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Automobilsteuerverordnung
(AStV)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf das Automobilsteuergesetz vom 21. Juni 19961 (Gesetz),

verordnet:

1

Art. 1 Steuerbefreiungen  

1 Von der Steu­er be­freit ist die Ein­fuhr von:

a.
Au­to­mo­bi­len, die zoll­frei sind:
1.
als Über­sied­lungs‑, Aus­stat­tungs- oder Erb­schafts­gut,
2.
als Mo­tor­fahr­zeu­ge für In­va­li­de,
3.
als Kriegs­ma­te­ri­al des Bun­des,
4.
im Rah­men der di­plo­ma­ti­schen und kon­su­la­ri­schen Be­zie­hun­gen;
b.
Mo­tor­kar­ren nach Ar­ti­kel 11 Ab­satz 2 Buch­sta­be g der Ver­ord­nung vom 19. Ju­ni 19952 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge;
c.
Au­to­mo­bi­len, die der Schwer­ver­kehrs­ab­ga­be un­ter­lie­gen;
d.3
e.
Au­to­mo­bi­len, die zur vor­über­ge­hen­den Aus­fuhr ab­ge­fer­tigt wor­den sind;
f.
Au­to­mo­bi­len, die aus dem frei­en in­län­di­schen Ver­kehr aus­ge­führt wor­den sind und un­ver­än­dert wie­der ein­ge­führt wer­den, so­fern sie nicht we­gen der Aus­fuhr von der Steu­er be­freit wor­den sind oder so­fern die Steu­er bei der Aus­fuhr nicht rück­er­stat­tet wor­den ist.

2 Un­ter­liegt das Au­to­mo­bil bei der Ein­fuhr der pro­vi­so­ri­schen Ver­an­la­gung, ist es Ge­gen­stand des Zoll­la­ger­ver­fah­rens oder des Ver­fah­rens der vor­über­ge­hen­den Ver­wen­dung oder wird es in ei­nem Zoll­frei­la­ger ein­ge­la­gert (Art. 39, 50 ff., 58 oder 62 ff. des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 20054, ZG), so ent­fällt die Pflicht zur Be­zah­lung der Steu­er. Die Steu­er­be­hör­de kann ver­lan­gen, dass der Steu­er­be­trag si­cher­ge­stellt wird.5

3 Bei der Her­stel­lung im In­land ist von der Steu­er be­freit:

a.
die Lie­fe­rung oder der Ei­gen­ge­brauch von Au­to­mo­bi­len nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a Zif­fern 2–4 so­wie b und c;
b.
die Lie­fe­rung von Au­to­mo­bi­len, die nach­weis­lich di­rekt ins Aus­land aus­ge­führt wer­den; nicht von der Steu­er be­freit ist die Über­las­sung von Au­to­mo­bi­len zum Ge­brauch oder zur Nut­zung, die nach­weis­lich di­rekt ins Aus­land aus­ge­führt wer­den.6

4 Di­rek­te Aus­fuhr im Sin­ne von Ab­satz 3 Buch­sta­be b liegt vor, wenn das Au­to­mo­bil von der steu­er­pflich­ti­gen Per­son selbst oder von ih­rem Ab­neh­mer ins Aus­land be­för­dert oder ver­sandt wird, oh­ne dass die­ser das Au­to­mo­bil im In­land in Ge­brauch ge­nom­men oder im In­land im Rah­men ei­nes Lie­fer­ge­schäfts ei­ner Dritt­per­son über­ge­ben hat. Das Au­to­mo­bil kann von Be­auf­trag­ten des Ab­neh­mers vor der Aus­fuhr be­ar­bei­tet wer­den.

2SR 741.41

3 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 8. Nov. 2023, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 651).

4 SR 631.0

5 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 28 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1469).

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 8. Nov. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 651).

Art. 2 Nachträgliche Änderung des Entgelts  

Ist die Steu­er auf dem Ent­gelt er­ho­ben wor­den und än­dert die­ses in­ner­halb ei­nes Jah­res, so wird der zu nied­rig fest­ge­setz­te Steu­er­be­trag nach­ge­for­dert oder der zu hoch fest­ge­setz­te Steu­er­be­trag rück­er­stat­tet.

Art. 3 Herstellung im Inland  

Als Her­stel­lung gilt:

a.
der Zu­sam­men­bau von Au­to­mo­bi­len aus Tei­len oder Bau­grup­pen;
b.
das Ka­ros­sie­ren von Chas­sis;
c.
der Um­bau von Fahr­zeu­gen, die der Steu­er nicht un­ter­lie­gen, zu steu­er­pflich­ti­gen Au­to­mo­bi­len.
Art. 4 Steuererhebung bei der Herstellung im Inland  

1 Die steu­er­pflich­ti­ge Per­son muss die Steu­er­an­mel­dung spä­tes­tens am Werk­tag ein­rei­chen, der auf den Tag folgt, an dem die Steu­er­for­de­rung ent­steht.

2 Die Steu­er­an­mel­dung ist auf amt­li­chem For­mu­lar ein­zu­rei­chen. Die­ses ist von der steu­er­pflich­ti­gen Per­son voll­stän­dig aus­zu­fül­len und rechts­gül­tig zu un­ter­zeich­nen.

3 Ab­wei­chen­de Re­ge­lun­gen auf­grund von Ver­ein­ba­run­gen nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 3 des Ge­set­zes blei­ben vor­be­hal­ten.

4 Die Zah­lungs­frist be­trägt 30 Ta­ge.

Art. 5 Einfuhr ins Zollausschlussgebiet  

1 Steu­er­pflich­tig ist, wer un­ver­steu­er­te Au­to­mo­bi­le ins Zollaus­schluss­ge­biet be­för­dert oder be­för­dern lässt.

2 Die steu­er­pflich­ti­ge Per­son muss spä­tes­tens am Werk­tag, der auf den Tag der Ein­fuhr folgt, die Steu­er­an­mel­dung auf amt­li­chem For­mu­lar ein­rei­chen. Sie muss das For­mu­lar voll­stän­dig aus­fül­len und rechts­gül­tig un­ter­zeich­nen.

3 Die Steu­er­for­de­rung ent­steht im Zeit­punkt, in dem:

a.
die Steu­er­be­hör­de den Steu­er­be­trag auf­grund der Steu­er­an­mel­dung fest­setzt; oder
b.
das Au­to­mo­bil ins Zollaus­schluss­ge­biet be­för­dert wird, falls die Steu­er­an­mel­dung un­ter­blie­ben ist, oder, falls die­ser Zeit­punkt nicht fest­stell­bar ist, im Zeit­punkt, in dem das Ver­säum­nis ent­deckt wird.

4 Die Steu­er­be­hör­de stellt der steu­er­pflich­ti­gen Per­son ei­ne Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung zu.

5 Nach Er­halt der Ver­an­la­gungs­ver­fü­gung muss die steu­er­pflich­ti­ge Per­son die ge­schul­de­te Steu­er in­ner­halb von 30 Ta­gen an die Steu­er­be­hör­de ein­zah­len.

6 Die Be­stim­mun­gen über die Steu­er­be­frei­ung nach Ar­ti­kel 1 Ab­sät­ze 1 und 2 gel­ten sinn­ge­mä­ss.

Art. 6 Überführung aus dem Zollausschlussgebiet ins Zollinland  

1 Bei der Über­füh­rung von nicht ver­an­lag­ten und nicht ver­steu­er­ten Au­to­mo­bi­len aus dem Zollaus­schluss­ge­biet ins Zol­lin­land ent­steht die Steu­er­for­de­rung gleich­zei­tig mit der Zoll­schuld (Art. 69 ZG7).8

2 Steu­er­pflich­tig ist die Zoll­schuld­ne­rin oder der Zoll­schuld­ner (Art. 70 ZG).9

3 Ver­an­la­gung und Zah­lung der Steu­er rich­ten sich nach der Zoll­ge­setz­ge­bung.

4 Die Be­stim­mun­gen über die Steu­er­be­frei­ung nach Ar­ti­kel 1 Ab­sät­ze 1 und 2 gel­ten sinn­ge­mä­ss.

7 SR 631.0

8 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 28 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1469).

9 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 28 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1469).

Art. 7 Gebühren  

Die Ge­büh­re­ner­he­bung rich­tet sich nach dem An­hang zur Ver­ord­nung vom 22. Au­gust 198410 über die Ge­büh­ren der Zoll­ver­wal­tung (Ge­büh­ren­ta­rif).

10[AS 1984960; 2003 1126. AS 2007 1691Art. 6]. Sie­he heu­te: die V vom 4. April 2007 über die Ge­büh­ren des Bun­des­amts für Zoll und Grenz­si­cher­heit (SR 631.035).

Art. 8 Übergangsbestimmungen  

1 Au­to­mo­bi­le, für die vor dem 1. Ja­nu­ar 1997 der Zoll be­zahlt und nicht nach­träg­lich rück­er­stat­tet wor­den ist, gel­ten im Sin­ne die­ser Ver­ord­nung als ver­steu­ert.

2 Bei der Her­stel­lung im In­land ist die Lie­fe­rung oder der Ei­gen­ge­brauch von Au­to­mo­bi­len, für die nach­weis­lich vor dem 1. Ja­nu­ar 1997 ver­zoll­te Chas­sis nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 des Ge­set­zes ver­wen­det wor­den sind, von der Steu­er be­freit.

3 Von der Be­mes­sungs­grund­la­ge nach Ar­ti­kel 30 des Ge­set­zes kann der Wert der ver­wen­de­ten Chas­sis (oh­ne Füh­rer­ka­bi­nen), Ka­ros­se­ri­en (ein­sch­liess­lich Füh­rer­ka­bi­nen) und Mo­to­ren, die nach­weis­lich vor dem 1. Ja­nu­ar 1997 ver­zollt wor­den sind, ab­ge­zo­gen wer­den.

Art. 9 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 1997 in Kraft.

Anhang

Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts

1. Die folgenden Bundesratsbeschlüsse werden aufgehoben:

a.
Bundesratsbeschluss vom 18. November 195211 betreffend die Automobilmontage;
b.
Bundesratsbeschluss vom 16. Juli 192912 betreffend die Verzollung von Krankenautomobilen und dergleichen Fahrzeuge zum niedrigsten Zollansatz.

11[AS 1952 913; 1959 1637; 1974 894; 1987 2346]

12In der AS nicht veröffentlicht.

2.–5. … 13

13 Die Änderungen können unter AS 1996 3058konsultiert werden.

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