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Verordnung
über den Schutz der Kulturgüter bei bewaffneten
Konflikten, bei Katastrophen und in Notlagen
(KGSV)

vom 29. Oktober 2014 (Stand am 1. Januar 2016)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 3 Absatz 5, 9 Absatz 2, 15 Absatz 4 und 21 Absatz 1
des Bundesgesetzes vom 20. Juni 20141 über den Schutz der Kulturgüter bei
bewaffneten Konflikten, bei Katastrophen und in Notlagen (KGSG),

verordnet:

1

Art. 1 Kategorien von Kulturgütern und Kriterien  

1 Die Kul­tur­gü­ter wer­den in fol­gen­de Ka­te­go­ri­en ein­ge­teilt:

a.
Kul­tur­gü­ter von na­tio­na­ler Be­deu­tung (A-Ob­jek­te);
b.
Kul­tur­gü­ter von re­gio­na­ler Be­deu­tung (B-Ob­jek­te);
c.
Kul­tur­gü­ter von lo­ka­ler Be­deu­tung (C-Ob­jek­te).

2 Bei der Ein­tei­lung wer­den fol­gen­de Kri­te­ri­en be­rück­sich­tigt:

a.
ar­chi­tek­to­ni­sche und künst­le­ri­sche Be­deu­tung;
b.
wis­sen­schaft­li­che und kunst­wis­sen­schaft­li­che Be­deu­tung;
c.
ide­el­le und ma­te­ri­el­le Be­deu­tung;
d.
his­to­ri­sche Be­deu­tung;
e.
tech­ni­sche Be­deu­tung;
f.
bei Bau­wer­ken zu­sätz­lich zu den Buch­sta­ben a–e: Be­deu­tung im Orts- oder Land­schafts­bild und Qua­li­tät des Bau­werks un­ter Ein­be­zug der un­mit­tel­ba­ren Um­ge­bung;
g.
bei Samm­lun­gen zu­sätz­lich zu den Buch­sta­ben a–e:
1.
Wert der Samm­lung im Kon­text,
2.
kul­tu­rel­le Be­deu­tung und Be­kannt­heits­grad,
3.
Zu­stand der Ob­jek­te und Art der La­ge­rung.
Art. 2 KGS-Inventar, C-Objekte und Geoportal des Bundes  

1 Das Kul­tur­gü­ter­schut­zin­ven­tar mit den A- und den B-Ob­jek­ten (KGS-In­ven­tar) wird vom Bun­des­amt für Be­völ­ke­rungs­schutz (BABS) in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen und der Eid­ge­nös­si­schen Kom­mis­si­on für Kul­tur­gü­ter­schutz er­stellt. Es wird pe­ri­odisch nach­ge­führt.

2 Die Kan­to­ne re­geln die Be­zeich­nung der C-Ob­jek­te.

3 Das BABS lie­fert dem Bun­des­amt für Lan­des­to­po­gra­fie die Da­ten zu den A‑Ob­jek­ten. Das Bun­des­amt für Lan­des­to­po­gra­fie bil­det die Da­ten im Geo­por­tal des Bun­des ab.

Art. 3 Information  

Das BABS und die Kan­to­ne sor­gen da­für, dass Be­hör­den, Fach­stel­len, Fa­ch­or­ga­ni­sa­tio­nen und die Be­völ­ke­rung über Sinn und Zweck der Mass­nah­men zum Schutz der Kul­tur­gü­ter in­for­miert wer­den.

Art. 4 Ausbildung und Personal  

1 Die Aus­bil­dung des Ka­ders des Zi­vil­schut­zes, das für den Kul­tur­gü­ter­schutz zu­stän­dig ist, so­wie der Kul­tur­gü­ter­spe­zia­lis­tin­nen und -spe­zia­lis­ten des Zi­vil­schut­zes um­fasst ins­be­son­de­re fol­gen­de The­men:

a.
die In­ven­ta­ri­sie­rung;
b.
die Er­stel­lung von Kurz­do­ku­men­ta­tio­nen;
c.
die Eva­kua­ti­ons­pla­nung;
d.
die Ein­satz­pla­nung in Zu­sam­men­ar­beit mit der Feu­er­wehr;
e.
den Ein­satz im Fall von Ka­ta­stro­phen.

2 Die Aus­bil­dung des Per­so­nals kul­tu­rel­ler In­sti­tu­tio­nen um­fasst ins­be­son­de­re:

a.
die Pla­nung von Schutz­mass­nah­men;
b.
die Un­ter­stüt­zung und Be­ra­tung der Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen des Be­völ­ke­rungs­schut­zes im Fall von Ka­ta­stro­phen.

3 Das BABS stellt den Kan­to­nen die nö­ti­gen Aus­bil­dungs­un­ter­la­gen zur Ver­fü­gung.

Art. 5 Sicherstellungsdokumentationen und fotografische Sicherheitskopien  

1 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Ver­tei­di­gung, Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport (VBS) legt die An­for­de­run­gen an Si­cher­stel­lungs­do­ku­men­ta­tio­nen und die Ein­zel­hei­ten der Her­stel­lung, Hand­ha­bung, Ver­ar­bei­tung und Auf­be­wah­rung von fo­to­gra­fi­schen Si­cher­heits­ko­pi­en fest.

2 Das BABS führt ein zen­tra­les Mi­kro­film­ar­chiv zur Auf­be­wah­rung der fo­to­gra­fi­schen Si­cher­heits­ko­pi­en.

3 Es er­wirbt von je­dem Ver­fil­mungs­pro­jekt der Kan­to­ne ei­ne fo­to­gra­fi­sche Si­cher­heits­ko­pie in Form ei­ner Po­si­tiv­ko­pie und be­wahrt sie auf.

Art. 62  

2 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4751).

Art. 7 Kennzeichnung  

1 Das VBS legt die Ein­zel­hei­ten der tech­ni­schen Vor­ga­ben für die Her­stel­lung und das An­brin­gen der Kenn­zei­chen fest.

2 Es kann den Kan­to­nen die Kenn­zei­chen be­reits in Frie­dens­zei­ten ab­ge­ben.

Art. 8 Bergungsort  

Das BABS voll­zieht Staats­ver­trä­ge nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2 KGSG in en­ger Zu­sam­men­ar­beit mit den be­trof­fe­nen Bun­des­stel­len.

Art. 9 Aufhebung und Änderung anderer Erlasse  

Die Auf­he­bung und die Än­de­rung an­de­rer Er­las­se wer­den im An­hang ge­re­gelt.

Art. 10 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2015 in Kraft.

Anhang

(Art. 9)

Aufhebung und Änderung anderer Erlasse

I

Die Verordnung vom 17. Oktober 19843 über den Schutz der Kulturgüter bei bewaffneten Konflikten wird aufgehoben.

II

Die nachstehenden Erlasse werden wie folgt geändert:

4

3 [AS 1984 1250, 1994 2678, 1995 207Art. 27, 2006 4705Ziff. II 42, 2011 5227Ziff. I 4.6]

4 Die Änderungen können unter AS 2014 3555konsultiert werden.

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