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Verordnung
über die Tabakbesteuerung
(Tabaksteuerverordnung, TStV)

vom 14. Oktober 2009 (Stand am 1. Mai 2015)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf das Tabaksteuergesetz vom 21. März 19691 (TStG),

verordnet:

1. Abschnitt: Begriffe

Art. 1 Rohmaterial  

(Art. 13 Abs. 5 TStG)

Als Roh­ma­te­ri­al gel­ten:

a.
nicht ent­ripp­ter Roh­ta­bak;
b.
teil­wei­se oder ganz ent­ripp­ter, ge­schnit­te­ner oder an­ders­wie be­ar­bei­te­ter Roh­ta­bak, der zur Wei­ter­ver­ar­bei­tung be­stimmt ist;
c.
Ab­fäl­le von Roh­ta­bak oder aus der Ta­bak­fa­bri­ka­ti­on, na­ment­lich Rip­pen, Klein­bruch oder Ta­bak­staub;
d.
ho­mo­ge­ni­sier­ter Ta­bak.
Art. 2 Tabakfabrikate  

(Art. 1 Abs. 2 TStG)

1 Als Ta­bak­fa­bri­ka­te gel­ten die Er­zeug­nis­se, die un­ter den Zoll­ta­rif­num­mern2 2402.1000/9000, 2403.1100/1900, 2403.9910 und 2403.9990 auf­ge­führt sind.3

2 Als Zi­gar­ren gel­ten na­ment­lich Kopf­zi­gar­ren, Stum­pen, Zi­ga­ril­los, Kie­le, Tos­ca­ni und Vir­gi­nia, die ganz oder teil­wei­se aus Ta­bak­ein­la­ge be­ste­hen, mit oder oh­ne Um­blatt, und die mit ei­nem Deck­blatt aus na­tür­li­chen Ta­bak­blät­tern oder ho­mo­ge­ni­sier­tem Ta­bak ver­se­hen sind, so­fern sol­che Er­zeug­nis­se nicht nach Ab­satz 3 als Zi­ga­ret­ten gel­ten.

3 Als Zi­ga­ret­ten gel­ten:

a.
Zi­ga­ret­ten im han­dels­üb­li­chen Sin­ne, die ganz oder teil­wei­se aus Ta­bak­ein­la­ge be­ste­hen und mit ei­ner Hül­le ver­se­hen sind, wel­che nicht aus na­tür­li­chen Ta­bak­blät­tern her­ge­stellt ist;
b.
zi­ga­ret­ten­ähn­li­che Er­zeug­nis­se, die:
1.
in der Längs­rich­tung ge­rad­li­nig zu­sam­men­ge­fügt sind und ganz oder teil­wei­se aus Ta­bak­ein­la­ge be­ste­hen; sie wei­sen ei­ne ein­fa­che oder dop­pel­te Hül­le auf, wo­bei die Aus­sen­hül­le nicht aus na­tür­li­chen Ta­bak­blät­tern her­ge­stellt ist, oder
2.
aus Ta­baksträn­gen oder ähn­lich vor­ge­form­ten Pro­duk­ten be­ste­hen und durch einen ein­fa­chen nicht in­dus­tri­el­len Vor­gang in ei­ne Zi­ga­ret­ten­hül­se ge­scho­ben oder mit ei­nem Zi­ga­ret­ten­blätt­chen um­hüllt wer­den.

4 Als Rauch­ta­bak gel­ten:

a.
ge­schnit­te­ner oder an­ders zer­klei­ner­ter, ge­spon­ne­ner oder in Plat­ten ge­press­ter Ta­bak, der sich oh­ne wei­te­re in­dus­tri­el­le Be­ar­bei­tung zum Rau­chen eig­net;
b.
Zi­gar­ren­ab­schnit­te so­wie zum Ein­zel­ver­kauf auf­ge­mach­te und zum Rau­chen ge­eig­ne­te Ta­bak­ab­fäl­le, die nicht un­ter Ab­satz 2 oder 3 fal­len.

5 Als Fein­schnitt­ta­bak gilt Rauch­ta­bak, wenn bei die­sem:

a.
mehr als 25 Ge­wichtspro­zent der Ta­bak­tei­le ei­ne Schnitt­brei­te von we­ni­ger als 1,2 mm auf­wei­sen; oder
b.
höchs­tens 25 Ge­wichtspro­zent der Ta­bak­tei­le ei­ne Schnitt­brei­te von we­ni­ger als 1,2 mm auf­wei­sen und er als Ta­bak für selbst­ge­dreh­te Zi­ga­ret­ten ver­kauft wird oder für die­sen Zweck be­stimmt ist.

6 Als Fein­schnitt­ta­bak gilt auch Was­ser­pfei­fen­ta­bak der Zoll­ta­rif­num­mer 2403.1100.4

2 SR 632.10An­hang. Der Ge­ne­ral­ta­rif und sei­ne Än­de­run­gen wer­den nach Art. 5 Abs. 1 des Pu­bli­ka­ti­ons­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004 (SR 170.512) in der AS nicht ver­öf­fent­licht. Der Text kann im In­ter­net un­ter www.ezv.ad­min.ch ein­ge­se­hen wer­den. Die Än­de­run­gen wer­den eben­falls in den Zoll­ta­rif über­nom­men, der im In­ter­net un­ter www.ta­res.ch kon­sul­tiert wer­den kann.

3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. 12 der V vom 22. Ju­ni 2011 über die Än­de­rung des Zoll­ta­rifs, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3331).

4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. April 2015, in Kraft seit 1. Mai 2015 (AS 2015 1249).

Art. 3 Ersatzprodukte  

(Art. 1 Abs. 2 TStG)

1 Als Er­satz­pro­duk­te gel­ten Er­zeug­nis­se, die nicht oder nur teil­wei­se aus Ta­bak be­ste­hen, die aber wie Ta­bak oder Ta­bak­fa­bri­ka­te ver­wen­det wer­den, auch wenn sie für den Ver­brauch nicht an­ge­zün­det wer­den müs­sen.

2 Nicht als Er­satz­pro­duk­te gel­ten:

a.
elek­tro­ni­sche Zi­ga­ret­ten, die nach dem Ver­damp­fer- oder Zer­stäu­ber­prin­zip funk­tio­nie­ren, so­wie de­ren Be­stand­tei­le;
b.
bei der Swiss­me­dic re­gis­trier­te Pro­duk­te zur Rau­chent­wöh­nung.5

5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. März 2012, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 20121477).

Art. 4 Sortiments- und Spezialpackungen  

(Art. 10 Abs. 2 TStG)

1 Als Sor­timent­spa­ckun­gen gel­ten Pa­ckun­gen, die Ta­bak­fa­bri­ka­te ver­schie­de­ner Art oder ver­schie­de­ner Preis­la­gen oder Han­dels­mar­ken ent­hal­ten.

2 Als Spe­zi­al­pa­ckun­gen gel­ten Pa­ckun­gen, die be­züg­lich der Auf­ma­chung oder Aus­stat­tung von den im Han­del ge­bräuch­li­chen Pa­ckun­gen ab­wei­chen.

2. Abschnitt: Steuererhebung

Art. 5 Anmeldung von Tabakfabrikaten  

(Art. 17 TStG)

1 Per­so­nen, die Ta­bak­fa­bri­ka­te her­stel­len (Her­stel­ler), müs­sen der Ober­zoll­di­rek­ti­on die Klein­han­dels­prei­se al­ler Er­zeug­nis­se an­mel­den.

2 Sie mel­den für die Kon­trol­le des Ma­te­ri­al­ver­brauchs bei Zi­ga­ret­ten und Zi­gar­ren die Durch­schnitts­ge­wich­te je 1000 Stück in la­ger­tro­ckenem Zu­stand an.

3 Das Durch­schnitts­ge­wicht:

a.
je 1000 Zi­ga­ret­ten um­fasst das Ge­wicht des Ta­bakstrangs und der Hül­le auf der Län­ge des Ta­bakstrangs;
b.
je 1000 Zi­gar­ren be­rech­net sich oh­ne Mund­stück und Fil­ter.

4 Än­dert der Klein­han­dels­preis oder das Durch­schnitts­ge­wicht ei­nes be­reits an­ge­mel­de­ten Pro­dukts, so muss der Her­stel­ler vor Ent­ste­hung der Steu­er­schuld ei­ne neue An­mel­dung ein­rei­chen.

5 Bei Ta­bak­fa­bri­ka­ten, die aus­sch­liess­lich im Aus­land ab­ge­setzt wer­den, kann die Ober­zoll­di­rek­ti­on die Her­stel­ler von der Pflicht zur An­mel­dung der Klein­han­dels­prei­se be­frei­en.

Art. 6 Steuerfestsetzung  

(Art. 17 TStG)

1 Las­sen sich aus Zi­ga­ret­ten oder Zi­gar­ren für den Ver­brauch meh­re­re Ein­hei­ten ge­win­nen, so gilt für die Steu­er­be­rech­nung je­de sol­che Ein­heit als Stück.

2 Sind für die glei­che Mar­ke und Auf­ma­chung ei­nes Ta­bak­fa­bri­kats un­ter­schied­li­che Klein­han­dels­prei­se vor­ge­se­hen, so setzt die Ober­zoll­di­rek­ti­on die Steu­er nach dem höchs­ten Preis fest.

3 Sie kann die Vor­la­ge von Typ­mus­tern ver­lan­gen.

4 Sie teilt den Steu­er­pflich­ti­gen den Pro­duk­te­co­de, die Lauf­num­mer und den fest­ge­setz­ten Steu­er­satz schrift­lich mit.

Art. 7 Deklarationspflicht  

(Art. 18 Abs. 1 und 2 TStG)

1 Die Her­stel­ler von Ta­bak­fa­bri­ka­ten und die Be­trei­ber zu­ge­las­se­ner Steu­er­la­ger (Be­trei­ber) müs­sen der Ober­zoll­di­rek­ti­on bis zum 8. Tag des Mo­nats die Ta­bak­fa­bri­ka­te de­kla­rie­ren, die im Vor­mo­nat:6

a.
ver­brauchs­fer­tig her­ge­rich­tet wur­den;
b.7
aus ei­nem zu­ge­las­se­nen Steu­er­la­ger in den steu­er­recht­lich frei­en Ver­kehr über­ge­führt wur­den; oder
c.
in ei­nem zu­ge­las­se­nen Steu­er­la­ger ver­wen­det wur­den.

2 Stimmt die Steu­er­de­kla­ra­ti­on nicht mit den Be­le­gen über­ein, ist sie nicht vor­schrifts­ge­mä­ss ab­ge­fasst oder ent­hält sie un­ge­nü­gen­de oder zwei­deu­ti­ge An­ga­ben, so weist die Ober­zoll­di­rek­ti­on sie an die aus­stel­len­de Per­son zur Er­gän­zung zu­rück.

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Aug. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 20142779).

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. März 2012, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 20121477).

Art. 8 Anmelde- oder Deklarationsform  

(Art. 17 Abs. 1 und. 18 Abs. 1 TStG)

1 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on schreibt die An­mel­de- oder De­kla­ra­ti­ons­form vor.

2 Sie kann na­ment­lich den Ein­satz der elek­tro­ni­schen Da­ten­ver­ar­bei­tung (EDV) an­ord­nen und die­sen von ei­ner Prü­fung des EDV-Sys­tems ab­hän­gig ma­chen.

Art. 9 Einfuhrveranlagung  

(Art. 18 Abs. 3 TStG)

Die Ein­fuhr­zollan­mel­dung muss fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
die Sor­te, die Ver­wen­dung und die Be­schaf­fen­heit des Roh­ta­baks;
b.
die Art, die Mar­ke, das Ei­gen­ge­wicht und den Klein­han­dels­preis der Ta­bak­fab­ri­ka­te;
c.
die Stück­zahl der Zi­ga­ret­ten und Zi­gar­ren.
Art. 10 Ausfuhrveranlagung  

(Art. 24 Abs. 2 TStG)

Die Aus­fuhr­zollan­mel­dung für Ta­bak­fa­bri­ka­te, für wel­che die Rück­er­stat­tung der Steu­er be­an­tragt wird, muss die An­ga­be der Mar­ke und der von der Ober­zoll­di­rek­ti­on zu­ge­teil­ten Lauf­num­mer ent­hal­ten.

3. Abschnitt: Steuerrückerstattung und Steuererlass

Art. 11 Rückerstattungsgesuch  

(Art. 24 Abs. 2 TStG)

1 Die steu­er­pflich­ti­ge Per­son muss Ge­su­che um Rück­er­stat­tung der Steu­er nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 1 TStG auf amt­li­chem For­mu­lar in­ner­halb fol­gen­der Fris­ten bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on ein­rei­chen:

a.8
für Ta­bak­fa­bri­ka­te, die un­ter Zoll­über­wa­chung über die von der Zoll­ver­wal­tung be­stimm­ten Zoll­stel­len ins Zol­laus­land aus­ge­führt oder in einen in­län­di­schen Zoll­frei­la­den nach Ar­ti­kel 17 Ab­satz 1bis des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 20059 ver­bracht wer­den, in­ner­halb ei­nes Jah­res nach der Aus­fuhr­ver­an­la­gung;
b.
für Ta­bak­fa­bri­ka­te, die sich noch beim Her­stel­ler oder Im­por­teur be­fin­den oder die der Her­stel­ler, der Im­por­teur oder der Be­trei­ber vom Ta­bak­wa­ren­han­del zu­rück­nimmt, in­ner­halb von zwei Jah­ren nach der Ent­rich­tung der Steu­er;
c.
für Ta­bak­fa­bri­ka­te, die nach­weis­lich im Be­trieb des Her­stel­lers oder des Im­por­teurs durch hö­he­re Ge­walt oder durch Zu­fall ver­nich­tet wor­den oder un­brauch­bar ge­wor­den sind, in­ner­halb von 30 Ta­gen ab der Fest­stel­lung des Scha­dens.

2 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann die Rück­er­stat­tung aus­nahms­wei­se auch Zwi­schen­händ­lern ge­wäh­ren.

3 Die ge­such­stel­len­de Per­son muss das Da­tum und den Be­trag der Steu­e­ren­t­rich­tung be­le­gen. Dem Ge­such sind die von der Ober­zoll­di­rek­ti­on be­zeich­ne­ten Un­ter­la­gen bei­zu­le­gen. In Fäl­len nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a ist zu­dem der Nach­weis der Aus­fuhr­ver­an­la­gung zu er­brin­gen.

4 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann von der ge­such­stel­len­den Per­son die Be­schei­ni­gung ei­ner aus­län­di­schen Zoll­be­hör­de über die Ein- oder Durch­fuhr­ver­an­la­gung ver­lan­gen.

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. April 2011, in Kraft seit 1. Ju­ni 2011 (AS 2011 1751).

9 SR 631.0

Art. 12 Erlassgesuch  

(Art. 25 Abs. 2 TStG)

1 Ge­su­che um Er­lass der Steu­er sind schrift­lich bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on ein­zu­rei­chen.

2 Das Er­lass­ge­such muss die Be­geh­ren, die Be­grün­dung, die An­ga­be der Be­weis­mit­tel und die Un­ter­schrift der steu­er­pflich­ti­gen Per­son ent­hal­ten. Die Be­weis­mit­tel sind bei­zu­le­gen.

3 In Fäl­len nach Ar­ti­kel 25 Ab­satz 1 Buch­sta­be a TStG ist das Er­lass­ge­such in­ner­halb von 30 Ta­gen ab der Fest­stel­lung des Scha­dens ein­zu­rei­chen.

4 In Fäl­len nach Ar­ti­kel 25 Ab­satz 1 Buch­sta­be b TStG ist das Er­lass­ge­such in­ner­halb ei­nes Jah­res nach der Aus­stel­lung der Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung ein­zu­rei­chen. Bei Ver­an­la­gun­gen mit be­ding­ter Zah­lungs­pflicht be­trägt die Frist ein Jahr vom Ab­schluss des ge­wähl­ten Zoll­ver­fah­rens an.

Art. 13 Rückerstattung, Verrechnung und Erlass  

(Art. 24 Abs. 2 und 25 Abs. 2 TStG)

1 Gibt die Ober­zoll­di­rek­ti­on ei­nem Rück­er­stat­tungs­ge­such statt, so er­stat­tet sie die zu viel be­zahl­te Steu­er zu­rück oder ver­rech­net sie mit of­fe­nen For­de­run­gen.

2 In Fäl­len nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 1 Buch­sta­be c TStG oder nach Ar­ti­kel 25 Ab­satz 1 TStG wird die Rück­er­stat­tung oder der Er­lass nur ge­währt, wenn für die Steu­er kein an­der­wei­ti­ger Ver­gü­tungs­an­spruch be­steht.

4. Abschnitt: Zugelassene Steuerlager

Art. 14 Herstellungsbetriebe  

(Art. 26a Abs. 1 Bst. a und 2 TStG)

1 Her­stel­lungs­be­trie­be sind Be­trie­be, in de­nen Ta­bak­fa­bri­ka­te un­ter Steu­er­aus­set­zung her­ge­stellt, be­ar­bei­tet und be­wirt­schaf­tet wer­den.

2 Zu ei­nem Her­stel­lungs­be­trieb ge­hö­ren ins­be­son­de­re die An­la­gen zur Her­stel­lung, Be­ar­bei­tung und Be­wirt­schaf­tung von Ta­bak­fa­bri­ka­ten so­wie die La­ger­plät­ze für Vor- und Fer­tig­pro­duk­te.

3 Der Be­trieb muss so ein­ge­rich­tet sein, dass der Ein­gang der Roh­ma­te­ria­li­en, der Vor­pro­duk­te, die Her­stel­lung, Be­ar­bei­tung, Be­wirt­schaf­tung so­wie der Aus­gang der Ta­bak­fa­bri­ka­te nach­ver­folgt wer­den kön­nen.

4 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on legt im Ein­zel­fall die Be­triebs­grös­se und die An­for­de­run­gen fest, die für die Ge­währ­leis­tung der Steu­er­si­cher­heit nö­tig sind.

Art. 15 Steuerfreilager  

(Art. 26a Abs. 1 Bst. b und 2 TStG)

1 Steu­er­frei­la­ger sind Lie­gen­schaf­ten oder Tei­le da­von, in de­nen im Han­del tä­ti­ge Per­so­nen Ta­bak­fa­bri­ka­te un­ter Steu­er­aus­set­zung be­wirt­schaf­ten.

2 Der Be­trieb muss so ein­ge­rich­tet sein, dass der Ein­gang, die Be­wirt­schaf­tung und der Aus­gang der Ta­bak­fa­bri­ka­te nach­ver­folgt wer­den kön­nen.

3 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on legt im Ein­zel­fall die Be­triebs­grös­se und die An­for­de­run­gen fest, die für die Ge­währ­leis­tung der Steu­er­si­cher­heit nö­tig sind.

Art. 16 Bewilligungsgesuch  

(Art. 26a Abs. 2 TStG)

1 Die steu­er­pflich­ti­ge Per­son muss das Ge­such um Be­wil­li­gung ei­nes zu­ge­las­se­nen Steu­er­la­gers bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on ein­rei­chen.

2 Dem Ge­such sind die für die Be­ur­tei­lung we­sent­li­chen Un­ter­la­gen bei­zu­le­gen:

a.
für Her­stel­lungs­be­trie­be ins­be­son­de­re:
1.
ein Han­dels­re­gis­ter­aus­zug,
2.
die Be­schrei­bung des Be­triebs mit Ge­samt­plan und sche­ma­ti­scher Dar­stel­lung der An­la­gen,
3.
die Be­schrei­bung der Her­stel­lungs- oder Be­ar­bei­tungs­ver­fah­ren,
4.
die Be­zeich­nung der Roh­stof­fe und der her­zu­stel­len­den oder zu be­ar­bei­ten­den Er­zeug­nis­se,
5.
die Be­zeich­nung der Ne­ben­er­zeug­nis­se und Ab­fäl­le;
b.
für Steu­er­frei­la­ger ins­be­son­de­re:
1.
ein Han­dels­re­gis­ter­aus­zug,
2.
die Be­schrei­bung des La­gers mit Ge­samt­plan,
3.
die Be­schrei­bung der Ge­schäftstä­tig­keit.
Art. 17 Bewilligung  

(Art. 26a Abs. 2 TStG)

1 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on be­wil­ligt ein zu­ge­las­se­nes Steu­er­la­ger, wenn:

a.
die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 14 oder 15 er­füllt sind;
b.
die Steu­er­si­cher­heit ge­währ­leis­tet ist; und
c.
für die Steu­er und die an­de­ren Ab­ga­ben ei­ne an­ge­mes­se­ne Si­cher­heit ge­leis­tet wor­den ist.

2 Sie ent­schei­det über das Ge­such mit Ver­fü­gung.

3 Die Be­wil­li­gung ist nicht über­trag­bar.

Art. 18 Meldung von Änderungen  

(Art. 26a Abs. 2 TStG)

1 Der Be­trei­ber muss der Ober­zoll­di­rek­ti­on ge­plan­te Än­de­run­gen in der Ge­schäfts­tä­tig­keit oder an den Bau­ten und An­la­gen mel­den.

2 Falls die Steu­er­si­cher­heit ge­fähr­det ist, kann die Ober­zoll­di­rek­ti­on Pro­jek­tän­de­run­gen ver­lan­gen.

Art. 19 Verzicht auf die Bewilligung  

(Art. 26a Abs. 2 TStG)

1 Will der Be­trei­ber auf die Be­wil­li­gung ver­zich­ten, so muss er dies der Ober­zoll­di­rek­ti­on drei Mo­na­te im Vor­aus schrift­lich mit­tei­len.

2 Der Ver­zicht auf die Be­wil­li­gung wird auf ein Mo­nats­en­de wirk­sam.

Art. 20 Entzug und Erlöschen der Bewilligung  

(Art. 26a Abs. 3 TStG)

1 Der Ent­zug der Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 26a Ab­satz 3 TStG er­folgt durch Ver­fü­gung der Ober­zoll­di­rek­ti­on.

2 Die Be­wil­li­gung für ein zu­ge­las­se­nes Steu­er­la­ger er­lischt:

a.
durch Über­tra­gung des zu­ge­las­se­nen Steu­er­la­gers auf Drit­te;
b.
durch Auf­lö­sung der ju­ris­ti­schen Per­son oder durch Tod des Be­trei­bers;
c.
durch Er­öff­nung des Kon­kur­ses über den Be­trei­ber.

3 Die Steu­er­schuld ent­steht im Zeit­punkt des Ent­zugs oder des Er­lö­schens der Be­wil­li­gung.

Art. 21 Pflichten des Betreibers  

(Art. 26a Abs. 2 TStG)

Der Be­trei­ber muss der Zoll­ver­wal­tung kos­ten­los zur Ver­fü­gung stel­len:

a.
die für die Auf­sicht be­nö­tig­ten Räum­lich­kei­ten und An­la­gen mit den er­for­der­li­chen Ein­rich­tun­gen (Hei­zung, Be­leuch­tung und Was­seran­schlüs­se);
b.
das zur Un­ter­stüt­zung der Zoll­ver­wal­tung er­for­der­li­che ge­eig­ne­te Per­so­nal.
Art. 22 Begleitschein  

(Art. 26e TStG)

1 Die Be­trei­ber und die Im­por­teu­re müs­sen für die Be­för­de­rung un­ver­steu­er­ter Ta­bak­fa­bri­ka­te einen Be­gleit­schein aus­stel­len.

2 Als Be­gleit­schein ist das amt­li­che For­mu­lar der Ober­zoll­di­rek­ti­on zu ver­wen­den. Dar­in sind fol­gen­de An­ga­ben zu ma­chen:

a.
ver­sen­den­de Per­son, Adres­sa­tin oder Adres­sat, Be­stim­mungs­la­ger oder ‑zoll­stel­le, Ver­sand­da­tum, fort­lau­fen­de Num­mer;
b.
Trans­port­mit­tel, Wa­ren­art, Wa­ren­be­zeich­nung, Lauf­num­mer, Men­ge (Stück­zahl oder Ki­lo­gramm für Wa­ren mit mas­se­be­zo­ge­ner Be­mes­sungs­grund­la­ge);
c.
Ort, Da­tum und Un­ter­schrift;

3 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann an­stel­le des Be­gleit­scheins Han­dels­do­ku­men­te zu­las­sen, so­fern die­se die not­wen­di­gen An­ga­ben ent­hal­ten.

4 Sie kann be­stimm­te Zoll­do­ku­men­te oder ein be­stimm­tes Zoll­ver­fah­ren vor­schrei­ben.

5 Der ver­sen­den­de Be­trei­ber oder der Im­por­teur muss die Ta­bak­fa­bri­ka­te in­ner­halb der Frist nach Ar­ti­kel 24 un­ver­än­dert dem auf dem Be­gleit­schein an­ge­ge­be­nen Ort (zu­ge­las­se­nes Steu­er­la­ger oder Zoll­stel­le) zu­füh­ren.

Art. 23 Verfahren  

(Art. 26e TStG)

1 Das Ver­fah­ren für die Be­för­de­rung un­ver­steu­er­ter Ta­bak­fa­bri­ka­te be­ginnt:

a.
für ein­ge­führ­te Ta­bak­fa­bri­ka­te im Zeit­punkt, in dem die Zoll­stel­le den Be­gleit­schein oder die Han­dels­do­ku­men­te an­nimmt;
b.
für die üb­ri­gen Ta­bak­fa­bri­ka­te im Zeit­punkt, in dem sie das zu­ge­las­se­ne Steu­er­la­ger ver­las­sen und der Be­gleit­schein oder die Han­dels­do­ku­men­te voll­stän­dig aus­ge­füllt und un­ter­zeich­net sind.

2 Das Ver­fah­ren en­det:

a.
für aus­ge­führ­te Ta­bak­fa­bri­ka­te im Zeit­punkt, in dem die Zoll­stel­le die Aus­fuhr auf dem Be­gleit­schein oder den Han­dels­do­ku­men­ten be­stä­tigt;
b.
für die üb­ri­gen Ta­bak­fa­bri­ka­te im Zeit­punkt, in dem sie im zu­ge­las­se­nen Steu­er­la­ger ein­ge­trof­fen, ihr Ein­gang auf dem Be­gleit­schein oder auf den Han­dels­do­ku­men­ten be­stä­tigt und sie in der Wa­ren­buch­hal­tung ord­nungs­ge­mä­ss ver­bucht wor­den sind.
Art. 24 Fristen  

(Art. 26e TStG)

1 Das Ver­fah­ren muss spä­tes­tens nach zehn Ta­gen ab­ge­schlos­sen sein.

2 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann in be­son­de­ren Fäl­len ab­wei­chen­de Fris­ten fest­le­gen.

Art. 25 Unregelmässigkeiten  

(Art. 26e TStG)

1 Der Be­trei­ber muss je­de Un­re­gel­mäs­sig­keit im Zu­sam­men­hang mit der Be­för­de­rung un­ver­steu­er­ter Ta­bak­fa­bri­ka­te un­ver­züg­lich der Ober­zoll­di­rek­ti­on mel­den.

2 Stellt er beim Ein­gang un­ver­steu­er­ter Ta­bak­fa­bri­ka­te Fehl­men­gen fest, so muss er dies auf dem Be­gleit­schein fest­hal­ten und in der Wa­ren­buch­hal­tung die tat­säch­lich ein­ge­la­ger­te Men­ge ver­bu­chen.

3 Für die Fehl­men­ge setzt die Ober­zoll­di­rek­ti­on den Steu­er­be­trag mit Ver­fü­gung an den Im­por­teur oder den ver­sen­den­den Be­trei­ber fest.

5. Abschnitt: Handelsvorschriften

Art. 26 Aufsicht über Gross- und Kleinhandel  

(Art. 16 Abs. 4 TStG)

1 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on be­auf­sich­tigt den Gross- und Klein­han­del mit Ta­bak­fa­bri­ka­ten, so­weit dies zur Si­che­rung und Über­wa­chung des Zoll- und Steu­er­be­zugs er­for­der­lich ist.

2 Die Gross- und Klein­händ­ler von Ta­bak­fa­bri­ka­ten müs­sen der Ober­zoll­di­rek­ti­on al­le ver­lang­ten Aus­künf­te er­tei­len und die ver­lang­ten Ge­schäfts­pa­pie­re vor­le­gen.

3 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on ist be­fugt, je­der­zeit und oh­ne Vor­an­mel­dung Wa­ren­la­ger und an­de­re Ge­schäfts­räum­lich­kei­ten zu kon­trol­lie­ren.

Art. 27 Versandhandel  

(Art. 16 Abs. 4 TStG)

1 Der an Pri­va­te ge­rich­te­te Ver­sand­han­del mit un­ver­steu­er­ten Ta­bak­fa­bri­ka­ten ist im Zoll­ge­biet nicht ge­stat­tet.

2 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann für an­de­re Ta­bak­fa­bri­ka­te als Zi­ga­ret­ten und Fein­schnitt­ta­bak auf Ge­such hin Aus­nah­men be­wil­li­gen. Sie legt die Be­din­gun­gen und Auf­la­gen fest.

Art. 28 Zollfreilager  

(Art. 16 Abs. 4 TStG)

1 Wer Ta­bak­fa­bri­ka­te in ei­nem Zoll­frei­la­ger ein­la­gern will, muss dies der Ober­zoll­di­rek­ti­on vor­gän­gig schrift­lich mel­den.

2 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann die Mel­de­pflicht zu­sätz­lich der La­ger­hal­te­rin oder dem La­ger­hal­ter auf­er­le­gen.

Art. 29 Offene Zolllager 10  

(Art. 16 Abs. 4 TStG)

1 Wer Ta­bak­fa­bri­ka­te in ei­nem of­fe­nen Zoll­la­ger be­ar­bei­ten und be­wirt­schaf­ten will, muss dies der Ober­zoll­di­rek­ti­on vor­gän­gig schrift­lich mel­den.

2 Die La­ger­hal­te­rin oder der La­ger­hal­ter oder die Ein­la­ge­re­rin oder der Ein­la­ge­rer muss für Ta­bak­fa­bri­ka­te in ei­nem of­fe­nen Zoll­la­ger Be­stan­des­auf­zeich­nun­gen füh­ren. Die­se rich­ten sich nach Ar­ti­kel 184 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. No­vem­ber 200611. Die Zoll­ver­wal­tung kann im Ein­zel­fall die Auf­zeich­nung wei­te­rer An­ga­ben ver­lan­gen, so­weit dies für die Kon­trol­le der ein­ge­la­ger­ten Wa­ren er­for­der­lich ist.

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Aug. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 20142779).

11 SR 631.01

Art. 30 Unzulässige Behandlungen von Tabakfabrikaten  

(Art. 16 Abs. 4 TStG)

1 Die Be­hand­lung von Ta­bak­fa­bri­ka­ten ist un­zu­läs­sig, wenn sie:

a.
ei­ne Täu­schungs­ge­fahr schafft; oder
b.
zur Schmä­le­rung von Ab­ga­ben oder zur Um­ge­hung der nicht­zoll­recht­li­chen Er­las­se des Bun­des füh­ren kann.

2 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann die Be­hand­lung von Ta­bak­fa­bri­ka­ten ver­bie­ten, wenn sie die ord­nungs­ge­mäs­se Ver­an­la­gung im In- und Aus­land ge­fähr­den kann.

Art. 31 Preisangabe auf Kleinhandelspackungen  

(Art. 16 Abs. 4 TStG)

Die nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 1 TStG er­for­der­li­chen An­ga­ben müs­sen di­rekt auf den Klein­han­del­spa­ckun­gen in leicht les­ba­rer und un­ver­wisch­ba­rer Schrift an­ge­bracht wer­den.

Art. 32 Vorschriftswidrige Tabakfabrikate  

(Art. 16 Abs. 4 TStG)

Ta­bak­fa­bri­ka­te, die den Vor­schrif­ten des TStG und die­ser Ver­ord­nung nicht ent­spre­chen, dür­fen we­der ein­ge­führt noch in den Han­del ge­bracht wer­den.

6. Abschnitt: Inlandtabak

Art. 33 Taxierung durch regionale Kommissionen  

(Art. 28 Abs. 1 TStG)

1 Die re­gio­na­len Kom­mis­sio­nen ta­xie­ren den an­ge­bo­te­nen ver­ar­bei­tungs­fä­hi­gen Ta­bak (Ta­bak­par­tie) auf­grund der Pro­du­zen­ten­prei­se und der Qua­li­tät.

2 Sie wer­den vom Ver­band der schwei­ze­ri­schen Ta­bak­pflan­zer­ver­ei­ni­gun­gen (Swis­sTa­bac) und von der Ein­kaufs­ge­nos­sen­schaft für In­land­ta­bak (SO­TA) im Ein­ver­neh­men mit der Ober­zoll­di­rek­ti­on ein­ge­setzt.

3 Sie be­ste­hen aus je zwei Per­so­nen als Ver­tre­tung der Swis­sTa­bac und der SO­TA.

4 Die Swis­sTa­bac und die SO­TA be­stim­men aus die­sen Per­so­nen ab­wechs­lungs­wei­se ei­ne Vor­sit­zen­de oder einen Vor­sit­zen­den.

5 Kön­nen sich die Mit­glie­der der Kom­mis­sio­nen über die Ta­xie­rung nicht ei­ni­gen, so ent­schei­det die oder der Vor­sit­zen­de end­gül­tig.

Art. 34 Übernahmebulletins  

(Art. 28 Abs. 1 TStG)

1 Die Kom­mis­sio­nen er­stel­len für je­de ta­xier­te Ta­bak­par­tie ein Über­nah­me­bulle­tin.

2 Das Bulle­tin ent­hält den Na­men der Pflan­ze­rin oder des Pflan­zers, die Sor­te, den Preis und das Net­to­ge­wicht des Ta­baks.

3 Es wird von der oder dem Vor­sit­zen­den un­ter­zeich­net und der Ober­zoll­di­rek­ti­on auf Ver­lan­gen aus­ge­hän­digt.

4 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann den zu­stän­di­gen Kan­to­nen ei­ne Zu­sam­men­stel­lung der An­ga­ben zur Prü­fung ein­rei­chen.

Art. 35 Kontrollmassnahmen  

(Art. 28 Abs. 1 TStG)

1 Nach Ab­schluss des Ern­te­jahrs muss die SO­TA der Ober­zoll­di­rek­ti­on einen Jah­res­be­richt über den Fi­nan­zie­rungs­fonds zu­stel­len. Der Jah­res­be­richt hat ins­be­son­de­re fol­gen­de An­ga­ben zu ent­hal­ten:

a.
die den Pflan­ze­rin­nen und Pflan­zern be­zahl­ten Prei­se;
b.
die wei­te­ren Kos­ten für die Über­nah­me und die Fer­men­ta­ti­on des Ta­baks;
c.
das Fer­men­ta­ti­ons­er­geb­nis und die Zu­tei­lung des fer­men­tier­ten Ta­baks an die Her­stel­ler;
d.
die Er­folgs­rech­nung und die Bi­lanz des Fi­nan­zie­rungs­fonds.

2 Die Or­ga­ni­sa­tio­nen der Ta­bak­pflan­ze­rin­nen und -pflan­zer so­wie der Her­stel­ler von Ta­bak­fa­bri­ka­ten mit In­land­ta­bak und die Fer­men­ta­ti­ons­be­trie­be müs­sen der Ober­zoll­di­rek­ti­on je­der­zeit die Ge­schäfts­bü­cher, die Be­le­ge und die üb­ri­gen Un­ter­la­gen of­fen­le­gen, voll­stän­di­ge Aus­kunft er­tei­len und den Zu­tritt zu al­len Ge­schäfts­rä­um­lich­kei­ten ge­stat­ten, in de­nen Ta­bak über­nom­men, ge­la­gert oder fer­men­tiert wird.

Art. 36 Finanzierung  

(Art. 28 Abs. 2 Bst. b TStG)

1 Die Her­stel­ler und die Im­por­teu­re von Zi­ga­ret­ten und Fein­schnitt­ta­bak für den In­land­markt leis­ten ei­ne Ab­ga­be von 0,13 Rap­pen je Zi­ga­ret­te oder Fr. 1.73 je Ki­lo­gramm Fein­schnitt­ta­bak in den Fi­nan­zie­rungs­fonds der SO­TA.

2 Die Ab­ga­be wird auf­grund der in der Steu­er­de­kla­ra­ti­on oder Ein­fuhr­zollan­mel­dung aus­ge­wie­se­nen Men­gen be­rech­net und ist nach den glei­chen Be­stim­mun­gen wie die Ta­bak­steu­er zu ent­rich­ten.

3 Bei der Fest­set­zung der Fa­bri­kan­ten­prei­se kann auf die mitt­le­ren Ein­fuhr­prei­se meh­re­rer Jah­re für Roh­ta­bake, die zur Her­stel­lung von Zi­ga­ret­ten be­stimmt sind, ab­ge­stellt wer­den.

Art. 37 Beizug von Organisationen  

(Art. 29 TStG)

1 Die zur Mit­wir­kung bei­ge­zo­ge­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen un­ter­ste­hen hin­sicht­lich der ih­nen über­tra­ge­nen Auf­ga­ben der Auf­sicht der Ober­zoll­di­rek­ti­on.

2 Die Sta­tu­ten und Ge­schäfts­re­gle­men­te der Or­ga­ni­sa­tio­nen be­dür­fen der Ge­neh­mi­gung durch die Ober­zoll­di­rek­ti­on und das Bun­des­amt für Land­wirt­schaft.

7. Abschnitt: Tabakpräventionsfonds

Art. 38  

(Art. 28 Abs. 2 Bst. c TStG)

1 Die Her­stel­ler und die Im­por­teu­re von Zi­ga­ret­ten und Fein­schnitt­ta­bak für den In­land­markt leis­ten ei­ne Ab­ga­be von 0,13 Rap­pen je Zi­ga­ret­te oder Fr. 1.73 je Ki­lo­gramm Fein­schnitt­ta­bak in den Ta­bak­prä­ven­ti­ons­fonds.

2 Die Ab­ga­be wird auf­grund der in der Steu­er­de­kla­ra­ti­on oder Ein­fuhr­zollan­mel­dung aus­ge­wie­se­nen Men­gen be­rech­net und ist nach den glei­chen Be­stim­mun­gen wie die Ta­bak­steu­er zu ent­rich­ten.

8. Abschnitt: Statistiken, Gebühren und Verzugszins

Art. 39 Statistiken  

1 Die Zoll­ver­wal­tung kann die An­ga­ben über die ver­steu­er­ten Ta­bak­fa­bri­ka­te zu sta­tis­ti­schen Zwe­cken ver­wen­den. Sie be­ach­tet da­bei die An­for­de­run­gen des Da­ten­schut­zes.

2 Sie kann die Sta­tis­ti­ken ver­öf­fent­li­chen.

Art. 40 Gebühren  

Die Ge­büh­re­ner­he­bung rich­tet sich nach der Ver­ord­nung vom 4. April 200712 über die Ge­büh­ren der Zoll­ver­wal­tung.

Art. 41 Ausnahmen von der Verzugszinspflicht  

(Art. 20 Abs. 3 TStG)

1 Das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment re­gelt, bis zu wel­chem Be­trag kein Ver­zugs­zins er­ho­ben wird.

2 Die Zoll­ver­wal­tung kann auf Ge­such hin auf die Er­he­bung des Ver­zugs­zin­ses ver­zich­ten, wenn die Zah­lung für den Her­stel­ler un­zu­mut­bar ist.

9. Abschnitt: Bezugsprovision

Art. 42  

(Art. 48 TStG)

Die Zoll­ver­wal­tung wird für ih­ren Auf­wand mit 2,5 Pro­zent der Ge­samtein­nah­men (Brut­to­er­trag) ent­schä­digt.

10. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 43 Aufhebung bisherigen Rechts  

Die Ta­bak­steu­er­ver­ord­nung vom 15. De­zem­ber 196913 wird auf­ge­ho­ben.

13 [AS 19691274, 1974 1021Art. 4 Abs. 1, 1987 2474, 1993 331Ziff. I 5, 1996 590, 1997 376, 2003 2465, 2007 1469An­hang 4 Ziff. 25, 2008 3159Ziff. II]

Art. 44 Änderung bisherigen Rechts  

Die nach­ste­hen­den Ver­ord­nun­gen wer­den wie folgt ge­än­dert:

14

14 Die Än­de­run­gen kön­nen un­ter AS 2009 5577kon­sul­tiert wer­den.

Art. 45 Übergangsbestimmungen  

(Art. 11 Abs. 3 TStG)

1 Ta­bak­fa­bri­ka­te, die bis zum 31. De­zem­ber 2009 her­ge­stellt und ein­ge­führt wer­den und de­ren Klein­han­dels­preis auf­grund der Än­de­rung vom 19. De­zem­ber 2008 des TStG an­ge­passt wur­de, wer­den nach dem neu­en Steu­er­ta­rif be­steu­ert.

2 Her­stel­ler und Im­por­teu­re dür­fen nach bis­he­ri­gem Recht ver­steu­er­ten Fein­schnitt­ta­bak bis zum 31. März 2010 an den Han­del ab­ge­ben.

Art. 46 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2010 in Kraft.

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