Drucken
Artikel, Notizen und Markierungen werden geladen... Bitte um etwas Geduld.

Verordnung des EFD
über Zollerleichterungen für Waren
je nach Verwendungszweck
(Zollerleichterungsverordnung, ZEV)

vom 4. April 2007 (Stand am 1. September 2021)

Das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD),

gestützt auf die Artikel 14 Absätze 1 Buchstabe b, 2 und 5 des Zollgesetzes
vom 18. März 20051 (ZG)
und auf Artikel 54 der Zollverordnung vom 1. November 20062 (ZV),

verordnet:

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Geltungsbereich

Die­se Ver­ord­nung gilt für:

a.
Wa­ren, für die das EFD einen re­du­zier­ten Zol­lan­satz ver­ord­net hat;
b.
Wa­ren mit re­du­zier­tem Zol­lan­satz ge­mä­ss dem Zoll­ta­rif­ge­setz vom 9. Ok­to­ber 19863.

Art. 2 Begriffe

In die­ser Ver­ord­nung be­deu­ten:

a.
zoll­be­güns­tig­te Wa­ren: Wa­ren mit Zol­ler­leich­te­run­gen je nach Ver­wen­dungs­zweck nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 1 ZG;
b.
un­ver­än­der­te Wa­ren: zoll­be­güns­tig­te Wa­ren, die nicht be­ar­bei­tet oder ver­ar­bei­tet wur­den; un­ver­än­der­ten Wa­ren gleich­ge­stellt sind Wa­ren, die so be­ar­bei­tet oder ver­ar­bei­tet wur­den, dass ei­ne an­de­re Ver­wen­dung als die ver­an­lag­te noch nicht aus­ge­schlos­sen ist;
c.
Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung: all­ge­mein gül­ti­ge Ver­pflich­tung, ei­ne Wa­re nur zu ei­nem be­stimm­ten Zweck zu ver­wen­den, oh­ne Ein­schrän­kung hin­sicht­lich der Men­ge und Her­kunft der Wa­re so­wie der Dau­er;
d.
zoll­be­güns­tig­te Per­son: Per­son, die:
1.
für zoll­be­güns­tig­te Wa­ren ei­ne Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung hin­ter­legt hat, die von der Ober­zoll­di­rek­ti­on (OZD) ge­neh­migt ist, oder
2.
ei­ne mit ei­nem Ver­wen­dungs­vor­be­halt ver­se­he­ne, un­ver­än­der­te zoll­be­güns­tig­te Wa­re im Zoll­ge­biet über­nimmt.

2. Kapitel: Reduzierte Zollansätze und Zollbefreiung bei der Veranlagung

Art. 3 Reduzierte Zollansätze

An­hang 1 legt die Wa­ren, die zu re­du­zier­ten Zol­lan­sät­zen ins Zoll­ge­biet ver­bracht wer­den dür­fen, die vor­ge­se­he­ne Ver­wen­dung und die Zol­lan­sät­ze fest.

Art.4 Zollbefreiung 4

Die Wa­ren nach An­hang 2 der Agra­r­ein­fuhr­ver­ord­nung vom 26. Ok­to­ber 20115 sind zoll­frei, wenn sie zu den Zol­lan­sät­zen der Ta­rif­li­ni­en «zu Fut­ter­zwe­cken» ver­an­lagt wor­den sind, und die Ana­ly­se durch Agros­co­pe6 einen ener­ge­ti­schen Ge­halt von we­ni­ger als 0,5 Pro­zent des täg­li­chen Fut­ter­be­dar­fes ei­nes Tie­res er­gibt.

4 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. 2 der Agra­r­ein­fuhr­ver­ord­nung vom 26. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5325).

5 SR 916.01

6 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) auf den 1. Jan. 2014 an­ge­passt. Die­se An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

Art. 5 Gesuch um Herabsetzung von Zollansätzen für bestimmte Verwendungen


1 Ein Ge­such um Her­ab­set­zung von Zol­lan­sät­zen für be­stimm­te Ver­wen­dun­gen nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 1 ZG muss bei der OZD ein­ge­reicht wer­den.

2 Das Ge­such muss fol­gen­de Un­ter­la­gen und An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
Wa­ren­be­zeich­nung mit zoll­ta­ri­fa­ri­scher Ein­rei­hung, even­tu­ell mit Bei­la­ge ei­nes Mus­ters;
b.
be­ab­sich­tig­te Ver­wen­dung, ge­ge­be­nen­falls mit Be­schrei­bung des Her­stel­lungs­ver­fah­rens und all­fäl­li­ger Zwi­schen­pro­duk­te;
c.
de­tail­lier­te wirt­schaft­li­che Be­grün­dung;
d.
Ein­fuhr­men­gen der bei­den letz­ten Jah­re in kg Ei­gen­mas­se so­wie die vor­aus­sicht­li­chen Ein­fuhr­men­gen für das lau­fen­de Jahr;
e.
Be­zugs­mög­lich­kei­ten in Län­dern, mit de­nen Frei­han­dels­ab­kom­men bes­te­hen;
f.
Wa­ren­wert fran­ko Schwei­zer Gren­ze, nicht ver­an­lagt, je 100 kg Ei­gen­mas­se;
g.
pro­zen­tua­ler An­teil der Ver­pa­ckung an der ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Wa­re;
h.
Ver­kaufs­preis der Fer­tig­pro­duk­te je 100 kg Ei­gen­mas­se;
i.
ge­ge­be­nen­falls pro­zen­tua­ler Ge­wichts­an­teil der ins Zoll­ge­biet ver­brach­ten Wa­re am Fer­tig­pro­dukt;
j.
als trag­bar er­ach­te­ter re­du­zier­ter Zol­lan­satz.

3 Die OZD kann wei­te­re An­ga­ben und Nach­wei­se ver­lan­gen, wenn dies für die Be­ur­tei­lung des Ge­suchs er­for­der­lich ist.

4 Sie un­ter­brei­tet das Ge­such den be­trof­fe­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen und Bun­des­stel­len zur Stel­lung­nah­me.

Art. 6 Besondere Angaben in der Zollanmeldung

1 Bei der Ver­brin­gung von Wa­ren ins Zoll­ge­biet muss die zoll­be­güns­tig­te Per­son mit ih­rer Ver­pflich­tungs­num­mer in der Zollan­mel­dung als Im­por­teu­rin auf­ge­führt wer­den, so­fern zoll­be­güns­tig­te Wa­ren aus dem Aus­land meh­re­ren ih­rer Kun­den in der Schweiz di­rekt zu­ge­führt wer­den.

2 Die zoll­be­güns­tig­te Per­son muss zu­dem:

a.
ge­gen­über der Eid­ge­nös­si­schen Steu­er­ver­wal­tung die Ver­pflich­tung ein­ge­gan­gen sein, die Ein­fuhr der Wa­ren im ei­ge­nen Na­men vor­zu­neh­men und die Lie­fe­run­gen an die Kun­den im In­land der Mehr­wert­steu­er zu un­ter­stel­len;
b.
ih­re Ver­kaufs- und Lie­fer­do­ku­men­te mit dem Ver­wen­dungs­vor­be­halt nach Ar­ti­kel 8 ver­se­hen.

3 Bei der Ver­brin­gung von Wa­ren ins Zoll­ge­biet muss die zoll­be­güns­tig­te Per­son mit ih­rer Ver­pflich­tungs­num­mer in der Zollan­mel­dung als Emp­fän­ge­rin, per Adres­se des La­ger­hal­ters oder Ver­ar­bei­ters, auf­ge­führt wer­den, so­fern zoll­be­güns­tig­te Wa­ren in ih­rem Auf­trag vor­erst ei­ner Dritt­per­son zur La­ge­rung oder Ver­ar­bei­tung zu­ge­führt wer­den.

Art. 7 Verwendungsnachweis

1 Die zoll­be­güns­tig­te Per­son muss der Zoll­ver­wal­tung auf Ver­lan­gen nach­wei­sen, dass sie die Wa­ren der Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung ent­spre­chend ver­wen­det hat.

2 Ver­wen­det sie die Wa­ren im ei­ge­nen Be­trieb, so muss sie Fa­bri­ka­ti­ons­kon­trol­len füh­ren oder den Nach­weis auf an­de­re ge­eig­ne­te Wei­se er­brin­gen.

Art. 8 Weitergabe von unveränderten zollbegünstigten Waren

1 Bei je­der Wei­ter­ga­be von un­ver­än­der­ten Wa­ren im Zoll­ge­biet muss in den Ver­kaufs- und Lie­fer­do­ku­men­ten der Ver­wen­dungs­vor­be­halt nach An­hang 2 an­ge­bracht wer­den.

2 Wer un­ver­än­dert wei­ter­ge­ge­be­ne Wa­ren nicht ge­mä­ss der Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung der zoll­be­güns­tig­ten Per­son oder ge­mä­ss dem Ver­wen­dungs­vor­be­halt ver­wen­det, muss bei der OZD ei­ne neue Zollan­mel­dung ein­rei­chen.

3. Kapitel: Änderung des Verwendungszwecks

1. Abschnitt: Allgemeines

Art. 9 Verwendungen mit höheren Zollansätzen

Die OZD kann mit zoll­be­güns­tig­ten Per­so­nen Ver­ein­ba­run­gen über ei­ne ver­ein­fach­te vor­gän­gi­ge neue Zollan­mel­dung und ei­ne ver­ein­fach­te Ent­rich­tung der Zoll­dif­fe­renz ab­sch­lies­sen (Art. 14 Abs. 4 ZG).

Art. 10 Verwendungen mit reduzierten Zollansätzen

1 Wer ver­an­lag­te Wa­ren zu Zwe­cken ver­wen­den oder ab­ge­ben will, die re­du­zier­ten Zol­l­ab­ga­ben un­ter­lie­gen (Art. 14 Abs. 5 ZG), kann bei der OZD ein Ge­such um Rück­er­stat­tung der Dif­fe­renz stel­len.

2 Das Ge­such kann nur ge­stellt wer­den für:

a.
Fut­ter­mit­tel für Zoo-, La­bor- und an­de­re Tie­re;
b.
Wa­ren, die aus Qua­li­täts­grün­den nicht für den ver­an­lag­ten Zweck ver­wen­det wer­den kön­nen.

Art. 11 Minimale Rückerstattung

Be­trä­ge von we­ni­ger als 200 Fran­ken wer­den nicht rück­er­stat­tet.

Art. 12 Verweigerung oder Rückforderung der Rückerstattung

Sind die Vor­aus­set­zun­gen für die Rück­er­stat­tung nicht oder nur teil­wei­se er­füllt, so ver­wei­gert oder re­du­ziert die OZD die Rück­er­stat­tung oder for­dert den zu Un­recht aus­be­zahl­ten Be­trag zu­rück.

2. Abschnitt: Rückerstattungen für Futtermittel für Zoo-, Labor- und andere Tiere

Art. 13 Zollbefreite Waren

1 Zoll­be­freit sind Wa­ren nach:

a.7
An­hang 2 der Agra­r­ein­fuhr­ver­ord­nung vom 26. Ok­to­ber 20118, wenn sie zu den Zol­lan­sät­zen der Ta­rif­li­ni­en «zu Fut­ter­zwe­cken» ver­an­lagt wor­den sind;
b.9
An­hang 2 Zif­fer 1 zur Ver­ord­nung des WBF10 vom 7. De­zem­ber 199811 über Zoll­be­güns­ti­gun­gen, Aus­beu­te­zif­fern und Stan­dar­dre­zep­tu­ren, wenn sie zu den Zol­lan­sät­zen der Ta­rif­li­ni­en «zur mensch­li­chen Er­näh­rung», «zu tech­ni­schen Zwe­cken» oder «zur Her­stel­lung von Nah­rungs­mit­teln» ver­an­lagt wor­den sind.

2 Sie sind zoll­frei, wenn sie an fol­gen­de Tie­re ver­füt­tert wer­den:

a.
Tie­re, die in zoo­lo­gi­schen Gär­ten oder Zir­kus­sen ge­hal­ten wer­den;
b.
Tie­re, die wis­sen­schaft­li­chen oder tech­ni­schen Zwe­cken die­nen;
c.
Tie­re in frei­er Wild­bahn (ein­sch­liess­lich Vö­gel);
d.
Fi­sche, Hun­de, Kat­zen und an­de­re Tie­re, die in Woh­nun­gen, Ne­ben­räu­men, Ge­he­gen usw. nicht zum Zwe­cke der Nah­rungs­mit­tel­pro­duk­ti­on ge­hal­ten wer­den, mit Aus­nah­me von land­wirt­schaft­li­chen Nutz­tie­ren.

3 Als land­wirt­schaft­li­che Nutz­tie­re gel­ten Tie­re der Pfer­de-, Rin­der-, Schaf-, Zie­gen- und Schwei­ne­gat­tung so­wie Ka­nin­chen und Haus­ge­flü­gel.

7 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 7 Ziff. 2 der Agra­r­ein­fuhr­ver­ord­nung vom 26. Okt. 2011, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5325).

8 SR 916.01

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des EFD vom 4. Aug. 2010, in Kraft seit 1. Sept. 2010 (AS 2010 3503).

10 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) auf den 1. Jan. 2013 an­ge­passt.

11 SR 916.112.231

Art. 14 Berechtigte Personen

Per­so­nen, die Wa­ren nach Ar­ti­kel 13 ver­ar­bei­ten, mi­schen, ab­fül­len, im ei­ge­nen Be­trieb ver­wen­den oder ab­ge­packt für den Ein­zel­ver­kauf ins Zoll­ge­biet ver­brin­gen, kön­nen ein Ge­such um Rück­er­stat­tung stel­len.

Art. 15 Rückerstattungsgesuch

1 Das Rück­er­stat­tungs­ge­such muss einen Ka­len­der­mo­nat oder ein Ka­len­der­quar­tal um­fas­sen, so­fern die OZD kei­ne ab­wei­chen­de Ab­rech­nungs­pe­ri­ode be­wil­ligt hat.

2 Es muss bei der OZD im auf die Ab­rech­nungs­pe­ri­ode nach Ab­satz 1 fol­gen­den Ka­len­der­mo­nat oder Ka­len­der­quar­tal schrift­lich und mit fol­gen­den Un­ter­la­gen ein­ge­reicht wer­den:

a.
die Ori­gi­na­le der Ver­an­la­gungs­ver­fü­gun­gen für die ein­zel­nen Roh­stof­fe und ei­ne Ko­pie da­von oder, wenn der Ein­kauf bei ei­nem Im­por­teur er­folg­te, die Ver­kaufs­rech­nung er­gänzt mit den An­ga­ben über die Ver­an­la­gung (Num­mer der Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung, Da­tum, Zoll­stel­le und Zol­lan­satz);
b.
ein Ver­wen­dungs­nach­weis für die ein­zel­nen Roh­stof­fe;
c.
ei­ne Zu­sam­men­stel­lung der her­ge­stell­ten oder ver­kauf­ten Men­ge je Fut­ter­art.

3 Ge­nügt das Ge­such den An­for­de­run­gen nicht, so räumt die OZD der ge­suchs­tel­len­den Per­son ei­ne kur­ze Frist zur Nach­bes­se­rung ein.

Art. 16 Berechnung der rückerstattungsberechtigten Menge

1 Die rück­er­stat­tungs­be­rech­tig­te Men­ge wird be­rech­net:

a.
auf der Grund­la­ge der Fa­bri­ka­ti­ons­kon­trol­le oder der Ver­kaufs­sta­tis­tik;
b.
nach der Roh­mas­se, wenn die Roh­stof­fe un­ver­än­dert ab­ge­ge­ben wer­den.

2 Die OZD legt in Ab­spra­che mit der ge­such­stel­len­den Per­son die Be­rech­nungs­art fest.

3 Mass­ge­bend sind:

a.
für die Be­rech­nung nach der Fa­bri­ka­ti­ons­kon­trol­le: die Men­gen der tat­säch­lich ver­wen­de­ten Roh­stof­fe;
b.
für die Be­rech­nung nach der Ver­kaufs­sta­tis­tik: die An­tei­le der ver­wen­de­ten Roh­stof­fe nach der Her­stel­lungs­for­mel (Re­zep­tur).

4 Die OZD kann bei der Be­rech­nung nach der Fa­bri­ka­ti­ons­kon­trol­le den nach­ge­wie­se­nen Pro­duk­ti­ons­ver­lust, bei der Be­rech­nung nach der Ver­kaufs­sta­tis­tik oh­ne be­son­de­ren Nach­weis einen Pro­duk­ti­ons­ver­lust von höchs­tens vier Pro­zent be­rück­sich­ti­gen.

Art. 17 Verwendungsnachweis

1 Die ge­such­stel­len­de Per­son muss nach­wei­sen, dass die Wa­ren, für die sie die Rück­er­stat­tung be­an­tragt, nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 2 ver­wen­det oder ver­kauft wor­den sind.

2 Als Ver­wen­dungs­nach­weis gel­ten:

a.
La­ger­kon­trol­len, Fa­bri­ka­ti­ons­kon­trol­len und Ver­kaufs­sta­tis­ti­ken;
b.
Re­zep­tu­ren für die her­ge­stell­ten Pro­duk­te mit:
1.
ge­nau­er An­ga­be der pro­zen­tua­len An­tei­le der ein­zel­nen Roh­stof­fe,
2.
An­ga­ben über die Her­kunft der Roh­stof­fe;
c.
Ver­kaufs- und Lie­fer­do­ku­men­te.

3 Für wei­ter­ge­ge­be­ne Wa­ren, für die ei­ne Rück­er­stat­tung ge­währt wur­de oder ge­währt wird, muss in den Ver­kaufs- und Lie­fer­do­ku­men­ten der Ver­wen­dungs­vor­be­halt nach An­hang 2 an­ge­bracht wer­den.12

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V des EFD vom 17. Ju­li 2009, in Kraft seit 1. Ju­li 2009 (AS 2009 3731).

Art. 18 Fabrikationskontrolle und Verkaufsstatistik

1 Die Fa­bri­ka­ti­ons­kon­trol­le muss min­des­tens fol­gen­de An­ga­ben zum her­ge­stell­ten Pro­dukt ent­hal­ten:

a.
die Re­zep­tur;
b.
die her­ge­stell­te Men­ge;
c.
das Pro­duk­ti­ons­da­tum.

2 Die Ver­kaufs­sta­tis­tik muss min­des­tens fol­gen­de An­ga­ben zum her­ge­stell­ten Pro­dukt ent­hal­ten:

a.
die Re­zep­tur;
b.
die ver­kauf­te Men­ge;
c.
das Rech­nungs­da­tum;
d.
ei­ne Kun­den­lis­te.

3. Abschnitt: Rückerstattung für Waren, die aus Qualitätsgründen nicht für den veranlagten Zweck verwendet werden können

Art. 19 Rückerstattungsberechtigte Waren

1 Rück­er­stat­tungs­be­rech­tigt sind zoll­be­güns­tig­te Wa­ren, die nach der Ver­an­la­gung zu ei­nem be­stimm­ten Ver­wen­dungs­zweck oh­ne Ver­schul­den der ver­fü­gungs­be­rech­tig­ten Per­son aus Qua­li­täts­grün­den nicht mehr zum ver­an­lag­ten Zweck ver­wen­det wer­den kön­nen.

2 Da­von aus­ge­nom­men sind Wa­ren, für die ei­ne Ver­si­che­rungs­leis­tung oder ei­ne gleich­wer­ti­ge Ent­schä­di­gung er­bracht wird.

Art. 20 Rückerstattungsgesuch

1 Das Rück­er­stat­tungs­ge­such muss vor ei­ner an­der­wei­ti­gen Ver­wen­dung der Wa­re und in­ner­halb von drei Jah­ren seit der Aus­stel­lung der Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung bei der OZD ein­ge­reicht wer­den.

2 Die ge­such­stel­len­de Per­son muss die Be­rech­ti­gung nach Ar­ti­kel 19 nach­wei­sen.

Art. 21 Kontrolle

Die Zoll­ver­wal­tung kann durch Kon­trol­len am Do­mi­zil über­prü­fen, ob die Rück­er­stat­tungs­be­rech­ti­gung nach Ar­ti­kel 19 ge­ge­ben ist.

Art. 22 Vorgängiges Einverständnis zur anderen Verwendung

1 Die Wa­re darf erst an­ders ver­wen­det oder ab­ge­ge­ben wer­den, wenn die OZD das Ein­ver­ständ­nis da­zu ge­ge­ben hat.

2 Wird ei­ne Wa­re oh­ne Ein­ver­ständ­nis der OZD zu ei­nem ge­än­der­ten Zweck ver­wen­det oder ab­ge­ge­ben, ist der An­spruch auf ei­ne Rück­er­stat­tung ver­wirkt.

4. Kapitel: Gemeinsame Bestimmungen

1. Abschnitt: Allgemeine Verpflichtungen der zollbegünstigten Personen

Art. 23 Warenbuchhaltung

1 Die zoll­be­güns­tig­te Per­son muss Auf­zeich­nun­gen über die La­ger­be­stän­de und den Ver­kehr mit zoll­be­güns­tig­ten Wa­ren füh­ren.

2 Die Auf­zeich­nun­gen müs­sen fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
Wa­ren­ein­gang:
1.
Men­ge (Ei­gen­mas­se ge­mä­ss Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung),
2.
Da­tum und Num­mer der Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung, Zoll­stel­le,
3.
Mehr­men­gen (den Buch­be­stand über­stei­gen­der La­ger­be­stand);
b.
Wa­ren­aus­gang:
1.
für die Fa­bri­ka­ti­on ent­nom­me­ne Men­gen,
2.
nicht ge­mä­ss Ver­wen­dungs­ver­pflich­tung ver­wen­de­te Men­gen,
3.
Ab­ga­be von un­ver­än­der­ten zoll­be­güns­tig­ten Wa­ren,
4.
un­ver­än­dert wie­der aus­ge­führ­te Men­gen,
5.
Fehl­men­gen (den La­ger­be­stand über­stei­gen­der Buch­be­stand),
6.
Da­tum so­wie Num­mern von Fa­bri­ka­ti­ons­auf­trä­gen, Ma­te­ri­al­be­zugs­schei­nen, Ver­kaufs- und Lie­fer­do­ku­men­ten und der­glei­chen.

3 Aus den Auf­zeich­nun­gen muss je­der­zeit der Be­stand an zoll­be­güns­tig­ten Wa­ren er­sicht­lich sein.

Art. 24 Änderungen der Firmeneintragung

Die zoll­be­güns­tig­te Per­son muss der OZD Än­de­run­gen der Fir­men­ein­tra­gung im schwei­ze­ri­schen Han­dels­re­gis­ter, na­ment­lich die Än­de­rung der Fir­men­be­zeich­nung oder des Do­mi­zils oder ei­ne all­fäl­li­ge Li­qui­da­ti­on des Ge­schäfts­be­triebs, un­ver­züg­lich schrift­lich mel­den.

2. Abschnitt: Besondere Vorkommnisse

Art. 25 Meldepflicht

Die zoll­be­güns­tig­te Per­son muss der OZD schrift­lich mel­den:

a.
durch Zu­fall oder hö­he­re Ge­walt ver­nich­te­te zoll­be­güns­tig­te Wa­ren;
b.
Fehl­men­gen;
c.
je­de Un­re­gel­mäs­sig­keit im Zu­sam­men­hang mit zoll­be­güns­tig­ten Wa­ren.

Art. 26 Nachträgliche Bezahlung der Zollschuld

1 Die zoll­be­güns­tig­te Per­son muss in Fäl­len nach Ar­ti­kel 25 die Dif­fe­renz zwi­schen dem re­du­zier­ten und dem nor­ma­len Zol­lan­satz nach­zah­len.

2 Die OZD ver­zich­tet in be­grün­de­ten Fäl­len auf die Nach­zah­lung, na­ment­lich wenn:

a.
die Fehl­men­ge im Rah­men der üb­li­chen La­ger­ver­lus­te für die ent­spre­chen­de Wa­re liegt; oder
b.
die Wa­re nach­weis­lich durch Zu­fall oder hö­he­re Ge­walt ver­nich­tet wor­den ist.

3. Abschnitt: Meldung der Ausbeuteziffern für Futtermittel, Ölsaaten und Waren, bei deren Verarbeitung Futtermittel anfallen, sowie für Hartweizen

Art. 27

1 Die Ver­ar­bei­tungs­be­trie­be müs­sen der OZD die er­reich­ten Aus­beu­ten für Fut­ter­mit­tel, Öl­saa­ten und Wa­ren, bei de­ren Ver­ar­bei­tung Fut­ter­mit­tel an­fal­len, so­wie für Hart­wei­zen ge­mä­ss den Be­stim­mun­gen der ent­spre­chen­den nicht­zoll­recht­li­chen Er­las­se mel­den.

2 Die Mel­dung muss auf den da­für vor­ge­se­he­nen For­mu­la­ren er­fol­gen.

3 Sie muss in­ner­halb der fol­gen­den Fris­ten er­fol­gen:

a.
für Hart­wei­zen: im dem Ver­ar­bei­tungs­quar­tal fol­gen­den Ka­len­der­quar­tal;
b.
für an­de­re Wa­ren: bis En­de Fe­bru­ar des dem Ver­ar­bei­tungs­jahr fol­gen­den Jah­res.

5. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 28 Aufhebung bisherigen Rechts

Fol­gen­de Ver­ord­nun­gen wer­den auf­ge­ho­ben:

1.
Zoll­be­güns­ti­gungs­ver­ord­nung vom 20. Sep­tem­ber 199913;
2.
Ver­ord­nung vom 20. Mai 199614 über die Rück­er­stat­tung von Zöl­len auf Fut­ter­mit­teln für Zoo-, La­bor- und an­de­re Tie­re.

Art. 29 Inkrafttreten

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Mai 2007 in Kraft.

Anhang 1 15

15 Fassung gemäss Ziff. I der V des EFD vom 16. März 2016 (AS 20161093). Bereinigt gemäss Ziff. I der V des EFD vom 12. Aug. 2016 (AS 2016 2947), vom 28. Okt. 2016 (AS 2016 4031), vom 28. Okt. 2016 (AS 2016 4033), der OZD vom 11. Nov. 2016 (AS 2016 4035), des EFD vom 11. Aug. 2017 (AS 2017 4889), vom 1. Nov. 2017 (AS 2017 6665), der OZD vom 4. Dez. 2018 (AS 2018 4947), vom 22. Sept. (AS 2020 3867), des EFD vom 17. Nov. 2020 (AS 2020 5431), der OZD vom 23. März 2021 (AS 2021 170), Ziff. II der V des EFD vom 29. Juni 2021 (AS 2021 408, 467) und Ziff. I der V des OZD vom 17. Aug. 2021, in Kraft seit 1. Sept. 2021 (AS 2021 508).

Zollerleichterungen je nach Verwendungszweck

Anhang 2