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Zollverordnung
(ZV)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf das Zollgesetz vom 18. März 20051 (ZG)
und auf Artikel 37 Absatz 3 des Bundespersonalgesetzes vom 24. März 20002 (BPG),3

verordnet:

1 SR 631.0

2 SR 172.220.1

3 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

1. Titel: Grundlagen des Zollwesens

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zollausschlussgebiet  

(Art. 3 Abs. 3 ZG)

1 Zollaus­schluss­ge­bie­te sind die Tal­schaf­ten Samnaun und Sam­puoir.

2 Die Zoll­gren­ze ver­läuft ge­gen­über dem Zoll­ge­biet vom Piz Rots in süd­öst­li­cher Rich­tung über den Piz Cha­mins zum Stam­mer­spitz, wei­ter öst­lich zum Mutt­ler, dann nord­öst­lich zum Piz Mun­din, zum Piz Mez­di, zum Punkt 2248 und über den Grat, der das Val Sam­puoir ge­gen das Fer­ner­to­bel ab­grenzt, bis zum Scher­gen­bach.

Art. 2 Zollüberwachung im Zollausschlussgebiet  

(Art. 3 Abs. 3 ZG)

1 Das Bun­des­amt für Zoll und Grenz­si­cher­heit (BA­ZG) darf im Zollaus­schluss­ge­biet na­ment­lich:4

a.
den Wa­ren­ver­kehr über­wa­chen (Art. 23 ZG);
b.
si­cher­heits­po­li­zei­li­che Auf­ga­ben er­fül­len (Art. 96 ZG);
c.
die nicht­zoll­recht­li­chen Er­las­se des Bun­des voll­zie­hen und Wi­der­hand­lun­gen ge­gen sol­che Er­las­se ver­fol­gen, so­weit es da­für zu­stän­dig ist;
d.
Zoll­wi­der­hand­lun­gen ver­fol­gen.

2 Die Zu­stän­dig­kei­ten an­de­rer Bun­des­be­hör­den und kan­to­na­ler Be­hör­den beim Voll­zug nicht­zoll­recht­li­cher Er­las­se des Bun­des blei­ben vor­be­hal­ten.

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 2 der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 2741).

Art. 3 Grundstücke, Bauten und Anlagen an der Zollgrenze  

(Art. 4 Abs. 2 ZG)

1 Die Bau­be­wil­li­gungs­be­hör­de der Ge­mein­de holt für Bau­vor­ha­ben nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 2 ZG die Be­wil­li­gung des BA­ZG5 ein. Sie fügt dem Ge­such die Plä­ne und Be­schrei­bun­gen des Bau­vor­ha­bens bei.

2 Das BA­ZG legt in der Be­wil­li­gung fest, wel­che Ein­rich­tun­gen er­stellt und wie die­se un­ter­hal­ten wer­den müs­sen. Es re­gelt das Durch­gangs­recht für das Per­so­nal des BA­ZG.

3 Es kann in der Be­wil­li­gung einen Bei­trag der Grund­ei­gen­tü­me­rin oder des Grund­ei­gen­tü­mers an die Mehr­kos­ten für die Über­wa­chung der Zoll­gren­ze fest­set­zen, die durch die Bau­ten oder An­la­gen ent­ste­hen.

5 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. II 2 der V vom 12. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 2741). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 4 Bereitstellung von Räumlichkeiten durch Dritte  

(Art. 5 Abs. 2 ZG)

Drit­te im Sin­ne von Ar­ti­kel 5 Ab­satz 2 ZG sind:

a.
die zu­ge­las­se­ne Ver­sen­de­rin oder der zu­ge­las­se­ne Ver­sen­der;
b.
die zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ge­rin oder der zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ger;
c.
die Hal­te­rin oder der Hal­ter ei­nes of­fe­nen Zoll­la­gers;
d.
die Hal­te­rin oder der Hal­ter ei­nes Zoll­frei­la­gers;
e.
die Flug­platz­hal­te­rin oder der Flug­platz­hal­ter;
f.
wei­te­re Per­so­nen, in de­ren Räum­lich­kei­ten Zol­l­auf­ga­ben wahr­ge­nom­men wer­den.

2. Kapitel: Zollpflicht

1. Abschnitt: Zollfreie Waren

Art. 5 Zollbefreiung auf Grund internationaler Gepflogenheiten  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. a ZG)

Die auf Grund in­ter­na­tio­na­ler Ge­pflo­gen­hei­ten ge­währ­te Zoll­be­frei­ung kann für Wa­ren aus Staa­ten, die nicht Ge­gen­recht hal­ten, zeit­wei­lig oder dau­ernd ein­ge­schränkt oder auf­ge­ho­ben wer­den.

Art. 6 Waren für Staatsoberhäupter sowie für diplomatische, konsularische und internationale Stellen und deren Mitglieder  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. a ZG)

1 Wa­ren, die dem per­sön­li­chen Ge­brauch aus­län­di­scher Staats­ober­häup­ter und der zu de­ren Haus­halt ge­hö­ren­den Fa­mi­li­en­mit­glie­der die­nen, sind zoll­frei.

2 Die Zoll­be­frei­ung von Wa­ren für in­sti­tu­tio­nel­le Be­güns­tig­te und Per­so­nen nach Ar­ti­kel 2 des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 20076, die Vor­rech­te, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen ge­nies­sen, rich­tet sich nach:

a.
der Ver­ord­nung vom 23. Au­gust 19897 über Zoll­vor­rech­te der di­plo­ma­ti­schen Missio­nen in Bern und der kon­su­la­ri­schen Pos­ten in der Schweiz;
b.
der Ver­ord­nung vom 13. No­vem­ber 19858 über Zoll­vor­rech­te der in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen, der Staa­ten in ih­ren Be­zie­hun­gen zu die­sen Or­ga­ni­sa­tio­nen und der Son­der­mis­sio­nen frem­der Staa­ten.9

6 SR 192.12

7 SR 631.144.0

8 SR 631.145.0

9 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 7 der Gast­staat­ver­ord­nung vom 7. Dez. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 20076657).

Art. 7 Särge, Urnen und Trauerschmuck  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. a ZG)

Zoll­frei sind:

a.
Sär­ge mit Lei­chen und Ur­nen mit der Asche ver­brann­ter Lei­chen;
b.
Trau­er­schmuck;
c.
Trau­er­krän­ze, die von Per­so­nen mit­ge­führt wer­den, die an ei­nem Be­gräb­nis im Zoll­ge­biet teil­neh­men.
Art. 8 Ehrenpreise, Erinnerungszeichen und Ehrengaben  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. a ZG)

1 Zoll­frei sind:

a.
Eh­ren­prei­se und Er­in­ne­rungs­zei­chen, die von der Emp­fän­ge­rin oder dem Emp­fän­ger ein­ge­führt oder an sie oder ihn ge­sandt wer­den;
b.
Eh­ren­ga­ben von Per­so­nen mit Sitz oder Wohn­sitz aus­ser­halb des Zoll­ge­biets für schwei­ze­ri­sche Fes­te.

2 Für Eh­ren­ga­ben ist der Zoll­kreis­di­rek­ti­on vor der Ein­fuhr ein Ge­such um Zoll­be­frei­ung ein­zu­rei­chen.

Art. 9 Betriebsverlegung ausländischer Unternehmen  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. a ZG)

1 In­ves­ti­ti­ons­gü­ter und Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de aus­län­di­scher Un­ter­neh­men, die ih­re Tä­tig­keit ins Zoll­ge­biet ver­le­gen, sind zoll­frei, wenn sie:

a.
wäh­rend sechs Mo­na­ten im Zol­laus­land be­nutzt wor­den sind;
b.
zum Zeit­punkt der Be­triebs­ver­le­gung ge­samt­haft ein­ge­führt wer­den; und
c.
zur ei­ge­nen Weiter­be­nut­zung im Zoll­ge­biet be­stimmt sind.

2 Zoll­pflich­tig sind:

a.
Wa­ren ei­nes Un­ter­neh­mens, des­sen Ver­le­gung in­fol­ge oder zum Zweck der Fu­si­on mit ei­nem in­län­di­schen Un­ter­neh­men er­folgt;
b.
Wa­ren ei­nes Un­ter­neh­mens, das von ei­nem in­län­di­schen Un­ter­neh­men über­nom­men wird;
c.
Vor­rä­te an Roh­stof­fen, Halb- oder Fer­tig­fa­bri­ka­ten.
Art. 10 Speisewagenvorräte  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. a ZG)

Spei­se­wa­gen­vor­rä­te in in­ter­na­tio­na­len Ei­sen­bahn­zü­gen sind zoll­frei, wenn sie:

a.
aus dem zoll­recht­lich frei­en Ver­kehr ei­nes Lan­des stam­men, durch das der Zug fährt;
b.
in Men­gen mit­ge­führt wer­den, die für die nor­ma­le Ver­sor­gung bei der Hin- und Rück­fahrt auf der ge­sam­ten Stre­cke be­nö­tigt wer­den; und
c.
im Zug selbst kon­su­miert wer­den.
Art. 11 Vorräte, Ersatzteile und Ausrüstungsgegenstände auf Schiffen  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. a ZG)

1 Schiffs­vor­rä­te auf Gü­ter­schif­fen und auf Schif­fen des Li­ni­en­ver­kehrs sind zoll­frei, wenn:

a.
sie für die Ver­wen­dung an Bord be­stimmt sind;
b.
sie nicht an Land ge­bracht wer­den; und
c.
die Schif­fe nur vor­über­ge­hend im Zoll­ge­biet ver­blei­ben.

2 Schiffs­vor­rä­te auf üb­ri­gen Schif­fen sind zoll­frei, wenn die Schif­fe nicht in Hä­fen, an Lan­des­tel­len oder an Bo­jen im Zoll­ge­biet an­le­gen.

3 Schiffs­vor­rä­te aus dem zoll­recht­lich nicht frei­en Ver­kehr des Zoll­ge­biets dür­fen nicht zu­ge­la­den wer­den.

4 Als Schiffs­vor­rä­te gel­ten Treib­stof­fe und Schmier­mit­tel so­wie Gü­ter, die zum Ge­brauch oder zum Ver­kauf an Bord be­stimmt sind, ein­sch­liess­lich Ver­brauchs­wa­ren. Nicht als Schiffs­vor­rä­te gel­ten Schiffs­er­satz­tei­le und die Schiffs­aus­rüs­tung.

Art. 12 Vorräte, Ersatzteile und Ausrüstungsgegenstände an Bord von Luftfahrzeugen  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. a ZG)

1 Vor­rä­te zur Ver­pfle­gung der Pas­sa­gie­re oder zum Ver­kauf an Bord ei­nes Luft­fahr­zeugs sind zoll­frei, wenn sie an Bord ver­blei­ben.

2 Er­satz­tei­le und Aus­rüs­tungs­ge­gen­stän­de sind zoll­frei, wenn sie an Bord von aus­län­di­schen Luft­fahr­zeu­gen ver­blei­ben.

Art. 13 Zahlungsmittel, Wertpapiere, Manuskripte, Urkunden, Wertzeichen und Fahrscheine  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. b ZG)

Zoll­frei sind:

a.
ge­setz­li­che Zah­lungs­mit­tel und Wert­pa­pie­re oh­ne Samm­ler­wert;
b.
Ma­nu­skrip­te und Ur­kun­den oh­ne Samm­ler­wert;
c.
im In­land gül­ti­ge Post­wert­zei­chen und sons­ti­ge amt­li­che Wert­zei­chen höchs­tens zum auf­ge­druck­ten Wert;
d.
Fahr­schei­ne aus­län­di­scher öf­fent­li­cher Trans­port­an­stal­ten.
Art. 14 Übersiedlungsgut  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. c ZG)

1 Über­sied­lungs­gut von Zu­zie­hen­den ist zoll­frei.

2 Das Über­sied­lungs­gut ist im zeit­li­chen Zu­sam­men­hang mit der Wohn­sitz­ver­le­gung ein­zu­füh­ren. All­fäl­li­ge Nach­sen­dun­gen sind bei der ers­ten Ein­fuhr an­zu­mel­den. Steht der Ein­fuhr des Über­sied­lungs­gu­tes ein Hin­der­nis ent­ge­gen, so kann die Zoll­be­frei­ung nach Weg­fall des Hin­der­nis­ses ge­währt wer­den.

3 Als Über­sied­lungs­gut gel­ten:

a.
Wa­ren von Zu­zie­hen­den, die von die­sen zur per­sön­li­chen Le­bens­hal­tung oder zur Be­rufs- und Ge­wer­be­aus­übung wäh­rend min­des­tens sechs Mo­na­ten im Zol­laus­land be­nutzt wor­den sind und zur ei­ge­nen Weiter­be­nut­zung im Zoll­ge­biet be­stimmt sind;
b.10
Haus­halts­vor­rä­te und Ta­bak­fa­bri­ka­te11 in üb­li­cher Art und Men­ge so­wie al­ko­ho­li­sche Ge­trän­ke:
1.
mit ei­nem Al­ko­hol­ge­halt bis 25 Vo­lu­men­pro­zent: höchs­tens 200 Li­ter, und
2.
mit ei­nem Al­ko­hol­ge­halt von über 25 Vo­lu­men­pro­zent: höchs­tens 12 Li­ter.

4 Dem Über­sied­lungs­gut gleich­ge­stellt sind Haus­rat und per­sön­li­che Ge­gen­stän­de, aus­ge­nom­men Be­för­de­rungs­mit­tel, von na­tür­li­chen Per­so­nen mit Wohn­sitz im Zol­laus­land, die im Zoll­ge­biet aus­sch­liess­lich zum ei­ge­nem Ge­brauch ein Haus oder ei­ne Woh­nung er­wer­ben oder mie­ten, wenn die üb­ri­gen Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 3 Buch­sta­be a er­füllt sind und die Ein­fuhr in zeit­li­chem Zu­sam­men­hang mit dem Ab­schluss des Kauf- oder des Miet­ver­trags er­folgt.

5 Als Zu­zie­hen­de gel­ten na­tür­li­che Per­so­nen, die ih­ren Wohn­sitz vom Zol­laus­land ins Zoll­ge­biet ver­le­gen. Zu­zie­hen­den gleich­ge­stellt sind Per­so­nen, die sich oh­ne Auf­ga­be ih­res in­län­di­schen Wohn­sit­zes wäh­rend min­des­tens ei­nes Jah­res im Zol­laus­land auf­ge­hal­ten ha­ben.

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. April 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 1661).

11 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. April 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 979). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 15 Ausstattungsgut  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. c ZG)

1 Aus­stat­tungs­gut ei­ner Per­son, die ei­ne an­de­re Per­son mit Wohn­sitz im Zoll­ge­biet hei­ra­tet und ih­ren Wohn­sitz ins Zoll­ge­biet ver­legt, ist zoll­frei.

2 Als Aus­stat­tungs­gut gel­ten:

a.
ge­brauch­ter und neu er­wor­be­ner Haus­rat;
b.
per­sön­li­che Ge­gen­stän­de;
c.
Be­för­de­rungs­mit­tel;
d.
Hoch­zeits­ge­schen­ke;
e.
Tie­re;
f.
Haus­halt­vor­rä­te, Ta­bak­fa­bri­ka­te und Ge­trän­ke mit ei­nem Al­ko­hol­ge­halt bis 25 Vo­lu­men­pro­zent für den ers­ten Be­darf so­wie Ge­trän­ke mit ei­nem Al­ko­hol­ge­halt über 25 Vo­lu­men­pro­zent bis zu ei­ner Men­ge von 12 Li­tern.

3 Die Zoll­be­frei­ung ist auf Ge­gen­stän­de be­schränkt, die für den ge­mein­sa­men Haus­halt be­stimmt sind und im bis­he­ri­gen Wohn­sitz­staat des zu­zie­hen­den Ehe­part­ners im zoll­recht­lich frei­en Ver­kehr ge­stan­den ha­ben.

4 Das Aus­stat­tungs­gut ist in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach der Hei­rat ein­zu­füh­ren. All­fäl­li­ge Nach­sen­dun­gen sind bei der ers­ten Ein­fuhr an­zu­mel­den. Steht der Ein­fuhr des Aus­stat­tungs­gu­tes ein Hin­der­nis ent­ge­gen, so kann die Zoll­be­frei­ung nach Weg­fall des Hin­der­nis­ses ge­währt wer­den.

5 Dem Aus­stat­tungs­gut gleich­ge­stellt sind Haus­rats­ge­gen­stän­de von zu­zie­hen­den Ehe­paa­ren, de­ren Hei­rat we­ni­ger als sechs Mo­na­te vor der Wohn­sitz­ver­le­gung statt­ge­fun­den hat. Die Ein­fuhr muss in­ner­halb von drei Mo­na­ten nach der Wohn­sitz­ver­le­gung er­fol­gen.

6 Der Hei­rat gleich­ge­stellt sind ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaf­ten nach dem Part­ner­schafts­ge­setz vom 18. Ju­ni 200412 oder im Aus­land ge­schlos­se­ne gleich­ar­ti­ge Le­bens­ge­mein­schaf­ten.13

12 SR 211.231

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 16 Erbschaftsgut  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. c ZG)

1 Erb­schafts­gut ist zoll­frei, wenn:

a.
es im Ei­gen­tum und Ge­brauch ei­ner Erb­las­se­rin oder ei­nes Erb­las­sers mit letz­tem Wohn­sitz im Zol­laus­land ge­stan­den hat; und
b.
die er­ben­de oder be­dach­te Per­son zum Zeit­punkt des To­des der Erb­las­se­rin oder des Erb­las­sers und der Ein­fuhr des Erb­schafts­gu­tes ih­ren Wohn­sitz im Zoll­ge­biet hat.

2 Als Erb­schafts­gut gel­ten:

a.
Haus­rat oh­ne Wa­ren­vor­rä­te;
b.
per­sön­li­che Ge­gen­stän­de;
c.
Ge­gen­stän­de zur per­sön­li­chen Be­rufs- und Ge­wer­be­aus­übung;
d.
Be­för­de­rungs­mit­tel;
e.
Tie­re.

3 Das Erb­schafts­gut ist in­ner­halb ei­nes Jah­res nach dem Erb­an­fall ein­zu­füh­ren. Weist die er­ben­de oder be­dach­te Per­son nach, dass der Ein­fuhr ein Hin­der­nis ent­ge­gen­steht, so kann die Zoll­be­frei­ung nach Weg­fall des Hin­der­nis­ses ge­währt wer­den.

4 Zoll­frei ist auch das Erb­schafts­gut, das die Erb­las­se­rin oder der Erb­las­ser wäh­rend min­des­tens sechs Mo­na­ten be­nutzt hat und bei Leb­zei­ten ei­ner Er­bin oder ei­nem Er­ben un­ter An­rech­nung auf das Erb­teil zu­wen­det.

5 Für Erb­schafts­gut, des­sen Wert 100 000 Fran­ken über­steigt, muss bei der Zoll­kreis­di­rek­ti­on vor der Ein­fuhr ein Ge­such um Zoll­be­frei­ung ein­ge­reicht wer­den.

Art. 17 Für anerkannte gemeinnützige Organisationen und Hilfswerke oder bedürftige Personen gespendete Waren  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. d ZG)

1 Wa­ren, die für an­er­kann­te ge­mein­nüt­zi­ge Or­ga­ni­sa­tio­nen und Hilfs­wer­ke oder be­dürf­ti­ge Per­so­nen nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 des Zu­stän­dig­keits­ge­set­zes vom 24. Ju­ni 197714 ge­spen­det wer­den, sind zoll­frei.

2 Die Spen­de muss dem Zweck, Be­dürf­tig­keit oder Scha­den zu lin­dern, an­ge­mes­sen sein.

3 Das Ge­such um Zoll­be­frei­ung muss vor der Ein­fuhr bei der Zoll­kreis­di­rek­ti­on ein­ge­reicht wer­den.15

14 SR 851.1

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. April 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 1661).

Art. 18 Motorfahrzeuge für invalide Personen  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. e ZG)

1 Zoll­frei sind Mo­tor­fahr­zeu­ge für in­va­li­de Per­so­nen, die:

a.
von der In­va­li­den- oder Mi­li­tär­ver­si­che­rung Bei­trä­ge an den Un­ter­halt oder an die in­va­li­di­täts­be­ding­te Ab­än­de­rung des Mo­tor­fahr­zeu­ges er­hal­ten; oder
b.
ei­ne Hilflo­sen­ent­schä­di­gung nach Ar­ti­kel 42bis des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 195916 über die In­va­li­den­ver­si­che­rung er­hal­ten.

2 Zoll­frei sind fer­ner Mo­tor­fahr­zeu­ge von an­er­kann­ten ge­mein­nüt­zi­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen, die einen Trans­port­dienst für Be­hin­der­te be­trei­ben.

3 Das Ge­such um Zoll­be­frei­ung muss bei der Zoll­kreis­di­rek­ti­on ein­ge­reicht wer­den. Die Zoll­be­frei­ung wird in­ner­halb von sechs Jah­ren nur ein­mal ge­währt.

Art. 19 Gegenstände für Unterricht und Forschung  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. f ZG)

1 Ge­gen­stän­de für Un­ter­richt und For­schung sind zoll­frei, wenn sie aus­sch­liess­lich:

a.
in öf­fent­li­chen oder an­er­kann­ten ge­mein­nüt­zi­gen Un­ter­richts­an­stal­ten oder In­sti­tu­tio­nen, die re­gel­mäs­sig Un­ter­richt er­tei­len, ver­wen­det wer­den; und
b.
von den Un­ter­richts­an­stal­ten oder In­sti­tu­tio­nen selbst oder un­mit­tel­bar für die­se ein­ge­führt wer­den.

2 Ma­te­ria­li­en mensch­li­chen, tie­ri­schen oder pflanz­li­chen Ur­sprungs sind zoll­frei, wenn sie von an­er­kann­ten me­di­zi­ni­schen In­sti­tu­tio­nen oder Spi­tä­lern oder un­mit­tel­bar für die­se zu me­di­zi­ni­schen Zwe­cken oder zu For­schungs­zwe­cken ein­ge­führt wer­den.

3 Zoll­pflich­tig sind Ver­brauchs-, Hilfs- und Übungs­ma­te­ria­li­en.

4 Das Ge­such um Zoll­be­frei­ung muss vor der Ein­fuhr bei der Zoll­kreis­di­rek­ti­on ein­ge­reicht wer­den.17

5 Sol­len zoll­frei ein­ge­führ­te Ge­gen­stän­de im Zoll­ge­biet wei­ter­ge­ge­ben wer­den, so ist vor­gän­gig ei­ne Be­wil­li­gung des BA­ZG ein­zu­ho­len. Die­ses ent­schei­det über die Nach­ent­rich­tung der Zol­l­ab­ga­ben. Die Zoll­schuld ent­steht zum Zeit­punkt der Wei­ter­ga­be.

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. April 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 1661).

Art. 20 Kunst- und Ausstellungsgegenstände für Museen  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. g ZG)

1 Kunst- und Aus­stel­lungs­ge­gen­stän­de für öf­fent­lich zu­gäng­li­che Mu­se­en sind zoll­frei, wenn sie von den Mu­se­en selbst oder un­mit­tel­bar für die­se ein­ge­führt und nicht wei­ter­ge­ge­ben wer­den.

2 Sol­che Ge­gen­stän­de sind eben­falls zoll­frei, wenn sie aus­ge­stellt wer­den:

a.
in öf­fent­li­chen Park­an­la­gen so­wie auf öf­fent­li­chen Plät­zen und Stras­sen;
b.
in Ge­bäu­den und An­la­gen öf­fent­lich-recht­li­cher In­sti­tu­tio­nen;
c.
in pri­va­ten Ge­bäu­den und An­la­gen, so­fern die­se all­ge­mein zu­gäng­lich sind und nicht kom­mer­zi­el­len Zwe­cken die­nen.

3 Das Ge­such um Zoll­be­frei­ung muss vor der Ein­fuhr bei der Zoll­kreis­di­rek­ti­on ein­ge­reicht wer­den.18

4 Sol­len zoll­frei ein­ge­führ­te Kunst- und Aus­stel­lungs­ge­gen­stän­de zu an­de­ren Zwe­cken ver­wen­det wer­den, so ist vor­gän­gig ei­ne Be­wil­li­gung des BA­ZG ein­zu­ho­len. Die­ses ent­schei­det über die Nach­ent­rich­tung der Zol­l­ab­ga­ben. Die Zoll­schuld ent­steht zum Zeit­punkt der Än­de­rung der Ver­wen­dung.

18 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. April 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 1661).

Art. 21 Instrumente und Apparate zur Untersuchung und zur Behandlung von Patientinnen und Patienten in Spitälern und Pflegeinstitutionen  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. h ZG)

1 In­stru­men­te und Ap­pa­ra­te zur Un­ter­su­chung und zur Be­hand­lung von Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten, die von Spi­tä­lern oder Pfle­ge­in­sti­tu­tio­nen oder un­mit­tel­bar für die­se ein­ge­führt wer­den, sind zoll­frei.

2 Das Ge­such um Zoll­be­frei­ung muss vor der Ein­fuhr bei der Zoll­kreis­di­rek­ti­on ein­ge­reicht wer­den.19

3 Sol­len zoll­frei ein­ge­führ­te In­stru­men­te und Ap­pa­ra­te im Zoll­ge­biet wei­ter­ge­ge­ben wer­den, so ist vor­gän­gig ei­ne Be­wil­li­gung des BA­ZG ein­zu­ho­len. Die­ses ent­schei­det über die Nach­ent­rich­tung der Zol­l­ab­ga­ben. Die Zoll­schuld ent­steht zum Zeit­punkt der Wei­ter­ga­be.

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. April 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 1661).

Art. 22 Studien und Werke schweizerischer Künstlerinnen und Künstler, die zu Studienzwecken vorübergehend im Ausland weilen  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. i ZG)

1 Ori­gi­nal­ar­bei­ten, die ei­ne Künst­le­rin oder ein Künst­ler mit Wohn­sitz im Zoll­ge­biet wäh­rend ei­nes zeit­lich be­fris­te­ten Stu­di­en­auf­ent­halts im Aus­land ge­schaf­fen hat, sind zoll­frei, so­fern sie zum Zeit­punkt der Ein­fuhr Ei­gen­tum der Künst­le­rin oder des Künst­lers sind.

2 Als Stu­di­en­auf­ent­halt gilt na­ment­lich die Aus- und Wei­ter­bil­dung:

a.
an ei­ner Schu­le;
b.
die durch öf­fent­li­che oder pri­va­te Kul­tur­för­de­rungs­in­sti­tu­tio­nen un­ter­stützt wird; oder
c.
in der Form der Zu­sam­men­ar­beit mit an­de­ren Künst­le­rin­nen und Künst­lern oder In­sti­tu­tio­nen zum Er­ler­nen oder Ver­tie­fen künst­le­ri­scher Tech­ni­ken und Fer­tig­kei­ten.

3 Das Ge­such um Zoll­be­frei­ung muss vor der Ein­fuhr bei der Zoll­kreis­di­rek­ti­on ein­ge­reicht wer­den.20

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. April 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 1661).

Art. 23 Waren des Grenzzonenverkehrs  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. j ZG)

1 Zoll­frei sind für Per­so­nen mit Wohn­sitz in der im Zoll­ge­biet lie­gen­den Grenz­zo­ne (in­län­di­sche Grenz­zo­ne):

a.
ro­he Bo­den­er­zeug­nis­se und land­wirt­schaft­li­che Pro­duk­te von Grund­stücken, die von der Zoll­gren­ze durch­schnit­ten wer­den, so­fern sich die da­zu­ge­hö­ri­gen Wohn- und Wirt­schafts­ge­bäu­de in der in­län­di­schen Grenz­zo­ne be­fin­den;
b.
ro­he Bo­den­er­zeug­nis­se von Grund­stücken in der aus­ser­halb des Zoll­ge­biets lie­gen­den Grenz­zo­ne (aus­län­di­sche Grenz­zo­ne).

2 Zoll­frei sind für Per­so­nen mit Wohn­sitz in der aus­län­di­schen Grenz­zo­ne:

a.
Dün­ger, Pflan­zen­schutz­mit­tel, Sa­men, Setz­lin­ge, Pfäh­le und Ma­te­ri­al zur Be­wirt­schaf­tung ei­nes Grund­stückes in der in­län­di­schen Grenz­zo­ne;
b.
Nah­rungs­mit­tel und Ge­trän­ke zur täg­li­chen Ver­pfle­gung der be­wirt­schaf­ten­den Per­son und ih­rer An­ge­stell­ten auf dem Feld.

3 Als ro­he Bo­den­er­zeug­nis­se gel­ten die Ern­teer­trä­ge aus Äckern, Wie­sen, bo­den­bür­ti­gen Ge­mü­se­pflan­zun­gen, Obst­gär­ten so­wie Holz und Torf.

4 Als land­wirt­schaft­li­che Pro­duk­te gel­ten na­ment­lich Schlacht­vieh, Milch, Kä­se, Wol­le, Ho­nig, Hüh­ner, Ei­er, Kreb­se und Fi­sche.

5 Für die Ge­wäh­rung der Zoll­be­frei­ung dür­fen ro­he Bo­den­er­zeug­nis­se nur so weit be­ar­bei­tet sein, als dies zu ih­rer Ge­win­nung und zu ih­rem Ab­trans­port not­wen­dig ist.

6 Die Zoll­be­frei­ung wird nur Per­so­nen ge­währt, die:

a.
das Grund­stück be­wirt­schaf­ten;
b.
Ei­gen­tü­me­rin­nen, Nutz­nies­se­r­in­nen oder Päch­te­rin­nen des Grund­stücks sind; und
c.
die Er­zeug­nis­se selbst oder durch An­ge­stell­te ein­füh­ren.
Art. 24 Trauben und Wein von Grundstücken der Grenzzone  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. j ZG)

1 Pro Le­se­jahr sind fri­sche oder ge­kel­ter­te Trau­ben von Grund­stücken der aus­län­di­schen Grenz­zo­ne bis zu ei­ner Ge­samt­men­ge von 4,2 Ton­nen oder der dar­aus her­ge­stell­te Wein bis zu 30 Hek­to­li­ter zoll­frei, wenn sie von der be­wirt­schaf­ten­den Per­son oder ih­ren An­ge­stell­ten ein­ge­führt wer­den.

2 Zoll­pflich­tig ist die Ein­fuhr von Trau­ben und Wein, die über die in Ab­satz 1 fest­ge­leg­te Men­ge hin­aus­geht. Für die Mehr­men­gen wer­den die Zol­lan­sät­ze wie folgt her­ab­ge­setzt:

a.
bei Trau­ben in Men­gen von:
1.
über 4,2 Ton­nen bis 14 Ton­nen Ei­gen­mas­se auf einen Ach­tel,
2.
über 14 Ton­nen bis 28 Ton­nen Ei­gen­mas­se auf einen Vier­tel,
3.
über 28 Ton­nen bis 140 Ton­nen Ei­gen­mas­se auf drei Ach­tel;
b.
bei Neu­wein in Men­gen von:
1.
über 30 Hek­to­li­tern bis 100 Hek­to­li­ter auf einen Vier­tel,
2.
über 100 Hek­to­li­tern bis 200 Hek­to­li­ter auf die Hälf­te,
3.
über 200 Hek­to­li­tern bis 1000 Hek­to­li­ter auf drei Vier­tel.

3 Zoll­pflich­tig ist Tres­ter.

Art. 25 Waren des Marktverkehrs  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. j ZG)

1 Wa­ren des Markt­ver­kehrs bis zu ei­ner Ge­samt­men­ge von 100 Ki­lo­gramm brut­to pro Tag und Per­son sind zoll­frei, wenn sie:

a.
aus der aus­län­di­schen Grenz­zo­ne stam­men;
b.
über die vom BA­ZG be­zeich­ne­ten Zoll­stel­len ein­ge­führt wer­den; und
c.
in­ner­halb der in­län­di­schen Grenz­zo­ne an na­tür­li­che Per­so­nen für de­ren ei­ge­nen Be­darf ver­kauft wer­den.

2 Als Wa­ren des Markt­ver­kehrs gel­ten Ge­mü­se, fri­sche Fi­sche, Kreb­se, Frösche, Schne­cken und Schnitt­blu­men.

3 Die ein­füh­ren­de Per­son muss ih­ren Wohn­sitz in der aus­län­di­schen Grenz­zo­ne ha­ben und darf die Wa­re nicht von Drit­ten für den Wie­der­ver­kauf er­wer­ben.

4 Ab­wei­chen­de Be­stim­mun­gen der bi­la­te­ra­len Grenz­ab­kom­men blei­ben vor­be­hal­ten.

Art. 26 Fische aus Grenzgewässern  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. j ZG)

In Grenz­ge­wäs­sern ge­fan­ge­ne fri­sche Fi­sche sind zoll­frei, wenn:

a.
sie von in der Schweiz zur Fi­sche­rei be­rech­tig­ten Per­so­nen ge­fan­gen wur­den; und
b.
die Vor­schrif­ten über die Fi­sche­rei ein­ge­hal­ten wer­den.
Art. 27 Warenmuster und Warenproben  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. k ZG)

1 Zoll­frei sind:

a.
un­ver­käuf­li­che Wa­ren­mus­ter und Wa­ren­pro­ben, die nicht für den Kon­sum be­stimmt sind;
b.
Wa­ren­mus­ter zur Be­stel­lungs­auf­nah­me in fol­gen­den Men­gen:
1.
ver­brauch­ba­re Wa­ren bis zu ei­nem Wa­ren­wert von 100 Fran­ken je Mus­ter,
2.
nicht ver­brauch­ba­re Wa­ren bis zu ei­nem Wa­ren­wert von 100 Fran­ken je Art und Qua­li­tät,
3.
Ta­bak­fa­bri­ka­te, al­ko­ho­li­sche Ge­trän­ke, Arz­nei­mit­tel und kos­me­ti­sche Pro­duk­te bis zu ei­nem Wa­ren­wert von 100 Fran­ken je Sen­dung.

2 Zoll­pflich­tig sind Wa­ren­mus­ter und Wa­ren­pro­ben so­wie Mus­ter­auf­ma­chun­gen, die auf Be­stel­lung und als Han­dels­wa­re ein­ge­führt wer­den.

Art. 28 Inländisches Verpackungsmaterial  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. l ZG)

Ver­pa­ckungs­mit­tel und Wa­ren­trä­ger, die leer an die Ab­sen­de­rin oder den Ab­sen­der ins Zoll­ge­biet zu­rück­ge­sandt wer­den, sind zoll­frei.

Art. 29 Kriegsmaterial des Bundes  

(Art. 8 Abs. 2 Bst. m ZG)

1 Kriegs­ma­te­ri­al des Bun­des ist zoll­frei.

2 Dem Kriegs­ma­te­ri­al des Bun­des gleich­ge­stellt ist das vom Bund und von den Kan­to­nen ein­ge­führ­te Zi­vil­schutz­ma­te­ri­al.21

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III 2 der V vom 30. Nov. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5903).

2. Abschnitt: Vorübergehende Verwendung von Waren

Art. 30 Vorübergehende Verwendung im Zollgebiet  

(Art. 9 ZG)22

1 Wa­ren zur vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung im Zoll­ge­biet sind zoll­frei, wenn:

a.
sie im Ei­gen­tum ei­ner Per­son mit Sitz oder Wohn­sitz aus­ser­halb des Zoll­ge­biets sind und von ei­ner sol­chen Per­son ver­wen­det wer­den;
b.
ih­re Iden­ti­tät ge­si­chert wer­den kann;
c.
die Ver­wen­dung höchs­tens zwei Jah­re dau­ert; und
d.
sie in un­ver­än­der­tem Zu­stand wie­der aus­ge­führt wer­den, wo­bei der Ge­brauch nicht als Ver­än­de­rung gilt.

2 Wa­ren, de­ren vor­über­ge­hen­de Ver­wen­dung län­ger als zwei Jah­re dau­ert, dür­fen un­ter teil­wei­ser Be­frei­ung von den Zol­l­ab­ga­ben noch höchs­tens drei Jah­re wei­ter­ver­wen­det wer­den.Die Zol­l­ab­ga­ben wer­den für je­den gan­zen oder an­ge­fan­ge­nen Mo­nat auf drei Pro­zent des Be­tra­ges fest­ge­setzt, der bei ei­ner Über­füh­rung der Wa­ren in den zoll­recht­lich frei­en Ver­kehr er­ho­ben wor­den wä­re, höchs­tens aber auf die Hö­he die­ses Be­trags.

3 Das BA­ZG kann die Frist nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c in be­son­de­ren Fäl­len ver­kür­zen. Es legt die Frist fest, in der die Wa­ren wie­der aus­ge­führt oder in ein an­de­res Zoll­ver­fah­ren über­führt wer­den müs­sen.

4 Sind die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 er­füllt, so gilt das Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung als be­wil­ligt.

5 Lie­gen wich­ti­ge Grün­de vor, die ei­ne Über­wa­chung des Ver­fah­rens der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung er­for­der­lich ma­chen, so kann das BA­ZG die­ses Ver­fah­ren von ei­ner aus­drück­li­chen Be­wil­li­gung ab­hän­gig ma­chen.

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 31 Vorübergehende Verwendung im Zollausland  

(Art. 9 Abs. 1 und 2 ZG)

1 Wa­ren aus dem zoll­recht­lich frei­en Ver­kehr zur vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung im Zol­laus­land sind bei ih­rer Wie­der­ein­fuhr zoll­frei, wenn:

a.
ih­re Iden­ti­tät ge­si­chert wer­den kann;
b.
die Ver­wen­dung höchs­tens zwei Jah­re dau­ert; und
c.
sie in un­ver­än­der­tem Zu­stand wie­der ein­ge­führt wer­den, wo­bei der Ge­brauch nicht als Ver­än­de­rung gilt.

2 Das BA­ZG kann die Frist nach Ab­satz 1 Buch­sta­be b aus wich­ti­gen Grün­den um bis zu drei Jah­re ver­län­gern.

Art. 32 Nichterfüllung von Voraussetzungen  

(Art. 9 Abs. 2 ZG)

Das BA­ZG kann das Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung aus wich­ti­gen Grün­den auch dann be­wil­li­gen, wenn nicht al­le Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind.

Art. 33 Ausschluss vom Verfahren der vorübergehenden Verwendung  

(Art. 9 Abs. 2 und 3 ZG)

Das BA­ZG kann das Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung aus­sch­lies­sen:

a.
für Wa­ren zur La­ge­rung;
b.
für Wa­ren aus Staa­ten, die nicht Ge­gen­recht hal­ten; oder
c.
wenn da­durch Wett­be­werbs­ver­hält­nis­se we­sent­lich be­ein­träch­tigt wer­den.
Art. 34 Gewerbliche Verwendung von ausländischen Beförderungsmitteln 23  

(Art. 9 Abs. 1 und 2 ZG)

1 Die zoll­freie vor­über­ge­hen­de Ver­wen­dung von aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­teln für Bin­nen­trans­por­te zu ge­werb­li­chen Zwe­cken ist un­ter Vor­be­halt der Ab­sät­ze 4 und 5 un­ter­sagt.

2 Das BA­ZG kann Per­so­nen mit Sitz oder Wohn­sitz im Zoll­ge­biet die zoll­freie vor­über­ge­hen­de Ver­wen­dung ei­nes aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­tels für grenz­über­schrei­ten­de Be­för­de­run­gen zu ge­werb­li­chen Zwe­cken be­wil­li­gen, wenn:

a.
die Per­son in­ner­halb ei­nes Jah­res höchs­tens zwölf Be­för­de­run­gen durch­führt; und
b.
das Be­för­de­rungs­mit­tel je­weils nach Be­en­di­gung der Be­för­de­rung wie­der aus­ge­führt wird.

3 Ein aus­län­di­scher Sachen­trans­port­an­hän­ger kann zu ge­werb­li­chen Zwe­cken von ei­nem in­län­di­schen Zug­fahr­zeug für grenz­über­schrei­ten­de Be­för­de­run­gen zur zoll­frei­en vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung ins Zoll­ge­biet ver­bracht wer­den. Er ist wie­der aus­zu­füh­ren, so­bald die Be­för­de­rung be­en­det ist, für die er ein­ge­führt wor­den ist.

4 Das BA­ZG kann für Bin­nen­trans­por­te die zoll­freie vor­über­ge­hen­de Ver­wen­dung von aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­teln im Zoll­ge­biet be­wil­li­gen, na­ment­lich wenn die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler nach­weist, dass:

a.
kei­ne ent­spre­chen­den in­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­tel zur Ver­fü­gung ste­hen und die aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­tel nur für ei­ne kur­ze Dau­er be­nützt wer­den sol­len; oder
b.
die aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­tel zu Test­zwe­cken ein­ge­führt wer­den.

5 Aus­län­di­sche Ei­sen­bahn­fahr­zeu­ge dür­fen für den Trans­port von Per­so­nen und Wa­ren im Zoll­ge­biet zoll­frei vor­über­ge­hend ver­wen­det wer­den, wenn:

a.
der Trans­port grenz­über­schrei­tend ist; und
b.
sie wie­der aus­ge­führt wer­den, so­bald die Be­för­de­rung be­en­det ist, für die sie ein­ge­führt wor­den sind.

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 35 Eigener Gebrauch von ausländischen Beförderungsmitteln  

(Art. 9 Abs. 2 ZG)

1 Das BA­ZG be­wil­ligt Per­so­nen mit Wohn­sitz aus­ser­halb des Zoll­ge­biets, die zur Ar­beits­auf­nah­me, Aus- oder Wei­ter­bil­dung oder aus ähn­li­chen Grün­den ein­rei­sen, die vor­über­ge­hen­de Ver­wen­dung ei­nes aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­tels für den ei­ge­nen Ge­brauch.

2 Es kann Per­so­nen mit Wohn­sitz im Zoll­ge­biet die vor­über­ge­hen­de Ver­wen­dung ei­nes aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­tels für den ei­ge­nen Ge­brauch be­wil­li­gen, wenn:

a.
die­se bei ei­ner Per­son mit Sitz oder Wohn­sitz aus­ser­halb des Zoll­ge­biets an­ge­stellt sind und das ih­nen zur Ver­fü­gung ge­stell­te aus­län­di­sche Be­för­de­rungs­mit­tel aus­sch­liess­lich für grenz­über­schrei­ten­de Be­för­de­run­gen im dienst­li­chen Auf­trag und für sol­che zwi­schen Wohn­ort und aus­län­di­schem Ar­beit­s­ort be­nüt­zen;
b.
die­se in­ner­halb ei­nes Jah­res höchs­tens 12 grenz­über­schrei­ten­de Be­för­de­run­gen durch­füh­ren und die Wie­der­aus­fuhr je­weils nach drei Ta­gen er­folgt;
c.
die­se ih­ren Wohn­sitz an einen Ort aus­ser­halb des Zoll­ge­biets ver­le­gen und die vor­über­ge­hen­de Ver­wen­dung höchs­tens drei Mo­na­te dau­ert; oder
d.
kei­ne ent­spre­chen­den in­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­tel zur Ver­fü­gung ste­hen und die aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­tel nur für ei­ne kur­ze Dau­er be­nützt wer­den sol­len.
Art. 36 Miete von ausländischen Beförderungsmitteln zum eigenen Gebrauch  

(Art. 9 Abs. 2 ZG)

1 Das BA­ZG be­wil­ligt Per­so­nen mit Wohn­sitz im Zoll­ge­biet die vor­über­ge­hen­de Ver­wen­dung von aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­teln zum ei­ge­nen Ge­brauch, die im Rah­men ei­nes schrift­li­chen Ver­trags ge­le­gent­lich bei ei­nem im Zol­laus­land an­säs­si­gen Ver­mie­tungs­un­ter­neh­men ge­mie­tet wer­den.

2 Die­se Be­för­de­rungs­mit­tel müs­sen in­ner­halb von acht Ta­gen nach dem Wirk­sam­wer­den des Ver­trags wie­der aus­ge­führt oder an das im Zoll­ge­biet an­säs­si­ge Ver­mie­tungs­un­ter­neh­men zu­rück­ge­ge­ben wer­den.

3 Wird das Be­för­de­rungs­mit­tel erst spä­ter als fünf Ta­ge nach dem Wirk­sam­wer­den des Ver­trags in das Zoll­ge­biet ein­ge­führt, so wird in je­dem Fall ei­ne Frist von drei Ta­gen für die Wie­der­aus­fuhr oder Rück­ga­be ge­währt.

4 Das BA­ZG kann im Zoll­ge­biet an­säs­si­gen Ver­mie­tungs­un­ter­neh­men die Ver­mie­tung von aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­teln be­wil­li­gen, wenn:

a.
die­se in­ner­halb von drei Ta­gen aus­ge­führt wer­den; oder
b.
die­se für mehr als acht Ta­ge an Per­so­nen mit Wohn­sitz aus­ser­halb des Zoll­ge­biets für den Ge­brauch im grenz­über­schrei­ten­den Ver­kehr ver­mie­tet wer­den.
Art. 37 Behälter  

(Art. 9 Abs. 3 ZG)

Be­häl­ter nach dem Zol­l­ab­kom­men vom 2. De­zem­ber 197224 über Be­häl­ter von 1972 dür­fen nach ei­ner grenz­über­schrei­ten­den Ver­wen­dung für einen ein­zi­gen Trans­port in­ner­halb des Zoll­ge­biets ver­wen­det wer­den (Art. 9 Abs. 1 und An­la­ge 3 des Zol­l­ab­kom­mens).

3. Abschnitt: Ausländische Rückwaren

Art. 38 Nachträgliche Gesuche um Rückerstattung der Zollabgaben  

(Art. 11 ZG)

1 Wenn bei der Aus­fuhr der An­trag auf Rück­er­stat­tung der Zol­l­ab­ga­ben in der Zollan­mel­dung (Art. 79) un­ter­blie­ben ist, kann in­ner­halb von 60 Ta­gen nach der Wie­der­aus­fuhr der Wa­re ein nach­träg­li­ches Ge­such ein­ge­reicht wer­den.

2 Die Iden­ti­tät der Wa­re ist nach­zu­wei­sen.

Art. 39 Vernichtung im Zollgebiet  

(Art. 11 Abs. 4 ZG)

Die Rück­er­stat­tung wird der zoll­pflich­ti­gen Per­son auf Ge­such hin ge­währt, wenn die aus­län­di­sche Lie­fe­ran­tin oder der aus­län­di­sche Lie­fe­rant ihr die zu ver­nich­ten­den Wa­ren ver­gü­tet.

4. Abschnitt: Aktiver Veredelungsverkehr

Art. 40 Begriffe  

(Art. 12 und 59 ZG)

Für den ak­ti­ven Ver­ede­lungs­ver­kehr gel­ten als:

a.
Ver­ede­lungs­er­zeug­nis: Er­zeug­nis, das aus der Ver­ede­lung ei­ner Wa­re durch Be­ar­bei­tung, Ver­ar­bei­tung oder Aus­bes­se­rung ent­stan­den ist;
b.
Be­ar­bei­tung: Be­hand­lung, bei der die Wa­re ge­gen­ständ­lich in­di­vi­du­ell er­hal­ten bleibt, na­ment­lich auch das Ab­fül­len, das Ab­pa­cken, die Mon­ta­ge und das Zu­sam­men- oder Ein­bau­en;
c.
Ver­ar­bei­tung: Be­hand­lung, die zu ei­ner Ver­än­de­rung der We­sens­merk­ma­le der Wa­re führt;
d.
Aus­bes­se­rung: Be­hand­lung, die ge­brauch­te, ab­ge­nütz­te, be­schä­dig­te oder ver­schmutz­te Wa­ren wie­der un­be­schränkt ge­brauchs­fä­hig macht;
e.
über­wa­chen­de Stel­le: Ober­zoll­di­rek­ti­on oder durch sie er­mäch­tig­te Zoll­stel­le, die ein Ver­fah­ren des Ver­ede­lungs­ver­kehrs über­wacht.
Art. 41 Äquivalenzverkehr  

(Art. 12 Abs. 2 ZG)

1 Im Äqui­va­lenz­ver­kehr kön­nen die zur Ver­ede­lung ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Wa­ren durch in­län­di­sche Wa­ren er­setzt wer­den. Die in­län­di­schen Wa­ren müs­sen in glei­cher Men­ge und von glei­cher Be­schaf­fen­heit und Qua­li­tät wie die ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Wa­ren sein.

2 Der Äqui­va­lenz­ver­kehr wird an­ge­wandt, wenn:

a.
die glei­che Be­schaf­fen­heit und Qua­li­tät der Wa­re nach­ge­wie­sen wird;
b.
kei­ne Ein­fuhr­re­ge­lun­gen des Bun­des um­gan­gen wer­den kön­nen; und
c.
ihm kein an­de­res über­wie­gen­des öf­fent­li­ches In­ter­es­se ent­ge­gen­steht.

3 Die in­län­di­schen Wa­ren kön­nen von dem Tag an als Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­se aus­ge­führt wer­den, an dem das BA­ZG die ak­ti­ve Ver­ede­lung be­wil­ligt hat.

Art. 42 Nämlichkeitsverkehr  

(Art. 12 Abs. 1 ZG)

1 Im Näm­lich­keits­ver­kehr müs­sen die zur Ver­ede­lung ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Wa­ren als Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­se wie­der aus­ge­führt wer­den.

2 Der Näm­lich­keits­ver­kehr wird auf Ge­such der zoll­pflich­ti­gen Per­son an­ge­wandt.

3 Das BA­ZG schreibt den Näm­lich­keits­ver­kehr vor, wenn die Vor­aus­set­zun­gen für den Äqui­va­lenz­ver­kehr nicht er­füllt sind.

4 Im Näm­lich­keits­ver­kehr legt das BA­ZG in der Be­wil­li­gung für die ak­ti­ve Ver­ede­lung Auf­la­gen zur Kon­trol­le fest. Es kann na­ment­lich die ge­trenn­te La­ge­rung und Ver­ar­bei­tung der ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Wa­ren vor­schrei­ben.

Art. 43 Landwirtschaftliche Erzeugnisse und Grundstoffe  

(Art. 12 Abs. 3 ZG)

1 Als land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se und Grund­stof­fe nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 3 ZG gel­ten im Zoll­ge­biet pro­du­zier­te ver­wert­ba­re Er­zeug­nis­se aus Pflan­zen­bau und Nutz­tier­hal­tung im Sin­ne von Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 Buch­sta­be a des Land­wirt­schafts­ge­set­zes vom 29. April 199825.

2 Das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment (EFD) be­zeich­net im Ein­ver­neh­men mit dem Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für Wirt­schaft, Bil­dung und For­schung26 land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se und Grund­stof­fe, für wel­che die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 3 ZG zur Ge­wäh­rung des ak­ti­ven Ver­ede­lungs­ver­kehrs ge­ne­rell er­füllt sind. Auf die­se Wa­ren ist der Äqui­va­lenz­ver­kehr an­wend­bar.

25 SR 910.1

26 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 20044937) auf den 1. Jan. 2013 an­ge­passt.

Art. 44 Vernichtung im Zollgebiet oder Änderung des Verwendungszwecks  

(Art. 12 Abs. 4 ZG)

1 Für Wa­ren, die im Zoll­ge­biet ver­nich­tet wer­den sol­len, ge­währt das BA­ZG:

a.
Zoll­rück­er­stat­tung, wenn die Wa­ren nach dem Rück­er­stat­tungs­ver­fah­ren ver­an­lagt wor­den sind;
b.
Zoll­be­frei­ung, wenn die Wa­ren nach dem Nicht­er­he­bungs­ver­fah­ren ver­an­lagt wor­den sind.

2 Das BA­ZG kann vor­schrei­ben, dass die Ver­nich­tung durch ei­ne Zoll­stel­le über­wacht wird.

3 Bei Wa­ren, die nicht un­be­dingt ver­nich­tet wer­den müs­sen, kann die zoll­pflich­ti­ge Per­son be­an­tra­gen, dass die Wa­ren im Zoll­ge­biet zur Tier­füt­te­rung, zur Dün­gung oder zu ähn­li­chen Zwe­cken ver­wen­det wer­den. In die­sen Fäl­len ge­währt das BA­ZG Zol­ler­mäs­si­gung. Im Ge­such muss die Ver­wen­dung der Wa­re nach­ge­wie­sen wer­den.

4 Das Ge­such um Zoll­rück­er­stat­tung, Zoll­be­frei­ung oder Zol­ler­mäs­si­gung muss in­ner­halb der fest­ge­setz­ten Frist für die Wie­der­aus­fuhr der Wa­ren und vor der Ver­nich­tung oder der Ver­wen­dung der Wa­ren im Zoll­ge­biet, die zur Ver­nich­tung vor­ge­se­hen wa­ren, bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on oder ei­ner von die­ser be­zeich­ne­ten Zoll­stel­le ein­ge­reicht wer­den.

5. Abschnitt: Passiver Veredelungsverkehr

Art. 45 Begriffe  

(Art. 13 und 60 ZG)

Die Be­grif­fe nach Ar­ti­kel 40 gel­ten auch für den pas­si­ven Ver­ede­lungs­ver­kehr.

Art. 46 Äquivalenzverkehr  

(Art. 13 Abs. 2 ZG)

1 Im Äqui­va­lenz­ver­kehr kön­nen die zur Ver­ede­lung aus dem Zoll­ge­biet ver­brach­ten Wa­ren durch aus­län­di­sche Wa­ren er­setzt wer­den. Die aus­län­di­schen Wa­ren müs­sen in glei­cher Men­ge und von glei­cher Be­schaf­fen­heit und Qua­li­tät wie die aus dem Zoll­ge­biet ver­brach­ten Wa­ren sein.

2 Der Äqui­va­lenz­ver­kehr wird an­ge­wandt, wenn:

a.
die glei­che Be­schaf­fen­heit und Qua­li­tät der Wa­re nach­ge­wie­sen wird;
b.
kei­ne über­wie­gen­den öf­fent­li­chen In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen.

3 Die aus­län­di­schen Wa­ren kön­nen von dem Tag an als Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­se ins Zoll­ge­biet ver­bracht wer­den, an dem das BA­ZG die pas­si­ve Ver­ede­lung be­wil­ligt hat.

Art. 47 Nämlichkeitsverkehr  

(Art. 13 Abs. 1 ZG)

1 Im Näm­lich­keits­ver­kehr müs­sen die zur Ver­ede­lung aus dem Zoll­ge­biet ver­brach­ten Wa­ren als Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­se wie­der ins Zoll­ge­biet ver­bracht wer­den.

2 Der Näm­lich­keits­ver­kehr wird auf Ge­such der zoll­pflich­ti­gen Per­son an­ge­wandt.

3 Das BA­ZG schreibt den Näm­lich­keits­ver­kehr vor, wenn die Vor­aus­set­zun­gen für den Äqui­va­lenz­ver­kehr nicht er­füllt sind.

4 Im Näm­lich­keits­ver­kehr kann das BA­ZG die Er­tei­lung ei­ner Be­wil­li­gung für die pas­si­ve Ver­ede­lung da­von ab­hän­gig ma­chen, dass die aus­län­di­sche Auf­trag­neh­me­rin oder der aus­län­di­sche Auf­trag­neh­mer über ei­ne Be­wil­li­gung der aus­län­di­schen Zoll­be­hör­de für ei­ne ak­ti­ve Ver­ede­lung im Näm­lich­keits­ver­kehr ver­fügt.

Art. 48 Zollbefreiung für Veredelungserzeugnisse  

(Art. 13 Abs. 1 und 2 ZG)

Das BA­ZG ge­währt für die ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­se Zoll­be­frei­ung.

Art. 49 Veranlagung des Veredelungsmehrwerts  

(Art. 13 Abs. 3 ZG)

1 Für das durch die Ver­ede­lung ent­stan­de­ne Mehr­ge­wicht er­hebt das BA­ZG die Zol­l­ab­ga­ben. Die Ab­ga­ben be­mes­sen sich nach der zoll­ta­ri­fa­ri­schen Ein­rei­hung des ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­ses.

2 Kann der Ver­ede­lungs­mehr­wert nicht durch das Mehr­ge­wicht er­fasst wer­den oder sind die Zol­l­ab­ga­ben für das Mehr­ge­wicht nach Ab­satz 1 un­ver­hält­nis­mäs­sig, so kann das BA­ZG Zol­ler­mäs­si­gung oder Zoll­be­frei­ung ge­wäh­ren.

3 Das BA­ZG be­rech­net den er­mäs­sig­ten Zol­lan­satz nach der­je­ni­gen der fol­gen­den Me­tho­den, die den Ver­ede­lungs­mehr­wert am bes­ten zu er­fas­sen ver­mag:

a.
Dif­fe­renz zwi­schen der Zoll­be­las­tung auf dem ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Ver­ede­lungs­er­zeug­nis und der fik­ti­ven Zoll­be­las­tung auf der zur Her­stel­lung des Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­ses be­nö­tig­ten Men­ge an aus­ge­führ­ten Wa­ren;
b.
Dif­fe­renz zwi­schen den in­län­di­schen und den aus­län­di­schen Ver­ede­lungs­kos­ten; oder
c.
Pro­zent­satz vom Nor­mal­zol­lan­satz des ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­ses, wel­cher der im Aus­land er­ziel­ten Wert­stei­ge­rung ent­spricht.

4 Der er­mäs­sig­te Zol­lan­satz wird in den Auf­la­gen zur Be­wil­li­gung für die pas­si­ve Ver­ede­lung fest­ge­hal­ten.

6. Abschnitt: Zollerleichterungen für Waren je nach Verwendungszweck

Art. 50 Wirtschaftliche Notwendigkeit  

(Art. 14 Abs. 2 ZG)

Ei­ne wirt­schaft­li­che Not­wen­dig­keit im Sin­ne von Ar­ti­kel 14 Ab­satz 2 ZG ist ge­ge­ben, wenn:

a.
sich die wirt­schaft­li­che Aus­wir­kung der Zol­ler­leich­te­rung als be­deu­tend ge­nug er­weist; und
b.
die wert­mäs­si­ge Zoll­be­las­tung des ins In­land ver­brach­ten Roh­pro­dukts ge­mes­sen am Fer­tig­fa­bri­kat un­ver­hält­nis­mäs­sig hoch ist.
Art. 51 Verwendungsverpflichtung  

(Art. 14 Abs. 1 ZG)

1 Wer für ei­ne be­stimm­te Ver­wen­dung von Wa­ren einen re­du­zier­ten Zol­lan­satz in An­spruch neh­men will, muss vor der ers­ten Zollan­mel­dung bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on ei­ne ent­spre­chen­de schrift­li­che Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung hin­ter­le­gen.

2 Spä­tes­tens 20 Ta­ge nach Er­halt der voll­stän­di­gen Un­ter­la­gen ent­schei­det die Ober­zoll­di­rek­ti­on, ob sie die Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung ge­neh­migt, und teilt ge­ge­be­nen­falls ei­ne Ver­pflich­tungs­num­mer zu.27

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

Art. 52 Zollanmeldung  

(Art. 14 Abs. 1 ZG)

1 Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son muss in der Zollan­mel­dung:

a.
die An­wen­dung ei­nes re­du­zier­ten Zol­lan­sat­zes be­an­tra­gen; und
b.
die Ver­pflich­tungs­num­mer der­je­ni­gen Per­son an­ge­ben, der die Wa­re nach der Über­füh­rung in den zoll­recht­lich frei­en Ver­kehr di­rekt zu­ge­führt wird.

2 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann die An­ga­be der Ver­pflich­tungs­num­mer ei­ner an­de­ren Per­son be­wil­li­gen, wenn be­son­de­re lo­gis­ti­sche oder ge­schäft­li­che Ver­hält­nis­se es er­for­dern.

Art. 53 Verwendung der zu einem reduzierten Zollansatz veranlagten Waren  

(Art. 14 Abs. 1 ZG)

1 Wa­ren, die für ei­ne be­stimm­te Ver­wen­dung zu ei­nem re­du­zier­ten Zol­lan­satz ver­an­lagt wer­den, müs­sen:

a.
von der Per­son, wel­che die ent­spre­chen­de Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung hin­ter­legt hat, zum dar­in ge­nann­ten Zweck ver­wen­det wer­den; oder
b.
von ei­nem Drit­ten im Auf­trag der Per­son, wel­che die ent­spre­chen­de Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung hin­ter­legt hat, zum dar­in ge­nann­ten Zweck ver­wen­det wer­den.

2 Sie kön­nen un­ver­än­dert ei­nem Drit­ten zur Ver­wen­dung ge­mä­ss der ent­spre­chen­den Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Die Per­son, die die Wa­ren wei­ter­gibt, muss den Drit­ten über de­ren Ver­wen­dung in Kennt­nis set­zen.

Art. 54 Kontroll- und Sicherungsmassnahmen  

(Art. 14 ZG)

Das EFD re­gelt die Kon­troll- und Si­che­rungs­mass­nah­men zur Ein­hal­tung des Ver­wen­dungs­zweckes so­wie die Zollan­mel­dung und die Nach­ent­rich­tung oder Rück­er­stat­tung von Zol­l­ab­ga­ben bei der Än­de­rung des Ver­wen­dungs­zweckes nach Ar­ti­kel 14 Ab­sät­ze 4 und 5 ZG.

7. Abschnitt: Landwirtschaftliche Erzeugnisse

Art. 55 Pflicht zur neuen Zollanmeldung  

(Art. 15 Abs. 2 ZG)

Wer über nach Ar­ti­kel 7 der Ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 199828 über die Ein- und Aus­fuhr von Ge­mü­se, Obst und Gar­ten­bau­er­zeug­nis­sen (VE­AGOG) auf Han­dels­stu­fe noch vor­han­de­ne land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se ver­fügt, muss für die­se Er­zeug­nis­se ei­ne neue Zollan­mel­dung ein­rei­chen.

Art. 56 Befreiung von der Bezahlung der Zollabgabendifferenz  

(Art. 15 Abs. 2 ZG)

1 Von der Be­zah­lung der Zol­l­ab­ga­ben­dif­fe­renz nach Ar­ti­kel 15 ZG ist die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son be­freit, so­weit ihr die vor­han­de­nen land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­se nach Ar­ti­kel 7a VE­AGOG29 an die ihr zu­ge­teil­ten Zoll­kon­tin­gent­san­tei­le an­ge­rech­net wer­den.

2 Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son muss ei­ne all­fäl­li­ge Be­frei­ung von der Be­zah­lung der Zol­l­ab­ga­ben­dif­fe­renz in der Zollan­mel­dung be­an­tra­gen. Sie muss gleich­zei­tig mit der Zollan­mel­dung die schrift­li­che Be­stä­ti­gung ein­rei­chen, dass ihr Zoll­kon­tin­gent­san­teil ent­spre­chend re­du­ziert wur­de. Die­se Be­stä­ti­gung wird über die ge­si­cher­te In­ter­ne­t­an­wen­dung aus­ge­stellt.

Art. 57 Zusätzliche Angaben bei der Zollanmeldung  

(Art. 15 Abs. 2 ZG)

1 Mit der Zollan­mel­dung muss zu­sätz­lich ei­ne Über­sicht über die ein­zel­nen La­ger­or­te der zu Be­ginn der Be­wirt­schaf­tungs­pe­ri­ode nach Ar­ti­kel 7 VE­AGOG30 auf Han­dels­stu­fe noch vor­han­de­nen land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­se mit ge­nau­er Orts­an­ga­be, Wa­ren­be­zeich­nung, Zoll­ta­rif­num­mer und Ei­gen­mas­se ein­ge­reicht wer­den.

231

30 SR 916.121.10

31 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II der V vom 14. Nov. 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6265).

Art. 58 Liste der an Dritte gelieferten Waren  

(Art. 15 Abs. 2 ZG)

1 Die In­ha­be­rin oder der In­ha­ber ei­ner GEB muss dem BA­ZG auf Ver­lan­gen al­le an Drit­te ge­lie­fer­ten land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­se auf­lis­ten, die sie oder er in­ner­halb der frei­en Pe­ri­ode vor dem ent­spre­chen­den Zeit­punkt nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 VE­AGOG32 ein­ge­führt hat.

2 Die Lis­te muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
Wa­ren­be­zeich­nung;
b.
Zoll­ta­rif­num­mer;
c.
Ei­gen­mas­se;
d.
Na­me und Adres­se der Ab­neh­me­rin oder des Ab­neh­mers.
Art. 59 Frist für die Zollanmeldung 33  

(Art. 15 Abs. 2 ZG)

Für noch vor­han­de­ne land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se nach Ar­ti­kel 7 VE­AGOG34 muss die Zollan­mel­dung über den ge­si­cher­ten In­ter­net­zu­gang bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on bis spä­tes­tens 24 Uhr am zwei­ten Tag nach dem ent­spre­chen­den Zeit­punkt nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 VE­AGOG ein­ge­hen. Fällt die­ser Tag auf einen Sonn- oder einen vom Bun­des­recht an­er­kann­ten Fei­er­tag, muss die Zollan­mel­dung bis 08 Uhr des fol­gen­den Werk­tags bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on ein­ge­hen.

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6265).

34 SR 916.121.10

Art. 60 Annahme der Zollanmeldung  

(Art. 15 Abs. 2 und 33 Abs. 2 ZG)

Zollan­mel­dun­gen, die frist­ge­recht und voll­stän­dig bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on ein­tref­fen, gel­ten als an­ge­nom­men im Sin­ne von Ar­ti­kel 33 ZG.

Art. 61 Hinweis auf die Pflicht zur neuen Zollanmeldung 35  

(Art. 15 Abs. 2 ZG)

Wer land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se, die in der frei­en Pe­ri­ode ein­ge­führt wor­den sind, ei­nem Drit­ten wei­ter­gibt, muss die­sen schrift­lich auf die Pflicht zur neu­en Zollan­mel­dung nach Ar­ti­kel 55 hin­wei­sen.

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 14. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6265).

Art. 62 Kontrollen durch das Bundesamt für Landwirtschaft  

(Art. 15 Abs. 2 ZG)

1 Das BA­ZG kann für Kon­trol­len am Do­mi­zil von an­mel­de­pflich­ti­gen Per­so­nen nach Ar­ti­kel 55 das Bun­des­amt für Land­wirt­schaft bei­zie­hen.

2 Das Bun­des­amt für Land­wirt­schaft kann da­bei die phy­si­sche Kon­trol­le der Art, der Men­ge und der Be­schaf­fen­heit von land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­sen vor­neh­men, al­le er­for­der­li­chen Aus­künf­te ver­lan­gen so­wie Da­ten und Do­ku­men­te, Sys­te­me und In­for­ma­tio­nen über­prü­fen, die für den Voll­zug von Ar­ti­kel 15 ZG von Be­deu­tung sein kön­nen.

3 Es über­mit­telt die Er­geb­nis­se der Kon­trol­le dem BA­ZG zum Voll­zug.

8. Abschnitt: Reiseverkehr

Art. 63 Persönliche Gebrauchsgegenstände  

(Art. 16 Abs. 1 ZG)

1 Zoll­frei sind per­sön­li­che Ge­brauchs­ge­gen­stän­de nach An­hang 1, die in an­ge­mes­se­nem Um­fang von fol­gen­den Per­so­nen ein­ge­führt wer­den:

a.
Per­so­nen mit Wohn­sitz im Zoll­ge­biet, so­fern sie die Ge­gen­stän­de bei der Aus­rei­se mit­ge­führt ha­ben oder sie im Aus­land we­gen un­vor­her­seh­ba­rer Um­stän­de er­wer­ben und in Ge­brauch neh­men muss­ten; oder
b.
Per­so­nen mit Wohn­sitz aus­ser­halb des Zoll­ge­biets, so­fern sie die Ge­gen­stän­de nach dem Auf­ent­halt im Zoll­ge­biet wie­der aus­zu­füh­ren ge­den­ken.

2 Zoll­frei sind auch per­sön­li­che Ge­brauchs­ge­gen­stän­de, die sich Per­so­nen nach Ab­satz 1 vor­aus­sen­den oder nach­sen­den las­sen.

3 Das BA­ZG kann für neue oder für ho­hen Ein­fuhr­ab­ga­ben un­ter­lie­gen­de Ge­gen­stän­de das Tran­sit­ver­fah­ren oder das Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung ver­lan­gen.

Art. 64 Reiseproviant  

(Art. 16 Abs. 1 ZG)

Ge­nuss­fer­ti­ge Nah­rungs­mit­tel und al­ko­hol­freie Ge­trän­ke sind in der Men­ge, die dem Ta­ges­be­darf ei­ner Per­son ent­spricht, zoll­frei.

Art. 65 Freimengen 36  

(Art. 16 Abs. 1 ZG)

1 Zu­sätz­lich zu den zoll­frei­en Wa­ren nach den Ar­ti­keln 63 und 64 sind Wa­ren des Rei­se­ver­kehrs zoll­frei.

2 Die fol­gen­den Wa­ren sind nur bis zu den nach­ste­hend de­fi­nier­ten Höchst­men­gen zoll­frei:

a.
Fleisch und Fleisch­zu­be­rei­tun­gen, mit Aus­nah­me von Wild:


1 kg

b.
But­ter und Rahm:

1 l/kg

c.
Öle, Fet­te, Mar­ga­ri­ne zu Spei­se­zwe­cken:

5 l/kg

d.
al­ko­ho­li­sche Ge­trän­ke:

1.
mit ei­nem Al­ko­hol­ge­halt bis 18 % Vol.

5 l, und

2.
mit ei­nem Al­ko­hol­ge­halt von über 18 % Vol.

1 l

e.
Ta­bak­fa­bri­ka­te:

1.
Zi­ga­ret­ten/Zi­gar­ren

250 Stück, oder

2.
an­de­re Ta­bak­fa­bri­ka­te

250 Gramm, oder

3.
ei­ne an­teil­mäs­si­ge Aus­wahl die­ser Er­zeug­nis­se

f.
Treib­stof­fe, die nach Ar­ti­kel 34 Ab­satz 2 der Mi­ne­ral­öl­steu­er­ver­ord­nung vom 20. No­vem­ber 199637 im
Re­ser­ve­ka­nis­ter ei­nes Fahr­zeugs ein­ge­führt wer­den



25 l

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. April 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 979).

37 SR 641.611

Art. 66 Gewährung der Freimengen 38  

(Art. 16 Abs. 1 ZG)

1 Die Frei­men­gen nach Ar­ti­kel 65 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a–e wer­den nur für Wa­ren des Rei­se­ver­kehrs ge­währt, die die rei­sen­de Per­son zu ih­rem pri­va­ten Ge­brauch oder zum Ver­schen­ken ein­führt.

2 Die Frei­men­gen nach den Ar­ti­keln 64 und 65 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a–e wer­den der glei­chen Per­son nur ein­mal täg­lich ge­währt.

3 Die Frei­men­gen nach Ar­ti­kel 65 Ab­satz 2 Buch­sta­ben d und e wer­den nur Per­so­nen ge­währt, die min­des­tens 17 Jah­re alt sind.

4 Die Frei­men­ge nach Ar­ti­kel 65 Ab­satz 2 Buch­sta­be f wird pro Fahr­zeug ge­währt.

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. April 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 979).

Art. 6739  

39 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. April 2014, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 979).

Art. 68 Pauschalansätze  

(Art. 16 Abs. 1 ZG)

1 Sind bei Wa­ren nach den Ar­ti­keln 63–65 die Vor­aus­set­zun­gen für die Zoll­be­frei­ung nicht er­füllt, so sind sie nach Pau­scha­l­an­sät­zen zoll­pflich­tig.40

2 Die Pau­scha­l­an­sät­ze um­fas­sen al­le auf der glei­chen Grund­la­ge wie die Zol­l­ab­ga­ben be­mes­se­nen Ab­ga­ben.

3 Das EFD legt die Pau­scha­l­an­sät­ze fest.

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. April 2014, in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 979).

9. Abschnitt: Zollfreiläden und Bordbuffetdienste

Art. 69 Zollfreiläden im Flugverkehr  

(Art. 17 Abs. 1 und 1bis ZG)41

1 In Zoll­frei­lä­den dür­fen fol­gen­de Wa­ren zoll­frei an ins Zol­laus­land ab­flie­gen­de oder aus dem Zol­laus­land an­kom­men­de Rei­sen­de ver­kauft wer­den:42

a.
Spi­ri­tuo­sen;
b.
Schaum­wein;
c.
Kör­per­pfle­ge- und Schön­heits­mit­tel;
d.
Ta­bak­fa­bri­ka­te.

2 Die La­ger­hal­tung rich­tet sich nach den Be­stim­mun­gen über die of­fe­nen Zoll­la­ger.

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. April 2011, in Kraft seit 1. Ju­ni 2011 (AS 2011 1747).

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. April 2011, in Kraft seit 1. Ju­ni 2011 (AS 2011 1747).

Art. 70 Vorräte für Bordbuffetdienste  

(Art. 17 Abs. 2 ZG)

1 Als Vor­rä­te für Bord­buf­fet­diens­te gel­ten:

a.
Ess­wa­ren und Ge­trän­ke für die Ver­pfle­gung der Pas­sa­gie­re (Bord­vor­rä­te);
b.
Wa­ren, die für den Ver­kauf an Bord be­stimmt sind (Bord­ver­kaufs­wa­ren).

2 Die La­ger­hal­tung rich­tet sich nach den Be­stim­mun­gen über die of­fe­nen Zoll­la­ger.

3 Die Zu­be­rei­tung von Spei­sen und Ge­trän­ken ist er­laubt.

3. Kapitel: Zollerhebungsgrundlagen

Art. 71 Zolltarifarische Einreihung  

(Art. 20 Abs. 1 ZG)

1 Grund­la­ge für die zoll­ta­ri­fa­ri­sche Ein­rei­hung ist An­hang 1 des Zoll­ta­rif­ge­set­zes vom 9. Ok­to­ber 198643 (ZTG).

2 Zur Aus­le­gung von An­hang 1 ZTG wer­den die vom BA­ZG ver­öf­fent­lich­ten Er­läu­te­run­gen zum Zoll­ta­rif und Ent­schei­de über Wa­ren­ta­ri­fie­run­gen her­an­ge­zo­gen.

Art. 72 Präferenzieller Ursprung  

(Art. 20 Abs. 1 ZG)

Grund­la­ge für die Be­stim­mung des prä­fe­ren­zi­el­len Ur­sprungs sind:

a.44
die in An­hang 1 der Frei­han­dels­ver­ord­nung 1 vom 18. Ju­ni 200845 und in An­hang 1 der Frei­han­dels­ver­ord­nung 2 vom 27. Ju­ni 199546 auf­ge­führ­ten in­ter­na­tio­na­len Ab­kom­men;
b.47
die Ur­sprungs­re­geln­ver­ord­nung vom 30. März 201148.

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. April 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 1661).

45 SR 632.421.0

46 SR 632.319

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

48 SR 946.39

Art. 73 Erfordernisse für Zolltarif- und Ursprungsauskünfte  

(Art. 20 Abs. 1 ZG)

1 Die An­fra­ge zur Er­tei­lung ei­ner ver­bind­li­chen Zoll­ta­rif- oder Ur­sprungs­aus­kunft muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
Na­me und Adres­se der an­fra­gen­den Per­son;
b.
Zu­sam­men­set­zung, Her­stel­lungs­ver­fah­ren, Kon­struk­ti­on und Funk­ti­on der Wa­re, so­fern dies für die zoll­ta­ri­fa­ri­sche Ein­rei­hung not­wen­dig ist; und
c.
in Be­tracht zu zie­hen­de zoll­ta­ri­fa­ri­sche Ein­rei­hung der Wa­re.

2 Für ei­ne Ur­sprungs­aus­kunft muss die An­fra­ge zu­sätz­lich fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
Be­stim­mungs­land oder -ge­biet;
b.
Ab-Werk-Preis der aus­zu­füh­ren­den Wa­re;
c.
Be­schrei­bung der er­folg­ten Be- oder Ver­ar­bei­tung, ein­ge­setz­te Vor­ma­te­ria­li­en, de­ren Ur­sprung, zoll­ta­ri­fa­ri­sche Ein­rei­hung und Wert so­wie wei­te­re für die Be­stim­mung des Ur­sprungs nö­ti­ge In­for­ma­tio­nen.

3 Er­for­der­li­che Mus­ter, Pro­ben, Fo­tos, Plä­ne, Ka­ta­lo­ge und Fachli­te­ra­tur sind bei­zu­le­gen.

4 Das BA­ZG for­dert die an­fra­gen­de Per­son bei un­ge­nü­gend do­ku­men­tier­ten An­fra­gen auf, die­se in­ner­halb ei­ner an­ge­mes­se­nen Frist nach­zu­bes­sern. Ist die An­fra­ge trotz Auf­for­de­rung un­voll­stän­dig, so kann das BA­ZG auf die Zoll­ta­rif- oder Ur­sprungs­aus­kunft ver­zich­ten.

4bis Das BA­ZG er­teilt die Zoll­ta­rif- oder Ur­sprungs­aus­kunft spä­tes­tens 40 Ta­ge nach Er­halt der voll­stän­di­gen Un­ter­la­gen.49

5 Es kann ein­ge­reich­te Do­ku­men­ta­tio­nen oh­ne Ent­schä­di­gungs­pflicht zu­rück­be­hal­ten.

49 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

Art. 74 Widerruf der Verbindlichkeit  

(Art. 20 Abs. 5 ZG)

1 Ei­ne schrift­li­che Aus­kunft über die zoll­ta­ri­fa­ri­sche Ein­rei­hung, die vom BA­ZG vor Ab­lauf der Gül­tig­keit wi­der­ru­fen wird, kann von der be­rech­tig­ten Per­son noch drei Mo­na­te nach der Ver­öf­fent­li­chung oder In­kennt­nis­set­zung ver­wen­det wer­den, wenn die Per­son nach­weist, dass sie vor dem Wi­der­ruf einen rechts­ver­bind­li­chen Ver­trag über die be­tref­fen­den Wa­ren ab­ge­schlos­sen hat.

2 Ab­satz 1 fin­det kei­ne An­wen­dung bei Rechts­än­de­run­gen.

2. Titel: Zollveranlagungsverfahren

1. Kapitel: Überwachung des Warenverkehrs

Art. 75 Zuführungspflichtige Personen  

(Art. 21 ZG)

Als zu­füh­rungs­pflich­ti­ge Per­so­nen gel­ten na­ment­lich:

a.
die Wa­ren­füh­re­rin oder der Wa­ren­füh­rer;
b.
die mit der Zu­füh­rung be­auf­trag­te Per­son;
c.
die Im­por­teu­rin oder der Im­por­teur;
d.
die Emp­fän­ge­rin oder der Emp­fän­ger;
e.
die Ver­sen­de­rin oder der Ver­sen­der;
f.
die Auf­trag­ge­be­rin oder der Auf­trag­ge­ber.
Art. 76 Ausnahmen von der Pflicht zur Benützung der Zollstrassen  

(Art. 22 Abs. 3 ZG)

Rei­sen­de, die kei­ne Wa­ren ins Zoll­ge­biet ver­brin­gen, sind von der Be­nüt­zung der Zoll­stras­sen be­freit, so­weit dies die nicht­zoll­recht­li­chen Er­las­se des Bun­des zu­las­sen.

Art. 77 Behandlung von Waren im Gewahrsam des BAZG  

(Art. 24 Abs. 3 ZG)

1 Wa­ren, die im Ge­wahr­sam des BA­ZG ste­hen, dür­fen in ih­rer Art, Men­ge und Be­schaf­fen­heit nicht ver­än­dert wer­den.

2 Mit Be­wil­li­gung der Zoll­stel­le sind zu­läs­sig:

a.
das An­brin­gen, Ent­fer­nen, Än­dern und Er­set­zen von Ver­pa­ckungs­auf­schrif­ten, so­fern da­mit kei­ne Täu­schungs­ge­fahr ge­schaf­fen wird;
b.
das Um­pa­cken, so­fern dies zur Be­he­bung von Trans­port­schä­den oder zum Schutz der Wa­re nö­tig ist.
Art. 78 Dauer des Gewahrsams des BAZG  

(Art. 24 Abs. 3 ZG)

Der Ge­wahr­sam des BA­ZG en­det mit der Frei­ga­be der ge­stell­ten Wa­ren durch die Zoll­stel­le.

Art. 79 Angaben in der Zollanmeldung  

(Art. 25 Abs. 1 und 2 ZG)

1 Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son muss in der Zollan­mel­dung zu­sätz­lich zu den sons­ti­gen vor­ge­schrie­be­nen An­ga­ben ge­ge­be­nen­falls:

a.
ei­ne Zol­ler­mäs­si­gung, Zoll­be­frei­ung, Zol­ler­leich­te­rung, Rück­er­stat­tung oder pro­vi­so­ri­sche Ver­an­la­gung be­an­tra­gen;
b.
An­ga­ben ma­chen, die zum Voll­zug nicht­zoll­recht­li­cher Er­las­se des Bun­des not­wen­dig sind; und
c.
die zoll­recht­li­che Be­stim­mung der Wa­ren fest­le­gen;
d.50
die Er­wer­be­rin oder den Er­wer­ber der aus­zu­füh­ren­den Wa­re so­wie die Ein­la­ge­re­rin oder den Ein­la­ge­rer an­ge­ben, wenn sich die Wa­re im Aus­fuhr­ver­fah­ren be­fin­det und sie vor dem Ver­brin­gen ins Zol­laus­land in ei­nem of­fe­nen Zoll­la­ger oder in ei­nem Zoll­frei­la­ger ge­la­gert wird.

2 Bei ei­nem zwei­stu­fi­gen Zollan­mel­de­ver­fah­ren muss sie dies in der ers­ten Zollan­mel­dung tun.

50 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 80 Begleitdokumente  

(Art. 25 Abs. 1 ZG)

1 Als Be­gleit­do­ku­men­te gel­ten Un­ter­la­gen, die für die Zoll­ver­an­la­gung von Be­deu­tung sind, na­ment­lich Be­wil­li­gun­gen, Fracht­do­ku­men­te, Han­dels­rech­nun­gen, Lie­fer­schei­ne, La­de­lis­ten, Ge­wichts­aus­wei­se, Ur­sprungs­nach­wei­se, Ver­an­la­gungs­in­struk­tio­nen, Ana­ly­sen­zer­ti­fi­ka­te, Zeug­nis­se und amt­li­che Be­stä­ti­gun­gen.

2 Reicht die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son in­ner­halb der vom BA­ZG fest­ge­setz­ten Frist die er­for­der­li­chen Be­gleit­do­ku­men­te nicht ein, so ver­an­lagt die Zoll­stel­le die Wa­ren, für die ei­ne Zol­ler­mäs­si­gung, Zoll­be­frei­ung oder Zol­ler­leich­te­rung be­an­tragt wird, zum höchs­ten Zol­lan­satz, der nach ih­rer Art an­wend­bar ist, de­fi­ni­tiv.

Art. 80a Verzicht auf Vorlage eines Ursprungsnachweises 51  

1 Für Ur­sprungs­er­zeug­nis­se ge­währt das BA­ZG die prä­fe­ren­zi­el­le Ver­an­la­gung nach ei­nem Frei­han­dels­ab­kom­men nach An­hang 1 der Frei­han­dels­ver­ord­nung 1 vom 18. Ju­ni 200852 oder An­hang 1 der Frei­han­dels­ver­ord­nung 2 vom 27. Ju­ni 199553 oh­ne Vor­la­ge ei­nes Ur­sprungs­nach­wei­ses, wenn:

a.
es sich um ei­ne Sen­dung von Pri­vat­per­son an Pri­vat­per­son han­delt;
b.
der Ge­samt­wert der in der Sen­dung ent­hal­te­nen Ur­sprungs­er­zeug­nis­se nicht mehr als 1000 Fran­ken be­trägt;
c.
die Sen­dung nicht kom­mer­zi­el­ler Art ist;
d.
die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son er­klärt, dass die Vor­aus­set­zun­gen für die Ge­wäh­rung der Zoll­prä­fe­ren­zen er­füllt sind und an der Rich­tig­keit die­ser Er­klä­rung kein Zwei­fel be­steht; und
e.
im ent­spre­chen­den Frei­han­dels­ab­kom­men nichts an­de­res vor­ge­se­hen ist.

2 Der Ver­zicht auf Ur­sprungs­nach­wei­se für Ur­sprungs­er­zeug­nis­se ei­nes Lan­des oder Ge­biets nach An­hang 1 der Zoll­prä­fe­ren­zen­ver­ord­nung vom 16. März 200754 rich­tet sich nach der Ur­sprungs­re­geln­ver­ord­nung vom 30. März 201155.

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

52 SR 632.421.0

53 SR 632.319

54 SR 632.911

55 SR 946.39

Art. 81 Rechte der anmeldepflichtigen Person vor Abgabe der Zollanmeldung  

(Art. 25 Abs. 4 ZG)

Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son hat das Recht:

a.
Aus­kunft über ih­re Rech­te und Pflich­ten zu ver­lan­gen;
b.
Vor­schrif­ten ein­zu­se­hen, so­weit sie nicht für den ver­wal­tungs­in­ter­nen Ge­brauch be­stimmt sind;
c.
die Wa­re zu be­sich­ti­gen, zu wie­gen oder ein Mus­ter oder ei­ne Pro­be der Wa­re zu ent­neh­men.
Art. 82 Vernichtung oder Zerstörung von Waren  

(Art. 27 Bst. d ZG)

1 Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son muss die Ver­nich­tung oder Zer­stö­rung der Wa­ren in­ner­halb der vom BA­ZG­fest­ge­setz­ten Frist vor­neh­men oder vor­neh­men las­sen.

2 Kommt die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son die­ser Ver­pflich­tung nicht nach, so kann die Zoll­stel­le die Ver­nich­tung oder Zer­stö­rung auf Kos­ten die­ser Per­son an­ord­nen.

3 Die bei der Zer­stö­rung an­fal­len­den Ab­fäl­le und Über­res­te müs­sen ei­ne zoll­recht­li­che Be­stim­mung ge­mä­ss Ar­ti­kel 27 Buch­sta­ben a–c ZG er­hal­ten.

Art. 83 Aufgabe zu Gunsten der Bundeskasse  

(Art. 27 Bst. e ZG)

1 Die Auf­ga­be von Wa­ren zu Guns­ten der Bun­des­kas­se ist nur mit Be­wil­li­gung des BA­ZG zu­läs­sig.

2 Die Wa­ren wer­den vom BA­ZG ver­wer­tet. All­fäl­li­ge Kos­ten, die durch die Auf­ga­be der Wa­re ent­ste­hen, müs­sen von der an­mel­de­pflich­ti­gen Per­son ge­tra­gen wer­den.

3 An­stel­le des Frei­hand­ver­kaufs kann das BA­ZG die Wa­ren an an­er­kann­te ge­mein­nüt­zi­ge Or­ga­ni­sa­tio­nen und Hilfs­wer­ke oder an be­dürf­ti­ge Per­so­nen ab­ge­ben.

2. Kapitel: Veranlagung

Art. 84 Summarische Prüfung bei der elektronischen Zollanmeldung  

(Art. 32 Abs. 1 und 2 ZG)

Die sum­ma­ri­sche Prü­fung um­fasst:

a.
ei­ne Prü­fung der Plau­si­bi­li­tät der von der an­mel­de­pflich­ti­gen Per­son über­mit­tel­ten Zollan­mel­dung durch das elek­tro­ni­sche Da­ten­ver­ar­bei­tungs­sys­tem des BA­ZG;
b.
die au­to­ma­ti­sche Zu­rück­wei­sung der Zollan­mel­dung, wenn das Da­ten­ver­ar­bei­tungs­sys­tem Feh­ler fest­stellt.
Art. 85 Begründung der Berichtigung oder des Rückzugs der Zollanmeldung  

(Art. 34 ZG)

Die Zoll­stel­le kann von der an­mel­de­pflich­ti­gen Per­son ver­lan­gen, dass sie ein Ge­such um Be­rich­ti­gung oder Rück­zug der an­ge­nom­me­nen Zollan­mel­dung schrift­lich be­grün­det.

Art. 86 Gegenstand der Berichtigung  

(Art. 34 ZG)

Die Be­rich­ti­gung darf sich nur auf die ur­sprüng­lich an­ge­mel­de­ten Wa­ren be­zie­hen.

Art. 87 Berichtigung der Zollanmeldung für Waren ausserhalb des Zollgewahrsams  

(Art. 34 Abs. 2 ZG)

1 Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son kann ein Ge­such um Be­rich­ti­gung der an­ge­nom­me­nen Zollan­mel­dung für Wa­ren ein­rei­chen, die den Ge­wahr­sam des BA­ZG be­reits ver­las­sen ha­ben.

2 Die Zoll­stel­le be­wil­ligt das Ge­such, so­lan­ge sie:

a.
nicht fest­ge­stellt hat, dass die An­ga­ben in der Zollan­mel­dung oder in den Be­gleit­do­ku­men­ten un­rich­tig sind; und
b.
noch kei­ne Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung aus­ge­stellt hat.
Art. 88 Wechsel des Zollverfahrens infolge Irrtums  

(Art. 34 Abs. 3 und Abs. 4 Bst. a ZG)

Ein Irr­tum kann gel­tend ge­macht wer­den, wenn:

a.
der Irr­tum zum Zeit­punkt der ur­sprüng­li­chen Zollan­mel­dung auf Grund der da­ma­li­gen Be­gleit­do­ku­men­te hät­te er­kannt wer­den kön­nen; oder
b.
die für das neue Zoll­ver­fah­ren not­wen­di­gen Be­wil­li­gun­gen be­reits er­teilt wa­ren.
Art. 89 Änderung der Veranlagung  

(Art. 34 Abs. 3 und Abs. 4 Bst. b ZG)

Die Vor­aus­set­zun­gen für ei­ne neue Ver­an­la­gung gel­ten na­ment­lich als er­füllt, wenn zum Zeit­punkt der ur­sprüng­li­chen Zollan­mel­dung:

a.
die ma­te­ri­el­len und die for­mel­len Vor­aus­set­zun­gen für die Ge­wäh­rung ei­ner Zol­ler­mäs­si­gung, ei­ner Zoll­be­frei­ung oder ei­ner Rück­er­stat­tung er­füllt wa­ren;
b.
ei­ne Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung für Wa­ren je nach Ver­wen­dungs­zweck bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on hin­ter­legt war.
Art. 90 Beschaurecht bei vorangemeldeten Waren  

(Art. 25 Abs. 3 und 36 Abs. 1 ZG)

Die Zoll­stel­le kann auch vor­an­ge­mel­de­te Wa­ren, die be­reits frei­ge­ge­ben wor­den sind, be­schau­en.

Art. 91 Mitwirkung bei der Beschau  

(Art. 36 Abs. 4 ZG)

Auf An­ord­nung der Zoll­stel­le muss die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son al­le Vor­keh­run­gen tref­fen, die zur Be­schau not­wen­dig sind. Sie muss die be­zeich­ne­ten Wa­ren na­ment­lich auf ei­ge­ne Kos­ten und Ge­fahr:

a.
ab­la­den;
b.
auf den für die Be­schau vor­ge­se­he­nen Ort ver­brin­gen;
c.
öff­nen;
d.
aus­pa­cken;
e.
ab­wie­gen;
f.
wie­der ein­pa­cken;
g.
ver­sand­be­reit ma­chen; und
h.
weg­schaf­fen.
Art. 92 Veranlagungsverfügung  

(Art. 38 ZG)

Die Zoll­stel­le er­öff­net der an­mel­de­pflich­ti­gen Per­son die Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung in Pa­pier­form oder elek­tro­nisch.

Art. 93 Provisorische Veranlagung  

(Art. 39 Abs. 1 ZG)

1 Das BA­ZG kann bei fol­gen­den Zoll­ver­fah­ren pro­vi­so­risch ver­an­la­gen:

a.
Über­füh­rung in den zoll­recht­lich frei­en Ver­kehr;
b.
Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung;
c.
Ver­fah­ren der ak­ti­ven Ver­ede­lung;
d.
Ver­fah­ren der pas­si­ven Ver­ede­lung;
e.
Aus­fuhr­ver­fah­ren.

2 Grün­de für ei­ne pro­vi­so­ri­sche Ver­an­la­gung kön­nen na­ment­lich vor­lie­gen, wenn:

a.
Be­gleit­do­ku­men­te für die Ge­wäh­rung ei­ner Zol­ler­mäs­si­gung oder ei­ner Zoll­be­frei­ung feh­len;
b.
die Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung nach Ar­ti­kel 51 noch nicht bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on hin­ter­legt wur­de;
c.
die Zoll­be­mes­sungs­grund­la­ge im Sin­ne von Ar­ti­kel 2 ZTG56 un­be­kannt oder nicht end­gül­tig be­stimmt ist;
d.
die Zoll­stel­le im Fall ei­nes An­trags um Zol­ler­mäs­si­gung oder Zoll­be­frei­ung Zwei­fel am Ur­sprung der Wa­ren hat;
e.
die Zoll­stel­le Zwei­fel über die zoll­ta­ri­fa­ri­sche Ein­rei­hung hat.

3 Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son kann kei­ne pro­vi­so­ri­sche Ver­an­la­gung be­an­tra­gen, wenn:

a.
die Ab­sicht be­steht, ein Ge­such um Her­ab­set­zung von Zol­lan­sät­zen für be­stimm­te Ver­wen­dun­gen nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 2 ZG zu stel­len oder wenn ein sol­ches Ge­such hän­gig ist;
b.
die Wa­re nicht mehr im Ge­wahr­sam des BA­ZG steht.
Art. 94 Aufbewahrungspflichtige Daten und Dokumente  

(Art. 41 ZG)

Fol­gen­de Da­ten und Do­ku­men­te müs­sen auf­be­wahrt wer­den:

a.
Zollan­mel­dun­gen und Be­gleit­do­ku­men­te;
b.
Ver­an­la­gungs­ver­fü­gun­gen;
c.
Ur­sprungs­nach­wei­se und -zeug­nis­se;
d.
Wa­ren- und Fi­nanz­buch­hal­tung so­wie Fa­bri­ka­ti­ons­un­ter­la­gen über den Ver­ede­lungs­ver­kehr und zu Wa­ren mit Zol­ler­leich­te­run­gen;
e.
wei­te­re Un­ter­la­gen von zoll­recht­li­cher Be­deu­tung;
f.
wei­te­re Un­ter­la­gen, die für den Voll­zug nicht­zoll­recht­li­cher Er­las­se des Bun­des not­wen­dig sind.
Art. 95 Aufbewahrungspflichtige Personen  

(Art. 41 ZG)

Fol­gen­de Per­so­nen müs­sen die Da­ten und Do­ku­men­te nach Ar­ti­kel 94 auf­be­wah­ren:

a.
an­mel­de­pflich­ti­ge Per­so­nen;
b.
Zoll­schuld­ne­rin­nen oder Zoll­schuld­ner;
c.
In­ha­be­rin­nen oder In­ha­ber von Be­wil­li­gun­gen zum Ver­ede­lungs­ver­kehr;
d.
Per­so­nen, die im Zoll­ge­biet Wa­ren über­neh­men, für die Zol­ler­leich­te­run­gen ge­währt wor­den sind;
e.
Hal­te­rin­nen oder Hal­ter von Zoll­la­gern und von Zoll­frei­la­gern;
f.
Ein­la­ge­re­rin­nen oder Ein­la­ge­rer;
g.
rück­er­stat­tungs­be­rech­tig­te Per­so­nen.
Art. 96 Aufbewahrungsdauer  

(Art. 41 ZG)

Es müs­sen auf­be­wahrt wer­den:

a.
im elek­tro­ni­schen Ver­kehr an das BA­ZG über­mit­tel­te Da­ten: wäh­rend min­des­tens drei­er Mo­na­te ab der er­folg­rei­chen Über­mitt­lung;
b.
Da­ten und Do­ku­men­te im Zu­sam­men­hang mit Wa­ren des Rei­se­ver­kehrs: wäh­rend min­des­tens ei­nes Jah­res;
c.57
Be­le­ge zu Ur­sprungs­nach­wei­sen: wäh­rend min­des­tens drei Jah­ren;
d.58
Da­ten und Do­ku­men­te in den üb­ri­gen Fäl­len, na­ment­lich die Wa­ren­buch­hal­tung so­wie die Fa­bri­ka­ti­ons­un­ter­la­gen über den Ver­ede­lungs­ver­kehr und über Wa­ren mit Zol­ler­leich­te­run­gen je nach Ver­wen­dungs­zweck: wäh­rend min­des­tens fünf Jah­ren.

57 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 1 der V vom 23. Mai 2012 über das Aus­stel­len von Ur­sprungs­nach­wei­sen, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2012 3477).

58 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 der V vom 23. Mai 2012 über das Aus­stel­len von Ur­sprungs­nach­wei­sen, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2012 3477).

Art. 97 Aufbewahrungsform  

(Art. 41 ZG)

1 Die Da­ten und Do­ku­men­te kön­nen in Pa­pier­form, elek­tro­nisch oder in ver­gleich­ba­rer Wei­se auf­be­wahrt wer­den. Die elek­tro­nisch über­mit­tel­ten Da­ten müs­sen in elek­tro­ni­scher Form auf­be­wahrt wer­den.

2 Die Über­ein­stim­mung der Da­ten und Do­ku­men­te mit den zu Grun­de lie­gen­den Ge­schäfts­vor­fäl­len muss ge­währ­leis­tet sein.

3 Die Da­ten und Do­ku­men­te dür­fen nur ge­än­dert wer­den, wenn die Än­de­rung er­kenn­bar ist.

4 Ur­sprungs­nach­wei­se und -zeug­nis­se im Ori­gi­nal müs­sen so lan­ge auf­be­wahrt wer­den, wie dies völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge oder das Bun­des­recht vor­se­hen.

Art. 98 Organisatorische Massnahmen und Sicherheitsmassnahmen  

(Art. 41 ZG)

1 Die auf­be­wah­rungs­pflich­ti­ge Per­son muss:

a.
die Da­ten und Do­ku­men­te oh­ne un­zu­mut­ba­re zeit­li­che Ver­zö­ge­rung un­ver­än­dert und voll­stän­dig les­bar oder per Com­pu­ter aus­wert­bar ma­chen kön­nen;
b.
die Da­ten und Do­ku­men­te wirk­sam ge­gen Ver­lust, Ver­än­de­rung und Zu­griff Un­be­fug­ter schüt­zen;
c.
die Da­ten­trä­ger re­gel­mäs­sig auf ih­re Un­ver­sehrt­heit und Les­bar­keit prü­fen.

2 Der Zu­griff, die Les­bar­ma­chung und die Aus­wer­tung der Da­ten und Do­ku­men­te im Zoll­ge­biet oder im schwei­ze­ri­schen Zollaus­schluss­ge­biet müs­sen je­der­zeit ge­währ­leis­tet blei­ben.

3 Die Ar­ti­kel 9 und 10 der Ge­schäfts­bü­cher­ver­ord­nung vom 24. April 200259 gel­ten sinn­ge­mä­ss.

Art. 99 Korrektur von Veranlagungsverfügungen  

(Art. 41 ZG)

Führt das BA­ZG wäh­rend der Auf­be­wah­rungs­dau­er (Art. 96) ei­ne Kon­trol­le durch, so kann es die Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung ent­spre­chend dem zum Zeit­punkt der da­ma­li­gen Ver­an­la­gung höchs­ten Zol­lan­satz, der nach der Art der be­trof­fe­nen Wa­re an­wend­bar ist, kor­ri­gie­ren und die Zol­l­ab­ga­ben nach­for­dern, wenn:

a.
die auf­be­wah­rungs­pflich­ti­ge Per­son nicht in der La­ge ist, die er­for­der­li­chen Da­ten und Do­ku­men­te, die ei­ne Zol­ler­mäs­si­gung, Zoll­be­frei­ung oder Zol­ler­leich­te­rung nach­wei­sen, in der ver­lang­ten Wei­se vor­zu­le­gen; und
b.
aus den ge­sam­ten Um­stän­den ge­schlos­sen wer­den muss, dass die Ver­an­la­gung falsch ist, und dies zum Zeit­punkt der Ver­an­la­gung nicht oh­ne Wei­te­res er­kenn­bar war.

3. Kapitel: Besondere Verfahrensbestimmungen

1. Abschnitt: Vereinfachtes Verfahren für Versand und Empfang (zugelassener Versand und zugelassener Empfang)

Art. 100 Zugelassene Versenderin oder zugelassener Versender  

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

Ei­ne zu­ge­las­se­ne Ver­sen­de­rin oder ein zu­ge­las­se­ner Ver­sen­der ist ei­ne Per­son, die vom BA­ZG er­mäch­tigt ist, Wa­ren di­rekt von ih­rem Do­mi­zil oder von zu­ge­las­se­nen Or­ten aus zu ver­sen­den, oh­ne dass die Wa­ren der Ab­gangs­zoll­stel­le zu­ge­führt wer­den müs­sen.

Art. 101 Zugelassene Empfängerin oder zugelassener Empfänger  

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

Ei­ne zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ge­rin oder ein zu­ge­las­se­ner Emp­fän­ger ist ei­ne Per­son, die vom BA­Z­Ger­mäch­tigt ist, Wa­ren di­rekt an ih­rem Do­mi­zil oder an zu­ge­las­se­nen Or­ten zu emp­fan­gen, oh­ne dass die Wa­ren der Be­stim­mungs­zoll­stel­le zu­ge­führt wer­den müs­sen.

Art. 102 Zugelassene Orte  

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

Zu­ge­las­se­ne Or­te sind die durch das BA­ZG be­zeich­ne­ten Or­te:

a.
de­nen ei­ne zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ge­rin oder ein zu­ge­las­se­ner Emp­fän­ger die zu emp­fan­gen­den Wa­ren zu­füh­ren darf;
b.
von de­nen ei­ne zu­ge­las­se­ne Ver­sen­de­rin oder ein zu­ge­las­se­ner Ver­sen­der die zu ver­sen­den­den Wa­ren ab­trans­por­tie­ren darf.
Art. 103 Bewilligung  

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

1 Das BA­ZG kann ei­ner an­mel­de­pflich­ti­gen Per­son ei­ne Be­wil­li­gung als zu­ge­las­se­ne Ver­sen­de­rin oder zu­ge­las­se­ner Ver­sen­der oder als zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ge­rin oder zu­ge­las­se­ner Emp­fän­ger er­tei­len, wenn fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
Die Per­son ver­sen­det oder emp­fängt lau­fend Wa­ren.
b.
Die Per­son gibt ihr Do­mi­zil und die Or­te, die zu­ge­las­sen wer­den sol­len, an.
c.
Die Per­son leis­tet ei­ne Si­cher­heit zur Si­cher­stel­lung der Ab­ga­ben.
d.
Die Per­son or­ga­ni­siert Ver­wal­tung und Be­trieb so, dass der Lauf ei­ner Sen­dung und der Zoll­sta­tus der Wa­ren je­der­zeit lücken­los nach­ge­prüft wer­den kön­nen.
e.
Das Do­mi­zil der Per­son und die Or­te, die zu­ge­las­sen wer­den sol­len, be­fin­den sich im Zoll­ge­biet und so na­he bei ei­ner Zoll­stel­le, dass Kon­trol­len mit ei­nem ver­hält­nis­mäs­si­gen Ver­wal­tungs­auf­wand mög­lich sind.

2 In der Be­wil­li­gung wer­den die Be­din­gun­gen und Auf­la­gen für das Ver­fah­ren fest­ge­legt. Das BA­ZG kann be­stimm­te Wa­ren vom Ver­fah­ren aus­sch­lies­sen.

3 Die Be­wil­li­gung legt die zu­stän­di­ge Ab­gangs- oder Be­stim­mungs­zoll­stel­le (Kon­troll­zoll­stel­le) fest.

4 Das BA­ZG ver­wei­gert die Be­wil­li­gung, wenn die ge­such­stel­len­de Per­son:

a.
kei­ne Ge­währ für einen ord­nungs­ge­mäs­sen Ab­lauf des Ver­fah­rens bie­tet; oder
b.
ei­ne schwe­re Wi­der­hand­lung oder wie­der­holt Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Bun­des­recht be­gan­gen hat, so­weit des­sen Voll­zug dem BA­ZG ob­liegt.60

5 Es ent­schei­det spä­tes­tens 60 Ta­ge nach Er­halt der voll­stän­di­gen Un­ter­la­gen über die Be­wil­li­gung.61

6 Die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber muss dem BA­ZG al­le Än­de­run­gen mit­tei­len, die die Vor­aus­set­zun­gen für die Be­wil­li­gung be­tref­fen.62

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

61 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

62 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

Art. 104 Entzug der Bewilligung  

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

Das BA­ZG ent­zieht die Be­wil­li­gung, wenn die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung der Be­wil­li­gung nicht mehr er­füllt;
b.
die in der Be­wil­li­gung fest­ge­leg­ten Be­din­gun­gen und Auf­la­gen nicht ein­hält; oder
c.
wie­der­holt Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Bun­des­recht be­geht, so­weit des­sen Voll­zug dem BA­ZG ob­liegt.
Art. 105 Form der Zollanmeldung  

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

Die Zollan­mel­dung er­folgt elek­tro­nisch.

Art. 105a Vereinfachte Zollanmeldung 63  

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

1 Die zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ge­rin oder der zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ger kann für die Über­füh­rung in den zoll­recht­lich frei­en Ver­kehr ei­ne ver­ein­fach­te Zollan­mel­dung ein­rei­chen für ei­ne Sen­dung von Wa­ren:

a.
die von ei­ner ein­zel­nen Per­son ver­sen­det wer­den;
b.
die in ei­nem oder ei­ner Viel­zahl von Pack­stücken:
1.
mit ei­nem ein­zel­nen grenz­über­schrei­ten­den Trans­port­auf­trag ver­sen­det wer­den, oder
2.
von ei­ner Lie­fe­ran­tin, Ab­neh­me­rin oder ei­ner an­de­ren Per­son, die über die Wa­ren ver­fü­gen darf, zu­sam­men ins Zoll­ge­biet trans­por­tiert wer­den;
c.
die zu­sam­men einen Mehr­wert­steu­er­wert von nicht mehr als 1000 Fran­ken und ei­ne Roh­mas­se von nicht mehr als 1000 Ki­lo­gramm auf­wei­sen;
d.
die kei­nen nicht­zoll­recht­li­chen Er­las­sen un­ter­ste­hen;
e.
die kei­ner Be­wil­li­gungs­pflicht un­ter­lie­gen; und
f.
für die kei­ne Ab­ga­ben oder aus­sch­liess­lich die Mehr­wert­steu­er ge­schul­det sind.

2 Für ei­ne Sen­dung nach Ab­satz 1, für die kei­ne Mehr­wert­steu­er ge­schul­det ist, kann die zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ge­rin oder der zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ger die Zollan­mel­dung schrift­lich oder durch ei­ne an­de­re Form der Wil­len­säus­se­rung ein­rei­chen.

3 Für ei­ne Sen­dung kön­nen meh­re­re Zollan­mel­dun­gen ein­ge­reicht wer­den, so­fern da­durch:

a.
kei­ne Ab­ga­ben­schmä­le­rung er­reicht wird; und
b.
kei­ne nicht­zoll­recht­li­chen Er­las­se um­gan­gen wer­den.

4 Das BA­ZG kann die Be­wil­li­gung für die An­wen­dung der ver­ein­fach­ten Zollan­mel­dung ver­wei­gern oder ent­zie­hen, wenn die Ab­ga­be­ner­he­bung oder die Ein­hal­tung nicht­zoll­recht­li­cher Er­las­se ge­fähr­det ist oder wenn die in der Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 103 fest­ge­leg­ten Be­din­gun­gen und Auf­la­gen nicht ein­ge­hal­ten wer­den.

63 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 105b Verpflichtung zur vereinfachten Zollanmeldung 64  

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

Das BA­ZG ver­pflich­tet die zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ge­rin oder den zu­ge­las­se­nen Emp­fän­ger, die ver­ein­fach­te Zollan­mel­dung an­zu­wen­den, wenn die Preis­über­wa­chung:

a.
fest­stellt, dass die zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ge­rin oder der zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ger ein im Ver­gleich zu an­de­ren An­bie­te­rin­nen und An­bie­tern un­ver­hält­nis­mäs­sig ho­hes Ent­gelt für die Ver­zol­lung ver­langt; und
b.
dem BA­ZG einen ent­spre­chen­den An­trag stellt.

64 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 105c Verzicht auf Veranlagungsverfügung 65  

(Art. 38 und 42 ZG)

Das BA­ZG kann in der Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 103 fest­le­gen, dass für Sen­dun­gen nach Ar­ti­kel 105a Ab­satz 2 kei­ne Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung aus­ge­stellt wird.

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 106 Zu- oder Abladen an zugelassenen Orten  

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

Das Zu- oder Ab­la­den an zu­ge­las­se­nen Or­ten ist nur statt­haft, wenn die Iden­ti­tät der Wa­ren im Tran­sit­ver­fah­ren nicht durch Ver­schluss ge­si­chert wird.

2. Abschnitt: Besondere Bestimmungen für den zugelassenen Versand

Art. 107 Anwendungsbereich  

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

Das Ver­fah­ren des zu­ge­las­se­nen Ver­sands fin­det An­wen­dung auf:

a.
Wa­ren des zoll­recht­lich frei­en Ver­kehrs, die zur Aus­fuhr be­stimmt sind und für wel­che die zu­ge­las­se­ne Ver­sen­de­rin oder der zu­ge­las­se­ne Ver­sen­der an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son ist;
b.
Wa­ren, die un­ter Zoll­über­wa­chung ste­hen.
Art. 108 Intervention bei angemeldeten Waren  

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

1 Die Kon­troll­zoll­stel­le kann zur Aus­fuhr an­ge­mel­de­te Wa­ren und sol­che, die un­ter Zoll­über­wa­chung ste­hen, in­ner­halb ei­ner in­di­vi­du­ell fest­ge­leg­ten In­ter­ven­ti­ons­zeit über­prü­fen.

2 Die Zoll­prü­fung fin­det am Do­mi­zil der zu­ge­las­se­nen Ver­sen­de­rin oder des zu­ge­las­se­nen Ver­sen­ders oder bei ei­ner Zoll­stel­le statt.

3 Die Kon­troll­zoll­stel­le kün­digt die Zoll­prü­fung an, wenn de­ren Durch­füh­rung nicht vor Ab­lauf der In­ter­ven­ti­ons­zeit mög­lich ist.

4 Lässt die Kon­troll­zoll­stel­le die In­ter­ven­ti­ons­zeit un­ge­nutzt ver­strei­chen, so kann die zu­ge­las­se­ne Ver­sen­de­rin oder der zu­ge­las­se­ne Ver­sen­der die Wa­ren ins Zol­laus­land oder ins Tran­sit­ver­fah­ren über­füh­ren.

3. Abschnitt: Besondere Bestimmungen für den zugelassenen Empfang

Art. 109 Anwendungsbereich  

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

Das Ver­fah­ren des zu­ge­las­se­nen Emp­fangs fin­det An­wen­dung auf Wa­ren, die im Tran­sit­ver­fah­ren der zu­ge­las­se­nen Emp­fän­ge­rin oder dem zu­ge­las­se­nen Emp­fän­ger zu­ge­führt wer­den.

Art. 110 Intervention bei summarisch angemeldeten Waren  

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

1 Die Kon­troll­zoll­stel­le kann die sum­ma­risch an­ge­mel­de­ten Wa­ren nach ih­rer An­kunft am Do­mi­zil der zu­ge­las­se­nen Emp­fän­ge­rin oder des zu­ge­las­se­nen Emp­fän­gers in­ner­halb ei­ner in­di­vi­du­ell fest­ge­leg­ten In­ter­ven­ti­ons­zeit über­prü­fen.

2 Sie kün­digt die Zoll­prü­fung an, wenn de­ren Durch­füh­rung nicht vor Ab­lauf der In­ter­ven­ti­ons­zeit mög­lich ist.

3 Lässt die Kon­troll­zoll­stel­le die In­ter­ven­ti­ons­zeit un­ge­nutzt ver­strei­chen, so kann die zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ge­rin oder der zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ger al­len­falls vor­han­de­ne Zoll­ver­schlüs­se ent­fer­nen und die Wa­ren aus­la­den.

Art. 111 Prüfung der Waren  

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

1 Die zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ge­rin oder der zu­ge­las­se­ne Emp­fän­ger prüft die für sie oder ihn be­stimm­ten Wa­ren un­ver­züg­lich und in­ven­ta­ri­siert sie. Sie oder er kann die­se Ar­bei­ten Drit­ten über­tra­gen. Sie oder er muss die Drit­ten ver­pflich­ten, das Er­geb­nis schrift­lich fest­zu­hal­ten und ihr oder ihm zur Auf­be­wah­rung zu über­mit­teln.

2 Sie oder er teilt Un­re­gel­mäs­sig­kei­ten, na­ment­lich Fehl- oder Mehr­men­gen, Ver­tau­schun­gen oder Be­schä­di­gun­gen der Kon­troll­zoll­stel­le un­ver­züg­lich in Pa­pier­form oder elek­tro­nisch mit. Die Kon­troll­zoll­stel­le ent­schei­det über das wei­te­re Vor­ge­hen.

Art. 112 Intervention bei angemeldeten Waren  

(Art. 42 Abs. 1 Bst. a und d ZG)

1 Die Kon­troll­zoll­stel­le kann die an­ge­mel­de­ten Wa­ren in­ner­halb ei­ner in­di­vi­du­ell fest­ge­leg­ten In­ter­ven­ti­ons­zeit über­prü­fen.

2 Die Zoll­prü­fung fin­det am Do­mi­zil der zu­ge­las­se­nen Emp­fän­ge­rin oder des zu­ge­las­se­nen Emp­fän­gers oder bei ei­ner Zoll­stel­le statt.

3 Die Kon­troll­zoll­stel­le kün­digt die Zoll­prü­fung an, wenn de­ren Durch­füh­rung nicht vor Ab­lauf der In­ter­ven­ti­ons­zeit mög­lich ist.

4 Lässt die Kon­troll­zoll­stel­le die In­ter­ven­ti­ons­zeit un­ge­nutzt ver­strei­chen, so gel­ten die Wa­ren als frei­ge­ge­ben.

3a. Abschnitt: Bestimmungen über zugelassene Wirtschaftsbeteiligte66

66 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 27. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6233).

Art. 112a Zugelassener Wirtschaftsbeteiligter 67  

(Art. 42a ZG)

1 Der Sta­tus des zu­ge­las­se­nen Wirt­schafts­be­tei­lig­ten («Au­t­ho­ri­sed Eco­no­mic Ope­ra­tor», AEO) wird vom BA­ZG er­teilt.

2 Ein AEO gilt hin­sicht­lich der Si­cher­heit der in­ter­na­tio­na­len Lie­fer­ket­te als zu­ver­läs­sig.

3 Ei­nem AEO wer­den Er­leich­te­run­gen im Zoll­ver­an­la­gungs­ver­fah­ren und bei si­cher­heits­re­le­van­ten Zoll­kon­trol­len ge­währt.

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112b Formelle Voraussetzungen 68  

(Art. 42a ZG)

1 Per­so­nen kön­nen den AEO-Sta­tus be­an­tra­gen, wenn sie:

a.
ein­ge­tra­gen sind:
1.
im schwei­ze­ri­schen Han­dels­re­gis­ter, oder
2.
im liech­ten­stei­ni­schen Öf­fent­lich­keits­re­gis­ter; und
b.
im Rah­men ih­rer Ge­schäf­te mit Tä­tig­kei­ten im Zu­sam­men­hang mit der in­ter­na­tio­na­len Lie­fer­ket­te be­fasst sind.

2 Per­so­nen, die be­reits ein­mal über einen AEO-Sta­tus ver­fügt hat­ten, der ih­nen je­doch we­gen ei­nes Wi­der­rufs nach Ar­ti­kel 112s Ab­satz 1 Buch­sta­be a oder b ent­zo­gen wur­de, dür­fen frü­he­s­tens drei Jah­re nach dem Wi­der­ruf einen neu­en An­trag stel­len.

68 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112c Materielle Voraussetzungen 69  

(Art. 42a ZG)

Per­so­nen er­hal­ten auf An­trag den AEO-Sta­tus, wenn sie die Kri­te­ri­en nach den Ar­ti­keln 112d–112g er­fül­len.

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112d Einhaltung der Zollvorschriften 70  

(Art. 42a ZG)

Die Zoll­vor­schrif­ten gel­ten als ein­ge­hal­ten, wenn die fol­gen­den Per­so­nen in den drei Jah­ren vor der An­trag­stel­lung we­der ei­ne schwe­re straf­recht­li­che Wi­der­hand­lung noch wie­der­hol­te straf­recht­li­che Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Bun­des­recht, des­sen Voll­zug dem BA­ZG ob­liegt, be­gan­gen ha­ben:

a.
die an­trag­stel­len­de Per­son;
b.
die Per­so­nen, die für das an­trag­stel­len­de Un­ter­neh­men ver­ant­wort­lich sind oder die Kon­trol­le über des­sen Lei­tung aus­üben;
c.
die Per­son, die im an­trag­stel­len­den Un­ter­neh­men für Zol­lan­ge­le­gen­hei­ten ver­ant­wort­lich ist; und
d.
die Per­son, die die an­trag­stel­len­de Per­son oder das an­trag­stel­len­de Un­ter­neh­men in Zol­lan­ge­le­gen­hei­ten ver­tritt.

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112e Führung der Geschäftsbücher und der Beförderungsunterlagen 71  

(Art. 42a ZG)

Das Sys­tem zur Füh­rung der Ge­schäfts­bü­cher und ge­ge­be­nen­falls der Be­för­de­rungs­un­ter­la­gen er­mög­licht ge­eig­ne­te si­cher­heits­re­le­van­te Zoll­kon­trol­len, wenn die an­trag­stel­len­de Per­son:

a.
die Ge­schäfts­bü­cher nach den an­er­kann­ten kauf­män­ni­schen Grund­sät­zen nach den Ar­ti­keln 662–670 und 957–963 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts72 oder nach der Ge­schäfts­bü­cher­ver­ord­nung vom 24. April 200273 führt;
b.
ein Buch­füh­rungs­sys­tem ver­wen­det, in dem al­le Ge­schäfts­fäl­le fort­lau­fend, chro­no­lo­gisch und lücken­los auf­ge­zeich­net wer­den und das die Zoll­kon­trol­len er­leich­tert;
c.
die Be­stim­mun­gen be­tref­fend Auf­be­wah­rungs­dau­er, Auf­be­wah­rungs­form, Si­cher­heits­mass­nah­men und Zu­griff auf Da­ten und Do­ku­men­te (Art. 96–98) ein­hält;
d.
über ei­ne der Art und Grös­se des Un­ter­neh­mens ent­spre­chen­de und für die Ver­wal­tung der Wa­ren­be­we­gun­gen ge­eig­ne­te Ver­wal­tungs­or­ga­ni­sa­ti­on so­wie über ein in­ter­nes Kon­troll­sys­tem ver­fügt, das er­mög­licht, Feh­ler zu ver­hin­dern, zu er­ken­nen und zu kor­ri­gie­ren so­wie il­le­ga­le oder nicht ord­nungs­ge­mäs­se Ge­schäf­te zu er­ken­nen;
e.
ge­ge­be­nen­falls über Ab­läu­fe für die Ver­wal­tung von Ein­fuhr- und Aus­fuhr­be­schrän­kun­gen im Zu­sam­men­hang mit nicht­zoll­recht­li­chen Er­las­sen ver­fügt, die es er­mög­li­chen, Wa­ren, die sol­chen Be­schrän­kun­gen un­ter­wor­fen sind, von an­de­ren Wa­ren zu un­ter­schei­den;
f.
über Ab­läu­fe für die Ar­chi­vie­rung der Da­ten und Do­ku­men­te des Un­ter­neh­mens und für den Schutz vor Ver­lust ver­fügt;
g.
si­cher­stellt, dass das BA­ZG in­for­miert wird, wenn im Un­ter­neh­men Un­si­cher­heit dar­über be­steht, wie ei­ne Vor­schrift an­zu­wen­den ist;
h.
in­for­ma­ti­ons­tech­ni­sche Schutz­mass­nah­men er­grif­fen hat, mit de­nen das Com­pu­ter­sys­tem des Un­ter­neh­mens vor un­be­fug­tem Ein­drin­gen ge­schützt und des­sen Da­ten ge­si­chert wer­den.

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

72 SR 220

73 SR 221.431

Art. 112f Zahlungsfähigkeit  

(Art. 42a ZG)74

Die Zah­lungs­fä­hig­keit gilt als nach­ge­wie­sen, wenn die an­trag­stel­len­de Per­son:

a.
für die drei Jah­re vor der An­trag­stel­lung ei­ne ge­si­cher­te fi­nan­zi­el­le La­ge be­le­gen kann, die es ihr un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Art der Ge­schäftstä­tig­keit er­mög­licht, die über­nom­me­nen Pflich­ten zu er­fül­len;
abis.75
wäh­rend drei Jah­ren vor der An­trag­stel­lung die ge­schul­de­ten Zöl­le und al­le an­de­ren ge­schul­de­ten Steu­ern, Ab­ga­ben und Ge­büh­ren ent­rich­tet hat;
b.
wäh­rend drei Jah­ren vor der An­trag­stel­lung kein Ge­such um einen Nach­lass­ver­trag im Sin­ne von Ar­ti­kel 293 des Bun­des­ge­set­zes vom 11. April 188976 über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs (SchKG) ge­stellt hat und wenn ge­gen sie kei­ne Kon­kurs­be­geh­ren im Sin­ne der Ar­ti­kel 166 und 190–193 SchKG ge­stellt wor­den sind.

74 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

75 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

76 SR 281.1

Art. 112g Geeignete Sicherheitsstandards 77  

(Art. 42a ZG)

Die Si­cher­heits­stan­dards gel­ten als ge­eig­net, wenn die an­trag­stel­len­de Per­son nach­weist, dass die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
Kei­ne der Per­so­nen nach Ar­ti­kel 112d hat wäh­rend drei Jah­ren vor der An­trag­stel­lung ei­ne schwe­re straf­recht­li­che Wi­der­hand­lung oder wie­der­hol­te straf­recht­li­che Wi­der­hand­lun­gen in Aus­übung ge­schäft­li­cher Ver­rich­tung im Rah­men des Un­ter­neh­mens­zwecks be­gan­gen.
b.
Die Ge­bäu­de, in de­nen die vom AEO-Sta­tus er­fass­ten Vor­gän­ge ab­ge­wi­ckelt wer­den, sind so ge­baut, dass ein un­recht­mäs­si­ges Be­tre­ten nicht mög­lich ist und die Ge­bäu­de Schutz vor un­recht­mäs­si­gem Ein­drin­gen bie­ten.
c.
Es be­ste­hen Mass­nah­men, die den un­be­fug­ten Zu­gang zu Bü­ro­räum­lich­kei­ten, Ver­sand­be­rei­chen, Ver­la­de­ram­pen, Frachträu­men und an­de­ren re­le­van­ten Or­ten ver­hin­dern.
d.
Es be­ste­hen Mass­nah­men beim Wa­ren­um­schlag, die vor dem Ein­brin­gen, dem Aus­tausch und dem Ver­lust von Ma­te­ria­li­en so­wie vor Ma­ni­pu­la­tio­nen an den La­de­ein­hei­ten schüt­zen.
e.
Es be­ste­hen Mass­nah­men, die es er­mög­li­chen, in der in­ter­na­tio­na­len Lie­fer­ket­te die Han­del­s­part­ner ein­deu­tig als si­cher zu iden­ti­fi­zie­ren.
f.
Sie über­prüft ih­re An­ge­stell­ten, die in ei­nem si­cher­heits­re­le­van­ten Be­reich tä­tig sind, re­gel­mäs­sig dar­auf­hin, ob die­se ein Si­cher­heits­ri­si­ko dar­stel­len.
g.
Sie hat ge­gen­über den von ihr bei­ge­zo­ge­nen Dienst­leis­te­rin­nen und Dienst­leis­tern ge­eig­ne­te Si­cher­heits­mass­nah­men ge­trof­fen.
h.
Sie stellt si­cher, dass die An­ge­stell­ten nach Buch­sta­be f re­gel­mäs­sig in Si­cher­heits­fra­gen ge­schult wer­den.

77 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112h Antragstellende Personen aus dem Fürstentum Liechtenstein  

(Art. 42a ZG)78

1 An­trag­stel­len­de Per­so­nen aus dem Fürs­ten­tum Liech­ten­stein müs­sen die Be­stim­mun­gen des liech­ten­stei­ni­schen Rechts ein­hal­ten.

2 Die ent­spre­chen­den Be­stim­mun­gen sind in An­hang 5 auf­ge­führt.

78 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112i Verfahren  

(Art. 42a ZG)79

1 Der An­trag auf Ver­lei­hung des AEO-Sta­tus muss mit dem of­fi­zi­el­len For­mu­lar beim BA­ZG ein­ge­reicht wer­den.

2 Dem An­trag müs­sen fol­gen­de Do­ku­men­te bei­ge­legt wer­den:

a.
der voll­stän­dig aus­ge­füll­te Fra­ge­bo­gen des BA­ZG;
b.
wei­te­re Un­ter­la­gen, wel­che das BA­ZG für die Prü­fung des An­trags als not­wen­dig er­ach­tet.

3 Das BA­ZG ver­öf­fent­licht die Lis­te der er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen nach Ab­satz 2 Buch­sta­be b in ge­eig­ne­ter Wei­se.

79 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112j Formelle Prüfung des Antrags  

(Art. 42a ZG)80

1 Das BA­ZG prüft in­ner­halb von 30 Ta­gen nach Er­halt der Un­ter­la­gen, ob:

a.
die for­mel­len Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 112b er­füllt sind; und
b.
die er­for­der­li­chen Un­ter­la­gen nach Ar­ti­kel 112i ein­ge­reicht wur­den.81

2 Er­füllt die an­trag­stel­len­de Per­son die Vor­aus­set­zun­gen nicht, so er­öff­net das BA­ZG ihr dies mit ei­nem Nicht­ein­tre­tens­ent­scheid.

3 Ge­gen den Nicht­ein­tre­tens­ent­scheid kann Be­schwer­de nach Ar­ti­kel 116 ZG ge­führt wer­den.

80 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

81 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

Art. 112k Materielle Prüfung des Antrags  

(Art. 42a ZG)82

1 Das BA­ZG prüft die Ein­hal­tung der Kri­te­ri­en nach den Ar­ti­keln 112c–112h. Die Prü­fung er­folgt auf­grund der ein­ge­reich­ten Un­ter­la­gen so­wie von Kon­trol­len am Do­mi­zil der an­trag­stel­len­den Per­son.

2 Das BA­ZG be­rück­sich­tigt da­bei die be­son­de­ren Merk­ma­le des Ge­schäfts­be­triebs der an­trag­stel­len­den Per­son wie Art, Grös­se und Ge­schäfts­feld.

3 Es kann wei­te­re Un­ter­la­gen und In­for­ma­tio­nen ver­lan­gen, wenn sie dies für die Prü­fung des An­trags als not­wen­dig er­ach­tet.

4 Es do­ku­men­tiert den Prü­fungs­vor­gang und des­sen Er­geb­nis.

5 Wenn das Er­geb­nis der Prü­fung zur Ab­leh­nung des An­trags führt, gibt das BA­ZG der an­trag­stel­len­den Per­son Ge­le­gen­heit, in­ner­halb ei­ner fest­ge­setz­ten Frist Stel­lung zu neh­men und kor­ri­gie­ren­de Mass­nah­men zu er­grei­fen.

6 Das BA­ZG ent­schei­det in­ner­halb von 180 Ta­gen nach der for­mel­len Prü­fung des An­trags nach Ar­ti­kel 112j über die Ver­lei­hung des AEO-Sta­tus.83

7 Ist ge­gen ei­ne Per­son nach Ar­ti­kel 112d ein Straf­ver­fah­ren we­gen ei­ner schwe­ren Wi­der­hand­lung oder we­gen wie­der­hol­ter Wi­der­hand­lun­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 112d oder 112g Buch­sta­be a hän­gig und ist der Aus­gang des Ver­fah­rens re­le­vant für die Be­ur­tei­lung, ob die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung des AEO-Sta­tus er­füllt sind, so sis­tiert das BA­ZG die ma­te­ri­el­le Prü­fung des An­trags.84

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

83 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

84 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112l Anerkennung anderer Sicherheitsprüfungen  

(Art. 42a ZG)85

1 Die Eig­nung von Si­cher­heits­stan­dards nach Ar­ti­kel 112g kann auch mit ei­nem in­ter­na­tio­nal an­er­kann­ten Si­cher­heits­zeug­nis oder Zer­ti­fi­kat oder ei­ner Si­cher­heits­prü­fung ei­ner schwei­ze­ri­schen Bun­des­be­hör­de nach­ge­wie­sen wer­den.86

2 Das BA­ZG an­er­kennt fol­gen­de Nach­wei­se:87

a.
ein auf der Grund­la­ge ei­ner in­ter­na­tio­na­len Über­ein­kunft aus­ge­stell­tes in­ter­na­tio­nal an­er­kann­tes Si­cher­heits­zeug­nis;
b.
ein auf der Grund­la­ge des Ge­mein­schafts­rechts aus­ge­stell­tes eu­ro­päi­sches Si­cher­heits­zeug­nis;
c.
ein auf der Grund­la­ge ei­ner in­ter­na­tio­na­len Norm der In­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­ti­on für Nor­mung aus­ge­stell­tes Zer­ti­fi­kat;
d.
ein auf der Grund­la­ge ei­ner eu­ro­päi­schen Norm der Eu­ro­päi­schen Nor­men­or­ga­ni­sa­ti­on aus­ge­stell­tes Zer­ti­fi­kat;
e.
ein auf der Grund­la­ge ei­ner an­de­ren an­er­kann­ten Norm aus­ge­stell­tes Zer­ti­fi­kat;
f.88
ein von ei­ner schwei­ze­ri­schen Bun­des­be­hör­de aus­ge­stell­tes Si­cher­heits­zeug­nis.

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

86 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

87 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

88 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112m Gutheissung des Antrags 89  

(Art. 42a ZG)

1 Die mit dem AEO-Sta­tus ver­bun­de­nen Rech­te und Pflich­ten ent­ste­hen am Tag der Er­öff­nung der Ver­fü­gung.

2 Die Gel­tungs­dau­er des AEO-Sta­tus ist nicht be­fris­tet.

89 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112n Ablehnung des Antrags  

(Art. 42a ZG)90

Lehnt das BA­ZG den An­trag ab, so teilt es dies der an­trag­stel­len­den Per­son mit Ver­fü­gung mit.

90 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112o Informationspflicht des AEO  

(Art. 42a ZG)91

1 Der AEO muss das BA­ZG um­ge­hend über Än­de­run­gen in­for­mie­ren, die sich in dem vom AEO-Sta­tus er­fass­ten Be­reich er­ge­ben oder sei­ne Auf­recht­er­hal­tung ge­fähr­den könn­ten.

2 Er muss dem BA­ZG auf Ver­lan­gen al­le Aus­künf­te er­tei­len und al­le Un­ter­la­gen vor­le­gen, die für den Voll­zug der Vor­schrif­ten von Be­deu­tung sein kön­nen.

91 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112p Kontrolle des Geschäftsbetriebs  

(Art. 42a ZG)92

1 Das BA­ZG kann Kon­trol­len des Ge­schäfts­be­triebs der an­trag­stel­len­den Per­son be­zie­hungs­wei­se des AEO vor­neh­men.

2 Sie kann Bau­ten und An­la­gen kon­trol­lie­ren, Aus­künf­te ver­lan­gen, Da­ten und Do­ku­men­te so­wie Sys­te­me und In­for­ma­tio­nen über­prü­fen, die für den Voll­zug der Vor­schrif­ten von Be­deu­tung sein kön­nen.

92 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112q Kontrolle, Sistierung und Widerruf des AEO-Status  

(Art. 42a ZG)93

1 Das BA­ZG ist be­fugt zu kon­trol­lie­ren, ob der AEO die Vor­aus­set­zun­gen und Kri­te­ri­en wei­ter­hin er­füllt.

2 Es nimmt ei­ne er­neu­te Über­prü­fung ins­be­son­de­re dann vor, wenn:

a.
sich die Rechts­grund­la­gen mass­ge­bend än­dern; oder
b.
ein be­grün­de­ter Ver­dacht vor­liegt, dass der AEO die Vor­aus­set­zun­gen und Kri­te­ri­en nicht mehr er­füllt.

394

93 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

94 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112r Sistierung des AEO-Status 95  

(Art. 42a ZG)

1 Das BA­ZG sis­tiert den AEO-Sta­tus, wenn es fest­stellt oder hin­rei­chen­den Grund zur An­nah­me hat, dass:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen nach den Ar­ti­keln 112b, 112e und 112g Buch­sta­ben
b–h nicht mehr er­füllt sind;
b.
ei­ne Per­son nach Ar­ti­kel 112dei­ner schwe­ren straf­recht­li­chen Wi­der­hand­lung oder wie­der­hol­ter straf­recht­li­cher Wi­der­hand­lun­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 112d oder 112g Buch­sta­be a drin­gend ver­däch­tigt wird;
c.
der AEO:
1.
nicht mehr ei­ne ge­si­cher­te fi­nan­zi­el­le La­ge be­le­gen kann, die es ihm un­ter Be­rück­sich­ti­gung der Art der Ge­schäftstä­tig­keit er­mög­licht, die über­nom­me­nen Pflich­ten zu er­fül­len,
2.
ein Ge­such um einen Nach­lass­ver­trag im Sin­ne von Ar­ti­kel 293 SchKG ge­stellt hat oder ge­gen ihn ein Kon­kurs­be­geh­ren im Sin­ne von Ar­ti­kel 166 und 190–193 SchKG ge­stellt wor­den ist, oder
3.
ge­schul­de­te Zöl­le oder an­de­re ge­schul­de­te Steu­ern, Ab­ga­ben und Ge­büh­ren nicht ent­rich­tet hat.

2 Es sis­tiert den AEO-Sta­tus zu­dem, wenn der AEO dar­um er­sucht.

3 Die Sis­tie­rung er­folgt mit so­for­ti­ger Wir­kung, wenn die Si­cher­heit und die Ge­sund­heit der Be­völ­ke­rung oder die Um­welt dies er­for­dert.

4 Die Sis­tie­rung hat kei­ne Aus­wir­kung auf Zoll­ver­an­la­gungs­ver­fah­ren, die be­reits vor dem Zeit­punkt der Sis­tie­rung ein­ge­lei­tet wur­den.

5 Das BA­ZG setzt die Dau­er der Sis­tie­rung an­ge­mes­sen fest.

6 Er­füllt der AEO die Vor­aus­set­zun­gen er­neut, so hebt das BA­ZG die Sis­tie­rung auf.

95 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 112s Widerruf des AEO-Status 96  

(Art. 42a ZG)

1 Das BA­ZG wi­der­ruft den AEO-Sta­tus, wenn ei­ne Per­son nach Ar­ti­kel 112d:

a.
ei­ne schwe­re straf­recht­li­che Wi­der­hand­lung oder wie­der­hol­te straf­recht­li­che Wi­der­hand­lun­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 112d oder 112g Buch­sta­be a be­gan­gen hat und der straf­recht­li­che Ent­scheid rechts­kräf­tig ist; oder
b.
wäh­rend der Dau­er der Sis­tie­rung nicht die er­for­der­li­chen Mass­nah­men ge­trof­fen hat.

2 Es wi­der­ruft den AEO-Sta­tus zu­dem, wenn der AEO dar­um er­sucht.

96 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

3b. Abschnitt: Summarische Ein -und Ausgangsanmeldung zu Sicherheitszwecken97

97 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 27. Juni 2012 (AS 2012 3837). Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

(Art. 2 Abs. 2 ZG)

Art. 112t  

Sieht ein in­ter­na­tio­na­ler Ver­trag ei­ne sum­ma­ri­sche Ein- und Aus­gangs­an­mel­dung zu Si­cher­heits­zwe­cken vor, so ist an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son:

a.
für Wa­ren, die ins Zoll­ge­biet ver­bracht wer­den: die mit der Zu­füh­rung be­auf­trag­te Per­son nach Ar­ti­kel 75 Buch­sta­be b;
b.
für Wa­ren, die aus dem Zoll­ge­biet ver­bracht wer­den: ei­ne der an­mel­de­pflich­ti­gen Per­so­nen nach Ar­ti­kel 26 ZG.

4. Abschnitt: Reiseverkehr

Art. 113 Form der Zollanmeldung  

(Art. 28 Abs. 1 Bst. c und d so­wie 42 Abs. 1 Bst. b ZG)

1 Für Wa­ren des Rei­se­ver­kehrs er­folgt die Zollan­mel­dung:

a.
münd­lich; oder
b.
durch ei­ne an­de­re vom BA­ZG zu­ge­las­se­ne Form der Wil­len­säus­se­rung.

2 Be­ste­hen zwi­schen der an­mel­de­pflich­ti­gen Per­son und der Zoll­stel­le Ver­stän­di­gungs­schwie­rig­kei­ten, so kann die Zollan­mel­dung nach Be­schau er­fol­gen.

Art. 114 Beschau im Reiseverkehr  

(Art. 37 Abs. 3 und 42 Abs. 1 Bst. b ZG)

Die Zoll­stel­le kann bei der Be­schau von im Rei­se­ver­kehr an­ge­mel­de­ter Wa­re auf das schrift­li­che Fest­hal­ten des Er­geb­nis­ses ver­zich­ten.

Art. 115 Veranlagungsverfügung  

(Art. 38 und 42 Abs. 1 Bst. b ZG)

Die Zoll­stel­le stellt im Rei­se­ver­kehr die Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung nur für ab­ga­be­pflich­ti­ge Wa­ren aus.

5. Abschnitt: Periodische Sammelanmeldung

98

98 Referenz aufgehoben durch Ziff. I 6 der V vom 6. Juni 2014 über die Ordnungsfristen im Zuständigkeitsbereich der Eidgenössischen Zollverwaltung, mit Wirkung seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

Art. 116 Bewilligung  

(Art. 42 Abs. 1 Bst. c ZG)99

1 Das BA­ZG kann im Re­gio­nal­ver­kehr für La­dun­gen ein­heit­li­cher Wa­ren­gat­tun­gen wie As­phalt, Kies, Mör­tel, Sä­ge­mehl, Stamm­holz und Ton­er­de auf schrift­li­ches Ge­such hin die pe­ri­odi­sche Sam­melan­mel­dung be­wil­li­gen, wenn:

a.
die Ein- oder Aus­fuhr re­gel­mäs­sig und über die glei­che Zoll­stel­le er­folgt; und
b.
es die be­trieb­li­chen Ver­hält­nis­se der Zoll­stel­le er­lau­ben.

1bis Es ent­schei­det spä­tes­tens 30 Ta­ge nach Er­halt der voll­stän­di­gen Un­ter­la­gen über die Be­wil­li­gung.100

2 Es be­zeich­net in der Be­wil­li­gung die Wa­ren, auf wel­che die pe­ri­odi­sche Sam­melan­mel­dung an­wend­bar ist.

3 Von der pe­ri­odi­schen Sam­melan­mel­dung sind na­ment­lich Wa­ren aus­ge­schlos­sen:

a.
die ei­ner Be­wil­li­gungs­pflicht un­ter­lie­gen;
b.
für die Zoll­kon­tin­gen­te be­ste­hen.

4 Die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber muss dem BA­ZG für die vor­aus­sicht­lich je Ab­rech­nungs­pe­ri­ode ge­schul­de­ten Ab­ga­ben ei­ne Si­cher­heit leis­ten.

99 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

100 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

Art. 117 Entzug der Bewilligung  

(Art. 42 Abs. 1 Bst. c ZG)

Das BA­ZG ent­zieht die Be­wil­li­gung, wenn die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung der Be­wil­li­gung nicht mehr er­füllt;
b.
die in der Be­wil­li­gung fest­ge­leg­ten Be­din­gun­gen und Auf­la­gen nicht ein­hält; oder
c.
wie­der­holt Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Bun­des­recht be­geht, so­weit des­sen Voll­zug dem BA­ZG ob­liegt.

6. Abschnitt: Grenzzonenverkehr

Art. 118 Rohe Bodenerzeugnisse, Trauben und Wein  

(Art. 43 Abs. 1 Bst. a ZG)

1 Die be­wirt­schaf­ten­de Per­son, die für ro­he Bo­den­er­zeug­nis­se, Trau­ben und Wein Zoll­be­frei­ung oder -er­mäs­si­gung in An­spruch neh­men will, muss bis En­de April des lau­fen­den Ka­len­der­jah­res bei der zu­stän­di­gen Zoll­stel­le ein­rei­chen:

a.
ei­ne Be­schei­ni­gung über Ei­gen­tum am be­tref­fen­den Grund­stück, des­sen Nutz­nies­sung oder ei­nes Pacht­ver­hält­nis­ses; und
b.
einen Er­trags­aus­weis mit der Er­klä­rung über den mut­mass­li­chen Ern­teer­trag der ein­zel­nen Kul­tu­ren.

2 Die be­wirt­schaf­ten­de Per­son muss im Er­trags­aus­weis den Grenz­über­gang an­ge­ben, über den die Ein­fuh­ren statt­fin­den sol­len.

3 Der Er­trags­aus­weis ist nur für das lau­fen­de Jahr und für die dar­in an­ge­ge­be­nen Er­zeug­nis­se und Men­gen gül­tig.

4 Die be­wirt­schaf­ten­de Per­son muss je­de Ein­fuhr von Wa­ren in der vom BA­ZG vor­ge­schrie­be­nen Form an­mel­den.101

101 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. April 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 1661).

Art. 119 Landwirtschaftliche Produktionsmittel  

(Art. 43 Abs. 1 Bst. a ZG)

1 Tie­re, land­wirt­schaft­li­che Ma­schi­nen und Ge­rä­te so­wie an­de­re Ge­gen­stän­de, die zur Be­wirt­schaf­tung von in der schwei­ze­ri­schen oder der aus­län­di­schen Grenz­zo­ne ge­le­ge­nen Grund­stücken die­nen, müs­sen zum Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung an­ge­mel­det wer­den.

2 Das EFD re­gelt den Grenzwei­de­gang.

3 Die Zoll­stel­le kann Ver­fah­renser­leich­te­run­gen vor­se­hen und auf die Si­cher­stel­lung der Ab­ga­ben ver­zich­ten.

Art. 120 Von der Zollgrenze durchschnittene Grundstücke  

(Art. 43 Abs. 4 ZG)

1 Das BA­ZG kann die Zoll­über­wa­chung der Be­wirt­schaf­tung von Grund­stücken, die von der Zoll­gren­ze durch­schnit­ten wer­den, er­leich­tern.

2 Land­wirt­schaft­li­che Pro­duk­ti­ons­mit­tel zur Be­wirt­schaf­tung von Grund­stücken, die von der Zoll­gren­ze durch­schnit­ten wer­den, kön­nen form­los aus- und wie­der­ein­ge­führt wer­den.

7. Abschnitt: Eisenbahnverkehr

Art. 121 Geltungsbereich  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Die­ser Ab­schnitt gilt für den grenz­über­schrei­ten­den Ver­kehr von Per­so­nen und Wa­ren, die von Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men be­för­dert wer­den.

Art. 122 Unentgeltliche Beförderung  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Die Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men müs­sen das Per­so­nal des BA­ZG, das in Zü­gen sei­ne Auf­ga­ben voll­zieht, un­ent­gelt­lich be­för­dern.

Art. 123 Meldepflicht  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

1 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin muss dem BA­ZG den vor­aus­sicht­li­chen Fahr­plan des grenz­über­schrei­ten­den Gü­ter­ver­kehrs zur Kennt­nis brin­gen.

2 Sie muss dem BA­ZG die tat­säch­li­chen Fahr­ten des grenz­über­schrei­ten­den Gü­ter- und Per­so­nen­ver­kehrs im Vor­aus mel­den.

3 Das BA­ZG ver­ein­bart mit der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin Form, In­halt und Zeit­punkt der Mel­dun­gen.

Art. 124 Mitwirkungspflicht  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Das für die Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men tä­ti­ge Per­so­nal muss das Per­so­nal des BA­ZG in der von die­sem ver­lang­ten Wei­se beim Auf­ga­ben­voll­zug un­ter­stüt­zen.

Art. 125 Summarische Anmeldung durch Eisenbahnverkehrsunternehmen im Güterverkehr  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

1 Das Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men muss die Wa­ren, be­vor sie ins Zoll­ge­biet oder aus dem Zoll­ge­biet ver­bracht wer­den, sum­ma­risch auf dem elek­tro­ni­schen Sys­tem der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin an­mel­den.

2 Es muss die Da­ten un­ent­gelt­lich in der von der In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin pu­bli­zier­ten Form (Netz­zu­gangs­be­din­gun­gen) über­mit­teln.

3 Die In­fra­struk­tur­be­trei­be­rin muss die sum­ma­ri­sche An­mel­dung in der fest­ge­leg­ten Form um­ge­hend an das BA­ZG wei­ter­lei­ten.

4 Ei­sen­bahn­ver­kehrs­un­ter­neh­men, die Stre­cken mit Schmal­spur be­nüt­zen, sind von der sum­ma­ri­schen An­mel­dung be­freit.

Art. 126 Transitverfahren für aufgegebenes Reisegepäck  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Im Aus­land auf­ge­ge­be­nes Rei­se­ge­päck, das un­ver­än­dert durch das Zoll­ge­biet be­för­dert wird, ist von der Ge­stel­lungs- und An­mel­de­pflicht be­freit.

8. Abschnitt: Tram- und Busverkehr

Art. 127 Geltungsbereich  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Die­ser Ab­schnitt gilt für den grenz­über­schrei­ten­den Ver­kehr von Per­so­nen und Wa­ren, die von öf­fent­li­chen Tram- und Bus­un­ter­neh­men be­för­dert wer­den.

Art. 128 Unentgeltliche Beförderung  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Die Tram- und Bus­un­ter­neh­men müs­sen das Per­so­nal des BA­ZG, das in Trams und Bus­sen sei­ne Auf­ga­ben voll­zieht, un­ent­gelt­lich be­för­dern.

Art. 129 Meldung von nicht regelmässigen Fahrten des Personenverkehrs  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

1 Im grenz­über­schrei­ten­den Per­so­nen­ver­kehr muss das Tram- oder Bus­un­ter­neh­men dem BA­ZG die nicht re­gel­mäs­si­gen Fahr­ten spä­tes­tens am Tag vor der Durch­füh­rung der Fahrt mel­den.

2 Das BA­ZG ver­ein­bart mit dem Tram- oder Bus­un­ter­neh­men die Form und den In­halt der Mel­dung.

3 Das Tram- oder Bus­un­ter­neh­men muss dem BA­ZG um­ge­hend mel­den, wenn ei­ne ge­mel­de­te Fahrt nicht durch­ge­führt wird.

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