Bei grossen Gesetzen wie OR und ZGB kann dies bis zu 30 Sekunden dauern

9. Abschnitt: Schiffsverkehr

Art. 130 Geltungsbereich  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Die­ser Ab­schnitt gilt für al­le Schif­fe, die zu Was­ser aus dem Zol­laus­land kom­men oder ins Zol­laus­land fah­ren.

Art. 131 Unentgeltliche Beförderung  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Die Schiff­fahrts­un­ter­neh­men müs­sen das Per­so­nal des BA­ZG, das in Schif­fen sei­ne Auf­ga­ben voll­zieht, un­ent­gelt­lich be­för­dern.

Art. 132 Meldung von nicht regelmässigen Fahrten des Personenverkehrs  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

1 Das Schiff­fahrts­un­ter­neh­men muss dem BA­ZG die nicht re­gel­mäs­si­gen Fahr­ten im grenz­über­schrei­ten­den Per­so­nen­ver­kehr spä­tes­tens am Tag vor der Durch­füh­rung der Fahrt mel­den.

2 Als grenz­über­schrei­tend gilt je­der Per­so­nen­ver­kehr, bei dem das Schiff im Zol­laus­land an­legt.

3 Das Schiff­fahrts­un­ter­neh­men muss dem BA­ZG um­ge­hend mel­den, wenn ei­ne ge­mel­de­te Fahrt nicht durch­ge­führt wird.

4 Das BA­ZG ver­ein­bart mit dem Schiff­fahrts­un­ter­neh­men die Form und den In­halt der Mel­dung.

Art. 133 Landung und Löschung ausserhalb von Schiffszolllandestellen  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

1 Muss ein Schiff bei drin­gen­der Ge­fahr oder hö­he­rer Ge­walt aus­ser­halb ei­ner Schiffs­zoll­lan­des­tel­le an­le­gen, so muss die Schiffs­füh­re­rin oder der Schiffs­füh­rer un­ver­züg­lich nach der Lan­dung die nächst­ge­le­ge­ne Zoll­stel­le be­nach­rich­ti­gen.

2 Ver­än­de­run­gen an der La­dung dür­fen nur mit vor­gän­gi­ger Be­wil­li­gung der Zoll­stel­le vor­ge­nom­men wer­den.

3 Muss we­gen drin­gen­der Ge­fahr so­fort mit der Lö­schung der La­dung be­gon­nen wer­den, so muss die Schiffs­füh­re­rin oder der Schiffs­füh­rer die Zoll­stel­le so rasch wie mög­lich be­nach­rich­ti­gen.

Art. 134 Mitwirkungspflicht  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Das auf Schif­fen tä­ti­ge Per­so­nal muss das Per­so­nal des BA­ZG beim Auf­ga­ben­voll­zug in der von die­sem ver­lang­ten Wei­se un­ter­stüt­zen.

Art. 135 Ausnahmen von der Gestellungs- und Anmeldepflicht  

(Art. 8 Abs. 2 und 44 Abs. 1 ZG)

Von der Ge­stel­lungs- und An­mel­de­pflicht sind zoll­freie Wa­ren nach Ar­ti­kel 11 aus­ge­nom­men.

Art. 136 Meldung an die Revierzentrale bei Rheinschifffahrt  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

1 Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son muss das Gü­ter­schiff bei der Ein­fahrt ins Zoll­ge­biet oder bei der Aus­fahrt aus dem Zoll­ge­biet un­ver­züg­lich bei der Re­vier­zen­tra­le der Rhein­schiff­fahrts­di­rek­ti­on Ba­sel mel­den.

2 Die Re­vier­zen­tra­le muss der Zoll­stel­le am nächs­ten Ar­beits­tag al­le Mel­dun­gen der ein- und aus­ge­fah­re­nen Gü­ter­schif­fe über­ge­ben.

3 Die Mel­dung muss na­ment­lich fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
Zeit­punkt des Grenz­über­tritts;
b.
Na­me, amt­li­che Num­mer und Im­ma­tri­ku­la­ti­ons­land des Schif­fes;
c.
un­ge­fäh­res Brut­to­ge­wicht der La­dung;
d.
ge­ge­be­nen­falls An­zahl der ge­la­de­nen Con­tai­ner;
e.
han­dels­üb­li­che Wa­ren­be­zeich­nung;
f.
vor­ge­se­he­ne Um­schlags­or­te.
Art. 137 Transitverfahren bei Rheinschifffahrt  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Aus­län­di­sche Wa­ren müs­sen nicht zum Tran­sit­ver­fah­ren an­ge­mel­det wer­den, wenn sie oh­ne Zwi­schen­lan­dung zwi­schen der Zoll­gren­ze und ei­ner der Schiffs­zoll­lan­des­tel­len, die sich zwi­schen der Zoll­gren­ze und Rhein­fel­den be­fin­den, oder in die Ge­gen­rich­tung be­för­dert wer­den.

10. Abschnitt: Luftverkehr

Art. 138 Geltungsbereich  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Die­ser Ab­schnitt gilt für al­le aus dem Zol­laus­land ein­tref­fen­den oder ins Zol­laus­land ab­flie­gen­den Luft­fahr­zeu­ge.

Art. 139 Zollüberwachung und Zollprüfung  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

1 Bei Neu- und Um­bau­ten so­wie dem Be­trieb von Zoll­flug­plät­zen ist den Be­dürf­nis­sen der Zoll­über­wa­chung und der Zoll­prü­fung Rech­nung zu tra­gen.

2 Pro­jek­te, die das Zoll­ver­an­la­gungs­ver­fah­ren und die Zoll­gren­ze be­rüh­ren, sind vor­gän­gig dem BA­ZG zur Ge­neh­mi­gung zu un­ter­brei­ten.

Art. 140 Pflichten der Flugplatzhalterin oder des Flugplatzhalters  

(Art. 44 Abs. 1 und 2 ZG)

1 Die Flug­platz­hal­te­rin oder der Flug­platz­hal­ter muss na­ment­lich da­für sor­gen, dass:

a.
al­le Lan­dun­gen und Ab­flü­ge von Luft­fahr­zeu­gen, die vom Zol­laus­land kom­men oder nach dem Zol­laus­land star­ten, der zu­stän­di­gen Zoll­stel­le im Vor­aus ge­mel­det wer­den;
b.
die Zoll­ver­fah­ren für Per­so­nen und Wa­ren aus­rei­chend ge­trennt sind;
c.
al­le be­tei­lig­ten Per­so­nen aus­rei­chend in­for­miert wer­den.

2 Das BA­ZG legt für je­den Zoll­flug­platz die Pflich­ten fest, die sich aus Ab­satz 1 er­ge­ben.

Art. 141 Mitwirkungspflicht  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Das auf Zoll­flug­plät­zen tä­ti­ge Per­so­nal muss das Per­so­nal des BA­ZG in der von die­sem ver­lang­ten Wei­se beim Auf­ga­ben­voll­zug un­ter­stüt­zen.

Art. 142 Landung und Abflug  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

1 Lan­dung und Ab­flug dür­fen im grenz­über­schrei­ten­den Luft­ver­kehr nur auf Zoll­flug­plät­zen er­fol­gen. Flü­ge in ein oder aus ei­nem Zollaus­schluss­ge­biet gel­ten als grenz­über­schrei­ten­de Flü­ge. Das BA­ZG kann Lan­dun­gen und Ab­flü­ge auch aus­ser­halb von Zoll­flug­plät­zen be­wil­li­gen. Es legt in der Be­wil­li­gung die Be­din­gun­gen fest.103

2 Muss ein Luft­fahr­zeug auf ei­nem Flug­platz lan­den, der kein Zoll­flug­platz ist, so muss die Flug­platz­lei­tung oder in de­ren Ab­we­sen­heit die Kom­man­dan­tin oder der Kom­man­dant die nächs­te Zoll­stel­le be­nach­rich­ti­gen und de­ren Wei­sun­gen be­fol­gen.

3 Muss ein Luft­fahr­zeug bei drin­gen­der Ge­fahr oder hö­he­rer Ge­walt aus­ser­halb ei­nes Flug­plat­zes lan­den, so muss die Kom­man­dan­tin oder der Kom­man­dant die nächs­te Zoll­stel­le be­nach­rich­ti­gen und de­ren Wei­sun­gen be­fol­gen.

4 Das Luft­fahr­zeug, die Be­sat­zung, die Pas­sa­gie­re und die Wa­ren blei­ben bis zum Ein­tref­fen die­ser Wei­sun­gen un­ter Auf­sicht der Orts­be­hör­den.

103 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 der Aus­sen­lan­de­ver­ord­nung vom 14. Mai 2014, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 2014 1339).

Art. 143 Gestellen und Anmelden  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

1 Luft­fahr­zeu­ge und mit­ge­führ­te Wa­ren müs­sen we­der ge­stellt noch an­ge­mel­det wer­den, wenn sie:

a.
das Zoll­ge­biet oh­ne Zwi­schen­lan­dung über­flie­gen; oder
b.
oh­ne Lan­dung im Zol­laus­land von ei­nem in­län­di­schen Flug­platz zu die­sem zu­rück oder nach ei­nem an­de­ren in­län­di­schen Flug­platz ver­keh­ren.

2 In Luft­fahr­zeu­gen mit­ge­führ­te Wa­ren müs­sen ge­stellt, aber nicht an­ge­mel­det wer­den, wenn sie nach ei­ner ein­zi­gen Lan­dung des Luft­fahr­zeugs das Zoll­ge­biet un­ver­än­dert wie­der ver­las­sen.104

104 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 144 Transitverfahren  

(Art. 44 Abs. 1 ZG)

Im Li­ni­en­luft­ver­kehr kann die An­mel­dung zum Tran­sit­ver­fah­ren im Zoll­ge­biet auf Grund des Ma­ni­fests nach Ar­ti­kel 111 des Über­ein­kom­mens vom 20. Mai 1987105 über ein ge­mein­sa­mes Ver­sand­ver­fah­ren er­fol­gen.

Art. 145150106  

106 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

11. Abschnitt : Passagier- und Warenlisten 107

107 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 27. Juni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

(Art. 44 Abs. 2 ZG)

Art. 151  

1 Für die Über­wa­chung und die Kon­trol­le des Per­so­nen- und Wa­ren­ver­kehrs über die Zoll­gren­ze, für die Be­kämp­fung und Ver­fol­gung von Zoll­wi­der­hand­lun­gen so­wie für den Voll­zug nicht­zoll­recht­li­cher Er­las­se des Bun­des müs­sen auf Ver­lan­gen dem BA­ZG zur Ver­fü­gung stel­len:

a.108
die Un­ter­neh­men, die im Ei­sen­bahn­ver­kehr, im Bus­ver­kehr, im Schiffs­ver­kehr so­wie im Flug­ver­kehr grenz­über­schrei­tend Per­so­nen oder Wa­ren be­för­dern: Pas­sa­gier- und Wa­ren­lis­ten, so­weit die­se über­haupt ge­führt wer­den;
b.
die Flug­platz­hal­te­rin oder der Flug­platz­hal­ter: Pas­sa­gier- und Wa­ren­lis­ten, so­weit die­se über­haupt ge­führt wer­den.

2 Es müs­sen fol­gen­de Da­ten zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den:

a.
Na­me, Vor­na­me, Adres­se, Ge­burts­da­tum und Num­mer des Rei­se­pas­ses der Pas­sa­gie­rin­nen oder Pas­sa­gie­re;
b.
Ab­gangs-, Tran­sit- und End­des­ti­na­ti­on der Be­för­de­rung;
c.
An­ga­be des Rei­se­bü­ros, über das die Be­för­de­rung ge­bucht wor­den ist.

3 Die Pflicht, die Pas­sa­gier- und Wa­ren­lis­ten zur Ver­fü­gung zu stel­len, en­det sechs Mo­na­te nach Durch­füh­rung der Be­för­de­rung.

4 Das BA­ZG ver­nich­tet die zur Ver­fü­gung ge­stell­ten Da­ten 72 Stun­den nach Er­halt.

108 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

4. Kapitel: Zollverfahren

1. Abschnitt: Transitverfahren

Art. 152 Internationaler Transit  

(Art. 49 ZG)

In­ter­na­tio­na­le Tran­sit­ver­fah­ren, die für die Schweiz auf Grund ei­nes völ­ker­recht­li­chen Ver­trags gel­ten, rich­ten sich nach den dort fest­ge­leg­ten Be­stim­mun­gen.

Art. 153 Identitätssicherung  

(Art. 49 Abs. 2 ZG)

1 Die Iden­ti­tät der Wa­ren wird durch Ver­schluss ge­si­chert. Zu­ge­las­sen sind nur Ver­schlüs­se, die das BA­ZG als zweck­dien­lich er­ach­tet.

2 Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son muss Art und An­zahl der Ver­schlüs­se in der Zollan­mel­dung ver­mer­ken.

3 Das BA­ZG kann vom Ver­schluss ab­se­hen, wenn die Iden­ti­tät der Wa­ren durch de­ren Be­schrei­bung oder an­de­re ge­eig­ne­te Mass­nah­men ge­si­chert wird.

Art. 154 Transitfristen  

(Art. 49 Abs. 2 ZG)

1 Die Tran­sit­frist wird auf die für den Tran­sit er­for­der­li­che Zeit fest­ge­setzt.

2 Aus wich­ti­gen Grün­den kann das BA­ZG die Gül­tig­keits­frist ver­län­gern.

Art. 155 Abschluss des Transitverfahrens  

(Art. 49 Abs. 3 ZG)

1 Der Ab­schluss des Tran­sit­ver­fah­rens muss in­ner­halb der Gül­tig­keits­frist des Tran­sit­do­ku­ments bei der Be­stim­mungs­zoll­stel­le be­an­tragt wer­den.

2 Stellt das BA­ZG Un­re­gel­mäs­sig­kei­ten fest, so ver­wei­gert es den Ab­schluss des Tran­sit­ver­fah­rens und hält die Si­cher­heit zu­rück, bisdie mit be­ding­ter Zah­lungs­pflicht ver­an­lag­ten Ein­fuhr­zol­l­ab­ga­ben be­zahlt sind.

2. Abschnitt: Zolllagerverfahren

Art. 156 Lagerhalterin oder Lagerhalter als Einlagererin oder Einlagerer  

(Art. 52 Abs. 1 und 2 ZG)

La­gert die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter Wa­ren auf ei­ge­ne Rech­nung, so gilt sie oder er als Ein­la­ge­re­rin oder Ein­la­ge­rer.

Art. 157 Ausfuhrfristen 109  

(Art. 53 Abs. 3 ZG)

1 Zur de­fi­ni­ti­ven Aus­fuhr ver­an­lag­te Wa­ren sind in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach An­nah­me der Zollan­mel­dung ins Zol­laus­land zu ver­brin­gen.

2 Kann die Wa­re nicht in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach An­nah­me der Zollan­mel­dung aus­ge­führt wer­den, so kann die Ein­la­ge­re­rin oder der Ein­la­ge­rer beim BA­ZG be­an­tra­gen, die Aus­fuhr­frist zu ver­län­gern. Das BA­ZG ge­neh­migt das Ge­such, wenn die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
Die Er­wer­be­rin oder der Er­wer­ber der Wa­re hat ih­ren oder sei­nen Sitz oder Wohn­sitz zum Zeit­punkt des Ge­suchs aus­ser­halb des Zoll­ge­biets.
b.
Die Wa­re kann aus zu­rei­chen­den Grün­den wie Ver­zö­ge­run­gen in der Lo­gis­tik­ket­te, ei­nem nicht zu­stan­de­ge­kom­me­nen Ver­trag oder aus Grün­den nach Ab­satz 4 nicht in­ner­halb von sechs Mo­na­ten nach An­nah­me der Zollan­mel­dung aus­ge­führt wer­den.

3 Das BA­ZG kann die Frist auf Ge­such hin höchs­tens drei­mal um je­weils höchs­tens sechs Mo­na­te ver­län­gern.

4 Ist die Ein­la­ge­re­rin oder der Ein­la­ge­rer un­ver­schul­de­ter­wei­se da­von ab­ge­hal­ten wor­den, na­ment­lich we­gen Kon­kurs der En­d­emp­fän­ge­rin oder des En­d­emp­fän­gers im Aus­land, we­gen Na­tur­ka­ta­stro­phen, we­gen Mass­nah­men zur Durch­set­zung in­ter­na­tio­na­ler Sank­tio­nen oder we­gen krie­ge­ri­scher Er­eig­nis­se im Be­stim­mungs­land, die Wa­re in­ner­halb der nach Ab­satz 3 ver­län­ger­ten Fris­ten aus­zu­füh­ren, so kann sie oder er bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on be­an­tra­gen, die Aus­fuhr­frist zu ver­län­gern.

5 Ge­su­che um Ver­län­ge­rung der Aus­fuhr­fris­ten sind vor Fri­sta­blauf schrift­lich bei der da­für zu­stän­di­gen Zoll­stel­le ein­zu­rei­chen. Sie sind zu be­grün­den und mit den ent­spre­chen­den Be­weis­mit­teln zu ver­se­hen.

6 Wer­den die Wa­ren nicht in­ner­halb der Aus­fuhr­fris­ten ins Zol­laus­land ver­bracht, so wird das Aus­fuhr­ver­fah­ren wi­der­ru­fen.

109 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 158 Bewilligung für offene Zolllager  

(Art. 54 Abs. 2 ZG)

Der ord­nungs­ge­mäs­se Be­trieb ist na­ment­lich nicht ge­währt, wenn die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler ei­ne schwe­re Wi­der­hand­lung oder wie­der­holt Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Bun­des­recht be­gan­gen hat, so­weit des­sen Voll­zug dem BA­ZG ob­liegt.

Art. 159 Entzug der Bewilligung  

(Art. 54 ZG)

Das BA­ZG ent­zieht die Be­wil­li­gung, wenn die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 54 Ab­satz 2 ZG nicht mehr er­füllt;
b.
in der Be­wil­li­gun­gen fest­ge­leg­ten Be­din­gun­gen und Auf­la­gen nicht ein­hält; oder
c.
wie­der­holt Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Bun­des­recht be­geht, so­weit des­sen Voll­zug dem BA­ZG ob­liegt.
Art. 160 Zulässige Bearbeitungen  

(Art. 56 Abs. 2 ZG)

1 Zu­läs­sig sind Be­ar­bei­tun­gen, die der Er­hal­tung der Wa­re wäh­rend ih­rer La­ge­rung die­nen, so­wie das Be­sich­ti­gen, Un­ter­su­chen, Um­pa­cken, Tei­len, Sor­tie­ren, Ent­fer­nen der äus­se­ren Ver­pa­ckung und Ent­neh­men von Mus­tern und Pro­ben.

2 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann in be­grün­de­ten Fäl­len wei­ter­ge­hen­de Be­ar­bei­tun­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 40 Buch­sta­be b be­wil­li­gen.

Art. 161 Unzulässige Bearbeitungen  

(Art. 56 Abs. 2 ZG)

1 Nicht zu­läs­sig sind Be­ar­bei­tun­gen, die:

a.
ei­ne Täu­schungs­ge­fahr schaf­fen; oder
b.
zu ei­ner Ab­ga­ben­schmä­le­rung oder zu ei­ner Um­ge­hung der nicht­zoll­recht­li­chen Er­las­se des Bun­des füh­ren kön­nen.

2 Das BA­ZG kann die Be­ar­bei­tung von Wa­ren, wel­che die ord­nungs­ge­mäs­se Zoll­ver­an­la­gung im In- und Aus­land ge­fähr­den könn­te, ver­bie­ten.

3. Abschnitt: Verfahren der vorübergehenden Verwendung

Art. 162 Verfahrensbestimmungen 110  

(Art. 58 Abs. 1 ZG)

1 Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son muss den Ver­wen­dungs­zweck der Wa­re und de­ren Ver­wen­de­rin oder Ver­wen­der bei der Zollan­mel­dung an­ge­ben.

2 Än­dert der Ver­wen­dungs­zweck oder die Ver­wen­de­rin oder der Ver­wen­der, oder wird das Ei­gen­tum der Wa­re über­tra­gen, so muss die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son ei­ne neue Zollan­mel­dung ein­rei­chen. Sie muss all­fäl­li­ge wei­te­re an­mel­de­pflich­ti­gen Per­so­nen auf ih­re Pflich­ten als an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son hin­wei­sen.

3 Die neue Zollan­mel­dung nach Ab­satz 2 ist vor der Än­de­rung des Ver­wen­dungs­zwecks, der Ver­wen­de­rin oder des Ver­wen­ders oder der Ei­gen­tums­über­tra­gung ein­zu­rei­chen. Das BA­ZG kann die Zollan­mel­dung na­ment­lich bei Wa­ren zum un­ge­wis­sen Ver­kauf zu ei­nem spä­te­ren Zeit­punkt vor­se­hen.

4 Wird kei­ne neue Zollan­mel­dung nach Ab­satz 2 ein­ge­reicht, so ent­steht die Zoll­schuld im Zeit­punkt, in dem die neue Zollan­mel­dung hät­te ein­ge­reicht wer­den müs­sen.

5 Das Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung gilt für einen Grenz­über­tritt mit an­sch­lies­sen­der Wie­der­ein­fuhr oder Wie­der­aus­fuhr der Wa­re. Das BA­ZG kann für be­stimm­te Wa­ren wie­der­hol­te Grenz­über­trit­te be­wil­li­gen.

110 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 163 Identitätssicherung  

(Art. 58 Abs. 2 Bst. b ZG)

1 Das BA­ZG ent­schei­det über die ge­eig­ne­ten Mass­nah­men zur Iden­ti­täts­si­che­rung.

2 Die Iden­ti­täts­si­che­rung muss in der Zollan­mel­dung ver­merkt wer­den.

Art. 164 Bewilligung für Beförderungsmittel  

(Art. 58 Abs. 1 ZG)

1 Die Be­wil­li­gung zur vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung ei­nes aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­tels zu ge­werb­li­chen Zwe­cken im Zoll­ge­biet nach Ar­ti­kel 34 muss vor der ers­ten Ein­fuhr beim BA­ZG be­an­tragt wer­den.

2 Die Be­wil­li­gung zur vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung ei­nes aus­län­di­schen Be­för­de­rungs­mit­tels zum ei­ge­nen Ge­brauch im Zoll­ge­biet nach Ar­ti­kel 35 muss bei der ers­ten Ein­fuhr oder beim Er­werb im In­land beim BA­ZG be­an­tragt wer­den.

3 Das BA­ZG kann Be­wil­li­gun­gen nach Ar­ti­kel 35 Ab­sät­ze 1 und 2 Buch­sta­be a er­neu­ern.

4. Abschnitt: Verfahren der aktiven Veredelung

Art. 165 Bewilligung für den aktiven Veredelungsverkehr  

(Art. 59 Abs. 2 ZG)

1 Ei­ne Be­wil­li­gung für den ak­ti­ven Ver­ede­lungs­ver­kehr wird Per­so­nen er­teilt, die:

a.
ih­ren Sitz oder Wohn­sitz im Zoll­ge­biet ha­ben;
b.
die Ver­ede­lung sel­ber aus­füh­ren oder durch Drit­te aus­füh­ren las­sen; und
c.
Ge­währ für den ord­nungs­ge­mäs­sen Ab­lauf des Ver­fah­rens bie­ten.

2 Neh­men an der­sel­ben Wa­re meh­re­re Per­so­nen Ver­ede­lun­gen vor, so kann die Be­wil­li­gung auch an Per­so­nen­ge­mein­schaf­ten er­teilt wer­den.

3 Die Be­wil­li­gung wird auf Ge­such hin von der Ober­zoll­di­rek­ti­on oder durch sie er­mäch­tig­te Zoll­stel­len spä­tes­tens 30 Ta­ge nach Er­halt der voll­stän­di­gen Un­ter­la­gen er­teilt.111

4 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on un­ter­brei­tet ein Ge­such um Er­tei­lung ei­ner Be­wil­li­gung den be­trof­fe­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen und Bun­des­stel­len zur Stel­lung­nah­me, wenn es für die Be­ur­tei­lung der Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 3 ZG oder nach Ar­ti­kel 41 Ab­satz 2 die­ser Ver­ord­nung er­for­der­lich ist.

111 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

Art. 165a Bewilligung für die aktive Veredelung von Milch- und Getreidegrundstoffen 112  

(Art. 59 Abs. 2 ZG)

1 Er­hält die Ober­zoll­di­rek­ti­on ein Ge­such um Er­tei­lung ei­ner Be­wil­li­gung für die ak­ti­ve Ver­ede­lung von Milch­grund­stof­fen und Ge­trei­de­grund­stof­fen nach An­hang 6 zu Nah­rungs­mit­teln der Ka­pi­tel 15–22 von An­hang 1 ZTG113, so ver­zich­tet sie auf ei­ne Un­ter­brei­tung des Ge­suchs zur Stel­lung­nah­me. Sie in­for­miert gleich­zei­tig:

a.
die be­trof­fe­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen schrift­lich über den In­halt des Ge­suchs und über Na­me und Adres­se der Ge­such­stel­le­rin oder des Ge­such­stel­lers;
b.
die Ge­such­stel­le­rin oder den Ge­such­stel­ler über die In­for­mie­rung der be­trof­fe­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen.

2 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on ent­schei­det über das Ge­such, wenn die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler die­ses nicht in­ner­halb von 10 Ar­beits­ta­gen ab In­for­mie­rung der be­trof­fe­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen schrift­lich zu­rück­zieht.

112 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3929).

113 SR 632.10

Art. 166 Inhalt der Bewilligung  

(Art. 59 Abs. 2 ZG)

Die Be­wil­li­gung der Ober­zoll­di­rek­ti­on ent­hält na­ment­lich fol­gen­de An­ga­ben:

a.
an­zu­wen­den­des Ver­fah­ren für die ak­ti­ve Ver­ede­lung;
b.
Na­me und Adres­se der Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder des Be­wil­li­gungs­in­ha­bers;
c.
zu­stän­di­ge über­wa­chen­de Stel­le;
d.
Be­zeich­nung, zoll­ta­ri­fa­ri­sche Ein­rei­hung und ge­ge­be­nen­falls Men­ge der Wa­re, die zur Ver­ede­lung ins Zoll­ge­biet ver­bracht wird;
e.
Be­schrei­bung der Ver­ede­lung;
f.
Aus­mass der Zol­ler­mäs­si­gung oder die Zoll­be­frei­ung;
g.
Vor­schrif­ten über die Ab­ga­be­ner­he­bung für bei der Ver­ede­lung an­fal­len­de Ab­fäl­le und Ne­ben­pro­duk­te;
h.
Auf­la­gen, na­ment­lich Fris­ten für die Aus­fuhr der Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­se und für den Ab­schluss des Ver­fah­rens der ak­ti­ven Ver­ede­lung, ma­te­ri­el­le Kon­troll- und Ver­fah­rens­vor­schrif­ten so­wie for­mel­le Ver­fah­rens­vor­schrif­ten.
Art. 167 Veranlagung von Waren zur aktiven Veredelung  

(Art. 59 Abs. 3 ZG)

1 Die Ver­an­la­gung er­folgt nach dem Nicht­er­he­bungs­ver­fah­ren.

2 Wenn die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler es be­an­tragt oder wenn die Zah­lung all­fäl­li­ger Ab­ga­ben als ge­fähr­det er­scheint, wird das Rück­er­stat­tungs­ver­fah­ren an­ge­wen­det.

Art. 168 Abschluss des Verfahrens der aktiven Veredelung  

(Art. 59 Abs. 4 ZG)

1 Das Ver­fah­ren der ak­ti­ven Ver­ede­lung gilt als ord­nungs­ge­mä­ss ab­ge­schlos­sen und die Zol­ler­mäs­si­gung oder die Zoll­be­frei­ung wird de­fi­ni­tiv ge­währt, wenn die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber die in der Be­wil­li­gung fest­ge­hal­te­nen Auf­la­gen ein­ge­hal­ten hat.

2 Die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber muss bei der in der Be­wil­li­gung be­zeich­ne­ten über­wa­chen­den Stel­le:

a.
in­ner­halb der vor­ge­schrie­be­nen Frist das Ge­such um de­fi­ni­ti­ve Zol­ler­mäs­si­gung oder um Zoll­be­frei­ung ein­rei­chen;
b.
in der vor­ge­schrie­be­nen Art nach­wei­sen, dass die ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Wa­ren oder die im Äqui­va­lenz­ver­kehr ver­wen­de­ten in­län­di­schen Wa­ren in­ner­halb der vor­ge­schrie­be­nen Frist als Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­se wie­der aus­ge­führt wor­den sind; und
c.
die Men­ge der ver­edel­ten Wa­ren und der an­ge­fal­le­nen Ab­fäl­le oder Ne­ben­pro­duk­te un­ter Vor­la­ge von Re­zep­tu­ren, Fa­bri­ka­ti­ons­rap­por­ten und ähn­li­chen Do­ku­men­ten nach­wei­sen.

3 Das EFD kann Ver­fah­renser­leich­te­run­gen vor­se­hen.

Art. 169 Abfälle und Nebenprodukte  

(Art. 59 Abs. 4 ZG)

1 Ab­fäl­le oder Ne­ben­pro­duk­te, die im Ver­ede­lungs­pro­zess an­fal­len und im Zoll­ge­biet ver­blei­ben, müs­sen beim Ab­schluss des Ver­fah­rens der ak­ti­ven Ver­ede­lung bei der über­wa­chen­den Stel­le zur Über­füh­rung in den zoll­recht­lich frei­en Ver­kehr an­ge­mel­det wer­den.

2 Die Er­he­bung der Zol­l­ab­ga­ben für die Ab­fäl­le und Ne­ben­pro­duk­te rich­tet sich nach der zoll­ta­ri­fa­ri­schen Ein­rei­hung der zur Ver­ede­lung ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Wa­re. Das BA­ZG kann Zol­ler­mäs­si­gung oder Zoll­be­frei­ung ge­wäh­ren.

Art. 170 Besonderes Verfahren für landwirtschaftliche Erzeugnisse und Grundstoffe  

(Art. 59 ZG)

1 Auf die nach Ar­ti­kel 43 Ab­satz 2 be­zeich­ne­ten land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­se und Grund­stof­fe sind die Be­stim­mun­gen der Ar­ti­kel 165–168 nicht an­wend­bar.

2 Die ak­ti­ve Ver­ede­lung die­ser Wa­ren gilt als be­wil­ligt.

3 Das EFD re­gelt das Rück­er­stat­tungs­ver­fah­ren.

5. Abschnitt: Verfahren der passiven Veredelung

Art. 171 Bewilligung für den passiven Veredelungsverkehr  

(Art. 60 Abs. 2 ZG)

1 Ei­ne Be­wil­li­gung für den pas­si­ven Ver­ede­lungs­ver­kehr wird Per­so­nen er­teilt, die:

a.
ih­ren Sitz oder Wohn­sitz im Zoll­ge­biet ha­ben; und
b.
Ge­währ für den ord­nungs­ge­mäs­sen Ab­lauf des Ver­fah­rens bie­ten.

2 Die Be­wil­li­gung wird auf Ge­such hin von der Ober­zoll­di­rek­ti­on oder durch sie er­mäch­tig­te Zoll­stel­len spä­tes­tens 30 Ta­ge nach Er­halt der voll­stän­di­gen Un­ter­la­gen er­teilt.114

114 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 der V vom 6. Ju­ni 2014 über die Ord­nungs­fris­ten im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 20142051).

Art. 172 Inhalt der Bewilligung  

(Art. 60 Abs. 2 ZG)

Die Be­wil­li­gung der Ober­zoll­di­rek­ti­on ent­hält na­ment­lich fol­gen­de An­ga­ben:

a.
an­zu­wen­den­des Ver­fah­ren für die pas­si­ve Ver­ede­lung;
b.
Na­me und Adres­se der Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder des Be­wil­li­gungs­in­ha­bers;
c.
zu­stän­di­ge über­wa­chen­de Stel­le;
d.
Be­zeich­nung, zoll­ta­ri­fa­ri­sche Ein­rei­hung und ge­ge­be­nen­falls Men­ge der Wa­re, die zur Ver­ede­lung aus­ge­führt wird;
e.
Be­schrei­bung der Ver­ede­lung;
f.
Aus­mass der Zol­ler­mäs­si­gung oder die Zoll­be­frei­ung;
g.
Vor­schrif­ten über die Ab­ga­be­ner­he­bung für die ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­se;
h.
Auf­la­gen, na­ment­lich Fris­ten für die Ver­brin­gung der Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­se ins Zoll­ge­biet und für den Ab­schluss des Ver­fah­rens der pas­si­ven Ver­ede­lung, ma­te­ri­el­le Kon­troll- und Ver­fah­rens­vor­schrif­ten so­wie for­mel­le Ver­fah­rens­vor­schrif­ten.
Art. 173 Abschluss des Verfahrens der passiven Veredelung  

(Art. 60 Abs. 4 ZG)

1 Das Ver­fah­ren der pas­si­ven Ver­ede­lung gilt als ord­nungs­ge­mä­ss ab­ge­schlos­sen und die Zol­ler­mäs­si­gung oder die Zoll­be­frei­ung wird de­fi­ni­tiv ge­währt, wenn die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber die in der Be­wil­li­gung fest­ge­hal­te­nen Auf­la­gen ein­ge­hal­ten hat.

2 Die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber muss bei der in der Be­wil­li­gung be­zeich­ne­ten über­wa­chen­den Stel­le:

a.
in­ner­halb der vor­ge­schrie­be­nen Frist das Ge­such um de­fi­ni­ti­ve Zol­ler­mäs­si­gung oder um Zoll­be­frei­ung ein­rei­chen;
b.
in der vor­ge­schrie­be­nen Art nach­wei­sen, dass die zur pas­si­ven Ver­ede­lung aus­ge­führ­ten Wa­ren oder die im Äqui­va­lenz­ver­kehr ver­wen­de­ten aus­län­di­schen Wa­ren in­ner­halb der vor­ge­schrie­be­nen Frist als Ver­ede­lungs­er­zeug­nis­se wie­der ins Zoll­ge­biet ver­bracht wor­den sind; und
c.
die Men­ge der ver­edel­ten Wa­ren und der an­ge­fal­le­nen Ab­fäl­le oder Ne­ben­pro­duk­te un­ter Vor­la­ge von Re­zep­tu­ren, Fa­bri­ka­ti­ons­rap­por­ten und ähn­li­chen Do­ku­men­ten nach­wei­sen.

3 Das EFD kann Ver­fah­renser­leich­te­run­gen vor­se­hen.

6. Abschnitt: Ausfuhrverfahren 115

115 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 173a Sitz oder Wohnsitz der Erwerberinnen und Erwerber bei Einlagerungen in offenen Zolllagern oder Zollfreilagern 116  

(Art. 53 Abs. 3, 61 Abs. 1, 62 Abs. 2 und 65 Abs. 2 ZG)

Wa­ren kön­nen nur zur Aus­fuhr ver­an­lagt und an­sch­lies­send in ei­nem of­fe­nen Zoll­la­ger oder in ei­nem Zoll­frei­la­ger ein­ge­la­gert wer­den, wenn die Er­wer­be­rin oder der Er­wer­ber der Wa­re ih­ren oder sei­nen Sitz oder Wohn­sitz aus­ser­halb des Zoll­ge­biets hat.

116 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 174 Nicht ordnungsgemässer Abschluss des Ausfuhrverfahrens  

(Art. 61 Abs. 4 ZG)117

Wird das Aus­fuhr­ver­fah­ren nicht ord­nungs­ge­mä­ss ab­ge­schlos­sen, so muss die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son die Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung un­ver­züg­lich der Zoll­stel­le zu­rück­ge­ben, die die aus­ge­führ­te Wa­re ver­an­lagt hat.

117 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

5. Kapitel: Zollfreilager

Art. 175 Bauliche Massnahmen  

(Art. 62 Abs. 1 Bst. b ZG)

1 Zoll­frei­la­ger sind durch bau­li­che Mass­nah­men vom üb­ri­gen Zoll­ge­biet so zu tren­nen, dass kei­ne Wa­ren der Zoll­über­wa­chung ent­zo­gen wer­den kön­nen.

2 Das BA­ZG legt die Art der bau­li­chen Mass­nah­men in der Be­wil­li­gung für den Be­trieb des Zoll­frei­la­gers fest.

Art. 176 Lagerhalterin oder Lagerhalter als Einlagererin oder Einlagerer  

(Art. 63 Abs. 2 ZG)

La­gert die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter Wa­ren auf ei­ge­ne Rech­nung, so gilt sie oder er als Ein­la­ge­re­rin oder Ein­la­ge­rer.

Art. 177 Bewilligung für Zollfreilager  

(Art. 64 Abs. 2 ZG)

Der ord­nungs­ge­mäs­se Be­trieb ist na­ment­lich nicht ge­währt, wenn die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler ei­ne schwe­re Wi­der­hand­lung oder wie­der­holt Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Bun­des­recht be­gan­gen hat, so­weit des­sen Voll­zug dem BA­ZG ob­liegt.

Art. 178 Entzug der Bewilligung  

(Art. 64 Abs. 1 ZG)

Das BA­ZG ent­zieht die Be­wil­li­gung, wenn die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter:

a.
die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 64 Ab­satz 2 ZG nicht mehr er­füllt;
b.
die in der Be­wil­li­gung fest­ge­leg­ten Be­din­gun­gen und Auf­la­gen nicht ein­hält; oder
c.
wie­der­holt Wi­der­hand­lun­gen ge­gen Bun­des­recht be­geht, so­weit des­sen Voll­zug dem BA­ZG ob­liegt.
Art. 178a Zollanmeldung für sensible Waren 118  

(Art. 65 Abs. 1 ZG)

1 Die an­mel­de­pflich­ti­ge Per­son muss sen­si­ble Wa­ren bei der Ein­la­ge­rung ins Zoll­frei­la­ger elek­tro­nisch an­mel­den. Wur­de die Wa­re vor der Ein­la­ge­rung zur Aus­fuhr ver­an­lagt, so ist ei­ne zu­sätz­li­che An­mel­dung zur Ein­la­ge­rung nicht er­for­der­lich.

2 Die Zollan­mel­dung muss die An­ga­ben nach Ar­ti­kel 184 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–f so­wie Na­me und Adres­se der Ein­la­ge­re­rin oder des Ein­la­ge­rers ent­hal­ten.

118 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 179 Ausfuhrfristen 119  

(Art. 65 Abs. 2 ZG)

Für die Aus­fuhr­fris­ten gilt Ar­ti­kel 157.

119 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 180 Zulässige Bearbeitungen  

(Art. 65 Abs. 3 ZG)

1 Zu­läs­sig sind Be­ar­bei­tun­gen, die der Er­hal­tung der Wa­re wäh­rend ih­rer La­ge­rung die­nen, so­wie das Be­sich­ti­gen, Un­ter­su­chen, Um­pa­cken, Tei­len, Sor­tie­ren, Ent­fer­nen der äus­se­ren Ver­pa­ckung und Ent­neh­men von Mus­tern und Pro­ben.

2 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann in be­grün­de­ten Fäl­len wei­ter­ge­hen­de Be­ar­bei­tun­gen und Aus­bes­se­run­gen im Sin­ne von Ar­ti­kel 40 Buch­sta­ben b und d be­wil­li­gen.

3 Für Wa­ren, die nicht für den zoll­recht­lich frei­en Ver­kehr be­stimmt sind, rich­tet sich die Er­tei­lung oder Ver­wei­ge­rung der Be­wil­li­gung nach den Be­stim­mun­gen des Ver­ede­lungs­ver­kehrs.

Art. 181 Unzulässige Bearbeitungen  

(Art. 65 Abs. 3 ZG)

1 Nicht zu­läs­sig sind Be­ar­bei­tun­gen, die:

a.
ei­ne Täu­schungs­ge­fahr schaf­fen; oder
b.
zu ei­ner Ab­ga­ben­schmä­le­rung oder zu ei­ner Um­ge­hung der nicht­zoll­recht­li­chen Er­las­se des Bun­des füh­ren kön­nen.

2 Das BA­ZG kann die Be­ar­bei­tung und Aus­bes­se­rung von Wa­ren, wel­che die ord­nungs­ge­mäs­se Zoll­ver­an­la­gung im In- und Aus­land ge­fähr­den könn­ten, ver­bie­ten.

Art. 182 Pflichten der Lagerhalterin oder des Lagerhalters  

(Art. 66 Abs. 1 ZG)

1 Die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter muss ein Ver­zeich­nis der Mie­te­rin­nen und Mie­ter und der Un­ter­mie­te­rin­nen und Un­ter­mie­ter von Räum­lich­kei­ten im Zoll­frei­la­ger so­wie der Ein­la­ge­re­rin­nen und Ein­la­ge­rer füh­ren.

2 Sie oder er muss zu­dem für sen­si­ble Wa­ren ei­ne Be­stan­des­auf­zeich­nung füh­ren. Die sen­si­blen Wa­ren sind in An­hang 2 auf­ge­führt.120

120 Sie­he auch die UeB der Änd. vom 18. Nov. 2015 am Schluss die­ses Tex­tes.

Art. 183 Verzeichnis der Mieterinnen und Mieter, der Untermieterinnen und Untermieter sowie der Einlagererinnen und Einlagerer  

(Art. 66 Abs. 1 und 2 ZG)121

1 Das Ver­zeich­nis muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:122

a.
Na­men, Adres­sen und Ge­schäfts­zweig der Mie­te­rin­nen und Mie­ter und der Un­ter­mie­te­rin­nen und Un­ter­mie­ter von Räum­lich­kei­ten im Zoll­frei­la­ger so­wie der Ein­la­ge­re­rin­nen und Ein­la­ge­rer;
b.
Zu­stell­do­mi­zil in der Schweiz, so­fern sich der Sitz oder Wohn­sitz die­ser Per­so­nen im Aus­land be­fin­det;
c.123
Na­me und Adres­se der Per­son, die die Be­stan­des­auf­zeich­nung führt.

1bis Es muss elek­tro­nisch ge­führt wer­den.124

2 Auf Ver­lan­gen muss die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter dem BA­ZG das Ver­zeich­nis un­ver­züg­lich in elek­tro­ni­scher Form ein­rei­chen. Das BA­ZG be­zeich­net den Mi­ni­mal­stan­dard für das Da­tei­for­mat.125

121 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

122 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

123 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

124 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

125 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 184 Ordentliche Bestandesaufzeichnungen für sensible Waren  

(Art. 66 Abs. 1 ZG)

1 Die Be­stan­des­auf­zeich­nung muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
Art des vor­an­ge­gan­ge­nen Zoll­do­ku­ments mit dem Da­tum der An­nah­me, der aus­stel­len­den Zoll­stel­le und der Num­mer;
b.
Da­tum der Ein­la­ge­rung;
c.126
Na­me und Adres­se der Ei­gen­tü­me­rin oder des Ei­gen­tü­mers der ein­ge­la­ger­ten Wa­ren;
d.
Her­kunfts­land oder für Aus­fuhr­wa­ren das Be­stim­mungs­land;
e.
Wa­ren­be­zeich­nung;
f.
An­ga­ben, die für den Voll­zug nicht­zoll­recht­li­cher Er­las­se des Bun­des not­wen­dig sind;
g.
be­son­de­re Mass- und Ge­wichts­ein­hei­ten so­wie Iden­ti­täts­merk­ma­le je nach Art der ein­ge­la­ger­ten Wa­re, wie Stück­zahl, Di­men­sio­nen, Ka­rat, Fa­bri­ka­ti­ons­num­mern;
h.
Wert der ein­ge­la­ger­ten Wa­re;
i.
Art des nach­fol­gen­den Zoll­do­ku­ments mit dem Da­tum der An­nah­me, der aus­stel­len­den Zoll­stel­le und der Num­mer;
j.
Zei­chen, Num­mern, An­zahl der Ver­pa­ckungs­stücke;
k.127
Roh­mas­se und Ei­gen­mas­se; das BA­ZG kann auf Ge­such hin die La­ger­hal­te­rin oder den La­ger­hal­ter von der Pflicht ent­bin­den, die Roh­mas­se oder die Ei­gen­mas­se zu er­fas­sen;
l.
vor­an­ge­gan­ge­ner Ur­sprungs­nach­weis;
m.
ge­ge­be­nen­falls Ge­mein­schaft­s­cha­rak­ter T-2 im Sin­ne des Über­ein­kom­mens vom 20. Mai 1987128 über ein ge­mein­sa­mes Ver­sand­ver­fah­ren;
n.
Be­hand­lun­gen, de­nen die Wa­ren un­ter­zo­gen wer­den;
o.
La­ger­platz;
p.
Da­tum der Aus­la­ge­rung;
q.129
Na­me und Adres­se der ur­sprüng­li­chen Ein­la­ge­re­rin oder des ur­sprüng­li­chen Ein­la­ge­rers, wenn die Wa­re in­ner­halb ei­nes Zoll­frei­la­gers von ei­ner an­de­ren Ein­la­ge­re­rin oder ei­nem an­de­ren Ein­la­ge­rer zur La­ge­rung über­nom­men wird.

2 Sie muss elek­tro­nisch ge­führt wer­den.130

3 Aus der Be­stan­des­auf­zeich­nung muss je­der­zeit der ge­gen­wär­ti­ge Be­stand der im Zoll­frei­la­ger be­find­li­chen sen­si­blen Wa­ren er­sicht­lich sein. Auf Ver­lan­gen des BA­ZG muss die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter die Be­stan­des­auf­zeich­nung un­ver­züg­lich vor­le­gen.

3bis Auf Ver­lan­gen muss die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter dem BA­ZG die Be­stan­des­auf­zeich­nung ein­rei­chen. Das BA­ZG be­zeich­net die Form und den Mi­ni­mal­stan­dard für das Da­tei­for­mat.131

4 Führt die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter die Be­stan­des­auf­zeich­nun­gen nicht oder nicht ord­nungs­ge­mä­ss oder kann sie oder er die Be­stan­des­auf­zeich­nung nicht un­ver­züg­lich vor­le­gen, so wer­den die Räum­lich­kei­ten un­ter Ver­schluss ge­legt und wei­te­re Ein- oder Aus­la­ge­run­gen bis zum Vor­lie­gen ei­ner ord­nungs­ge­mä­ss ge­führ­ten Be­stan­des­auf­zeich­nung un­ter­sagt.

5 Die Ab­sät­ze 1–4 gel­ten auch für Ein­la­ge­re­rin­nen oder Ein­la­ge­rer, so­fern die­sen die Pflicht Be­stan­des­auf­zeich­nun­gen zu füh­ren, ob­liegt.

126 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

127 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

128 SR 0.631.242.04

129 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

130 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

131 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 185 Bestandesaufzeichnung je Einlagererin oder je Einlagerer 132  

(Art. 66 Abs. 1 ZG)

Die Be­stan­des­auf­zeich­nung für sen­si­ble Wa­ren ist je Ein­la­ge­re­rin oder je Ein­la­ge­rer zu füh­ren. Wer­den Wa­ren der­sel­ben Ein­la­ge­re­rin oder des­sel­ben Ein­la­ge­rers in meh­re­ren Räum­lich­kei­ten ein­ge­la­gert, so kann ei­ne Be­stan­des­auf­zeich­nung je Räum­lich­keit ge­führt wer­den.

132 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

3. Titel: Erhebung der Zollabgaben

1. Kapitel: Zollschuld

Art. 186 Verzugszinspflicht  

(Art. 74 Abs. 1 ZG)

1 Die Ver­zugs­zins­pflicht be­ginnt:

a.
bei der Be­zah­lung über das zen­tra­li­sier­te Ab­rech­nungs­ver­fah­ren des BA­ZG (ZAZ): mit dem Ab­lauf ei­ner al­len­falls ein­ge­räum­ten Zah­lungs­frist;
b.
bei be­dingt fest­ge­setz­ten Zoll­for­de­run­gen, die end­gül­tig ge­schul­det und nicht durch Bar­hin­ter­la­ge si­cher­ge­stellt wor­den sind: ab dem Zeit­punkt der An­nah­me der ers­ten Zollan­mel­dung;
c.
bei der nach­träg­li­chen Er­he­bung ei­ner zu Un­recht er­wirk­ten Rück­er­stat­tung von Zol­l­ab­ga­ben: mit dem Da­tum der Rück­er­stat­tung;
d.
in den üb­ri­gen Fäl­len: ab dem mass­ge­ben­den Zeit­punkt nach Ar­ti­kel 69 ZG.

2 Die Ver­zugs­zins­pflicht be­steht auch wäh­rend ei­nes Be­schwer­de­ver­fah­rens und bei Ra­ten­zah­lun­gen.

Art. 187 Ausnahme von der Verzugszinspflicht  

(Art. 74 Abs. 2 ZG)

1 Das EFD re­gelt, bis zu wel­chem Be­trag kein Ver­zugs­zins er­ho­ben wird.

2 Das BA­ZG kann auf Ge­such hin auf die Er­he­bung des Ver­zugs­zin­ses ver­zich­ten, wenn die Zah­lung auf Grund der Ver­hält­nis­se der Zoll­schuld­ne­rin oder des Zoll­schuld­ners zu er­heb­li­chen wirt­schaft­li­chen oder so­zia­len Schwie­rig­kei­ten füh­ren wür­de.

Art. 188 Vergütungszins  

(Art. 74 Abs. 3 ZG)

1 Als zu Un­recht er­ho­be­ne oder zu Un­recht nicht rück­er­stat­te­te Be­trä­ge gel­ten Be­trä­ge, die nicht dem Zoll­recht ent­spre­chend er­ho­ben wor­den sind.

2 Das EFD re­gelt, bis zu wel­chem Be­trag kein Ver­gü­tungs­zins aus­ge­rich­tet wird.

3 Kein Ver­gü­tungs­zins wird aus­be­zahlt:

a.
bei aus­län­di­schen Rück­wa­ren;
b.
bei Rück­er­stat­tun­gen beim Ab­schluss des Ver­fah­rens der ak­ti­ven Ver­ede­lung;
c.
bei der Si­cher­stel­lung durch Bürg­schaft von be­dingt fest­ge­setz­ten Zoll­for­de­run­gen im:
1.
Tran­sit­ver­fah­ren,
2.
Zoll­la­ger­ver­fah­ren bei La­gern für Mas­sen­gü­ter,
3.
Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung;
d.
bei der Rück­er­stat­tung von Bar­hin­ter­la­gen, aus­ge­nom­men sol­cher bei pro­vi­so­ri­schen Ver­an­la­gun­gen von Am­tes we­gen durch das BA­ZG.

2. Kapitel: Sicherstellung von Zollforderungen

1. Abschnitt: Grundsätze

Art. 189 Massgebendes Recht  

So­weit die nach­fol­gen­den Be­stim­mun­gen kei­ne ab­wei­chen­den Vor­schrif­ten ent­hal­ten, gilt Ar­ti­kel 49 der Fi­nanz­haus­halt­ver­ord­nung vom 5. April 2006133.

Art. 190 Barhinterlage  

(Art. 76 Abs. 1 ZG)

1 Die Bar­hin­ter­la­ge er­folgt in der Re­gel in Schwei­zer­fran­ken.

2 Das BA­ZG kann aus­län­di­sche Wäh­run­gen als Bar­hin­ter­la­ge ent­ge­gen­neh­men. Es legt die Vor­aus­set­zun­gen da­für fest.

Art. 191 Hinterlegung von Wertpapieren  

(Art. 76 Abs. 1 ZG)

1 Das BA­ZG kann fol­gen­de Wert­pa­pie­re als Si­cher­heit an­er­ken­nen:

a.
An­lei­hen des Bun­des;
b.
Kas­se­nob­li­ga­tio­nen von Schwei­zer Ban­ken;
c.
an der Schwei­zer Bör­se ko­tier­te Ob­li­ga­tio­nen in Schwei­zer­fran­ken von in­län­di­schen Schuld­ne­rin­nen und Schuld­nern.

2 Die Hin­ter­le­gung er­folgt bei der Schwei­ze­ri­schen Na­tio­nal­bank.

3 Die hin­ter­le­gen­de Per­son bleibt ver­pflich­tet, die hin­ter­leg­ten Wert­pa­pie­re hin­sicht­lich Ver­fall, Aus­lo­sung oder Rück­zah­lung zu über­wa­chen und al­le er­for­der­li­chen Mass­nah­men zur Wert­er­hal­tung und zur Ein­kas­sie­rung ver­fal­le­ner Be­trä­ge zu tref­fen. Müs­sen ihr zu die­sem Zweck die hin­ter­leg­ten Wert­pa­pie­re her­aus­ge­ge­ben wer­den, so ist ei­ne neue Si­cher­heit zu leis­ten.

4 Das BA­ZG über­prüft pe­ri­odisch, ob die hin­ter­leg­ten Wert­pa­pie­re noch der Hö­he der er­for­der­li­chen Si­cher­heit ent­spre­chen. Ver­lie­ren die hin­ter­leg­ten Wert­pa­pie­re wäh­rend der Auf­be­wah­rungs­frist an Wert, so setzt sie ei­ne Frist zur Leis­tung ei­ner neu­en Si­cher­heit. Wird kei­ne neue Si­cher­heit ge­leis­tet, so wer­den die Wert­pa­pie­re ver­wer­tet.

Art. 192 Sicherstellung bei ZAZ-Konten  

(Art. 76 ZG)

In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber von ZAZ-Kon­ten müs­sen ei­ne pau­scha­le Si­cher­heit leis­ten, die 50 Pro­zent der durch­schnitt­li­chen Zol­l­ab­ga­ben von zwei Wo­chen ent­spricht.

Art. 193 Sicherstellung bedingt entstandener Zollforderungen  

(Art. 76 ZG)

Ei­ne Si­cher­heits­leis­tung ist in den fol­gen­den Ver­fah­ren er­for­der­lich:

a.
Tran­sit­ver­fah­ren;
b.
Zoll­la­ger­ver­fah­ren bei La­gern für Mas­sen­gü­ter;
c.
Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung.
Art. 194 Höhe der Sicherstellung  

(Art. 76 Abs. 4 ZG)

1 Die Si­cher­heit be­trägt:

a.
bei La­gern von Mas­sen­gü­ter: 100 Pro­zent der Zol­l­ab­ga­ben;
abis.134
für den AEO: höchs­tens 10 Pro­zent der Zol­l­ab­ga­ben;
b.
in den üb­ri­gen Fäl­len: min­des­tens 25 Pro­zent der Zol­l­ab­ga­ben.

2 Bei in­ter­na­tio­na­len Tran­si­ten rich­tet sich die Hö­he der Si­cher­heit nach den völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen.

134 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 195 Verzicht auf Sicherstellung  

(Art. 76 Abs. 4 ZG)

1 Kei­ne Si­cher­heits­leis­tung ist er­for­der­lich im Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung nach Ar­ti­kel 34 Ab­satz 2bis135, im Nicht­er­he­bungs­ver­fah­ren im Ver­fah­ren der ak­ti­ven Ver­ede­lung und im Ver­fah­ren der pas­si­ven Ver­ede­lung.136

2 Das BA­ZG ent­schei­det, ob in wei­te­ren Fäl­len auf die Si­cher­stel­lung ver­zich­tet wer­den kann.

135 Heu­te: nach Art. 34 Abs. 3.

136 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. April 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 1661).

Art. 196 Fälligkeit der Zollschuld  

(Art. 76 ZG)

1 Wird die durch Hin­ter­le­gung von Wert­pa­pie­ren si­cher­ge­stell­te Zoll­schuld fäl­lig, so kann das BA­ZG der Zoll­schuld­ne­rin oder dem Zoll­schuld­ner un­ter ge­nau­er An­ga­be des For­de­rungs­be­tra­ges ei­ne Zah­lungs­frist ein­räu­men.

2 Be­zahlt die Zoll­schuld­ne­rin oder der Zoll­schuld­ner in­ner­halb die­ser Frist, so wer­den ihr oder ihm die hin­ter­leg­ten Wert­pa­pie­re zu­rück­ge­ge­ben.

3 Er­folgt die Zah­lung nicht oder nicht frist­ge­recht, so wer­den die Wert­pa­pie­re ver­wer­tet.

2. Abschnitt: Zollbürgschaft

Art. 197 General- und Einzelbürgschaft  

(Art. 77 Abs. 1 ZG)

1 Als Ge­ne­ral- oder Ein­zel­bür­gin oder -bür­ge kann an­er­kannt wer­den:

a.
ei­ne un­ter der Auf­sicht der Eid­ge­nös­si­schen Fi­nanz­mark­tauf­sicht137 ste­hen­de Bank mit Sitz in der Schweiz; oder
b.
ei­ne un­ter Bun­desauf­sicht ste­hen­de Ver­si­che­rung mit Sitz in der Schweiz.

2 Das BA­ZG kann als Ein­zel­bür­gin oder Ein­zel­bür­gen ei­ne ju­ris­ti­sche Per­son mit Sitz in der Schweiz oder aus­nahms­wei­se ei­ne na­tür­li­che Per­son mit Wohn­sitz in der Schweiz an­er­ken­nen, die er­wie­se­ner­mas­sen in der La­ge ist, für ei­ne ein­zel­ne Zoll­for­de­rung zu haf­ten.

3 Es kann ver­lan­gen, dass die Zoll­bürg­schaft durch meh­re­re Per­so­nen ge­leis­tet wird.

137 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 20044937) an­ge­passt.

Art. 198 Festsetzung der Bürgschaftssumme  

(Art. 77 Abs. 2 ZG)

Das BA­ZG setzt den Höchst­be­trag der Haf­tung (Bürg­schafts­s­um­me) fest.

Art. 199 Eingehen der Bürgschaft  

(Art. 77 Abs. 2 ZG)

1 Die Bürg­schaft gilt nur als rechts­gül­tig ein­ge­gan­gen, wenn die Bür­gin oder der Bür­ge das amt­li­che Bürg­schafts­for­mu­lar un­ter­zeich­net hat.

2 Bei ju­ris­ti­schen Per­so­nen rich­tet sich die Be­fug­nis zum Ein­ge­hen der Bürg­schaft nach der Zeich­nungs­be­rech­ti­gung.

Art. 200 Umfang der Bürgschaft  

(Art. 77 ZG)

Die Bür­gin oder der Bür­ge haf­tet für:

a.
Zol­l­ab­ga­ben und Zin­sen;
b.
Ab­ga­ben und Zin­sen nach nicht­zoll­recht­li­chen Er­las­sen des Bun­des;
c.
Bus­sen;
d.
Ge­büh­ren, Ver­fah­rens- und an­de­re Kos­ten.
Art. 201 Überwachung der Bürgschaft  

(Art. 77 ZG)

1 Das BA­ZG über­wacht die fi­nan­zi­el­le Si­tua­ti­on der Bür­gin oder des Bür­gen.

2 Es trifft die er­for­der­li­chen Mass­nah­men, wenn An­zei­chen be­ste­hen, dass die Bür­gin oder der Bür­ge nicht in der La­ge ist, der ein­ge­gan­ge­nen fi­nan­zi­el­len Ver­pflich­tung nach­zu­kom­men.

3 Es kann die Zoll­schuld­ne­rin oder den Zoll­schuld­ner auf­for­dern, die Bürg­schafts­s­um­me zu er­hö­hen, wenn:

a.
die Bürg­schafts­s­um­me die ge­sam­ten For­de­run­gen nach Ar­ti­kel 200 nicht deckt; oder
b.
die ver­blei­ben­de Bürg­schafts­s­um­me als un­ge­nü­gend er­scheint.

4 Die Zoll­schuld­ne­rin oder der Zoll­schuld­ner kann an Stel­le der Er­hö­hung der Bürg­schafts­s­um­me ei­ne an­de­re zu­läs­si­ge Si­cher­heit leis­ten.

5 Bis zur Er­hö­hung der Bürg­schafts­s­um­me oder der Si­cher­heits­leis­tung kann das ZAZ-Kon­to ge­sperrt wer­den.

Art. 202 Bescheinigung  

(Art. 78 Abs. 1 ZG)

Die Be­schei­ni­gung gibt den be­zahl­ten Be­trag und die Zoll­for­de­rung an, auf wel­che sich die Zah­lung be­zieht.

Art. 203 Konkurs der Zollschuldnerin oder des Zollschuldners bzw. der Bürgin oder des Bürgen  

(Art. 78 ZG)

1 Das BA­ZG mel­det die Zoll­for­de­run­gen der Kon­kurs­ver­wal­tung an, wenn:

a.
ge­gen­über der Zoll­schuld­ne­rin oder dem Zoll­schuld­ner der Kon­kurs er­öff­net wird; oder
b.
ge­gen­über der Bür­gin oder dem Bür­gen der Kon­kurs er­öff­net wird und ge­gen­über die­ser Per­son Zoll­for­de­run­gen be­ste­hen.

2 Ver­zich­tet das BA­ZG auf die An­mel­dung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a, so ver­langt es von der Bür­gin oder vom Bür­gen die voll­stän­di­ge Be­zah­lung der Zoll­schuld. Es stellt der Bür­gin oder dem Bür­gen ei­ne ent­spre­chen­de Be­schei­ni­gung aus, die als For­de­rungs­ti­tel im Kon­kurs­ver­fah­ren dient.

3 Bei Kon­kurs der Zoll­schuld­ne­rin oder des Zoll­schuld­ners en­det die Bürg­schaft nicht.

Art. 204 Tod der Zollschuldnerin oder des Zollschuldners
bzw. der Bürgin oder des Bürgen
 

(Art. 78 ZG)

1 Stirbt die Zoll­schuld­ne­rin oder der Zoll­schuld­ner, so for­dert das BA­ZG die Bür­gin oder den Bür­gen zur Zah­lung der For­de­rung nach Ar­ti­kel 200 Buch­sta­ben a, b und d auf und mel­det die For­de­rung bei der Er­rich­tung des Erb­schaft­sin­ven­tars an.

2 Stirbt die Bür­gin oder der Bür­ge, so geht die Bürg­schafts­ver­pflich­tung auf die Er­ben über. Das BA­ZG mel­det die For­de­rung nach Ar­ti­kel 200 Buch­sta­ben a, b und d bei der Er­rich­tung des Erb­schaft­sin­ven­tars an.

Art. 205 Kündigung der Generalbürgschaft  

(Art. 79 Abs. 2 ZG)

Wird ei­ne Ge­ne­ral­bürg­schaft ge­kün­digt, so ori­en­tiert das BA­ZG die Zoll­schuld­ne­rin oder den Zoll­schuld­ner dar­über und for­dert sie oder ihn auf, in­ner­halb ei­ner be­stimm­ten Frist ei­ne neue Si­cher­heit zu leis­ten.

Art. 206 Ende der Einzelbürgschaft  

(Art. 79 Abs. 1 ZG)

Ei­ne Ein­zel­bürg­schaft en­det mit:

a.
der voll­stän­di­gen Be­zah­lung der For­de­rung;
b.
der Voll­stre­ckung und der voll­stän­di­gen De­ckung der For­de­rung;
c.
der Zoll­pfand­ver­wer­tung und der voll­stän­di­gen De­ckung der For­de­rung;
d.
dem Er­lass der For­de­rung;
e.
der Ver­jäh­rung der For­de­rung.
Art. 207 Aufhebung einer Bürgschaft  

(Art. 79 Abs. 3 ZG)

1 Das BA­ZG hebt ei­ne Ge­ne­ral- oder ei­ne Ein­zel­bürg­schaft na­ment­lich auf, wenn:

a.
die Bür­gin oder der Bür­ge die für das Ein­ge­hen der Bürg­schaft er­for­der­li­che Ei­gen­schaft ver­liert;
b.
die Bür­gin oder der Bür­ge den Sitz oder Wohn­sitz ins Aus­land ver­legt;
c.
die Bür­gin oder der Bür­ge nicht in der La­ge ist, den fi­nan­zi­el­len Ver­pflich­tun­gen nach­zu­kom­men, oder wenn ge­gen­über ihr oder ihm der Kon­kurs er­öff­net wor­den ist; oder
d.
die Er­ben der Bür­gin oder des Bür­gen nicht in der La­ge sind, den fi­nan­zi­el­len Ver­pflich­tun­gen nach­zu­kom­men.

2 Es for­dert die Zoll­schuld­ne­rin oder den Zoll­schuld­ner auf, in­ner­halb ei­ner be­stimm­ten Frist ei­ne neue Si­cher­heit zu leis­ten.

3 Wird in­ner­halb der ge­setz­ten Frist kei­ne Si­cher­heit ge­leis­tet, so er­lässt das BA­ZG ge­gen­über der Zoll­schuld­ne­rin oder dem Zoll­schuld­ner ei­ne Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gung oder lei­tet die Schuld­be­trei­bung ein.

3. Abschnitt: Sicherstellungsverfügung

Art. 208 Noch nicht fällige oder gefährdete Zollforderungen  

(Art. 76 Abs. 2 und 3 so­wie Art. 81 ZG)

1 Ei­ner noch nicht fäl­li­gen Zoll­for­de­rung gleich­ge­stellt sind:

a.
Ent­schei­de über die Zoll­schuld, die noch nicht rechts­kräf­tig sind;
b.
Zoll­for­de­run­gen und üb­ri­ge For­de­run­gen, de­ren Hö­he noch nicht in vol­lem Um­fang be­kannt ist.

2 Die Zah­lung der For­de­rung er­scheint eben­falls als ge­fähr­det, wenn kein oder nur ein un­ge­nü­gen­des Zoll­pfand be­steht.

Art. 209 Inhalt  

(Art. 81 ZG)

Die Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gung muss ent­hal­ten:

a.
An­ga­be, dass die Schwei­ze­ri­sche Eid­ge­nos­sen­schaft, ver­tre­ten durch das BA­ZG, die Gläu­bi­ge­rin ist;
b.
Na­me und Adres­se der Zoll­schuld­ne­rin oder des Zoll­schuld­ners;
c.
For­de­rung, für wel­che die Si­cher­stel­lung ver­langt und ge­ge­be­nen­falls der Ar­rest ge­legt wird, so­wie de­ren Hö­he;
d.
Rechts­grund der Si­cher­stel­lung;
e.
Hin­weis, in wel­cher Form und für wel­chen Be­trag Si­cher­heit zu leis­ten ist;
f.
ge­naue Be­zeich­nung der mit Ar­rest zu be­le­gen­den Ge­gen­stän­de und des Orts, an dem sich die­se be­fin­den (Ar­re­stort);
g.
Frist zur Leis­tung der Si­cher­heit;
h.
für die Ent­ge­gen­nah­me der Si­cher­heit zu­stän­di­ge Stel­le;
i.
Hin­weis, dass sich die Vor­aus­set­zun­gen der Scha­den­er­satz­pflicht des BA­ZG nach den Be­stim­mun­gen des Ver­ant­wort­lich­keits­ge­set­zes vom 14. März 1958138 rich­ten;
j.
Rechts­mit­tel­be­leh­rung.
Art. 210 Verfahren  

(Art. 81 ZG)

1 Die Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gung rich­tet sich an:

a.
die Zoll­schuld­ne­rin oder den Zoll­schuld­ner;
b.
das für den Voll­zug des Ar­rest­be­fehls zu­stän­di­ge Be­trei­bungs­amt am Ar­re­stort.

2 Die Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gung ist so­fort voll­streck­bar.

3 Das BA­ZG stellt in­ner­halb von zehn Ta­gen nach Zu­stel­lung der Ar­re­stur­kun­de beim zu­stän­di­gen Be­trei­bungs­amt am Ar­re­stort ein Be­trei­bungs­be­geh­ren.

4 Die ent­spre­chen­den Be­stim­mun­gen des SchKG139 sind an­wend­bar.

5 In be­son­de­ren Fäl­len kann auf die Ver­ar­res­tie­rung von Ver­mö­gens­wer­ten ver­zich­tet wer­den. Die Ab­sät­ze 1 Buch­sta­be b, 3 und 4 so­wie Ar­ti­kel 209 Buch­sta­ben f und i sind in die­sen Fäl­len nicht an­wend­bar.

Art. 211 Aufhebung der Sicherstellungsverfügung und Beendigung des Verfahrens  

(Art. 81 ZG)

1 Das BA­ZG hebt die Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gung und einen all­fäl­li­gen Ar­rest auf, wenn die er­for­der­li­che Si­cher­heit ge­leis­tet wor­den ist. Es in­for­miert das zu­stän­di­ge Be­trei­bungs­amt am Ar­re­stort über die Auf­he­bung.

2 Wird ei­ne ge­gen die Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gung ein­ge­reich­te Be­schwer­de gut­ge­heis­sen, so fal­len Ar­rest und Be­trei­bung da­hin.

4. Abschnitt: Zollpfandrecht

Art. 212 Zweck  

(Art. 82 ZG)

1 Das Zoll­pfand dient da­zu, die Ein­bring­lich­keit der For­de­run­gen nach Ar­ti­kel 200 si­cher­zu­stel­len.

2 Es dient auch als Mit­tel zur Be­weis­si­che­rung in ei­nem Straf- oder Ver­wal­tungs­straf­ver­fah­ren.

Art. 213 Noch nicht fällige Zollforderungen  

(Art. 76 Abs. 2 und 82 ZG)

Ei­ner noch nicht fäl­li­gen Zoll­for­de­rung gleich­ge­stellt sind:

a.
Ent­schei­de über die Zoll­schuld, die noch nicht rechts­kräf­tig sind;
b.
Zoll­for­de­run­gen und üb­ri­ge For­de­run­gen, de­ren Hö­he noch nicht im vol­lem Um­fang be­kannt ist.
Art. 214 Gegenstand der Beschlagnahme  

(Art. 83 ZG)

1 Die Be­schlag­nah­me kann auch er­fol­gen für Wa­ren oder Sa­chen:

a.
für die Ei­gen­tums- oder Pfand­an­sprü­che Drit­ter be­ste­hen; oder
b.
die nach Mass­ga­be des Schuld­be­trei­bungs­rech­tes ge­pfän­det, mit Ar­rest be­legt oder in ei­ne Kon­kurs­mas­se ein­be­zo­gen wur­den.

2 Sind die Drit­ten be­kannt, so setzt das BA­ZG sie von der Be­schlag­nah­me in Kennt­nis.

Art. 215 Beschlagnahmeverfügung  

(Art. 83 ZG)

Das BA­ZG pro­to­kol­liert und ver­fügt die Be­schlag­nah­me ei­nes Zoll­pfands. Ei­ner da­ge­gen er­ho­be­nen Be­schwer­de kommt kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung zu.

Art. 216 Verfügungsadressat  

(Art. 83 Abs. 2 ZG)

Adres­sa­tin oder Adres­sat der Be­schlag­nah­me­ver­fü­gung ist die Per­son, in de­ren Be­sitz oder Ge­wahr­sam sich die zu be­schlag­nah­men­de Wa­re oder Sa­che be­fin­det.

Art. 217 Ermittlung der berechtigten Person von gefundenen und beschlagnahmten Waren  

(Art. 83 Abs. 3 ZG)

1 Die Ei­gen­tü­me­rin oder der Ei­gen­tü­mer ei­ner ge­fun­de­nen und be­schlag­nahm­ten Wa­re gilt als be­rech­tig­te Per­son.

2 Das BA­ZG er­mit­telt die be­rech­tig­te Per­son durch sach­dien­li­che Nach­for­schun­gen.

3 Kann die be­rech­tig­te Per­son nicht er­mit­telt wer­den, so er­folgt ei­ne öf­fent­li­che Be­kannt­ma­chung. Dar­in wird die be­rech­tig­te Per­son auf­ge­for­dert, in­ner­halb ei­ner be­stimm­ten Frist ih­ren Rechts­an­spruch gel­tend zu ma­chen.

4 Der Auf­wand zur Er­mitt­lung der be­rech­tig­ten Per­son muss in ei­nem ver­nünf­ti­gen Ver­hält­nis zum Wert der Wa­re ste­hen. Auf die Er­mitt­lung der be­rech­tig­ten Per­son kann dann ver­zich­tet wer­den, wenn der Wert der Wa­re 1000 Fran­ken nicht über­steigt.

5 Wird auf die Er­mitt­lung ver­zich­tet oder ist die­se er­folg­los, so wird die Wa­re ver­wer­tet.

Art. 218 Rechtsstellung der berechtigten Person von gefundenen und beschlagnahmten Waren  

(Art. 83 Abs. 3 ZG)

1 Die be­rech­tig­te Per­son ei­ner ge­fun­de­nen und be­schlag­nahm­ten Wa­re muss ihr Recht dar­an nach­wei­sen.

2 Hält das BA­ZG den Nach­weis nicht für er­bracht, so setzt es der be­rech­tig­ten Per­son ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist zur Gel­tend­ma­chung des Rechts mit ei­ner Kla­ge beim zu­stän­di­gen Zi­vil­ge­richt.

3 Ist strei­tig, wel­cher von meh­re­ren be­rech­tig­ten Per­so­nen die Wa­re zu­rück­zu­ge­ben sei, kann sich das BA­ZG durch ge­richt­li­che Hin­ter­le­gung be­frei­en.

4 Die oder der vom BA­ZG an­er­kann­te Ei­gen­tü­me­rin oder Ei­gen­tü­mer über­nimmt die al­lei­ni­ge Ver­ant­wor­tung ge­gen­über ei­ner all­fäl­lig bes­ser be­rech­tig­ten Per­son. Die Wa­re wird ihr oder ihm nur ge­gen Aus­stel­lung ei­ner ent­spre­chen­den Ver­pflich­tung aus­ge­hän­digt.

5 Die be­rech­tig­te Per­son ei­ner ge­fun­de­nen und be­schlag­nahm­ten Wa­re kann in­ner­halb von 30 Ta­gen nach Ab­schluss der Er­mitt­lung oder Ver­öf­fent­li­chung der Be­kannt­ma­chung Be­schwer­de ge­gen die Be­schlag­nah­me­ver­fü­gung ein­rei­chen.

6 Sie muss den auf der Wa­re ge­schul­de­ten Zoll­be­trag be­zah­len so­wie die Kos­ten der Be­schlag­nah­me, der Er­mitt­lung, der Be­kannt­ma­chung und der Auf­be­wah­rung tra­gen.

Art. 219 Folge der Freigabe  

(Art. 84 ZG)

1 Durch die Frei­ga­be wird die Be­schlag­nah­me des Zoll­pfands auf­ge­ho­ben. Die­ses wird der Adres­sa­tin oder dem Adres­sa­ten der Be­schlag­nah­me­ver­fü­gung über­ge­ben. Im Streit­fall wird nach Mass­ga­be von Ar­ti­kel 218 Ab­satz 3 vor­ge­gan­gen.

2 Ist ge­gen die Be­schlag­nah­me ei­ne Be­schwer­de hän­gig, so teilt das BA­ZG der Be­schwer­de­in­stanz die Frei­ga­be der Wa­re oder Sa­che mit.

3. Kapitel: Erlass von Zollabgaben bei Vernichtung der Waren

(Art. 86 ZG)

Art. 220  

Der Nach­weis der voll­stän­di­gen oder teil­wei­sen Ver­nich­tung kann er­bracht wer­den durch ei­ne Be­schei­ni­gung:

a.
ei­nes Or­gans des BA­ZG;
b.
ei­ner Be­hör­de des Bun­des, der Kan­to­ne oder der Ge­mein­den; oder
c.
ei­ner mit öf­fent­lich-recht­li­chen Auf­ga­ben be­trau­ten Per­son oder Or­ga­ni­sa­ti­on.

4. Kapitel: Zollpfandverwertung und Verwertung von Wertpapieren

140

140 Verweis aufgehoben durch Ziff. I der V vom 27. Juni 2012, mit Wirkung seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 221 Sofortverwertung 141  

(Art. 87 Abs. 2 ZG)

1 Ei­ne So­fort­ver­wer­tung ist mög­lich, auch wenn die Zoll­for­de­rung noch nicht voll­streck­bar ist.

2 Das BA­ZG holt vor der So­fort­ver­wer­tung drei un­ab­hän­gi­ge Of­fer­ten ein. Er­fol­gen die­se nicht schrift­lich, so wer­den die ent­spre­chen­den An­ga­ben in den Ak­ten pro­to­kol­liert.

3 Auf das Ein­ho­len von Of­fer­ten kann ver­zich­tet wer­den, wenn das Zoll­pfand den Wert von 1000 Fran­ken nicht über­steigt.

4 Die Wa­re oder Sa­che wird der meist­bie­ten­den Per­son ge­gen so­for­ti­ge Be­zah­lung des ge­sam­ten Kauf­prei­ses aus­ge­hän­digt.

141 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 221a Freihandverkauf 142  

(Art. 87 Abs. 4 ZG)

1 Das BA­ZG kann an­stel­le der Ver­stei­ge­rung den Frei­hand­ver­kauf ei­nes Zoll­pfands durch­füh­ren:

a.
mit dem Ein­ver­ständ­nis der Ei­gen­tü­me­rin oder des Ei­gen­tü­mers;
b.
oh­ne das Ein­ver­ständ­nis der Ei­gen­tü­me­rin oder des Ei­gen­tü­mers, wenn das Zoll­pfand bei der Ver­stei­ge­rung nicht ver­kauft wird;
c.143
für Wa­ren und Sa­chen, de­ren Wert 5000 Fran­ken nicht über­steigt und de­ren Ei­gen­tü­me­rin oder Ei­gen­tü­mer nicht fest­steht.

2 Das Ein­ver­ständ­nis der Ei­gen­tü­me­rin oder des Ei­gen­tü­mers ist un­wi­der­ruf­lich. Es muss schrift­lich er­fol­gen und darf nicht an Be­din­gun­gen ge­knüpft oder mit Auf­la­gen ver­se­hen sein.

3 Das BA­ZG holt vor dem Frei­hand­ver­kauf drei un­ab­hän­gi­ge Of­fer­ten ein. Er­fol­gen die­se nicht schrift­lich, so wer­den die ent­spre­chen­den An­ga­ben in den Ak­ten pro­to­kol­liert.

4 Die Wa­re oder Sa­che wird der meist­bie­ten­den Per­son ge­gen so­for­ti­ge Be­zah­lung des ge­sam­ten Kauf­prei­ses aus­ge­hän­digt.

5 Das BA­ZG führt ein Pro­to­koll über den Frei­hand­ver­kauf.

142 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

143 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, in Kraft seit 1. Aug. 2016 (AS 2016 2443).

Art. 221b Verwendung des Erlöses 144  

(Art. 82 Abs. 2 und 87 ZG)

1 Der Er­lös aus der Ver­wer­tung ei­nes Zoll­pfands oder von Wert­pa­pie­ren dient zu­nächst der De­ckung der Kos­ten für die Auf­be­wah­rung und die Ver­wer­tung des Zoll­pfands und der Wert­pa­pie­re. Der Rest dient zur Be­frie­di­gung der Zoll­schuld.

2 Das BA­ZG setzt der Zoll­schuld­ne­rin oder dem Zoll­schuld­ner ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist, da­mit sie oder er er­klä­ren kann, wel­che Schul­den ge­tilgt wer­den sol­len. Da­bei wird ent­we­der die von der Zoll­schuld­ne­rin oder dem Zoll­schuld­ner an­ge­ge­be­ne Rei­hen­fol­ge oder, so­fern kei­ne ent­spre­chen­de Er­klä­rung der Zoll­schuld­ne­rin oder des Zoll­schuld­ners vor­liegt, die in Ar­ti­kel 200 ge­nann­te Rei­hen­fol­ge an­ge­wen­det.

3 Ein all­fäl­li­ger Über­schuss des Er­lö­ses:

a.
wird der be­rech­tig­ten Per­son zur Ver­fü­gung ge­stellt; oder
b.
fällt in die Bun­des­kas­se, wenn die be­rech­tig­te Per­son nicht fest­steht.

4 Das BA­ZG er­stellt über die Ver­wen­dung des Er­lö­ses ei­ne schrift­li­che Ab­rech­nung.

144 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 221c Verzicht auf Zollpfandverwertung 145  

(Art. 87 ZG)

Das BA­ZG kann auf die Ver­wer­tung ei­nes Zoll­pfands ver­zich­ten und die Wa­re oder Sa­che an an­er­kann­te ge­mein­nüt­zi­ge Or­ga­ni­sa­tio­nen und Hilfs­wer­ke oder an be­dürf­ti­ge Per­so­nen ab­ge­ben, wenn:

a.
de­ren Wert 1000 Fran­ken nicht über­steigt; und
b.
de­ren Ei­gen­tü­me­rin oder Ei­gen­tü­mer nicht fest­steht.

145 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

Art. 221d Versteigerung und Verwertung von Wertpapieren 146  

(Art. 87 Abs. 3 und 5 ZG)

Das EFD re­gelt das Ver­fah­ren der Ver­stei­ge­rung von Zoll­pfän­dern und der Ver­wer­tung von Wert­pa­pie­ren.

146 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

4. Titel: BAZG

Art. 221e Zollkreise, Grenzwachtregionen sowie Funktionen und Grade des Grenzwachtkorps 147  

(Art. 91 Abs. 2 ZG)

1 Das Ge­biet der Schweiz ist in Zoll­krei­se und Grenzwacht­re­gio­nen ge­glie­dert.

2 Das EFD legt die Zoll­krei­se und die Grenzwacht­re­gio­nen fest.

3 Es re­gelt die Funk­tio­nen und Gra­de des Grenzwacht­korps.

147 Ur­sprüng­lich Art. 221a. Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 der Or­ga­ni­sa­ti­ons­ver­ord­nung für das eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment vom 17. Fe­br. 2010, in Kraft seit 1. März 2010 (AS 2010635).

Art. 221f Verbindungsleute im Ausland 148  

(Art. 92 ZG)

1 Das BA­ZG kann im Aus­land ei­ge­ne Ver­bin­dungs­leu­te ein­set­zen und mit fol­gen­den Auf­ga­ben be­trau­en:

a.
dem Sam­meln stra­te­gi­scher und tak­ti­scher In­for­ma­tio­nen, die die Zoll­ver­wal­tung für die Er­fül­lung ih­rer ge­setz­li­chen Auf­ga­ben be­nö­tigt;
b.
dem Aus­tausch die­ser In­for­ma­tio­nen mit den Part­ner­be­hör­den im Emp­fangs­staat so­wie wei­te­ren Be­hör­den;
c.
der För­de­rung der po­li­zei­li­chen und jus­ti­zi­el­len Zu­sam­men­ar­beit.

2149

148 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 der V vom 23. Nov. 2016 über die ge­gen­sei­ti­ge Wahr­neh­mung von Auf­ga­ben durch Po­li­zei­ver­bin­dungs­leu­te und Ver­bin­dungs­leu­te der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4525).

149 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 11 der V vom 4. Mai 2022 über po­li­zei­li­che Mass­nah­men zur Be­kämp­fung von Ter­ro­ris­mus, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 301).

Art. 222 Durchsuchung von Fahrzeugen und Behältnissen  

(Art. 100 Abs. 1 Bst. a-c ZG)

Zur Er­fül­lung der ihm über­tra­ge­nen Auf­ga­ben kann das Per­so­nal des BA­ZG im Rah­men der Kon­trol­len, die es durch­führt, Fahr­zeu­ge und Be­hält­nis­se durch­su­chen.

Art. 223 Sicherstellung  

(Art. 101 Abs. 2 Bst. a ZG)

Das BA­ZG stellt bei sei­nen Kon­trol­len ent­deck­te Ge­gen­stän­de si­cher, wenn die­se:

a.
ei­ne Ge­fahr für die Si­cher­heit von Per­so­nen oder für die öf­fent­li­che Ord­nung dar­stel­len;
b.
vor­aus­sicht­lich il­le­ga­ler Her­kunft sind; oder
c.
für wi­der­recht­li­che Hand­lun­gen ver­wen­det wor­den sind oder vor­aus­sicht­lich ver­wen­det wer­den.
Art. 223a150  

150 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012 (AS 2012 3837). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 3. Ju­ni 2016, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2016 (AS 2016 2443).

Art. 224 Anhalten  

(Art. 101 Abs. 1 ZG)

1 Die an­ge­hal­te­ne Per­son muss auf Ver­lan­gen:

a.
ih­re Per­so­na­li­en an­ge­ben;
b.
mit­ge­führ­te Aus­wei­se vor­le­gen;
c.
Ge­gen­stän­de vor­zei­gen, die sie mit sich führt.

2 Die an­ge­hal­te­ne Per­son kann auf ei­ne Zoll­stel­le oder ei­ne an­de­re ge­eig­ne­te Dienst­stel­le ge­bracht wer­den, wenn:

a.
ih­re Iden­ti­tät an Ort und Stel­le nicht si­cher fest­ge­stellt wer­den kann; oder
b.
Zwei­fel an der Rich­tig­keit ih­rer An­ga­ben, an der Echt­heit ih­rer Aus­weis­pa­pie­re oder am recht­mäs­si­gen Be­sitz von Fahr­zeu­gen oder an­de­ren Sa­chen be­steht.
Art. 225 Körperliche Durchsuchung und körperliche Untersuchung  

(Art. 102 ZG)

1 Als kör­per­li­che Durch­su­chung gilt das Su­chen nach Sa­chen, Be­weis­mit­teln oder Spu­ren an der ge­sam­ten Kör­pero­ber­flä­che und in Kör­per­öff­nun­gen aus­ser­halb des In­tim­be­reichs; als In­tim­be­reich gilt der Va­gi­nal- und der Anal­be­reich.

2 Als kör­per­li­che Un­ter­su­chung gilt je­de wei­ter­ge­hen­de Un­ter­su­chung, na­ment­lich die Un­ter­su­chung des In­tim­be­reichs oder durch Rönt­gen­auf­nah­men.

3 Kör­per­li­che Durch­su­chun­gen und kör­per­li­che Un­ter­su­chun­gen müs­sen un­ter Aus­schluss der Öf­fent­lich­keit er­fol­gen. Aus­nah­men sind zu­läs­sig, wenn Ge­fahr im Ver­zug ist.

4 Die kör­per­li­che Durch­su­chung und die kör­per­li­che Un­ter­su­chung sind so scho­nend wie mög­lich durch­zu­füh­ren.

Art. 226 Kontrolle und Festhalten der Identität  

(Art. 100 Abs. 1 Bst. a Ziff. 1 und 103 Abs. 2 ZG)

1 Das BA­ZG kon­trol­liert die Iden­ti­tät ei­ner Per­son an­hand der in Aus­wei­sen wie Pass, Iden­ti­täts­kar­te oder an­de­ren an­er­kann­ten Do­ku­men­ten be­schrie­be­nen oder ge­spei­cher­ten Merk­ma­le.

2 Es kann die Per­so­na­li­en und die Iden­ti­tät der Per­son mit Ge­sichts­bild, Au­gen­far­be, Kör­per­grös­se, Haar­far­be, Zwei-Fin­ger-Ab­druck und wei­te­ren per­sön­li­chen Merk­ma­len fest­stel­len, wenn:

a.
ei­ne Per­son sich nicht nach Ab­satz 1 aus­wei­sen kann; oder
b.
die dem BA­ZG über­tra­ge­nen Auf­ga­ben dies er­for­dern.

2bis Die Zwei-Fin­ger-Ab­drücke nach Ab­satz 2 kön­nen in das au­to­ma­ti­sier­te Fin­ger­ab­druck-Iden­ti­fi­ka­ti­ons­sys­tem (AFIS) des Bun­des­am­tes für Po­li­zei auf­ge­nom­men wer­den. Sie wer­den ge­löscht, so­bald die Iden­ti­tät fest­ge­stellt ist, spä­tes­tens aber zwei Jah­re nach der er­ken­nungs­dienst­li­chen Er­fas­sung.151

3 Es kann die Da­ten über die Iden­ti­tät ei­ner Per­son durch Ab­nah­me bio­me­tri­scher Da­ten fest­hal­ten oder er­gän­zen:

a.152
in den Fäl­len von Ar­ti­kel 103 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b ZG durch dak­ty­lo­sko­pi­sche Da­ten; die Be­ar­bei­tung der Da­ten rich­tet sich nach der Ver­ord­nung vom 6. De­zem­ber 2013153 über die Be­ar­bei­tung bio­me­tri­scher er­ken­nungs­dienst­li­cher Da­ten;
b.154
in den Fäl­len von Ar­ti­kel 103 Ab­satz 1 Buch­sta­be a ZG durch Ge­sichts­bil­der; die Be­ar­bei­tung der Da­ten rich­tet sich nach der Da­ten­be­ar­bei­tungs­ver­ord­nung für das BA­ZG vom 23. Au­gust 2017155.

4 Sie muss die er­ho­be­nen Da­ten lö­schen, so­bald die Da­ten in der ent­spre­chen­den Da­ten­bank nach Ab­satz 3 ge­spei­chert wor­den sind.156

5 Er­hebt das BA­ZG bio­me­tri­sche Da­ten nach Ab­satz 3, oh­ne er­mit­teln­de Be­hör­de zu sein, ist es ver­pflich­tet, die Lö­schungs­an­trä­ge für die­se Da­ten zu stel­len, so­bald dies nach den mass­ge­bli­chen nicht­zoll­recht­li­chen Er­las­sen er­for­der­lich ist.

151 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 der V vom 6. Dez. 2013 über die Be­ar­bei­tung bio­me­tri­scher er­ken­nungs­dienst­li­cher Da­ten, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 2014 163).

152 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 der V vom 6. Dez. 2013 über die Be­ar­bei­tung bio­me­tri­scher er­ken­nungs­dienst­li­cher Da­ten, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 2014 163).

153 SR 361.3

154 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 69 der Da­ten­schutz­ver­ord­nung vom 31. Aug. 2022, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 568).

155 SR 631.061

156 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 der V vom 6. Dez. 2013 über die Be­ar­bei­tung bio­me­tri­scher er­ken­nungs­dienst­li­cher Da­ten, in Kraft seit 1. Sept. 2014 (AS 2014 163).

Art. 227 Waffen und andere Selbstverteidigungs- und Zwangsmittel  

(Art. 106 Abs. 2 Bst. a ZG)

1 Beim Waf­fen­ge­brauch nach Ar­ti­kel 106 ZG oder bei der An­wen­dung po­li­zei­li­chen Zwangs dür­fen als Waf­fen ein­ge­setzt wer­den:

a.
Schlag- und Ab­wehr­stö­cke;
b.
Reiz­stof­fe;
c.
Schuss­waf­fen;
d.157
nicht töd­lich wir­ken­de De­sta­bi­li­sie­rungs­ge­rä­te.

2 Als Selbst­ver­tei­di­gungs- und Zwangs­mit­tel dür­fen na­ment­lich ein­ge­setzt wer­den:

a.
Fes­se­lungs­mit­tel;
b.
Vor­rich­tun­gen zum An­hal­ten von Fahr­zeu­gen und Per­so­nen;
c.
Akus­ti­sche und op­ti­sche Ir­ri­ta­ti­ons­mit­tel;
d.
Was­ser­wer­fer;
e.
Dienst­hun­de.

3 Das EFD re­gelt den Ein­satz wei­te­rer ver­gleich­ba­rer Selbst­ver­tei­di­gungs- und Zwangs­mit­tel.

157 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 der Zwangs­an­wen­dungs­ver­ord­nung vom 12. Nov. 2008, in Kraft seit 1. Jan. 2009 (AS 2008 5475).

Art. 228 Bewaffnung des Personals des BAZG ausserhalb des Grenzwachtkorps 158  

(Art. 106 Abs. 2 Bst. a und b ZG)

1 Fol­gen­des Per­so­nal des BA­ZG aus­ser­halb des Grenzwacht­korps darf Waf­fen, an­de­re Selbst­ver­tei­di­gungs- und Zwangs­mit­tel ein­set­zen:

a.
das Per­so­nal der Haupt­ab­tei­lung Zoll­fahn­dung;
b.
das im Rei­se­ver­kehr ein­ge­setz­te Per­so­nal;
c.
das Per­so­nal der mo­bi­len Teams für Kon­trol­len im Zoll­ge­biet oder am Do­mi­zil.

2 Ge­hört ei­ne Mit­ar­bei­te­rin oder ein Mit­ar­bei­ter zum Per­so­nal nach Ab­satz 1 und sind die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt, so er­teilt die Di­rek­to­rin oder der Di­rek­tor des BA­ZG ihr oder ihm die Be­rech­ti­gung zum Tra­gen und Ein­set­zen von Waf­fen und an­de­ren Selbst­ver­tei­di­gungs- und Zwangs­mit­teln:

a.
Sie oder er kann im Rah­men der Er­fül­lung ih­rer oder sei­ner Auf­ga­ben be­son­de­ren Ge­fähr­dun­gen aus­ge­setzt sein.
b.
Es lie­gen kei­ne Hin­de­rungs­grün­de zum Tra­gen von Waf­fen und an­de­ren Selbst­ver­tei­di­gungs- und Zwangs­mit­teln vor; als Hin­de­rungs­grün­de gel­ten ins­be­son­de­re An­halts­punk­te, die auf ei­ne mög­li­che Selbst- oder Dritt­ge­fähr­dung schlies­sen las­sen.
c.
Die be­tref­fen­de Mit­ar­bei­te­rin oder der be­tref­fen­de Mit­ar­bei­ter ver­fügt über ei­ne be­son­de­re Aus­bil­dung nach Ar­ti­kel 8 des Zwangs­an­wen­dungs­ge­set­zes vom 20. März 2008159 (ZAG).

3 Für Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter, die am 31. De­zem­ber 2021 als Zoll­fach­leu­te oder als Re­vi­sor oder Re­vi­so­rin beim BA­ZG an­ge­stellt wa­ren, be­steht kei­ne Ver­pflich­tung zum Tra­gen von Schuss­waf­fen. Das BA­ZG stellt si­cher, dass Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter, die kei­ne Schuss­waf­fen tra­gen möch­ten, Auf­ga­ben über­neh­men kön­nen, bei de­ren Er­fül­lung sie kei­nen be­son­de­ren Ge­fähr­dun­gen aus­ge­setzt sind.

4 Wer über ei­ne Be­rech­ti­gung nach Ab­satz 2 ver­fügt, muss an den vor­ge­schrie­be­nen Schiess- und Si­cher­heits­trai­nings so­wie an den vor­ge­schrie­be­nen Wei­ter­bil­dun­gen teil­neh­men, an de­nen die The­men nach Ar­ti­kel 30 ZAG be­han­delt wer­den.

5 Für die Or­ga­ni­sa­ti­on der Schiess- und Si­cher­heits­trai­nings ist das BA­ZG ver­ant­wort­lich. Es kann zur Wahr­neh­mung sei­ner Auf­ga­ben mit an­de­ren Stel­len zu­sam­men­ar­bei­ten.

158 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 2023, in Kraft seit 1. Fe­br. 2024 (AS 2024 12).

159 SR 364

Art. 229 Grundsätze für den Einsatz von Waffen und anderen Selbstverteidigungs- und Zwangsmitteln  

(Art. 106 Abs. 2 Bst. b ZG)

1 Für den Ein­satz von Waf­fen und an­de­ren Selbst­ver­tei­di­gungs- und Zwangs­mit­teln durch das Per­so­nal des Grenzwacht­korps und das Per­so­nal nach Ar­ti­kel 228 Ab­satz 1 gel­ten fol­gen­de Grund­sät­ze:160

a.
Der Ein­satz muss vor­gän­gig an­ge­kün­digt wer­den, so­fern der Zweck und die Um­stän­de es zu­las­sen.
b.
Der Ein­satz muss für das an­ge­streb­te Ziel er­for­der­lich sein und darf nicht in ei­nem Miss­ver­hält­nis da­zu ste­hen.

2 Grau­sa­me, er­nied­ri­gen­de oder be­lei­di­gen­de Be­hand­lun­gen sind ver­bo­ten.

160 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 2023, in Kraft seit 1. Fe­br. 2024 (AS 2024 12).

Art. 229a Aufbewahrung und Einzug von Waffen 161  

1 Das BA­ZG sorgt für die si­che­re Auf­be­wah­rung der Waf­fen und der Mu­ni­ti­on.

2 Wer­den bei ei­ner Per­son Hin­de­rungs­grün­de zum Tra­gen ei­ner Waf­fe fest­ge­stellt, so wird die­se von der oder dem Vor­ge­setz­ten un­ver­züg­lich ein­ge­zo­gen. Die Di­rek­to­rin oder der Di­rek­tor des BA­ZG ent­schei­det nach Rück­spra­che mit der oder dem Vor­ge­setz­ten, ob die be­tref­fen­de Per­son wei­ter­hin zum Tra­gen ei­ner Waf­fe be­rech­tigt ist.

161 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Dez. 2023, in Kraft seit 1. Fe­br. 2024 (AS 2024 12).

Art. 230 Erste Hilfe  

(Art. 106 Abs. 2 Bst. b ZG)

Wer­den bei der An­wen­dung un­mit­tel­ba­ren Zwangs Per­so­nen ver­letzt, so ist die­sen, so­weit not­wen­dig und so­weit es die Um­stän­de nicht aus­sch­lies­sen, un­ver­züg­lich Bei­stand zu leis­ten und ärzt­li­che Hil­fe zu ver­schaf­fen.

Art. 231 Voraussetzungen für die Anwendung von Zwang  

(Art. 106 Abs. 2 Bst. b ZG)

Das Grenzwacht­korps und das Per­so­nal nach Ar­ti­kel 228 dür­fen zur Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben und zur Auf­recht­er­hal­tung oder Her­stel­lung ei­nes recht­mäs­si­gen Zu­stands Zwang an­wen­den, na­ment­lich:

a.
zur Per­so­nen­kon­trol­le;
b.
zur Si­cher­stel­lung von Wa­ren oder Ge­gen­stän­den;
c.
zur Ver­hin­de­rung des il­le­ga­len Grenz­über­tritts;
d.
zur Ver­hin­de­rung der Flucht von Per­so­nen;
e.
zur Durch­füh­rung des Trans­ports von Per­so­nen;
f.
zur Ab­wehr ei­ner Ge­fahr, na­ment­lich wenn die be­trof­fe­ne Per­son sich tät­lich wi­der­setzt oder ge­gen An­we­sen­de Dro­hun­gen äus­sert, de­ren un­mit­tel­ba­re Ver­wirk­li­chung zu be­fürch­ten ist;
g.
zur Auf­recht­er­hal­tung der öf­fent­li­chen Ord­nung und der öf­fent­li­chen Si­cher­heit;
h.
zum Schutz von Be­hör­den, Ge­bäu­den und Ein­rich­tun­gen des Bun­des;
i.
wenn zu be­fürch­ten ist, dass sich die Per­son tö­ten oder ver­let­zen kann.
Art. 232 Voraussetzungen für den Schusswaffengebrauch  

(Art. 106 Abs. 1 Bst. c und Abs. 2 ZG)162

1 Das Per­so­nal des Grenzwacht­korps und das Per­so­nal nach Ar­ti­kel 228 Ab­satz 1 dür­fen im Fall nach Ar­ti­kel 106 Ab­satz 1 Buch­sta­be c ZG von der Schuss­waf­fe nur dann Ge­brauch ma­chen:163

a.
wenn Per­so­nen, die ei­ne schwe­re Wi­der­hand­lung be­gan­gen ha­ben oder ei­ner sol­chen drin­gend ver­däch­tigt wer­den, sich der Fest­nah­me oder ei­ner be­reits voll­zo­ge­nen Ver­haf­tung durch Flucht zu ent­zie­hen ver­su­chen;
b.
wenn es auf Grund von In­for­ma­tio­nen oder per­sön­li­chen Fest­stel­lun­gen an­neh­men darf oder muss, dass Per­so­nen ei­ne un­mit­tel­bar dro­hen­de Ge­fahr für Leib und Le­ben an­de­rer dar­stel­len und sich der Fest­nah­me durch Flucht zu ent­zie­hen ver­su­chen;
c.
zur Ver­hin­de­rung ei­ner un­mit­tel­bar dro­hen­den schwe­ren Wi­der­hand­lung ge­gen Ein­rich­tun­gen, die der All­ge­mein­heit die­nen oder die für die All­ge­mein­heit ei­ne be­son­de­re Ge­fahr bil­den.

2 Oh­ne Vor­war­nung darf ein Warn­schuss nur ab­ge­ge­ben wer­den, so­fern die Um­stän­de die Wir­kung ei­nes Warn­ru­fes (Art. 229 Abs. 1 Bst. a) ver­ei­teln.

3 Über je­den Schuss­waf­fen­ein­satz ist der zu­stän­di­gen Be­hör­de Be­richt zu er­stat­ten.

162 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 2023, in Kraft seit 1. Fe­br. 2024 (AS 2024 12).

163 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 2023, in Kraft seit 1. Fe­br. 2024 (AS 2024 12).

Art. 233 Erforderliche Eignung für das gewerbsmässige Ausstellen von Zollanmeldungen  

(Art. 109 Abs. 1 ZG)

1 Über die er­for­der­li­che Eig­nung ver­fügt, wer:

a.
das 18. Al­ters­jahr vollen­det hat;
b.
nicht ent­mün­digt ist;
c.
das not­wen­di­ge Fach­wis­sen hat; und
d.
Ge­währ bie­tet für die kor­rek­te ge­werbs­mäs­si­ge Ver­tre­tung im Zoll­ver­an­la­gungs­ver­fah­ren (Art. 26 ZG).

2 Das BA­ZG kann in Aus­nah­me­fäl­len ei­ne min­der­jäh­ri­ge Per­son er­mäch­ti­gen, Zollan­mel­dun­gen aus­zu­stel­len.

Art. 234 Internationale Amtshilfe  

(Art. 115 Abs. 2 ZG)

Wei­gert sich ei­ne Per­son, auf die sich ein Er­su­chen ei­ner aus­län­di­schen Be­hör­de um Amts­hil­fe be­zieht, mit­zu­wir­ken, so er­lässt das BA­ZG ei­ne Ver­fü­gung über die Mit­wir­kungs- und Edi­ti­ons­pflicht im Sin­ne von Ar­ti­kel 115 Ab­satz 4 ZG.

Art. 235 Höhere Berufsbildung  

(Art. 130 ZG und Art. 37 Abs. 3 BPG)

1 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on gilt für die hö­he­re Be­rufs­bil­dung für das Per­so­nal des BA­ZG als Or­ga­ni­sa­ti­on der Ar­beits­welt im Sin­ne von Ar­ti­kel 28 Ab­satz 2 des Be­rufs­bil­dungs­ge­set­zes vom 13. De­zem­ber 2002164.

2 Sie ist zu­stän­dig für den Er­lass ent­spre­chen­der Be­stim­mun­gen und re­gelt na­ment­lich hin­sicht­lich der eid­ge­nös­si­schen Be­rufs­prü­fun­gen und der eid­ge­nös­si­schen hö­he­ren Fach­prü­fun­gen für das Per­so­nal des BA­ZG die Zu­las­sungs­be­din­gun­gen, Lern­in­hal­te, Qua­li­fi­ka­ti­ons­ver­fah­ren, Aus­wei­se und Ti­tel.

Art. 236 Fotografier- und Filmverbot  

(Art. 127 Abs. 2 und 130 ZG)

Das Fo­to­gra­fie­ren oder Fil­men des Per­so­nals des BA­ZG wäh­rend der Aus­übung sei­ner Tä­tig­keit ist oh­ne Be­wil­li­gung ver­bo­ten. Die Nicht­ein­hal­tung die­ses Ver­bots stellt ei­ne Ord­nungs­wid­rig­keit nach Ar­ti­kel 127 Ab­satz 2 ZG dar.

5. Titel: Strafbestimmungen

Art. 237 Zollwiderhandlungen bei einer schweizerischen Zollstelle im Ausland  

(Art. 117 ZG)

Zoll­wi­der­hand­lun­gen, die bei ei­ner schwei­ze­ri­schen Zoll­stel­le im Aus­land ver­übt wer­den, gel­ten als in der nächst­ge­le­ge­nen schwei­ze­ri­schen Ge­mein­de be­gan­gen.

Art. 238 Verfügung über die Leistungspflicht  

(Art. 117 ZG)

1 Sind die von ei­ner Wi­der­hand­lung be­trof­fe­nen Zol­l­ab­ga­ben und Ab­ga­ben nach nicht­zoll­recht­li­chen Bun­des­ge­set­zen (Art. 90 ZG) nicht be­reits an­läss­lich ei­ner Zoll­ver­an­la­gung ver­an­lagt wor­den, so wird über die Leis­tungs­pflicht nach den Ar­ti­keln 12 Ab­sät­ze 1 und 2 so­wie 63 des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 1974165 über das Ver­wal­tungs­straf­recht (VStrR) ver­fügt.

2 Der oder dem Be­schul­dig­ten wird die Ver­fü­gung über die Leis­tungs­pflicht in der Re­gel gleich­zei­tig mit dem Schluss­pro­to­koll er­öff­net.

Art. 239 Feststellungsverfügung  

(Art. 117 ZG)

1 Ist die oder der Be­schul­dig­te nicht als leis­tungs­pflich­tig ge­mä­ss Ar­ti­kel 12 Ab­sät­ze 1 und 2 VStrR166 er­klärt wor­den oder an­er­kennt er oder sie im Fal­le von blos­sem Bann­bruch oder von blos­ser Ord­nungs­wid­rig­keit die im Schluss­pro­to­koll an­ge­ge­be­ne zoll­ta­ri­fa­ri­sche Ein­rei­hung, die Men­ge oder den Wert nicht, so kann sie oder er in­ner­halb der nach Ar­ti­kel 61 Ab­satz 3 VStrR mass­ge­bli­chen Frist ei­ne Fest­stel­lungs­ver­fü­gung be­an­tra­gen.

2 Fällt ei­ne so­li­da­ri­sche Leis­tungs­pflicht der oder des Be­schul­dig­ten nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 3 VStrR in Be­tracht, so wird von Am­tes we­gen ei­ne Fest­stel­lungs­ver­fü­gung er­las­sen.

Art. 240 Aufdeckung des Bannbruchs nach der Zollveranlagung  

(Art. 120 Abs. 5 ZG)

Wird der Bann­bruch nach der Zoll­ver­an­la­gung der Wa­re fest­ge­stellt und wird die­se auf be­hörd­li­che An­ord­nung zu­rück­ge­wie­sen oder ver­nich­tet, so wer­den die be­reits be­zahl­ten Zol­l­ab­ga­ben zu­rück­er­stat­tet.

Art. 240a Ordnungswidrigkeiten 167  

(Art. 127 Abs. 1 Bst. a ZG)

So­fern nicht der Tat­be­stand ei­ner Zoll­wi­der­hand­lung er­füllt ist, wird nach Ar­ti­kel 127 Ab­satz 1 Buch­sta­be a ZG be­straft, wer:

a.
zoll­freie Wa­ren beim Ver­brin­gen in das Zoll­ge­biet oder aus dem Zoll­ge­biet nicht oder un­rich­tig an­mel­det oder nicht über die vor­ge­se­he­nen Zoll­stras­sen, Schiffs­zoll­lan­des­tel­len oder Zoll­flug­plät­ze über die Zoll­gren­ze ver­bringt;
b.
zoll­pflich­ti­ge Wa­ren mit ei­ner falschen Ta­rif­num­mer an­mel­det, wenn die rich­ti­ge Ta­rif­num­mer zu ei­ner glei­chen oder tiefe­ren Zol­l­ab­ga­be führt;
c.
im grenz­über­schrei­ten­den Luft­ver­kehr einen Flug­platz be­nutzt, für des­sen Be­nut­zung das BA­ZG kei­ne Be­wil­li­gung aus­ge­stellt hat;
d.
mit ei­nem Fahr­zeug die Zoll­gren­ze nicht über ei­ne vom BA­ZG für die­se Fahrt als zu­läs­sig be­zeich­ne­te Zoll­stras­se über­quert;
e.
die Vor­schrif­ten der Ar­ti­kel 5–12 der Ver­ord­nung vom 12. Ok­to­ber 2011168 über die Sta­tis­tik des Aus­sen­han­dels miss­ach­tet;
f.
die vom BA­ZG ge­setz­ten Fris­ten nicht ein­hält;
g.
die Hin­weis­pflicht nach Ar­ti­kel 61 miss­ach­tet;
h.
die Auf­be­wah­rungs­vor­schrif­ten für Da­ten und Do­ku­men­te nach den Ar­ti­keln 94–98 nicht ein­hält;
i.
Wa­ren in of­fe­nen Zoll­la­gern oder Zoll­frei­la­gern in un­zu­läs­si­ger Wei­se be­ar­bei­tet (Art. 161 und 181);
j.
die nach die­ser Ver­ord­nung in Be­wil­li­gun­gen, Ver­ein­ba­run­gen oder Ver­wen­dungs­ver­pflich­tun­gen fest­ge­setz­ten Be­din­gun­gen und Auf­la­gen nicht ein­hält.

167 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

168 SR 632.14

Art. 240b Zuständigkeiten 169  

(Art. 128 ZG)

1 Zu­stän­dig für die Straf­ver­fol­gung ist die Haupt­ab­tei­lung Zoll­fahn­dung.

2 Je­de Dienst­stel­le des BA­ZG ist in ih­rem Auf­ga­ben­be­reich zu­stän­dig für den Er­lass von Straf­be­schei­den im ab­ge­kürz­ten Ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 65 Ab­satz 1 VStrR170.

169 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4671).

170 SR 313.0

6. Titel: Schlussbestimmungen

Art. 241 Änderung von Anhängen, Anlagen und Beilagen völkerrechtlicher Verträge  

(Art. 48a Abs. 1 RVOG171)

Das EFD ist er­mäch­tigt, die Än­de­run­gen be­ste­hen­der An­hän­ge, An­la­gen und Bei­la­gen fol­gen­der völ­ker­recht­li­cher Ver­trä­ge zu ge­neh­mi­gen:

1.
In­ter­na­tio­na­les Über­ein­kom­men vom 21. Ok­to­ber 1982172 zur Har­mo­ni­sie­rung der Wa­ren­kon­trol­len an den Gren­zen;
2.
In­ter­na­tio­na­les Über­ein­kom­men vom 18. Mai 1973173 zur Ver­ein­fa­chung und Har­mo­ni­sie­rung der Zoll­ver­fah­ren;
3.
Über­ein­kom­men vom 26. Ju­ni 1990174 über die vor­über­ge­hen­de Ver­wen­dung;
4.
Zol­l­ab­kom­men vom 6. De­zem­ber 1961175 über das Car­net A.T.A für die vor­über­ge­hen­de Ein­fuhr von Wa­ren;
5.
Zol­l­ab­kom­men vom 2. De­zem­ber 1972176 über Be­häl­ter von 1972;
6.
Zol­l­ab­kom­men vom 4. Ju­ni 1954177 über die vor­über­ge­hen­de Ein­fuhr pri­va­ter Stras­sen­fahr­zeu­ge;
7.
Zol­l­ab­kom­men vom 18. Mai 1956178 über die vor­über­ge­hen­de Ein­fuhr von Was­ser­fahr­zeu­gen und Luft­fahr­zeu­gen zum ei­ge­nen Ge­brauch;
8.
Zol­l­ab­kom­men vom 14. No­vem­ber 1975179 über den in­ter­na­tio­na­len Wa­ren­trans­port mit Car­nets TIR;
9.
Zol­l­ab­kom­men vom 18. Mai 1956180 über die vor­über­ge­hen­de Ein­fuhr ge­werb­li­cher Stras­sen­fahr­zeu­ge;
10.
Pro­to­koll vom 26. Ju­ni 1999181 zur Än­de­rung des in­ter­na­tio­na­len Über­ein­kom­mens vom 18. Mai 1973 zur Ver­ein­fa­chung und Har­mo­ni­sie­rung der Zoll­ver­fah­ren.
Art. 242 Genehmigung von Vereinbarungen über nebeneinander liegende Grenzabfertigungsstellen  

(Art. 48a Abs. 1 RVOG182)

Das EFD ist er­mäch­tigt, Ver­ein­ba­run­gen über ne­ben­ein­an­der lie­gen­de Grenz­ab­fer­ti­gungs­stel­len ge­stützt auf die fol­gen­den völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­ge zu ge­neh­mi­gen:

1.
Ab­kom­men vom 1. Ju­ni 1961183 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land über die Er­rich­tung ne­ben­ein­an­der lie­gen­der Grenz­ab­fer­ti­gungs­stel­len und die Grenz­ab­fer­ti­gung in Ver­kehrs­mit­teln wäh­rend der Fahrt;
2.
Ab­kom­men vom 2. Sep­tem­ber 1963184 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und der Re­pu­blik Ös­ter­reich über die Er­rich­tung ne­ben­ein­an­der lie­gen­der Grenz­ab­fer­ti­gungs­stel­len und die Grenz­ab­fer­ti­gung in Ver­kehrs­mit­teln wäh­rend der Fahrt;
3.
Ab­kom­men vom 28. Sep­tem­ber 1960185 zwi­schen der Schweiz und Frank­reich über die ne­ben­ein­an­der lie­gen­den Grenz­ab­fer­ti­gungs­stel­len und die Grenz­ab­fer­ti­gung wäh­rend der Fahrt;
4.
Ab­kom­men vom 11. März 1961186 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und der Ita­lie­ni­schen Re­pu­blik über die ne­ben­ein­an­der lie­gen­den Grenz­ab­fer­ti­gungs­stel­len und die Grenz­ab­fer­ti­gung wäh­rend der Fahrt.
Art. 242a Vollzugsbestimmungen 187  

(Art. 130 ZG)

Das EFD ist er­mäch­tigt, Voll­zugs­be­stim­mun­gen zu die­ser Ver­ord­nung zu er­las­sen.

187 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. April 2009, in Kraft seit 1. Ju­ni 2009 (AS 2009 1661).

Art. 243 Nachforderung des Bundesamtes für Landwirtschaft  

(Art. 130 ZG)

Bei Ein­fuh­ren land­wirt­schaft­li­cher Er­zeug­nis­se, für die Kon­tin­gent­s­zol­lan­sät­ze fest­ge­legt sind und die wi­der­recht­lich zum Kon­tin­gent­s­zol­lan­satz oder ei­nem re­du­zier­ten An­satz ein­ge­führt wur­den, kann das Bun­des­amt für Land­wirt­schaft die Ab­ga­ben­dif­fe­renz im Auf­trag des BA­ZG in Rech­nung stel­len. Das Bun­des­amt für Land­wirt­schaft in­for­miert das BA­ZG dar­über.

Art. 244 Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts  

1 Die Auf­he­bung bis­he­ri­gen Rechts wird in An­hang 3 ge­re­gelt.

2 Die Än­de­rung bis­he­ri­gen Rechts wird in An­hang 4 ge­re­gelt.

Art. 245 Übergangsbestimmungen zur passiven Veredelung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Grundstoffen  

(Art. 132 Abs. 7 ZG)

1 Als land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se und Grund­stof­fe nach Ar­ti­kel 132 Ab­satz 7 ZG gel­ten im Zoll­ge­biet pro­du­zier­te ver­wert­ba­re Er­zeug­nis­se aus Pflan­zen­bau und Nutz­tier­hal­tung im Sin­ne von Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 Buch­sta­be a des Land­wirt­schafts­ge­set­zes vom 29. April 1998188.

2 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on un­ter­brei­tet ein Ge­such um Er­tei­lung ei­ner Be­wil­li­gung den be­trof­fe­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen und Bun­des­stel­len zur Stel­lung­nah­me, wenn es für die Be­ur­tei­lung der Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 132 Ab­satz 7 ZG oder nach Ar­ti­kel 46 Ab­satz 2 die­ser Ver­ord­nung er­for­der­lich ist.

Art. 246 Übergangsbestimmung zur Änderung vom
27. Juni 2012 für die Schweizerische Post und die Konzessionäre
189  

Brief­post­sen­dun­gen und Pa­ke­te, die von der Schwei­ze­ri­schen Post im Rah­men des Uni­ver­sal­diens­tes (Art. 3 und 4 des Post­ge­set­zes vom 30. April 1997190) oder von pri­va­ten An­bie­te­rin­nen und An­bie­tern im Rah­men ih­rer Kon­zes­si­on be­för­dert wer­den, dür­fen bis zum 30. Ju­ni 2013 nach dem bis­he­ri­gen Recht an­ge­mel­det wer­den.

189 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Ju­ni 2012, in Kraft seit 1. Aug. 2012 (AS 2012 3837).

190 [AS 19972452; 2000 2355An­hang Ziff. 23; 2003 4297, 2006 2197An­hang Ziff. 85; 20075645. AS 2012 4993An­hang Ziff. I]. Sie­he heu­te: das Post­ge­setz vom 17. Dez. 2010 (SR 783.1).

Art. 246a Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
18. November 2015
191  

1 Auf An­trä­ge auf Er­tei­lung des AEO-Sta­tus, die vor In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 18. No­vem­ber 2015 ein­ge­reicht wur­den, fin­det das neue Recht An­wen­dung.

2 Für Ver­fah­ren der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung, die bei In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 18. No­vem­ber 2015 nicht ab­ge­schlos­sen sind, gilt das bis­he­ri­ge Recht.

3 Für die fol­gen­den sen­si­blen Wa­ren, die im Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der Än­de­rung vom 18. No­vem­ber 2015 in ei­nem Zoll­frei­la­ger ein­ge­la­gert sind, muss die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter spä­tes­tens ein Jahr nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung ei­ne Be­stan­des­auf­zeich­nung (Art. 182 Abs. 2) füh­ren:

a.
Per­so­nen­au­to­mo­bi­le und Mo­tor­rä­der der Ta­rif­num­mern 8703 und 8711;
b.
Mö­bel der Ta­rif­num­mern 9401 und 9403.

4 Die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter muss die fol­gen­den An­for­de­run­gen spä­tes­tens ein Jahr nach In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 18. No­vem­ber 2015 er­fül­len:

a.
die in Ar­ti­kel 183 Ab­sät­ze 1 Buch­sta­be c und 1bis ge­nann­ten An­for­de­run­gen an das Er­stel­len und Füh­ren des Ver­zeich­nis­ses der Mie­te­rin­nen und Mie­ter, der Un­ter­mie­te­rin­nen und Un­ter­mie­ter so­wie der Ein­la­ge­re­rin­nen und Ein­la­ge­rer;
b.
die in Ar­ti­kel 184 Ab­satz 1 Buch­sta­ben c, k und q so­wie 2ge­nann­ten An­for­de­run­gen an das Er­stel­len und Füh­ren der Be­stan­des­auf­zeich­nung für sen­si­ble Wa­ren.

191 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20154917).

Art. 247 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt zu­sam­men mit dem Zoll­ge­setz vom 18. März 2005 in Kraft.192

192 Am 1. Mai 2007.

Anhang 1

(Art. 63 Abs. 1)

Persönliche Gebrauchsgegenstände

Als persönliche Gebrauchsgegenstände gelten:

1.
Kleidung
2.
Toilettenartikel
3.
Schmuck
4.
Bücher
5.
Fotoapparate und Filmkameras mit einer angemessenen Anzahl von Bildträgern
6.
Tragbare Vorführgeräte für Diapositive und Filme und deren Zubehör sowie eine angemessene Anzahl von Bildträgern
7.
Videokameras und tragbare Videoaufnahmegeräte mit einer angemessenen Anzahl von Filmträgern
8.
Tragbare Musikinstrumente
9.
Tragbare Tonaufnahme- und Tonwiedergabegeräte (einschliesslich Diktiergeräte) mit den dazugehörigen Tonträgern
10.
Tragbare Radios
11.
Tragbare Fernsehgeräte
12.
Tragbare Schreib- und Rechenmaschinen
13.
Tragbare Computer mit deren peripheren Einheiten und Zubehör
14.
Kinderwagen
15.
Rollstühle
16.
Ferngläser und Fernrohre
17.
Tragbare medizinische Behandlungsgeräte sowie Einwegzubehör
18.
Mobiltelefone, Pager
19.
Fahrräder
20.
Sportausrüstungen aller Art, wie Bergsteiger- und Fischereiausrüstungen, Bobsleighs, Sportschlitten, Eishockey- und Skiausrüstungen, Curlingsteine, Modellflugzeuge mit Fernsteuerungseinrichtungen, Taucherausrüstungen, motorlose Hängegleiter, Surfbretter, Tennis- und Golfausrüstungen, Paddel- oder Schlauchboote ohne Motor, Kanus, Kajaks (auch gemeinsam von Mannschaften eingeführt)
21.
Campingausrüstungen aller Art, wie Zelte, Sonnenschirme, Kochherde, Kühlschränke, Geschirr, Tische, Stühle, Bettzeug, Butangasflaschen
22.
Zwei Jagd- oder Sportwaffen bzw. eine Jagd- und eine Sportwaffe mit der dazugehörigen Munition
23.
Andere Gegenstände, die offensichtlich persönlicher Natur sind

Anhang 2 193

193 Bereinigt gemäss Anhang Ziff. II 1 der V vom 4. Sept. 2013 über den Verkehr mit Tieren und Pflanzen geschützter Arten (AS 2013 3111) und gemäss Ziff. II der V vom 18. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 4917).

(Art. 182 Abs. 2)

Sensible Waren

Als sensible Waren gelten:

1.
2.
Tiere und Pflanzen, Teile solcher Tiere und Pflanzen sowie Erzeugnisse, die daraus hergestellt sind, nach Artikel 1 der Verordnung vom 4. September 2013194 über den Verkehr mit Tieren und Pflanzen geschützter Arten
3.
Kriegsmaterial nach Artikel 5 des Kriegsmaterialgesetzes vom 13. Dezember 1996195
4.
Waffen, Waffenzubehör und Munition nach Artikel 4 des Waffengesetzes vom 20. Juni 1997196
5.
folgende Waren im Sinne des ZTG197:
alkoholische Getränke der Tarifnummern 2204–2208
Tabakfabrikate der Tarifnummern 2402 und 2403
Banknoten und Wertpapiere der Tarifnummer 4907
Münzen der Tarifnummer 7118
Perlen, Diamanten, Edelsteine, Schmucksteine, Edelmetalle und Edelmetallplattierungen sowie Waren daraus (ex Zolltarifkapitel 71)
Bijouterie, Juwelierwaren (ex Zolltarifkapitel 71)
Personenautomobile und Motorräder der Tarifnummern 8703 und 8711
Uhrmacherwaren der Tarifnummern 9101
Pendulettes, Pendulen und Standuhren aus Edelmetallen und Edelmetallplattierungen der Tarifnummern 9103 und 9105
Möbel der Tarifnummern 9401 und 9403
Kunstgegenstände, Sammlungsstücke und Antiquitäten der Tarifnummern 9701–9706
6.
Zur Ausfuhr veranlagte Waren nach Artikel 65 Absatz 2 ZG
7.
Nukleare Güter und radioaktive Abfälle nach Artikel 3 Buchstaben h und i des Kernenergiegesetzes vom 21. März 2003198
8.
Betäubungsmittel nach Artikel 1 des Betäubungsmittelgesetzes vom 3. Oktober 1951199
9.
Vorläuferchemikalien und andere Chemikalien nach den Artikeln 1 und 2 der Vorläuferverordnung Swissmedic vom 8. November 1996200
10.
Arzneimittel nach Artikel 4 Absatz 1 Buchstabe a des Heilmittelgesetzes vom 15. Dezember 2000201
11.
Sprengstoffe, Zündmittel, pyrotechnische Gegenstände und Schiesspulver nach den Artikeln 5, 6, 7 und 7a des Sprengstoffgesetzes vom 25. März 1977202
12.
Güter nach Artikel 3 der Güterkontrollverordnung vom 25. Juni 1997203
13.
Waren, für die der Bundesrat Zwangsmassnahmen nach Artikel 184 Absatz 3 der Bundesverfassung204 und nach Artikel 2 des Embargogesetzes vom 22. März 2002205 erlassen hat
14.
Kulturgüter nach Artikel 2 Absatz 1 des Kulturgütertransfergesetzes vom 20. Juni 2003206

Anhang 3

(Art. 244 Abs. 1)

Aufhebung bisherigen Rechts

Folgende Erlasse werden aufgehoben:

1.
Verordnung vom 10. Juli 1926207 zum Zollgesetz
2.
Verordnung vom 3. Februar 1999208 über die Zollabfertigung mit elektronischer Datenübermittlung
3.
Bundesratsbeschlüsse vom 29. April 1892209, 15. Juni 1892210 und 3. März 1911211 über den Ausschluss von Samnaun und Sampuoir aus der Zolllinie
4.
Bundesratsbeschluss vom 21. Juli 1942212 betreffend Ermächtigung des Eidgenössischen Finanz- und Zolldepartements zur Schaffung unterschiedlicher Ansätze für gewisse Waren
5.
Verordnung vom 13. Januar 1993213 über das Zollverfahren für zugelassene Versender und Empfänger
6.
Verordnung vom 17. Mai 1995214 über das Zollverfahren für offene Zolllager
7.
Verordnung vom 30. Januar 2002215 über Abgabenerleichterungen im Reisendenverkehr
8.
Verordnung vom 19. Juli 1960216 über die Zwischenabfertigung von Strassenfahrzeugen
9.
Eisenbahnzollordnung vom 6. Dezember 1926217
10.
Schiffszollordnung vom 1. November 1940218
11.
Luftzollordnung vom 7. Juli 1950219
12.
Postzollordnung vom 2. Februar 1972220
13.
Bundesratsbeschluss vom 28. September 1962221 über Zollerleichterungen für frische Milch aus der ausländischen Wirtschaftszone
14.
Bundesratsbeschluss vom 26. August 1958222 über die Einfuhr von Leuchtgas in die schweizerische Wirtschaftszone
15.
Bundesratsbeschluss vom 21. Februar 1968223 über die zinsfreie Transitlagerung von Waren in den Rheinhäfen
16.
Verordnung vom 9. Mai 1990224 über Vereinfachungen im Zollverfahren
17.
Verordnung vom 18. Mai 2005225 über die Zuständigkeit der Oberzolldirektion im Bereich der höheren Berufsbildung für das Personal der EZV
18.
Bundesratsbeschluss vom 31. Mai 1966226 über die Zollfreiheit von Treibstoffen für nichtgewerbsmässige Auslandflüge

207 [BS 6 514; AS 1957 1002; 1960 261; 1961 1178; 1965 915; 1972 156; 1973 651; 1974 1949; 1993 1054; 19951818; 1997 1630, 2779Ziff. II 35; 1999 704Ziff. II 15; 2001 267Art. 33 Ziff. 3; 2002 326, 328Anhang 2 Ziff. 1]

208 [AS 1999 1300]

209 In der AS nicht veröffentlicht.

210 In der AS nicht veröffentlicht.

211 In der AS nicht veröffentlicht.

212 [BS 6 612; AS 1951 968Art. 4]

213 [AS 1993 393]

214 [AS 1995 1821]

215 [AS 2002 328]

216 [AS 1960 921; 2002 1365]

217 [BS 6 643; AS 1972 877; 1978 1913; 1999 704Ziff. II 16]

218 [BS 6 685; AS 1951 968Art. 3, 4, 1965 1246]

219 [AS 1950 623; 1951 968Art. 3; 1961 326; 1990 1645; 1998 1533]

220 [AS 1972 337; 1981621; 1997 2779Ziff. II 36; 2002 1366]

221 [AS 1962 1113]

222 [AS 1958 590]

223 [AS 1968 354]

224 [AS 1990 846]

225 [AS 2005 2205]

226 [AS 1966 753; 1987 2367]

Anhang 4

(Art. 244 Abs. 2)

Änderung bisherigen Rechts

Die nachstehenden Verordnungen werden wie folgt geändert:

227

227 Die Änderungen können unter AS 2007 1469konsultiert werden.

Anhang 5 228

228 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 27. Nov. 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 6233).

(Art. 112h Abs. 2)

Entsprechung von Bestimmungen des schweizerischen und des liechtensteinischen Rechts

schweizerisches Recht

liechtensteinisches Recht

Art. 662–670 Obligationenrecht229

Art. 1048–1121 Personen- und
Gesellschaftsrecht230

Art. 957–963 Obligationenrecht

Art. 1045–1062a Personen- und
Gesellschaftsrecht

Geschäftsbücherverordnung
vom 24. April 2002231

Art. 5–15 Verordnung zum Personen- und Gesellschaftsrecht232

Art. 166 und 190–193 SchKG233

Art. 6–9 Konkursordnung234

Art. 293 SchKG

Art. 1–3 Nachlassvertragsgesetz235

Art. 96–98 ZV

Art. 2a Kundmachungsgesetz236 i. V. m. Art. 96–98 ZV

229 SR 220

230 LR 216.0

231 SR 221.431

232 LR 216.01

233 SR 281.1

234 LR 282.0

235 LR 284.0

236 LR 170.550

Anhang 6 237

237 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3929).

(Art. 165a Abs. 1)

Milchgrundstoffe und Getreidegrundstoffe, für die das Bewilligungsverfahren nach Artikel 165a gilt

Zolltarifnummer

Bezeichnung des Grundstoffs

0401.1010/1090

Magermilch

0401.2010/2090

Milch, mit einem Fettgehalt von mehr als 1 Gewichtsprozent, jedoch nicht mehr als 6 Gewichtsprozent

0401.5020

Rahm

0402.1000, 2111/2119

Milch in Pulverform, granuliert oder in anderen festen Formen

0402.2120

Rahm in Pulverform, granuliert oder in anderen festen Formen

ex 0402.9110, 9910

Kondensmilch

0405.1011/1099

Butter

0405.9010/9090

Andere Fettstoffe aus der Milch

1001.9921, 9929

Weizen zur menschlichen Ernährung

1002.9021, 9029

Roggen zur menschlichen Ernährung

1101.0043, 0048

1102.9044

Mehl von Weizen, Dinkel, Roggen und Mengkorn

1103.1199, 1919

1104.1919, 2913, 2918

Andere Mahlprodukte von Weizen, Dinkel Roggen und Mengkorn

1104.3089

Keime von Weizen, Roggen und Mengkorn

Milchgrundstoffe und Getreidegrundstoffe, für die das Bewilligungsverfahren nach Artikel 165agiltAnhang 6

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