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Automobilsteuergesetz
(AStG)

vom 21. Juni 1996 (Stand am 1. Januar 2017)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf Artikel 131 Absatz 1 Buchstabe d der Bundesverfassung1,2
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 25. Oktober 19953,

beschliesst:

1 SR 101

2 Fassung gemäss Anhang Ziff. 2 des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Aug. 2016 (AS 2016 2429; BBl 2015 2883).

3BBl 1995IV 1689

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Grundsatz  

Der Bund er­hebt ei­ne Au­to­mo­bil­steu­er auf Au­to­mo­bi­len für den Per­so­nen- oder Wa­ren­trans­port.

Art. 2 Begriffe  

1 Als Au­to­mo­bi­le für den Per­so­nen- oder Wa­ren­trans­port im Sin­ne die­ses Ge­set­zes gel­ten:

a.4
Au­to­mo­bi­le zum Be­för­dern von zehn Per­so­nen oder mehr, ein­sch­liess­lich Fah­rer, im Stück­ge­wicht von nicht mehr als 1600 kg (Zoll­ta­rif­num­mern 8702.1030, 8702.2010, 8702.3010, 8702.4010 und 8702.90305);
b.6
Per­so­nen­au­to­mo­bi­le und an­de­re haupt­säch­lich zum Be­för­dern von Per­so­nen ge­bau­te Au­to­mo­bi­le (an­de­re als sol­che nach Bst. a), ein­sch­liess­lich «Breaks» und Renn­wa­gen (Zoll­ta­rif­num­mern 8703.1000–9060);
c.
Au­to­mo­bi­le zum Be­för­dern von Wa­ren, im Stück­ge­wicht von nicht mehr als 1600 kg (Zoll­ta­rif­num­mern 8704.2110 und 2120, 3110 und 3120, 9010 und 9020).

2 Nicht als Au­to­mo­bi­le im Sin­ne die­ses Ge­set­zes gel­ten die Au­to­mo­bilchas­sis mit Füh­rer­ka­bi­ne für Au­to­mo­bi­le nach Ab­satz 1.

4 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. 1 der V vom 10. Ju­ni 2016 über die Än­de­rung des Zoll­ta­rifs, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 2445).

5SR 632.10An­hang

6 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. 1 der V vom 10. Ju­ni 2016 über die Än­de­rung des Zoll­ta­rifs, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 2445).

Art. 3 Steuerbehörde  

Steu­er­be­hör­de ist die Eid­ge­nös­si­sche Zoll­ver­wal­tung. Sie voll­zieht al­le Mass­nah­men, die die­ses Ge­setz vor­sieht, und er­lässt al­le da­für er­for­der­li­chen Wei­sun­gen, de­ren Er­lass nicht aus­drück­lich ei­ner an­de­ren Be­hör­de vor­be­hal­ten ist.

Art. 4 Kontrollen durch die Steuerbehörde  

1 Die Steu­er­be­hör­de kann bei Steu­er­pflich­ti­gen und bei an­de­ren Per­so­nen je­der­zeit un­an­ge­mel­det Kon­trol­len durch­füh­ren.

2 Der Steu­er­be­hör­de sind auf Ver­lan­gen al­le Aus­künf­te zu ge­ben so­wie al­le Bü­cher, Ge­schäfts­pa­pie­re und Ur­kun­den vor­zu­le­gen, wel­che für den Voll­zug die­ses Ge­set­zes von Be­deu­tung sind.

Art. 5 Amtshilfe  

1 Die Steu­er­be­hör­de kann Kan­to­ne, Ge­mein­den und pri­va­te Or­ga­ni­sa­tio­nen zur Mit­ar­beit her­an­zie­hen.

2 Die Po­li­zei von Kan­to­nen oder Ge­mein­den zeigt al­le Ver­let­zun­gen des Au­to­mo­bil­steu­er­rechts, von de­nen sie bei der Aus­übung ih­rer amt­li­chen Tä­tig­keit Kennt­nis er­langt, der Steu­er­be­hör­de an und un­ter­stützt die­se bei der Fest­stel­lung des Tat­be­stan­des und der Ver­fol­gung der Tä­ter­schaft.

3 Ge­gen­über der Steu­er­be­hör­de aus­kunfts­pflich­tig sind, so­fern die ver­lang­ten Aus­künf­te für den Voll­zug die­ses Ge­set­zes von Be­deu­tung sein kön­nen:

a.
die Ver­wal­tungs­be­hör­den des Bun­des und die au­to­no­men eid­ge­nös­si­schen An­stal­ten und Be­trie­be;
b.
die Be­hör­den der Kan­to­ne, Be­zir­ke, Krei­se und Ge­mein­den;
c.
die mit öf­fent­lich-recht­li­chen Auf­ga­ben be­trau­ten Or­ga­ni­sa­tio­nen im Rah­men ih­res Auf­ga­ben­be­reichs.
Art. 6 Schweigepflicht  

Per­so­nen, die zum Voll­zug die­ses Ge­set­zes bei­ge­zo­gen wer­den oder ge­gen­über der Steu­er­be­hör­de aus­kunfts­pflich­tig sind, müs­sen ge­gen­über Drit­ten über die in Aus­übung ih­res Am­tes ge­mach­ten Wahr­neh­mun­gen Still­schwei­gen be­wah­ren und den Ein­blick in amt­li­che Ak­ten ver­wei­gern.

Art. 7 Anwendbares Recht  

Für die Steu­er gilt die Zoll­ge­setz­ge­bung, so­weit die­ses Ge­setz nichts an­de­res be­stimmt.

Art. 8 Gebühren  

Für Ver­fü­gun­gen und Dienst­leis­tun­gen kön­nen Ge­büh­ren er­ho­ben wer­den. Der Bun­des­rat setzt die Ge­büh­ren­sät­ze fest.

2. Abschnitt: Steuerpflicht

Art. 9 Steuerpflichtige Personen  

1 Steu­er­pflich­tig sind:

a.7
für die ein­ge­führ­ten Au­to­mo­bi­le: die Zoll­schuld­ne­rin­nen und Zoll­schuld­ner;
b.
für die im In­land her­ge­stell­ten Au­to­mo­bi­le: die Her­stel­ler und Her­stel­le­rin­nen.

2 Der Bun­des­rat legt fest, wel­che Per­so­nen bei der Ein­fuhr in Zollaus­schluss­ge­bie­te steu­er­pflich­tig sind.

7 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Aug. 2016 (AS 2016 2429; BBl 2015 2883).

Art. 10 Steuernachfolge  

1 Der Steu­er­nach­fol­ger oder die Steu­er­nach­fol­ge­rin tritt in die sich aus die­sem Ge­setz er­ge­ben­den Rech­te und Pflich­ten der steu­er­pflich­ti­gen Per­son ein.

2 Die Steu­er­nach­fol­ge tre­ten an:

a.
die Er­ben beim Tod der steu­er­pflich­ti­gen Per­son be­zie­hungs­wei­se des Steu­er­­­nach­fol­gers oder der Steu­er­nach­fol­ge­rin;
b.
die per­sön­lich haf­ten­den Ge­sell­schaf­ter und Ge­sell­schaf­te­rin­nen oder de­ren Er­ben nach Auf­lö­sung ei­ner Ge­sell­schaft oh­ne Rechts­per­sön­lich­keit;
c.
die ju­ris­ti­sche Per­son, die von ei­ner an­de­ren ju­ris­ti­schen Per­son das Ver­mö­gen oder ein Ge­schäft mit Ak­ti­ven und Pas­si­ven über­nimmt.

3 Die Er­ben haf­ten so­li­da­risch bis zur Hö­he ih­rer Erb­tei­le, die per­sön­lich haf­ten­den Ge­sell­schaf­ter und Ge­sell­schaf­te­rin­nen haf­ten im Rah­men ih­rer Haft­bar­keit für die Schul­den der Ge­sell­schaft.

4 Tre­ten meh­re­re Per­so­nen die Steu­er­nach­fol­ge an, so kann je­de die sich aus die­sem Ge­setz er­ge­ben­den Rech­te selb­stän­dig aus­üben.

Art. 11 Mithaftung für die Steuer  

Mit der steu­er­pflich­ti­gen Per­son be­zie­hungs­wei­se mit dem Steu­er­nach­fol­ger oder der Steu­er­nach­fol­ge­rin haf­ten so­li­da­risch:

a.
für die Steu­er ei­ner auf­ge­lös­ten ju­ris­ti­schen Per­son oder Ge­sell­schaft oh­ne Rechts­per­sön­lich­keit: die mit der Li­qui­da­ti­on be­trau­ten Per­so­nen, auch im Kon­kurs- oder im Nach­lass­ver­fah­ren, bis zum Be­trag des Li­qui­da­ti­ons­er­geb­nis­ses;
b.
für die Steu­er ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son, die ih­ren Sitz oh­ne Li­qui­da­ti­on ins Aus­land ver­legt: die Or­ga­ne per­sön­lich bis zum Be­trag des rei­nen Ver­mö­gens der ju­ris­ti­schen Per­son.
Art. 12 Steuerbefreiung  

1 Von der Steu­er be­freit sind:

a.
die Ein­fuhr von Au­to­mo­bi­len, die auf­grund be­son­de­rer Um­stän­de zoll­frei sind;
b.8
die Ein­fuhr von Au­to­mo­bi­len, für die un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen die Pflicht zur Be­zah­lung der Zol­l­ab­ga­ben auf­ge­ho­ben wird;
c.
die Lie­fe­rung von im In­land her­ge­stell­ten Au­to­mo­bi­len di­rekt ins Aus­land oder die Lie­fe­rung von im In­land her­ge­stell­ten Au­to­mo­bi­len, die nach Buch­sta­be a bei der Ein­fuhr zoll­frei wä­ren;
d.
die Ein­fuhr und die Lie­fe­rung von Au­to­mo­bi­len, die auf­grund in­ter­na­tio­­na­ler Ab­kom­men steu­er­frei sind;
e.9
die Ein­fuhr und die Lie­fe­rung von Au­to­mo­bi­len, die nach dem Schwer­ver­kehrs­ab­ga­be­ge­setz vom 19. De­zem­ber 199710 der Schwer­ver­kehrs­ab­ga­be un­ter­lie­gen.

2 Der Bun­des­rat kann Elek­tro-Au­to­mo­bi­le ganz oder teil­wei­se von der Steu­er be­frei­en.

3 Er re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

8 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Aug. 2016 (AS 2016 2429; BBl 2015 2883).

9 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Aug. 2016 (AS 2016 2429; BBl 2015 2883).

10 SR 641.81

3. Abschnitt: Steuersatz

Art. 13  

Die Steu­er be­trägt 4 Pro­zent.

4. Abschnitt: Steuererhebung

Art. 14 Steueranmeldung bei der Herstellung im Inland  

1 Her­stel­ler und Her­stel­le­rin­nen von Au­to­mo­bi­len müs­sen der Steu­er­be­hör­de ei­ne Steu­er­an­mel­dung ab­ge­ben.

2 Die Steu­er­an­mel­dung ist für die Per­son, die sie aus­ge­stellt hat, als Grund­la­ge für die Fest­set­zung des Steu­er­be­tra­ges ver­bind­lich. Das Er­geb­nis ei­ner amt­li­chen Prü­fung bleibt vor­be­hal­ten.

3 Zur Ver­ein­fa­chung der Steu­e­rer­he­bung kann die Ober­zoll­di­rek­ti­on mit ein­zel­nen Steu­er­pflich­ti­gen Ver­ein­ba­run­gen über die Ver­an­la­gung der zu er­he­ben­den Steu­er und das Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren tref­fen. Sol­che Ver­ein­ba­run­gen sind nur zu­läs­sig, wenn sie den Ab­ga­ben­er­trag nicht schmä­lern.

Art. 15 Frist für die Steueranmeldung bei der Herstellung im Inland  

1 Der Bun­des­rat setzt die Frist für die Steu­er­an­mel­dung fest.

2 Bei ver­spä­te­ter An­mel­dung wird ein Ver­zugs­zins ge­schul­det. Das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment setzt den Zins­satz fest.

Art. 16 Veranlagung der Steuer bei der Herstellung im Inland  

Die Steu­er­be­hör­de setzt auf­grund der Steu­er­an­mel­dung den Steu­er­be­trag fest. Sie stellt der steu­er­pflich­ti­gen Per­son die Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung zu.

Art. 17 Fälligkeit der Steuer bei der Herstellung im Inland  

1 Nach Er­halt der Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung muss die steu­er­pflich­ti­ge Per­son die ge­schul­de­te Steu­er an die Steu­er­be­hör­de ein­zah­len.

2 Der Bun­des­rat setzt die Zah­lungs­fris­ten fest.

3 Bei ver­spä­te­ter Zah­lung wird ein Ver­zugs­zins ge­schul­det. Das Eid­ge­nös­si­sche Fi­nanz­de­par­te­ment setzt den Zins­satz fest.

Art. 18 Sicherstellung der Steuer bei der Herstellung im Inland  

1 Die Steu­er­be­hör­de kann Si­cher­stel­lung ver­lan­gen:

a.
wenn die steu­er­pflich­ti­ge Per­son mit der Zah­lung der Steu­er im Ver­zug ist;
b.
wenn die Steu­er­for­de­rung aus an­de­ren Grün­den als ge­fähr­det er­scheint.

2 Die Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gung ist so­fort voll­streck­bar. Sie gilt als Ar­rest­be­fehl im Sin­ne von Ar­ti­kel 274 des Bun­des­ge­set­zes vom 11. April 188911 über Schuld­be­trei­bung und Kon­kurs; die Ein­spra­che ge­gen den Ar­rest­be­fehl ist aus­ge­schlos­sen.

Art. 19 Nachforderung und Rückzahlung der Steuer  

1 Hat die Steu­er­be­hör­de ei­ne ge­schul­de­te Steu­er irr­tüm­lich nicht oder zu nied­rig oder einen rück­er­stat­te­ten Steu­er­be­trag zu hoch fest­ge­setzt, so for­dert sie den Be­trag in­ner­halb ei­nes Jah­res nach Er­öff­nung der Ver­fü­gung nach.

2 Wird bei ei­ner amt­li­chen Prü­fung der Steu­er­ver­an­la­gung in­ner­halb ei­nes Jah­res fest­ge­stellt, dass ei­ne Steu­er zu Un­recht er­ho­ben wor­den ist, so wird der zu­viel be­zahl­te Steu­er­be­trag von Am­tes we­gen rück­er­stat­tet.

Art. 20 Verjährung der Steuerforderung  

1 Die Steu­er­for­de­rung ver­jährt zehn Jah­re nach Ab­lauf des Ka­len­der­jah­res, in dem sie ent­stan­den ist.

2 Die Ver­jäh­rung wird un­ter­bro­chen:

a.
wenn die steu­er­pflich­ti­ge Per­son die Steu­er­for­de­rung an­er­kennt;
b.
durch je­de Amts­hand­lung, mit der die Steu­er­for­de­rung bei der steu­er­pflich­ti­gen Per­son gel­tend ge­macht wird.

3 Mit je­der Un­ter­bre­chung be­ginnt die Ver­jäh­rungs­frist neu zu lau­fen.

4 Die Steu­er­for­de­rung ver­fällt in je­dem Fall 15 Jah­re nach Ab­lauf des Ka­len­der­jah­res, in dem sie ent­stan­den ist.

Art. 21 Erlass der Steuer  

1 Die Ober­zoll­di­rek­ti­on kann die Steu­er ganz oder teil­wei­se er­las­sen:

a.
wenn ei­ne Nach­for­de­rung mit Rück­sicht auf die be­son­de­ren Um­stän­de die steu­er­pflich­ti­ge Per­son un­ver­hält­nis­mäs­sig be­las­ten wür­de;
b.
wenn in an­de­ren Fäl­len aus­ser­ge­wöhn­li­che Grün­de, die nicht die Be­mes­sung der Steu­er be­tref­fen, die Be­zah­lung als be­son­de­re Här­te er­schei­nen lies­sen.

2 Das Er­lass­ge­such ist in­ner­halb ei­nes Jah­res ab der Steu­er­fest­set­zung ein­zu­rei­chen.

5. Abschnitt: Die Steuer bei der Einfuhr

Art. 22 Steuerobjekt  

1 Der Steu­er un­ter­liegt die Ein­fuhr von Au­to­mo­bi­len ins In­land.

2 Als In­land gel­ten das schwei­ze­ri­sche Staats­ge­biet und die Zol­l­an­schluss­ge­bie­te.

Art. 23 Entstehung und Fälligkeit der Steuerforderung  

1 Die Steu­er­for­de­rung ent­steht zur glei­chen Zeit wie die Zoll­schuld.12

2 Der Bun­des­rat re­gelt das Ver­fah­ren für die Ein­fuhr in die Zollaus­schluss­ge­bie­te.

12 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Aug. 2016 (AS 2016 2429; BBl 2015 2883).

Art. 24 Steuerbemessungsgrundlage  

1 Die Steu­er wird er­ho­ben:

a.
auf dem vom Im­por­teur ent­rich­te­ten oder zu ent­rich­ten­den Ent­gelt nach Ar­ti­kel 30, wenn das Au­to­mo­bil in Er­fül­lung ei­nes Ver­äus­se­rungs- oder Kom­mis­si­ons­ge­schäfts ein­ge­führt wird;
b.
auf dem Nor­mal­wert in den üb­ri­gen Fäl­len; als Nor­mal­wert gilt, was ein Im­por­teur auf der Stu­fe, auf der die Ein­fuhr be­wirkt wird, ei­nem selb­stän­di­gen Lie­fe­ran­ten im Her­kunfts­land des Au­to­mo­bils im Zeit­punkt der Ent­ste­hung der Steu­er­for­de­rung un­ter den Be­din­gun­gen des frei­en Wett­be­werbs zah­len müss­te, um das glei­che Au­to­mo­bil zu er­hal­ten.

2 In die Be­mes­sungs­grund­la­ge sind ein­zu­be­zie­hen, so­weit nicht be­reits dar­in en­thal­ten:

a.
die aus­ser­halb des Ein­fuhr­lan­des so­wie auf­grund der Ein­fuhr ge­schul­de­ten Steu­ern, Zöl­le und sons­ti­gen Ab­ga­ben mit Aus­nah­me der zu er­he­ben­den Steu­er selbst und der Mehr­wert­steu­er;
b.
die Ne­ben­kos­ten, wie Pro­vi­si­ons‑, Be­för­de­rungs- und Ver­si­che­rungs­kos­ten, die bis zum ers­ten in­län­di­schen Be­stim­mungs­ort ent­ste­hen. Als sol­cher gilt der Ort, der auf dem Fracht­brief oder ei­nem an­de­ren Be­gleit­pa­pier, mit dem das Au­to­mo­bil ins In­land ein­ge­führt wird, an­ge­ge­ben ist, oder, falls ei­ne sol­che An­ga­be fehlt, der Ort, an dem das Au­to­mo­bil im In­land um­ge­la­den wird.

3 Be­ste­hen Zwei­fel an der Rich­tig­keit der de­kla­rier­ten Steu­er­be­mes­sungs­grund­la­ge oder feh­len Wert­an­ga­ben, so kann die Steu­er­be­hör­de die Steu­er­be­mes­sungs­grund­la­ge nach pflicht­ge­mäs­sem Er­mes­sen schät­zen.

4 Preis- oder Wert­an­ga­ben in aus­län­di­scher Wäh­rung, die zur Er­mitt­lung der Steu­er­be­mes­sungs­grund­la­ge her­an­ge­zo­gen wer­den, sind nach dem am letz­ten Bör­sen­tag vor der Ent­ste­hung der Steu­er­for­de­rung no­tier­ten De­vi­sen­kurs (Ver­kauf) in Schwei­zer­fran­ken um­zu­rech­nen.

5 Bei un­voll­stän­di­gen oder un­fer­ti­gen Au­to­mo­bi­len kann die Steu­er­be­hör­de den steu­er­ba­ren Be­trag um den Preis oder Wert der feh­len­den Tei­le er­hö­hen.

6. Abschnitt: Die Steuer bei der Herstellung im Inland

Art. 25 Steuerobjekt  

1 Der Steu­er un­ter­lie­gen die Lie­fe­rung und der Ei­gen­ge­brauch bei der Her­stel­lung von Au­to­mo­bi­len im In­land.

2 Als Her­stel­lung gel­ten der Bau von Au­to­mo­bi­len und die Mon­ta­ge wich­ti­ger Tei­le. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

3 Als In­land gel­ten das schwei­ze­ri­sche Staats­ge­biet und die Zol­l­an­schluss­ge­bie­te.

Art. 26 Lieferung  

Als Lie­fe­rung gilt die erst­ma­li­ge Ab­ga­be ei­nes Au­to­mo­bils durch den Her­stel­ler oder die Her­stel­le­rin an Drit­te.

Art. 27 Eigengebrauch  

Ei­gen­ge­brauch liegt vor, wenn der Her­stel­ler oder die Her­stel­le­rin Au­to­mo­bi­le ver­wen­det:

a.
für un­ter­neh­mens­ei­ge­ne Zwe­cke;
b.
für den Pri­vat­be­darf sei­nes oder ih­res Per­so­nals; oder
c.
für den ei­ge­nen Pri­vat­be­darf.
Art. 28 Entstehung der Steuerforderung  

Die Steu­er­for­de­rung ent­steht:

a.
bei Lie­fe­run­gen mit ih­rer Aus­füh­rung;
b.
beim Ei­gen­ge­brauch im Zeit­punkt, in dem er ein­tritt.
Art. 29 Melde- und Aufzeichnungspflicht  

Wer Au­to­mo­bi­le her­stellt, muss:

a.
sich bei der Steu­er­be­hör­de un­auf­ge­for­dert schrift­lich zur Re­gis­trie­rung an­mel­den;
b.
über die Pro­duk­ti­on, den Ver­kehr (Ein- und Aus­gän­ge, Ei­gen­ge­brauch), die Be­stän­de so­wie die Prei­se und Wer­te der Au­to­mo­bi­le Auf­zeich­nun­gen füh­ren und der Steu­er­be­hör­de vier­tel­jähr­lich Mel­dung er­stat­ten;
c.
die ent­spre­chen­den Un­ter­la­gen mit den Be­le­gen wäh­rend zehn Jah­ren auf­be­wah­ren.
Art. 30 Steuerbemessungsgrundlage  

1 Bei der Lie­fe­rung in Er­fül­lung ei­nes Ver­äus­se­rungs- oder Kom­mis­si­ons­ge­schäf­tes wird die Steu­er vom Ent­gelt be­rech­net.

2 Zum Ent­gelt ge­hört al­les, was der Her­stel­ler oder die Her­stel­le­rin oder an de­ren Stel­le ei­ne drit­te Per­son als Ge­gen­leis­tung für die Lie­fe­rung er­hält. Die Ge­gen­leis­tung um­fasst auch den Er­satz al­ler Kos­ten, selbst wenn die­se ge­son­dert in Rech­nung ge­stellt wer­den. Im Fal­le ei­ner Lie­fe­rung an ei­ne na­he ste­hen­de Per­son gilt als Ent­gelt der Wert, der un­ter un­ab­hän­gi­gen Drit­ten ver­ein­bart wür­de.

3 In al­len üb­ri­gen Fäl­len wird die Steu­er vom Wert be­rech­net; die­ser be­misst sich nach dem Preis, der ei­ner un­ab­hän­gi­gen drit­ten Per­son am Ort und im Zeit­punkt der Ent­ste­hung der Steu­er­for­de­rung in Rech­nung ge­stellt wür­de.

4 Beim Tausch von Au­to­mo­bi­len gilt der Wert des einen Au­to­mo­bils als Ent­gelt für das an­de­re Au­to­mo­bil; bei der Leis­tung an Zah­lungs Statt gilt als Ent­gelt der Be­trag, der da­durch aus­ge­gli­chen wird.

5 Zum Ent­gelt ge­hö­ren fer­ner öf­fent­lich-recht­li­che Ab­ga­ben, mit Aus­nah­me der auf der Lie­fe­rung ge­schul­de­ten Au­to­mo­bil­steu­er selbst und der Mehr­wert­steu­er.

6 Nicht zum Ent­gelt ge­hö­ren Be­trä­ge, wel­che der Ab­neh­mer oder die Ab­neh­me­rin der steu­er­pflich­ti­gen Per­son zu­rück­er­stat­tet für Aus­la­gen, die die­se im Na­men und auf Rech­nung des Ab­neh­mers oder der Ab­neh­me­rin ge­tä­tigt und se­pa­rat in Rech­nung ge­stellt hat.

7 Bei un­voll­stän­di­gen oder un­fer­ti­gen Au­to­mo­bi­len kann die Steu­er­be­hör­de den steu­er­ba­ren Be­trag um den Preis oder Wert der feh­len­den Tei­le er­hö­hen.

Art. 31 Statistik  

Die Steu­er­be­hör­de er­fasst die für den Voll­zug die­ses Ge­set­zes be­nö­tig­ten Da­ten und wer­tet sie sta­tis­tisch aus.

7. Abschnitt: Rechtsmittel

Art. 32 Einsprache  

1 Ge­gen ers­tin­stanz­li­che Ver­fü­gun­gen der Ober­zoll­di­rek­ti­on kann in­ner­halb von

30 Ta­gen Ein­spra­che er­ho­ben wer­den. Aus­ge­nom­men sind Ver­fü­gun­gen über die

Si­cher­stel­lung

2 Für das Ein­spra­che­ver­fah­ren gel­ten sinn­ge­mä­ss die Be­stim­mun­gen über das Ver­wal­tungs­be­schwer­de­ver­fah­ren (Art. 51 ff. des Ver­wal­tungs­ver­fah­rens­ge­set­zes vom 20. Dez. 196813).

Art. 33 Beschwerde an die Zollkreisdirektionen und an die Oberzolldirektion  

1 Ge­gen Ver­fü­gun­gen der Zoll­stel­len kann in­ner­halb von 60 Ta­gen seit Aus­stel­len der Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung Be­schwer­de bei der Zoll­kreis­di­rek­ti­on er­ho­ben wer­den. 14

2 Ge­gen ers­tin­stanz­li­che Ver­fü­gun­gen der Zoll­kreis­di­rek­tio­nen kann in­ner­halb von 30 Ta­gen bei der Ober­zoll­di­rek­ti­on Be­schwer­de er­ho­ben wer­den.15

14 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 18. März 2016, in Kraft seit 1. Aug. 2016 (AS 2016 2429; BBl 2015 2883).

15 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 54 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 3416  

16 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 54 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

Art. 35 Beschwerde gegen Sicherstellungsverfügungen  

1 ...17

2 Be­schwer­den ge­gen Si­cher­stel­lungs­ver­fü­gun­gen ha­ben kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung.

17 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 54 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 21971069; BBl 2001 4202).

8. Abschnitt: Strafbestimmungen 18

18 Ab 1. Jan. 2007 sind die angedrohten Strafen und die Verjährungsfristen in Anwendung von Art. 333 Abs. 2-6 des Strafgesetzbuches (SR 311.0) in der Fassung des BG vom 13. Dez. 2002 (AS 2006 3459; BBl 1999 1979) zu interpretieren beziehungsweise umzurechnen.

Art. 36 Gefährdung oder Hinterziehung der Steuer  

1 Wer die Steu­er vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig bei der Her­stel­lung im In­land oder bei der Ein­fuhr durch Nicht­an­mel­dung, Ver­heim­li­chung, un­rich­ti­ge De­kla­ra­ti­on der Au­to­mo­bi­le oder in ir­gend­ei­ner an­dern Wei­se ganz oder teil­wei­se hin­ter­zieht oder ge­fähr­det oder sich oder ei­ner an­dern Per­son sonst wie einen un­recht­mäs­si­gen Steu­er­vor­teil ver­schafft oder die ge­setz­mäs­si­ge Ver­an­la­gung ge­fähr­det, wird mit Bus­se bis zum Fünf­fa­chen der hin­ter­zo­ge­nen oder ge­fähr­de­ten Steu­er oder des un­recht­mäs­si­gen Vor­teils be­straft. Vor­be­hal­ten blei­ben die Ar­ti­kel 14–16 des Ver­wal­tungs­straf­rechts­ge­set­zes vom 22. März 197419.

2 Bei er­schwe­ren­den Um­stän­den wird das Höchst­mass der an­ge­droh­ten Bus­se um die Hälf­te er­höht. Zu­dem kann auf Ge­fäng­nis er­kannt wer­den. Als er­schwe­ren­de Um­stän­de gel­ten:

a.
die An­wer­bung meh­re­rer Per­so­nen für ei­ne Wi­der­hand­lung;
b.
die ge­werbs- oder ge­wohn­heits­mäs­si­ge Ver­übung von Wi­der­hand­lun­gen.

3 Kann der ge­fähr­de­te oder hin­ter­zo­ge­ne Steu­er­be­trag nicht ge­nau er­mit­telt wer­den, so wird er durch die Steu­er­be­hör­de ge­schätzt.

4 Er­füllt ei­ne Hand­lung gleich­zei­tig den Tat­be­stand ei­ner Ge­fähr­dung oder Hin­ter­zie­hung der Steu­er und ei­ner durch die Zoll­ver­wal­tung zu ver­fol­gen­den Wi­der­hand­lung ge­gen an­de­re Ab­ga­ben­er­las­se des Bun­des oder ei­ner Zoll­wi­der­hand­lung, so wird die für die schwers­te Wi­der­hand­lung ver­wirk­te Stra­fe ver­hängt; die­se kann an­ge­mes­sen er­höht wer­den.

Art. 37 Steuerhehlerei  

Wer Au­to­mo­bi­le, von de­nen er oder sie weiss oder an­neh­men muss, dass die dar­auf ge­schul­de­te Steu­er hin­ter­zo­gen wor­den ist, er­wirbt, sich schen­ken lässt, zu Pfand oder sonst wie in Ge­wahr­sam nimmt, ver­heim­licht, ab­set­zen hilft oder in Ver­kehr bringt, wird nach der Straf­an­dro­hung be­straft, die für die Tä­ter­schaft gilt.

Art. 38 Verletzung der Melde- und Aufzeichnungspflicht  

1 Wer die in Ar­ti­kel 29 vor­ge­schrie­be­nen Auf­zeich­nun­gen vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig nicht oder nur man­gel­haft führt oder die pe­ri­odi­schen Mel­dun­gen an die Steu­er­be­hör­de ganz oder teil­wei­se un­ter­lässt, wird mit Bus­se bis zu 10 000 Fran­ken be­straft.

2 In leich­ten Fäl­len, na­ment­lich wenn je­mand im Ei­gen­bau ein ein­zel­nes Au­to­mo­bil her­stellt, kann auf die Er­he­bung ei­ner Bus­se ver­zich­tet wer­den.

Art. 39 Ordnungswidrigkeiten  

Wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig ei­ner Vor­schrift die­ses Ge­set­zes oder ei­nes Aus­füh­rungs­er­las­ses oder ei­ner auf­grund sol­cher Vor­schrif­ten er­las­se­nen Wei­sung oder ei­ner un­ter Hin­weis auf die Straf­an­dro­hung die­ses Ar­ti­kels an ihn oder sie ge­rich­te­ten Ein­zel­ver­fü­gung zu­wi­der­han­delt, oh­ne dass der Tat­be­stand ei­ner Ge­fähr­dung oder Hin­ter­zie­hung der Steu­er oder ei­ner Ver­let­zung der Mel­de- oder Auf­zeich­nungs­pflicht vor­liegt, wird mit Bus­se bis zu 5000 Fran­ken be­straft.

Art. 40 Verhältnis zum Verwaltungsstrafrechtsgesetz 20  

1 Wi­der­hand­lun­gen wer­den nach dem Ver­wal­tungs­straf­rechts­ge­setz vom 22. März 1974 ver­folgt und be­ur­teilt.

2 Ver­fol­gen­de und ur­tei­len­de Be­hör­de ist die Eid­ge­nös­si­sche Zoll­ver­wal­tung.

9. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 41 Übergangsbestimmung  

Der Steu­er un­ter­liegt auch die nach­träg­li­che Über­füh­rung von Au­to­mo­bi­len, die vor In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes zoll­frei in Zollaus­schluss­ge­bie­te ein­ge­führt wor­den sind, in das üb­ri­ge schwei­ze­ri­sche Staats­ge­biet oder in die Zol­l­an­schluss­ge­bie­te. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

Art. 42 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ja­nu­ar 199721

21BRB vom 20. Nov. 1996

Anhang

Änderung bisherigen Rechts

...22

22 Die Änderungen können unter AS 1996 3045konsultiert werden.

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