Schweiz im Be­reich der Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit, ins­be­son­de­re der mög­li­che Um­stand, dass das Be­stim­mungs­land auf der je­weils gel­ten­den OECD-DAC-Lis­te der Emp­fän­ger­län­der öf­fent­li­cher Ent­wick­lungs­hil­fe11 un­ter den am we­nigs­ten ent­wi­ckel­ten Län­dern auf­ge­führt ist;
d.
das Ver­hal­ten des Be­stim­mungs­lan­des ge­gen­über der Staa­ten­ge­mein­schaft, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Ein­hal­tung des Völ­ker­rechts;
e.
die Hal­tung der Län­der, die sich zu­sam­men mit der Schweiz an in­ter­na­tio­na­len Ex­port­kon­troll­re­gi­mes be­tei­li­gen.

2 Aus­lands­ge­schäf­te und Ab­schlüs­se von Ver­trä­gen nach Ar­ti­kel 20 KMG wer­den nicht be­wil­ligt, wenn:

a.
das Be­stim­mungs­land in einen in­ter­nen oder in­ter­na­tio­na­len be­waff­ne­ten Kon­flikt ver­wi­ckelt ist;
b.
das Be­stim­mungs­land Men­schen­rech­te sys­te­ma­tisch und schwer­wie­gend ver­letzt;
c.12
...
d.13
im Be­stim­mungs­land ein ho­hes Ri­si­ko be­steht, dass das aus­zu­füh­ren­de Kriegs­ma­te­ri­al ge­gen die Zi­vil­be­völ­ke­rung ein­ge­setzt wird; oder
e.14
im Be­stim­mungs­land ein ho­hes Ri­si­ko be­steht, dass das aus­zu­füh­ren­de Kriegs­ma­te­ri­al an einen un­er­wünsch­ten En­d­emp­fän­ger wei­ter­ge­ge­ben wird.15

3 Ab­wei­chend von den Ab­sät­zen 1 und 2 kann ei­ne Be­wil­li­gung er­teilt wer­den für ein­zel­ne Waf­fen der Ka­te­go­rie KM 1 des An­hangs 1 mit da­zu­ge­hö­ri­ger Mu­ni­ti­on, so­fern die Waf­fen aus­sch­liess­lich pri­va­ten oder sport­li­chen Zwe­cken die­nen.16

4 Ab­wei­chend von Ab­satz 2 Buch­sta­be b kann ei­ne Be­wil­li­gung er­teilt wer­den, wenn ein ge­rin­ges Ri­si­ko be­steht, dass das aus­zu­füh­ren­de Kriegs­ma­te­ri­al zur Be­ge­hung von schwer­wie­gen­den Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen ein­ge­setzt wird.17

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Nov. 2014 (AS 2014 3045).

11 Die OECD-DAC-Lis­te ist un­ter fol­gen­der In­ter­net­adres­se ab­ruf­bar: www.oecd.org

12 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 19. Sept. 2014, mit Wir­kung seit 1. Nov. 2014 (AS 2014 3045).

13 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Nov. 2014 (AS 2014 3045).

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Nov. 2014 (AS 2014 3045).

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Aug. 2008, in Kraft seit 12. Dez. 2008 (AS 2008 5495).

16 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Aug. 2008, in Kraft seit 12. Dez. 2008 (AS 2008 5495).

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Nov. 2014 (AS 2014 3045).

Art. 5a Nichtwiederausfuhr-Erklärungen 18  

(Art. 18 KMG)

1 Für die Be­wil­li­gung der Aus­fuhr von fer­ti­gen Pro­duk­ten so­wie von Ein­zel­tei­len oder Bau­grup­pen an ei­ne aus­län­di­sche Re­gie­rung oder an ein für die­se tä­ti­ges Un­ter­neh­men be­darf es ei­ner Nicht­wie­der­aus­fuhr-Er­klä­rung der Re­gie­rung des Be­stim­mungs­lan­des. Auf ei­ne Nicht­wie­der­aus­fuhr-Er­klä­rung wird ver­zich­tet, wenn es sich um Ein­zel­tei­le oder Bau­grup­pen von ge­rin­gem Wert han­delt.

2 Mit der Nicht­wie­der­aus­fuhr-Er­klä­rung ver­pflich­tet sich das Be­stim­mungs­land, das Kriegs­ma­te­ri­al nicht oh­ne Zu­stim­mung der Be­wil­li­gungs­be­hör­de aus­zu­füh­ren, zu ver­kau­fen, aus­zu­lei­hen, zu ver­schen­ken oder auf an­de­re Wei­se Drit­ten im Aus­land zu über­las­sen.

3 Be­steht im Be­stim­mungs­land ein er­höh­tes Ri­si­ko, dass das aus­zu­füh­ren­de Kriegs­ma­te­ri­al an einen un­er­wünsch­ten En­d­emp­fän­ger wei­ter­ge­ge­ben wird, so kann die Be­wil­li­gungs­be­hör­de das Recht aus­be­din­gen, die Ein­hal­tung der Nicht­wie­der­aus­fuhr-Er­klä­rung vor Ort über­prü­fen zu kön­nen. Bei Aus­fuh­ren von grös­se­rem Um­fang wird die Nicht­wie­der­aus­fuhr-Er­klä­rung in der Form ei­ner di­plo­ma­ti­schen No­te des Be­stim­mungs­lan­des ge­for­dert.

4 Lie­gen Hin­wei­se auf ei­ne Ver­let­zung ei­ner Nicht­wie­der­aus­fuhr-Er­klä­rung vor, so kann die Be­wil­li­gungs­be­hör­de vor­sorg­li­che Mass­nah­men er­grei­fen. Über de­ren Auf­he­bung ent­schei­det das Eid­ge­nös­si­sche Volks­wirt­schafts­de­par­te­ment.

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. Okt. 2012, in Kraft seit 1. Nov. 2012 (AS 2012 5533).

Art. 5b Ausfuhren an Nichtregierungsstellen 19  

(Art. 18 KMG)

Wer Kriegs­ma­te­ri­al we­der an ei­ne aus­län­di­sche Re­gie­rung noch an ein für ei­ne sol­che tä­ti­ges Un­ter­neh­men aus­füh­ren will, muss bei Ein­rei­chung des Aus­fuhr­ge­su­ches nach­wei­sen, dass die für die Ein­fuhr nö­ti­ge Be­wil­li­gung des End­be­stim­mungs­lan­des vor­liegt oder dass es kei­ner sol­chen be­darf.

19 Ur­sprüng­lich: Art. 5a. Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

Art. 5c Durchfuhrbewilligungen für Zivilluftfahrzeuge mit Kriegsmaterial an Bord 20  

(Art. 17 Abs. 3 und 22 KMG)

1 Die Durch­fuhr von Kriegs­ma­te­ri­al mit Zi­vil­luft­fahr­zeu­gen wird be­wil­ligt, wenn dies dem Völ­ker­recht, den in­ter­na­tio­na­len Ver­pflich­tun­gen und den Grund­sät­zen der schwei­ze­ri­schen Aus­sen­po­li­tik nicht wi­der­spricht.

2 Bei der Be­wil­li­gung be­rück­sich­tigt die zu­stän­di­ge Be­hör­de zu­sätz­lich die in Ar­ti­kel 5 fest­ge­leg­ten Kri­te­ri­en.

20 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Aug. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 2943).

Art. 6 Vermittlungs- und Handelsbewilligung 21  

(Art. 15 und 16 bzw. 16a und 16b KMG)

1 Wer in der Schweiz Kriegs­ma­te­ri­al in ei­ner ei­ge­nen Pro­duk­ti­ons­stät­te her­stellt, kann nur dann oh­ne Ein­zel­be­wil­li­gung ver­mit­teln oder im Aus­land han­deln, wenn die Grund­be­wil­li­gung für die Ver­mitt­lung oder den Han­del von ana­lo­gen Pro­duk­ten er­teilt wor­den ist, die in der Pro­duk­ti­ons­stät­te her­ge­stellt wer­den.

2 Für die Ver­mitt­lung von oder den Han­del mit Kriegs­ma­te­ri­al nach Staa­ten, die in An­hang 2 auf­ge­führt sind, ist kei­ne Ein­zel­be­wil­li­gung er­for­der­lich; Händ­ler und ge­werbs­mäs­si­ge Ver­mitt­ler be­nö­ti­gen je­doch ei­ne Grund­be­wil­li­gung.

3 In den Fäl­len nach den Ar­ti­keln 15 Ab­satz 3 oder 16a Ab­satz 3 KMG gel­ten die Ab­sät­ze 1 und 2 sinn­ge­mä­ss; wo hin­ge­gen Ein­zel­be­wil­li­gun­gen er­for­der­lich sind, muss bei je­der Ein­rei­chung ei­nes Be­wil­li­gungs­ge­suchs der Nach­weis er­bracht wer­den, dass ei­ne Waf­fen­han­dels­be­wil­li­gung vor­liegt.

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

Art. 6a Verzicht auf Aus- und Durchfuhrbewilligung 22  

(Art. 17 KMG)

1 Flug­rei­sen­de, die in der Schweiz zwi­schen­lan­den, be­nö­ti­gen für die im Rei­se­ge­päck für den per­sön­li­chen Ge­brauch mit­ge­führ­ten Feu­er­waf­fen, de­ren Be­stand­tei­le und Zu­be­hör so­wie de­ren Mu­ni­ti­on und Mu­ni­ti­ons­be­stand­tei­le kei­ne Durch­fuhr­be­wil­li­gung, so­fern die­se Gü­ter den Tran­sit­be­reich des Flug­ha­fens nicht ver­las­sen. Die­se Re­ge­lung gilt sinn­ge­mä­ss auch für vor­aus- oder nach­ge­sand­tes Ge­päck.

2 Wer Feu­er­waf­fen, de­ren Be­stand­tei­le oder Zu­be­hör oder de­ren Mu­ni­ti­on oder Mu­ni­ti­ons­be­stand­tei­le mit Be­gleit­schein von ei­nem Staat, der durch ei­nes der Schen­gen-As­so­zi­ie­rungs­ab­kom­men ge­bun­den ist (Schen­gen-Staat), in einen an­de­ren Schen­gen-Staat durch die Schweiz füh­ren will, be­nö­tigt kei­ne Durch­fuhr­be­wil­li­gung.

3 Wer nicht­ge­werbs­mäs­sig Feu­er­waf­fen, de­ren Be­stand­tei­le oder Zu­be­hör oder de­ren Mu­ni­ti­on oder Mu­ni­ti­ons­be­stand­tei­le in einen an­de­ren Schen­gen-Staat aus­füh­ren will, be­nö­tigt kei­ne Aus­fuhr­be­wil­li­gung.

4 Die Schen­gen-As­so­zi­ie­rungs­ab­kom­men sind in An­hang 3 auf­ge­führt.

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001 (AS 2002 312). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. II 2 der Waf­fen­ver­ord­nung vom 2. Ju­li 2008, in Kraft seit 12. Dez. 2008 (AS 2008 5525).

Art. 7 Bewilligung für die Übertragung von Immaterialgütern oder die Einräumung von Rechten daran  

(Art. 20 und 21 KMG)

Für den Ab­schluss von Ver­trä­gen be­tref­fend die Über­tra­gung von Im­ma­te­ri­al­gü­tern ein­sch­liess­lich Know-how für Kriegs­ma­te­ri­al oder die Ein­räu­mung von Rech­ten dar­an nach Staa­ten, die in An­hang 2 auf­ge­führt sind, ist kei­ne Ein­zel­be­wil­li­gung er­for­der­lich.

Art. 8 Diplomatische oder konsularische Vertretungen und internationale Organisationen  

Lie­fe­run­gen von und an di­plo­ma­ti­sche oder kon­su­la­ri­sche Ver­tre­tun­gen so­wie von und an in­ter­na­tio­na­le Or­ga­ni­sa­tio­nen in der Schweiz und im Fürs­ten­tum Liech­ten­stein sind den Ein- und Aus­fuh­ren gleich­ge­stellt.

Art. 9 Erleichterungen für die vorübergehende Ausfuhr sowie die Durchfuhr 23  

1 Per­so­nen fol­gen­der Ka­te­go­ri­en be­nö­ti­gen für die vor­über­ge­hen­de Aus­fuhr so­wie die Durch­fuhr von Feu­er­waf­fen mit da­zu­ge­hö­ri­ger Mu­ni­ti­on kei­ne Be­wil­li­gung:

a.
Per­so­nen auf Durch­rei­se, wenn die Waf­fen im Eu­ro­päi­schen Feu­er­waf­fen­pass ein­ge­tra­gen sind;
b.
Schüt­zen und Jä­ger, wenn sie glaub­haft ma­chen, dass sie im Aus­land an ei­nem Wett- oder Trai­nings­schies­sen, ei­ner Aus­bil­dung oder ei­ner Jagd teil­neh­men und die Waf­fen an­sch­lies­send wie­der­ein­füh­ren wer­den;
c.
von aus­län­di­schen Staa­ten be­auf­trag­te Si­cher­heits­be­glei­ter auf Durch­rei­sen zu an­ge­mel­de­ten of­fi­zi­el­len Be­su­chen im Aus­land;
d.
von der Schweiz be­auf­trag­te Si­cher­heits­be­glei­ter für an­ge­mel­de­te of­fi­zi­el­le Be­su­che im Aus­land, wenn die Waf­fen an­sch­lies­send wie­der­ein­ge­führt wer­den;
e.
An­ge­hö­ri­ge aus­län­di­scher Po­li­zei- und Zoll­or­ga­ne für be­rufs- oder aus­bil­dungs­be­ding­te Durch­rei­sen;
f.
An­ge­hö­ri­ge schwei­ze­ri­scher Po­li­zei­or­ga­ne so­wie Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung für be­rufs- oder aus­bil­dungs­be­ding­te Rei­sen ins Aus­land, wenn die Waf­fen an­sch­lies­send wie­der­ein­ge­führt wer­den;
g.
Si­cher­heits­be­auf­trag­te Luft­ver­kehr, die Pas­sa­gier­flü­ge aus der Schweiz ins Aus­land be­glei­ten;
h.
Si­cher­heits­be­auf­trag­te Luft­ver­kehr, die Pas­sa­gier­flü­ge aus dem Aus­land in die Schweiz be­glei­ten oder hier zwi­schen­lan­den, so­fern die Waf­fen den Tran­sit­be­reich des Flug­ha­fens nicht ver­las­sen.

2 Die Ein- und die Wie­der­aus­fuhr von Feu­er­waf­fen mit da­zu­ge­hö­ri­ger Mu­ni­ti­on durch Per­so­nen der in Ab­satz 1 ge­nann­ten Ka­te­go­ri­en rich­ten sich nach der Waf­fen­ge­setz­ge­bung.

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Aug. 2008, in Kraft seit 12. Dez. 2008 (AS 2008 5495).

Art. 9a24  

24 Ein­ge­fügt durch Art. 50 Ziff. 3 der Waf­fen­ver­ord­nung vom 21. Sept. 1998, in der Fas­sung vom 16. März 2001 (AS 2001 1009). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 27. Aug. 2008, mit Wir­kung seit 12. Dez. 2008 (AS 2008 5495).

Art. 9b Vereinfachte Verfahren für Sicherheitsbegleiter von Wert­transporten und Personen 25  

1 Si­cher­heits­be­glei­ter von Wert­trans­por­ten oder von Per­so­nen be­nö­ti­gen für die Aus- und Wie­der­ein­fuhr oder die Durch­fuhr von Feu­er­waf­fen26 mit da­zu­ge­hö­ri­ger Mu­ni­ti­on im Rah­men ih­rer Tä­tig­keit als Si­cher­heits­be­glei­ter pro Waf­fe und da­zu­ge­hö­ri­ge Mu­ni­ti­on nur ei­ne Be­wil­li­gung. Die­se Be­wil­li­gung ist ein Jahr gül­tig und be­rech­tigt zum mehr­ma­li­gen Grenz­über­tritt.

2 Die Ein- und die Wie­der­aus­fuhr von Feu­er­waf­fen mit da­zu­gehö­ri­ger Mu­ni­ti­on im Rah­men die­ser Tä­tig­keit rich­ten sich nach der Waf­fen­ge­setz­ge­bung.

25 Ein­ge­fügt durch Art. 50 Ziff. 3 der Waf­fen­ver­ord­nung vom 21. Sept. 1998, in der Fas­sung vom 16. März 2001 (AS 2001 1009). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

26 Aus­druck ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. II 2 der Waf­fen­ver­ord­nung vom 2. Ju­li 2008, in Kraft seit 12. Dez. 2008 (AS 2008 5525). Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

Art. 9c Vereinfachte Verfahren für Reparaturen, Ausstellungen, Vorführungen oder Evaluationen 27  

1 Für Kriegs­ma­te­ri­al, das zur Re­pa­ra­tur, für Aus­stel­lun­gen, Vor­füh­run­gen oder Eva­lua­tio­nen vor­über­ge­hend aus­ge­führt wird, ge­nügt die Aus­fuhr­be­wil­li­gung auch für die Wie­der­ein­fuhr.

2 Für Kriegs­ma­te­ri­al, das für Aus­stel­lun­gen, Vor­füh­run­gen oder Eva­lua­tio­nen vor­über­ge­hend ein­ge­führt wird, gilt Ab­satz 1 sinn­ge­mä­ss.

3 Für Kriegs­ma­te­ri­al, das auch in den An­wen­dungs­be­reich des Waf­fen­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 199728 fällt, blei­ben die Be­stim­mun­gen der Waf­fen­ge­setz­ge­bung vor­be­hal­ten.

27 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

28 SR 514.54

Art. 9d Erleichterungen für Ausbildung und internationale Einsätze militärischer Truppen 29  

1 Schwei­ze­ri­sche Trup­pen und de­ren An­ge­hö­ri­ge be­nö­ti­gen für Kriegs­ma­te­ri­al, das sie im Rah­men in­ter­na­tio­na­ler Ein­sät­ze oder zu Aus­bil­dungs­zwe­cken ins Aus­land mit­neh­men, we­der ei­ne Aus- noch ei­ne Wie­der­ein­fuhr­be­wil­li­gung.

2 Aus­län­di­sche Trup­pen und de­ren An­ge­hö­ri­ge, die zu Aus­bil­dungs­zwe­cken in die Schweiz ein­rei­sen, be­nö­ti­gen für das da­zu be­nö­tig­te Kriegs­ma­te­ri­al we­der ei­ne Ein- noch ei­ne Wie­der­aus­fuhr­be­wil­li­gung.

3 Aus­län­di­sche Trup­pen und de­ren An­ge­hö­ri­ge be­nö­ti­gen für Kriegs­ma­te­ri­al, das sie für Aus­bil­dungs­an­läs­se in Dritt­staa­ten oder im Rah­men in­ter­na­tio­na­ler Ein­sät­ze durch die Schweiz durch­füh­ren müs­sen, kei­ne Durch­fuhr­be­wil­li­gun­gen, so­fern an die­sen Aus­bil­dungs­an­läs­sen oder in­ter­na­tio­na­len Ein­sät­zen auch schwei­ze­ri­sche Trup­pen oder de­ren An­ge­hö­ri­ge teil­neh­men.

4 Für Kriegs­ma­te­ri­al, das auch in den An­wen­dungs­be­reich des Waf­fen­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 199730 fällt, blei­ben die Be­stim­mun­gen der Waf­fen­ge­setz­ge­bung vor­be­hal­ten.

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

30 SR 514.54

Art. 9e Vereinfachte Verfahren für Ein- und Durchfuhren 31  

1 Her­stel­ler mit ei­ner Grund­be­wil­li­gung kön­nen für die Ein­fuhr von Ein­zel­tei­len, Bau­grup­pen oder an­ony­men Tei­len von Kriegs­ma­te­ri­al im Sin­ne von Ar­ti­kel 18 Ab­satz 2 KMG ei­ne Ge­ne­ral­ein­fuhr­be­wil­li­gung (GEB) be­an­tra­gen, so­weit es sich da­bei nicht um Tei­le han­delt, die auch in den An­wen­dungs­be­reich des Waf­fen­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 199732 fal­len. Für die vor­über­ge­hen­de Ein­fuhr von sol­chem Kriegs­ma­te­ri­al mit Car­net ATA oder im Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung ist in je­dem Fall ei­ne Ein­zel­be­wil­li­gung er­for­der­lich.33

2 Grund­be­wil­li­gungs­in­ha­ber so­wie Trans­port- und Spe­di­ti­ons­un­ter­neh­men mit Sitz oder Nie­der­las­sung in der Schweiz kön­nen für Durch­fuh­ren von Kriegs­ma­te­ri­al in End­be­stim­mungs­län­der, die in An­hang 2 auf­ge­führt sind, ei­ne Ge­ne­ral­durch­fuhr­be­wil­li­gung (GDB) be­an­tra­gen.34

3 Die Be­wil­li­gungs­be­hör­de kann von den Be­wil­li­gungs­neh­mern je­der­zeit Aus­kunft über Art, Men­ge, Zoll­ver­an­la­gungs­da­ten und End­ver­bleib der Gü­ter ver­lan­gen, die im Rah­men ei­ner GEB oder GDB ein- oder durch­ge­führt wer­den oder wor­den sind; die Aus­kunfts­pflicht er­lischt zehn Jah­re nach der Zoll­ver­an­la­gung.35

4 Die Be­wil­li­gungs­be­hör­de ver­wei­gert ei­ne GEB oder ei­ne GDB, wenn die na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­son oder de­ren Or­ga­ne in den zwei Jah­ren vor der Ein­rei­chung des Ge­su­ches we­gen Wi­der­hand­lun­gen ge­gen das KMG, das Gü­ter­kon­troll­ge­setz vom 13. De­zem­ber 199636 oder das Waf­fen­ge­setz vom 20. Ju­ni 1997 rechts­kräf­tig ver­ur­teilt wor­den sind. Sie ver­wei­gert ei­ne GEB, wenn ein Ver­wei­ge­rungs­grund nach Ar­ti­kel 24 KMG vor­liegt.

5 Die GEB oder die GDB wird ge­ge­be­nen­falls für die Dau­er ei­nes Jah­res ver­wei­gert; in be­grün­de­ten Fäl­len kann die­se Dau­er auf sechs Mo­na­te ver­kürzt wer­den.

31 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

32 SR 514.54

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Aug. 2008, in Kraft seit 12. Dez. 2008 (AS 2008 5495).

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Aug. 2008, in Kraft seit 12. Dez. 2008 (AS 2008 5495).

35 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 10 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1469).

36 SR 946.202

4. Abschnitt: Einfuhrzertifikate

Art. 10 Einfuhrzertifikat  

1 Das Staats­se­kre­ta­ri­at für Wirt­schaft (SE­CO) stellt für die Ein­fuhr von Kriegs­ma­te­ri­al auf schrift­li­ches Ge­such des Im­por­teurs hin zu­sätz­lich zur Ein­fuhr­be­wil­li­gung ein amt­li­ches Ein­fuhr­zer­ti­fi­kat aus, wenn:37

a.
dies vom Lie­fer­staat des Kriegs­ma­te­ri­als aus­drück­lich ver­langt wird; und
b.38
der Ge­such­stel­ler in der Schweiz oder in Liech­ten­stein Wohn­sitz hat oder nie­der­ge­las­sen ist.

2 Es kann die Aus­stel­lung von Ein­fuhr­zer­ti­fi­ka­ten von der Vor­la­ge von Nach­wei­sen über die be­ab­sich­tig­te Ein­fuhr (Be­stel­lungs­ko­pi­en usw.) so­wie über die End­ver­wen­dung des Kriegs­ma­te­ri­als ab­hän­gig ma­chen.

3 Es über­wacht die Ein­fuhr von Gü­tern, für die es sol­che Zer­ti­fi­ka­te aus­ge­stellt hat.

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

Art. 11 Auflagen  

1 Der Im­por­teur muss das Kriegs­ma­te­ri­al, für das ein Ein­fuhr­zer­ti­fi­kat aus­ge­stellt wor­den ist, in­nert sechs Mo­na­ten nach der Aus­stel­lung des Ein­fuhr­zer­ti­fi­kats ein­füh­ren. Die­se Frist kann auf schrift­lich be­grün­de­tes Ge­such hin ver­län­gert wer­den.

2 Er muss dem SE­CO die er­folg­te Ein­fuhr mit dem Ori­gi­nal der Zoll­ver­an­la­gungs­ver­fü­gung und den ent­spre­chen­den Fak­tu­ren des Lie­fe­ran­ten nach­wei­sen. Der Nach­weis ist um­ge­hend nach dem Ein­gang des Ori­gi­nals der Zoll­ver­an­la­gungs­ver­fü­gung zu er­brin­gen. Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung in der Schweiz wie das Car­net ATA stel­len kei­ne Zoll­ver­an­la­gung dar.39

39 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 10 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1469).

Art. 12 Nicht oder nur teilweise beanspruchte Einfuhrzertifikate  

1 Wird Kriegs­ma­te­ri­al, für das ein Ein­fuhr­zer­ti­fi­kat aus­ge­stellt wor­den ist, nicht in die Schweiz ein­ge­führt, ist das Ein­fuhr­zer­ti­fi­kat dem SE­CO40 zu­rück­zu­ge­ben.

2 Ist das Ein­fuhr­zer­ti­fi­kat von der aus­län­di­schen Be­hör­de nicht mehr er­hält­lich oder wird nur ein Teil des ge­mel­de­ten Kriegs­ma­te­ri­als ein­ge­führt, so muss der Im­por­teur dies vor dem Ab­lauf der Frist zur Ein­fuhr des Ma­te­ri­als dem SE­CO schrift­lich mel­den.

40 Be­zeich­nung ge­mä­ss Art. 21 Ziff. 4 der V vom 17. Nov. 1999, in Kraft seit 1. Ju­li 1999 (AS 2000 187). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

5. Abschnitt: Bewilligungsverfahren

Art. 13 Bewilligungsbehörde  

1 Be­wil­li­gungs­be­hör­de ist das SE­CO, un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 3.41

2 ...42

2bis ...43

3 Die Zu­stän­dig­keit für Durch­fuh­ren mit aus­län­di­schen Mi­li­tär- und an­de­ren Staats­luft­fahr­zeu­gen rich­tet sich nach der Ver­ord­nung vom 23. März 200544 über die Wah­rung der Luft­ho­heit.45

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V über das Kriegs­ma­te­ri­al vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

42 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V über das Kriegs­ma­te­ri­al vom 21. Nov. 2001, mit Wir­kung seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

43 Ein­ge­fügt durch Art. 50 Ziff. 3 der Waf­fen­ver­ord­nung vom 21. Sept. 1998, in der Fas­sung vom 16. März 2001 (AS 2001 1009). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, mit Wir­kung seit 1. März 2002 (AS 2002312).

44 SR 748.111.1

45 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Aug. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 2943).

Art. 14 Verfahren  

(Art. 29 KMG)

1 Über Ge­su­che für die Er­tei­lung ei­ner Grund­be­wil­li­gung ent­schei­det das SE­CO nach An­hö­rung des Nach­rich­ten­diens­tes des Bun­des (NDB).46

2 Bei der Be­wil­li­gung von Aus­lands­ge­schäf­ten nach Ar­ti­kel 22 KMG und des Ab­schlus­ses von Ver­trä­gen nach Ar­ti­kel 20 KMG ent­schei­det das SE­CO im Ein­ver­neh­men mit den zu­stän­di­gen Stel­len des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten (EDA). Der Ent­scheid des SE­CO er­folgt aus­ser­dem im Ein­ver­neh­men mit:47

a.
den zu­stän­di­gen Stel­len des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für Ver­tei­di­gung, Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport48 bei Vor­lie­gen von si­cher­heits- oder rü­stungs­po­li­ti­schen Be­lan­gen;
b.
dem Bun­des­amt für Ener­gie bei Vor­lie­gen von nu­klear­re­le­van­ten Be­lan­gen;
c.49
dem Bun­des­amt für Zi­vil­luft­fahrt und den zu­stän­di­gen Stel­len des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für Ver­tei­di­gung, Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport bei Durch­fuh­ren mit Zi­vil­luft­fahr­zeu­gen.

2bis Bei be­deu­ten­den Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren kon­sul­tiert das SE­CO den NDB.50

3 Die be­tei­lig­ten Stel­len be­stim­men, wel­che Ge­su­che nach Ar­ti­kel 29 Ab­satz 2 KMG von er­heb­li­cher aus­sen- oder si­cher­heits­po­li­ti­scher Trag­wei­te und da­her dem Bun­des­rat zum Ent­scheid vor­zu­le­gen sind.51

4 Kön­nen sich die be­tei­lig­ten Stel­len über die Be­hand­lung ei­nes Ge­suchs nach den Ab­sät­zen 2 oder 3 nicht ei­ni­gen, so wird das Ge­such dem Bun­des­rat zum Ent­scheid vor­ge­legt.

5 Die be­tei­lig­ten Stel­len kön­nen in Fäl­len von ge­rin­ger Be­deu­tung oder bei Vor­lie­gen von Prä­ze­den­zent­schei­den auf ei­ne ge­mein­sa­me Be­hand­lung ver­zich­ten und das SE­CO er­mäch­ti­gen, al­lein zu ent­schei­den.

46 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. II 20 der V vom 4. Dez. 2009 über den Nach­rich­ten­dienst des Bun­des, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6937).

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Aug. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 2943).

48 Be­zeich­nung ge­mä­ss nicht ver­öf­fent­lich­tem BRB vom 19. Dez. 1997.

49 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Aug. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2015 (AS 2015 2943).

50 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Aug. 2008 (AS 2008 5495). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. II 20 der V vom 4. Dez. 2009 über den Nach­rich­ten­dienst des Bun­des, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6937).

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

Art. 15 Verbot der Übertragung und Gültigkeitsdauer 52  

1 Grund-, Ge­ne­ral- und Ein­zel­be­wil­li­gun­gen sind nicht über­trag­bar.

2 Ein-, Aus- und Durch­fuh­rein­zel­be­wil­li­gun­gen sind ein Jahr gül­tig und kön­nen um höchs­tens sechs Mo­na­te ver­län­gert wer­den.

3 Ge­ne­ral­ein­fuhr­be­wil­li­gun­gen und Ge­ne­ral­durch­fuhr­be­wil­li­gun­gen sind zwei Jah­re gül­tig. Wenn sie ge­stützt auf ei­ne Grund­be­wil­li­gung aus­ge­stellt wor­den sind, ver­lie­ren sie mit dem Weg­fall die­ser Be­wil­li­gung ih­re Gül­tig­keit.

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

Art. 16 Zollabfertigung 53  

Die Zoll­ver­an­la­gung bei der Ein-, Aus- und Durch­fuhr rich­tet sich nach den Be­stim­mun­gen der Zoll­ge­setz­ge­bung.

53 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 10 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1469).

6. Abschnitt: Kontrolle und Verwaltungsmassnahmen

Art. 17 Buchführungspflicht  

1 Über die Fa­bri­ka­ti­on, Be­schaf­fung, Ver­kauf, Ver­mitt­lung oder den sons­ti­gen Ver­trieb von Kriegs­ma­te­ri­al so­wie über Ver­trags­ab­schlüs­se nach Ar­ti­kel 20 KMG ist Buch zu füh­ren. Aus der Buch­füh­rung müs­sen je­der­zeit er­sicht­lich sein:

a.
die Ein­gän­ge, Aus­gän­ge und La­ger­be­stän­de von Kriegs­ma­te­ri­al;
b.
die Na­men und Adres­sen der Lie­fe­ran­ten, Be­zü­ger und Ver­trags­part­ner;
c.
die Da­ten und Ge­gen­stän­de der Ge­schäfts­hand­lun­gen.

2 Die fol­gen­den Un­ter­la­gen müs­sen wäh­rend zehn Jah­ren als Be­le­ge der Buch­füh­rung vor­ge­wie­sen wer­den kön­nen:

a.
die Rech­nun­gen der Lie­fe­ran­ten;
b.
die Dop­pel der Rech­nun­gen an die Be­zü­ger und Ver­trags­part­ner; bei Bar­zah­lung die un­ter­schrift­li­chen Emp­fangs­be­stä­ti­gun­gen für die Wa­re durch die Be­zü­ger;
c.
die Ver­trä­ge über Ge­schäf­te mit Im­ma­te­ri­al­gü­tern ein­sch­liess­lich Know-how für Kriegs­ma­te­ri­al;
d.54
Trans­port­do­ku­men­te mit An­ga­ben zu den Durch­fuhr­staa­ten.

54 Ein­ge­fügt durch Bei­la­ge 2 Ziff. 2 der V vom 21. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6781).

Art. 18 Sorgfaltspflicht  

Der Buch­füh­rungs­pflich­ti­ge hat sich vor der Ab­ga­be des Ma­te­ri­als be­zie­hungs­wei­se der Über­tra­gung der Im­ma­te­ri­al­gü­ter ein­sch­liess­lich Know-how an­hand ei­nes amt­li­chen Iden­ti­täts­aus­wei­ses über Per­so­na­li­en und Adres­se des Be­zü­gers oder Ver­trags­part­ners zu ver­ge­wis­sern, wenn die­ser ihm nicht be­reits be­kannt ist.

Art. 19 Kontrolle  

1 Das SE­CO führt die Kon­trol­len durch.

2 Die Kon­trol­le an der Gren­ze ob­liegt der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung.55

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Aug. 2008, in Kraft seit 12. Dez. 2008 (AS 2008 5495).

Art. 20 Prüfung durch die Zentralstelle zur Bekämpfung illegaler Kriegsmaterialgeschäfte 56  

Die Zen­tral­stel­le zur Be­kämp­fung il­le­ga­ler Kriegs­ma­te­ri­al­ge­schäf­te muss ins­be­son­de­re prü­fen, ob Lie­fe­run­gen von Kriegs­ma­te­ri­al an den vor­ge­se­he­nen und ge­neh­mig­ten Be­stim­mungs­or­ten ein­ge­trof­fen sind.

56 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 19 der V vom 12. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6305).

Art. 21 Verwaltungsmassnahmen 57  

1 Ge­ne­ral­ein­fuhr- und Ge­ne­ral­durch­fuhr­be­wil­li­gun­gen kön­nen wi­der­ru­fen wer­den, wenn aus­ser­or­dent­li­che Um­stän­de es er­for­dern. Sie wer­den wi­der­ru­fen, wenn sich nach ih­rer Er­tei­lung die Ver­hält­nis­se so ge­än­dert ha­ben, dass die Vor­aus­set­zun­gen für die Ver­wei­ge­rung nach Ar­ti­kel 9e Ab­satz 4 er­füllt sind.

2 Wer die an die Be­wil­li­gun­gen und Ein­fuhr­zer­ti­fi­ka­te ge­knüpf­ten Be­din­gun­gen oder Auf­la­gen oder die ge­stützt auf die Kriegs­ma­te­ri­al­ge­setz­ge­bung er­las­se­nen Vor­schrif­ten oder Ver­fü­gun­gen nicht ein­hält, dem kann die Be­wil­li­gungs­be­hör­de die er­teil­ten Be­wil­li­gun­gen ent­zie­hen, nicht ver­län­gern oder nicht er­neu­ern oder für ei­ne be­stimm­te Zeit die Er­tei­lung wei­te­rer Be­wil­li­gun­gen oder Ein­fuhr­zer­ti­fi­ka­te ver­wei­gern.

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

7. Abschnitt: Gebühren

Art. 22 Gebühren  

(Art. 31 KMG)

1 Die Ge­büh­ren für die Be­wil­li­gun­gen be­tra­gen:

a.
für die Erstaus­stel­lung ei­ner Grund­be­wil­li­gung 500 Fran­ken;
b.
für die nach­träg­li­che Er­gän­zung, An­pas­sung oder Neu­aus­stel­lung ei­ner Grund­be­wil­li­gung 250 Fran­ken;
c.
für Ein- oder Aus­fuhr­be­wil­li­gun­gen: 0,8 Pro­zent des Gü­ter­wer­tes, je­doch min­des­tens 50 und höchs­tens 5000 Fran­ken;
d.58
für Ver­mitt­lungs-, Han­dels-, Ge­ne­ral­ein­fuhr- und Ge­ne­ral­durch­fuhr­be­wil­li­gun­gen so­wie Be­wil­li­gun­gen ei­nes Ver­trags­ab­schlus­ses nach Ar­ti­kel 20 KMG: 200 Fran­ken;
e.59
...
f.60
für Durch­fuh­rein­zel­be­wil­li­gun­gen: 100 Fran­ken.

2 Die Ge­büh­ren nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, b, d und f kön­nen, so­fern aus­ser­or­dent­li­che Auf­wen­dun­gen für die Er­tei­lung der Be­wil­li­gung er­for­der­lich sind, um höchs­tens die Hälf­te er­höht wer­den.61

3 Wer­den Ein- oder Aus­fuhr­be­wil­li­gun­gen nicht oder nur teil­wei­se be­nutzt oder wer­den die be­wil­lig­ten Gü­ter zu­rück­ge­sandt, so kann die zu­viel er­ho­be­ne Ge­bühr auf Ge­such hin und un­ter Ab­zug der Ver­wal­tungs­kos­ten zu­rück­er­stat­tet wer­den. Das Ge­such muss spä­tes­tens drei Jah­re nach Aus­stel­lung der Be­wil­li­gung ein­ge­reicht wer­den.

4 Für Ein- und Aus­fuhr­be­wil­li­gun­gen von Kriegs­ma­te­ri­al, das für die schwei­ze­ri­sche Ar­mee, die schwei­ze­ri­sche Zoll­ver­wal­tung, für schwei­ze­ri­sche und liech­ten­stein­ische Po­li­zei­korps oder für in­ter­na­tio­na­le Or­ga­ni­sa­tio­nen oder de­ren Bü­ros in der Schweiz be­stimmt ist, wer­den kei­ne Ge­büh­ren er­ho­ben.62

5 Es wer­den kei­ne Ge­büh­ren er­ho­ben für Durch­fuhr­be­wil­li­gun­gen für:

a.63
Feu­er­waf­fen mit da­zu­ge­hö­ri­ger Mu­ni­ti­on, die Schüt­zen oder Jä­ger glaub­haft für Wett- oder Trai­nings­schies­sen, ei­ne Aus­bil­dung oder für die Jagd in ei­nem Dritt­staat durch­füh­ren;
b.
Kriegs­ma­te­ri­al, das im Rah­men po­li­zei­li­cher oder ge­richt­li­cher Er­mitt­lungs­ver­fah­ren für Ab­klä­run­gen in Dritt­staa­ten durch die Schweiz durch­ge­führt wer­den muss;
c.64
....65

6 Kei­ne Ge­büh­ren wer­den er­ho­ben für:

a.
die Ab­leh­nung von Be­wil­li­gungs­ge­su­chen, die Sis­tie­rung und den Wi­der­ruf von Be­wil­li­gun­gen;
b.
die Ver­län­ge­rung von Be­wil­li­gun­gen;
c.
Kon­trol­len nach Ar­ti­kel 19;
d.
Dienst­leis­tun­gen, na­ment­lich die Be­ant­wor­tung von An­fra­gen, Fir­men­be­su­che und In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen.66

7 Im Üb­ri­gen gel­ten die Be­stim­mun­gen der All­ge­mei­nen Ge­büh­ren­ver­ord­nung vom 8. Sep­tem­ber 200467.68

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

59 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, mit Wir­kung seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

60 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Aug. 2008, in Kraft seit 12. Dez. 2008 (AS 2008 5495).

64 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 27. Aug. 2008, mit Wir­kung seit 12. Dez. 2008 (AS 2008 5495).

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

66 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Aug. 2006 (AS 2006 2671).

67 SR 172.041.1

68 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Aug. 2006 (AS 2006 2671).

8. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 23 Vollzug  

1 Das SE­CO voll­zieht die­se Ver­ord­nung.

2 Aus­künf­te über die Kriegs­ma­te­ri­al­ge­setz­ge­bung wer­den vom SE­CO er­teilt.

Art. 24 Aufhebung bisherigen Rechts  

Die Ver­ord­nung vom 10. Ja­nu­ar 197369 über das Kriegs­ma­te­ri­al wird auf­ge­ho­ben.

69 [AS 1973 116, 1978 199, 1980 536Art. 91, 1987 791, 1992 2497, 1996 1035Ziff. II, 1997 17 Art. 38 Ziff. 2]

Art. 24a Übergangsbestimmung zur Änderung vom
19. September 2014
70  

Ge­su­che, die zum Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der Än­de­run­gen vom 19. Sep­tem­ber 2014 hän­gig sind, wer­den nach neu­em Recht be­han­delt.

70 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 19. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Nov. 2014 (AS 2014 3045).

Art. 25 ...  

1 und 2 ...71

3 ...72

71 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2001, mit Wir­kung seit 1. März 2002 (AS 2002 312).

72 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V über das Kriegs­ma­te­ri­al vom 21. Nov. 2001 (AS 2002 312). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. IV 14 der V vom 22. Aug. 2007 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 20074477).

Art. 26 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. April 1998 in Kraft.

Anhang 1 73

73 Bereinigt gemäss Ziff. I der V vom 25. Aug. 1999 (AS 1999 2454) und II der V vom 21. Nov. 2001, in Kraft seit 1. März 2002 (AS 2002312).

(Art. 2)

Liste des Kriegsmaterials

Anmerkung:
Die in dieser Liste als Anhang zur Kriegsmaterialverordnung aufgeführten Güter entstammen der so genannten «Munitions List» (ML) der Vereinbarung von Wassenaar. Die Nummern der einzelnen Positionen entsprechen denjenigen der ML. Alle in dieser Liste nicht aufgeführten, jedoch in der ML enthaltenen Güter fallen als «besondere militärische Güter» unter den Gel­tungsbereich des Güterkontrollgesetzes vom 13. Dezember 1996 (SR 946.202).

Inhaltsverzeichnis

Position

Güterumschreibung

KM 1

Hand- und Faustfeuerwaffen jeglichen Kalibers

KM 2

Waffen jeglichen Kalibers (jedoch ohne Hand- und Faustfeuerwaffen soweit hievor in KM 1 erfasst)

KM 3

Munition für die in KM 1, 2 oder 12 erfassten Waffen

KM 4

Bomben, Torpedos, Raketen, Flugkörper

KM 5

Feuerleiteinrichtungen

KM 6

Panzer- und andere Landfahrzeuge

KM 7

Tränengase u.a. Reizstoffe

KM 8

Militärische Explosiv-, Brenn- und Treibstoffe

KM 9

Kriegsschiffe

KM 10

Bemannte und unbemannte Luftfahrzeuge inkl. entsprechende Triebwerke

KM 11

Elektronische Ausrüstung

KM 12

Waffensysteme mit hoher kinetischer Energie

KM 13

Spezialpanzer- oder Schutzausrüstungen

KM 14

(Enthält kein KM; aufgeführt nur damit analoge Nummerierung zur ML)

KM 15

(Enthält kein KM; aufgeführt nur damit analoge Nummerierung zur ML)

KM 16

Schmiedestücke, Gussstücke und andere unfertige Erzeugnisse

KM 17

Verschiedene Ausrüstungsgegenstände (Roboter etc.)

KM 18

(Enthält kein KM; aufgeführt nur damit analoge Nummerierung zur ML)

KM 19

Strahlenwaffen-Systeme (z.B. Laser-Systeme)

KM 20

Kryogenische (Tieftemperatur-) und supraleitende Ausrüstung

KM 21

Software

KM 22

(Enthält kein KM; aufgeführt nur damit analoge Nummerierung zur ML)

KM 1

Hand- und Faustfeuerwaffen jeglichen Kalibers und Zubehör sowie besonders konstruierte Bestandteile hierfür, jedoch ohne:

a.
eindeutig erkennbare Jagd- und Sportwaffen (z. B. nach ISSF-Norm), die in derselben Ausführung nicht auch Kampfwaffen sind;
b.
Einzellader und Vorderlader;
c.
Faustfeuerwaffen und Repetiergewehre für Randfeuermunition;
d.
alte Waffen, für die keine verwendbare Munition mehr herge­stellt wird oder im öffentlichen Handel erhältlich ist.

Anmerkung:
KM 1.d. erfasst auch folgende Waffen:

1.
Musketen, Gewehre und Karabiner, die vor 1890 hergestellt wur­den, und ihre Nachbildungen;
2.
Revolver, Pistolen und Maschinenwaffen, die vor 1890 hergestellt wurden, und ihre Nachbildungen.


KM 1.a. bis KM 1.d. erfassen auch für Exerziermunition besonders konstruierte Waffen, die keine von Nummer KM 3 erfasste Munition verschiessen können.

KM 2

Bewaffnung oder Waffen jeglichen Kalibers (jedoch ohne Hand und Faustfeuerwaffen der KM 1), Werfer und Zubehör wie folgt sowie besonders konstruierte Bestandteile hierfür:

a.
Geschütze, Haubitzen, Kanonen, Mörser, Panzerabwehrwaffen, Einrichtungen zum Abfeuern von Geschossen und Raketen, militä­rische Flammenwerfer und rückstossfreie Waffen;

Anmerkung:
KM 2.a. schliesst Injektoren, Messgeräte, Speichertanks und besonders
konstruierte Bestandteile für den Einsatz von flüssigen Treibladungen für einen der von KM 2.a. erfassten Ausrüstungsgegenstände ein.

b.
militärische Nebel- und Gaswerfer, militärische pyrotechnische Werfer oder Generatoren.

Anmerkung:
KM 2.b. erfasst nicht Signalpistolen.

KM 3

Munition für die von den Positionen KM 1, KM 2 oder KM 12
er­fassten Waffen sowie besonders konstruierte Bestandteile hierfür

Anmerkungen:

1.
Besonders konstruierte Bestandteile schliessen ein:
a.
Metall- oder Kunststoffbestandteile, z.B. Ambosse in Zündhüt­chen, Geschossmäntel, Patronengurtglieder, Führungsringe und andere Mu­nitionsbestandteile aus Metall;
b.
Sicherungseinrichtungen, Zünder, Sensoren und Anzündvorrich­tun­gen;
c.
Stromquellen für die einmalige Abgabe einer hohen Leistung;
d.
abbrennbare Hülsen für Treibladungen;
e.
Submunition einschliesslich Bomblets, Minelets und endphasen­gelenkter Geschosse.
2.
KM 3 erfasst nicht Munition ohne Geschoss (Manöver-, Signalmuni­tion) und Exerziermunition mit gelochter Pulverkammer.

KM 4

Bomben, Torpedos, Raketen, Flugkörper sowie zugehörige Aus­rüstung und Zubehör wie folgt, besonders konstruiert für Kampf- oder Gefechtszwecke, und besonders konstruierte Bestandteile
hier­für:

Bomben, Torpedos, Granaten, Rauch- und Nebelbüchsen, Raketen, Minen, Flugkörper, Wasserbomben, Sprengkörper-Ladungen, Vor­richtun­gen und Zubehör, militärische Pyrotechnika, Leuchtpatronen und Dar­stellungsmunition (d.h. Ausrüstung, welche die Eigenschaften einer der von KM 4 erfassten Waren simuliert).

Anmerkung:
KM 4 schliesst ein:

1.
Rauch- und Nebelgranaten, Feuerbomben, Brandbomben und Spreng­körper;
2.
Antriebsdüsen für Flugkörper und Bugspitzen für Wiedereintrittskörper.

KM 5

Feuerleiteinrichtungen, besonders konstruiert für Kampf-
und Ge­fechtszwecke, wie folgt, sowie besonders konstruierte
Be­standteile und besonders konstruiertes Zubehör hierfür

a.
Waffenzielgeräte, Bombenzielrechner, Rohrwaffenrichtgeräte und Waf­fensteuersysteme;
b.
Zielerfassungs-, Zielzuordnungs-, Zielentfernungsmess- oder Zielverfol­gungs­systeme; Ortungs- oder Datenverknüpfungsvorrichtungen (data fusion) und Ausrüstung zur Sensorintegration (sensor integration equipment).

KM 6

Panzer- und andere Landfahrzeuge und Bestandteile hierfür,
be­sonders konstruiert oder geändert für Kampf- und
Gefechtszwecke

Technische Anmerkung:
«Landfahrzeuge» im Sinne der KM 6 schliessen auch entsprechend ausgerüstete Anhänger ein.

Anmerkungen:

1.
KM 6 schliesst ein:
a.
Panzerfahrzeuge mit oder ohne Bewaffnung, die spezifisch für Kampf- und Gefechtszwecke konzipiert oder abgeändert sind (umfasst auch Entpannungs- und Bergungspanzer)
b.
andere Fahrzeuge aller Art, die spezifisch für den Einsatz von Waf­fen konzipiert oder abgeändert worden sind (wie z.B. Kampf- und Ge­fechtsfahrzeuge, bewaffnet oder unbewaffnet, ausgestattet mit Lafetten oder Ausrüstung zum Minenlegen oder zum Starten der von KM 4 er­fassten Waffen);
c.
Raupenfahrzeuge, die spezifisch für Kampf- und Gefechtszwecke kon­zipiert oder abgeändert sind.
2.
Die Konzipierung oder Änderung eines der erwähnten Landfahrzeuge spe­zifisch für Kampf- und Gefechtszwecke kann eine bauliche, elektri­sche oder mechanische Änderung bedeuten, die ein oder mehrere ent­sprechend konstruierte Bestandteile betrifft. Solche Bestandteile schlie­ssen ein:
a.
Luftreifendecken in beschussfester oder bei abgelassener Luft fahr­tauglicher Spezialbauart;
b.
Reifendruck-Regelvorrichtungen, die aus dem Inneren des fahren­den Fahrzeugs bedient werden können;
c.
Panzerschutz von wichtigen Teilen (z.B. Kraftstofftanks oder Fahr­zeugkabinen);
d.
besondere Verstärkungen für die Aufnahme von Waffen.
3.
KM 6 erfasst keine zivilen Sonderschutzlimousinen und Werttransporter mit Schutzpanzerung.

KM 7

Tränengase und andere Reizstoffe zur Bekämpfung von Unruhen:

1. CA: Brombenzylcyanid (CAS-Nr. 5798-79-8);

2. CS: o-Chlorbenzylidenmalodinitril (CAS-Nr. 2698-41-1);

3. CN: -Chloracetophenon (CAS-Nr. 532-27-4);

4. CR: Dibenz(b,f)-1,4-oxazepin (CAS-Nr. 257-07-8).

Anmerkungen:

1.
Nicht erfasst sind:
a.
Bromessigsäureethylester;
b.
Xylylbromide;
c.
Benzylbromid;
d.
Benzyljodid;
e.
Bromaceton;
f.
Bromcyan;
g.
Brommethylethylketon;
h.
Chloraceton;
i.
Jodessigsäureethylester;
j.
Jodaceton.
2.
Nicht erfasst sind einzeln abgepackte Tränengase oder andere Reizstoffe für persönliche Selbstverteidigungszwecke.

KM 8

Militärische Explosivstoffe und Brennstoffe, einschliesslich Treib­stoffe:

a.
Explosivstoffe und Treibstoffe, welche die folgenden Lei­s­tungspa­rameter erfüllen:
1.
Explosivstoffe mit einer Detonationsgeschwindigkeit grö­s­ser als 8700 m/s oder einem Detonationsdruck grösser als 34 GPa (340 kbar);
2.
organische Explosivstoffe, die einen Detonationsdruck grös­ser/gleich 25 GPa (250 kbar) ergeben und bei Tempe­raturen grösser/gleich 250°C (523 K) für die Dauer von 5 min oder länger stabil bleiben;
3.
Feststofftreibmittel der UN-Klasse 1.1 mit einem theore­tisch erreichbaren spezifischen Impuls (bei Standard­bedingungen) von mehr als 250 s bei metallfreien oder mehr als 270 s bei aluminiumhaltigen Mischungen;
4.
Feststofftreibmittel der UN-Klasse 1.3 mit einem theore­tisch erreichbaren spezifischen Impuls von mehr als 230 s bei ha­logenfreien, 250 s bei metallfreien und 266 s bei metallhalti­gen Mischungen;
5.
Schiesspulver mit einer Kraftkonstante grösser als 1200 kJ/kg;
6.
Explosivstoffe, Treibstoffe oder pyrotechnische Stoffe, die eine stabile gleichförmige Abbrandgeschwindigkeit von mehr als 38 mm/s bei 6,89 MPa (68,9 bar) und 21°C (294 K) auf­weisen; oder
7.
elastomermodifizierte gegossene zweibasige Treibmittel (EMCDB), die bei -40 °C (233 K) eine Dehnungsfähigkeit von mehr als 5 % bei grösster Beanspruchung aufweisen;
b.
militärische Pyrotechnika;
c.
andere Stoffe wie folgt:
1.
Luftfahrzeug-Treibstoffe, besonders konstruiert für militä­ri­sche Zwecke;
2.
militärische Materialien, die für die Verwendung in Flam­menwerfern oder Brandbomben besonders entwickelte Ver­dicker für Kohlenwasserstoff-Brennstoffe enthalten, wie Me­tallstearate oder Palmitate (Oktal) (CAS-Nr. 637-12-7) und M1, M2, M3-Verdicker;
3.
flüssige Oxidationsmittel, die aus inhibierter rauchender Sal­petersäure (IRFNA) oder Sauerstoffdifluorid bestehen oder diese Stoffe enthalten.

Anmerkung:
Luftfahrzeug-Treibstoffe, die von KM 8.c.1. erfasst werden, sind Fertigprodukte und nicht deren Einzelkomponenten

KM 9

Kriegsschiffe und Zubehör wie folgt sowie Bestandteile hierfür,
be­sonders konstruiert für Kampf- und Gefechtszwecke:

a.
Kampfschiffe oder Schiffe, besonders konstruiert oder beson­ders geändert für Angriffs- oder Verteidigungshandlungen (über oder unter Wasser), auch wenn für nicht-militärische Zwecke umgebaut, und ungeachtet ihres derzeitigen Reparaturzustands oder ihrer Be­triebsfähigkeit oder ob sie Waffeneinsatzsysteme oder Panzerun­gen enthalten, sowie Schiffskörper oder Teile von Schiffskörpern für solche Schiffe;
b.
Motoren wie folgt:
1.
Dieselmotoren, besonders konstruiert für U-Boote, mit allen folgenden Eigenschaften:
a.
Leistung grösser/gleich 1,12 MW (1500 PS); und
b.
Drehzahl grösser/gleich 700 U/min;
2.
Elektromotoren, besonders konstruiert für U-Boote, mit allen folgenden Eigenschaften:
a.
Leistung grösser als 0,75 MW (1000 PS);
b.
schnell umsteuerbar;
c.
flüssigkeitsgekühlt; und
d.
vollständig gekapselt;
3.
nicht-magnetische Dieselmotoren mit einer Leistung grös­ser/gleich 37,3 kW (50 PS) und mit einem nicht-magneti­schem Anteil von mehr als 75 % des Gesamtgewichts.

KM 10

Luftfahrzeuge, unbemannte Luftfahrzeuge, Triebwerke,
Luftfahr­zeug-Ausrüstung, Zusatzausrüstung und Bestandteile, besonders konstruiert oder geändert für Kampf- oder Gefechts­zwecke, wie folgt:

a.
Kampfflugzeuge und -hubschrauber und besonders konstruierte Bestandteile hierfür;
b.
andere Luftfahrzeuge, besonders konstruiert oder geändert für mi­litärischen Angriff;
c.
Triebwerke für Luftfahrzeuge der Buchstaben a und b hievor und besonders konstruierte Bestandteile hierfür;
d.
unbemannte Luftfahrzeuge einschliesslich ferngelenkter Flug­kör­per (remotely piloted air vehicles – RPVs –) und autonome, pro­grammierbare Fahrzeuge, besonders konstruiert oder beson­ders geändert für Kampf- oder Gefechtszwecke, sowie deren Startge­räte, unterstützende Bodengeräte und zugehörige Aus­rüstung für die Steuerung.

Anmerkungen:

1.
KM 10.b. erfasst nicht Luftfahrzeuge oder Varianten dieser Luftfahr­zeuge, besonders konstruiert für militärische Zwecke, die:
a.
nicht für eine militärische Verwendung konfiguriert sind und die nicht mit technischen Ausrüstungen oder Zusatzeinrichtungen ver­sehen sind, die für Kampf- oder Gefechtszwecke besonders kon­struiert oder geändert sind; und
b.
von einer Zivilluftfahrtbehörde eines Teilnehmerstaates für die zivile Verwendung zugelassen sind.
2.
KM 10.c. erfasst nicht:
a.
Triebwerke, konstruiert oder geändert für Kampf- oder Gefechts­zwecke, die von einer Zivilluftfahrtbehörde eines Teilnehmerstaa­tes für die Verwendung in zivilen Luftfahrzeugen zugelassen sind, sowie deren besonders konstruierte Bestandteile;
b.
Kolbentriebwerke oder deren besonders konstruierte Bestandteile.
3.
Die Erfassung in KM 10.b. und KM 10.c. von besonders konstruierten Be­standteilen und zugehöriger Ausrüstung für nicht-militärische Luft­fahr­zeuge oder Triebwerke, die für Kampf- und Gefechtszwecke geän­dert sind, erstreckt sich nur auf solche militärischen Bestandteile und zugehörige mi­litärische Ausrüstung, die für die Änderung für Kampf- oder Gefechts­zwecke nötig sind.
4.
KM 10.d umfasst keine Aufklärungsdrohnen.

KM 11

Elektronische Ausrüstung, soweit nicht anderweitig von dieser Liste erfasst, besonders konstruiert für Kampf- und Gefechts­zwecke, und besonders konstruierte Bestandteile hierfür

Anmerkung:

KM 11 schliesst folgende Ausrüstung ein:

a.
Ausrüstung für elektronische Gegenmassnahmen (ECM) und elektroni­sche Schutzmassnahmen (ECCM), einschliesslich elektronischer Ausrü­stung zum Stören und Gegenstören, d.h. Geräte, konstruiert, um in Radar- oder Funkgeräten Störsignale oder verfälschende Signale zu erzeu­gen oder auf andere Weise den Empfang, den Betrieb oder die Wirk­samkeit gegnerischer Empfänger einschliesslich der Geräte für Gegen­massnahmen zu stören;
b.
Ausrüstung für Unterwassergegenmassnahmen einschliesslich akusti­scher und magnetischer Störung und Täuschung, die in Sonarempfän­gern Störsi­gnale oder verfälschende Signale erzeugen.

KM 12

Waffensysteme mit hoher kinetischer Energie (high velocity kinetic energy weapon systems) wie folgt sowie besonders konstruierte
Be­standteile hierfür:

Waffensysteme mit hoher kinetischer Energie (kinetic energy weapon systems), besonders konstruiert für die Vernichtung oder Abwehr
(Un­terbrechung des Einsatzes) eines gegnerischen Objekts.

Anmerkungen:

1.
KM 12 schliesst folgende Ausrüstung ein, sofern sie besonders kon­struiert ist für Waffensysteme mit hoher kinetischer Energie:
a.
Startantriebssysteme, die Massen grösser als 0,1 g auf Geschwin­dig­keiten über 1,6 km/s in den Betriebsarten Einzelfeuer oder Schnell­feuer beschleunigen können;
b.
Ausrüstung für die Erzeugung von Primärenergie, Elektroschutz
(electric armour), Energiespeicherung, Kontrolle des Wärmehaus­halts und Klimatisierung, Schaltvorrichtungen und Ausrüstung für die Handhabung von Treibstoffen, elektrische Schnittstellen zwi­schen Stromversorgung, Geschütz und anderen elektrischen Richt­funktionen des Turms;
c.
Zielerfassungs-, Zielverfolgungs-, Feuerleitsysteme und Systeme zur Wirkungsermittlung;
d.
Zielsuch-, Zielansteuerungssysteme und Systeme zur Umlenkung des Vortriebs (seitliche Beschleunigung) für Geschosse.
2.
KM 12 erfasst Systeme, die eine der folgenden Antriebsarten verwen­den:
a.
elektromagnetisch;
b.
elektrothermisch;
c.
Plasmaantrieb;
d.
Leichtgasantrieb; oder
e.
chemisch (sofern in Kombination mit den zu a bis d aufgeführten An­triebsarten verwendet).
3.
KM 12 erfasst nicht die Technologie für die magnetische Induktion zum Dauerantrieb ziviler Transporteinrichtungen.
4.
Waffen, die Unterkalibermunition verwenden oder allein mit chemi­schem Antrieb arbeiten, und Munition hierfür: siehe KM 1, KM 2, KM 3 und KM 4.

KM 13

Spezialpanzer- oder Schutzausrüstung und Konstruktionen sowie Bestandteile wie folgt:

a.
Panzerplatten wie folgt:
1.
hergestellt, um einen militärischen Standard oder eine militä­rische Spezifikation zu erfüllen; oder
2.
geeignet für Kampf- oder Gefechtszwecke;
b.
Konstruktionen aus metallischen und nicht-metallischen Werk­stoffen oder Kombinationen hieraus, besonders konstruiert, um militärische Systeme beschussfest zu machen.

Anmerkung:
KM 13.b. schliesst Werkstoffe ein, besonders konstruiert zur Bildung
einer explosionsreaktiven Panzerung oder zum Bau militärischer Unter­stände (shelters).

KM 14

(Enthält kein KM; aufgeführt nur damit analoge Nummerierung zur ML)

KM 15

(Enthält kein KM; aufgeführt nur damit analoge Nummerierung zur ML)

KM 16

Schmiedestücke, Gussstücke und andere unfertige Erzeugnisse,
de­ren Verwendung in einer erfassten Ware anhand von Materialzu­sammensetzung, Geometrie oder Funktion bestimmt werden kann und die für eine der von den Positionen KM 1, KM 2, KM 3, KM 4, KM 6, KM 9, KM 10, KM 12 oder KM 19 erfassten Waren beson­ders konstruiert sind

KM 17

Verschiedene Ausrüstungsgegenstände, Materialien und
Bibliothe­ken wie folgt sowie besonders konstruierte Bestandteile hierfür:

a.
Roboter, Robotersteuerungen und Roboter-Endeffektoren, beson­ders konstruiert für Kampf- oder Gefechtszwecke;
b.
Bibliotheken (parametrische technische Datenbanken), beson­ders entwickelt für Kampf- oder Gefechtszwecke in Verbindung mit Ausrüstung, die von dieser Liste erfasst wird;
c.
Nukleare Energieerzeugungs- oder Antriebsausrüstung, ein­schliesslich Kernreaktoren, besonders konstruiert für Kampf- oder Gefechtszwecke, sowie besonders für Kampf- oder Gefechts­zwecke konstruierte oder geänderte Bestandteile.

Technische Anmerkung:
«Bibliothek» (parametrische technische Datenbank) im Sinne von KM 17 ist eine Sammlung technischer Informationen militärischer Natur, deren Aus­nutzung die Leistungsfähigkeit militärischer Ausrüstung oder Systeme erhöhen kann.

KM 18

(Enthält kein KM; aufgeführt nur damit analoge Nummerierung zur ML)

KM 19

Strahlenwaffen-Systeme wie folgt und besonders konstruierte
Be­standteile hierfür:

a.
Laser-Systeme, besonders konstruiert für die Vernichtung oder Abwehr (Unterbrechung des Einsatzes) eines gegnerischen Objekts;
b.
Teilchenstrahl-Systeme, geeignet für die Vernichtung oder Abwehr (Unterbrechung des Einsatzes) eines gegnerischen Objekts;
c.
energiereiche Hochfrequenzsysteme, geeignet für die Vernich­tung oder Abwehr (Unterbrechung des Einsatzes) eines gegneri­schen Objekts.

Anmerkungen:

1.
Von KM 19 erfasste Strahlenwaffen schliessen Systeme ein, deren Lei­s­tungsfähigkeit bestimmt wird durch den kontrollierten Einsatz von:
a.
Lasern mit einer Dauerstrich- oder Impulsenergie, die eine mit her­kömmlicher Munition vergleichbare Vernichtungswirkung errei­chen;
b.
Teilchenbeschleunigern, die einen geladenen oder ungeladenen Strahl mit Vernichtungswirkung aussenden;
c.
Hochfrequenzsendern mit hoher Impulsenergie oder hoher Durch­schnittsenergie, die ein ausreichend starkes Feld erzeugen, um elektro­nische Schaltungen in einem entfernt liegenden Ziel ausser Betrieb zu setzen.
2.
KM 19 schliesst folgende Ausrüstung ein, sofern sie besonders kon­struiert ist für Strahlenwaffensysteme:
a.
Geräte für die Erzeugung von Primärenergie, Energiespeicher, Schalt­vorrichtungen, Geräte für die Energiekonditionierung und Geräte für die Handhabung von Treibstoffen;
b.
Zielerfassungs- und Zielverfolgungssysteme;
c.
Systeme für die Auswertung der Schadenswirkung, Zerstörung oder Einsatzunterbrechung;
d.
Geräte für die Strahllenkung, -ausbreitung und -ausrichtung;
e.
Geräte für die rasche Strahlschwenkung zur schnellen Bekämpfung von Mehrfachzielen;
f.
anpassungsfähige Optiken oder Phasenkonjugatoren (phase conjuga­tors);
g.
Strominjektoren für negative Wasserstoffionenstrahlen;
h.
weltraumgeeignete Beschleuniger-Bestandteile (accelerator compo­nents);
i.
negative Ionenstrahl-Ausweitungs-Ausrüstung (negative ion beam funnelling equipment);
j.
Ausrüstung zur Steuerung und Schwenkung eines energiereichen Io­nenstrahls;
k.
weltraumgeeignete Folien zur Neutralisierung von negativen Was­ser­stoffisotopenstrahlen.

KM 20

Kryogenische (Tieftemperatur-) und supraleitende Ausrüstung wie folgt sowie besonders konstruierte Bestandteile und besonders
kon­struiertes Zubehör hierfür:

a.
Ausrüstung, besonders konstruiert oder ausgelegt für den Ein­bau in ein Land-, See-, Luft- oder Raumfahrzeug für Kampf- oder Ge­fechtszwecke nach dieser Liste, und fähig, während der Fahrt eine Temperatur kleiner als –170 °C (103 K) zu erzeugen oder auf­rechtzuerhalten;

Anmerkung:
KM 20.a. schliesst mobile Systeme ein, die Zubehör und Bestandteile enthalten oder verwenden, die aus nicht-metallischen oder nicht elektrisch leitenden Werkstoffen, z.B. aus Kunststoffen oder epoxidharzimprägnierten Werkstoffen, hergestellt sind.

b.
supraleitende elektrische Ausrüstung (rotierende Maschinen und Transformatoren), besonders konstruiert oder besonders ausgelegt für den Einbau in ein Land-, See-, Luft- oder Raum­fahrzeug für Kampf- oder Gefechtszwecke nach dieser Liste, und betriebsfähig während der Fahrt.

Anmerkung:
KM 20.b. erfasst nicht hybride, homopolare Gleichstromgeneratoren mit einem einpoligen, normal ausgelegten Metallanker, der in einem Magnetfeld rotiert, das mit Hilfe supraleitender Wicklungen erzeugt wird, vorausgesetzt, dass diese Wicklungen die einzige supraleitende Baugruppe im Generator sind.

KM 21

Software wie folgt:

Software, besonders entwickelt oder geändert für die Verwendung von Gütern, die von dieser Liste erfasst werden.

KM 22

(Enthält kein KM; aufgeführt nur damit analoge Nummerierung zur ML)

Anhang 2 74

74 Bereinigt gemäss Ziff. I der V vom 25. Aug. 1999, in Kraft seit 1. Okt. 1999 (AS 1999 2454).

(Art. 6 und 7)

Liste der Länder, für die nach den Artikeln 6 und 7 KMV keine Einzelbewilligungen erforderlich sind

Argentinien

Australien

Belgien

Dänemark

Deutschland

Finnland

Frankreich

Griechenland

Grossbritannien

Irland

Italien

Japan

Kanada

Luxemburg

Neuseeland

Niederlande

Norwegen

Österreich

Polen

Portugal

Schweden

Spanien

Tschechische Republik

Ungarn

USA

Anhang 3 75

75 Eingefügt durch Anhang 4 Ziff. II 2 der Waffenverordnung vom 2. Juli 2008, in Kraft seit 12. Dez. 2008 (AS 2008 5525).

(Art. 6a Abs. 4)

Schengen-Assoziierungsabkommen

Die Schengen-Assoziierungsabkommen umfassen:

a.
Abkommen vom 26. Oktober 200476 zwischen der Schweizerischen Eid­genossenschaft, der Europäischen Union und der Europäischen Gemeinschaft über die Assoziierung dieses Staates bei der Umsetzung, Anwendung und Entwicklung des Schengen-Besitzstands (SAA);
b.
Abkommen vom 26. Oktober 200477 in Form eines Briefwechsels zwischen dem Rat der Europäischen Union und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Ausschüsse, die die Europäische Kommission bei der Ausübung ihrer Durchführungsbefugnisse unterstützen;
c.
Übereinkommen vom 17. Dezember 200478 zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, der Republik Island und dem Königreich Norwegen über die Umsetzung, Anwendung und Entwicklung des Schengen-Besitzstands und über die Kriterien und Verfahren zur Bestimmung des zuständigen Staates für die Prüfung eines in der Schweiz, in Island oder in Norwegen gestellten Asylantrags;
d.
Abkommen vom 28. April 200579 zwischen der Schweizerischen Eidge­nossenschaft und dem Königreich Dänemark über die Umsetzung, Anwendung und Entwicklung derjenigen Teile des Schengen-Besitzstands, die auf Bestimmungen des Titels IV des Vertrags zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft basieren;
e.
Protokoll vom 28. Februar 200880 zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, der Europäischen Union, der Europäischen Gemeinschaft und dem Fürstentum Liechtenstein über den Beitritt des Fürstentums Liechtenstein zum Abkommen zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, der Europäischen Union und der Europäischen Gemeinschaft über die Assoziierung der Schweizerischen Eidgenossenschaft bei der Umsetzung, Anwendung und Entwicklung des Schengen-Besitzstands.

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