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Finanzhaushaltverordnung
(FHV)

vom 5. April 2006 (Stand am 1. Januar 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf das Finanzhaushaltgesetz vom 7. Oktober 20051 (FHG),2

verordnet:

1 SR 611.0

2 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Optimierung Neues Rechnungsmodell und Neues Führungsmodell für die Bundesverwaltung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

1. Kapitel: Staatsrechnung

Art. 1 Geltungsbereich  

(Art. 2 FHG)

1 So­weit Ge­setz und Ver­ord­nung nichts an­de­res be­stim­men, sind die Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung, wel­che die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten be­tref­fen, sinn­ge­mä­ss an­wend­bar auf:

a.
die Bun­des­ver­samm­lung;
b.
die eid­ge­nös­si­schen Ge­rich­te;
c.
die Schieds- und Re­kurs­kom­mis­sio­nen;
d.
die Bun­des­an­walt­schaft;
e.
die Auf­sichts­be­hör­de über die Bun­des­an­walt­schaft;
f.
den Bun­des­rat.3

2 Die Son­der­stel­lung der Bun­des­ver­samm­lung, der eid­ge­nös­si­schen Ge­rich­te, der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­kon­trol­le (Fi­nanz­kon­trol­le), der Bun­des­an­walt­schaft und der Auf­sichts­be­hör­de über die Bun­des­an­walt­schaft nach Ar­ti­kel 142 Ab­sät­ze 2 und 3 des Par­la­ments­ge­set­zes vom 13. De­zem­ber 20024 (ParlG) bleibt vor­be­hal­ten.5

3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

4 SR 171.10

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. März 2011, in Kraft seit 1. Mai 2011 (AS 2011 1387).

Art. 2 Sonderrechnungen  

(Art. 5 Bst. b FHG)

Son­der­rech­nun­gen wer­den ge­führt durch:

a.6
...
b.7
...
c.8
den Bahnin­fra­struk­tur­fonds;
d.9
den Fonds für die Na­tio­nal­stras­sen und den Ag­glo­me­ra­ti­ons­ver­kehr.

6 Auf­ge­ho­ben durch Art. 39 Ziff. 2 der V vom 5. Dez. 2014 über das Fi­nanz- und Rech­nungs­we­sen des ETH-Be­reichs, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4579).

7 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 2 Ziff. II 6 der Al­ko­hol­ver­ord­nung vom 15. Sept. 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5161).

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

9 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2008 (AS 2008 6455). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6747).

Art. 310  

10 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

2. Kapitel: Gesamtsteuerung des Bundeshaushalts

1. Abschnitt: Finanzplanung und Zahlungsrahmen

Art. 4 Gegenstand und Ziele der Finanzplanung 11  

(Art. 19 FHG)

1 Mit der Fi­nanz­pla­nung steu­ert der Bun­des­rat den mit­tel­fris­ti­gen Fi­nan­zie­rungs­be­darf und die Auf­wän­de. Die Pla­nung be­rück­sich­tigt die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung und zeigt auf, wie der Fi­nan­zie­rungs­be­darf und die Auf­wän­de auf­grund der vor­aus­sicht­li­chen Er­trä­ge ge­deckt wer­den kön­nen.

2 Die Fi­nanz­pla­nung soll:

a.
mit der Pla­nung der Auf­ga­ben und Leis­tun­gen eng ver­bun­den sein;
b.
die Vor­aus­set­zun­gen für schul­den­brem­se­kon­for­me Vor­an­schlä­ge schaf­fen und den fi­nanz­po­li­ti­schen Vor­ga­ben der Bun­des­ver­samm­lung Rech­nung tra­gen;
c.
auf­grund ei­ner Prio­ri­tä­ten­ord­nung zei­gen, wie die staat­li­chen Auf­ga­ben fi­nan­ziert wer­den kön­nen.

3 Sie be­rück­sich­tigt ins­be­son­de­re die vor­aus­sicht­li­chen fi­nan­zi­el­len Aus­wir­kun­gen:

a.
der rechts­kräf­ti­gen Er­las­se, Fi­nanz­be­schlüs­se und Zu­si­che­run­gen;
b.
der von der Bun­des­ver­samm­lung an­ge­nom­me­nen, noch nicht rechts­kräf­ti­gen Er­las­se;
c.
der vom Er­strat an­ge­nom­me­nen Er­las­sent­wür­fe;
d.
der von ei­ner par­la­men­ta­ri­schen Kom­mis­si­on ei­nem Rat un­ter­brei­te­ten Er­las­sent­wür­fe;
e.
der vom Bun­des­rat zu­han­den der Bun­des­ver­samm­lung ver­ab­schie­de­ten Bot­schaf­ten.

4 Ver­nehm­las­sungs­vor­la­gen sind in der Fi­nanz­pla­nung nur zu be­rück­sich­ti­gen, wenn sich ih­re fi­nan­zi­el­le Trag­wei­te ab­schät­zen lässt.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 5 Legislaturfinanzplan 12  

(Art. 19 FHG)

1 Der Le­gis­la­tur­fi­nanz­plan stellt dar:

a.
die vor­aus­sicht­li­che fi­nan­zi­el­le Ent­wick­lung in der Le­gis­la­tur­pe­ri­ode;
b.
die mit­tel­fris­ti­ge Fi­nanz­per­spek­ti­ve so­wie die mit­tel­fris­ti­gen steu­er- und aus­ga­ben­po­li­ti­schen Prio­ri­tä­ten des Bun­des­ra­tes;
c.
die lang­fris­ti­ge Fi­nanz­per­spek­ti­ve so­wie Ent­wick­lungs­sze­na­ri­en für be­stimm­te Auf­ga­ben­be­rei­che.

2 Die Dar­stel­lung der fi­nan­zi­el­len Ent­wick­lung in der Le­gis­la­tur­pe­ri­ode um­fasst in je­dem Auf­ga­ben­be­reich ins­be­son­de­re An­ga­ben:

a.
zu den Zie­len und Stra­te­gi­en;
b.
zum Fi­nan­zie­rungs­be­darf;
c.
zu den Re­for­men der Le­gis­la­tur­pla­nung und zu de­ren fi­nan­zi­el­len Kon­se­quen­zen.

3 Die Ent­wick­lungs­sze­na­ri­en für be­stimm­te Auf­ga­ben­be­rei­che grei­fen meh­re­re Jah­re über die Le­gis­la­tur­pe­ri­ode hin­aus und wer­den auf­grund der lang­fris­ti­gen Ent­wick­lung der Fi­nan­zen al­ler drei Staats­ebe­nen so­wie der So­zi­al­ver­si­che­run­gen er­ar­bei­tet.

4 Die Bun­des­kanz­lei und die Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­ver­wal­tung (Fi­nanz­ver­wal­tung) sor­gen ge­mein­sam für die sach­li­che und zeit­li­che Ver­knüp­fung der Le­gis­la­tur­pla­nung mit dem Le­gis­la­tur­fi­nanz­plan (Art. 146 Abs. 4 ParlG13).

5 Der Bun­des­rat un­ter­brei­tet der Bun­des­ver­samm­lung mehr­jäh­ri­ge und pe­ri­odisch wie­der­keh­ren­de Fi­nanz­be­schlüs­se von er­heb­li­cher Trag­wei­te in der Re­gel in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach der Ver­ab­schie­dung der Bot­schaft über die Le­gis­la­tur­pla­nung.

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

13 SR 171.10

Art. 6 Integrierter Aufgaben- und Finanzplan 14  

(Art. 19 FHG)

1 Für den jähr­li­chen in­te­grier­ten Auf­ga­ben- und Fi­nanz­plan (IAFP) gel­ten sinn­ge­mä­ss die Be­stim­mun­gen über:

a.
die Auf­stel­lung und die Grund­sät­ze des Vor­an­schlags (Art. 18 und 19);
b.
die Be­mes­sung und die Prü­fung der Ein­ga­ben zum Vor­an­schlag (Art. 21 und 22);
c.
die Glo­bal­bud­gets, die Leis­tungs­grup­pen und die Ein­zel­kre­di­te (Art. 27a–27c).

2 Der Bun­des­rat er­lässt Wei­sun­gen zu den Ar­ti­keln 4–6.

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 7 und 815  

15 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 9 Zahlungsrahmen  

(Art. 20 FHG)

1 Zah­lungs­rah­men wer­den ent­we­der auf­grund ei­ner Bot­schaft mit be­son­de­rem Bun­des­be­schluss oder zu­sam­men mit dem Vor­an­schlag und sei­nen Nach­trä­gen be­wil­ligt.

2 Feh­len Be­stim­mun­gen in Spe­zia­ler­las­sen, so ent­schei­det die Fi­nanz­ver­wal­tung nach An­hö­rung der be­trof­fe­nen Ver­wal­tungs­ein­heit und des De­par­te­men­tes, ob die Vor­aus­set­zun­gen für einen Zah­lungs­rah­men er­füllt sind und in wel­cher Form die­ser be­an­tragt wer­den muss.

2. Abschnitt: Verpflichtungskredite

Art. 10 Begriffe  

(Art. 21 ff. und 63 Abs. 2 Bst. d FHG)

1 Der Ver­pflich­tungs­kre­dit gibt die Er­mäch­ti­gung, für ein be­stimm­tes Vor­ha­ben oder ei­ne Grup­pe gleich­ar­ti­ger Vor­ha­ben bis zum be­wil­lig­ten Höchst­be­trag fi­nan­zi­el­le Ver­pflich­tun­gen ein­zu­ge­hen.

2 Der Zu­satz­kre­dit ist die Er­gän­zung ei­nes nicht aus­rei­chen­den Ver­pflich­tungs­kre­di­tes.

3 Der Ge­samt­kre­dit fasst meh­re­re, von der Bun­des­ver­samm­lung ein­zeln spe­zi­fi­zier­te Ver­pflich­tungs­kre­di­te zu­sam­men.

4 Die Kre­dit­ver­schie­bung ist die dem Bun­des­rat mit ein­fa­chem Bun­des­be­schluss aus­drück­lich er­teil­te Be­fug­nis, in­ner­halb ei­nes Ge­samt­kre­di­tes einen Ver­pflich­tungs­kre­dit zu­las­ten ei­nes an­de­ren zu er­hö­hen.

5 Der Rah­men­kre­dit ist ein Ver­pflich­tungs­kre­dit mit de­le­gier­ter Spe­zi­fi­ka­ti­ons­be­fug­nis, bei dem der Bun­des­rat oder die Ver­wal­tungs­ein­heit im Rah­men des von der Bun­des­ver­samm­lung all­ge­mein um­schrie­be­nen Zwecks bis zum be­wil­lig­ten Kre­dit­be­trag ein­zel­ne Ver­pflich­tungs­kre­di­te aus­schei­den kann.

6 ...16

16 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 11 Ausnahmen von der Pflicht zur Einholung eines Verpflichtungskredits  

(Art. 21 Abs. 1 FHG)

Kei­ne Ver­pflich­tungs­kre­di­te wer­den ein­ge­holt:

a.
wenn die Ge­samt­kos­ten im Ein­zel­fall we­ni­ger als 10 Mil­lio­nen Fran­ken be­tra­gen:
1.
für die län­ger­fris­ti­ge Mie­te von Lie­gen­schaf­ten,
2.
für die Be­schaf­fung von Sach­gü­tern aus­ser­halb des Bau- und Lie­gen­schafts­be­reichs,
3.
für die Be­schaf­fung von Dienst­leis­tun­gen;
b.
für die An­stel­lung von Bun­des­per­so­nal.
Art. 12 Bemessung und Begründung der Eingaben  

(Art. 22 FHG)

Die Kre­dit­be­geh­ren der Ver­wal­tungs­ein­hei­ten müs­sen fol­gen­den An­for­de­run­gen ge­nü­gen:

a.
Sie ent­hal­ten ei­ne sorg­fäl­ti­ge Schät­zung des Ver­pflich­tungs­be­darfs.
b.
Sie le­gen bei er­heb­li­chen aus­ge­wie­se­nen Un­si­cher­heits­fak­to­ren dar, mit wel­chen Kor­rek­tur- und Steue­rungs­mass­nah­men sich ab­zeich­nen­dem Mehr­be­darf zu be­geg­nen wä­re.
c.
Sie se­hen nö­ti­gen­falls an­ge­mes­se­ne und of­fen aus­ge­wie­se­ne Re­ser­ven vor.
Art. 13 Bewilligung und Verfahren  

(Art. 23 FHG)

1 Ver­pflich­tungs­kre­di­te wer­den ent­we­der auf­grund ei­ner Bot­schaft mit be­son­de­rem Bun­des­be­schluss oder zu­sam­men mit dem Vor­an­schlag oder sei­nen Nach­trä­gen be­wil­ligt.

2 Be­geh­ren um Ver­pflich­tungs­kre­di­te für Grund­stücke und Bau­ten rich­ten sich nach der Ver­ord­nung der Bun­des­ver­samm­lung vom 18. Ju­ni 200417 über die Ver­pflich­tungs­kre­dit­be­geh­ren für Grund­stücke und Bau­ten.

3 Feh­len Be­stim­mun­gen in Spe­zia­ler­las­sen, so ent­schei­det die Fi­nanz­ver­wal­tung nach An­hö­rung der be­trof­fe­nen Ver­wal­tungs­ein­heit und des De­par­te­men­tes, in wel­cher Form ein Ver­pflich­tungs­kre­dit be­an­tragt wer­den muss.

Art. 14 Verzeichnis der Vorhaben, Kreditfreigaben  

(Art. 24 FHG)

1 Zu­sam­men mit dem Be­geh­ren um einen Ge­samt­kre­dit muss ein de­tail­lier­tes Ver­zeich­nis der Vor­ha­ben nach ei­nem be­stimm­ten Sche­ma ein­ge­reicht wer­den. Die Fi­nanz­ver­wal­tung legt die­ses Sche­ma fest.

2 Über Kre­dit­frei­ga­ben aus Rah­men­kre­di­ten ent­schei­den die De­par­te­men­te, so­fern in der Kre­dit­be­wil­li­gung nicht aus­drück­lich der Bun­des­rat für zu­stän­dig er­klärt wur­de. Die De­par­te­men­te kön­nen die Zu­stän­dig­keit nach­ge­ord­ne­ten Stel­len über­tra­gen.

Art. 15 Verpflichtungskontrolle  

(Art. 25 FHG)

1 Die Ver­wal­tungs­ein­heit muss in der Kon­trol­le über die Be­an­spru­chung ei­nes Ver­pflich­tungs­kre­di­tes aus­wei­sen:18

a.
den Kre­dit­sal­do;
b.
den Stand der ein­ge­gan­ge­nen, aber noch nicht ab­ge­rech­ne­ten Ver­pflich­tun­gen und ih­re vor­aus­sicht­li­chen Fäl­lig­kei­ten;
c.19
die an­ge­fal­le­nen Auf­wän­de und In­ves­ti­ti­ons­aus­ga­ben;
d.
die für die Vollen­dung des Vor­ha­bens noch er­for­der­li­chen Ver­pflich­tun­gen.

2 Nach Ab­schluss des Vor­ha­bens rech­net die Ver­wal­tungs­ein­heit den Kre­dit ab und be­rich­tet dar­über in der Staats­rech­nung.

3 Die Ver­pflich­tungs­kre­di­te müs­sen im Buch­hal­tungs­sys­tem der Ver­wal­tungs­ein­heit er­fasst wer­den.

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6747).

Art. 16 Zusatzkredite  

(Art. 27 FHG)

1 Zu­satz­kre­di­te sind un­ver­züg­lich und vor dem Ein­ge­hen der Ver­pflich­tun­gen zu be­an­tra­gen, so­weit sie nicht durch die Teue­rung oder Wech­sel­kurs­schwan­kun­gen be­dingt sind.

2 Sie wer­den in der Re­gel nach dem glei­chen Ver­fah­ren wie der ur­sprüng­li­che Ver­pflich­tungs­kre­dit be­wil­ligt.

Art. 1720  

20 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. März 2011, mit Wir­kung seit 1. Mai 2011 (AS 2011 1387).

3. Abschnitt: Voranschlag und Nachträge

Art. 18 Aufstellung; Verfahren  

(Art. 29 FHG)

1 Der Bun­des­rat legt je­des Jahr die Zie­le fest, die mit dem Vor­an­schlag zu er­rei­chen sind, und er­lässt Wei­sun­gen für die Auf­stel­lung des Vor­an­schlags. Er in­for­miert dar­über die Fi­nanz­kom­mis­sio­nen der eid­ge­nös­si­schen Rä­te.

2 Die Jah­res­zie­le sol­len min­des­tens:

a.
die Ein­hal­tung der Schul­den­brem­se (Art. 13–18 FHG) ge­währ­leis­ten;
b.
den fi­nanz­po­li­ti­schen Vor­ga­ben der Bun­des­ver­samm­lung Rech­nung tra­gen.

3 Die Fi­nanz­ver­wal­tung er­lässt zu­sam­men mit dem Eid­ge­nös­si­schen Per­so­nal­amt (EPA) und dem Be­reich di­gi­ta­le Trans­for­ma­ti­on und IKT-Len­kung der Bun­des­kanz­lei (Be­reich DTI der BK) tech­ni­sche Wei­sun­gen für das Ein­ga­be­ver­fah­ren.21

21 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 16 der V vom 25. Nov. 2020 über die di­gi­ta­le Trans­for­ma­ti­on und die In­for­ma­tik, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5871).

Art. 19 Grundsätze  

(Art. 31 und 57 Abs. 4 FHG)

1 Für den Vor­an­schlag und die Nach­trä­ge gel­ten fol­gen­de Grund­sät­ze:

a.
Brut­to­dar­stel­lung: Auf­wän­de und Er­trä­ge so­wie In­ves­ti­ti­ons­aus­ga­ben und In­ves­ti­ti­ons­ein­nah­men sind ge­trennt von­ein­an­der oh­ne ge­gen­sei­ti­ge Ver­rech­nung in vol­ler Hö­he aus­zu­wei­sen. Die Fi­nanz­ver­wal­tung kann im Ein­ver­neh­men mit der Fi­nanz­kon­trol­le in Ein­zel­fäl­len Aus­nah­men an­ord­nen.
b.
Voll­stän­dig­keit: Im Vor­an­schlag sind al­le mut­mass­li­chen Auf­wän­de und Er­trä­ge so­wie In­ves­ti­ti­ons­aus­ga­ben und In­ves­ti­ti­ons­ein­nah­men auf­zu­füh­ren. Die­se dür­fen nicht di­rekt über Rück­stel­lun­gen und Spe­zi­al­fi­nan­zie­run­gen ab­ge­rech­net wer­den.
c.
Jähr­lich­keit: Das Vor­an­schlags­jahr ent­spricht dem Ka­len­der­jahr. Nicht be­an­spruch­te Kre­di­te ver­fal­len am En­de des Vor­an­schlags­jah­res.
d.22
Spe­zi­fi­ka­ti­on: Ein Kre­dit darf nur für den bei der Be­wil­li­gung fest­ge­leg­ten Zweck ver­wen­det wer­den (Art. 57 Abs. 2 FHG).
2 Sind meh­re­re Ver­wal­tungs­ein­hei­ten an der Fi­nan­zie­rung ei­nes Vor­ha­bens be­tei­ligt, so ist ei­ne Ver­wal­tungs­ein­heit zu be­zeich­nen, die die Fe­der­füh­rung hat. Die­se muss das Ge­samt­bud­get of­fen­le­gen.

3 Über die Glie­de­rung der Kre­di­te im Bot­schaft­s­ent­wurf ent­schei­det die Fi­nanz­ver­wal­tung nach Rück­spra­che mit dem zu­stän­di­gen De­par­te­ment.23

4 Die Grund­sät­ze für die Rech­nungs­le­gung (Art. 54) gel­ten sinn­ge­mä­ss.24

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 20 Begriffe  

(Art. 30, 33, 35 und 36 FHG)

1 Der Vor­an­schlags­kre­dit er­mäch­tigt die Ver­wal­tungs­ein­heit, für den an­ge­ge­be­nen Zweck und in­ner­halb des be­wil­lig­ten Be­trags wäh­rend des Vor­an­schlags­jah­res Aus­ga­ben zu tä­ti­gen und nicht fi­nan­zie­rungs­wirk­sa­me Auf­wän­de zu be­las­ten.25

2 Der Nach­trags­kre­dit ist ein in Er­gän­zung des Vor­an­schlags nach­träg­lich be­wil­lig­ter Vor­an­schlags­kre­dit.

3 Der Sam­mel­kre­dit ist ein Vor­an­schlags­kre­dit mit all­ge­mein um­schrie­be­ner Zweck­be­stim­mung; er wird na­ment­lich be­an­tragt für die Ab­wick­lung ei­ner Viel­zahl von Ver­pflich­tun­gen, für die zen­tra­le Ma­te­ri­al­be­schaf­fung durch Ein­kaufs­stel­len oder zur Er­leich­te­rung der Kre­dit­be­wirt­schaf­tung.26

4 Mit der Kre­di­tab­tre­tung weist der Bun­des­rat oder ei­ne von ihm be­zeich­ne­te Stel­le Kre­dit­be­trä­ge aus ei­nem Sam­mel­kre­dit ein­zel­nen Ver­wal­tungs­ein­hei­ten zu.27

5 Die Kre­dit­ver­schie­bung ist die dem Bun­des­rat mit den Be­schlüs­sen über den Vor­an­schlag und sei­ne Nach­trä­ge aus­drück­lich er­teil­te Be­fug­nis, einen Vor­an­schlags­kre­dit zu­las­ten ei­nes an­de­ren zu er­hö­hen.

6 Die Kre­dit­über­schrei­tung ist die Be­an­spru­chung ei­nes Vor­an­schlags- oder Nach­trags­kre­di­tes über den von der Bun­des­ver­samm­lung be­wil­lig­ten Be­trag hin­aus.

7 Mit der Kre­dit­über­tra­gung über­trägt der Bun­des­rat nicht voll­stän­dig be­an­spruch­te, von der Bun­des­ver­samm­lung be­reits be­wil­lig­te Vor­an­schlags­kre­di­te auf das Fol­ge­jahr.28

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6455).

Art. 21 Bemessung und Begründung der Eingaben zum Voranschlag  

(Art. 32 FHG)

1 Die Ein­ga­ben der Ver­wal­tungs­ein­hei­ten müs­sen fol­gen­den An­for­de­run­gen ge­nü­gen:

a.
Sie ent­hal­ten ei­ne sorg­fäl­ti­ge Schät­zung der vor­aus­sicht­li­chen Auf­wän­de und In­ves­ti­ti­ons­aus­ga­ben so­wie der Er­trä­ge und In­ves­ti­ti­ons­ein­nah­men.
b.
Sie be­grün­den Not­wen­dig­keit und Aus­mass der Kre­dit­be­geh­ren so­wie ge­ge­be­nen­falls Ab­wei­chun­gen zum Vor­jahr und zum Fi­nanz­plan.
c.
Sie stel­len die Be­rech­nungs­grund­la­gen und die Un­si­cher­heits­fak­to­ren dar.
d.
Sie hal­ten den zu er­war­ten­den Ge­samt­auf­wand und die zu er­war­ten­den ge­sam­ten In­ves­ti­ti­ons­aus­ga­ben fest, wenn sich Vor­ha­ben über das Vor­an­schlags­jahr hin­aus er­stre­cken.

2 Die Ein­ga­ben zu den Glo­bal­bud­gets und zu den Ein­zel­kre­di­ten ent­hal­ten aus­ser­dem die In­for­ma­tio­nen nach den Ar­ti­keln 27b und 27d.29

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 22 Prüfung der Eingaben  

(Art. 32 und 58 FHG)

1 Die Fi­nanz­ver­wal­tung, der Be­reich DTI der BK und das EPA prü­fen, ob bei den Ein­ga­ben der Ver­wal­tungs­ein­hei­ten die Grund­sät­ze nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 4 FHG so­wie die Wei­sun­gen und An­for­de­run­gen nach den Ar­ti­keln 18 und 21 ein­ge­hal­ten sind.30

2 Sie be­rei­ni­gen Dif­fe­ren­zen mit den Ver­wal­tungs­ein­hei­ten un­ter Ein­be­zug der De­par­te­men­te so­weit mög­lich di­rekt. Über ver­blei­ben­de Dif­fe­ren­zen ent­schei­det der Bun­des­rat.

30 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 16 der V vom 25. Nov. 2020 über die di­gi­ta­le Trans­for­ma­ti­on und die In­for­ma­tik, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5871).

Art. 23 Rechtliche Grundlagen  

(Art. 32 Abs. 2 FHG)

1 Beim Auf­stel­len des Vor­an­schlags ist von den recht­li­chen Grund­la­gen aus­zu­ge­hen, die in Kraft ste­hen, wenn der Bun­des­rat den Ent­wurf zum Vor­an­schlag ver­ab­schie­det.

2 Kre­di­te für Auf­wän­de oder In­ves­ti­ti­ons­aus­ga­ben, de­nen bei der Auf­stel­lung des Vor­an­schlags die Rechts­grund­la­ge fehlt, sind in der Bot­schaft zum Vor­an­schlag in ei­ner be­son­de­ren Auf­stel­lung als ge­sperrt aus­zu­wei­sen.

Art. 24 Nachtragskredite  

(Art. 33 und 34 FHG)

1 Der Bun­des­rat un­ter­brei­tet der Bun­des­ver­samm­lung die Nach­trags­kre­dit­be­geh­ren in der Som­mer­ses­si­on (Nach­trag I) oder in der Win­ter­ses­si­on (Nach­trag II).

2 Dring­li­che Auf­wän­de und dring­li­che In­ves­ti­ti­ons­aus­ga­ben wer­den vom Bun­des­rat un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 34 Ab­satz 3 FHG mit vor­gän­gi­ger Zu­stim­mung der Fi­nanz­de­le­ga­ti­on als Vor­schuss be­wil­ligt.31

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. März 2011, in Kraft seit 1. Mai 2011 (AS 2011 1387).

Art. 25 Dringlichkeit 32  

(Art. 34 FHG)

Vor­schüs­se wer­den nur be­wil­ligt, wenn mit dem Auf­wand oder mit der In­ves­ti­ti­ons­aus­ga­be nicht bis zur Ge­neh­mi­gung ei­nes Nach­trags­kre­di­tes ge­war­tet wer­den kann.

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. März 2011, in Kraft seit 1. Mai 2011 (AS 2011 1387).

Art. 26 Kreditübertragungen  

(Art 36 FHG)

1 Kre­dit­über­tra­gun­gen wer­den vom Bun­des­rat in der Re­gel zu­sam­men mit den Bot­schaf­ten zu den Nach­trä­gen I und II be­schlos­sen.

2 Der Bun­des­rat über­nimmt An­trä­ge der Bun­des­ver­samm­lung, der eid­ge­nös­si­schen Ge­rich­te, der Fi­nanz­kon­trol­le, der Bun­des­an­walt­schaft und der Auf­sichts­be­hör­de über die Bun­des­an­walt­schaft auf Über­tra­gung der mit ih­ren Vor­an­schlä­gen be­wil­li­gen Kre­di­te un­ver­än­dert.33

3 Über­steigt ein all­fäl­li­ger Mehr­be­darf den im Vor­jahr nicht be­an­spruch­ten Kre­dit­rest, so ist ein Nach­trags­kre­dit für den gan­zen Be­trag zu be­an­tra­gen.

4 Ein über­tra­ge­ner Kre­ditrest darf auch im Fol­ge­jahr nur für das be­tref­fen­de Vor­ha­ben ver­wen­det wer­den.

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. März 2011, in Kraft seit 1. Mai 2011 (AS 2011 1387).

Art. 27 Verfahren für Nachtragskredite, Kreditübertragungen und Kreditüberschreitungen  

(Art. 33–36 FHG)

1 Ist ein Auf­wand oder ei­ne In­ves­ti­ti­ons­aus­ga­be un­ver­meid­lich und steht kein aus­rei­chen­der Vor­an­schlags­kre­dit zur Ver­fü­gung, so be­an­tragt die Ver­wal­tungs­ein­heit un­ver­züg­lich einen Nach­trags­kre­dit, ei­ne Kre­dit­über­tra­gung oder ei­ne Kre­ditü­ber­schrei­tung.

2 Im Be­geh­ren sind der Kre­dit­be­darf ein­ge­hend zu be­grün­den und die wich­tigs­ten Be­rech­nungs­grund­la­gen (Preis, Men­ge, Wech­sel­kurs usw.) dar­zu­le­gen. Es ist nach­zu­wei­sen, warum:

a.
der Auf­wand oder die In­ves­ti­ti­ons­aus­ga­be nicht recht­zei­tig vor­aus­ge­se­hen wer­den konn­te;
b.
de­ren Ver­zö­ge­rung zu er­heb­li­chen Nach­tei­len füh­ren wür­de;
c.
nicht bis zum nächs­ten Vor­an­schlag ge­war­tet wer­den kann.

3 Wird im Be­geh­ren ein Vor­schuss be­an­sprucht, so ist die Dring­lich­keit ein­ge­hend nach­zu­wei­sen.34

4 Im Rah­men des Rech­nungs­ab­schlus­ses ha­ben die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten zu be­grün­den:

a.
Über­schrei­tun­gen von Glo­bal­bud­gets nach Ar­ti­kel 35 Buch­sta­be a FHG;
b.
Kre­dit­über­schrei­tun­gen für nicht bud­ge­tier­te Auf­wän­de nach Ar­ti­kel 35 Buch­sta­be b FHG.35

5 Die Be­geh­ren sind bei der Fi­nanz­ver­wal­tung ein­zu­rei­chen.

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. März 2011, in Kraft seit 1. Mai 2011 (AS 2011 1387).

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

4. Abschnitt: Aufwände und Investitionen der Verwaltung36

36 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Optimierung Neues Rechnungsmodell und Neues Führungsmodell für die Bundesverwaltung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 27a Globalbudgets  

(Art. 30aAbs. 2 und 3 FHG)

1 Aus­ser­halb der Glo­bal­bud­gets wer­den ins­be­son­de­re bud­ge­tiert:

a.
Fis­kaler­trä­ge so­wie Er­trä­ge aus Re­ga­li­en und Kon­zes­sio­nen;
b.
Fi­nan­z­auf­wän­de und Fi­nan­zer­trä­ge, die einen be­stimm­ten Schwel­len­wert er­rei­chen;
c.
aus­ser­or­dent­li­che Ein­nah­men und Aus­ga­ben nach den Ar­ti­keln 13 Ab­satz 2 und 15 FHG.

2 Die Fi­nanz­ver­wal­tung be­stimmt die Schwel­len­wer­te nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b. Sie kann für wei­te­re Fäl­le die Bud­ge­tie­rung aus­ser­halb der Glo­bal­bud­gets und Aus­nah­men von Ab­satz 1 vor­se­hen.

3 In­ves­ti­ti­ons­aus­ga­ben und -ein­nah­men wer­den je in ei­nem se­pa­ra­ten Glo­bal­bud­get aus­ge­wie­sen, wenn die In­ves­ti­ti­ons­aus­ga­ben re­gel­mäs­sig 20 Pro­zent des Glo­bal­bud­gets oder 50 Mil­lio­nen Fran­ken über­schrei­ten.

Art. 27b Leistungsgruppen  

(Art. 3 Abs. 7, 19 Abs. 1 Bst. d so­wie 29 Abs. 2 und 3 FHG)

Für je­de Leis­tungs­grup­pe wer­den fest­ge­legt:

a.
der Grund­auf­trag;
b.
die An­tei­le am Glo­bal­bud­get;
c.
die Zie­le und in der Re­gel die Mess­grös­sen und die Soll­wer­te;
d.
wei­te­re In­for­ma­tio­nen, ins­be­son­de­re Kenn­zah­len und In­di­ka­to­ren.
Art. 27c Einzelkredite  

(Art. 30a Abs. 5 FHG)

Als be­deu­ten­de Ein­zel­mass­nah­men und Pro­jek­te nach Ar­ti­kel 30aAb­satz 5 FHG gel­ten na­ment­lich:

a.
be­fris­te­te Pro­jek­te, so­weit de­ren Bud­ge­tie­rung im Glo­bal­bud­get die Ste­tig­keit be­ein­träch­tigt;
b.
der Rüs­tungs­auf­wand;
c.
der Mit­tel­be­darf von Ver­wal­tungs­be­rei­chen, für die ei­ne Steue­rung mit Zie­len, Mess­grös­sen und Soll­wer­ten nach Ar­ti­kel 27b Buch­sta­be c nicht ge­eig­net ist.
Art. 27d Begründungen zum Voranschlag  

(Art. 30a FHG)

1 In den Be­grün­dun­gen zu den Glo­bal­bud­gets so­wie zu den Ein­zel­kre­di­ten wer­den die wich­tigs­ten Be­stim­mungs­fak­to­ren für die Hö­he der be­an­trag­ten Kre­di­te dar­ge­stellt und wich­ti­ge Ab­wei­chun­gen zum Vor­an­schlag des lau­fen­den Jah­res so­wie zur letz­ten Rech­nung kom­men­tiert.

2 In den Be­grün­dun­gen zu den Glo­bal­bud­gets wer­den aus­ge­wie­sen:

a.
der Per­so­nal­auf­wand;
b.
der ge­sam­te Sach- und Be­trieb­s­auf­wand so­wie die An­tei­le des In­for­ma­tik­sach­auf­wands und des ex­ter­nen Be­ra­tungs­auf­wands;
c.
der üb­ri­ge Funk­ti­ons­auf­wand;
d.
die In­ves­ti­ti­ons­aus­ga­ben;
e.
die An­zahl Voll­zeit­stel­len.

3 Für je­de Leis­tungs­grup­pe wer­den die An­ga­ben nach Ar­ti­kel 27b aus­ge­wie­sen.

Art. 27e Begründungen zur Staatsrechnung  

(Art. 30a FHG)

1 In den Be­grün­dun­gen zu den Glo­bal­bud­gets so­wie zu den Ein­zel­kre­di­ten wer­den die Ab­wei­chun­gen zum Vor­an­schlag so­wie mass­ge­bli­che Ab­wei­chun­gen zur letz­ten Rech­nung er­läu­tert.

2 Ein ge­son­der­ter Aus­weis er­folgt zur Bil­dung, zum Be­stand so­wie zur Ver­wen­dung oder Auf­lö­sung von Re­ser­ven.

3 Für je­de Leis­tungs­grup­pe wer­den ins­be­son­de­re aus­ge­wie­sen:

a.
die An­ga­ben nach Ar­ti­kel 27b Buch­sta­ben a–c;
b.
die Er­rei­chung der Leis­tungs- und Wir­kungs­zie­le;
c.
die An­zahl Voll­zeit­stel­len;
d.
der ex­ter­ne Be­ra­tungs­auf­wand;
e.
der In­for­ma­tik­sach­auf­wand.

4 So­weit von der Bun­des­ver­samm­lung im Rah­men der Glo­bal­bud­gets ge­fass­te Be­schlüs­se zu Zie­len, Mess­grös­sen und Soll­wer­ten so­wie zu fi­nan­zi­el­len Pla­nungs­grös­sen nicht ein­ge­hal­ten wur­den, legt der Bun­des­rat in der Bot­schaft zur Staats­rech­nung die Grün­de dar.

Art. 27f Bildung von Reserven  

(Art. 32a FHG)

1 Für die Bil­dung von Re­ser­ven stel­len die De­par­te­men­te dem Bun­des­rat im Ein­ver­neh­men mit der Fi­nanz­ver­wal­tung An­trag zu­han­den der Bun­des­ver­samm­lung.

2 Wirt­schaft­lich­keits­ver­bes­se­run­gen und Net­to­mehr­er­trä­ge, die An­lass zur Bil­dung all­ge­mei­ner Re­ser­ven ge­ben, sind im nach­fol­gen­den Vor­an­schlag und Fi­nanz­plan an­ge­mes­sen zu be­rück­sich­ti­gen.

Art. 27g Bestand von Reserven  

(Art. 32a FHG)

1 Der Be­stand der Re­ser­ven liegt in der Re­gel un­ter 10 Pro­zent des Jah­res­auf­wands des Bun­des im ver­wal­tungs­ei­ge­nen Be­reich.

2 Das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment (Fi­nanz­de­par­te­ment) legt dem Bun­des­rat ein Kon­zept zur Auf­lö­sung von Re­ser­ven vor, wenn die­se Ober­gren­ze in zwei auf­ein­an­der­fol­gen­den Jah­ren über­schrit­ten wird.

Art. 27h Verwendung von Reserven  

(Art. 32a FHG)

1 Zweck­ge­bun­de­ne Re­ser­ven dür­fen nur für das Pro­jekt ein­ge­setzt wer­den, für das sie ge­bil­det wor­den sind. Ein beim Ab­schluss des Pro­jekts nicht be­an­spruch­ter Rest­be­trag ver­fällt.

2 All­ge­mei­ne Re­ser­ven kön­nen für die Fi­nan­zie­rung von Pro­jek­ten und Mass­nah­men ein­ge­setzt wer­den, die ge­mä­ss Vor­an­schlag oder Fi­nanz­plan und Leis­tungs­ver­ein­ba­rung be­son­ders ge­för­dert wer­den sol­len oder die an­der­wei­tig zum Grund­auf­trag des Am­tes ge­hö­ren.

Art. 27i Ergänzende Weisungen 37  

(Art. 30aund 32a FHG)

Die Fi­nanz­ver­wal­tung er­lässt er­gän­zen­de Wei­sun­gen zu den Ar­ti­keln 27a–27h. Die Wei­sun­gen zu den Ar­ti­keln 27d und 27e er­lässt sie im Ein­ver­neh­men mit dem EPA und dem Be­reich DTI der BK.

37 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 16 der V vom 25. Nov. 2020 über die di­gi­ta­le Trans­for­ma­ti­on und die In­for­ma­tik, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5871).

3. Kapitel: Finanzielle Führung auf Verwaltungsebene

1. Abschnitt: Buchführung

Art. 28 Grundsätze  

(Art. 38 FHG)

1 Für die Buch­füh­rung gel­ten die fol­gen­den Grund­sät­ze:

a.
Voll­stän­dig­keit: Al­le Fi­nanz­vor­fäl­le und Bu­chungs­tat­be­stän­de sind lücken­los und pe­ri­oden­ge­recht zu er­fas­sen.
b.
Rich­tig­keit: Die Bu­chun­gen müs­sen den Tat­sa­chen ent­spre­chen und sind nach den Wei­sun­gen der Fi­nanz­ver­wal­tung (Art. 32 Abs. 2) vor­zu­neh­men.
c.
Recht­zei­tig­keit: Die Buch­hal­tung ist ak­tu­ell zu hal­ten und der Geld­ver­kehr ta­ges­ak­tu­ell zu er­fas­sen. Die Vor­gän­ge sind chro­no­lo­gisch fest­zu­hal­ten.
d.
Nach­prüf­bar­keit: Die Vor­gän­ge sind klar und ver­ständ­lich zu er­fas­sen. Kor­rek­tu­ren sind zu kenn­zeich­nen und Bu­chun­gen durch Be­le­ge nach­zu­wei­sen.
2 Die Grund­sät­ze für die Rech­nungs­le­gung (Art. 54) gel­ten sinn­ge­mä­ss.
Art. 29 Zeitpunkt der Verbuchung  

(Art. 38 FHG)

Die Ver­bu­chung ist vor­zu­neh­men:

a.
bei Wa­ren­lie­fe­run­gen und Dienst­leis­tun­gen: in der Rech­nungs­pe­ri­ode, in der die Wa­re ge­lie­fert oder die Dienst­leis­tung er­bracht wird;
b.
bei der di­rek­ten Bun­des­steu­er: in der Rech­nungs­pe­ri­ode, in der die Kan­to­ne dem Bund die Steuer­ein­nah­men über­wei­sen;
c.
bei den üb­ri­gen Steu­ern: in der Rech­nungs­pe­ri­ode, in der die For­de­rung ent­steht;
d.
bei Sub­ven­tio­nen: in der Rech­nungs­pe­ri­ode, in der die Ver­pflich­tung zur Leis­tung der Sub­ven­ti­on ent­steht.
Art. 30 Rückvergütungen  

(Art. 38 FHG)

Rück­ver­gü­tun­gen für Auf­wand oder In­ves­ti­ti­ons­aus­ga­ben frü­he­rer Jah­re wer­den bei den Ver­wal­tungs­ein­hei­ten als Er­trag oder In­ves­ti­ti­ons­ein­nah­me ver­bucht. In be­grün­de­ten Fäl­len kann die Fi­nanz­ver­wal­tung die Ver­rech­nung in­ner­halb der be­trof­fe­nen Kre­dit­po­si­ti­on zu­las­sen.

Art. 31 Aufbewahrung der Belege  

(Art. 38 FHG)

Die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten be­wah­ren die Be­le­ge zu­sam­men mit der Buch­hal­tung wäh­rend 10 Jah­ren auf. Ver­wal­tungs­ein­hei­ten, de­ren Leis­tun­gen der Mehr­wert­steu­er un­ter­lie­gen, be­wah­ren Ge­schäfts­un­ter­la­gen im Zu­sam­men­hang mit un­be­weg­li­chen Ge­gen­stän­den wäh­rend 20 Jah­ren auf.

Art. 32 Buchführung der Verwaltungseinheiten  

(Art. 38 FHG)

1 Die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten sind für die Ord­nungs­mäs­sig­keit der Buch­füh­rung in ih­rem Zu­stän­dig­keits­be­reich ver­ant­wort­lich.

2 Die Fi­nanz­ver­wal­tung er­lässt Wei­sun­gen zur fach­li­chen, or­ga­ni­sa­to­ri­schen und tech­ni­schen Aus­ge­stal­tung des Fi­nanz- und Rech­nungs­we­sens der Ver­wal­tung­s­ein­hei­ten. Sie sorgt mit ih­ren Vor­ga­ben für stan­dar­di­sier­te Fi­nanz­pro­zes­se.

3 Die De­le­ga­ti­on der Buch­füh­rung an ei­ne an­de­re Ein­heit be­darf der schrift­li­chen Re­ge­lung. Zu re­geln sind der Leis­tungs­um­fang, die Zu­stän­dig­keit, die Ver­ant­wort­lich­keit und die Si­cher­heits­a­spek­te.

Art. 33 Kontenrahmen  

(Art. 63 Abs. 2 Bst. a FHG)

Der Kon­ten­rah­men der Bun­des­rech­nung glie­dert sich nach der Über­sicht im An­hang 1. Die Fi­nanz­ver­wal­tung legt die wei­te­re Un­ter­tei­lung nach den Be­dürf­nis­sen der Haus­halt­füh­rung fest.

2. Abschnitt: Inventarisierung

Art. 34 Inventare  

(Art. 38 FHG)

1 Die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten füh­ren Wert- und Sa­chin­ven­ta­re und ak­tua­li­sie­ren sie lau­fend.

2 Wer­tin­ven­ta­re ent­hal­ten die ak­ti­vier­ten, Sa­chin­ven­ta­re die nicht ak­ti­vier­ten An­la­gen, Vor­rä­te und La­ger­be­stän­de.

3 Für Samm­lun­gen und Kunst­ge­gen­stän­de wird in der Re­gel ein Sa­chin­ven­tar ge­führt.

4 Die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten über­prü­fen die Be­stän­de jähr­lich und hal­ten die Stand­or­te fest.

Art. 35 Immobilien  

(Art. 38 FHG)

Im Sach- und Wer­tin­ven­tar der Im­mo­bi­li­en wer­den al­le Grund­stücke, Bau­ten und An­la­gen (in­be­grif­fen selbst­stän­di­ge und dau­ern­de Rech­te an Grund­stücken, Berg­wer­ke, Mit­ei­gen­tumsan­tei­le an Grund­stücken, Fahr­nis­bau­ten und mi­li­tä­ri­sche An­la­gen) auf­ge­führt.

3. Abschnitt: Interne Kontrolle

Art. 36 Internes Kontrollsystem  

(Art. 39 FHG)

1 Das in­ter­ne Kon­troll­sys­tem um­fasst re­gu­la­to­ri­sche, or­ga­ni­sa­to­ri­sche und tech­ni­sche Mass­nah­men.

2 Die Fi­nanz­ver­wal­tung er­lässt im Ein­ver­neh­men mit der Fi­nanz­kon­trol­le und nach Rück­spra­che mit den De­par­te­men­ten die er­for­der­li­chen Wei­sun­gen.

3 Die Di­rek­to­ren und Di­rek­to­rin­nen der Ver­wal­tungs­ein­hei­ten sind ver­ant­wort­lich für die Ein­füh­rung, den Ein­satz und die Über­wa­chung des Kon­troll­sys­tems in ih­rem Zu­stän­dig­keits­be­reich.

Art. 37 Unterschriftenregelung bei Rechnungsbelegen 38  

(Art. 39 FHG)

1 Rech­nungs­be­le­ge Drit­ter oder an­de­rer Ver­wal­tungs­ein­hei­ten wer­den mit Dop­pel­un­ter­schrift ge­neh­migt; die Fi­nanz­ver­wal­tung kann Aus­land­ver­tre­tun­gen die Be­wil­li­gung zur Ein­zel­un­ter­schrift er­tei­len.

2 Ei­ne Ein­zel­un­ter­schrift ge­nügt:

a.
bei ei­ner sys­tem­ge­stütz­ten Ab­wick­lung von Be­stel­lung und Rech­nung, wenn:
1.
die Be­stel­lung mit Dop­pel­un­ter­schrift er­folgt,
2.
der Ab­gleich zwi­schen Be­stel­lung und Rech­nung im Sys­tem durch­ge­führt wird, und
3.
die men­gen- und be­trags­mäs­si­ge Ab­wei­chung zwi­schen Be­stel­lung und Rech­nung in­ner­halb der To­le­ranz­gren­zen liegt;
b.
bei ei­nem Leis­tungs­be­zug, der mit ei­ner an­de­ren Ver­wal­tungs­ein­heit ver­ein­bart wur­de;
c.
bei ei­ner Rech­nung mit ei­nem Ge­samt­be­trag un­ter 500 Fran­ken;
d.39
für die Ge­neh­mi­gung ei­ner Spe­sen­ab­rech­nung.

2bis Die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten prü­fen mo­nat­lich an­hand ei­nes Jour­nal­aus­zugs den Ge­samt­be­trag der für je­de Mit­ar­bei­te­rin und je­den Mit­ar­bei­ter ge­neh­mig­ten Spe­sen­ab­rech­nun­gen auf sei­ne Plau­si­bi­li­tät.40

3 Die Fi­nanz­ver­wal­tung er­lässt im Ein­ver­neh­men mit der Fi­nanz­kon­trol­le Wei­sun­gen zu den To­le­ranz­gren­zen nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a Zif­fer 3.

4 Kei­ne Un­ter­schrift ist er­for­der­lich, wenn die Vor­aus­set­zun­gen ge­mä­ss Ab­satz 2 Buch­sta­be a er­füllt sind und zu­sätz­lich der Wa­ren­ein­gang:

a.
ge­prüft so­wie wert- und men­gen­mäs­sig im Sys­tem er­fasst ist; und
b.
in den sys­tem­ge­stütz­ten Ab­gleich zwi­schen Be­stel­lung und Rech­nung ein­be­zo­gen wird.

5 Wer die Rech­nungs­be­le­ge un­ter­zeich­net, be­stä­tigt da­mit de­ren for­mel­le und ma­te­ri­el­le Rich­tig­keit.

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6455).

39 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 5013).

40 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 5013).

Art. 37a Unterschriftenregelung bei der Freigabe von Zahlungsanweisungen und bei Vergütungen im verwaltungsinternen Verkehr 41  

(Art. 39 FHG)

1 Die Frei­ga­be von Zah­lungs­an­wei­sun­gen an das zen­tra­le Rech­nungs­we­sen zu­guns­ten Drit­ter oder von Ver­gü­tun­gen zu­guns­ten an­de­rer Ver­wal­tungs­ein­hei­ten er­for­dert ei­ne Dop­pel­un­ter­schrift.

2 Für sys­tem­ge­stütz­te Ver­gü­tun­gen zwi­schen Ver­wal­tungs­ein­hei­ten ge­nügt die Ge­neh­mi­gung der Rech­nungs­be­le­ge durch den Leis­tungs­be­zü­ger.

3 Wer Zah­lungs­an­wei­sun­gen un­ter­zeich­net, be­stä­tigt da­mit de­ren for­mel­le Rich­tig­keit.

4 Die Kom­pe­tenz zur Frei­ga­be von Zah­lungs­an­wei­sun­gen kann an ein Dienst­leis­tungs­zen­trum der Bun­des­ver­wal­tung de­le­giert wer­den.

41 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6455).

Art. 37b Elektronische Genehmigung und Freigabe im verwaltungsinternen Verkehr 42  

Die elek­tro­ni­sche Ge­neh­mi­gung und Frei­ga­be von Rech­nungs­be­le­gen, Zah­lungs­an­wei­sun­gen und Ver­gü­tun­gen im ver­wal­tungs­in­ter­nen Ver­kehr ist der ei­gen­hän­di­gen Un­ter­schrift gleich­ge­stellt, wenn:

a.
die Iden­ti­fi­zie­rung, Au­then­ti­sie­rung und Au­to­ri­sie­rung der Per­so­nen, die Ge­neh­mi­gun­gen er­tei­len be­zie­hungs­wei­se Frei­ga­ben be­wil­li­gen, ge­währ­leis­tet sind;
b.
die Ge­neh­mi­gung nach­voll­zieh­bar ist; und
c.
die In­te­gri­tät der Da­ten über er­fass­te Be­le­ge und der do­ku­men­tier­ten Ge­neh­mi­gungs­vor­gän­ge si­cher­ge­stellt ist.

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2008 (AS 2008 6455). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. März 2012, in Kraft seit 1. Mai 2012 (AS 2012 1599).

Art. 38 Zuständigkeiten bei Belegen und Zahlungsanweisungen  

(Art. 39 FHG)

1 Die Di­rek­to­ren und Di­rek­to­rin­nen der Ver­wal­tungs­ein­hei­ten be­stim­men, wer zu­stän­dig ist:

a.
zur Er­fas­sung und zur Un­ter­zeich­nung von Be­le­gen;
b.
zur Frei­ga­be und zur Un­ter­zeich­nung von Zah­lungs­an­wei­sun­gen.

2 Die Na­men, Un­ter­schrif­ten und elek­tro­ni­schen Iden­ti­fi­ka­tio­nen der Zeich­nungs­be­rech­tig­ten für Zah­lungs­an­wei­sun­gen sind der Fi­nanz­ver­wal­tung zu­zu­stel­len.

Art. 39 Unterzeichnung und Bestätigung der Jahresabschlüsse  

(Art. 39 FHG)

1 Die Di­rek­to­ren und Di­rek­to­rin­nen un­ter­zeich­nen zu­sam­men mit den Fi­nanz­ver­ant­wort­li­chen den Jah­res­ab­schluss ih­rer Ver­wal­tungs­ein­heit mit Er­folgs­rech­nung und Bi­lanz und stel­len ihn der Fi­nanz­ver­wal­tung und der Fi­nanz­kon­trol­le zu.

2 Der Vor­ste­her oder die Vor­ste­he­rin des Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­de­par­te­men­tes (Fi­nanz­de­par­te­ment) und der Di­rek­tor oder die Di­rek­to­rin der Fi­nanz­ver­wal­tung be­stä­ti­gen der Fi­nanz­kon­trol­le, dass die Jah­res­rech­nung des Bun­des nach den ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten er­stellt und ab­ge­schlos­sen wur­de und dass sie die Ver­mö­gens-, die Fi­nanz- und die Er­trags­la­ge den tat­säch­li­chen Ver­hält­nis­sen ent­spre­chend dar­stellt.

4. Abschnitt: Kostentransparenz

Art. 40 Kosten- und Leistungsrechnung (KLR)  

(Art. 40 Abs. 1–3 FHG)

1 Die KLR wird ge­führt:

a.
als Ba­sis-Va­ri­an­te mit mi­ni­ma­len An­for­de­run­gen für Ver­wal­tungs­ein­hei­ten, die über­wie­gend ge­setz­li­che Auf­ga­ben er­fül­len, über po­li­ti­sche Auf­trä­ge ge­führt wer­den und nur über ein ge­rin­ges Aus­mass an be­trieb­li­cher Au­to­no­mie ver­fü­gen;
b.
als ein­fa­che KLR mit mitt­le­ren An­for­de­run­gen für Ver­wal­tungs­ein­hei­ten, die über ein ge­wis­ses Mass an be­trieb­li­cher Au­to­no­mie ver­fü­gen und weit­ge­hend selbst­stän­dig be­stim­men, wie die vor­ge­ge­be­nen Leis­tun­gen er­bracht wer­den; die Leis­tun­gen müs­sen weit­ge­hend klar de­fi­nier­bar, ab­grenz­bar und mess­bar sein;
c.
als aus­ge­bau­te KLR mit ho­hen An­for­de­run­gen für Ver­wal­tungs­ein­hei­ten, die über ei­ne ho­he be­trieb­li­che Au­to­no­mie ver­fü­gen oder in ei­nem er­heb­li­chen Aus­mass ge­werb­li­che Leis­tun­gen am Markt er­brin­gen und die zur Haupt­sa­che über Leis­tun­gen und Er­lö­se ge­steu­ert wer­den.

2 Die De­par­te­men­te be­stim­men im Ein­ver­neh­men mit der Fi­nanz­ver­wal­tung, wel­che KLR die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten füh­ren. Bei Dif­fe­ren­zen ent­schei­det der Bun­des­rat.

Art. 41 Vergütungen zwischen Verwaltungseinheiten  

(Art. 40 Abs. 4 FHG)

1 Die Fi­nanz­ver­wal­tung kann ei­ne zwi­schen Ver­wal­tungs­ein­hei­ten ver­ein­bar­te kre­dit­wirk­sa­me Leis­tungs­ver­rech­nung zu­las­sen, wenn die Leis­tun­gen:

a.
be­trags­mäs­sig we­sent­lich sind;
b.
ei­nem Leis­tungs­be­zü­ger zu­ge­ord­net und von die­sem be­ein­flusst wer­den kön­nen; und
c.
kom­mer­zi­el­len Cha­rak­ter ha­ben.

2 Sie nimmt die ver­re­chen­ba­ren Leis­tun­gen in einen zen­tra­len Leis­tungs­ka­ta­log auf.

3 Die Leis­tun­gen wer­den zu Voll­kos­ten ver­rech­net. Für Un­ter­brin­gungs­kos­ten wird in der Re­gel ei­ne markt­ori­en­tier­te Mie­te ver­rech­net.

5. Abschnitt: Bearbeitung von Personendaten43

43 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Optimierung Neues Rechnungsmodell und Neues Führungsmodell für die Bundesverwaltung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 42 Ermächtigung und Zweck  

1 Die Fi­nanz­ver­wal­tung und das Bun­des­amt für Bau­ten und Lo­gis­tik be­ar­bei­ten Per­so­nen­da­ten auf Pa­pier und in ei­nem oder meh­re­ren In­for­ma­ti­ons­sys­te­men für die Ab­wick­lung der Sup­port­pro­zes­se Fi­nan­zen und Lo­gis­tik in der Bun­des­ver­wal­tung.

2 Die Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten dient der Er­fül­lung der Auf­ga­ben nach die­ser Ver­ord­nung und nach der Ver­ord­nung vom 24. Ok­to­ber 201244 über die Or­ga­ni­sa­ti­on des öf­fent­li­chen Be­schaf­fungs­we­sens der Bun­des­ver­wal­tung so­wie der Ver­ord­nung vom 5. De­zem­ber 200845 über das Im­mo­bi­li­en­ma­na­ge­ment und die Lo­gis­tik des Bun­des, ins­be­son­de­re:

a.
der Er­stel­lung der Staats­rech­nung und der Ge­samt­steue­rung des Bun­des­haus­halts;
b.
der Buch­füh­rung und Ab­wick­lung des Zah­lungs­ver­kehrs und des In­kas­sos;
c.
dem Im­mo­bi­li­en­ma­na­ge­ment;
d.
der Grund­ver­sor­gung mit Stan­dard­pro­duk­ten so­wie Sor­ti­ments­ar­ti­keln;
e.
dem Ver­trieb von Bun­de­spu­bli­ka­tio­nen und Druck­sa­chen;
f.
der Auf­be­rei­tung und Aus­ga­be von Bun­des­da­ten.
Art. 43 Datenkategorien  

1 Zur Auf­ga­ben­er­fül­lung kön­nen fol­gen­de Per­so­nen­da­ten von An­ge­stell­ten der Bun­des­ver­wal­tung und von Drit­ten be­ar­bei­tet wer­den:

a.
Per­so­na­li­en;
b.
or­ga­ni­sa­to­ri­sche Zu­ge­hö­rig­keit der An­ge­stell­ten der Bun­des­ver­wal­tung;
c.
An­ga­ben zu Per­so­nal­kos­ten;
d.
An­ga­ben zur Buch­füh­rung, Ab­wick­lung des Zah­lungs­ver­kehrs und Rech­nungs­stel­lung;
e.
An­ga­ben zur Ab­wick­lung des Im­mo­bi­li­en­ma­na­ge­ments;
f.
An­ga­ben zur Grund­ver­sor­gung mit Stan­dard­pro­duk­ten so­wie Sor­ti­ments­ar­ti­keln;
g.
An­ga­ben zum Ver­trieb von Bun­de­spu­bli­ka­tio­nen und Druck­sa­chen;
h.
An­ga­ben zur Auf­be­rei­tung und Aus­ga­be von Bun­des­da­ten.

2 Die Per­so­nen­da­ten der An­ge­stell­ten der Bun­des­ver­wal­tung nach Ab­satz 1 kön­nen aus dem In­for­ma­ti­ons­sys­tem Per­so­nal­da­ten­ma­na­ge­ment be­zo­gen wer­den.46

46 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 8 Ziff. II 5 der V vom 22. Nov. 2017 über den Schutz von Per­so­nen­da­ten des Bun­des­per­so­nals, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7271).

Art. 44 Bearbeitende Verwaltungseinheiten  

Sämt­li­che Ver­wal­tungs­ein­hei­ten des Bun­des:

a.
er­hal­ten Zu­griff auf die In­for­ma­ti­ons­sys­te­me, so­weit es für die Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben not­wen­dig ist;
b.
be­ar­bei­ten die Da­ten in ih­rem Zu­stän­dig­keits­be­reich, die zur Un­ter­stüt­zung der Sup­port­pro­zes­se not­wen­dig sind.
Art. 45 Datensicherheit  

1 Die Fi­nanz­ver­wal­tung und das Bun­des­amt für Bau­ten und Lo­gis­tik tra­gen je für ih­ren Be­reich die Ver­ant­wor­tung für die Si­cher­heit der In­for­ma­ti­ons­sys­te­me.

2 Sämt­li­che Ver­wal­tungs­ein­hei­ten des Bun­des sind für den Schutz der Da­ten zu­stän­dig.

Art. 46 Aufbewahrung der Daten  

1 Die Per­so­nen­da­ten wer­den wäh­rend zehn Jah­ren auf­be­wahrt.

2 Die Auf­be­wah­rungs­frist be­ginnt mit der letz­ten Be­ar­bei­tung der Da­ten.

3 Nach Ab­lauf die­ser Frist wer­den die Da­ten dem Bun­de­sar­chiv zur Über­nah­me an­ge­bo­ten.

4 Die vom Bun­de­sar­chiv als nicht ar­chiv­wür­dig be­zeich­ne­ten Da­ten wer­den ver­nich­tet.

Art. 47 Bekanntgabe  

1 Die Be­kannt­ga­be der Per­so­nen­da­ten nach Ar­ti­kel 43 er­folgt so weit, als dies für die Ab­wick­lung des Zah­lungs­ver­kehrs und des In­kas­sos nach die­ser Ver­ord­nung not­wen­dig ist.

2 Im Üb­ri­gen gel­ten für die Be­kannt­ga­be der Da­ten der An­ge­stell­ten der Bun­des­ver­wal­tung an an­de­re In­for­ma­ti­ons­sys­te­me die Vor­aus­set­zun­gen von Ar­ti­kel 34 der Ver­ord­nung vom 22. No­vem­ber 201747 über den Schutz von Per­so­nen­da­ten des Bun­des­per­so­nals.48

47 SR 172.220.111.4

48 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 8 Ziff. II 5 der V vom 22. Nov. 2017 über den Schutz von Per­so­nen­da­ten des Bun­des­per­so­nals, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 7271).

Art. 48  

Auf­ge­ho­ben

6. Abschnitt: Übrige Bestimmungen

Art. 49 Sicherstellungen  

(Art. 39 FHG)

1 Si­cher­stel­lun­gen zu­guns­ten des Bun­des müs­sen der Hö­he des Ri­si­kos ent­spre­chen.

2 Si­cher­stel­lun­gen sind zu leis­ten durch:

a.
Bar­hin­ter­la­gen;
b.
So­lid­ar­bürg­schaf­ten;
c.
Bank­ga­ran­ti­en;
d.
Schuld­brie­fe und Grund­pfand­ver­schrei­bun­gen;
e.
Le­bens­ver­si­che­rungs­po­li­cen mit Rück­kaufs­wert;
f.
ko­tier­te Fran­ke­nob­li­ga­tio­nen von in­län­di­schen Schuld­nern so­wie Kas­sen­ob­li­ga­tio­nen von schwei­ze­ri­schen Ban­ken.

3 Die Fi­nanz­ver­wal­tung kann wei­te­re For­men von Si­cher­stel­lun­gen ge­stat­ten.

4 Si­cher­stel­lun­gen sind von der Ver­wal­tungs­ein­heit zu ver­lan­gen, in de­ren Auf­ga­ben­be­reich das Ge­schäft fällt.

Art. 50 Risikomanagement  

(Art. 39 FHG)

1 Die De­par­te­men­te und die Bun­des­kanz­lei be­wirt­schaf­ten die Ri­si­ken in ih­rem Zu­stän­dig­keits­be­reich nach den Wei­sun­gen des Bun­des­ra­tes.

2 Der Bund trägt das Ri­si­ko für Schä­den an sei­nen Ver­mö­gens­wer­ten und für die haft­pflicht­recht­li­chen Fol­gen sei­ner Tä­tig­keit grund­sätz­lich selbst.

3 Die Fi­nanz­ver­wal­tung er­lässt Wei­sun­gen über:

a.
den Ab­schluss von Ver­si­che­rungs­ver­trä­gen in be­son­de­ren Fäl­len;
b.
die ver­trag­li­che Über­nah­me der Haf­tung für Schä­den Drit­ter;
c.
die frei­wil­li­ge Er­satz­leis­tung für Sach­schä­den, die Bun­des­be­diens­te­te im Zu­sam­men­hang mit ih­rer dienst­li­chen Tä­tig­keit er­lei­den;
d.49
die fi­nan­zi­el­le Er­le­di­gung von Per­so­nen-, Sach- und Ver­mö­gens­schä­den.

4 Sie ko­or­di­niert die Be­richt­er­stat­tung ge­gen­über dem Bun­des­rat.

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 51 Grossanlässe  

(Art. 39 FHG)

1 Bei der Vor­be­rei­tung und Durch­füh­rung von Gross­an­läs­sen, für die der Bund selbst ver­ant­wort­lich zeich­net oder die er mit Bei­trä­gen un­ter­stützt, sorgt die zu­stän­di­ge Ver­wal­tungs­ein­heit für zu­ver­läs­si­ge Kos­ten- und Ein­nah­men­schät­zun­gen, über­sicht­li­che Pro­jekt­struk­tu­ren und ein wirk­sa­mes Con­trol­ling.

2 Das Fi­nanz­de­par­te­ment re­gelt die Ein­zel­hei­ten in Wei­sun­gen.

Art. 52 Leasing  

(Art. 39 und 57 Abs. 1 FHG)

1 Die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten dür­fen Lea­sing­ver­trä­ge nur ab­sch­lies­sen, wenn dies für ei­ne wirt­schaft­li­che Mit­tel­ver­wen­dung er­for­der­lich ist.

2 Die Fi­nanz­ver­wal­tung re­gelt die Ein­zel­hei­ten in Wei­sun­gen.

Art. 52a Zusammenarbeit mit Privaten («Public Private Partnership») 50  

(Art. 39 und 57 FHG)

1 Die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten prü­fen bei der Auf­ga­ben­er­fül­lung in ge­eig­ne­ten Fäl­len die Mög­lich­keit ei­ner ver­trag­lich ge­re­gel­ten län­ger­fris­ti­gen Zu­sam­men­ar­beit mit pri­va­ten Part­nern.

2 Die Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­ver­wal­tung (EFV) re­gelt die Ein­zel­hei­ten in Wei­sun­gen.

50 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6455).

4. Kapitel: Rechnungslegung

1. Abschnitt: Standards und Grundsätze

Art. 53 Standards 51  

(Art. 10 und 48 FHG)

1 Die Rech­nungs­le­gung rich­tet sich nach den In­ter­na­tio­nal Pu­blic Sec­tor Ac­coun­ting Stan­dards (IP­SAS).

2 Ab­wei­chun­gen von den IP­SAS wer­den im An­hang 2 ge­re­gelt und im An­hang zur Jah­res­rech­nung be­grün­det.

51 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 54 Grundsätze  

(Art. 47 FHG)

Für die Rech­nungs­le­gung gel­ten die fol­gen­den Grund­sät­ze:

a.
We­sent­lich­keit: Es sind sämt­li­che In­for­ma­tio­nen of­fen­zu­le­gen, die für ei­ne ra­sche und um­fas­sen­de Be­ur­tei­lung der Ver­mö­gens-, Fi­nanz- und Er­trags­la­ge not­wen­dig sind.
b.
Ver­ständ­lich­keit: Die In­for­ma­tio­nen müs­sen klar und nach­voll­zieh­bar sein.
c.
Ste­tig­keit: Die Grund­sät­ze der Bud­ge­tie­rung, Buch­füh­rung und Rech­nungs­le­gung sol­len so­weit als mög­lich über einen län­ge­ren Zeit­raum un­ver­än­dert blei­ben.
d.
Brut­to­dar­stel­lung: Ar­ti­kel 19 Ab­satz 1 Buch­sta­be a ist sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

2. Abschnitt: Bilanzierung und Bewertung

Art. 55 Bilanzierungsgrundsätze  

(Art. 49 FHG)

1 Ver­mö­gens­tei­le und Ver­pflich­tun­gen wer­den in der Rech­nungs­pe­ri­ode bi­lan­ziert, in der sie die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 49 FHG für ei­ne Ak­ti­vie­rung oder Pas­si­vie­rung er­fül­len.

2 Auf ei­ne Bi­lan­zie­rung kann ver­zich­tet wer­den, wenn ei­ne be­stimm­te Ak­ti­vie­rungs- oder Pas­si­vie­rungs­gren­ze nicht er­reicht wird. So­weit sich die Grenz­be­trä­ge nicht aus Ge­setz oder Ver­ord­nung er­ge­ben, wer­den sie von der Fi­nanz­ver­wal­tung fest­ge­legt.

3 Die Fi­nanz­ver­wal­tung er­lässt Wei­sun­gen zu den Vor­aus­set­zun­gen, un­ter de­nen aus­nahms­wei­se ei­ne Sam­mel­pas­si­vie­rung zu­läs­sig ist.52

4 Sam­me­lak­ti­vie­run­gen sind zu­läs­sig:

a.
für Na­tio­nal­stras­sen;
b.
für Rüs­tungs­ma­te­ri­al;
c.
für Stan­dard­mo­bi­li­ar;
d.
für In­for­ma­tik­hard­wa­re.53

5 Die Fi­nanz­ver­wal­tung er­lässt Wei­sun­gen zu den Sam­me­lak­ti­vie­run­gen.54

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

53 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

54 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 56 Aktivierungs- und Passivierungsgrenzen  

(Art. 49 FHG)

1 In­ves­ti­ti­ons­aus­ga­ben sind ab fol­gen­den Wer­ten je Ob­jekt zu ak­ti­vie­ren:55

a.
für Im­mo­bi­li­en: ab 100 000 Fran­ken;
b.
für Mo­bi­li­en: ab 5000 Fran­ken;
c.
für im­ma­te­ri­el­le An­la­gen: ab 100 000 Fran­ken.

2 Rück­stel­lun­gen sind ab ei­nem Be­trag von 500 000 Fran­ken zu bil­den.

3 Zeit­li­che Ab­gren­zun­gen sind vor­zu­neh­men:

a.
im ver­wal­tungs­ei­ge­nen Be­reich: ab ei­nem Be­trag von 100 000 Fran­ken;
b.56
im Sub­ven­ti­ons­be­reich: ab ei­nem Be­trag von 1 Mil­li­on Fran­ken im Ein­ver­neh­men mit der Fi­nanz­ver­wal­tung;
c.57
im Be­reich der Fis­kal­ein­nah­men: ab ei­nem Be­trag von 1 Mil­li­on Fran­ken.

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6455).

57 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6455).

Art. 57 Bewertungsgrundsätze  

(Art. 50 FHG)

1 Gleich­ar­ti­ge Ver­mö­gens­tei­le und Ver­pflich­tun­gen wer­den zu Klas­sen zu­sam­men­ge­fasst. In­ner­halb ei­ner Klas­se gel­ten die glei­chen Be­wer­tungs­grund­sät­ze.

2 So­weit Ge­setz oder Ver­ord­nung kei­ne Re­ge­lung ent­hal­ten, legt die Fi­nanz­ver­wal­tung fest:

a.
die für die ein­zel­nen Klas­sen an­zu­wen­den­den Be­wer­tungs­grund­sät­ze;
b.
die mass­ge­ben­den Be­wer­tungs­grös­sen, ins­be­son­de­re die be­trieb­li­che Nut­zungs­dau­er.
Art. 58 Namhafte Beteiligungen 58  

(Art. 50 Abs. 2 Bst. b FHG)

Als nam­haft gel­ten Be­tei­li­gun­gen, die:

a.
min­des­tens 20 Pro­zent er­rei­chen; oder
b.
mit mass­ge­ben­dem Ein­fluss ver­bun­den sind.

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 59 Abschreibungen und Wertberichtigungen  

(Art. 51 FHG)

1 Plan­mäs­si­ge Ab­schrei­bun­gen auf Sach­an­la­gen wer­den li­ne­ar nach Klas­sen vor­ge­nom­men.

2 Wert­be­rich­ti­gun­gen auf For­de­run­gen über 100 000 Fran­ken er­fol­gen auf der ein­zel­nen For­de­rung. Die üb­ri­gen For­de­run­gen wer­den nach ih­rem Al­ter pau­schal ge­stützt auf Er­fah­rungs­wer­te wert­be­rich­tigt.

3 Die In­ves­ti­ti­ons­bei­trä­ge wer­den im glei­chen Rech­nungs­jahr, in dem sie aus­be­zahlt wor­den sind, voll­stän­dig wert­be­rich­tigt. Sie er­schei­nen nicht in der Bi­lanz.

4 Vor­rä­te wer­den ganz oder teil­wei­se ab­ge­schrie­ben, wenn sie:

a.
nicht mehr ge­braucht wer­den;
b.
ih­ren wirt­schaft­li­chen Wert ganz oder teil­wei­se ein­ge­büsst ha­ben.

5 Aus­ser­plan­mäs­si­ge Ab­schrei­bun­gen und Wert­be­rich­ti­gun­gen sind nur vor­zu­neh­men, wenn der ent­spre­chen­de Be­trag zu­ver­läs­sig und nach­voll­zieh­bar er­mit­telt wer­den kann.

Art. 60 Offenlegung  

(Art. 10 FHG)

Die Fi­nanz­ver­wal­tung legt fest, wie die In­for­ma­tio­nen, die im An­hang der Jah­res­rech­nung of­fen­zu­le­gen sind, er­ho­ben und auf­be­rei­tet wer­den.

3. Abschnitt: Besondere Finanzierungsarten

Art. 61 Spezialfonds 59  

(Art. 52 FHG)

1 Die Spe­zi­al­fonds wer­den un­ter dem Ei­gen­ka­pi­tal bi­lan­ziert, wenn die zu­stän­di­ge Ver­wal­tungs­ein­heit die Art oder den Zeit­punkt der Mit­tel­ver­wen­dung be­ein­flus­sen kann.

2 In den an­de­ren Fäl­len er­folgt die Bi­lan­zie­rung un­ter dem Fremd­ka­pi­tal.

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 62 Spezialfinanzierungen 60  

(Art. 53 FHG)

1 Die Spe­zi­al­fi­nan­zie­run­gen wer­den un­ter dem Ei­gen­ka­pi­tal bi­lan­ziert, wenn die zu­stän­di­ge Ver­wal­tungs­ein­heit die Art oder den Zeit­punkt der Mit­tel­ver­wen­dung be­ein­flus­sen kann.

2 In den an­de­ren Fäl­len er­folgt die Bi­lan­zie­rung un­ter dem Fremd­ka­pi­tal.

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 6361  

61 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 64 Zuwendungen  

1 Das Fi­nanz­de­par­te­ment ent­schei­det über An­nah­me oder Ab­leh­nung von Erb­schaf­ten, Ver­mächt­nis­sen und Schen­kun­gen (Zu­wen­dun­gen), die mit we­sent­li­chen Be­din­gun­gen oder Auf­la­gen ver­bun­den sind.

2 Über Zu­wen­dun­gen, für die nicht das Fi­nanz­de­par­te­ment zu­stän­dig oder ei­ne an­de­re ge­setz­li­che Re­ge­lung vor­ge­se­hen ist, ent­schei­det:

a.
die Fi­nanz­ver­wal­tung, wenn sie in Bar­geld oder Wert­pa­pie­ren be­ste­hen;
b.
das Bun­des­amt für Bau­ten und Lo­gis­tik, wenn sie Grund­stücke zum Ge­gen­stand ha­ben;
c.
in den üb­ri­gen Fäl­len das De­par­te­ment, in des­sen Auf­ga­ben­be­reich die Zu­wen­dung fällt; die De­par­te­men­te kön­nen die Zu­stän­dig­keit nach­ge­ord­ne­ten Stel­len über­tra­gen.

3 Fehlt ei­ne Zweck­be­stim­mung oder lässt sich die­se nicht mehr ver­wirk­li­chen, so ent­schei­det die zur An­nah­me zu­stän­di­ge Stel­le über die Ver­wen­dung der Mit­tel.

4. Abschnitt: Konsolidierte Rechnung62

62 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6455).

Art. 64a Ausnahmen von der Konsolidierung 63  

(Art. 55 Abs. 2 Bst. a FHG)

Die Pen­si­ons­kas­se des Bun­des PU­BLI­CA und die Ge­sell­schaft Schweiz Tou­ris­mus wer­den von der kon­so­li­dier­ten Rech­nungs­dar­stel­lung aus­ge­nom­men.

63 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. 7 der V vom 30. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Aug. 2010 (AS 2010 3175).

Art. 64abis Einbezug in die Konsolidierung 64  

(Art. 55 Abs. 2 Bst. b FHG)

In die Voll­kon­so­li­die­rung ein­be­zo­gen wer­den:

a.
die Un­ter­neh­men, an de­nen der Bund mit mehr als 50 Pro­zent be­tei­ligt ist;
b.
die Aus­gleichs­fonds der AHV, der IV, der EO und der ALV.

64 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 64b Rechnungslegungsgrundsätze  

(Art. 55 Abs. 3 FHG)

Die Grund­sät­ze nach Ar­ti­kel 54 so­wie die Be­stim­mun­gen über die Bi­lan­zie­rung und Be­wer­tung (Art. 55–60) gel­ten für die kon­so­li­dier­te Rech­nung sinn­ge­mä­ss.

Art. 64c Rechnungslegungsstandards 65  

(Art. 55 Abs. 3 FHG)

1 Die Rech­nungs­le­gung der kon­so­li­dier­ten Rech­nung rich­tet sich nach den IP­SAS.

2 Ab­wei­chun­gen von den IP­SAS wer­den im An­hang 3 ge­re­gelt und im An­hang der kon­so­li­dier­ten Rech­nung be­grün­det.

65 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 64d Berichterstattung 66  

(Art. 55 FHG)

1 Die Fi­nanz­ver­wal­tung ent­wirft zu­han­den des Bun­des­ra­tes den Be­richt zur kon­so­li­dier­ten Rech­nung und er­lässt da­zu Wei­sun­gen.

2 Sie un­ter­brei­tet dem Bun­des­rat die kon­so­li­dier­te Rech­nung gleich­zei­tig mit der Staats­rech­nung.

66 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

5. Kapitel: Aufgaben und Zuständigkeiten der Bundesverwaltung

1. Abschnitt: Zahlungsverkehr und Kassenführung

Art. 65 Zahlungsverkehr  

(Art. 57 und 59 Abs. 1 FHG)

1 Der ge­sam­te Zah­lungs­ver­kehr des Bun­des wird über die Fi­nanz­ver­wal­tung ab­ge­wi­ckelt. Die­se kann Aus­nah­men be­wil­li­gen.

2 Al­le Zah­lungs­auf­trä­ge müs­sen von der Fi­nanz­ver­wal­tung mit Dop­pel­un­ter­schrift un­ter­zeich­net wer­den. Ver­wal­tungs­ein­hei­ten mit ei­ner Aus­nah­me­be­wil­li­gung der Fi­nanz­ver­wal­tung un­ter­zeich­nen ih­re Zah­lungs­auf­trä­ge mit Dop­pel­un­ter­schrift; bei den Aus­land­ver­tre­tun­gen kann die Fi­nanz­ver­wal­tung aus­nahms­wei­se die Be­wil­li­gung zur Ein­zel­un­ter­schrift er­tei­len.

3 Die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten sind ge­hal­ten, ih­ren Zah­lungs­ver­pflich­tun­gen frist­ge­recht nach­zu­kom­men.

Art. 65a Elektronische Genehmigung und Freigabe von Zahlungen an verwaltungsexterne Empfänger 67  

Die elek­tro­ni­sche Ge­neh­mi­gung und Frei­ga­be ist bei Zah­lun­gen an ver­wal­tungs­ex­ter­ne Emp­fän­ger der ei­gen­hän­di­gen Un­ter­schrift gleich­ge­stellt, wenn:

a.
die Iden­ti­fi­zie­rung, Au­then­ti­sie­rung und Au­to­ri­sie­rung der Per­so­nen, die Ge­neh­mi­gun­gen er­tei­len be­zie­hungs­wei­se Frei­ga­ben be­wil­li­gen, ge­währ­leis­tet sind;
b.
die Ge­neh­mi­gung nach­voll­zieh­bar ist; und
c.
die In­te­gri­tät der Da­ten über er­fass­te Be­le­ge und der do­ku­men­tier­ten Ge­neh­mi­gungs­vor­gän­ge si­cher­ge­stellt ist.

67 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. März 2012, in Kraft seit 1. Mai 2012 (AS 2012 1599).

Art. 66 Kassenführung  

(Art. 57 und 59 Abs. 1 FHG)

1 Die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten sind er­mäch­tigt, ei­ge­ne Kas­sen zu füh­ren, wenn ein rei­bungs­lo­ser Dienst­be­trieb dies er­for­dert. Die Fi­nanz­ver­wal­tung ge­währt die er­for­der­li­chen Kas­sen­vor­schüs­se.

2 Die Kas­sen­be­stän­de sind auf das Un­ent­behr­li­che zu be­schrän­ken. Al­le Bar­mit­tel sind si­cher auf­zu­be­wah­ren.

3 In Kas­sen­schrän­ken des Bun­des dür­fen kei­ne pri­va­ten Ver­mö­gens­wer­te auf­be­wahrt wer­den; vor­be­hal­ten blei­ben Hin­ter­la­gen von Per­so­nal­ver­ei­ni­gun­gen und Per­so­nal­aus­schüs­sen des Bun­des so­wie sol­che bei schwei­ze­ri­schen Ver­tre­tun­gen im Aus­land.

2. Abschnitt: Inkasso und Zwangsvollstreckung

Art. 67 Zahlungsfristen und Mahnungen  

(Art. 57 FHG)

Zah­lungs­fris­ten und Mah­nun­gen rich­ten sich nach Ar­ti­kel 12 Ab­sät­ze 2–4 der All­ge­mei­nen Ge­büh­ren­ver­ord­nung vom 8. Sep­tem­ber 200468.

Art. 68 Zentrale Inkassostelle  

(Art. 59 FHG)

1 Die Fi­nanz­ver­wal­tung führt die zen­tra­le In­kas­so­stel­le zur Ein­trei­bung von For­de­run­gen auf dem Rechts­weg und zur Ver­wer­tung von Ver­lust­schei­nen. Sie kann an­de­re Ver­wal­tungs­ein­hei­ten er­mäch­ti­gen, die­se Auf­ga­ben in ih­rem Be­reich wahr­zu­neh­men.

2 Die eid­ge­nös­si­schen Ge­rich­te be­sor­gen das In­kas­so in ih­rem Be­reich selbst­stän­dig.

3 Nach er­geb­nis­lo­ser Mah­nung be­auf­tra­gen die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten un­ter Bei­la­ge al­ler Un­ter­la­gen die zen­tra­le In­kas­so­stel­le mit dem Ein­trei­ben der For­de­rung.

4 Die Fi­nanz­ver­wal­tung ent­schei­det über die Ab­schrei­bung un­ein­bring­li­cher For­de­run­gen und von Ver­lust­schei­nen.

Art. 69 Betreibungsrechtliche Vorkehren  

(Art. 59 FHG)

1 Bei Be­trei­bun­gen ge­gen den Bund ord­nen die Ver­wal­tungs­ein­hei­ten dring­li­che be­trei­bungs­recht­li­che Vor­keh­ren an. Ins­be­son­de­re er­he­ben sie Rechts­vor­schlag. Im Ein­ver­neh­men mit der Fi­nanz­ver­wal­tung kön­nen sie Be­trei­bun­gen für For­de­run­gen des Bun­des durch­füh­ren.

2 Im Üb­ri­gen sind die Vor­keh­ren bei Be­trei­bun­gen für und ge­gen den Bund Auf­ga­be der Fi­nanz­ver­wal­tung.

3. Abschnitt: Tresorerie

Art. 70 Geldbeschaffung und Verzinsung  

(Art. 60 FHG)

1 Die Fi­nanz­ver­wal­tung sorgt für die Geld­be­schaf­fung durch den Bund.

2 Sie be­stimmt die Sät­ze für die Ver­zin­sung der Spe­zi­al­fonds und der üb­ri­gen Gut­ha­ben beim Bund, so­weit sie nicht in Ge­set­zen, Ver­ord­nun­gen oder Ver­trä­gen fest­ge­legt sind. Sie be­rück­sich­tigt da­bei die Markt­ver­hält­nis­se so­wie die Art und die Dau­er der Gut­ha­ben.

Art. 70a Fremdwährungsrisiken 69  

(Art. 60 FHG)

1 Müs­sen auf­grund ei­nes Ver­pflich­tungs­kre­di­tes Zah­lun­gen in frem­der Wäh­rung ge­leis­tet wer­den, so si­chert die Fi­nanz­ver­wal­tung in der Re­gel das Wäh­rungs­ri­si­ko ab, wenn:

a.
die Zah­lun­gen ins­ge­samt den Ge­gen­wert von 50 Mil­lio­nen Fran­ken über­schrei­ten;
b.
min­des­tens ein Teil der Zah­lun­gen auf die dem Kre­dit­be­schluss fol­gen­den Jah­re fällt; und
c.
die Hö­he der jähr­li­chen Zah­lun­gen im Vor­aus fest­steht oder ge­plant wer­den kann.

2 Er­rei­chen die Zah­lun­gen einen Be­trag zwi­schen 20 und 50 Mil­lio­nen Fran­ken, so ent­schei­det die zu­stän­di­ge Ver­wal­tungs­ein­heit nach Rück­spra­che mit der Fi­nanz­ver­wal­tung im Ein­zel­fall nach dem Grund­satz der Wirt­schaft­lich­keit über die Ab­si­che­rung.

3 Die Ab­si­che­rung ist in der Re­gel un­mit­tel­bar nach der Be­wil­li­gung des Ver­pflich­tungs­kre­di­tes durch die Bun­des­ver­samm­lung vor­zu­neh­men.

4 Die Fi­nanz­ver­wal­tung re­gelt die Ein­zel­hei­ten in Wei­sun­gen.

69 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6455).

Art. 71 Verjährte Anleihensschulden  

(Art. 60 FHG)

1 Der Be­sit­zer kann ver­jähr­te Ti­tel und Zins­cou­pons von An­lei­hen des Bun­des bei der Fi­nanz­ver­wal­tung nach­träg­lich ein­lö­sen, wenn er un­ver­schul­det ver­hin­dert war, sei­ne Rech­te frist­ge­mä­ss wahr­zu­neh­men.

2 Ti­tel und Zins­cou­pons müs­sen vor­ge­legt und die Recht­mäs­sig­keit des Be­sit­zes glaub­haft ge­macht wer­den.

3 Ti­tel müs­sen je­doch in­ner­halb von 20 Jah­ren, Zins­cou­pons in­ner­halb von 10 Jah­ren nach Ein­tritt der Fäl­lig­keit ein­ge­löst wer­den.

Art. 72 Geschäftstätigkeit der Sparkasse Bundespersonal 70  

(Art. 60aAbs. 1 FHG)

1 Das Fi­nanz­de­par­te­ment re­gelt in ei­ner Ver­ord­nung die Grund­sät­ze der Ge­schäfts­tä­tig­keit für die Spar­kas­se Bun­des­per­so­nal (SKB), ins­be­son­de­re:

a.
Art und Um­fang des Dienst­leis­tungs­an­ge­bots;
b.
den Um­gang mit nach­rich­ten­lo­sen Ver­mö­gens­wer­ten;
c.
die Grund­sät­ze der Kos­ten­tra­gung.

2 Die Fi­nanz­ver­wal­tung legt die all­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen fest.

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 72a Kontoberechtigte 71  

(Art. 60a Abs. 3 FHG)

1 Die SKB kann Kon­ten füh­ren für:

a.
An­ge­stell­te der Bun­des­ver­wal­tung, der Par­la­ments­diens­te und der eid­ge­nös­si­schen Ge­rich­te;
b.
An­ge­stell­te der Bun­des­an­walt­schaft und des Se­kre­ta­ri­ats der Auf­sichts­be­hör­de über die Bun­des­an­walt­schaft;
c.
Ma­gis­trats­per­so­nen des Bun­des nach dem Bun­des­ge­setz vom 6. Ok­to­ber 198972 über Be­sol­dung und be­ruf­li­che Vor­sor­ge der Ma­gis­trats­per­so­nen;
d.
wei­te­re Per­so­nen, die dem Bund na­he­ste­hen;
e.
Per­so­nen, die ge­stützt auf ei­ne Be­zie­hung zum Bund nach den Buch­sta­ben a–d ei­ne Ren­te oder ein Ru­he­ge­halt von PU­BLI­CA be­zie­hen;
f.
Per­so­nen, die als Ent­schei­dungs­trä­ger ei­ner eid­ge­nös­si­schen Auf­sichts­be­hör­de im Fi­nanz­markt­be­reich tä­tig sind.

2 Die SKB führt kei­ne Kon­ten für:

a.
Heim­ar­bei­te­rin­nen und Heim­ar­bei­ter;
b.
Aus­hilfsan­ge­stell­te;
c.
Per­so­nen, die im Aus­land re­kru­tiert und ein­ge­setzt wer­den;
d.
lang­fris­tig be­ur­laub­te Per­so­nen;
e.
be­fris­tet an­ge­stell­te Per­so­nen;
f.73
Per­so­nen, die ih­ren Wohn­sitz im Aus­land ha­ben.

2bis Per­so­nen nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben d und f blei­ben zur Kon­to­be­zie­hung mit der SKB be­rech­tigt, wenn sie nach öf­fent­li­chem Recht an­ge­stellt sind und:

a.
vom Bund im Aus­land ein­ge­setzt sind;
b.
für einen Ein­satz in in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen be­ur­laubt sind; oder
c.
be­ur­laubt sind, um als Be­gleit­per­son ei­ner Per­son nach Buch­sta­be a oder b ins Aus­land zu fol­gen.74

3 Das Fi­nanz­de­par­te­ment führt den Kreis der Kon­to­be­rech­tig­ten nä­her aus.

71 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

72 SR 172.121

73 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6747).

74 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6747).

Art. 72b Auflösung der Kontobeziehung 75  

(Art. 60b FHG)

1 Die SKB löst die Kon­to­be­zie­hung ins­be­son­de­re auf, wenn ei­ne Per­son nicht mehr da­zu be­rech­tigt ist, ein Kon­to bei der SKB füh­ren zu las­sen.

2 Sie kann die Kon­to­be­zie­hung ins­be­son­de­re auf­lö­sen, wenn ei­ne Per­son ih­re ver­trag­li­chen Ver­pflich­tun­gen ge­gen­über der SKB nicht ein­hält.

3 Kann die Kon­to­be­zie­hung nicht auf­ge­löst wer­den, so geht die SKB nach Ar­ti­kel 60b Ab­satz 4 FHG vor.

75 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 72c Revisionsstelle der SKB 76  

Die Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­kon­trol­le am­tet als ex­ter­ne Re­vi­si­ons­stel­le.

76 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 72d Datenschutz in der SKB 77  

(Art. 60c Abs. 6 FHG)

1 Die SKB be­ar­bei­tet in Pa­pier­form und in ei­nem In­for­ma­ti­ons­sys­tem fol­gen­de Da­ten ih­rer Kun­din­nen und Kun­den:

a.
Per­so­na­li­en;
b.
un­per­sön­li­che Iden­ti­fi­ka­ti­ons­num­mer;
c.
Kon­to­num­mer;
d.
die An­ga­ben, die für den Voll­zug und die Ein­hal­tung an­de­rer recht­li­cher Be­stim­mun­gen nö­tig sind, ein­sch­liess­lich der An­ga­ben über Voll­mach­ten und über wirt­schaft­lich be­rech­tig­te Per­so­nen;
e.
Da­ten zu al­len be­reits be­zo­ge­nen und der­zeit ge­nutz­ten Dienst­leis­tun­gen.

2 Zur Ver­mei­dung nach­rich­ten­lo­ser Ver­mö­gens­wer­te kann die SKB mit den für die Ein­woh­ner­kon­trol­le zu­stän­di­gen Be­hör­den Per­so­nen­da­ten aus­tau­schen.

3 Die Da­ten des Kun­den­dos­siers wer­den nach Be­en­di­gung der Kon­to­be­zie­hung zehn Jah­re auf­be­wahrt. Nach Ab­lauf der Auf­be­wah­rungs­frist wer­den die Da­ten ver­nich­tet.

77 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

Art. 73 Angeschlossene Verwaltungseinheiten  

(Art. 61 FHG)

1 Die Tre­so­re­rie kann an­ge­schlos­se­nen Ver­wal­tungs­ein­hei­ten zur Si­che­rung der Li­qui­di­tät im Rah­men der Tre­so­re­rie­ver­ein­ba­rung Dar­le­hen und Vor­schüs­se ge­wäh­ren.

2 Die Dar­le­hen und Vor­schüs­se wer­den un­ter dem Fi­nanz­ver­mö­gen er­fasst.

Art. 74 Anlagen  

(Art. 62 FHG)

1 Die Fi­nanz­ver­wal­tung kann Gel­der in For­de­run­gen, die auf einen fes­ten Be­trag lau­ten, na­ment­lich Bank­gut­ha­ben, An­lei­hen­sob­li­ga­tio­nen (ein­sch­liess­lich sol­cher mit Wan­del- oder Op­ti­ons­rech­ten) oder Schuld­ver­schrei­bun­gen, an­le­gen, un­ab­hän­gig da­von, ob sie wert­pa­pier­mäs­sig ver­ur­kun­det sind oder nicht.

2 Die An­la­ge in Ob­li­ga­tio­nen­fonds ist ge­stat­tet, wenn die Fonds­ak­ti­ven aus­sch­liess­lich in For­de­run­gen nach Ab­satz 1 an­ge­legt wer­den.

3 Er­trä­ge aus An­la­gen wer­den aus­sch­liess­lich durch die Fi­nanz­ver­wal­tung ver­ein­nahmt. Sie dür­fen von den Ver­wal­tungs­ein­hei­ten nicht zur De­ckung von Auf­wand oder In­ves­ti­ti­ons­aus­ga­ben her­an­ge­zo­gen wer­den.

6. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 75 Vollzug  

1 Die Fi­nanz­ver­wal­tung voll­zieht die­se Ver­ord­nung.

2 Sie er­lässt Wei­sun­gen na­ment­lich:

a.
zum Ein­ga­be­ver­fah­ren für den Vor­an­schlag (Art. 18 Abs. 3);
abis.78
zur Steue­rung und Be­richt­er­stat­tung im ver­wal­tungs­ei­ge­nen Be­reich (Art. 27i);
b.
zur Aus­ge­stal­tung des Fi­nanz- und Rech­nungs­we­sens der Ver­wal­tungs­ein­hei­ten (Art. 32 Abs. 2);
c.
zur Kon­tie­rung (Art. 33);
d.
für die Füh­rung der In­ven­ta­re und zu den Aus­nah­men von der In­ven­ta­ri­sie­rungs­pflicht (Art. 34);
e.
zum in­ter­nen Kon­troll­sys­tem (Art. 36 Abs. 2);
f.79
zu den To­le­ranz­gren­zen und zu den tech­ni­schen An­for­de­run­gen für die elek­tro­ni­sche Ge­neh­mi­gung und Frei­ga­be (Art. 37 Abs. 3, 37b und 65a);
g.
zu den Ver­gü­tun­gen zwi­schen Ver­wal­tungs­ein­hei­ten (Art. 41);
h.80
...
i.
über die for­mel­len An­for­de­run­gen an die Be­stel­lung und Ver­wal­tung der Si­cher­stel­lun­gen (Art. 49);
j.
zur Ri­si­ko­tra­gung und Scha­dener­le­di­gung (Art. 50 Abs. 3);
k.81
zum Ab­schluss von Lea­sing­ver­trä­gen (Art. 52 Abs. 2) und zur Zu­sam­me­nar­beit mit Pri­va­ten (Art. 52a Abs. 2);
l.
zur Zu­läs­sig­keit von Sam­me­lak­ti­vie­run­gen und -pas­si­vie­run­gen (Art. 55 Abs. 3);
m.
zu den Be­wer­tungs­grund­sät­zen und -grös­sen (Art. 57 Abs. 2);
n.
zu den Ab­schrei­bun­gen und Wert­be­rich­ti­gun­gen (Art. 59);
o.
zur Of­fen­le­gung im An­hang der Jah­res­rech­nung (Art. 60);
obis.82
zur Be­richt­er­stat­tung über die kon­so­li­dier­te Rech­nung (Art. 64d);
p.
zum In­kas­so und zur Zwangs­voll­stre­ckung (Art. 67–69);
q.83
zur Ab­si­che­rung von Fremd­wäh­rungs­ri­si­ken (Art. 70a).

78 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

79 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. März 2012, in Kraft seit 1. Mai 2012 (AS 2012 1599).

80 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2015 (Op­ti­mie­rung Neu­es Rech­nungs­mo­dell und Neu­es Füh­rungs­mo­dell für die Bun­des­ver­wal­tung), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

81 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 5. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6455).

82 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6455).

83 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. Dez. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 6455).

Art. 76 Aufhebung bisherigen Rechts  

Die Fi­nanz­haus­halt­ver­ord­nung vom 11. Ju­ni 199084 wird auf­ge­ho­ben.

84[AS 1990 996, 1993 820An­hang Ziff. 4, 1995 3204, 1996 2243Ziff. I 42 3043, 1999 1167An­hang Ziff. 5, 2000 198Art. 32 Ziff. 1, 2001 267Art. 33 Ziff. 2, 2003 537, 2004 4471Art. 15]

Art. 77 Änderung bisherigen Rechts  

...85

85Die Än­de­rung kann un­ter AS 2006 1295kon­sul­tiert wer­den.

Art. 78 Übergangsbestimmung zur Änderung vom
22. November 2017
86  

Die SKB löst Kon­to­be­zie­hun­gen von Kon­to­in­ha­be­rin­nen und Kon­to­in­ha­bern, die kei­nen Wohn­sitz in der Schweiz ha­ben (Art. 72a Abs. 2 Bst. f), in­ner­halb ei­nes Jah­res nach In­kraft­tre­ten die­ser Än­de­rung auf. Kann die SKB ei­ne Kon­to­be­zie­hung nicht auf­lö­sen, so er­bringt sie spä­tes­tens ein Jahr nach In­kraft­tre­ten die­ser Än­de­rung kei­ne Dienst­leis­tun­gen mehr. Sie kann das Kon­to zins­los stel­len.

86 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6747).

Art. 79 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Mai 2006 in Kraft.

Anhang 1 87

87 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 14. Okt. 2015 (Optimierung Neues Rechnungsmodell und Neues Führungsmodell für die Bundesverwaltung), in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4019).

(Art. 33)

Kontenrahmen des Bundes (Artengliederung)

Bilanz

Erfolgsrechnung

Investitionsrechnung

1

Aktiven

2

Passiven

3

Aufwand

4

Ertrag

5

Investitions­­ausgaben

6

Investitions­­einnahmen

10

Finanzvermögen

Flüssige Mittel und kurzfristige Geldan­lagen

20

Fremdkapital

Laufende Verbind­lichkeiten

30

Personalaufwand

40

Fiskalertrag

50

Sachanlagen und Vorräte

60

Veräusserung Sachanlagen

Forderungen

Kurzfristige Finanz­anlagen

Kurzfristige Finanz­verbindlichkeiten

Passive Rechnungs­abgrenzung

31

Sach- und Betriebsaufwand

41

Regalien und Konzessionen

52

Immaterielle Anlagen

62

Veräusserung immaterielle Anlagen

Aktive Rechnungs­abgrenzung

Langfristige Finanz­anlagen

Forderungen gegen­über zweckgebunde­nen Fonds im Fremd­kapital

Kurzfristige Rück­stellungen

Langfristige Finanz­verbindlichkeiten

Verpflichtungen gegenüber Sonderrechnungen

32

Rüstungsaufwand

42

Entgelte

54

Darlehen

64

Rückzahlung Darlehen

Personalvorsorgeverpflichtungen

Langfristige Rück­stellungen

Verbindlichkeiten gegenüber zweck­gebundenen Fonds im Fremd­kapital

33

Abschreibungen auf Verwaltungsvermögen

43

Verschiedener Ertrag

55

Beteiligungen

65

Veräusserung Beteiligungen

14

Verwaltungs-
vermögen

Sachanlagen

29

Eigenkapital

Zweckgebundene Fonds im Eigen­kapital

34

Finanzaufwand

44

Finanzertrag

56

Eigene Investitions­­beiträge

66

Rückzahlung eigener Investitions­beiträge

Vorräte

Immaterielle Anlagen

Spezialfonds im Eigenkapital

Reserven aus Global­budget

35

Einlage in
zweckgebundene Fonds im Fremd­kapital

45

Entnahme aus zweckgebundenen Fonds im Fremd­kapital

57

Durchlaufende Investitionsbeiträge

67

Durchlaufende Investitionsbeiträge

Darlehen

Beteiligungen

Restatementreserve

Neubewertungs­reserven

36

Transferaufwand

58

Ausserordentliche Investitions­­ausgaben

68

Ausserordentliche Investitions­­einnahmen

Übriges Eigenkapital

Bilanzüberschuss/
-fehlbetrag

38

Ausserordent­licher Aufwand

48

Ausserordent­licher Ertrag

59

Übertrag an Bilanz

69

Übertrag an Bilanz

Anhang 2 88

88 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6747).

(Art. 53 Abs. 2)

Abweichungen der Bundesrechnung von den IPSAS

Nr.

IPSAS

Nr.

Abweichung

1

Grundsatz der Periodengerechtig­keit (Accrual Accounting).

1

Das Entgelt des Bundes für die Erhebung des EU-Steuerrück­behalts wird nach dem Cash-Prinzip verbucht.

17

Aktivierungsvoraussetzung:Wirtschaftlicher Nutzen bzw. wirtschaftliches Nutzenpotenzial für die öffentliche Aufgabenerbringung (Service Potential).

17

Rüstungsmaterial: Es werden nur Hauptsysteme aus den Rüstungsprogrammen aktiviert. Übriges aktivierungsfähiges Rüstungs­material wird nicht bilanziert.

18

Segmentberichterstattung

18

Auf die Erstellung einer Segmentberichterstattung wird verzichtet. Im Kommentar zur Jahresrechnung werden die Ausgaben nach Aufgabengebieten offengelegt. Die Offenlegung erfolgt allerdings nach der Finanzierungs- und nicht nach der Erfolgssicht und ohne Angaben von Bilanzwerten.

23

Erträge aus Transaktionen ohne zurechenbare Gegenleistung.

23.1

Die Erträge aus der direkten Bundessteuer werden zum Zeit­punkt der Ablieferung der Bun­desanteile durch die Kantone verbucht (Cash Accounting).

23.2

Die Erträge aus der Mehrwertsteuer und der Schwerverkehrsabgabe (LSVA) werden mit einer Verzögerung von einem Quartal verbucht.

Anhang 3 89

89 Eingefügt durch Ziff. II Abs. 2 der V vom 5. Dez. 2008 (AS 2008 6455). Fassung gemäss Ziff. II der V vom 22. Nov. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6747).

(Art. 64c Abs. 2)

Abweichungen der Konsolidierten Rechnung Bund von den IPSAS

Nr.

IPSAS

Nr.

Abweichung

1

Grundsatz der Periodengerechtig­keit (Accrual Accounting).

1

Das Entgelt des Bundes für die Erhebung des EU-Steuerrückbe­halts wird nach dem Cash-Prinzip verbucht.

17

Aktivierungsvoraussetzung:Wirtschaftlicher Nutzen bzw. wirtschaftliches Nutzenpotenzial für die öffentliche Aufgabenerbringung (Service Potential).

17

Rüstungsmaterial: Es werden nur Hauptsysteme aus den Rüstungsprogrammen aktiviert. Übriges aktivierungsfähiges Rüstungs­material wird nicht bilanziert.

23

Erträge aus Transaktionen ohne zurechenbare Gegenleistung.

23.1

Die Erträge aus der direkten Bundessteuer werden zum Zeit­punkt der Ablieferung der Bun­desanteile durch die Kantone verbucht (Cash Accounting).

23.2

Die Erträge aus der Mehrwertsteuer und der Schwerverkehrsabgabe (LSVA) werden mit einer Ver­zögerung von einem Quartal verbucht.

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